Richterbesetzung am EuGH durch Österreich: Jus-Studium-Abbrecher blockiert Europarechts-Experten
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© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, Ende Oktober 2018
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Könnte als Vorwort durchgehen:
Einem, nein zwei ganz lieben Freunden zuliebe, versuchte ich mal eine Aussendung mit durchgehend positivem Flair zu gestalten, ihr Frohgemut einzuhauchen, den Wirbelsturm ein laues Lüfterl scheinen zu lassen, sozusagen dem geforderten Anspruch auf Gemütsstabilisierung gerecht zu werden. Heißt in ernüchternder Wahrheit, den höchst sensiblen Leser des unberechenbaren „Sentimenttypus“ im langweiligen Zustand zwischen deprimiert und manisch zu halten versuchen. Man liest dahin und bleibt sediert bzw. völlig entspannt bis phlegmatisch, also derart emotional schwankungsminimiert, dass man in den nicht ganz ungefährlichen Zustand der Apathie, der völligen Gleichgültigkeit verfällt, die hingegen von Allgemeinheit als gesellschaftsfähig erachtet wird. Mal sehen…
Doch, wie las ich kürzlich beim Wiener Pflückdichter: „Der Denkende ist gegen das Denkende!“ Das Denken, der unstillbar geistige Hunger, ist eine durchwegs positive Eigenschaft bei Lebewesen, das den Anreiz von Divergenzen, Kontrasten und Gegensätzen braucht, eine nicht sichtbare Energie, die im Grunde genommen von den gegebenen Polaritäten erzeugt wurde und zwischen ihnen fluktuiert und unheimlich kreativ arbeitet. Wie der Neurowissenschaftler M. Spitzer meint, passiert qualitatives Denken durch die Bereitschaft zur mengenmäßig größtmöglichen, bewussten Wahrnehmung und ihre Verarbeitung und ist doch wiederum nur Denken von bereits Gedachtem, was dem Begriff Nachdenken unbeabsichtigt die richtige Bedeutung beimisst.
Ist nun der positiv Denkende nicht Schlechtes wegdenkende? Geht das überhaupt? Wenn ich sage, ich denke nicht mehr an Negatives, dann habe ich es lediglich in mein neuronales Archiv nur weggeräumt, wohl im Wissen dessen. Im Auge des Tornados ist völlige Windstille, doch rundum herrscht Verwüstung. In der Mitte des Strudels herrscht kein Sog, doch außerhalb des Zentrums kann er tödlich wirken! Der Liebe Augustin hat in der Pestgrube die Pest überlebt, wohl auch deshalb, weil er so b’soff’n war! Doch rund ums verteidigte, „persönliche Paradies“ bleibt das schlechthin „Böse“ allgegenwärtig und zwingt uns fortan zu Entscheidungen, zumindest zum Denken.
Alles sehr kompliziert, womöglich deshalb, weil wir der Theorie des Genialen im Watschen-einfachen nicht so ganz trauen wollen, weil wir doch gerade dazu erzogen wurden, das verkomplizierte Denken doch den Experten zu überlassen und nicht den schlauen Pferden. (Denn die werden bald von gehorsamen Uniformierten geritten…) Das wäre auch eine Überleitung zu einem Machtinstrument: Lasse das Einfache kompliziert erscheinen und biete für erbrachte Gegenleistung Lösungen an. Du fungierst sozusagen als schlussendlich teuerster Übersetzer. In Folge jede Menge Erklärungen und Rezepte für ein gutes, einfaches Leben gegen „bisserl“ Entgelt, versteht sich:
Eine „Gesellschaftsreformerin“ der jüngsten Art,
vom „Tegernsee“ schon (zu) oft empfohlen.
Deshalb fühle ich mich veranlasst, darauf zu reagieren und relativiere das vermeintlich mir anhaftende Negative ob meines wachsamen, kritischen und prüfungsfreudigen Verstandes und bemühe mich, meiner großspurig angekündigten Absicht halbwegs zu entsprechen: Also gleich vorweg, nicht zwingend negativ ist, dass ihre lebensbejahenden Botschaften in unsicher sanft klingenden, wie in pastellfarbenem Plüsch gebetteten Worte, zu den unzähligen Heilsbotschaften anzureihen sind, die in Hülle und Fülle in aufwendigster Originalität permanent durch Medien geistern. Ebenso wenig negativ ist, dass wir schon lang genug davon in sämtlichen Literaturen zur Hand haben von was weiß ich noch alles an existierenden Weisheiten und Denkergüssen, wie die von Kant, Hegel, Adler, Kopernikus, Zarathustra, Gandhi, Mohawk, Banyacya, Mandela, Ringelnatz, Mann, Sartre, Kästner, Ringelnatz und noch weit mehr an Geistesblitzen von so vielen anderen Persönlichkeiten – ein Leben würde nicht reichen, all diese in sich gedanklich aufzunehmen.
Das Intellektuelle, das Imaginäre und Visionäre
haben ihren rentablen Marktanteil bekommen.
Nur für uns und die Ewigkeit konserviert! Zu erstehen in anlassbedingt kostspieligen Ausführungen, Sondereditionen, also edel gebunden, oder nicht wesentlich günstiger aus dem Internetshop herunterladbar. Das wirklich Positive daran ist, dass man die Möglichkeit, die Wahl, die Option und dergleichen hat, sämtliche philosophischen und prophetischen Klassiker und ihre Nachfolger, all die „Neuheiligen“ wie auch diese hier, wieder zu vergessen – ist legitim! Und ehrlich gesagt, geht es mit unterschiedlichster Wortwahl und Poesie nicht um Gerechtigkeit, Liebe und Respekt und unserem ewigen Befreiungsschlag aus anerzogenen und gewohnten Konventionen und um die Entfesselung von der angeblich so menschlichen Widersprüchlichkeit? Ich unterstelle uns allen die Sehnsucht nach Klarheit, Direktheit und Glaubwürdigkeit… aber: „Lache das Leben, vielleicht lacht es wider!“ (übrigens von J.P. Sartre)
Ihre kleinkindliche, im Interview kaum hörbares Fispern und Lispeln, als käme sie aus einer noch unentdeckten Dimension, weist kaum ein Timbre (Schwingung, Höhe, Tiefe und Lautstärke) auf, was mir gleich irgendwie im Bauch aufstößt, mich stutzig mach, weil leise und warnend im „Denkherz“ die Glöckchen bimmeln und ich mich sensorisch, also mit allen Sinnen distanziere. Der sichtlich „entrückte“ Moderator nickt zu ihren Worten fast schon aufdringlich fleißig, dass einem das Gefühl widerfährt, er erspähe schon durch sie im nächsten Moment das Elysium, zumindest erwarte er die dahingehende Offenbarung. Zwei Interviews:
https://www.youtube.com/watch?v=PAivYLmPk0s&feature=youtu.be
https://www.youtube.com/watch?v=5tbTqsPMNpY
Christina mit ihrer Mutter im Interview, die ihre Tochter promotet und managt und ihr Lebenslauf:
https://www.youtube.com/watch?v=cZt16Q0YNLE
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernadette_Meier-Br%C3%A4ndle
Jede Menge Seminare, Veranstaltungen stehen am Programm, einen ausgebuchten Eventkalender findet man gleich zu oberst auf ihrer Website – alles gegen stolze Eintrittspreise, klar – und bereits zwei gebundene Bücher zu den üblichen Marktpreisen sind erwerbbar. Klar, auch der Prophet muss von etwas leben, wenn nicht durch „redlicher Hände Arbeit“, dann durch seine Worte; das Pharisäertum ist heute sogar lukrativer denn je... Solche Gestalten kenne ich zur Genüge und lege sie gelangweilt beiseite. Ich gehöre zu den „alten Deppen“, die auf so etwas nicht mehr reinfallen, nur, weil Christine sooo jung (17) und so süß ist - von wegen gebotener Altersweisheit…
Die kleine Prinzessin, das Indigokind bzw. Kristallkind, das heilige Mädchen von Dreien, hat sich im System gut platziert und erfährt darin die „handelsübliche“ Toleranz. Das zart flackernde Sternchen hat sich mithilfe eines smarten PR-Teams gut und raffiniert in der Esoterik-Branche vermarktet, wo sie zurzeit scheinbar an oberster Stelle rangiert. Bald wird es Wallfahrten geben und Pilgerströme werden nach Uri Geller einst das brandneue Schweizer Mirakel aufsuchen wollen; „Christine de Mosnang“, die mögliche Reinkarnation der „Heiligen Johanna von Orleans“, die in Kindestagen visionäre Jeanne d’Arc, so steht’s geschrieben.
Für Maier-Brändle Jr. und ihre Macher – dazu zählt erstrangig ihre geschäftstüchtige Mutter - durchaus positiv und höchst rentabel. Genauso gilt dies für ihre bedingungslosen Anhänger, die sich ewiges Lebensglück und Erlösung erhoffen. Dem Mädchen kann ich nur wünschen, dass sie all diesen Rummel so unbeschadet wie möglich überlebt und sich von dem aufgezwungnen Korsett einer PR-Maschinerie zeitgerecht befreit. Denn sie fährt auf Glatteis, das nicht nur ob des Klimawandels gefährlich dünn ist.
Sogar das ansonsten sehr kritische Psiram-Portal (vernichtende Worte gegen den alten Apachen RJ Silverbird) schreibt über das Wunderkind regelrecht begeistert. Angeblich, so wird über sie geschrieben, beherrscht die Halbwüchsige jetzt schon sämtliche universitären Geistes- und Naturwissenschaften, ein interdisziplinäres Genie, und liefert darüber hinaus bahnbrechende Erkenntnisse. Nur, ich konnte solches, außer paar Standardbegriffen, die man überall nachlesen kann, nirgends so wirklich raushören.
All das Getue und die blinde Frömmelei rund um sie beeindrucken mich keineswegs und je öfter ich sie höre, je weniger kann ich sie ernst nehmen und habe Christina für mich ad acta gelegt. Also selbst Schuld, wer dieser Inszenierung auf den Leim geht und irgendwann mal furchtbar enttäuscht aufwachen wird. Denn ob 3-Christina bewirken kann, dass politische Vernunft in diese Welt einzieht, der Hunger verschwindet, die sinnlosen Waldrodungen wie überhaupt all die aus Gier verursachten Naturzerstörungen enden, genmanipulierte Nahrungsmittel verboten werden, Korruption keine Tugend mehr ist, die Kriege, Gewalt und Folter aufhören… tja, tut mir Leid, das glaube ich nicht.
Zurück zur Philosophie des „redlichen Broterwerbs“. Irgendwo steht, das die wirklich guten Worte keinen Marktstand haben, kein Preisschild tragen, oder so ähnlich und wenn, wären sie grundlegend unerschwinglich!!! Ja, ja, dass der Medizinmann hin und wieder Geschenke von seinen „Patienten“ bekam - meistens Nahrungsmittel, Beuteanteile, neue Mokassin, ausnahmsweise mal ein Pferd –, dann, um zu überleben! Weil er oder sie sich „berufungsbedingt“ vorwiegend dem Naturstudium widmen mussten, um zum Beispiel Zeichen daraus richtig interpretieren zu können, heilende Wirkstoffe aus Pflanzen zu entdecken und das ohnehin übliche Sammeln von bekannten Kräutern, Mineralien und Sonstigem aus der Mutter Natur Apotheke. Nicht selten waren Schamanen auch gute Jäger und im Falle des Falles unverzichtbare Krieger. Es wäre lächerlich, es als rechtfertigenden Vergleich heranziehen zu wollen, um es gleich mal vorwegzunehmen!
John Mohawk Sotsisowah, zum Beispiel, lebte erstrangig von der Bewirtschaftung seiner Felder, auf denen er altes Indianer-Saatgut wieder „zurückholte“ und plädierte für den Erhalt der gesunden, traditionellen Speisen seines Volkes.
https://www.youtube.com/watch?v=gEg-lfi8vlI
https://www.youtube.com/watch?v=XVwmEq_TNos
Am liebsten - berichtete einer, der über ihn schrieb und ihn persönlich kannte - war ihm, auf seinem alten Traktor zu sitzen und zu pflügen. Er war Seneca-Irokese, gehörte dem Schildkrötenclan an, war Historiker, Schriftsteller, Journalist, Zeitungsherausgeber und setzte sich als Aktivist für die Rechte seiner Landsleute ein. Bis zu seinem Verscheiden mit 61 lieferte er vergleichsweise nur zwei Bücher: „Botschaft an die Europäer“ und „Thinking Indian“. Ab und an hielt er Vorträge und war Gastprofessor an verschiedenen Unis und Colleges. Dem selbigen Clan gehört der noch lebende Oren Lyons an, den ich gerne am Rande vorstellen möchte:
https://www.youtube.com/watch?v=Gs0EK1z9xhc
Bleiben wir beim Positiven! Wir wissen all das, auch dies – nicht wahr? -, dass die schlosslose Schatulle der machbaren Wahrheit am Herzensgrund liegt. Wir wissen, dass wir durchaus in der Lage sind, eine friedliche Welt nicht nur zu verbalisieren und zu träumen, oder uns von anderen imaginieren zu lassen, sondern sie zu realisieren, indem wir immer weniger das „böse Spiel“ mitspielen. Wir wären durchaus imstande, für entsprechende, gesellschaftlichen Strukturen zu sorgen, in denen jede und jeder seine positive Voraussetzung für ein zufriedenes Leben fände. Das, so scheint es, braucht halt seine gewisse Zeit, bis die Mehrheit dazu bereit ist. Solange darf man wachsam und kritisch bleiben, neben der Sonne auch die Gewitterwolke am Himmel sehen wollen! Gott sei Dank besitzen wir diese - Strenggläubige würden jetzt sagen „seine“ – Fähigkeiten, erstens, zu erkennen, zweitens, zu entscheiden! Das ist das durchdringend Positive in all dem Negativen, oder irre ich mich?
Die Eleven, die Imaginen drängen an den Spieltisch, um die Bank zu knacken und gleich das Kasino zu übernehmen.
Führungsanspruch von gerade „geschlechtsreif“ gewordenen. Weise im Kindesalter sollen gehört und müssen somit marktgerecht verwaltet werden, hochgehoben auf die Bühne, geschoben ins Studio als „der“ Event schlechthin. „We entertain everybody!“ Hm. Nein, sie drängen nicht von sich aus, sie werden dorthin geschoben, von listigen, herrschsüchtigen „Gouvernanten“, die schon immer davon träumten, am herrschaftlichen Leben in der Nähe teilzuhaben. Egal auf und über welchem Wege sie den Thron erklommen, es riecht nach Methode, wie bei unserem „jugendlichen“ Kanzler. Infantile, puerile Kaiser bzw. Kindkaiser hatten wir schon, und? Sie waren am Ende nur überbrückende Dekoration, die Fäden zog der der Schatzmeister, Reichskanzler, Bischöfe und Kardinäle und verwandte Adelige. Da spricht nicht der Neid des Alten aus mir, sondern die Vernunft! Die sozusagen „exponierten“ Jungen sind in dieser Hinsicht nix anderes als leichtes Futter für die alten Füchse.
Alles hat seine Zeit zu seinem Lebensabschnitt! Archaische Strukturen geistern und spuken nicht als Mythos herum und sind nur gut für Mären und Sagen. Dem Archaischen liegen lange zurückliegende Erfahrungswerte und „Altbewährtes“ zugrunde; es beruft sich dabei auf eine alte, tradierte Symbolik, die aber heute gern missbraucht wird – bestes Beispiel der/die Swastika – das zum deutschfaschistischen Hakenkreuz missbrauchte, uralte Symbol indigener Völker; z.B. bei den Hopi symbolisiert es rechtsgerichtet die Erd- und linksgerichtet die Sonnendrehung. Das mal so nebenbei.
Das Roulette am Drehen halten
Die drei Spielphasen
Aber da schreibe ich doch nix Neues! Über diese sich ständig wiederholenden Mechanismen wissen wir ja schon lange Bescheid, nicht wahr? Doch komischerweise funktionieren sie stets aufs Neue, immer wieder in selbiger Folge… Die Figuren verändern ab und an ihr Aussehen, der Spielmacher, der Casinobetreiber, der das Spiel erfand und eröffnete, der bleibt im Verborgenen stets derselbe. Wir spielen gegen uns selbst und keiner von uns gewinnt. Außer die Bank! Viele von uns glauben trotzdem beharrlich, dass beim Ändern der Spielsteine und Jetons - neue coole Formen und kesse Farben - sich für uns die ersehnte Chance auftut, das Spiel zu wenden, insgeheim sogar doch mal zu gewinnen. Willkommen im Lottoklub!
Die einzige Chance, die wir haben, ist, aus dem Spiel auszusteigen, den Spieltisch zu verlassen! Letztendlich wären es trotz frustrierender Erkenntnisse positive Aussichten, oder? Das Negative erkennen ist der erste positive Schritt, vor dem Nächsten, dem des Veränderns.
Apropos Regeln,
Faustregel und Denkprinzip:
Wenn Frau und Herr Politiker in diesem wirtschaftsliberalen System allzu sehr gelobt werden, ist in Bezug auf das Wohlergehen der Volksmassen sehr wahrscheinlich Feuer am Dach! Wenn Politiker in diesem System im Kreuzfeuer der Kritik stehen, spricht es gerade heute sehr wahrscheinlich für ihre Qualität, zumindest eine umsichtige Politik betreiben zu können. Dieses Denken entspringt meiner Mutter, aus ihrer Bauchintelligenz heraus, vielleicht die gute, alte weibliche Intuition des Verstandes. „Wer die Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen!“ (sagte einst Jean P. Sartre)
Sie stehen mitten und bis zum Hals in der Jauche
und winken allen fröhlich zu.
Da steht er, der Bundes-GF, bei Schnabl (ORF-Themenreport) und drückt sich an leichten, nämlich mit ja oder nein zu beantwortenden Fragen rhetorisch vorbei. Zum Beispiel, ob die verbindende Mitgliederbefragung bzw. Abstimmung zu Koalitionsfragen beibehalten wird und welche politische Position man in der EU mit dem Schieder einnehmen will. Antwort: ein brav zitierter Lebenslauf von Schieder und… sunst nix! Viele Worte – nix Konkretes, nix mit wirklichem Sinn… Dem man solches zumutet, den gewinnt man nicht. Wem interessiert da draußen das Curriculum des Schieder’s? Niemand! Später, Drozda, der „gefürchtete“ Oppositionelle ganz entspannt und völlig zahm „Im Zentrum“ bei Reiterer; dem Blümel gewogen zuzwinkernd, so erweckte es den Anschein. In dieser neuen Konstellation kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit die SPÖ für immer abhaken…
Wir wissen, Thomas war wirtschaftspolitischer Berater beim Vranz, na und? In dessen Ära wurde massenweise Bedenkliches getan, wie die Privatisierungswelle ausgelöst, und ich verweigere, wiederholt ins Detail zu gehen - kann man gerne auf ganz offiziellen Seiten nachlesen, wie auch all das, was der geniale Bruno umgesetzt hatte! Ob ein permanenter Wechsel der Führungsclique – wie in anderen Parteien auch, ausgenommen der FPÖ - für parteiinterne Stabilität sorgt, bezweifle ich mehr denn je! Ja, wie gewohnt, Scheiße (tut mir Leid, mir fällt nix Treffenderes ein) schön reden, von einem zum anderen. Na klar, tut das die Regierung auch, wie der Blümel und sein Blaulicht in obiger ORF-Talkshow. Verzweifelt, zumindest sichtlich nervös geworden, nannte er die Liste-Pilz-Sprecherin Lügnerin und hatte partout keinen Gegenbeweis anzubieten. Neben einer derartig zerrissenen Opposition haben es sogar die Dilettanten leicht!
Die Art und Weise, wie man mit Niederlagen, Fehlern und „suizidalen“ Attacken in der Führungsriege umgeht, interessiert mich. Deshalb, um herauszufinden, wie weit eine Person bereit ist, sich für die repräsentierte Organisation zu entblöden. Kern trat stufenweise aus der Politik aus und seine EX-Partei ist mal paar Tage nicht erreichbar. Dann tritt sie mit mehr oder weniger gut gespieltem Selbstbewusstsein aus der Konklave heraus und verkauft das „patscherte“ Gehabe als vernünftiges und geschicktes Manöver. Es soll tönen, als hätte man wohl durchdacht und strategisch klug agiert. Ja natürlich, ich verstehe, nein, ich verstehe ehrlich gesagt gar nix, ich begreif’ diese Genialität und beispiellose Raffinesse nit…
Ja, so ist’s halt, geht’s weiter im erklärenden Monolog vorm Interviewer, die Partei ist auch nur die Summe von Menschen – Klammer auf, und ihren spießbürgerlichen, eitlen und feudalen Allüren, Klammer zu - und man kann gegen spontane, persönliche Entscheidungen ja ohnehin nix ausrichten. Aber, man hat für stürmische Zeiten vorgesorgt und ist stets gewappnet. Aus dem abgetragenen, kaum mehr roten Filzhut lässt sich immer noch etwas hervorzaubern, wenn auch nur mehr räudige, verkrüppelte Hasen (rein symbolisch und metaphorisch, niemals persönlich gemeint!)...
Der Drozda behauptet mit diesem unangenehmen Grinsen, das alles verrät, dass es in der SPÖ nie und nimmer um Personalentscheidungen geht. Sagen Sie, Herr Bundesgeschäftsführer, für wie blöde halten sie die Menschen da draußen? Denn sie beleidigen diese! Die Wahrheit ist, es geht wie in allen Parteien ausschließlich um Personalfragen, um Posten und Pfründe, wie schon seit langem, was gestandene, unabhängig praktizierende Sozi schon lange und richtig erkannten - der alte Spruch: „Posten schaffen, Posten haschen, Posten schachern!“ Ja, schön langsam schnallst du alles ab, was dich an die Partei einst band… und flüchtest in den Dschungel, um noch irgendwo links hinten verborgenes Wild zu finden, überhaupt noch irgendeinen intelligenten Zweig unserer Spezies; diese Boshaftigkeit kam aus Verzweiflung und ich weiß von den Ausnahmen, die inmitten leiden, oder längst resigniert haben.
kein Wunder, wenn ihnen das nährende Wasser fehlt!
Aber nicht mit diesen gehorsamen Playern und den Kräften dahinter! Bitteschön, war es nicht vorauszusehen, wenn eine fast schon „fahrlässige“ Führung zu lange mit den Konservativen packelte? Der Chef der Sozialistischen Partei Österreichs, Kreisky, hatte in seinen vier Kabinetten niemals mit der ÖVP koaliert – gibt das niemanden zu denken? Der alte weise „Haudegen“ wusste warum! Du kannst mit allen anderen einen Konsens bzw. halbwegs erträglichen Kompromiss schließen, nur nicht mit den Wirtschaftsliberalen, die, historisch begründet, im Falle des Falles sehr schnell in Richtung Faschismus steuern!
Ist der Abgesang der SD ein Wunder? Erinnern wir uns, mit der Ratifizierung des EU-Fiskalpakts am 2. März 2012 haben christ- und sozialdemokratische Politiker ihre Selbstentmündigung rechtlich abgesichert und damit für immer besiegelt, nachdem die Regierung SPÖ-ÖVP, die Verantwortlichen Faymann-Spindelegger, es durch den NR geboxt hatten, so sinngemäß Stephan Schulmeister in der Presse vom 13. Mai 2016. Sagte nicht einst schon Professor Herbert Krejci (US-ND’ler, IV-Mann, Verbund-AG-Av., WU-Wien-Lektor) am Stand der einstigen „Alternativen Liste“, dass die SPÖ der willigste und verlässlichste Partner sei und man auf die ÖVP notfalls verzichten könne! "Die Grenze des Zumutbaren für den anderen zu wissen", einer seiner Sager, der ein wenig Besonnenheit signalisiert.
Schon mein Vater, ein anfänglich glühender Sozialdemokrat und ein brillanter Redner bei diversen Veranstaltungen, verließ vor der Ära Kreisky aus dem leidigen Grund der Anschleimung an die Konservativen diese Partei und wechselte zu den Kommunisten, die er nach Jahren ebenso enttäuscht verließ. Und ordinierte als „Freier Sozialist“. Heute tituliert er sich mit „Radikaldemokrat“ aus der etymologischen Bedeutung Volksherrschaft heraus. Den ersten „heißblütigen“ Austritt bereute er längst aber mit den Worten: „Ich hätte dabeibleiben sollen und abwarten, um in der Ära Kreisky diese Organisation mit zu verändern, sie neu mitzugestalten. Ich war wahrscheinlich zu jung, um das zu begreifen, es vorab richtig einzuschätzen!“
Unlängst las ich von der sozialdemokratischen DNA, die für Einkommensgerechtigkeit bei Frauen steht, also für die Egalisierung der Gehälter für beide Geschlechter zu kämpfen. Verdammt noch mal, ich frage mich, was die SPÖ die ganze Zeit tat, als sie die Regierungsführung hatte??? Und genau das fragen sich sehr, sehr viele! Es ist zu spät, andauernd zu jammern, was man alles gemacht hätte und es nicht getan hat, als man die Gelegenheit dazu hatte!!! Außerdem plädiere ich für allgemeine Einkommensgerechtigkeit mit Sicht auf die unverschämten Top-Verdiener, die es auch in politischen Funktionen gibt.
Heute im Heute (ist wieder paar Tage her) wird einem wieder mal so richtig klar: Im Durchschnitt verdienen Staatschefs das 19fache des mittleren Masseneinkommens – wie in alten Zeiten des Kaisers und seinen Untertanen. Aber auch in den Funktionärsebenen darunter ist höchster Wohlstand angesagt! Kapiert man nicht, oder will man nicht kapieren? Aber was klage ich, gibt’s nicht Wichtigeres? Aber selbstverständlich:
Ach wie sind wir froh,dass wir uns mit viel Schlimmeren abgeben müssen!
Shitstorm und Hasspostings beschäftigen uns mehr als alles andre! Aber das Opfer schlägt jetzt brutal zurück. Auf „blöde Schlampe“ und „Fette Sau“ folgt „Scheißbeutel“ und „Selber noch viel fettere Drecksau“. Ja, man bleibt sich nix mehr schuldig! Dieses Niveau hat auch das Parlament erfasst und füllt nicht nur sämtliche Klatschmedien und die Boulevardpresse, auch Magazine mit höherem Bildungsanspruch beschäftigen sich leidenschaftlich mit „Pfui-Kacksi-Themen“. Und der OGH muss sich genötigter Weise ebenso damit herumschlagen. Die Titelblatttitel der Boulevardpresse, allen voran die Gratisblätter, verraten, mit was wir uns zu beschäftigen haben, Halloween und Zombies, sich gesund Furzen und Rülpsen, Lauda auf Reha, Bestie Listenhund, etc.
Das sind offensichtlich unsere wahren Sorgen, da müssen wir dranbleiben! „Der schlaueste Weg, Menschen passiv und folgsam zu halten, ist, das Spektrum akzeptierter Meinungen zu limitieren, aber innerhalb dieses Spektrums sehr lebhafte Debatten zu erlauben!“ (Noam Chomsky, US-Linguistiker)
Natürlich bräuchten wir mehr denn je die Sozialdemokratie!
Aber nicht mit diesen gehorsamen Playern und ihren Triebkräften dahinter! Bitteschön, war es nicht vorauszusehen, wenn eine fast schon „fahrlässige“ Führung zu lange mit den Konservativen packelte? Der Chef der seinerzeit Sozialistischen Partei Österreichs, Kreisky, hatte in seinen vier Kabinetten niemals mit der ÖVP koaliert – gibt das niemanden zu denken? Der alte weise „Haudegen“ wusste warum! Du kannst mit allen anderen einen Konsens bzw. halbwegs erträglichen Kompromiss schließen und ihn verantworten, nur nicht mit den Wirtschaftsliberalen, die, historisch begründet, im Falle des Falles sehr schnell in Richtung Faschismus steuern und, wie das Amen im Gebet, niemals das Finanzzepter aus der Hand geben!
Also mit anderem Personal und der dringenden Besinnung auf die Gründungswerte ist die Chance noch immer gegeben, aber sie schwindet stetig und rapid! Immer dann, wenn die SPÖ verliert, erinnert man sich plötzlich an die ureigenen Aufgaben. Doch „ohne Hosen kein Tosen, ohne Hoden kein Toben“ – den „blöden“ Spruch las ich mal wo auf Beton gesprayt. Wow, wie progressiv und angriffig: Rendi hat sich laut „Heute“ 10mal über Basti geärgert und der fürchtet sich jetzt, hm? Sektionsgemauschel und parteiinternes Schulterklopfen nützen nix, wenn man sich der kompletten Wählerschaft präsentiert als… was jetzt?
Klar wie ein ausgetrockneter Gebirgssee ist, dass der Sozialdemokratie keinesfalls ihre Ideologie vorzuwerfen ist, aber fahrlässige Parteiführung ab der „Vranzl-Ära“! Gusi wollte noch mal das Ruder herumreißen und wurde schroff zurückgepfiffen. Etwas später, erinnern Sie sich? „Man muss dem Gegner eine Chance lassen!“, so der Ex-Faymann. Es gibt Funktionäre, die hätten in dieser Organisation nix verloren! Egal, seitdem ist die SPÖ mehr oder weniger im Freien Fall und ob sie die nächsten Wiener LT-Wahlen wiederum absolut gewinnt, wäre für uns alle zwar hier in der Hauptstadt noch immer besser, aber realistisch betrachtet, fraglicher denn je!
Es gab mal eine lange, leidenschaftliche Diskussion,
ob man mit oder ohne Urnengang etwas beeinflussen könne:
Die Wahl ignorieren („Urnenflucht“), sagen welche, wäre ein Signal für die Ablehnung dieses Systems, das Schritt für Schritt den „sozialen Wohlstand“ abbaut und gleichzeitig die amerikanische „Vogelfreiheit“ (staatlich-soziale Absicherung kaum noch gewährleistet!) importiert. Das geschah sogar mithilfe aller SP’s, wie wir ja beispielsweise anhand der Ratifizierung einer der Freihandelsabkommen bereits erfahren haben. Auch waren sie Durchsetzungspartner bei der Öffnung, also Legalisierung von miesesten Arbeitsverträgen, ganz zu schweigen vom Versäumnis der längst notwendigen Inkraftsetzung eines Mindestlohnes von 1.500,-- monatlich nach heutigem Lebenshaltungsstatus! Und da reden wir jetzt gar nicht von einer längst anstehenden, breiten Bildungsreform, der Lehre samt Matura, in hinführender „klassenloser“ Teamarbeit (Finn-Modell), und zwar für alle. Was die SP-Koalitionssucht europaweit betrifft, zeigen sich alle bis heute als therapieresistent!
Die Stimmenabgabe hingegen, sagen andere, böte die Möglichkeit, die minimalen, demokratischen Strukturen zu bedienen und damit „seiner“, für glaubwürdig befundene Partei eine Chance zu geben. Wobei da für mich die einzig wählbaren von den kandidierenden Parteien, ja, kaum zu glauben, noch immer die SPÖ, die Liste Pilz und KPÖ wären.
Doch ich hege da beiderseits Zweifel. Der vielleicht einzig wirksame Protest -- aus einer überparteilichen Position heraus, gegen diese Welt der Konzerne und ihre politischen Avatare - wäre, meiner Meinung nach, das weiß, das ungültig wählen, außer es gäbe einen groß angelegten Gesinnungswandel bzw. Rückbesinnung in der SPÖ! Apropos Protest:
Es rumort und grollt bisserl,
doch noch lange nicht so urgewaltig wie einst…
Der, der Regierung angedrohte „Heiße Herbst“ beginnt eher flau und ist nicht mal ein laues Mailüfterl (übrigens Codename für den weltweit ersten Transistoren-PC bzw. Röhrenrechner von der TU-Wien, 1958). Die Opposition ist zerrissen. Das Gros der jungen Generation scheint blauäugig und erfahrungslos. Sie beschrieben ja ein nicht unbedeutendes Wählergros bei der letzten NR-Wahl. Sie demonstrieren kaum und auch nicht in beeindruckender Zahl gegen die gegenwärtige Regierung. Die Alten, die schon damals dabei waren, quälen sich aus dem Koma der Resignation und wanken zum Ballhausplatz um sich dort wieder gemeinsam zu „straffen“, sich aufzurichten und wieder aufzubegehren. Einst waren es Hunderttausende bis einmal sogar fast eine Million, die auf die Straße gingen, heute sind es dort und da nur paar Tausende, da stellten die gut Hunderttausend beim Protest gegen den 12h-Arbeitstag bereits eine Traumzahl dar.
https://www.heute.at/politik/news/story/Donnerstagdemo-Wien-Route-Verkehr-Infos-58203613
Es hat sich das Protestwesen, unser Widerstandsverhalten geändert. Ursachen könnten Resignation, Ohnmacht und Angst vor Repressalien sein. Ernüchterndes von dieser Plattform „Es ist wieder Donnerstag!“ Kommentare wie: Schmeckt wie aufgewärmtes Essen; das zu Durchorganisierte verliert an rebellischer Spontaneität und noch mehr an Selbstkritik und über das Finden neuer Wege zu einem wirksamen Protest.
http://no-racism.net/article/5478
Am 7. November um 18.00h findet eine DEMO gegen KICKL beim Schottentor (U2) statt, zu der die Linkswende aufrief. Von keiner Organisation, außer der Solidarwerkstatt-Linz, las ich von Protestkundgebungen gegen diese Regierung, tja… dafür jede Menge Artikel in kritischen, „kontrastierenden“ Foren wie die des Stephan Schulmeisters:
https://kontrast.at/author/stephan-schulmeister/
Ein geschätzter Sozi erklärte das Phänomen der „Splitter-Demos“, dem „Miniaturprotest“ anhand der seinerzeitigen Spaltung der Gewerkschaften, die früher einmal als ein Block stark auftreten konnten. Aufgesplittert in unzählige Branchengewerkschaften erreichen sie diese Masse nicht mehr. (Teile und herrsche…) Oh, wie das negativ klingt… aber nur im Moment…
Vielleicht muss alles so kommen wie es kommt…
Dieses System lebt und gedeiht ganz gut mit der Kritik, es braucht sie sogar, um dem geheuchelten Image der „freien Meinungsäußerung“ gerecht zu bleiben und verkauft es als demokratischen Prozess. Dieser Planet wird heute weniger denn je aus Unwissen zerstört, sondern eher generell aus reiner Mutwilligkeit und blinder Gier. Natürlich ist das eine durchwegs negative Situation, in der sich die Menschheit befindet. Doch: Das Positive am Negativen ist immer die Veränderbarkeit, wenn man sie ernsthaft will und den eventuell persönlich gewonnenen Nutzen aus diesem System schonungslos hinterfragt. Apropos Demokratieprozess:
Den demokratischen Prozess mal gestoppt.
Hat jemand ernsthaft HC’s Ankündigungen und Absichten geglaubt?
Offensichtlich genug, denn er wurde gewählt, wenn auch ziemlich blauäugig. Man nenne mir ein einziges, eingehaltenes Wahlversprechen der FPÖ. „Quid pro quo“ (dies für das) heißt es so schön im „Schweigen der Lämmer“, eine Hand wäscht die andere (beide das Gesicht, eine weitere Ergänzung). Im Regierungsfall wäscht nur der Kurz, dabei das Blau sich ab und, siehe da, das himmelblaue Lamm ist drunter ganz schwarz! Es wird über kurz oder lang die Freiheitlichen zerreißen. Die Handschrift der Regierung ist weder blau noch türkis, sondern reine, schwarze Tinte! Eigentlich will ich ganz wo anders hin und mich nicht mit Wasserträgern des Kurz aufhalten und zu Grundsätzlichem kommen, was den Wahlerfolg durch Wahlversprechen und die daraus folgende Erfüllungsverpflichtung betrifft. Die süße Fliegenfalle mit streng demokratischem Duft hat gewirkt. Dann die deutliche Abkehr davon, tja, fast ein Vorzeichen, es geht der Vize mal in Karenz und weg ist er. Jetzt hätte er genügend Zeit, zum Beispiel für:
Wenn du nix weiterbringst, schreibst’ halt ein Buch!
Das literarisch kompensierte Versagen! Bios boomen!
Kurz, kurz an der Macht wie vergleichsweise erst kurz in dieser Welt und schon gibt’s von ihm einen hoch interessanten Schmöker über sein langes und bewegtes Leben. Glanzbilder zeigen ihn da womöglich - hatte noch nicht reingeschaut – als Windelträger, Taferlklassler und Maturant. Dann ein bisserl als Jusstudent und JVP-Obmann, Wiener GR und LTA, BMI-Sekretär und huscht weiter auf der Leiter des politischen Turboerfolgs, stolpert, gut, versteigt sich nur bisserl an „seiner“ Integrationsstudie in Kindergärten, am alten Krim(i), am lediglich von ihm geäußerten Vorschlag einer Balkanrouteschließung und am Ausbau außereuropäischer Anhaltelager, am Wort „NGO-Wahnsinn“ im Bezug auf die außerstaatlichen Rettungsaktionen und blies den „Südwind“ zurück. Mit dem typisch ausdruckslosen Glasaugenblick einer Puppe, gefrierendem Lächeln und mit Bedacht seitlich geneigtem, Interesse bekundenden Kopf, steigt er direkt in die Parteiobmannfunktion und wird noch im selbigen Jahr unser aller Bundeskanzler. Das alles lässt sich wunderbar zu einem mehrseitigen Aufsatz ausschlachten. Brav, eine öffentliche Lesung mit Autogrammstunde wäre angebracht, danke!
Straches Autobiographie samt biographischer Importe sollte schon ab 2013 eine ISBN-Nummer kriegen und im Buchhandel auf lechzende Käufer warten. Er will darin reinen Tisch machen und endlich mal die reine und nix als die reine Wahrheit über sich und die Welt erzählen! Gott sei Dank gibt’s für Ungeduldige mal: „Strache im Gespräch mit Mölzer“. Nach Hörensagen soll sie heuer noch erscheinen. Auch der Ludwig, die anscheinend charismatische Figur, hat seinen Preis im Bücherregal…
Jetzt wird’s Zeit für die anderen, die uns noch einen gebundenen Lebenslauf schuldig sind. Wie ihn zum Beispiel: Kickl würde ich raten, auch bald mal ein Buch auf den Markt zu werfen; wenn nicht eine spannungsgeladene Bio, dann zum Beispiel „Die Ägiden des Heriberathus“, oder „Kickl’s gesammelte Reden“, oder „Die verkannte Macht“, oder „Eigentlich Gott und Kaiser“, warum nicht gleich „Die Diktatur im Sattel – herrschen mit Bart zwischen Mähne und Schwanz“. Erst in ihren Büchern erfahren wir über Politiker, wie lieb sie eigentlich sind und voller guter Gedanken für uns. (Danke dem „Kantenschleifer“ für Inspirationen und Inputs bei diesem Absatz!)
Ein prophetischer Traum
Eigenartig diese „traumhaft“ erlebte Szenerie, die schier endlos lang anhielt. Ich befand mich im Waschraum einer Kaserne. Um mich herum junge, begeisterte Soldatenanwärter. Ich schien der einzige Alte hier zu sein. Alle waren sie perfekt rasiert und steckten in ihren top-sitzenden Uniformen. Sie wirkten so stolz. Gestriegelt und geschniegelt! Parat! Zum Morgenappell. Und ich noch nicht fertig. Unrasiert, ungekämmt und ich hatte meine Uniform noch immer nicht gefunden. Die Jungmänner schalten mich, spotteten meiner und witzelten hinter meinem Rücken über mich. Mit größtem Widerwillen näherte ich mich dem Waschbecken mit dem Spiegel und sah mit einer Mischung zwischen Gelassenheit und Unbehagen meinem vergleichsweise verwahrlosten Gesicht entgegen. Und ich hatte noch Unterwäsche an. Draußen hörte ich mahnende Stimmen.
Oh Gott, dachte ich, merken die nicht, was man mit ihnen vorhat? Schon wieder diese Scheiße, diese Begeisterung für „gut gewandete“ Gewalt, gegen all das Böse da irgendwo. Wir töten resch und fesch! Mit Freude in eine tödliche Zukunft. Begreifen sie nicht, haben ihnen die Alten nix erzählt. Ich weiß es ja auch nur von ihren Geschichten. Ja die neue Regierung führte wieder die Zwangsrekrutierung ein, Zivildienst ade! Kompromisslos zum Kommiss! Soll ich so tun, als wären es nur harmlose Pflichtübungen? Ich haderte dermaßen mit mir und brodelte deshalb so dahin, dass die Luft schon brodelte und dieser hochspannungsgeladene Zwiespalt mich erleichtert aufwachen ließ. Erleichtert?
Eine bemerkenswerte Idee von „Stefanel“
contra leere Wahlversprechen!
In einer Diskussion bezüglich Parteiverhalten und überhaupt einzuhaltender Wahlversprechen, kam es von einem Sozi wie aus der Pistole geschossen. Jede Partei müsse sich, sagen wir, auf mindestens drei ihrer Wahlversprechen bindend festlegen und, nach Ablauf der Frist von zwei Jahren beispielsweise, gegebenenfalls zurücktreten, was die Ausrufung von Neuwahlen zur Folge hätte! Ja, das gehöre längst als Passus in unsere Verfassung, sowie die wählbare Option für Koalitionsvarianten, zumindest in dieser Hinsicht eine parteiintern verbindliche Mitgliederabstimmung zeitgerecht zu veranlassen.
Die „Partei-Heinis“ vergessen, dass sie vom parteineutralen Wähler, sowie zunehmend von ihren Mitgliedern rein wegen ihrer Wahlkampfzusagen im Falle ihrer Regierungsübernahme gewählt wurden, und für sonst nix!!! Diese Idee entspräche einer Art strafrechtlichen Haftung und so lange wir die Souveränität als parlamentarische, parteirepräsentative Demokratie innehaben, müsste es sinngemäß, wie oben erwähnt, verfassungsrechtlich verankert sein! Die meisten haben das derzeitige Debakel satt, immer wieder vom Gefühl beschlichen zu werden, betrogen worden zu sein und keine Handhabe gegen „fahrlässig“ hinaus geplärrte Zusagen zu haben! Immer wieder hoffen und immer wieder enttäuscht werden. Apropos Hoffnung und Enttäuschung:
Trotz Bewegen in der Legalität stinkt’s mächtig nach Kriminellem.
Fast schon zu auffällige, kundendienliche Zusicherungen am Telefon, lakaienhafte Unterwürfigkeit mit „G’schamster Diener“ (Gehorsamster, Schamhafter, Speichellecker), und wenn du nach der Identität der so überaus freundlichen Hotlineperson rückfragst, könnte diese genauso gut „Max Mustermann“ oder „Ottilie Musterfrau“ sagen – käme nämlich aufs selbe raus. Doch der Reihe nach:
Vertrauensvoll mit entsprechender Erwartung, zumindest Hoffnung – du bist ja brav und gut zahlender Kunde! – wendest du dich mit einem Problem, sei es technischer oder administrativer Art, an die so viel gepriesene Hotline. Dort aber jagt man dich zuerst mit langen Zuständigkeitserklärungen durch ein vier- bisweilen sechsteiliges Menü, indem du eine der angebotenen Durchstellungszahlen, falls eine für dich relevant scheint, schnell eintippen musst, sonst beginnst du wieder von vorne. Wenn du Glück hast, bleibst du in der Leitung, oder du fliegst raus, weil derzeit alle Kundenberater intensiv in ein Kundengespräch verwickelt sind und bittet dich um späteren Anruf.
Relativ neu ist dieser Zeitpuffer, dass du einer synthetischen, Magen verstimmenden Süßholzraspelstimme auf unnötige, zuhauf irrelevante Fragen antworten musst, die vom Avatar auf der anderen Seite der Wellenlänge ohnehin kaum kapiert werden „Tut mir Leid, ich habe Sie nicht verstanden, versuchen wir es noch einmal!“ Oder: „…, versuchen wir es anders!“ Hast du es gemerkt? Du wurdest zum Vollidioten stigmatisiert, bis man dich, völlig entnervt, mit einem Kundenbetreuer verbindet.
Wir aber dürfen uns in diesem Fall Glückspilze nennen und kommen in den Genuss einer alle paar Takte repetierten Musik, oder des Anlaberns mit unterschiedlichsten Aktionen und Schnäppchen. Bei manchen wird dir aus einem Lexikon vorgelesen – „Wissen sie, dass…?“ Nicht auflegen! Noch sind wir Hans im Glück, denn wir sind noch dran, wenn auch in der unsäglichen Warteschleife hängend, in der du schon zwei Schals und Fäustlinge gestrickt oder ein Vogelhäuschen gebastelt hast. Durchatmen, Zeitvertreibutensilien weglegen, konzentrieren heißt es in jedem Moment!
In deiner schon gefährlich heruntergefahrenen Laune meldet sich plötzlich ein oder eine „Xtrovic“ mit unverständlichem Vornamen, die du alle aufgrund viel zu schnellen Sprechens so und so nicht mitbekommen hast, dafür ganz deutlich gegen Ende des komprimierten Intros, nun in Adagio: „Was kann ich für sie tun?“, mit Anfügung deines korrekten Namens. Wie persönlich! Kurz flackert Wohlfühlen auf, obwohl du weißt, dass alles nur kalte Formsache ist. Du klammerst dich förmlich an diesen Strohhalm. Irgendwie möchtest du dran glauben, dass man dir nun wirklich ernsthaft helfen will.
Doch dein Gesprächspartner, vermutlich aus Fleisch und Blut, doch ohne erlaubtes Hirn und verbotener Eigenmeinung, stellt sich erfahrungsgemäß - Ausnahmen sind verschwindende Rarität - recht blöde an und du musst dein Anliegen zigmal wiederholen. Trotzdem, Augen schließen und noch mal tief und fest durchatmen. Die weiß hervorgetretenen Faustknöchel wieder entspannen und den Stirnschweiß ignorieren, der pausenlos auf die Tastatur tropft und unaufhaltsam in sämtliche Spalten rinnt. Du musst unbedingt deinen Aggressionspegel senken, der schon die höchste Alarmstufe erreichte, in deinem Schädel seit einiger Zeit ohrenbetäubende Sirenen heulen und es unaufhörlich rot blinkt.
So, jetzt öffnen sich zwei Wege: Wenn du wiederum Glück hast, wird sich der Betreuer sofort um dein Problem kümmern und bittet dich um Geduld. Ehrlich gesagt, glaubst du nicht mehr daran. Der Hotline-Typ verabschiedet sich jetzt so schnell er kann, und wenn du nicht flugs ihn dabei unterbrichst und ihn um seinen Namen bittest, bist du „d’raußen“ und vergessen. Oder, ganz schlimm und zigmal erlebt: „Bitte, warten sie einen kurzen Moment, ich komme gleich wieder zu ihnen und… tütütütüt…“, im besten Fall befindest du dich wieder in der Warteschleife, beim weiblichen Avatar und seinen freundlich angebotenen Durchwahloptionen „Sagen sie in wenigen Worten ihr Anliegen, sprechen sie jetzt!“ Das heißt, der Typ hat einfach aufgelegt, dich rausgeschmissen. Wären wir im Wilden Westen, hättest du schon ohne Vorwarnung aus der Hüfte geschossen. Das Problem ist: Wir sind im Wilden Westen, nur du hast weder einen Colt, noch dürftest du feuern, dafür aber der Sheriff dich von hinten abknallen. Du bist im Film der, der beim wilden Schusswechsel versehentlich als erster wegen einem Querschläger umfällt.
So gelange ich wieder an den Anfang. Tage vergehen und es geschieht… nix und nach weiteren Tagen… nix! Du hast dir, weil du blitzartig reagiertest, den Namen des „Hotliner/in“ notiert und schreibst mit rachelüsterner Miene ein zorniges Email an die allgemein konzernübliche „Wischiwaschi-Adresse office.blablabla(at)com“ und schilderst noch mal deine Sache. Schon am nächsten Tag liegt die Antwort in deinem Email-Account. Man kennt den Namen des Mitarbeiters nicht und es tut der Verfasserperson - in jedem Antwortmail vermutlich ein anderes Pseudonym - unheimlich Leid, dir nicht besser helfen zu können. Mit freundlichen Grüßen verweist man dich an die kompetente Hotline.
Das sind die erschreckenden Gesichtszüge unseres heutigen Systems, du bist dir des „Verarscht-werden“ bewusst und musst es mangels Alternativen hinnehmen, ertragen und runterschlucken. Du darfst dich ruhig lautstark ärgern, dir in der Stammtischrunde zunicken und dich bedauern lassen und damit basta!
Positiv klang das jetzt nicht, bin untröstlich, doch man kann ja aussteigen! Kann man das wirklich? Wir hängen da alle schon sehr tief drinnen. Das Positive aber wäre, dass der kollektive Unmut ja nur um vieles mehr ansteigen müsste, dann vielleicht entsteht die nötige Solidarität im Souverän des Konsumenten für eine machbare Veränderung, die, zur Kreation eines neuen Systems. So, und jetzt zu anderem Banalen wie Fatalen, das man ebenso nicht so schnell loswird:
…hat unfreiwillig Europa entdeckt und besiedelt.
Im pandemischen Ausmaß beginnt sie auch hier einheimisch zu werden.
Bei genauer Betrachtung ist der „insektiöse Neuzuzug“, die Pentatomide, imposant in ihrer Größe und der Maserung, der Textur (klingt g’scheit) ihres Rückenpanzers. Zudem ist sie völlig harmlos, bis auf ihr Stinksekret. Doch bei aller Bewunderung und gleichzeitigem Grausen: Erstens haben wir eh schon genug davon, wie zum Beispiel unsere seit ewigen Zeiten hier ansässigen, knallroten Bodenwanzen, die schön gezeichneten Feuerwanzen, die im Frühjahr paarweise in Massen über Wald- und Wiesenwege vor- und rückwärts krabbeln. Ich nenne sie Massai, weil ihr Rückenschild mich an die Schilder der Massaikrieger erinnert, andere Kardinäle. Andererseits dürfte die marmorierte Baumwanze wohlweislich von Vögeln verschmäht werden, obwohl sie nicht so unerhebliche Proteinhappen wären.
Meine gescheiterten Versuche, diese „Stinkmonster“ loszuwerden, in aufsteigend demoralisierender Reihenfolge:
Im Glas fangen und wieder in die Freiheit entlassen, die längste Austestung. Resultat: Sie kamen jedes Mal draufgängerisch ohne Umschweife im Kehrflug zurück und begannen mich fast liebestoll zu umsummen, sie verstanden es als nettes, neckisches Spiel. Das Fenster schnell zu schließen, damit sie aufs Glas prallen und bewusstlos abfallen, hat sich nicht bewährt, die sechsbeinigen Hundlinge sind im Stande mitten im vollen Flug unbeschadet auf ihrem sechsrädrigen Fahrwerk wo zu landen.
Von hinten mit einem argen Schimpfwort anschreien, damit sie geschockt nach erhofftem Herzversagen tot umfallen. Resultat: Ich kriegte bald mehrere Warnschreiben von Wiener Wohnen wegen Überschreitung des zulässigen Lärmpegels, vor allem nach 22 Uhr, wo sie in Scharen daherbrummen und die Wände dekorieren, noch schlimmer, in der Halogen-Stehlampe übel riechend verschmoren.
Das Backöfchen samt Innenbeleuchtung aktivieren, die Biester lieben ja Wärme und Licht und am liebsten beides in einem! Hinterhältig wie ich zwischenzeitlich durch dieses Ungetier wurde, lockte ich sie böse grinsend damit zwar an, weil ich hinter ihnen die Klappe schnell schließen wollte, um dann den Ofen voller Grillwanzen zu entsorgen: Übrigens, die kleinen Öfen sind billig in den Null-Euro-Shops zu erstehen, nach tüftelnder Berechnung dürften so an die Tausend Stück hineinpassen. Resultat: Na ja, sie scheinen intelligenter als ich zu sein, blieben vor der Falle in Reih und Glied sitzen - um das Gerät herrschte eine gemäßigte Klimazone - und gaben sich sämtliche Händchen. Wegen georteter, scheinbarer Gefahrlosigkeit, begannen sie langsam ums Warme herumzutanzen. Ich stieg wieder auf die Glassturzvariante um, mindestens zwei pro Glas und raus!
Ich ermordete konsequent das ekelige Gekrabbel am Balkon mit meinem stets parat liegenden Schwert (ein Lineal, das bereits Scharten des Kampfes aufweist) und ließ ihre grauslich zugerichteten Leichen demonstrativ zur Warnung heran fliegender Artgenossen liegen; Leichen und deren Teile pflastern nun meinen Balkon, welcher folglich für geraume Zeit unbegehbar war. Resultat: Sie flogen und krabbelten unbeeindruckt über ihre verstümmelten Artgenossen und erstürmten noch viel fröhlicher und frecher meine unbewachten Ritzen, Schlitze und Löcher. Ich hörte sie darin regelrecht und höchst gemein kichern, was mich sogar bis heute in Träumen verfolgt. Die zwischenzeitlich mumifizierten Toten habe ich wieder entfernt.
Da muss ich etwas ausführlicher werden, lesen sie bitte über die „Rattenfängermethode“, so nenne ich den Trick in anderen Fachlektüren über Kammerjagden.
Nicht zur Belustigung verkleidete ich mich als Wanze! Nein, mit vollem Ernst band ich mir eine schildförmig ausgeschnittene, authentisch bemalte Styroporplatte auf den Rücken, der vollends damit abgedeckt wurde. Styropor strahlt bekanntlich Wärme aus, welch Durchtriebenheit! Diesen Schild hatte ich gründlich mit dem Geruch faulen Obstes präpariert, das ja zurzeit nur so herumliegt. Ich bezwecke den Doppeleffekt des einerseits gespielten Artgenossen, der als einer von ihnen ihre Lebensgewohnheiten versteht und vorgibt, sein Volk mit genügend Reiseproviant auf warmer Unterlage ins Paradies zu führen. Andererseits, die Kehrseite des Schildes, bin ich der unerkannte Killer! Ich fühlte mich in der Doppelrolle des verdeckten wie verdreckten Ermittlers und der des Liquidators recht wohl. Ha, ein Maulwurf sozusagen, einer mit tödlichen Fangzähnen. Ein grausamer Zug huschte über mein Gesicht.
Mit allen schmutzigen Wassern gewaschen, reich an Tricks und Finten, schlich ich mich unter den ersten zarten Sonnenstrahlen aus dem Haus und wartete. Es dauerte nicht lang, da spürte ich sie regelrecht im Rücken, ihre gierigen, winzig schwarzen Punktaugen, die mich taxierten und wie sie reihenweise von der Fassade absprangen und losbrummten. Mein fauligfruchtiges Odeur musste unwiderstehlich für die kleinen Panzermonster gewesen sein. Ein leises, sattes Brummen kam aus allen Richtungen und wurde schnell lauter. Ich ließ mir noch Zeit, bis sie alle ganz nahe waren und mit einem „Klack“ landeten. In der Scheibe der Eingangstür zählte ich bereits 13 auf meinem Schild, auf dem sie so typisch ruckartig herumkrabbelten. Dann sah und hörte ich weit und breit kein Tier mehr. Gut, mehr gibt’s nicht. Nun ging ich langsamen, gleichmäßigen Schrittes los. Die Schnabelkerfen, so steht es wo geschrieben, gingen ahnungslos mit mir. So, raus aus der Anlage und dann raus aus Heiligenstadt!
Die 13.e, die größte und älteste von allen, fiel aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich aus Altersschwäche, runter und humpelte uns nach, blieb aber zusehends immer weiter hinten, bis sie auf Höhe der Schemerlbrücke endgültig liegen blieb und verendete. Hoffentlich, man weiß ja nie, wer sie findet, wird sie nicht in geweihter Erde bei gelesener Messe beigesetzt. Den besessenen Tierschützern mit katholischem Hintergrund ist alles zuzutrauen.
Endlich erreichten wir den Treppelweg an der Donau und ich schritt frohen Mutes an den Anlegstellen vorbei, mein Ziel, das seichte Donauufer in der Klosterneuburger Au, dort, wo die Fähre anlegt. Vor Kahlenberger Dorf schwirrten zwei misstrauisch gewordene Kreaturen plötzlich ab und flogen schnurstracks zurück, sicherlich wieder in die Wohnanlage. Diese Kreaturen werden mir beim nächsten Mal nicht entkommen, lachte ich still in mich hinein und meine Augen glühten höllisch auf.
Unbeirrt setzte ich den Weg fort, ab und an mich an spiegelnden Flächen ihrer Anwesenheit vergewissernd. Immerhin trug ich noch 9 bei mir! Ich musste und wollte den Weg bis zur Rollfähre fortsetzen. Hehehe, die werden schön schau’n, die Bestien! Kaum kamen mir Leute entgegen, es war noch zu zeitig am Morgen und überhaupt Sonntag; der Tag der Frommen und der beste für mörderische Pläne und heimliche Meuchelmorde. Komischerweise ignorierten uns alle Vögel, obwohl ich Protein-Leckerbissen zum Frühstück an mir hatte. Ebenso gesellten sich keine weiteren Biester dazu, scheinbar gibt es wirklich, wie man ja ständig hört, außerhalb von Wien keine derartige Plage. Schade, ich hätte gern noch viel mehr mitgenommen auf die Reise ohne Wiederkehr.
Nach geraumen zwei Stunden, ich blickte wieder mal über ein Seitenfenster eines abgestellten Lieferwagens auf meinen Rücken und atmete auf. Alle klebten noch regungslos an mir und labten sich am klebrigen Faulsaft ihren gepanzerten Wanst voll. Wie unbekümmert. Sie wähnten sich sicher. Gut, ihr Lieben, bald wird – die Leser ahnen es schon – gebadet! Endlich hatte ich die Au passiert. Kurz vor der Fähre, ich zählte an einem geparkten PKW noch einmal durch, was? Oh, nur noch sieben! Zwei müssen voll gefressen abgefallen sein und sich seitlich in die Büsche geschlagen haben. Egal, ich schritt immerhin noch mit sieben zum Uferrand hinunter. An dieser Stelle geht es flach und auf feinem, grauem Sand in den Strom. Vorausschauend hatte ich Sandalen angezogen, denen ich mich sogleich entledigte. Die knielange Short und das T-Shirt ließ ich an, die Arbeitsbekleidung für den Sommer. Heute soll es noch 25 Grad kriegen! Trotzdem überzog mich jetzt eine ordentliche Gänsehaut. Das könnten auch die Nerven gewesen sein.
Die Zehen umspülte eiskaltes Wasser. Ich biss, nein, klapperte die Zähne, so weit es ging, fest zusammen und ging tiefer und tiefer. Bis mir die Donau zum Hals stand und bald mal überm Kopf zusammenschlug. Meine Glatze sollte keine Rettungsinsel sein! Dem stark spürbaren Zug des Flusses, mich wienwärts mitreißen zu wollen, widerstand ich tapfer und stemmte die Beine ins sandige Geschiebe. Als ich vorsichtig auftauchte, sah ich aus den Augenwinkeln die sieben Monster davon treiben, verzweifelt mit ihren Beinchen rudernd; eine verschwand plötzlich und für immer in einem Fischmaul vermutlich. Meine Beine spürte ich schon länger nicht mehr, dann entschwanden mir die Sinne. Die Rufe vom Ufer her hörte ich nicht mehr.
Ich möchte es kurz machen, am nächsten Tag wachte ich im AKH auf, wegen starker Unterkühlung. Doch ich grinste das Grinsen des verwundeten Heroen, im Konkreten, eines bibbernden, aber siegreichen Helden; sieben Ungeheuer auf einem Streich, also auf einem Schild in den nassen Tod geführt. Beim Nächsten mal werden es mehr sein, freut euch! Resultat: Ich besann mich nach tagelangem Fiebern, erschöpfender Nieserei und pausenlosem Rotzen und heckte noch im Spital wohl den hinterlistigsten, den heimtückischten aller Pläne aus, der an ausgefeilter Gemeinheit alles an bisherigen Beseitigungstricks in den Wanzenschatten stellt:
Bis heute ignoriere ich die Pentatomiden und umgebe mich täglich mit einer Duftwolke. Ich versprühe dabei etliche Liter ekligsüßes, billiges Parfüm für den Notfall einer unvorhersehbaren Stinkattacke. Es ist den Brummern erwartungsgemäß völlig wurscht und wanz, sie betreiben „contra-ignoration“ und sind sich ihrer schwächeren Position dabei nicht gewahr. Täglich sitzen mehrere um meinen warmen PC herum, fliegen hin und wieder gegen den Bildschirm und auch mein Gesicht, glücklicherweise bin ich Brillenträger. Siegessicher lächle ich mit der Fratze des Teufels ihrem unausweichlichen Schicksal entgegen. Mein Fenster und meine Balkontür sind sperrangelweit offen! Ja, sie haben richtig gelesen!
Klar kommen sie jetzt in Scharen. Um bald verscharrt zu werden, hehehe! Weil sie, diese fingernagelgroßen, bis aufs Blut gehassten Ungeheuer, in der warmen Stube mangels leckersüßen Pflanzen und mangels herumliegendem Obst, ja genau, sie ahnen es schon, nach wenigen Tagen - der freudige Wahnsinn beginnt mich zu befallen - tot umfallen werden, verhungern müssen, ja, sterben, für immer verenden!!! Willkommen und Tschüss!!! Als Uniformierte meine Tür eintraten und mich aus der Wohnung schleiften, ich blieb im Freudentaumel. Auch wenn ich weg bin, sie bleiben da bis zu ihrem Ende!
Die Ursache dieser Plage ist hausgemacht!
Die Einwanderung erfolgt forthin über sämtliche europäische Einfuhrhäfen.
Vielleicht sollte man grundsätzlich über Importe von Nahrungsmittel aus der Ferne nachdenken, vor allem, wenn wir diese selbst bei uns wachsen und geerntet werden. Regional saisonal ideal! Bislang lässt uns all die Politik in Stich, Hauptsache der Handel ist entfesselt und den P-Konzernen gedient! Die besagte Baumwanze kommt mit asiatischem Obst und Gemüse zu uns. Erstsichtung 2016, 2017 war ihre Population noch bescheiden, heuer eine regelrechte Invasion. Entwarnung! Seit grob zwei Wochen, von einem Tag auf den anderen, waren sie weg! Die Population hat sich auf ihrer verzweifelten Suche nach einem warmen Platz zur Gänze verausgabt und aufgebraucht. Zwei am Balkon erfrorene Geschöpfe nach paar Tagen signalisierten das endgültige Aus, zumindest für heuer.
Schlagzeilen stammen großteils aus der besten Zeitschrift Österreichs,
dem Werkstattblatt von der www.solidarwerkstatt.at!
Kassenärzte „verdünnen“ sich bei steigender Bevölkerungszahl, aber dort wo das Durchschnittseinkommen markant hoch ist, ist auffallend eine medizinische Versorgungsdichte gewährleistet! Welch Zufall!
Spitäler – werden finanziell ausgehungert, weil der Hunger nach Krieg und Kampfhubschrauber stärker ist!
Privatisierung des Gesundheitswesens in Deutschland schnellt voran: Amerikanische Investorengruppen kaufen marode Spitäler auf und benutzen die Sanierung zur Bildung von Praxisketten darüber hinaus, insbesondere Zahnarztordinationen. Klar, dass dem Patienten jetzt zunehmend teurere Behandlungen einsuggeriert werden.
JEFTA, das Freihandelsabkommen mit Japan, zielt auf die Trinkwasserprivatisierung ab. Auf unseren Armaturen sehe ich schon bald Münzautomaten, oder, ähnlich wie beim Strom, Smartmeter „Drink smart“ am Wasserhaupthahn, um jederzeit, zum Beispiel bei Zahlungsverzug, die Versorgung mit dem „unantastbaren Gut“ stoppen zu können.
EURATOM gab grünes Licht fürs Monster-AKW Hinkley PÖoint C. Nau, vielleicht haben wir bald die EUtombombe… wir machen uns kriegsfit.
Der Kriegskapitalismus: Die Rolle des Finanzkapitals bei der Herbeiführung des so genannten Anschlusses – Nachruf an den heuer verstorbenen Historiker, spezialisiert auf die Zeitgeschichte Österreichs, Hans Hautmann. https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Hautmann
Da muss ich an den Autor und Filmemacher Eric Vuillard denken und sein Werk: „Die Tagesordnung“ – über das Geheimtreffen am 20. Feber 1933.
Die SPE kann sich in der Europäischen Union, so wie sie derzeit gestrickt ist, nicht mehr durchsetzen. Die Konservativen diktieren! Ist ihnen schon aufgefallen, dass man plötzlich, wie heuchlerisch und auch dumm, die SD als Linke bezeichnet, was sie nie war, mit Ausnahme vielleicht unter „Bruno-Willi-Olaf-Tito“. Es wirkt scheinbar und der Volksmund äfft es nach. Man hat die SD dorthin manövriert, wo man sie haben will, ungefährlich, rein zur Dekoration „europäisch-demokratischer Werte“. Die wirklichen Linken jedoch gerieten dadurch völlig aus dem Blickfeld. Wau, wie schlau!
Konzern-Union: „Man kann nicht zulassen, dass Wahlen die Wirtschaftspolitik beeinflussen!“ (Wolfgang Schäuble, D-Minister im Spiegel vom 23.11.2017); ein Bekenntnis zur Wirtschaftsliberalen Diktatur. Die EU fungiert als Verwaltungsapparat im amerikanischen Interesse, hat es deutlich den Anschein. Attac bringt’s am Punkt und bittet um Hilfe: https://www.attac.at/engagieren/attac-unterstuetzen/newsletter-spende.html?amount=50
„Political confused correctness“ Vor lauter was man sagen darf und was nicht –– las ich unlängst für Neger, Mohr, Maure, Farbiger, Schwarzer, Kaffer, Onkel Tom, Bimbo, fälschlicherweise Kanake (hawaiisch für Kamerad, aber auch die Bewohner der nordägyptischen, ehemaligen Tempelstadt Karnak gemeint) und Kunta Kinte (TV-Serie), vermutlich in völliger Verwirrung notiert: Afroafrikaner und anderswo Afrikaner mit schwarzem Hintergrund.
Bush, Obama und Trump nach ihrem Ableben vor Gott Vater…
https://upcmail.upc.at/appsuite/#!!&app=io.ox/mail&folder=default0//uhxp3Zwcq&locale=de_DE
100 Jahre Republik! Es wird Zeit, dass wir eine neue Jahrhundertära zum Feiern 2118 einleiten, denken sich die türkisschwarzblauen Macher. Ihr Jahrhundertreich beginnt! Die anderen haben sich umgedreht und schmollen, zanken untereinander, oder tun so, als könnten sie nix dafür, dass die andern auf einmal so stark wie bös sind.
Die „globalen Aussteiger“ sind am Werk. Trump beabsichtigt aus dem Atomabrüstungsvertrag auszusteigen und gibt – kennen wir ja schon aus Jahrzehnten – den Russen die Schuld. Beim Klimaschutzabkommen das selbige Kleinkindverhalten und so fährt man auf Sandkistenniveau fort: „Gib du mir zuerst dein Küberl mit dem Schauferl, dann kriegst auch meine!“ Und: „Erst wenn du dein Feuer ausmaxt, dann lösch ich meins!“ Trump trampelt durch die Weltpolitik, brüllt raus und nimmt’s wieder zurück. Ich meine, ist es einem Staatsoberhaupt überhaupt noch wichtig, ernst genommen zu werden?
Hunde beißen Kinder zu Tode. Wir haben ein Hundehaltegesetz, das kaum welche wirklich kennen, am wenigsten die Halter. Die Hunde wissen über menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen womöglich besser Bescheid als umgekehrt. Kinder wehrt euch! Vielleicht lesen wir bald als Schlagzeile: 5jähriger würgte friedlichen Dackel so lange, bis dieser freiwillig seinen Maulkorb samt Leine hergab. 8jähriger drosch Rottweiler spitalsreif, als dieser ihn ängstlich anknurrte.
Helden ohne Heldentaten… Ein mutig unterdrückter Furz, wird schon als gemeinnützige Heldentat gewürdigt. Ein frenetischer Applaus jagt den anderen, für… was eigentlich? Da sagt einer irgendwas Belangloses, Unbedeutendes, und wird schon voreilig vom dressierten Publikum beklatscht, dass die Studiowände erzittern. Anlassfall das hochstilisierte Neun-Bundesländer-Votum - im Grunde genommen eh lieb und nett - mit einem merkbar aufgedrehten Assinger und einer völlig überdrehten Karlich. Ich nehme es als Gleichnis für, sagen wir, Brüsseler EU-Redner. Es wird das Nichts abgefeiert, als fände immens und großartig Revolutionäres statt.
Zeit-Unfug und andere Politische Allotria beweisen allein schon die Unbrauchbarkeit dieser Europäischen Union dadurch, dass sie nicht imstande ist, die idiotische Zeitumstellung im Jahr ein für alle mal aufzuheben! Warum nicht eine für ein und allemal festgelegte, koordinierte Weltzeit mit stundenweise (alle 10 Längsgrade) zu korrigierenden Zeitzonen in Richtung Ost vor und West zurück? Wo ist das verdammte Problem? Die Mehrheit ist nach Umfragen für die Beibehaltung einer Zeit und man erweckte die Hoffnung, heuer es bei der Sommerzeit zu belassen; und? Nix, wieder durften wir die Zeiger drehen…
Seit Jahrzehnten weiß man von der seitdem nachgewiesenen Sinnlosigkeit einer zweimaligen Zeitkorrektur im Jahr! Mediziner, Pädagogen, Bauern, vor allem Nebenerwerbsbauern, klagen berechtigt über diesen regelrechten Blödsinn, der uns ganz ohne Abstimmung aufoktroyiert wurden, wie der Schwachsinn der Sparlampen, Richtlinien für eine handels- und transportgerechte Gurkenbegradigung und maximale Bananenkrümmung, Mindestkartoffeldurchmesser und was weiß ich alles an Schmafu. Wie gesagt, zu alldem wurden wir nicht gefragt; aber jetzt müssen zur Festlegung auf eine durchgehende Zeitmessung noch entsprechende Erhebungen getroffen werden. Da soll man nicht misstrauisch werden gegenüber solch hoch bezahlten „(H)allodris“?
Das Positive dran? Na ja, das wäre, dass wir uns so und so lieber mit scheinbar Unveränderbarem beschäftigen, es der Stammtischrunden zum Anbeißen hinwerfen… als es mal richtig anzugehen, wie auch immer das aussehen mag… zum Beispiel die Solidarisierung aller Völker, ausgenommen ihren so und so seit ewigen Zeiten verbündeten Eliten…
Schullernen – Lernschule; du lernst in der Schule:
Lesen, aber nicht Verstehen!
Rechnen, aber nicht Logik!
Noten, aber nicht das Musizieren!
Geschichte, aber nicht seine Lehren daraus!
Deutsch, aber nicht seine Poesie!
Sport, aber nicht auf deinen Körper hören!
Biologie, aber nicht die Schönheit der Natur erkennen!
So Vieles, nur nicht deine Sinne sinnvoll nutzen!
Korrekturen zur letzten Sendung
Formfehler sind unvermeidlich, passieren hinterrücks; ich bin untröstlich!
Dünne Spitzen brechen schnell…
Wenn es den Eindruck einer gewissen Unberechenbarkeit beim Wechsel des Frontpersonals, also bei den öffentlichen Protagonisten, erwecken sollte, ist die jederzeitige, schnelle Austauschbarkeit volle Absicht; und Unwissenheit bei geforderten Prognosen gegenüber Journalisten reine taktische Zurückhaltung. Ach, wie ist man ausgepufft… (…)
Alles wie nach Drehbuch. Den fernsehgerecht moderierten, so positiven Einzelfall erklärt man uns als Massenboom – „Uns geht’s allen gut!“ Damit man als noch nicht Betroffener in dieser suggerierten Überzeugung bestärkt wird, liefert die Berichterstattung zwecks Wahrung der Glaubwürdigkeit an ein ausgewogenes, neutrales News-Medium zwischendurch mal eine dramatische Sequenz. Hier paar Erdbebenopfer zwischen den Einsatzkräften, da die nackten Überlebenden einer Flutwelle, drüben eine obdachlos gewordene Familie in ihrer zerbombten Heimatstadt, ganz in der Nähe ein Verkehrsunfall, weiter weg ein Amoklauf und dem „Hiasl-Bauern“ ist Scheune abgebrannt, eine radikalisierte Kuh hat den Hund samt mitgezogener Besitzerin angefallen.
Die Welt vom Sofa aus: „Schatzl, bringst uns ein Bier und was zum Knabbern mit?“ „Gern, Schatzi!“
Den längsten Widerstand in den Indianerkriegen lieferten also die Apachen gegen die weißen Eindringlinge und taten sich durch ihre hervorragenden Häuptlinge insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor, die sich nicht nur als beste Krieger behaupten konnten, sondern auch diplomatische Begabung und Redegewandtheit bewiesen: Ich darf mit Respekt erwähnen: Juan José (Mimbreno), Mangas Colorado (Mimbreno und berühmte Legende!), Cochise (Chiricahua) und sein Sohn Nachez, Ezkimenzin (Ariwaipa), Victorio (Mimbreno), Loco (Mimbreno), Chatto (Mescalero), Nana (Mimbreno) und der letzte: Goyathlay alias
Geronimo (Bedonkohe), berühmt, wie die auch hierorts bekannte Legende des Sitting Bull. Die Mimbren-Apachen stachen deutlich heraus.
Geständnis eines seit Kleinkindtagen Lesenden: Ich bin in der Lage, mir ungeniert mehrere Bücher in gleicher Zeit einzuverleiben und kann permanent und blitzartig in die jeweilige Thematik springen und nahtlos dort weiter schmökern. Zurzeit lese ich in fünfen. Dem Gott sei in dieser Hinsicht an dieser Stelle gedankt, dass er am achten Tag das Lesezeichen gleich nach dem Buch erschuf! Es gibt bekanntlich Nationen, welche ebenso schnell den Anschluss fanden wie auch ich immer wieder, nur bleib ich mit aller Konsequenz nicht dabei und neige da zum notorischen Fremdgeher. Fahnenflüchtiger wäre inkorrekt, denn weder griff ich nach ihr, noch schwor ich auf sie.
„Die großen sozialistischen Erzähler“ von Doris und Hans-Jürgen Schmitt (1976) herausgegebene Kurzgeschichten damaliger „Linker“, von Arnold Zweig über den umstrittenen Bodo Uhse, Anna Seghers bis Bertold Brecht.
„Mein Kampf – endlich politisch korrekt: Grüne präsentieren gegenderte Neuauflage - die besten Tagespresse-Meldungen - 3. Band“ von „die Tagespresse“ (2016); gesammelte, satirische Nachrichten sozusagen, dankend von meiner Tochter erhalten.
„Philosophie des Widerstandes – Sokrates oder Heidegger“ von André Glucksmann (2009)
„Metternich und seine Sibylle“ von Ann Tizia Leitich; ein intimer Roman vor politisch brisantem Hintergrund (1960)
„Der Turm“ von Richard Martin Stern (1973) war die Vorlage der ein Jahr späteren Verfilmung „Flammendes Inferno“; ein Roman nach Zeitprotokoll.
„2019!“ von diversen Verlagen herausgegeben und brandaktuell, ganz oben in den belletristischen Charts; konsequent von Anfang bis Ende strukturiert, aufgelegt in überzeugenden Designs für jegliche, noch so gefinkelte Geschmacksnuancierung, ach… ich habe diesen Knüller schon erstanden, darin geblättert und bin hellauf begeistert, jede Seite ein knallhart pointierter Treffer und beinhartes Faktum, so geht es lückenlos unenttäuschend bis zur letzten Seite und weiter noch bis zum Revers, man lechzt schon bei den letzten Seiten nach dem nächsten Band!
Anstatt des Autorenblatts:
Black: „Wonderful life!“
https://www.youtube.com/watch?v=u1ZoHfJZACA
Louis Armstrong: „What a wonderful world“
https://www.youtube.com/watch?v=D67lR7Qy_wk
Mit besonders ☻ Gruß
und großem www.re-spect.at,
weil Sie oder Du es bis hierher geschafft hast! Danke!
© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, Anfang Oktober 2018
Man ist da und schon wieder weg – man könnte vom Haider-Syndrom sprechen. Das Neue ist bald alt, was Neues muss her. Nur, was bezweckt man damit? Spannung? Unterhaltung? Bewirken tut man eher Abstumpfung, Unruhe, Misstrauen, Politikaversion. Es zeigt, was Politik heute ist, ein Markt, ein Bedienladen für die P-Wirtschaft, Management-Praktikum – der „Politikerturnus“.
Ja, ich war gerührt und nicht geschüttelt, als ich die, auf den Kernpunkt gebrachten Zeilen eines meiner mir geistig nahe stehenden Freunde las, die da sind:
>> Betreff: Rücktritt - Sehr geehrter Herr Dr. Kern, lieber Christian!
Bin Rollstuhlnutzer und sind uns einige Male persönlich begegnet (Kurier-Tag - BK-Amt - 1. Mai Interview). Trotz aller Fehler, seitens der Bundes-SPÖ - verlorener Wahlkampf gegen "Basti" Kurz - habe ich dich immer geschätzt. Auch, dass du eine Rolex-Uhr getragen und zur Schau gestellt hast, hat mich nicht gestört... Du bist Quereinsteiger und Manager - da denkt und handelt man anders als so genannte "Berufspolitiker" - wie auch Alfred Gusenbauer einer war.
Auch bin ich überzeugt, dass du als Parteichef es geschafft hättest, die SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße auch für Rollstuhlnutzer barrierefrei umbauen zu lassen... Mit vielen Dingen hattest und hast du Recht - dass du etwas "steif" gewirkt hast, das ist halt deine Natur. Menschlich kann ich deine Vorgangsweise ja verstehen, dass du zurücktrittst. Jedoch strategisch war es falsch, diesen Schritt in dieser Form zu machen. Es schadet der Demokratie und der SPÖ. An deiner Stelle würde ich einen Nachfolger(In) vorschlagen. Die momentanen Spekulationen sind entbehrlich und fördern sicherlich nicht das Vertrauen in die Bundes-SPÖ.
Wenn du tatsächlich Spitzenkandidat der europäischen Sozialisten wirst und noch dazu die Konservativen überholst, wirst du in einem Zug mit Bruno Kreisky, Willy Brandt und Olaf Palme in die Geschichte eingehen... Ist möglich, aber leider momentan sehr unwahrscheinlich - jedoch niemand hätte gedacht, dass Alfred Gusenbauer tatsächlich Bundeskanzler wird...
Max Lercher, den ich als hellen Kopf einschätze, hab ich am Sonntag in der Diskussion kurz verfolgt (mind. 10 Min) und dann weiter gezappt - ich denke die Zuseher sind es Müde wenn politische Kontrahenten so diskutieren, dass man gar nix mehr verstehen kann - (Ist auch Teilschuld der ORF-Moderatorin).
In diesem Sinne viel Erfolg für deine weitere Zukunft! <<
Wenn ich mir so einen hochkarätig besetzten Zug vorstelle, dann Kern darin als blinder Passagier, okay, maximal als Schaffner, gut, zeitgemäß als Zugbegleiter. Zum Kreisky da fehlen noch Galaxien an politischem Geist und auch an Autorität. Zugegeben, auch mir war Kern von Beginn an sympathisch und ich ließ mich von seinem Wesen blenden, wie viele andere auch. Doch nicht allzu lange, denn wer imstande ist, genau hinzuhören, merkt die Seifenblasenrhetorik, oder, titelgerecht, die Sprechblasentechnik. Ein Manager muss einen Betrieb gut präsentieren können, um für ihn an der Börse den Höchstkurs zu erzielen und dann tschüss, mehr nicht, weil schon der nächste auf den fulminanten Kurzzeit-Job wartet. Die Firmenideologie, falls eine existiert, und Firmenchronik müsse ihn nicht tangieren!
Kern musste selbst in einer mutmaßlichen Nacht-und-Nebel-Aktion den Faymann ersetzen, was überdies eine enorme Herausforderung bedeutet. Und, er baute soeben selbst die Führungsebene zu einer Notfallambulanz um. Sieht fast wie Rache aus, ist sicherlich keine, denn das wäre zu trivial! Nur, ob alles so „ad hoc“ passierte, zweifle ich an, denn nix in der Politik wird dem Zufall überlassen… Nur, nicht nur meine Kerninteresse, wer zieht die Fäden dahinter? Die Wirtschaftsverbände? Nein, die sind außer Obligo, das ginge zu weit, nichtwahr? Die sorgen sich lediglich um lukrative Wirtschaftstandorte und einen wirtschaftsfreundlichen Arbeitsmarkt, der uns ja Arbeitsplätze bescheret und auch wieder vernichtet, und so…
Dass die Sozialdemokratie europaweit dermaßen zurückgedrängt wurde - es zuließ! - scheint mir System zu haben und liegt im Interesse des britisch-amerikanischen Kapitalismus bzw. Privatismus und der findet in der sich liberalisierenden SD genügend nützliche Korrumpierbare, seine verführbaren Opfer, seine Willfährigen, seine Verbündeten, hart und korrekt ausgedrückt, ideologische Verräter. Bestes, weil schlechtestes Beispiel, die derzeit vom Volk bekämpfte, sozialdemokratische Regierung Rumäniens.
Peter Filzmaier, der aus meiner Sicht einzige, sachlich Beobachter des heimatlichen Politikgeschehens, hat es als amateurhafte Aktion für mich richtig formuliert; und was den angeblich unfreiwilligen Überraschungseffekt betrifft, relativiert, weil eine Kandidatur fürs EU-Parlament sicherlich von langer Hand vorbereitet werden muss. Tja, und ein weiteres Gerücht neben dem des mutmaßlichen Drucks von der Gewerkschaft zieht seine Bahnen: Kern plant in einen Mega-Konzern einzusteigen. Und; auch das ist schon wieder eine alte Geschichte und spukt wie närrisch durch sämtliche Printmedien: Gazprom soll dieser Konzern heißen und dieser scheint scharf auf ausrangierte, abgehalfterte SD-Politiker zu sein und sein Kollege Alfred wartet schon. Schröder fungiert dort angeblich als Protektionskarussell und hatte bereits Kontakt zu Kern. Kleiner Trost: Vielleicht sind unsere Leut’ da drüben im Osten gar nicht so schlecht aufgehoben und könnten vice versa für uns hier Vorteile erwirtschaften, zumindest Versorgungskrisen abwehren.
Rein persönlich betrachtet, kann ich es durchaus verstehen, dass man als begehrter Hecht im Karpfenteich schon lieber zwei Köder vorm Maul hat, wenn man schon aus dem Wasser muss, in dem sich bereits die Artgenossen gegenseitig anfallen. Nur Kern’s Ausflüchte im ZiB2-Studio bei Rainer Hazivar, uns und seinen unteren Getreuen seine seit Monaten getroffene Entscheidung notwendigerweise vorenthalten zu haben, waren billig und holprig. Und jetzt, ganz aktuell, das nächste verbale Stolpern aus der EU-Kandidatur und kurz darauf der Austritt aus der SPÖ.
Moment, jetzt aber bimmeln sämtliche Glocken in mir und mein universelles Denkwesen setzt sich durch. Wenn zu viel sich gegen eine Person richtet, dann klinke ich mich aus dem Chor aus und mein Komplexitätsradar schaltet sich ein, das „Adlerauge“ sucht nach Auffälligkeiten. Die EU-Diskussion was ihre Ausrichtung betrifft, scheint auf Kern’s mitgebrachte Themen nicht besonders viel Wert u legen, vermittelt er selbst. Und er will auf seinem weiteren Weg die hinderliche Last der eigenen Partei loswerden. Vielleicht ist seine Position der SP-Parteien doch zu links angesiedelt. Das konservative Brüssel hat aber alles andre als das mit uns vor, nämlich uns sukzessive auf den „American-way-of-life“ einschwören? Ihre Parole: „Weg mit jeglichem, „linken Gedankengut“! Darum wird ja der brave Kurz mit seiner neokonservativen Politik so abgebusselt!
Denn eines kann ich mir beim besten Willen im Bezug auf den sicherlich intelligenten Kern kaum vorstellen: Dass er darauf Wert legte, sein Image beim Volk derart zu verderben, sich sichtlich zu solch unbeholfenen Schritten nicht entblödete. Ist das der Stil eines Managerprofis? Nein! Hier wird uns wieder ein „Einzeltäterexempel“ verkauft. Der böse „Ausreißer“. Die Parteieminenz badet sich in Unschuld und mimt Überraschung. Verdammt, wer zieht da die Fäden? Egal, weil:
Wir taumeln schon so lang auf schiefen Ebenen,
dass wir wunderliche Kompensationsstrategien entwickelt haben.
Eine davon heißt sicherlich: „Is-ma-eh-wuascht“. Oder: „Wir waratn jo ah net audasch, gö?“ „Wia wean do nix mea ändan!“ Aber noch gibt es andere unter uns, denen es nicht wurst ist. Und ob für die der allseits „moderne“ Parteidünkel gut geheißen, kritiklos toleriert wird? Ob dieser am Ende gut für die sozialdemokratische Bewegung ist, wenn die prominent und eitel gemachten Arbeitnehmervertreter als Oligarchen verschwinden oder in Brüssel nacheinander untertauchen mit irgendwelchen „Trillitralli-Ämtern“ versehen? Das bedenkt wohl niemand in der dünnen Luft da oben… Denn „Insider-Wissen“ und geglaubte Schlauheit in den eigenen Funktionärsebenen ist dem Wähler da draußen „scheiß egal“! Er goutiert derartige Agitationen völlig anders, wenn auch zeitweilig „unschlau“, und wird im Endeffekt seine Entscheidungen treffen, die auch auf Fehlinformationen gestützt sein können… Aber eh wurscht, vielleicht brauchen Parteien nicht mal mehr ihre Stammwähler und Mitglieder so wirklich… wie der Vatikan schon längst. Beide sind wirtschaftlich gut vernetzt und abgesichert!
Die Sozi’s beweisen sich offensichtlich als hervorragende Kapitalisten, schrieb mal so ähnlich der Kurier, oder wie es in der D’Presse formuliert wurde, dass der Sozialist der bessere Kapitalist sei und man seine Modelle per Namen nannte: Androsch, Klima, Ederer, Gusenbauer, Kalina, (Erg. RJS: Vranitzky, Kern), etc.:
https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1332095/Der-Sozialist-als-der-bessere-Kapitalist
Und genau damit drückt man den Daumen wieder auf die schon lange schwärende Wunde. Und deshalb kann der, der mit Herz und Verstand von dieser Bewegung einst überzeugt war, nur mehr enttäuscht sein! Mit der lässig geglaubten Argumentation, dass man der P-Wirtschaft beweisen will, auch gut wirtschaften zu können, ist fast schon eine kindische Ausrede, mit der man das aufgebaute, politische Fundament im selben Moment verlässt, bzw. zum ursprünglichen Gegner wechselte. Mit dem fatalen Nebeneffekt der Verhöhnung der eigenen Wählerbasis! Somit können solche Rochaden wie die des Kern’ parteipolitisch nur schief gehen, also der Partei schaden. Und darüber hinaus dem ohnehin schon gereizten, argwöhnischen Wählervolk.
Apropos und überhaupt: Wen wundert die Politikverdrossenheit? Auf der einen Seite hoch bezahlte Parteifunktionäre mit kaum nachvollziehbaren Mehrfach-Jobs, „aufwandsentschädigten“ Nebenämtern und anderen, weniger beleuchteten Zuverdienstmöglichkeiten. Die durchaus tolerierbare Verhältnismäßigkeit zwischen Politikereinkommen und dem Massenlohn ist längst überspannt. Die, die schon zu viel haben, muten so vielen anderen zu wenig zu! Das ist dermaßen dreist, dass es einem in der Regel die Worte verschlägt. Auf der einen Seite Pensionen mit 25.000,-- Euro monatlich - auf der Gegenseite 900,-- Euro Mindestpension (per Ausgleichszulage).
Wen wundert da noch die Missachtung und Geringschätzung der Volksmasse gegenüber ihren Volksvertretern? Wenn man sich unter die Leut’ mischt, oft die Öffis benutzt, dann hörst du bei Gesprächen über Politik fast einstimmig: „Die da oben haben keine Ahnung vom wirklichen Leben!“ Das aber wollen die oben justament nicht hören“ Sie negieren, oder schmettern solch berechtigte Vorwürfe gern ab mit der Ausrede: „Wir haben die Gehälter nicht gemacht!“ In Klammer, sie sind lediglich Lohnopfer… Aber auch dies vernimmt man mit dem Brustton eines schockierenden Selbstbewusstseins: „Es steht uns zu! Wir sind es wert!“
Nach wie vor ziehen es beide Kontrahenten - die Wirtschaftskonservativen und Sozialdemokraten - vor, ständig den „Koalitionsclinch“ zu suchen. Wie schrieb ich schon mal, wer mit dem Beelzebub diniert, braucht einen langen Löffel (…, der am Ende für den naiven Hasardeur immer kürzer als der teufelseigene sein wird und man sich ständig die Finger verbrennt und doch nicht zur Suppe gelangt – Metapher aus Mutter Courage und ihre Kinder von Berthold Brecht). Da wäre es doch gegenüber den Wählern nur ehrlich, endlich die parteiliche Fusion einzuleiten. „Wir sind einstimmig liberal mit paar sozialdemokratischen Zugeständnissen, damit wir noch lange das Steuer bedienen.“
Das hat Methode! Man lässt fast schon alles zu, was Gott und die Vernunft verboten hat, und warnt uns hinterher freundlich vor den fatalen Folgen, im besten Fall kriegen wir ein Konsumentenschutzministerium, das sehr verhalten in Aktion tritt und den Pro-forma-Status – die Optikwahrung - umgehängt bekam. Der freie, absichtlich unkontrolliert bleibende Markt wird uns als Demokratie vorgestellt. Es liegt an uns! An uns Bürger und Konsumenten! Und wenn wir dann hingehen und sagen, was wir nicht wollen – z.B.: Freihandelsverträge – dann wird unser Einspruch eloquent ignoriert: „Will man noch mehr Arbeitsplätze vernichten?“
Der Traum von mir und nicht wenigen anderen wird beharrlich weitergeträumt, dass die Sozialdemokratie endlich deutlich Abstand nimmt von dem alles zerstörenden System. Vom System des Albtraums, das uns allen eine absehbare Apokalypse beschert, finale Kriegsszenarien, die Katharsis. Das System der Gier, der Privatisierung aller gemeinnützigen Ressourcen, das der Manipulation des kollektiven Konsumverhaltens, bis hin zur Kontrolle über die individuellen, noch freien, intimen Lebensnischen! Ganz ehrlich, irgendwie sind wir ja im Zuge der rasant fortschreitenden Digitalisierung schon dazu unmerklich konditioniert worden, uns persönlich viel wichtiger zu nehmen als die Gesellschaft, in der wir heranwuchsen. Im „Singlstream“ – einst „Egotrip“ - gefangen, Der Alleinerziehungsstatus ist nicht ausschließlich eine notgedrungene Existenzform. Wenn Familienbanden und Freundschaftscliquen auseinander reißen, dann ist der Zugriff aufs Individuum leicht und das geschieht nach Plan.
Ein befreundeter Sozi bekannte erschreckend wie wahr: „Wir haben da alle mitgespielt und die Regierungen gewähren lassen.“ Wir sahen zu, wie sie, die „Gro-Ko’s“ die sorgsam aufgebauten Sozialstrukturen eines Bruno’ scheibchenweise wieder abbauten und ein smart verwobenes, nicht leicht und gleich durchschaubares System in ihrem Sinn ausbauten: Jobangst (Existenzangst) – Angst um den Verlust der Reste von Sozialstrukturen – Angst, aus dem Sog des Fortschritts zu gelangen – Angst vor Überfremdung. Die herrschende Macht spielt die Angst aus und wir nahmen sie an und spielen somit mit, wollen dabei just nicht merken, dass wir da „unten“ in diesem Spiel niemals gewinnen können; wir wurden Opfer und Komplizen in einem Zug.
Der sozialistische, wahrhaftig demokratische Gedanke ist nun mal nicht marktorientiert, sondern im Grunde genommen volkswirtschaftlich - also bedarfs- und sinnwirtschaftlich (Duttweiler-Philosophie) mit Einbezug des „neu“ erworbenen, ökologischen Bewusstseins und das sehr wohl dank des einstigen „Green-Movements“. Die nächste gesellschaftspolitische Kaskade zu überwinden, um an die Quelle unseres Seins zu gelangen wie der unermüdliche Lachs, bedarf eines politischen wie wirtschaftlichen Verantwortungsbewusstseins in jeder und jedem von uns! Von Träumereien und Visionen zurück in die heimatliche Realität:
Die manierliche TV-Gesellschaft
Die sind wir, zwar einzeln mehr oder weniger, doch irgendwie alle.Jetzt kommt Joy-Pam „Rendi“, ganz schön wendi, steigt behendi ins Hochgeländi. Kaum Mitglied in der SPÖ – schon an ihrer Spitze; so rasant kann eine „Jetlift“-Karriere sein. Vielleicht wird man demnächst schon vom politischen Jetlag sprechen, bei solch Höhenflügen oder Überflügen in Schallgeschwindigkeit; Lichtgeschwindigkeit wäre unzutreffend mangels Lichtgestalten… Die Verhaltensmuster der Parteien ähneln sich, sind homogen geworden, und langweilig. Dass Pam allerdings ihr vertrautes Team aufbaut ist normal wie logisch und notwendig, gefällt manchen Kollegen nicht, auch wieder logisch und wurscht – existenzielle Gefährdungen sind in dieser „Branche“ nicht zu erwarten.
Trotzdem wünsche ich Pamela - schon aus reiner Sympathie und ihrer bewiesenen Souveränität gegenüber dem Zib-Wolf -, die, von ihr erwarteten Aufgaben mit gebotener Autorität unbeschadet zu bewältigen; schon wegen der
https://dietagespresse.com/pamela-rendi-wagner-ist-schwanger/
in genannter Satirepresse untergejubelten, 2monatigen Schwangerschaft. Und wenn es so wäre, wäre es total hip, up to date, en vogue; auch die NEO-Chefin trägt in sich ein Kind… und erinnern wir uns an die Grüne Heindl, die dem Anschein nach demonstrativ ihr Kind im Parlament stillte. Tja, wie auch immer man es sehen mag…
Finden sie nicht auch, in der Politik sollte es doch nicht vorwiegend um persönliche Befindungen, das Stillen egoistischer Bedürfnisse und um den parteibegünstigten, gehobenen Lebensstatus gehen? Man ist öffentliche, kommunal verantwortliche Person und wird genau angeschaut. So lange, bis sich immer mehr angewidert wegdrehen, weil die Masken der Macher immer schlechter sitzen und jene, ungeachtet dessen, völlig ungeniert das wahre Gesicht zeigen können, zumal man ohnehin keine Konsequenzen zu befürchten hat. Apropos Gesicht, Gesichter des Elfenbeinturms wechseln ja deshalb so schnell, dass man schnell ermüdet, sich alle zu merken.
Dünne Spitzen brechen schnell…
Der häufige Führungswechsel in den Parteien – Frequenz steigend, die weitere Verdichtung des „regen Flugverkehrs in der Troposphäre“ – ist halt in den letzten Jahrzehnten auffallend. Als wolle man sie durch ständige Verjüngung und schnellen Personalaustausch noch irgendwie retten, damit sie noch irgendeine Berechtigung im Parlament haben, worin sie uns zuliebe für eine gefühlte Demokratie sorgen und dabei in unser aller Mitte fischen, nur mit unterschiedlichen Ruten halt... In der uns präsentierten Politik wird kaum etwas dem Zufall überlassen, sagte ich schon und ich glaube, zu Recht!
Wenn es den Eindruck einer gewissen Unberechenbarkeit im Frontpersonal, also bei den öffentlichen Protagonisten, erwecken sollte, dann sind diese sichtlich schnell austauschbar. Das große System soll nicht gefährdet werden und gebietet dem „Zufall“ einen kalkulierbaren Spielraum, indem sich Politiker bewegen, sich behaupten und verlieren, kommen und gehen dürfen. In diesem, zur Verfügung gestellten Freiraum, tun wir allesamt so, als ob wir fortgeschrittene Demokraten wären. Ja, diese verbalisierten Werte und hoch entwickelte Lebensweise müssen wir schützen, sagt der Jeuncker! Apropos, so tun als ob: Dem typisch kindlichen und beliebten Rollenspiel geben wir uns bis ins hohe Alter leidenschaftlicher denn je hin, was gerade in gewissen Lebensbereichen bedenklich wäre und bremsen damit den sozialisierenden Evolutionsprozess. Somit im Anschluss (welch sensibles Wort, doch hier rein textlich!):
Die Soaps-and-Win-Phase
dank folgsamer, kritikloser Zuschauer.
Eigentlich ein Nebengleis, nein, ein Abstellgleis – der gute alte Lorenz nannte sie Sackgasse der Evolution – zur Hochgeschwindigkeitsstrecke gepuscht. Banales und Triviales – der Mainstream. Nebensächliches kriegt Priorität. Stimmungsstabilisatoren täglich vom Flachschirm. Die Gute Welt ins Hirn injiziert, die Schlechte wird als Horror-Soap verkitscht - wie creepy, hot und horny, wicked und randy! „Intell-leck-mich-doch!“ Amüsiert sein, vergnügt sein, ich will mich verdammt noch mal gut fühlen, reden wir über Schönes, über Angenehmes, über was eigentlich? “Small-and-fun-talk“ wird zum Bigtalk, zum Maintalk. Mit guter Laune und zur Schau getragener Rundum- Zufriedenheit signalisieren wir so ganz nebenbei, gewollt oder ungewollt, Zustimmung und Toleranz für diese, in Spannung gehaltene Welt!
Alles wie nach Drehbuch. Den fernsehgerecht moderierten, so positiven Einzelfall erklärt man uns als Massenboom – „Uns geht’s allen gut!“ Damit man als noch nicht Betroffener in dieser suggerierten Überzeugung bestärkt wird, liefert die Berichterstattung zwecks Wahrung der Glaubwürdigkeit an ein ausgewogenes, neutrales News-Medium zwischendurch mal eine dramatische Sequenz. Hier paar Erdbebenopfer zwischen den Einsatzkräften, da die nackten Überlebenden einer Flutwelle, drüben eine obdachlos gewordene Familie in ihrer zerbombten Heimatstadt, ganz in der Nähe ein Verkehrsunfall, weiter weg ein Amoklauf und dem „Hiasl-Bauern“ ist Scheune abgebrannt, eine radikalisierte Kuh hat den Hund samt mitgezogener Besitzerin angefallen.
Die Botschaft dahinter: Liebe Zuseher, das sind halt unvermeidbare, bedauerliche Ausnahmen. „Lassen sie sich nicht weiter stören, Mahlzeit und Prost! Gleich im Anschluss senden wir die „Vorstadtnutten“! Übrigens: Unser Igel-Gemüse ist gesund, dieses Mineralwasser macht sie unwiderstehlich; ja natürlich ist alles vom Ursprung Natur pur, echt phänomenal und clever, weil’s dein Budget schont! Alles soll aber schon rein und echt und authentisch sein, zumindest so wirken, diesen Anspruch stellen wir als moderne, regional getrimmte Bürger. Wie selbstverständlich unsere…
…Sozialkompetenz! Die zeigen wir heute energisch durch Wohltätigkeit und ehrenamtliche Vereinstätigkeit. Die gemanagte Empathie, das organisierte Mitgefühl, gelenktes Erbarmen. Bisserl was für den Nachbar in Not, für mehr Licht ins Dunkel, überhaupt Licht für die Welt, für grenzenlose Ärzte, in den Fond für Naturkatastrophenopfer – „arme Schweine“, an die Volkshilfe, Caritas, Pro Juventute – „die armen Gschrapperln!“, klar geben wir was für die Aids-Hilfe – „Kann dich auch erwischen, gelt?“, Global 2000 auch in 2018 auf Spenden angewiesen; verdammt, fast hätte ich den Erlagschein vergessen für „4 oder weniger Pfoten“… Aahh, jetzt kann ich ruhig schlafen, ich bin vorne dabei, die Welt besser zu machen, wenn schon nicht ganz retten.
Jetzt lasse ich Marx Horkheimer (1895-1973) und Theodor W. Adorno (1903-1969) im Kulturindustrie-Kapitel in "Dialektik der Aufklärung" zu Wort kommen und zitiere den Spiegel-Beitrag „Kuschelkitsch zur Kulturstunde“ der bemerkenswerten Autorin, Theaterkritikerin und Journalistin Simone Meier: „Die Art von Medientotalitarismus, die ich meine, wurde schon von Horkheimer und Adorno in ihrem Kulturindustriekapitel beschrieben: Amusement ist die Verlängerung der Arbeit unterm Spätkapitalismus. Es wird von dem gesucht, der dem mechanisierten Arbeitsprozess ausweichen will, um ihm von neuem gewachsen zu sein. Zugleich aber hat die Mechanisierung solche Macht über den Freizeitler und sein Glück, sie bestimmt so gründlich die Fabrikation der Amüsierwaren, dass er nichts anderes mehr erfahren kann als die Nachbilder des Arbeitsvorgangs selbst.“
Politik, abgesackt
in ungeahnte Tiefen des Genre Vergnügen, Erheiterung und Zerstreuung.
Politik füllt bereits eine eigene Sparte im Mediumsegment Unterhaltung. Die heurigen Sommergespräche passen dazu vortrefflichst! Die Politik im zeitgeistigen Mainstream hat heute mehr denn je die Aufgabe zu beruhigen und allgemeine Zufriedenheit zu suggerieren. Sie agiert leidenschaftlich in sozialen Internetplattformen, wo jede und jeder nach seinem persönlichen Beliebtheitsgrad schielt. Tiefer geht’s nicht, denkt Otto Normalverstand und ist über die Tatsache des noch offenen Raumes darunter geschockt. Man weiß, wenn man bestimmte geologische Tiefen erreicht, ist nur mehr Methangas, sagenhafte Pilzmutanten, unvorstellbare Hitze. Im besten Fall stößt du auf Magma, das in tausenden Jahren, nach erfolgreichem Ausbruch, für den hochwertigen, vulkanischen Boden und besten Humus sorgt, durch Lava und Asche nachhaltig gedüngt. Von wo einmal guter Wein in den strahlenden Himmel ranken will. Letztere Metapher gibt Hoffnung…
Wir wollen unterhalten, täglich amüsiert, nur ja nicht berührt, nicht betroffen gemacht werden. Wir wollen positiv geeicht bleiben und schlägern die ältesten Eichen ob ihres explosiv gestiegenen Verkaufwertes – wäre jetzt ein anderes Kapitel. Wir wollen die Wahrheit wissen, erfahren sie auch bestenfalls und grinsen dabei so ungemein allwissend, mehr nicht! Wir legen oder werfen dem Bettler hie und da generös paar Münzen in den Plastikbecher, doch an die Bettelei haben wir uns längst gewöhnt. Wir wollen aus der Vergangenheit – man mahnt uns regelmäßig, wie wichtig es sei - schon lernen, aber es wegen der erforderlichen Anstrengung nicht umsetzen. Wir lieben kritische Kunst und wir lieben genauso das „Apres-Kultur“ und schielen zum überhäuften Buffettisch, bzw. freuen uns auf den „In-Beisl-Talk“ danach, wo die Diskussion zur „Non-de-carte-Beilage“ wird.
Wir leben mental so in einem „Zwischenreich“
Im Niemandsland - das Land der Nichtse, würde Freund Karl jetzt sagen - wir haben uns auf „Standby“ schalten lassen. In dieser verantwortungsneutralen, von jeglicher sozialmoralischen Verpflichtung entbundenen Region ist natürlich rege Fantasie erlaubt. So träumen wir von der Revolution, damit endlich Demokratie und eine faire Welt für alle einziehen kann, und hoffen, dass wir nicht aktiv dabei sein müssen. Wir wollen Gerechtigkeit, aber ziehen es vor, uns noch lange über Ungerechtigkeiten am Stammtisch zu empören. Denn wir haben alle was Wichtigeres vor und unaufschiebbare Termine. Ich nehme mich da nicht aus, nur nehme ich mir heraus, es aufzuschreiben. Und man beachte, wir sind noch irgendwie so kleine „Untertanen“.
Deshalb: Lassen wir lieber die Experten ran, sie haben’s ja studiert, und nur sie sind im Stande sich regelrecht für eine gute Welt aufzuopfern, auf ihren unzähligen Gipfeln, Symposien, Tagungen, Ausschüssen, Klausuren, Konferenzen, Kongressen, Plenums, in ausgesuchten, fachspezifischen Gremien. Welch semantische Hochtrabung für hohe Zusammenkünfte, an hermetisch abgeriegelten, militärisch streng bewachten Orten. Eine ganze Armee brauchen diese Götter rund um den Verhandlungstisch. Warum solch Schutz? Angst vor Terror? Angst vor den ausgesperrten Volksmassen, um die es ja letztlich immer geht? „Ritter der Tafelrunde“, die satirische Bezeichnung fürs letzte EU-Gipfeltreffen in der Felsenreitschule, unweit von Jedermann... Dort sitzen die Zauberlehrlinge der Optikerbranche, in ihrer Massenproduktion von Brillen, von denen uns bald die nächste, wohl noch positiver getönte aufgesetzt wird.
Es beruhigt, so lange die Könner und Macher am Ruder sind, müssen wir uns nicht die Birne zermartern, oder? Ich erinnere da an die jährlichen Armutskonferenzen, da triffst du alles an, was halbwegs Rang und Namen hat, nur keine Armen. Man möchte in der Parallelwelt ungestört über die „anderen drüben“ reden und was man bereit wäre, für sie, großzügig wie man ist, zu tun. Almosenverteilung ist bitteschön ein sozialer Akt, nicht wahr?
Diese Welt hat viele Namen…
Rhetorikwelt, die Plastikwelt, die Parallelweltenwelt, die Fun-Welt, die Virtuelle Welt, die Digitale Welt, das Konsumrauschzeitalter, die Marktorientierte Welt, die Epoche wirtschaftlich konditionierter Bürger, Scheinwelt, Lügenwelt – das „Mendazoikum“, das „Egomanium“ - Zeitalter der Ignoranz, Respektlosigkeit und Asozialität; man kann sich kaum auf eine einzig treffende, alles beschreibende Formulierung für unsere gegenwärtige Ära festlegen. Ich wünsche mir so sehr, dass die nächste „Demokratische Welt“ heißen wird. Und das sind keine emotional gesteuerten Aussagen, sondern rein rationale, verstandesgemäße, vernünftige. Bitte Vorsicht bei Behauptungen, wie der folgenden, auf die ich tiefer eingehe:
Wenn die Wir-Sprache übers Individuum darüber fährt.
Die alte, neue Unart – „Wir, ich und meine Untertanen…“
Ich erinnere mich an eine Aussage der Motiv-Forscherin Sophie Karmasin, Gallup-Institut, bei einer ihrer Auftritte an Veranstaltungen, dass der Mensch, wenn erforderlich, hauptsächlich bis ausschließlich emotional entscheide, was, zum Beispiel, bei der Vermögensanhäufung der Fall ist. Auch sie kommuniziert offensichtlich aus ihrer persönlichen Welt und blendet alle anderen Welten aus, denn:
Das stimmt so nicht! Es gibt das Urbedürfnis und das stellt die Frage: „Wo gibt’s was zu fressen?“ Hunger wie Durst ist keine Emotion, sondern Lebenserhalt! Der Fortpflanzungs- bzw. Sexualtrieb eigentlich auch nicht, da entscheiden der Hormonhaushalt und die Biochemie. Erotische Spielchen und rundum und bewusst ausgedehnte Kopulationsakte spielen sich schon eher auf der Gefühlsebene ab. Was ist die Gefühlsebene? Nach neuersten, wissenschaftlichen Analysen ein individuell dosierter Mix aus Reflex und Ratio! Die Entscheidungskompetenz richtet sich in der Regel nach der Menge von Erlebtem, Erfahrenem und die im Moment aktualisierte Wertung. Man sollte sich nicht hinstellen und so etwas mit dem Flair der Absolution behaupten. In Nanosekundenschnelle werden alle, auch nichtemotionale Faktoren zur Entscheidung herangezogen – klingt doch eher nach Vernunft, oder? Bin mir absolut im Klaren, dass ich, der sich immer gegen Wir-Verallgemeinerungen wehrt, mich in den Stil des „Gegen-Wir’s“ manövriert habe… völlig absichtlich!
Ich möchte Emotionen weder abwerten noch überwerten, sondern sie relativieren und uns bereits mehr zutrauen als diese uns unterstellte, „emotionale Hilflosigkeit“, wonach wir wehrlos die Opferrolle von Stimmungsschwankungen einnehmen müssen. Dagegen verwehre ich mich, denn ständig neue Erkenntnisse in den Fächern Neurobiologie und Neuropsychologie treiben zu solch Einsichten. Emotionen werden sicherlich weiterhin eine Rolle spielen, aber nicht mehr die Hauptrolle, wie vielleicht mal vor Millionen Jahren; Schwankungstoleranzen sind zu respektieren. „Die Evolution in ihrem Fortschreiten hinterlässt hie und da Abfall.“, so in der Art las ich es einmal irgendwo.
Emotionen reduzieren sich fortlaufend auf den Affekt (nicht Reflex), wie zum Beispiel die körperliche Verteidigung meines plötzlich als bedroht empfundenen Lebens. Klar, kommen bei entsprechenden Wahrnehmungen entsprechende Gefühle - damit verbundene Erinnerungen - hoch, aber dann darf schon die Vernunft Oberhand gewinnen. Dazu eine klare, den Titel widerlegende Erkenntnis am Ende dieses Kapitels. Entscheidungen zur Vermögensanlage in fiktive (Bankkonto) oder feste Werte (Immobilie), das vielleicht geplante, stolze Herzeigen seines Besitzes, seinen Machtstatus repräsentieren, liebe Frau Karmasin, bedürfen keiner primitiven Affekthandlungen mehr.
Macht und Emotion
sind heute verschiedene paar Schuhe!
Emotionale Entscheidungen außerhalb unserer Grundbedürfnisse muss man sich, werte Gallup-in, erstens einmal leisten können, wenn noch Ressourcen nach der Erfüllung (Befriedigung) der Primärverlangen frei sind. Das betrifft nach heutigem durchschnittlichem Einkommensstand nur eine magere Minderheit. Und dieser unterstelle ich, schon recht vernünftige Überlegungen treffen zu können. Denn, sich ähnelnde Reize, die zu oft unsere Aufmerksamkeit fordern und vielleicht auch zu oft befriedigt wurden, nehmen an ihrer Bedeutung ab, verlieren sehr schnell ihren einstigen „Glanz“ und ihre anfängliche, so unwiderstehliche Wirkung auf uns. Wir nennen und kennen es alle: Abstumpfung, Abgebrühtheit, Reizlosigkeit, Intensitätsverlust. Wenn ich schon sehr viel an Vermögen horte, dann ist der Neuzuwachs emotional nicht mehr so aufregend, dann entscheide ich völlig ökonomisch, rational, um die erworbene Macht zu erhalten. Ebenso belegen Studien, dass Menschen weit möglichst viele Faktoren auskalkulieren, vorausrechnen, somit nicht selten mit dem Partner lange abwägen, bevor sie investieren. Auch wenn sie sich dann trennen… (die „Scheidungsruinen“ am Immomarkt…)
Die Macht und ihr angestrebter Erhalt sind ebenso nicht zwingend emotional besetzt, gerade im Gegenteil, sie erfordern mehr denn je abgekühltes Kalkül und Ausdauer. Die heute Mächtigen müssen sich emotional beherrschen können, sich zurückhalten, im Verborgenen mit allen subtilen Mitteln durchaus skrupellos agieren, dabei nicht leicht erkennbare, also kaum durchschaubare, schwer juridisch angreifbare Strategien entwickeln. Wir müssen heute nicht mehr unseren Widersacher, den Rivalen ohne lange zu zögern erschlagen, um Macht über den anderen und seinen Besitz zu erlagen.
Auf der „Maschekseite“: Ein Mensch, der zu Vermögensschaffung ungenügend finanzielle Ressourcen hat, entscheidet „notrational“. Da steht die Leistbarkeit im Vordergrund, sunst nix! Natürlich lautet das zwar langsam verstummende Credo in unserer Wertegesellschaft immer noch: „Hast was – bist was!“ „Hast viel – darfst mitreden!“ „Hast zu viel – dann hast Macht!“
Die Evolution ist an allem Schuld!
Über Gehirnaktivitäten bis hin zur Herzentscheidung – die intelligente Pumpe bzw. Lebensmotor ladet sich vernünftigerweise alles an oben gespeicherten Informationen dazu herunter - kann man alles bei Gehirnspezialisten und Psychoanalytikern nachlesen, wie z.B.: Spitzer, Pearce, Hüther, Gruen. Unser Sozialverhalten ist nicht nur ein emotionaler Beweggrund (Geborgenheit!), sondern zunehmend im menschlichen Entwicklungsprozess faktisch ein rationaler, ein vernünftiger.
Dass aber die emotionale Bindung in den frühen Kindheitsjahren primär zur Mutter unverzichtbar ist – Innigkeitserleben in der Stillphase zum Beispiel – und später, also sekundär genauso zum Vater, bleibt für immer unbestritten. Gerade durch diese emotionale Sättigung wird die Basis geschaffen für ein verstandesgemäßes, vernunftorientiertes Leben. Für all das ist die Evolution und ihre „himmlische“ Software alleinig Schuld! Bitte nicht vergessen: Man hat uns ohne zu fragen eine rationale, vernunftorientierte, spirituelle, Gehirnhemisphäre dazugepflanzt, aufgepfropft; und die sicherlich nicht nur zum Vergnügen, auch wenn viele sie offensichtlich selten benutzen und sich gern auf die emotionale Steuerung ausreden… wir dürfen somit nicht nur intelligent reden, sondern auch danach leben und nicht solchem, wie folgt, unbegrenzt frönen:
Ein lieber und sehr geschätzter Freund brachte mich verstärkt auf dieses Thema und ich begann mich sofort in diese Materie - in Folge kürze ich Lithium mit Li ab - zu vertiefen, mit unglaublichen Folgen wie der Verhärtung meiner Meinung, dass nicht alles Glänzende und Zauberhafte gülden und erstrebenswert ist und der Fortschritt lockt. Gleich zum passenden Untertitel:
Wenn schon, dann nur das Notwendigste davon!
Li ist auch nur ein fossiler Rohstoff!!!
Li-Abbau: Dazu bedarf es eines komplizierten Verfahrens. Die Art der Förderung bewirkt die Senkung des regionalen Grundwasserspiegels und führt letztendlich bis zur Austrocknung ganzer Landstriche! Der dabei entstehende Feinstaub (ähnlich dem Magnesiumstaub – Li ist in seinen Eigenschaften und Molekularstrukturen dem Magnesium ähnlich) führt zu Verschmutzung der Luft wie dem Land wie dem Wasser. Li, schwer ätzend, zählt zu den gefährlichen Abfällen, also Sondermüll. Warum noch mehr von der Scheiße??? Ich verteufle nicht die Verwendung von Li, doch warum nicht sorgsam, besonnen und nachhaltig damit umgehen? Zudem ist recyceln von Li noch nicht lukrativ genug!
Warum für in Wahrheit verzichtbare Techniken Boden zerstören, wie z.B. unsinnigstes Spielzeug, oder gerade das ungemein boomende wie unselige E-Bike und all diese führerscheinfreien, rein zum Vergnügen produzierten E-Fahrzeuge, die den Passanten regelrecht verdrängen? Damit wird als bedenklicher Nebeneffekt „Faulheit“ und „Unsportlichkeit“ geradezu gefördert! Das E-Biken, wie überhaupt das „E-Movement“ ist zum Boom geworden, es handelt sich nicht um einen Nebeneffekt, der bisserl Li verschlingt. Die Reichweite der Akkus ist noch ziemlich beschränkt. Nach einer rund 100Km-Radtour sind sie leer. Allein in Deutschland laufen nach seriösen Statistiken knapp 2 Millionen dieser „Velo-Hybriden“. Wie viele werden wohl weltweit „nerven“?
Ich kapiere diesen Zeit-Ungeist nicht: Wenn ich altersbedingt nicht mehr zu radeln vermag, warum muss ich justament mit Elektrizitätshilfe weiter strampeln – gut, mehr oder weniger so tun als ob - und der vermuteten Altersweisheit ein Schnippchen schlagen, anstatt damit aufhören und sich auf andere Betätigungsfelder konzentrieren; zum Beispiel mehr wandern. Ja, es ist bedauerlicherweise so: Alter schützt vor Dummheit nicht! Und, immer öfter hört man von Unfällen mit solchen Pseudorädern, weil die Leut’ es noch gar nicht richtig handeln können, die neue Technik unterschätzen, bzw. ihre propagierte Zuverlässigkeit überschätzen. Die Räder sind erstens schwerer, heißt, beim Bergabfahren legen sie schneller an Geschwindigkeit zu als klassiche „Pedalos“ und das Bremssystem wird weit mehr beansprucht. Stürze in den Kurven vorprogrammiert. Zweitens, auch in der Ebene erreichen diese Fahrzeuge fabriksmäßig 40km/h. Erlebte es zigmal, dass mich bei vollem Tritt ein kaum selbst getretenes E-Bike rasant überholt. Solche „Wahnsinnigen“ gehören mit Nummerntafel auf die Straße!
Verdammt noch mal, warum nicht ein Moped fahren, welches mich ja heute mit keinem erheblicheren Ressourcenverbrauch des guten alten Benzins von A nach B bringt. Außerdem sind schon die ersten E-Roller im Handel. Nein, es geht um diese kindische „Jetzt-erst-recht“-Haltung.
Ich möchte Rad fahren, aber nicht schwitzen.
Ich möchte dazugehören, aber mich nicht anstrengen.
Ich möchte mit den Jungen vorne mithalten, aber schaffe es ohne E-Hilfe nicht mehr.
Dass Absteigen gegebenenfalls auch eine Option wäre, kommt scheinbar aus Eitelkeit nicht in Frage. Der Clou und Gipfel: zunehmend sieht man Mountainbikes mit E-Motor über Stock und Stein fetzen.
Ich frage allen Ernstes, ist dies wirklich notwendig, für Nix und Schund Ressourcen zu verschwenden??? Die Schalt- und Übersetzungsmechanik ist höchst ausgereift und bietet für jede und jeden kraftsparende Fahrmodi. Hier geht’s nur um technische Spielereien. Die Alten früher fuhren lange mit ihrem eingängigen, rücktrittgebremsten Waffenrad… und??? Ich bin 60 vorbei, mein altes Mountainbike ist über 35 Jahre alt und ich fahre gern damit. Wenn es mir mal zuviel werden sollte, gehe ich halt mehr zu Fuß. Widmen wir uns weiter mit dem begrenzten Rohstoff für die Akku-Technik:
Lithium, das unedelste aller Elemente
Mir als wichtig erschienene, etwas modifizierte Auszüge aus dem Lexikon:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium
Li ist ein silberweißes, weiches und extrem leichtes Metall und das leichteste aller festen Elemente überhaupt. Es hat unter den Alkalimetallen den höchsten Schmelz- und Siedepunkt, sowie die größte spezifische Wärmekapazität. Li besitzt zwar die größte Härte aller Alkalimetalle, lässt sich bei einer Mohs-Härte (Werkstoffhärte) von 0,6 dennoch mit dem Messer schneiden. Als typisches Metall ist es ein guter Strom- und Wärmeleiter, die vergleichbare Leitfähigkeit beträgt etwa 18% von der des Kupfers. Als Spurenelement in Form seiner Salze ist Li ein häufiger Bestandteil von Mineralwasser. Im menschlichen Organismus sind geringe Mengen Lithium vorhanden; das Element ist jedoch nicht essenziell und hat keine bekannte biologische Funktion. Jedoch haben einige Lithiumsalze eine medizinische Wirkung und werden in der Lithiumtherapie bei bipolaren Affektstörungen (manischdepressiv, hyperaktiv, etc.) und Cluster-Kopfschmerzen (periodische Attacken, ähnlich der Migräne) eingesetzt.
Li-Anteil der Erdkruste beträgt etwa 0,006 % und ist seltener wie Zink, Kupfer und Wolfram, sowie etwas häufiger als Kobalt, Zinn und Blei. Obwohl Li häufiger als beispielsweise Blei ist, ist seine Gewinnung durch die stärkere Verteilung schwierig. Im Trinkwasser und einigen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten ist Li enthalten. So enthalten 100 g Fleisch etwa 100 μg Li. Verschiedene Pflanzen wie beispielsweise Tabak oder Hahnenfuß nehmen Li-Verbindungen aus dem Boden auf und reichern sie an. Der durchschnittliche Anteil an der Trockenmasse von Pflanzen liegt zwischen 0,5 ppm und 3 ppm. Im Wasser der Weltmeere liegt die mittlere Konzentration bei 180 ppb und im Flusswasser nur bei etwa 3 ppb.
Vorkommen und Lagerstätten - Produktion und Reserven
Also, nix Erneuerbares an Energie!
Mengenmäßig wurden 2015 außerhalb der USA 35.000 (Tsd.) Tonnen (t) Li gewonnen und überwiegend als Li-Carbonat (Li2CO3) gehandelt; die Reserven in den vorhandenen Minen werden auf rund 16 Millionen (Mio.) Tonnen geschätzt (Stand: März 2018). Das 2016 identifizierte Li-Vorkommen der Erde wurde auf 46,9 Millionen Tonnen geschätzt. Der 2016 in den einzelnen Ländern ermittelte Ressourcenstand ist:
Bolivien: 9 Mio. t, davon nur 3,2 Mio. t nach heutigen Möglichkeiten erschließbar, es existiert erst ein Pilotabbauprojekt.
Chile: über 7,5 Mio. t, davon „nur“ 34 Tsd. t bis 2016 bereits gefördert und somit noch fast alles abbaubar, weil zur Gänze durch Minen erschlossen.
USA: 6,7 Mio. t, davon 38 Tsd. t als Minenreserve noch abbaubar.
Argentinien: 9 Mio. Tonnen, davon 12,5 Tsd. t bis 2016 bereits gefördert und 2 Mio. t als Minenreserve noch abbaubar.
China: 7 Mio. t, davon 6,3 Tsd. T bis 2016 bereits gefördert und 3,2 Mio. t als Minenreserve noch abbaubar.
Kanada: 2 Mio. t und mehr wären abbaubar, doch keine Minen, Abbauprojekte bzw. nähere Daten bekannt.
Portugal: 60 Tsd. t Minenvolumen, davon 7 Hdt. t bis 2016 abgebaut.
Brasilien: 200 Tsd. t, davon 560 t bis 2016 bereits gefördert und 48 Tsd. t als Minenreserve noch abbaubar.
Mexiko: 200 Tsd. t wären abbaubar, doch keine näheren Angaben vorhanden.
Australien: 2 Mio. t und mehr, davon 31,7 Tsd. t bis 2016 bereits gefördert und 2,7 Mio. t als Minenreserve noch abbaubar.
Russland: 1 Mio. t, doch keine näheren Angaben vorhanden.
DR Kongo: 1 Mio. t, doch keine näheren Angaben vorhanden.
Simbabwe: 100 Tsd. t, davon 2,7 Tsd. t bis 2016 bereits gefördert und 23 Tsd. t als Minenreserve noch abbaubar.
Serbien: 1 Mio. t, doch keine näheren Angaben vorhanden.
Österreich: Ja, wir könnten 100 Tsd. t fördern…
Primäre Lagerstätten: Li kommt in einigen Mineralien in Li-Pegmatiten vor. (…)Li-Mineralien kommen in vielen Silikat-Gesteinen vor, aber meist nur in geringen Konzentrationen. Es gibt keine großen Lagerstätten. Da die Gewinnung von Li aus den entsprechenden Mineralien mit großem Aufwand verbunden ist, spielen sie heutzutage bei der Gewinnung von Li oder Li-Verbindungen eine untergeordnete Rolle, dies könnte sich jedoch aufgrund der erwartet hohen Nachfrage ändern. Abbauorte sind vor allem die Greenbushes- und Mt.-Cattlin-Minen in Western-Australia, in deren Pegmatit-Gesteinen eine hohe Li-Konzentration vorliegt und in denen Li als Nebenprodukt der Tantalgewinnung anfällt. Auch in einigen anderen Ländern wie Kanada und Russland, bis 1998 auch in Bessemer-City, North-Carolina, wird Spodumen zur Li-Gewinnung abgebaut. Europa besitzt Li-reiche Pegmatitfelder auf der Kärntner Weinebene im Bezirk Wolfsberg; in der finnischen Region Österbotten, im Erzgebirge in Deutschland, sowie zwischen Spanien (Almendra) und Portugal (Distrikt Guarda,Boticas). Die Lagerstätten in Österreich und Finnland werden durch Global Strategic Metals bzw. Keliber entwickelt und könnten ab 2016 den Betrieb aufnehmen. Das Vorkommen bei Zinnwald im Erzgebirge wird durch die Solar-World exploriert (erkundet, untersucht und auf Fördermöglichkeit und –art geprüft).
Sekundäre Lagerstätten: Li-Salze, insbesondere Li-Chlorid, kommen verbreitet auch in Salzlaugen, meist Salzseen bzw. Salzsolen. Die Konzentration kann bis zu einem Prozent betragen. Neben der Konzentration des Li ist für die Qualität der Salzlauge das Mengenverhältnis von Magnesium zu Li wichtig. Derzeit wird Li vor allem in Chile in der Atacama-Wüste aus der dortigen Salztonebene; die mit 0,16 % mit den höchsten bekannten Li-Gehalt aufweist gewonnen; des weiteren in Argentinien, ebenfalls aus einer Salztonebene; in Nevada der USA vom Silver Peak, in Tibet der VR China von den Salzseen Chabyer Caka und Taijinaier. gewonnen. Es gibt weitere Li-haltige Salzseen, die derzeit noch nicht zum Abbau genutzt werden, beispielsweise in China, Argentinien, Afghanistan und vor allem in Bolivien, wo in dem Salzsee Salar de Uyuni mit geschätzt 5,4 Millionen Tonnen Li die möglicherweise größten Ressourcen lagern. 2016 wurden in Utah (USA) Solen mit 1700 mg/L Li bekannt wo schon in den 1960ern Ölexplorationsbohrungen durchgeführt wurden. Als Kuppelprodukte bei der Li-Gewinnung werden häufig Kaliumcarbonat (Pottasche), Borax, Cäsium und Rubidium gewonnen.
Aufgrund der erwarteten starken Nachfrage nach Li für Batterien von Elektrofahrzeugen prüfen derzeit einige Unternehmen den Abbau von Li-haltigen Mineralien und Salzlaugen in verschiedenen Regionen der Welt inklusive Europa. Erforscht wird auch die Li-Gewinnung aus Meerwasser. In den Weltmeeren sind ca. 230 Mrd. Tonnen Li gelöst. 2018 stellten Forscher eine Extraktionsmethode vor, bei der Li über solarbetriebene Elektrolyse aus Meerwasser gewonnen werden kann. Als einen Vorteil gegenüber herkömmlicher Gewinnung nannten sie, dass bei dem Prozess direkt metallisches Li anfällt und deshalb auf die komplexe und energieaufwändige Weiterverarbeitung verzichtet werden kann, wie sie bei der traditionellen Li-Gewinnung aus Erzen notwendig ist.
Vorkommen außerhalb der Erde: Nach dem Urknall ist neben Wasserstoff- und Heliumisotopen auch eine nennenswerte Menge des Isotops 7Li entstanden. Dieses ist aber zum größten Teil heute nicht mehr vorhanden, da in Sternen Li mit Wasserstoff im Prozess der Proton-Proton-Reaktion II fusioniert und so verbraucht wurde. In „Braunen Zwergen“ (freie Himmelskörper) sind Masse und Temperatur jedoch nicht hoch genug für eine Wasserstofffusion; ihre Masse erreicht nicht die dazu notwendige Größe von etwa 75 Jupitermassen. Das beim Urknall entstandene Li blieb somit in größeren Mengen nur in Braunen Zwergen erhalten. Li ist aus diesem Grund auch extraterrestrisch ein verhältnismäßig seltenes Element, kann aber zum Nachweis Brauner Zwerge dienen.
Die Verteilung von Li in verschiedenen Sternen ist stark unterschiedlich, auch wenn das Alter, die Masse und die Metallhäufigkeit ähnlich sind. Es wird angenommen, dass Planeten einen Einfluss auf den Li-Gehalt eines Sterns besitzen. Besitzt ein Stern keine Planeten, so ist der Li-Gehalt hoch, während Sterne wie die Sonne, die von Planeten umgeben sind, nur einen geringen aufweisen, was auch als Li-Dip bezeichnet wird. Als Ursache wird vermutet, dass die Gezeitenkräfte von Planeten zu einer stärkeren Durchmischung von äußeren und inneren Schichten in Sternen beitragen, so dass mehr Li in einen Bereich gelangt, der heiß genug ist, um dieses zu fusionieren.
Weitere Adressen zur Information und zu Kritiken:
https://www.investor-praemien.de/weisses-oel/
http://www.value-analyse.de/service/value-news/lithium-das-weisse-gold-der-anden.html
https://www.lenntech.de/pse/elemente/li.htm
https://www.global2000.at/lithium
https://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodity/lithium/mcs-2017-lithi.pdf
Nau, immer noch Lust auf ungebremsten, sorglosen Akkuverschleiß?
Sie ließ nichts aus,
sie lebte das Leben in zeitweise überbordender Intensität…
Ich erfuhr es am 19.09.2018, es war später Abend, meine Schreibtischlampe spendete heimelig gelbliches Licht und ich tippte gerade an dieser Aussendung. In dieser Idylle geistiger Inspirationen rief mich Conny an, die Psychotherapeutin von Dorothea, so hieß meine Cousine. Sie betreute und begleitete sie fast bis zum Schluss. Dann redeten wir bis knapp Mitternacht. Über meine Cousine, über Gott und eine gottlose Welt und den leeren Welten zwischen den Parallelwelten und ob alles vielleicht doch nicht so ist wie es scheint und ob es im System signifikante, durchgehende Muster zu erkennen gibt. Dorothea hätte sicherlich gern und leidenschaftlich mitdiskutiert.
Ein Tumor quälte meine Cousine im Bauchraum schon etliche Jahre, mal schrumpfte er, dann wuchs er wieder übermäßig, raubte den Organen ihren angestammten Platz und verschob sie frech. Sie hatte immense Angst vor einer Operation, die sie nach ärztlichen Prognosen kaum überlebt hätte und ihr doch als einzige Chance nahe gelegt wurde, denn es herrschte latent die Gefahr eines Platzens ihres bösartigen Gewächses, obwohl es sich angeblich gut abgekapselt hat. Soweit ich mich erinnern kann, hat sie ihr „zweites Baby“, wie sie den Tumor oft nannte, angenommen und nicht mit ihm gehadert. Sie, die eine Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin absolviert hatte, glaubte an eine spirituelle Bedeutung, an eine Botschaft, die nur sie persönlich und vor allem mental in Bezug auf eine Heilung umsetzen könne. Doch zu viel an seelischen Belastungen prasselte unaufhörlich auf sie ein, dass eine Heilung ohne medizinische Hilfe immer aussichtsloser wurde. Dann verging Jahr um Jahr…
Bis, ich vermute in einer Notsituation, das einige Kilo schwere Krebsgeschwür letztendlich doch noch entfernt wurde. Offensichtlich mit Erfolg, denn zum Erstaunen aller erholte sie sich überraschend rasch. Nach der OP war sie angeblich endlich wieder imstande, ganz normal zu essen. Bis dahin überdauerte eine Altlast aus dem alten Leben ihre Zeit und sie konnte nur pürierte Nahrung zu sich nehmen. Sie hat sich aber damit abgefunden und kam sichtlich gut damit zu Recht – dazu noch später.
Alles in allem, wäre sie nicht diese Kämpfernatur gewesen, wäre sie womöglich gegangen, noch bevor sie sich als gelockte, langhaarige feuerrote Schönheit entfaltete. Nach langer Zeit zermürbender Fehden gegen den inneren und äußeren Feind verließ sie der schier unverwüstlich geglaubte Kampfgeist am Ende doch noch und sie öffnete dem Alkohol wieder einmal die Tür und sprach immer öfter vom sterben wollen. Blicken wir noch kurz zurück, da wo alles begann:
Als Kind kam ihr der Vater viel zu oft viel zu nah; und er instrumentalisierte sie gegen die eigene Mutter. Diese und die Großmutter im selbigen Haus schwiegen. Dann warf der Vater die älteste Zeugin, seine Mutter und ihre geliebte Oma, aus dem Haus. Die Zeit tropfte zäh mit Phasen der Angst dahin. Endlich, erwachsen geworden, zog die Dorli aus, um Frieden zu finden und fand eine vorübergehende Bleibe bei ihrem Onkel. Sie entstieg dem Hades und band sich wie Ikarus Adlerflügel um, und hob an zur Sonne. Den ersehnten, aber vielleicht unerreichbar geglaubten Frieden hoffte sie, beharrlich und ehrgeizig wie sie war, in einer exzessiven, schier selbst zerstörerische Lebensweise vergessen zu können. Strauchelte, rappelte sich auf und strauchelte wieder um sich gleich wieder triumphierend hochzustemmen.
Der selbige Ehrgeiz bescherte ihr gleichzeitig einen beruflichen Erfolg und ebnete ihr eine steile Karriere beim Nestle-Konzern. Im Eilzugtempo stieg sie zur EDV-Chefin für den Bereich Österreich auf und machte sich bald unersetzbar. Sie liebte Schlangen und beherbergte eine Python. Sie liebte Motorräder und hatte zwei davon im Stall. Die Python durfte im Ruchsack mit ihr ausfahren. Ich denke, es trieb sie eine unermessliche Kraft dazu, die konventionellen Grenzen auszuloten und mal auch zu überschreiten.
Als ich sie nach mehr als 30 Jahren wieder traf, wollte sie diesem Lebensstil ein Ende setzen, ein ganz normales Leben führen, mit eigener Familie und allem, was so dazugehört. Für dieses neue, ganz andere Leben, hatte Dorothea eine beachtliche Summe angespart. Als ich ihr nach langer Zeit wieder begegnete, war sie bereits „ausgestiegen“ und plante, nur mehr gelegentlich in ihrem Beruf zu arbeiten. Am Land, nahe den Bergen wollte sie leben, träumen, der Natur ganz nahe sein, den Gewittern lauschen, wie es ihre innig gemochte Großmutter mit ihr tat. Keine Furcht haben vor dem Donner, dem Himmelleuchten, dem Regenguss. Beide schienen verwandte Seelen zu sein.
Es verging nicht allzu viel Zeit, nachdem wir erneut Kontakt hatten, da traf sie ihren zukünftigen Mann und besiegelte mit ihm ahnungslos ihr Schicksal. Anfangs hatten auch wir, ich und meine Familie, keine Bedenken. Doch es gab erste Anzeichen, die Dorothea rigoros wegwischte, um ihre Imagination der Zukunft nicht zu trüben. Sie konnte laut Ärzte wegen einer Unterleibsoperation nicht mehr geschwängert werden; dennoch setzte sie alles daran, das vermeintlich Unmögliche auszutricksen. Der Weg führte ab nun jedoch direkt in ein Martyrium der unvorstellbaren Art.
Dem diagnostizierten, bereits handballgroßen Tumor in der Bauchhöhle zum Trotz, gebar sie ihre Tochter! Niemand glaubte daran, schon gar nicht die Ärzte; aber sie, wie es ihre Art halt war, bewies es allen! Das Kind kam völlig gesund zur Welt und durfte sich an ihrer Milch laben. Ihre vermeintlich letzte, weibliche Keimzelle durfte sie erhört haben. Ob das bösartige Geschwür durch die Schwangerschaft ausgelöst wurde, weiß ich heute nicht mehr sicher zu sagen. Tatsache ist, beides wuchs und gedieh in ihr, der Tumor und das Kind und sie kämpften wie Zwillinge um einen Platz in der Welt, blähten sich auf, „nur“ um die Aufmerksamkeit der Wirtin auf sich allein zu ziehen. Beide haben sie gekriegt, nur die Wirtin nicht…
Ihren Leidensweg ab da lasse ich bewusst aus, ich habe sie dabei rund drei Jahre begleitet und so weit ich es vermochte, geholfen und an höchsten Stellen interveniert. Viele, viele Monate tröstete ich sie fast täglich am Telefon und schenkte ihr weit mehr als eine Stunde. Wichtig schien mir, ihr vor allem zuzuhören und dabei zu versuchen, ihr Mut zu geben, durchzuhalten. Aber für was, fragte ich mich oft danach… Denn ihr Mann ist mit der Tochter aus dem gewählten Paradies und mit all dem Geld abgehauen und war geraume Zeit sogar unauffindbar. Vater und Tochter begaben sich wortwörtlich auf eine Odyssee, Dorothea durchlief ab diesem Moment eine seelische Irrfahrt, in ihrem schmerzenden Körper dabei gefangen, dem Gatten und seiner Unberechenbarkeit ausgeliefert. Das Paradies war gesunken, Ödland als einzige Rettungsinsel geblieben.
Nach all den familiären Umständen, als wäre es nicht genug, kamen jetzt fürchterliche, bürokratische Unzulänglichkeiten und unbeschreibbare Missstände im kärntnerischen Gesundheitswesen auf sie zu. Da begann ich akribisch Protokoll zu führen, für den Fall der Fälle. So war ich Tag aus Tag ein fast ausschließlich mit ihr beschäftigt. Nach Jahren, bereits selbst völlig überfordert, beschloss ich eines Tages, mich endgültig zurückzuziehen und ließ den Kontakt langsam ausschleifen. Denn ihre voll und ganz verständliche Deprimiertheit zog auch mich immer öfter in eine depressive Stimmung hinab, zumal ich meine Rosenkrieg-Scheidung mit entsprechenden Nachwehen erst kurz hinter mir hatte.
Ich denke rückblickend, beide, sie und ihr Partner, haben sich einfach zu viel vorgenommen und sind an der Verwirklichung des schier Unmöglichen gescheitert. Doch - und das ist die Kehrseite, die dunkle Seite ihres Traumes - hätten beide aber jegliche externe Hilfe rücksichtslos ausgenutzt. Meine Ex und ich haben das gespürt und zogen im letzten Moment die Reißleine. Dorothea und ihr Mann gaben jeglicher Vernunft zum Trotz hier alles auf und verließen für immer Wien; sie blieben in letzter Konsequenz sich selbst überlassen und verließen bald einander... meine Cousine am Ende nach unglaublichen Jahren des Kampfes diese Welt. Ihre Tochter und der Vater bleiben weiterhin „verschollen“.
Frisch in diese Welt gekommen, soweit ich mich an kurze Begegnungen in ihrer Kindheit erinnern und Schlüsse ziehen kann, empfand ich meine Cousine als sanftes, stilles Wesen, das wie alle, nix anderes wollte, als glücklich sein. Danach verloren wir uns aus den Augen. Die Welten gewechselt hat sie als Amazone, so wie ich sie kurz erleben durfte. Das wilde Weib bestieg dabei sicherlich ihren Ofen, warf den Helm ins Gras, den Kopf stolz in den Nacken und brauste mit wehender Lohe davon, blickte bestimmt noch einmal kurz zurück, um ihrer Tochter zuzuzwinkern. Ihr relativ kurzes Leben hätte für einen dicken Abenteuerroman ausgereicht und nicht wenige der hochstilisierten, aufgemotzten Biographien in den Schatten gestellt. Machs gut, Doreen!
Fortfahrung der Buchempfehlung
„Indianische Seher und ihre Prophezeiungen“
Die einzigen ernst zu nehmenden Autoren in der „Causa Rothaut-Geschichte und -Spiritualität“, die mir ein Begriff sind, weil ich mich mit den meisten von ihnen intensiv auseinandersetzte, bleiben für mich:
John Sotsisowah Mohawk (1945-2006, Historiker, Journalist, Editor, Aktivist, Vortragender, Co-Autor u. a. im grünen Heftchen „Rede eines Indianers – die Meinung eines Irokesen“); Alexander Buschenreiter (Journalist, Autor u. a. von „Unser Ende ist euer Untgergang – die Botschaft der Hopi an die Welt“); Richard Erdoes (1912-2008, Fotograf, Illustrator, Publizist, Autor u. a. von „Tahca Ushte“), der auch zusammenarbeitet mit Mary Brave Bird alias Mary Brave Woman Olguin, Mary Crow Dog, Mary Ellen Moore-Richard (1954-2013, Aktivistin der Indianischen Freiheitsbewegung „Indian resistance“ und Mitinitiatorin vom „Marsch der gebrochnen Verträge, 1972“ – ein Zitat: „None of us had any illusions that we could take over Wounded Knee unopposed. Our message to the government was: Come and discuss our demands or kill us!“ und Autorin u. a. von „Lakota Woman“); Frank Waters (1902-1995, u. a. Autor von „Book of the Hopi“); Joseph Epes Brown (1920-2000, Lehrer, Anthropologe, Religionshistoriker, Autor u. a. und mithilfe Black Elk von „Heilige Pfeife“ und „Ich rufe mein Volk“); unbedingt hier einzureihen Käthe Recheis „Molse Mawa“ (1928-2015, Kinder- und Jugendbuchautorin, u. a. von „Der weiße Wolf“, „Wolfsage“ und ihre herausgegebene, vierteilige Indianerbibliothek neben vielem an Kinder- und Jugendliteratur über nordamerikanische Indianer); Dorris „Dee“ Alexander Brown (1908-2002, Historiker und Autor u. a. von „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“); Helge Marcus Instad (1899-2001, Jurist, Archäologe, Expeditionsleiter, Entdecker und Erforscher kanadischer Wikinger-Siedlungen, Autor u. a. von „Die letzten Apachen“ aus 1939), Heinz-Josef Stammel (1926-1990, Chemiker, Journalist, Autor u. a. von „Indianer – Legende und Wirklichkeit von A-Z – Leben, Kampf, Untergang“) und „last but not least“ Josef F. Blumrich (1913-2002, Raketeningenieur, Prä-Astronautiker und Autor u. a. von „Kasskara und die sieben Welten“). Ein Auszug seiner Bekenntnis, die eines nüchternen Technikers und einst höchsten Zweiflers, Hr. Blumrich: (…)
Im Zeitraffer
über ein indianisches Volk mit längster Wanderung
Die Erstbesiedelung Amerikas durch die Kasskaraner, die von den Europäern allgemein als Indianer, weil man mit Indien und Indern rechnete, bezeichnet wurden, fand nach Überzeugung der Hopi und nach Bestätigung von einigen nichtindianischen Experten vor mehr als 80.000 Jahren statt. Kasskara sank mitsamt der Nazca-Kontinentalplatte, die sich heute noch unter die ähnlich große südamerikanische Platte schiebt – Plattentektonik bzw. Kontinentaldrift der Subduktion (Abtauchen, Unterschiebung). Die Suche nach einer neuen Heimat stand bevor.
Erster „Landeplatz“ am Weg über den Pazifik und in Folge Knotenpunkt für weitere Kundschaftszüge: Titicaca See als damals noch westliche, pazifische Meeresbucht. Archäologische Funde bestätigen die erste Ansiedelung. Von dort aus, im Zuge der sukzessiven Anhebung der Südamerikaplatte, begannen die ersten Verstreuungen und in Folge die Bildung von Subethnien. Angefangen von den Inkas im Norden, den unzähligen Indio-Stämmen im tropischen Osten bis zu den nomadischen Selk’nam und Haush in Feuerland. Der „Inka-Zweig“ trieb weiter aus nach Norden über die „amerikanische Wespentaille“, die Latino-Brücke nach Nordamerika, hinterließ dort sesshafte Kulturen, wie die der Olmeken, Tolteken und Mayas. Nach weiteren Abspaltungen erreichten die ehemaligen Kasskaraner in der direkten Linie bis zu den Hopi den schon länger prophezeiten, zweiten Knotenpunkt im heutigen „Four-Corner-Gebiet“, Arizona, Utah, Colorado und New Mexico.
Das Reservat der Hopi ist seit tausenden Jahren bis heute Sitz und Zentrum der indianischen Spiritualität und Geschichte. Von dort unternahmen einst weitere Gruppen wieder Entdeckungszüge in die drei, noch offen gebliebenen Himmelsrichtungen. In den Westen Richtung Pazifik, wo sich unter anderen die diversen Pueblos (z.B. Anasazi) ihre baulichen Spuren hinterließen. In den Osten Richtung Atlantikküste bis hinauf zu den drei Seen. Schlussendlich schwärmte eine Gruppen in den arktischen Norden, bis ins heutige, polare Kanada, Alaska und den Aleuten und bis nach Grönland. Im Nordosten stießen welche mit den Winkings zusammen und lebten mit ihnen vorwiegend in friedlicher Koexistenz, nach einschlägiger Überlieferung nach.
Diesem spektakulären Substamm, der zur athapaskischen Sprachfamilie gehört, widme ich mich sogleich. Es geht um das, sich selbst als Inuits bezeichnende Volk, woraus später die wieder südwärts ziehenden Apachen entsprangen, von den Ansässigen im Südwesten der USA so genannt, was in deren Sprachen „Feindliches Volk“ bedeutet; und vielleicht auch im Spanischen im übertragenen Sinn „Niederschmetternde“, auf ihre Keulenwaffen (Tomahawk) bezogen. Sie selbst nannten sich wie die meisten Indigenen der Erde in ihren unterschiedlichen Dialekten „Menschen“ mit Beifügungen wie „aus den Wäldern; von den Seen, von den Bergen – Beispiel: White-Mountains-Apachen“; usw.
Winnetou’s Vorfahren durchwanderten und durchlebten somit alle nur erdenklichen Klimazonen. Als wie vorhin erwähnt ein Teil der stets anwachsenden Inuits wieder in den Süden zog, um neue Jagdgebiete und Lebensräume zu erschließen, fanden sie schon viele ihrer ehemaligen, nun sesshaft gewordenen Brüder vor und mussten sich, oft gewaltsam, durchsetzen… und, sie hatten dankt ihrer Kampferprobtheit Erfolg. Geraume Zeit beherrschten die Apachen durch weiteres Splitten in zahlreiche Unterstämme den heutigen Südwesten der USA. Ob sie die Pueblos durch ständiges Bekriegen zur endgültigen Aufgabe ihrer Kultur zwangen, oder sie vertrieben, oder sich mit ihnen sukzessive vermischten, ist nicht bewiesen; ich denke, es werden alle Faktoren zusammengespielt haben.
Sie blieben aber erprobte, von der Natur hart geschliffene, fast unbesiegbare Krieger und zogen das halb-nomadisierende Leben vor. Apachen hielten nix von der Reinrassigkeit, entführten gerne Frauen und Kinder von anderen Stämmen, weil sie überzeugt sind, dadurch an Stärke („Blutauffrischung“) zu gewinnen. Da sollten wir uns hier vielleicht doch ein Beispiel nehmen… Eine Zeit lang schien alles nach ihrem Sinn und Streben zu funktionieren. Ihre innersozialen Strukturen waren vorbildlich und Frauen hatten in der Regel die gleiche Stellung wie Männer, waren unabdingbarer Teil des Ältestenrates, konnten sich zum Leben als Kriegerin entscheiden und auch Häuptlingspositionen einnehmen.
Dann kamen die Spanier und später die Engländer. Da ging es dann los, mit den nie enden wollenden Kriegen und das Erwerben von Grausamkeiten, wie Folter, Marter und Tortur, seitens der spanischen Eroberer. Ihre über tausende Jahre optimierte Kampfkunst auf ihrer Wanderung – das Sprichwort, ein Apache verschwindet vor deinen Augen und taucht aus dem Nichts vor dir auf, ist wirklich legendär – erwies sich nun noch weit nützlicher. Mit völlig ausgeklügelten, ausgefeilten Strategien, totaler Kenntnis ihrer Lebensareale, durch blitzartiges, unvorhersehbares Zuschlagen an den Schwachstellen des Gegners, durch ebenso blitzartiges, unmerkbares Wechsel ihrer Lagerstätten und ihrem unvergleichlich ehernen Willen arbeiteten sie an ihrer Verteidigung. Sie drängten dadurch die eindringenden Spanier aus ihren Gebieten zurück, hielten sie zumindest auf Distanz, und später die Übermacht der westwärts strebenden Engländer eine Zeit lang in Schach und Wirrnis.
Ihr Hauptproblem, was ihr eigentliches Ende besiegelte, lag am Umstand, dass die Stämme untereinander oft verfeindet waren und sich deshalb viele aus ihren eigenen Reihen als Kundschafter für die weiße Armee zur Verfügungen stellten – rachedurstig, gekauft bzw. erpresst -, die ansonsten keine Chance gehabt hätten, diesem erstaunlich überlebensfähigen Volk habhaft zu werden, es zu bändigen und zu einer völlig fremden Lebensweise in den oft kärglichsten, lebensfeindlichen Reservaten zu zwingen.
Es fehlte den Weißen generell, großteils heute noch, an Respekt gegenüber Andersdenkenden und fremden Kulturen, somit zu jener Zeit der Geist zum Erfassen der Komplexität indianischer Lebensweise und ihr Bezug zu Land und Natur. Dafür trieb sie die Gier und jede Menge an Brutalität und Hinterlist vorwärts ins Indianerland. Jedes Mittel zum Erreichen ihrer Ziele war Recht, auch das Rechtlose, der Betrug und ständiger Vertragsbruch. Was uns im Weg ist, wird vertrieben, was sich nicht fügt, muss ausgemerzt werden, die Devise dahinter!
Den längsten Widerstand in den Indianerkriegen lieferten also die Apachen gegen die weißen Eindringlinge und taten sich durch ihre hervorragenden Häuptlinge insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor, die sich nicht nur als beste Krieger behaupten konnten, sondern auch diplomatische Begabung und Redegewandtheit bewiesen: Ich darf mit Respekt erwähnen: Juan José (Mimbreno), Mangas Colorado (Mimbreno und berühmte Legende!), Cochise (Chiricahua) und sein Sohn Nachez, Ezkimenzin (Ariwaipa), Victorio (Mimbreno), Loco (Mimbreno), Chatto (Mescalero), Nana (Mimbreno) und der letzte: Goyathlay alias Geronimo (Bedonkohe), die auch hierorts bekannte, berühmte Legende, wie z.B. Sitting Bull. Die Mimbren-Apachen stachen dabei heraus.
Über grassierende Gerüchte und alte Gerichte sinnieren.
Es muss nicht immer nur heiß gekochter Topfen sein.
Manche tanzen bloß mit ihren zwei Beinen auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig. Ich habe nicht mal auf meiner getanzt, deshalb dauerte sie nicht so lang… nein, nicht nur die Hochzeit!
Allmählich dämmert es mir, warum ich so viel Alters- und Geschlechtsgenossen auf schlanken Rennern in solidarischen Gruppen dahinsurren sehe. Es könnte daran liegen, dass der betagte Hengst endlich wieder etwas besteigen und dabei Ausdauer beweisen kann, ohne auf die ansonst launische „Stange“ angewiesen zu sein – auf der aus strammen Titan sitzt man jetzt! Unlängst erzählte mir eindringlich, geradezu beschwörend, so ein unangenehm durchtrainierter Methusalem im Profi-Glanztrikot, dass seine Radeln (Herr eines 6-satteligen Harems) ihm lieber sein als Madeln; Radfahren der bessere Sex eben. Ich ließ ihm seinen Glauben und machte mich aus dem Stauben, dass es nur so staubte.
Früher hatte ich Siegfrieds (Nein, ich besitze keine Bänkelliederbücher über all die heldenhaften, noch reinblütigen, tugendhaften Recken und ihren morgendlichen Drachenblutbädern!) unerschöpfliche Kraft und unverwundbare Nerven, mir meine Schwäche nicht anmerken zu lassen. Heute merkt man sie mir an, bevor ich sie noch taktisch ausspiele!
Ein „Gschtual“ ist eine Hetz - keine Hetze! - bei der man aber wie bei der Hatz bald keine Luft mehr kriegt und Atemnot und zu Tode kommen kann.
Sind Stakeholder zwingend auch Steakesser?
Alle reden von möglichen Blasenbildungen wie in den USA. Schlimm ist nur, wenn es in den Apotheken keine Blasenpflaster mehr gibt.
Joint Venture ist nix anderes als eine entspannte Unternehmung mit Kiffern.
Incoming ist nix anderes als „modisch“ daherkommen.
Ein Handout ist nix anderes als eine zum Schütteln dargebotene Hand.
Gap. Das hörte ich schon außerhalb der Eisenbahn-Durchsagen. Zum Beispiel: „Zwischen den Bevölkerungsschichten gibt es große Gaps.“ Ach ja, ich weiß, man möchte dazugehören und entblödet sich auch als Akademiker/in derart krampfartiger Einflechtungen nicht. Zu Gap habe ich einen aktuellen Slogan parat: „Gap from Grap!“ Nimm Abstand vom Grapschen! Konkretisiert auf bestimmte erotisierende Körperteile wie Krapfen zum Beispiel: „Gap from Grap the Donuts!“
Sie ist eine Switch! Eine Sado-Hexe, pfuhh... Nein, im Ernst, man wechselt nicht das Thema, sondern man switcht es und, wie verhext, klappt es auch hin und wieder nicht, oder blöderweise und überraschend doch.
Intention ist nix anderes als eine „Zurück-ins-Zelt-Tendenz“; ein schon etwas höherer Anspruch in der „Retour-zur-Natur“-Bewegung, international „back-to-the-roots“, was viele in fortschrittlicher Verachtung mit „Zurück-in-die-Höhle“ gleichsetzten. Ja, Wurzeln wurden viele ausgegraben, da fand man bald den Ingwer, und dazwischen mal einen Trüffel… und, siehe da, einen dünnen langen Kern, der antreiben wollte.
Der größte Fortschritt ist der, der sich erübrigt hat.
„Vergangenheit ist nichts anderes als die abgetragene Gegenwart und die dreht langsam durch.“ (Torsten Sträter, Kabarettist)
Die Abolition ist die Beendigung, Auflösung bzw. Kündigung eines Abonnements nicht, sondern, ganz konkret, die Abschaffung der Sklaverei; genauso wenig wie eine, z.B. regierungsseitige Ablösung nicht Absolution heißt, sondern Sturz oder Flucht oder Rücktritt; zudem selbst die Absolution nie wirklich absolut gemeint war; und der Grund einer Absentierung nicht zwingend Sentimentalität gewesen sein muss. Abstraktion dann nicht als Antonym von einer schnurstracks, ausnahmslos verlaufenden Geraden und im übertragenen Sinn auch von Direktheit steht.
Kickl spielt sein Spiel im großen schwarzen Loch:
https://www.facebook.com/kontrast.at/videos/1104521656391307/
Zum Thema Stolpersteine, Fangschlingen und Fallensteller: >> Nicht unlustig - zeigt jedoch die politische Einstellung, die eher der Regierungslinie entspricht: Der Tod war vielleicht kurz - die Auferstehung hingegen dauert länger - Es sitzen wieder die falschen an der "Schüssel"... Die Grünen sind an einem Pilz gestorben und die Roten an einem Kern erstickt. Der Tod war übrigens Kurz. << (Text von Jo Smiler übernommen)
Wer Eukalyptus-Musik mag: Kitana-Projekt
Einer hervorragenden Musikerin im Bahnhof Spittelau gelauscht
Und noch andere Didgeridooisten, sozusagen australische Alphornbläser/innen:
https://ethnocloud.com/Kitana_Project/
https://www.youtube.com/watch?v=7XkdrOCPEWo
https://www.youtube.com/watch?v=oXBGZoBYaLY
https://www.youtube.com/watch?v=048lfNm305I
https://www.youtube.com/watch?v=HqGzSC_7E3c
https://www.youtube.com/watch?v=vR5MvJA1s5I
Doug Andrews
Bemerkenswertem Singer-Songwriter im Bahnhof Spittelau gelauscht
Ein Stil, der mich etwas an Cat Stevens erinnert und doch wieder seinen eigenen, unnachahmlichen Charakter hat.
Zum Mitsingen eingeladen
Ein Aufruf, eine Bitte meines Freundes „Graf Thomas von Aquin“, selbst ein begnadeter Tenor:
https://www.access-guide.at/magazin/komm-sing-mit/
Die wahre Bildungsreform beginnt im eigenen Kopf!
Von den Aktiven Arbeitslosen Österreich - über die traurige Wahrheit am Arbeitsmarkt; immer wieder äußerst wichtige Aktionen gegen das herrschende Unrecht an Arbeitsmarktausgegrenzten und „Erste Hilfe“ für Betroffene:
http://www.aktive-arbeitslose.at
Von der Solidarwerkstatt – für ein freies, solidarisches, neutrales und weltoffenes Österreich! https://www.solidarwerkstatt.at/
Von Amnesty International:
https://www.amnesty.at/
Von der Volkshilfe – für ein Mitleben statt Überleben:
http://www.volkshilfe-wien.at/cms/cms.php
Von „Jo’Mei“ - ein barrierefreies Zusammenleben erfordert „barrierefreies Denken“: http://www.bmin.info/WordPress/NR.html
Von SHG-Mobbing, Graz - für eine Gesellschaft, die kein Mobbing mehr nötig hat: http://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at/ plus https://www.mobbing-konkret.at/about/
Vom Verein „Epicenter.Works“ (alt AK-Vorrat) - für menschenrechtskonformen Bürgerschutz: https://epicenter.works/
Vom Verein „Aufstehn“ - für eine gemeinsam zum Frohsinn veränderbare Gesellschaft: https://actions.aufstehn.at/
Von Lobby Control, DE - gegen Wirtschaftslobbyismus im Parlament!
https://www.lobbycontrol.de/
Von Campact, DE - Politik muss in Bewegung bleiben - eine Kampagnen- und Aktionsplattform!
https://blog.campact.de/
Von WeMove.EU - eine Bürgerbewegung für ein besseres Europa!
Von NPR-NEWS – wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
http://npr.news.eulu.info/
Vom „ULP-Stick“ - für zwangsfreie Kritik, konstruktive Lösungsvorschläge und Kooperationsdenken:
http://kritisch-konstruktiv.over-blog.de/2016/01/2016-das-jahr-der-verschlusselung.html
Vom „Info-Sperber“ – der sieht, was andere übersehen!
https://www.infosperber.ch
Im „Querdenk-Modus“ – angstfrei sagen können und wollen, das, was man denkt; nur so kann Demokratie funktionieren!
http://quer-denken.tv/
Morgendämmernde Alternativen zu den „Westside-Stories“:
https://deutsch.rt.com/ plus: https://de.sputniknews.com/
Vom « Andy-the-neighbour » angeregt: „Schreib auf und wirf ein, was dich bewegt“:
https://rundbriefkasten.wordpress.com/
Von Dipl. Päd. Maria Liedermann – Ganzheitliche Heilkunde, Gesundheitsberatung, diese außergewöhnliche Frau hat nicht nur meinen Kindern erfolgreich geholfen!
http://www.liedermann.at/cms/
Von DDr. Ferdinand Sator – ganzheitlich behandelnder Kinderarzt in einer Praxisgemeinschaft der therapeutischen Vielfalt, F. Sator war viele Jahre unser Kinderarzt des Vertrauens! http://www.praxisgemeinschaft161.at/
Von Arche Noah - altes Bio-Saatgut erhalten!
https://www.arche-noah.at/
Von Sepp Holzer - Der „Agrarrebell“, Alternative Lebens- und Ernährungsweisen: http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=129
Wohnen Plus! Der Täter, wenn gerade der Gärtner absent ist, ist immer der Koch!
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Gesendet mit herzlichen Grüßen
eines „besessenen“ Analytikers, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden?
Mit diesen eigentlich recht unkomplizierten Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen als Polemiker, „Pamphleteur“ und „Kalaue“, der leidenschaftlich gern und ausgiebig ausschweift, was ich meinen, nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“ verdanke. Ein bisserl Satire, also Ironie, Zynismus und Sarkasmus sind in meinen „Anthologien“ kaum zu vermeiden. Dabei bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, suche dabei nach längst vergessenen Worten, stehe zu meinem Faible für Metaphern und stelle an mich den Anspruch, mit Worten grell, deftig-heftig, schockierend-dramatisch zu malen zu versuchen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen.
Am Ende meiner Sendungen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das eigentliche Menschenrecht - WWW.RE-SPECT.AT!
Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Die gemeinschaftlich zu gestaltende Politik ist längst abgesackt in eine reflexiv verwaltende. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen.
In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche.
Also gut, ich gestehe, ich bin frei ordinierender Mystiker und Demokrat – Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als dramaturgischer Denker zu bedenken. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle.
Meine Aussendungen sind so eine Art Auseinandersetzung in Selbstmoderation mit ständig uns umschwirrenden Themen.
Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange dazu Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden. Insofern nehme ich auch keine „anhaftende“ Verantwortung für anderswo veröffentlichte, modifizierte Aussendung, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte. Das versendete Original wird immer abgespeichert! Ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist. Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account!
Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis!
FIN
Die Regierung will die Herausforderungen im Sozialbereich gar nicht meistern. Da es ihr mehr um Kürzungen und Einsparungen in diesem Bereich geht. Da wird dann auch über den Medien immer wieder von faulen Arbeitslosen, Menschen in der Hängematte und betrügerischen und dealenden Migranten berichtet. Genau nach dem Motto der Unterstützer von ÖVP und FPÖ. Aber es wird dabei vergessen das hinter diesen Menschen auch viele Schicksale mit Kinder sind.
Der türkise ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz meinte: „ Es sind zu viele im Sozialsystem. Wir sind angetreten um einen neuen Stil zu pflegen und müssen unser Sozialsystem gegen Zuwanderung schützen.“ Mit solchen Aussagen kann man die Menschen begeistern und manipulieren. Meiner Meinung nach wird die Kürzung der Mindestsicherung, Abschaffung der Notstandshilfe und nur mehr für kurze Zeit eine Arbeitslosenunterstützung, die österreichische Bevölkerung hart treffen. Die Notstandshilfe war ein Auffangbecken für arbeitslose Menschen und diese gibt es bald nicht mehr. Trotz guter Wirtschaftsdaten und schönem Wetter waren im Oktober über 365.000 Menschen ohne Arbeit. Laut Statistik gibt es 1,25 Millionen Betroffene in Österreich die armutsgefährdet sind. Darin sind 324.000 Kinder enthalten. 434.000 Menschen gelten als sehr arm. Die können im Winter sich das Heizen nicht leisten. Müssen in der Woche meist mit 10 bis 20 Euro für den Lebensmitteleinkauf und Pflegeartikel auskommen. An einen Urlaub, Freizeitbeschäftigung, Kino und Kaffeehaus zu denken, ist da nicht möglich. Das bleibt nur ein Traum. Daher sind viele Menschen in Armut sehr krank. Mit diesen Maßnahmen der Regierung wird die Armut wird wieder nach oben klettern.
Statt den von Armut bedrohten Arbeitslosen, Familien, Alleinerziehenden, Arbeitnehmern mit prekären Einkommen und Kranken kommen in dieser Regierung die Reichen in den Genuss von Steuerbegünstigungen. Der Familienbonus kommt zu 90 Prozent der gut verdienenden Klientel der Regierungsparteien zu je 1.500 Euro je Kind im Jahr zugute. Und die mit geringen Einkommen bekommen gar nichts oder nur ein Taschengeld in Höhe von 20 Euro im Monat. Wie wichtig der Regierung die Kinder sind sieht man in der schon oben genannten Statistik. 324.000 Kinder sind von der Armut betroffen und keiner hilft ihnen aus dieser Spirale zu entkommen.
Die Kürzung der Familienbeihilfe für im Ausland lebende Kinder wurde auch von der Regierung beschlossen. 80 Prozent von 88.000 ausländischen 24-Stunden-Beuerinnen kommen aus Rumänien und Slowakei und zahlen für ihre Tätigkeit bei uns Steuern. Sie betreuen aktuell 45.000 Pflegebedürftige im Inland und dies um einen prekären Lohn von 600 bis 1200 Euro netto im Monat. Welche Österreicherin oder Österreicher würde für eine 24-Stunden-Arbeit um dieses Einkommen arbeiten? Während der Tätigkeit als Pflegerin und Betreuerin in Österreich müssen die Kinder ohne ihrer Mutter auskommen. Die höhere Familienbeihilfe aus Österreich war wenigstens ein kleines Zubrot zum prekären Lohn. Statt den vielen 24-Stunden-Betreuerinnen aus hauptsächlich Osteuropa dankbar zu sein werden ihnen Prügel vor die Füße geworfen und die Familienbeihilfe auf das Niveau der Herkunftsländer angepasst. Was da passiert ist eine große Ungerechtigkeit.
Den Menschen der unteren Schicht im Inland treffen diese Verschlechterungen sehr. Da nicht nur viele Lebensmittelpreise heuer stark gestiegen sind. Gemüse, Obst, Fleischprodukte, Käse, Butter und Milchprodukte wurden zum Teil erheblich teurer. Die Wohnungskosten galoppieren bei neuen Verträgen davon. Die Mieten stiegen in den letzten fünf Jahren um 15 Prozent und Eigentum wurde im gleichen Zeitraum sogar um 24 Prozent teurer. Auch der Rekordpreis von über 83 Dollar pro Barrel (159 Liter Fass) bei Rohöl lässt die Spritpreise enorm steigen. Superbenzin wurde um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der Diesel heuer allein um 10 Prozent teurer. Jetzt vor der Kälte wird Heizöl um über 24 Prozent, Holz um über 10 Prozent, Strom bis um 6 Prozent und Gas um etwa 3 Prozent teurer. In Zahlen ausgedrückt eine 3.000-Liter-Heizöl-Tankfüllung kostet um 480Euro mehr als im Vorjahr.
Meine Antwort zur jetzigen Regierung. Es macht einen Unterschied wenn ich über Arbeitslosigkeit nach ökonomischen Standpunkten spreche, oder ob ich dahinter die betroffenen Menschen sehe. Aber dieses Denken kennen unsere Entscheidungsträger im Parlament gar nicht. Weder Kanzler Sebastian Kurz, noch sein Vize HC Strache, auch nicht die Sozialministerin Beate Hartinger-Klein und schon gar nicht Finanzminister Hartwig Löger.
Der Ökonom und Wirtschaftswissenschafter Stephan Schulmeister sagt über Sozialpolitik in Österreich und Europa. Seit 25 Jahren beobachtet er eine Sparpolitik und eine Schwächung des Sozialstaats, die nach der Finanzkrise 2008 markant verschärft wurde. Ganz massiv in den Ländern Südeuropas, und das hat enorme politische Konsequenzen, weil der europäische Kontinent immer mehr gespalten wurde. Was in den 50er- und 60er-Jahren selbstverständlich war: Wenn ich den sehr gut verdienenden ein bisschen mehr abverlangte, wird das die Nachfrage kaum beeinträchtigen, denn die können es sich trotzdem erlauben, gut zu leben. Aber wenn ich unten spare, ist eben ökonomisch nicht klug. Der Aufstieg des Rechtspopulismus hat damit zu tun, dass die Menschen immer mehr verunsichert sind und Angst haben. Diese Gefühle werden von bestimmten Politikern ausgenutzt.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Karl Halmann, Obmann
Partei mit Herz - APÖ
Piestinger Weg 9 b
2700 Wiener Neustadt
Tel: 0699/ 101 344 66
E-Mail: karl.halmanna1.netrel="noreferrer"
www.apoe.at
Sehr geehrte(r) ...
Seit 2015 befinde ich mich auf Arbeitssuche und bin beim AMS gemeldet.
© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, Sept. 2018
(RJS zu all dem, was sicherlich noch realisiert werden wird und weit jenseits unseres Vorstellungsvermögens, fern von Vernunft, Verstand und spirituellem Sinn liegt.)
Die Sozialdemokratie gibt sich noch viel Zeit zum anschauen,…
…um die Lage zu sondieren und wie man alle Bevölkerungsschichten gewinnen kann… die Quadratur des (ach, kennen Sie ja);
„…auf den Punkt… Punkt ist… das müssen wir uns noch genau ansehen…“
Was bitte? Was noch? Wie lange noch? Genau ansehen und hinsehen… ich kann schon nicht mehr hinsehen… Wurden in der Parteispitze die Zeichen noch nicht erkannt? Im Ernst? Tausende Male hört man vom Kern in seiner durchaus sympathischen, freundlichen Rhetorik derartige Phrasen. Der Punkt ist, Herr Kern, dass Handeln angesagt ist und Absichtserklärungen und diffuse Ankündigungen langweilen bis verärgern. Die Konzepte gegen das herrschende System liegen doch längst auf dem Tisch, okay, dort nicht mehr, denn sie vergammeln frevelhafter Weise in der Schublade. Wenn Kern des „Grün-linken Fundi“ verdächtigt wird, ist dies nicht mal ein billiger Witz am christlichsozialen Stammtisch, weil er eher von vielen „unten“ als Dandy (Gigerl, Stenz, Geck) diagnostiziert wurde.
Warum sich nicht klar gegen den Kapitalismus deklarieren? Das bestehende, schwammig-smarte bis oft kriminelle, auf Egoismus gestützte Gesellschaftsmodell, das nachweislich immer gut mit faschistischen Elementen kann und konnte, hat nix anderes im Focus, als die totale Privatisierung unserer Erde. Und das hat „dank“ seiner ungleichen Chancenverteilung absolut nix mit verkündeter und verteidigungswürdiger Demokratie, nicht einmal mit wahrhaftigem Liberalismus zu tun! Da fehlen mir klare Worte, die nicht aus Kern’s Munde kommen! Wie ebenso klar dazu zu stehen, dass die wöchentliche Vollarbeitszeit längst herabgesetzt gehört, Experten, die man in den Kommerzmedien eher gern vernachlässigt, predigen eine 20-Stundenwoche. Die radikal-explosive, bei weitem nicht immer sinnvolle Technikentwicklung wird uns früher als später dazu zwingen.
Warum sich nicht klar schon jetzt für ein BGE, ein bedingungsloses Grundeinkommen aussprechen, Herr Kern? Die Zeichen stehen mehr denn je in diese Richtung!!! Wer oder was hindert sie, endlich nicht mehr in dieser Sache verbal herumzueiern? Zuerst angriffig gegenüber Schwarz-Blau, dann zaudern und zögern, wenn es um den „Kern der Sache“ geht... Das enttäuscht jedes Mal! Machen Sie bitte einen Punkt und stellen anhand konkreter Konzepte die Weichen in eine friedliche, gerechte Zukunft!
Natürlich höre ich von vielen, dass unser SPÖ-Kern sehr nett spricht und gelegentlich auch witzige Sager auf Lager hat. Aber Nettigkeit und Witz sind keine politischen Optionen. Alle fühlten sich bei dem Sommergespräch wohl, man nickte sich wohlwollend zu. Wenn das der Sinn ist…? „Man muss nicht arm sein, um gegen Armut zu kämpfen.“ Solche Worte kommen da draußen und gerade jetzt wahrscheinlich nicht so gut an, wie auch das fast schon demonstrative Tragen einer „Rolex-Uhr“. Solidarität und Authentizität (Glaubwürdigkeit) gehen Hand in Hand! Auch mir ist der Kern nicht unsympathisch, aber Zuneigung alleine macht noch keinen guten Oppositionspolitiker aus. Denn genauso gut höre ich von vielen, dass man sich bei ihm bis heute nicht wirklich auskennt, nicht wirklich erkennt, was er denn wirklich meine, wenn er hinter seiner lässigen, saloppen Fassade überhaupt etwas meine…
Die brandaktuellen Tatsachen überholten diese Sendung und auch die SPÖ-Spitze wird „überholt“, kriegt ein überraschendes Service und ist bald für neue Kandidaten offen. Klar, Kern geht nach Brüssel, wie alle, die hier über Kurz oder Kern nix brachten… Solche Rochaden hinterlassen beim Wählervolk einen bitteren Nachgeschmack und schüren weiter das parteipolitische Misstrauen. Das grassierende, die schon länger poröse Geheimhaltungsmembran durchdringende Gerücht, dass die roten Gewerkschaften mangels ausreichender Rückendeckung durch die Mutterpartei sich als wählbare Organisation verselbständigen wollen, zumindest es nicht ausschließen, könnte da ein Beweggrund gewesen sein… Immer mehr reden immer öfter von der Wichtigkeit geistiger und vor allem politischer Hygiene ganz oben; nau, wo sind nur die Saubermacher? Ich habe mir geschworen, nix mehr Negatives über meine Schamroten zu schreiben… verdammt, das geht beim besten Willen nicht mit solchen Aktionen!
schwammig - schwammiger -
konturlos!
Wir sollen zwar wählen, aber im Grunde genommen nicht mehr die Parteiinhalte, sondern die uns täglich ankeilenden Kandidaten im Outfit- und Rhetorikwettbewerb. Wer die geilsten Frontleute liefert, liefert seiner Partei stimmen. Wie ich schon lange Zeit schrieb, es scheint das Ende des Parteiensystems bevorzustehen. Als Übergangszeit für eine echte Demokratie (Volksherrschaft!) werden noch Personenlisten zur Disposition stehen, einen leichten Anflug erkennen wir schon; Liste Pilz, Liste Kurz, möglicherweise wäre „Liste Kern“ besser angekommen, oder? Wurscht, mich erinnert der „sozialdemokratische Wankelmut“ an das gleichzeitig ständig am Kochen gehaltene Thema der Erderwärmung durch den Klimawandel.
Wir alle wissen, dass dieses spezielle Umweltthema pressiert, dass buchstäblich Feuer am Dach ist, doch wir wollen lange überlegen, welche Feuerwehr wir anrufen sollen, die mit den roten Autos, oder besser die mit den gelben… Wir müssen zwecks Bestätigung noch jede Menge Studien einholen und Forschungsteams beauftragen, denn wir wollen es ja ganz genau wissen, was und wer wirklich an dieser ökologischen Misere die Schuld trägt, also, welche Ursache denn genau dazu führte… hoffen insgeheim womöglich, dass wir, unsere Lebensweise denn doch nicht…, dass endlich im letzten Moment doch noch bewiesen werden kann: WIR SIND UNSCHULDIG!
Wir hängen da alle irgendwie mit drinnen…
der Obrigkeitsgeist färbt ab!
Endlich haben wir zwei Königsthemen, die wir anscheinend zur wechselseitigen Ablenkung benutzen. Die anstehende Änderung des bestehenden Gesellschaftssystems und die ebenso anstehende Änderung eines planetenfreundlichen Lebensstils, wobei beide sich untrennbar bedingen. Die liberale, nur sich selbst dienende Wirtschaft ist ihrem Wesen nach und wie erwartet nicht die Lösung! Wir hätten die Fähigkeiten und die Verpflichtung zu handeln, weil wir – das unterstelle ich uns - genug an Lösungspotential haben… aber es noch immer zurückhalten, denn… WIR HABEN JA ALLE ZEIT DER WELT und die wurde auf Mammon getaktet. „Gott Mammon“ hat unendlich viel Geduld und schieres Amüsement bei seinem Wechsel zwischen den braven, hörigen „Jüngern“ und den eifrigen, völlig vorbehaltlosen Neubewerbern! Gold, Geld, Gaukelei und Götzenkult. Kohle, Kies und Knete. Zasterzauber und Monetenanbeter. Die verströmende Magie vom „Nervus Rerum“, sich mit ihm über alles erheben und hinwegsetzten zu können, scheint unwiderstehlich.
Kern steht Kurz oder umgekehrt um nix nach. Beide arbeiten im Redemodus gut und freundlich klingender Absichten. Kurz gesagt, im letzen Sommergespräch mit Blick auf den schönen blauen Turm des Stifts Dürnstein erfuhren wir vom jungen Bundeskanzler außer nichts, weniger als das. Denn Kurz moderiert offensichtlich die Regierung, der er vorsteht, mehr nicht. Ansonsten tönen liebe Absichtserklärungen und kaum was Privates, was ja ohnedies kaum jemand zu interessieren scheint, außer den Bürger. Doch irgendwann hoffentlich besteht das Volk auf konkrete Vorhaben. Bis dahin könnten Oberflächlichkeit und Dummheit noch ungeahnte Höhen erklimmen…
gehört zu den schlimmsten, weil perfidesten Terrorstrategien!
Bezugssperren seitens des AMS nehmen frappant zu!
Hier kriegte die Bürokratie gewaltsame Züge und „Staatsgewalt“ ist zunehmend wörtlich zu verstehen.
Ist man stolz darauf? Es herrscht bereits eine klar deklarierte Zwangsarbeitspolitik! Weil alles bis zur einstigen Unzumutbarkeit zumutbar wurde! Es ist ein sozialpolitischer Rückschritt! Nur, diese verheerenden Maßnahmen gegen zumeist unschuldig Betroffene wurden schon in den vorigen Koalitionsregierungen eingesetzt. Hiermit provoziert man in spe Eskalationen. Denkt überhaupt noch ein Verantwortlichen darüber nach, dass ein Mensch, dem der Boden unter den Füßen entzogen wird, der daraufhin nichts mehr zu verlieren hat, dann zu allem fähig ist??? Tut mir Leid, ich habe mit solchen Systembewahrern kein Mitleid mehr!
Das betrifft auch die europäische „Migrationssperre“, Flüchtlingen, die irgendwo gewaltsam angehalten werden, man immer öfter das Anlegen ihrer Fluchtboote, teilweise sogar das Essen verweigert. Es ist wie das Vorhergehende, nämlich Politik der indirekten Gewaltanwendung, es ist Politik des primitiven Geistes! Es ist Aggressionspolitik. Zum Flüchtlingsproblem ein Demo-Aufruf von
siehe:
Bleiben wir noch kurz bei den kurzsichtigen wie hilflosen, europäischen Migrationsmaßnahmen:
Die Kurze Logik: Wenn man den flüchtenden Menschen die Grenzen offen hält, wird es mehr Schlepper geben, die mehr Flüchtlinge anziehen und bringen und in den Auffanglagern wird die Gewalt an den Hilfesuchenden zunehmen. So ungefähr im heurigen Sommergespräch. Haben Sie es verstanden? Ich auch nicht. Weil die reale Logik ist, dass bei offenen Grenzen die Zahl der auf die Überfuhr hoffenden Lagerinsassen, politisch angehaltenen und bereits zurückgeführten Flüchtlinge abnimmt und somit selbstverständlich die Zahl der Gewalttaten. Eine einfache Rechnung! Klar, die Logik Kurz’ ist, dass es unser Regierung wie den EU-Verantwortlichen scheiß egal ist, dass durch die gegenwärtige Abschottungspolitik die Anhaltelager mit dem Gestank von Internierung bald aus allen Nähten platzen werden, die heutigen Eskalationen zum großen humanen Kollaps führen werden, „The big human Fallout“, weil es auch in Zukunft wie bisher keine wirksame Kontrolle der Lebensbedingungen dort geben kann und wird.
Und am wunderbaren, sich angeblich entspannenden Arbeitsmarkt - trotz so immens bemühter Standortsicherung und Investition in die illusionistische Dauerforcierung der Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Arbeitskraftflexibilität - werden die Arbeitslosenzahlen munter weiter steigen. 1100 vom ehemaligen Kika-Leiner und jetzt paar Hundert von Vögele dürfen sich bald beim AMS beglückwünschen. Nau, Herr Kurz?
zu 3 meiner „Denkarien“, weil man u. a. den Tag vorm Abend lobte!
Zum 342. Denkarium
Kinderbuchempfehlung – „Die Nonos“
Meine Noch-nicht-formelle Schwiegertochter hat was „drauf“… ansonsten wurde hier der Tag erst am Abend, wie es sich geziemt, gelobt!
In den folgenden Fällen gilt es prinzipiell für den Lesestoff, den man erst dann beurteilen soll, wenn der begehrliche Ballen komplett ausgerollt, gut, das letzte Wort gelesen wurde, was mir bei zwei Büchern mit dem Kundtun voreiliger Schlüsse und Schüsse widerfuhr, weil ich wesensbedingt zu überstürzter Begeisterung tendiere. Ab nun will ich es keineswegs nur halbherzig beherzen und mich in angemessener Zurückhaltung üben, bis… eben!
Zum 340. Denkarium:
Buchempfehlung „Indianische Seher und ihre Prophezeiungen“
…von Scott Peterson; bekam es als Geburtstagsgeschenk und war zu Anfang skeptisch ob des vielen, grassierenden Literaturschunds und meiner diesbezüglich langjährigen, peniblen Selektion. Nein, dieses Buch reihe ich zu den seriösen und interessanten Werken über eine Kultur und ihre regionalen geistigen Blüten, die noch großteils unbekannt sind. Danke Heinz L-K! Ich korrigiere: Doch für mich kein allzu seriöses Werk!
Dem lieben Heinz bleibt weiterhin herzlich gedankt. Warum aber diese Kehrtwendung? Leider erst gegen Ende, als Scott sich den Hopi zuwandte und die entscheidenden Figuren zu kontaktieren ausließ, nämlich Thomas Banyacya Sr. (1909-1999) und White Bear - beide bereits in eine „bessere Welt“ gewechselt - dann sollte man nicht über die Spiritualität und Prophezeiungen dieses Volkes schreiben, offensichtlich nicht wissend, dass die Hopi den spirituellen Sitz der gesamten indianischen Bewegung bedeuten und nur mehr wenige von ihnen am Leben sind, nicht nur ihre vollständige Genese zu vermitteln, sondern ihre „heilende Aufgabe“ zu erfüllen.
Die einzigen ernst zu nehmenden Autoren in der „Causa Rothaut-Geschichte und -Spiritualität“, die mir ein Begriff sind, weil ich mich mit den meisten von ihnen intensiv auseinandersetzte, bleiben für mich:
John Sotsisowah Mohawk (1945-2006, Historiker, Journalist, Editor, Aktivist, Vortragender, Co-Autor u. a. im grünen Heftchen „Rede eines Indianers – die Meinung eines Irokesen“); Alexander Buschenreiter (Journalist, Autor u. a. von „Unser Ende ist euer Untgergang – die Botschaft der Hopi an die Welt“); Richard Erdoes (1912-2008, Fotograf, Illustrator, Publizist, Autor u. a. von „Tahca Ushte“), der auch zusammenarbeitet mit Mary Brave Bird alias Mary Brave Woman Olguin, Mary Crow Dog, Mary Ellen Moore-Richard (1954-2013, Aktivistin der Indianischen Freiheitsbewegung „Indian resistance“ und Mitinitiatorin vom „Marsch der gebrochnen Verträge, 1972“ – ein Zitat: „None of us had any illusions that we could take over Wounded Knee unopposed. Our message to the government was: Come and discuss our demands or kill us!“; Frank Waters (1902-1995, u. a. Autor von „Book of the Hopi“); Joseph Epes Brown (1920-2000, Lehrer, Anthropologe, Religionshistoriker, Autor u. a. und mithilfe Black Elk von „Heilige Pfeife“ und „Ich rufe mein Volk“); unbedingt hier einzureihen Käthe Recheis „Molse Mawa“ (1928-2015, Kinder- und Jugendbuchautorin, u. a. von „Der weiße Wolf“, „Wolfsage“ und ihre herausgegebene, vierteilige Indianerbibliothek neben vielem an Kinder- und Jugendliteratur über nordamerikanische Indianer); Dorris „Dee“ Alexander Brown (1908-2002, Historiker und Autor u. a. von „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“); Helge Marcus Instad (1899-2001, Jurist, Archäologe, Expeditionsleiter, Entdecker und Erforscher kanadischer Wikinger-Siedlungen, Autor u. a. von „Die letzten Apachen“ aus 1939) und „last but not least“ Josef F. Blumrich (1913-2002, Raketeningenieur, Prä-Astronautiker und Autor u. a. von „Kasskara und die sieben Welten“). Ein Auszug seiner Bekenntnis, die eines nüchternen Technikers und einst höchsten Zweiflers, Hr. Blumrich:
>> „Prä-Astronautiker wie ich suchen auch und vor allen in alten Texten, Mythologien, Überlieferungen und Sagen nach möglichen Spuren der Astronautengötter vor Jahrtausenden. Indianerlegenden aus Südamerika werden dabei ebenso studierte wie Sagen aus Australien oder eben – die Bibel. Das war vor über einem halben Jahrhundert so und ist noch heute so. Legendär und weltberühmt, weil nicht nur in Insider-Kreisen der Prä-Astronautik bekannt, ist dabei das “Raumschiff des Ezechiel”. Einem Propheten der Bibel, der dem “Thronwagen Gottes” begegnet sein will und der seit Beginn der Ancient Aliens-Ideen bekannt ist. Und so wurde auch der ehemalige NASA-Mitarbeiter Josef F. Blumrich bekannt, als dieser in den 1970gern das Raumschiff des des Propheten “technisch rekonstruierte”. Hochbetagt gab er mir 1998 für eines meiner Bücher ein Interview, das ich Euch hier online stellen möchte.
Josef F. Blumrich und der “Quatsch des Erich von Däniken”. Der ehemalige Leiter der Abteilung für Projektkonstruktionen des Marshall Space Flight Center der NASA, Josef F. Blumrich (1913 – 2002), bekam im Zuge der „Däniken-Welle“ den Bestseller „Erinnerungen an die Zukunft“ ebenfalls in die Hände. Nach kurzem lesen in dem Buch, so Blumrich später, schmiss er den Bestseller nicht gerade leise in die Ecke. „Was für ein Quatsch“, war seine Meinung. Eine Meinung, die er änderte. Blumrich nahm sich selber den Text des Buches Ezechiel der Bibel vor und war nach einiger Zeit sicher, dass an der Idee doch etwas dran sein könnte, obwohl er Von Däniken eigentlich schnell widerlegen wollte. So wurde Blumrich mit nur einem Buch zu einem der bekanntesten Autoren der Prä-Astronautik überhaupt! In seinem Kultbuch „Da tat sich der Himmel auf – Die Raumschiffe des Propheten Ezechiel und ihre Bestätigung durch modernste Technik“ lieferte Blumrich 1973 dann seine Rekonstruktion des Raumschiffs des Ezechiel. So habe das UFO der Bibel ausgesehen, war sich Blumrich in seinem Buch sicher. Es war seiner Meinung nach real und der einstige Kritiker Blumrich stellte sogar deutlich fest: „Sie sind hier gewesen, also müssen sie hergekommen sein.“
Auch Presse-Artikel wie beispielsweise “NASA Engineer Believes Aliens Visited Earth 2.600 Years Ago” in der bekannten “Los Angeles Times” am 26. Oktober 1973 trugen nicht unerheblich dazu bei, dass das „Bibel-UFO“ weltweit in aller Munde war. Er war daraufhin auch Referent auf mehreren Kongressen zur Prä-Astronautik. Heute gilt der am 10. Februar 2002 verstorbene Blumrich als eine der Ikonen der Prä-Astronautik, über dessen Buch und Ansichten nun seit Jahrzehnten diskutiert wird. Zahlreiche grenzwissenschaftliche Autoren aber auch Skeptiker berufen sich bis heute auf ihn.<<
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Spaceships_of_Ezekiel
Einer meiner literarischen Favoriten neben vorhin erwähnten Werk Buschenreiter’s ist Blumrich’s „Kasskara und die sieben Welten“, worin er, maßgeblich von White Bear geleitet, die von den Hopi mündlich überlieferte, wahrscheinlich mehr als 80.000 Jahre währende Genese der Indianer auf dem amerikanischen Kontinent recherchierte und erstaunliche Entsprechungen vorfand. Die stammesgeschichtliche Entwicklung aller Indianer, von den Inuits (Eskimos) bis zu den südamerikanischen Indios, führt bei gewissenhafter Rückverfolgung nicht über die fälschlich angenommene Beringstraße nach Sibirien, sondern über den Titicaca See zu der Osterinsel, die Bergspitzen der Nazca-Platte, die sich weiterhin unter die südamerikanische Plattenhälfte schiebt, für die Hopi Kasskara, ihr einstiger Heimatkontinent, die Heimat der „Rothäute“ in der Dritten Welt. Jetzt befinden wir uns nach Hopi’s Ansicht in der vierten von sieben, irdischen Welten, die bislang immer von uns selbst durch Gier, Allmachtstreben und Blindheit gegenüber der allzeit herrschenden spirituellen Komplexität zerstört wurden. Und, was lernten wir von den vergangenen Welten, was tun wir, wir alle, in der jetzigen Ära, auf „Mutter Erde“ in ihrer Lebensmitte?
https://mysteria3000.de/magazin/die-hopi-white-bear-und-die-kontinuitat-von-uberlieferungen/
Zudem sollte man wissen, dass der von Scott viel gepriesene, in seinem Buch zum „finalen Höhepunkt“ erkorene und ebenso schon verstorbene „Sun Bear“ von den „Spiritual Elders“ schon lange ausgeschlossen wurde. Grund, seine im Laufe der Zeit mehr und mehr unverschämte, geschäftstüchtige Umtriebigkeit, wobei er die indianische Spiritualität rentabel zu kommerzialisieren versuchte. An gut zahlende, oft fragwürdige Interessenten verkaufte er hoch dotierte Seminare und Workshops, z.B. zeremonielle Schwitzhüttensitzungen, Geistertänze und ergaunertes Schamanenwissen und handelte mit lang gehüteten, traditionellen Sakramenten, wie z.B. antiken Zeremonientrommeln, Kalumets, diverse Medizinmannrequisiten und anderes. Hingegen gut recherchiert scheinen Scott’s Ausführungen über Maya, Tolteken, Olmeken und Azteken, letztere drei das Handwerk Unterdrückung und Massaker gut beherrschten und einen grausamen Opferritus zwecks damit erhoffter Göttergunst pflegten.
Zum 336. Denkarium:
Buchempfehlung „Nichts zu lachen – die Erinnerungen“
vom unvergleichlichen Ephraim Kishon (1993)… Vorausgesetzt, man mag seinen kauzig-raunzigen, feinsinnigen wie plötzlich und heimtückisch in Sarkastische wechselnden Humor und du dich auf einmal und blöderweise selbst erkennst… so wie den tiefer gelegenen Sinn, der oft nach wiederholtem Lesen aus den Alltagsfluten auftaucht wie das Zauberschwert Excalibur. Zeitweise sind die Pointen so dicht gesetzt, dass sie sich dermaßen überlappen und damit unerkannt bleiben.
Nur, zu viel von Kishon brachte auch mich nach geraumer Zeit nicht mal mehr zum Schmunzeln, obwohl ich eine dämliche, stoisch grinsende Grimasse weiterhin zur Schau stellte, um nur nicht aufzufallen – „Was, du lachst nicht bei Kishon?“ Wieso? Ha ha! Ich kann nicht mehr… Ja, ich las unter anderen „Kishons beste Reisegeschichten“, „ABC der Heiterkeit“, „Wenn das Auto Schnupfen hat…“ und hin und wieder abgedruckte Auszüge aus anderen Werken, reicht das? Doch wie überall kommt’s auf die persönlich abgestimmte Rezeptur ob verträglicher Ingredienzien und die zeitliche Dosierung an. Den besten Wein jeden Tag getrunken, da wird er bald zum Abklatsch und dich nicht mehr am Gaumen entrückten Blickes verzaubern. Jeden Tag mit dem Porsche brausen ist fad, da werden die Schaukelente und der 500er-Puch zum unvergesslichen Event!
So liest sich nach etlichen Jahren der freiwilligen Askese humoristischer Literatur seine vorgezogene, gewohnt leichtfüßig geschriebene Biographie wie gewohnt gut und schnell und durchaus nebenbei. Dieses Druckwerk geriet zufällig in meine Hände, nein, in Wahrheit warf es sich geradezu frech und keck in gewohnter Kishomanie in fast schon lebensmüder Fröhlichkeit aus dem Schutz eines Regals alter, verstaubter Literatur zur freien Entnahme, direkt in meine alles antappenden Finger, die es sofort wie einen unermesslichen Schatz festhielten. Gleich darauf zog ich mich ins uneinsehbare Hinterzimmer zurück und ließ mich wieder mal von Ferenc-Ephraim mitnehmen, durch Zeit und Raum. Galant und voller Vorfreude sprang ich auf seinen Zug auf und turnte mich zur Lok vor, um mir den Typen im Cockpit nun doch mal genauer anzusehen.
„Nichts zu machen, Herr Kishon!“
Wenn Menschenliebe nur das eigene Volk erfährt…
„Nichts zu lachen…“
Übrigens, ernst sein tut auch nicht weh…
Ich bewundere Kishon’s - alias Kishont alias Hoffmann (1924-2005) - lebensrettenden Humor bei der Schilderung seiner Kindheit, die zunehmend schrecklichere Züge kriegte und vom Hitler-Regen in die Stalin-Traufe führte, nur, um dem Überlebenden und bereits erwachsen gewordenen, den Weg in die persönlich gewählte Freiheit in Tel Aviv zu ebnen. Da wurde nix und ist auch nix zu beschönigen; desto trotz kann man sich das Grinsen nicht verkneifen. Richard Erdoes, der Lakota- (Sioux-)Vertraute, ein rechtzeitig nach Amerika emigrierter Jude, schrieb ebenso erfrischend humorig im „Donnerträumer“ über seine Kindheits- und Jugendtage in Deutschland, Frankreich und Ungarn, die er noch vor Anbruch der deutschfaschistischen Zeit genießen durfte. Erdoes, so viel ich weiß, war kein „blindwütiger“, zumindest kein ergebener Israelhöriger.
Das gebundene Schriftstück in dicken Seiten mit noch dickerem Einband, damit es auch inhaltlich gewichtig wirkt, trägt den Charakter eines protokollierten Interviews, das ein gewisser Journalist Jaron London führte. Ich empfehle es ab nun mit Vorbehalt! Schade irgendwie. Stopp! Lesen und sich selbst eine Meinung bilden! Meinen Eindruck und meine Meinung kann und will ich aber nicht zurückhalten:
So ab der Hälfte beginnt Kishon sich immer häufiger weltpolitisch zu äußern, hüpft und tanzt wie ein Faun um den roten Faden zwischen längst Erlebtem und politischer Gegenwart, um uns und dem Herrn unverblümt seine Sichtweisen darzulegen. Dabei stieg langsam Zorn in mir hoch. Trotz betonter und respektierter Versöhnungsabsichten mit den „Enkeln der Henker“ (Zitat) seines Volkes, die massenweise seine Bücher kauften und kaufen, rechtfertigt er jedoch die letztendlich aggressive Verteidigungspolitik seiner zweiten Wahlheimat, sein Israel.
Über den GAZA-Protest der Palästinenser schrieb er nämlich recht abfällig, verharmlost und leugnet bisweilen die Gewaltbereitschaft seiner bis an die Zähne bewaffneten Elite. „Unser Militär muss halt noch lange Steine werfenden Kinder nachlaufen…“ Was? Mehr darüber kam nicht aus seiner Feder. Dass israelische Raketen in Wohngebieten detonierten, Kinder töteten, darüber… „Na ja, hätten sie nicht mit Steinen geworfen!“, das von mir an seiner statt erdachte Ersatzstatement. Es ist erschreckend, dass am eigenen Leibe erfahrene Gewalt bei vielen nicht zur Weisheit führt, dass Gewalt prinzipiell verabscheuungswürdig ist!
Seine Äußerung im Buch der Erinnerungen, dass es nur eine kollektive Schande und keine gemeinsame Schuld gibt, bleibt für mich „sinnhaltlich“ ein Rätsel, denn Schuld und Schande bedingen sich, meinem Verständnis nach. Neben seiner bemerkenswert selbst eingestandenen Widersprüchlichkeit darin, gibt jener Aphorismus einen wahrscheinlich unbeabsichtigten Hinweis auf seine deutlich herauslesbare Befangenheit, die in ihm eine neutrale, unparteiische Urteilsfähigkeit erst gar nicht aufkommen lässt. Schade, weil damit keine Lösungen erzielt werden!
Rassenblindheit
Der Blick auf die ethnische Herkunft trübt oder verkitscht den Blick.
Mir geht es in meinen Aussendungen immer wieder um ein und denselben Angelpunkt, das gewisse Evolutionsaxon, die gesellschaftliche Achse, den roten, den uns sozialisierenden Faden in unserer Entwicklungsgeschichte; es geht ums Axiom einer in uns sehr wohl ebenso innewohnenden, humanen Anlage, die Objektivität zur Friedfertigkeit in ethnisch-historischen Belangen. Nach wie vor irren wir dank des gegenwärtigen Establishments weiterhin in den scheint’s unauslöschbaren Schattenwürfen unserer Vergangenheit, die, so wie es aussieht, noch bis auf die nahe Zukunft fallen werden. Die täglich reinigende und wahrscheinlich deshalb immer heißer werdende Sonne vermag den „Dèmon Ombrage“ offensichtlich nicht zu verblassen. Durch solch fabrizierte Schlagschatten hat die Menschheit eine Schlagseite abgekriegt. Somit greife ich unermüdlich das schier generationsübergreifende Drama auf, das der mir völlig unverständlichen Blindheit gegenüber der eigenen „Rasse“. So sind für ihn jüdisch-intellektuelle Israelkritiker frevelhafte Nestbeschmutzer und nicht richtigerweise Nestreiniger.
Gott sei Dank bin ich nicht reinrassig, sonst wäre ich auch mit Kurzsichtigkeit geprügelt, dafür leide ich unter Sensibilitätsverlust gegenüber Stammesdünkel. Im Gegenzug bin und bleibe ich hoffentlich psychosomatisch robuster, so lange bis ich samt der Hoffnung verbleiche, bis dahin bin ich im Handel quasi als Generikum erhältlich, bzw. als Promenadenmischung somit im Dutzend billiger…
Ein Beispiel: mein „roter Bruder“, ein alter Freund, sagte eines Tages beim gemeinsamen Dinnern im Land der Weißen beim Chinesen sinngemäß zu mir: „Was die Europäer meinem Volk antaten, ist verabscheuungswürdig, doch hätten nicht so viele von uns mit ihnen korrumpiert und hätten sich unsere Vorfahren früher solidarisiert, wäre die Chance der europäischen Invasoren, sich unseren Kontinent einzuverleiben, erheblich geringer gewesen.“ Auch der bereits verstorbene Thomas Banyacya Sr. gestand vor UNO-Delegierten ein, dass auch seine Völkergemeinschaft Fehler machte und nicht alles und jede Kulturblüte von ihnen prinzipiell gutzuheißen und zu romantisieren sei.
Mit seinem Witz auf Du und Du…
…eine Analyse des menschlichen Humors
Natürlich mag ich so Sätze, wie paar aus seinem Buch am Ende dieses Unterkapitels abgeschrieben, weil mir solch dunkler Witz und Schalk nicht fremd ist; und eigentlich ist es nicht Zorn, sondern Enttäuschung, die sich zu meiner tief empfundenen Bewunderung hinzugesellte. Denn ich mag seinen Schreibstil. Es wäre aus meiner Sicht vielleicht besser gewesen, er hätte über manches nur lächelnd geschwiegen.
Der Humor lässt nicht immer nur die anderen und Außenstehenden lachen, sondern wahrscheinlich Unerträgliches für sich selbst erträglich scheinen, vor allem beim Schwelgen und Stöbern in den Erinnerungen. Der oft als jüdischen Humor propagierte Witz mit Schliff und scharfsinnigster Ironie durch akribisch betriebene Beobachtungen von Leuchtturm des Erhabenen aus, mit dem unverzichtbaren Spiegel in der Hand… tja, dieser Cocktail an Eigenschaften führt schnurstracks zu einem verzeihlichen Sarkasmus. Verglichen mit dem nachhaltigen, das Leben versüßenden, verzückenden Abgang des letzten Schluck gelesenen Edeltropfens, der, wie sie gleich vom hübschen Visavis mit höhnisch-mitleidiger Miene erfahren, mit Gift präpariert war.
Der indianische Sinn für schwarzen Humor steht dem der Juden, aber auch dem sprichwörtlich schwarzen der Engländer um nichts nach – bestätigt und am eigenen Leibe erfahren von J.R. Silverbird, dem Nedhni-Apachen! Den fast schon „lebensmüden“ Humor des Lakota Archie Fire Lame Deer (1935-2001) alias Tahca Ushte, diesen er ehrenhalber von seinem Vater John annahm,…
„Wenn du nicht die menschliche Seite von allem am eigenen Leib kennen gelernt hast, wie kannst du dann lehren oder heilen helfen? Um ein guter Medizinmann zu sein, musst du demütig sein. Du musst niedriger sein als ein Wurm und höher als ein Adler.“
(Zitat - John Deer zu seinem Sohn Archie, der spätere Tahca Ushte, Protagonist des gleichnamigen Romans von Richard Erdoes)
…beschreibt im gleichnamigen Werk sein zum Co-Autor auserwählte, vorhin schon erwähnte Richard Erdoes.
Ob wir Kishon’s raffiniert verstrickten Sätze – wobei jeder für sich allein schon den Anspruch einer pointierten Geschichte erhebt - und Wortspielereien lieben oder auch nicht, mit ihm trotz Meinungsdifferenzen sympathisieren, die Masche seines Humorismus (Begriff im „Stupidedia“) - wesentlich besser Kishonismus - ist bald entlarvt. Man erwartet schon in jedem Satz den finalen Schock durch unerwartete Kontrastierung am Ende. Jeder Satz ein Sketch im Sketch. Das kann naturgemäß, was neuropsychologisch begründet ist, bald ermüden. Zuviel dem einen ist des anderen gewonnene Aufmerksamkeit. Und dann plötzlich, auch das überlässt er nicht dem Zufall, fehlt der ersehnte Schock! Raffiniert, Ferenc!
Wortwörtlich wiederhole ich so paar Gustostücke aus dem Buch, die ersten zwei jedoch recordete ich in meiner verlängerten Version und hoffentlich in seinem Sinn, nämlich sinngemäß richtig:
So wird man widerstandslos mitgerissen in sein ganz spezielles Leben voller Gegensätzlichkeiten, die nicht nur bei ihm eine widersprüchliche Haltung hervorrief, sogar eine gewisse Borstigkeit gegenüber dem Judentum. Meine, wenn schon wieder merklich aber langsam abflauende Enttäuschung gegenüber Kishon habe ich mir im Grunde genommen selbst zuzuschreiben, warum muss man sich auch mit fremden Erinnerungen herumschlagen? Doch wenn man eines Tages aus Unüberlegtheit und Unwissen meine Schreibweise mit seiner vergleichen will, dann würde mich diese unverhoffte, unvorstellbare Ehre auch zu Reichtum führen… Doch vorerst gibt’s noch ein oder mehrere Hühnchen zu rupfen:
Abrechnung mit Kishon,
mutigerweise posthum und out of Tombstone:
Denn er könnte mir eines Nachts als rächender Geist erscheinen und meinen Sinn für Humor aufs Gruseligste auf die Probe stellen. Aber vielleicht zwinkert er mir nur zu und ich verkrieche mich unverzüglich und demütig unter die Bettdecke und beichte der Matratze, dass ich das erwähnte und stellenweise hier angepatzte Buch womöglich als sein Bestes verifiziere. Mangels seiner Anwesenheit durch „verzogen nach Unbekannt“ ziehe ich, wie immer in einem Duell völlig exponiert, mal vorsichtshalber zuerst, damit man mich nicht aus dem Hinterhalt verfehlen will.
Lieber Herr Kishon, ich erlaube mir, ihnen nach gut 13 Jahren „nachzurufen“: Gewalt kann niemals Gewalt, ein Massaker niemals das andre rechtfertigen, vor allem dann, wenn es sich an Dritte und Unschuldige wie Kinder richtet, also diese nicht verschont werden! Wenn die absurde Gesinnung der Sippenhaftung und „Aug-um-Aug-Zahn-um-Zahn-Genugtuung“ die Täter antreibt, die unter dem Vorwand der ewig gefährdeten Staatssicherheit sogar Präventivschläge und reine Vergeltungsmaßnahmen als Selbstverständnis für sich in Anspruch nehmen…, wenn solche Charaktere weiters glauben, sich damit moralisch zu entlasten, ihre Taten für alle Ewigkeit entschulden zu können…, dann distanziere ich mich nicht nur von den Tätern, sondern auch von Personen, die solches befürworten.
Das Rächen holt immer wieder Rächer auf die Bühne der Gewalt! Es wird Zeit, das endlich zu kapieren! Es wird Zeit mit dieser gefährlichen Idiotie aufzuhören! Der nächste Quantensprung in der menschlichen Entwicklung wird sich boshafter Weise in einem Paradoxon erweisen, dass sich der Dumme seiner Dummheit bewusst wird… Mit diesen hoffnungsvollen Gedanken erinnere ich und füge unverändert den Text aus offiziellen Internetseiten an:
Gedenken an Massaker von Deir Yassin - Erklärung der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden". Wien - An das vor 59 Jahren von der jüdischen Untergrundorganisation Irgun in der arabischen Ortschaft Deir Yassin (Dayr Yasin) westlich von Jerusalem angerichtete Massaker erinnerte am Ostermontag die Organisation "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - Österreich". "Auch heute leidet Palästina unter schwerster Unterdrückung, dem Raub von Land und Wasser, fehlender Freiheit und einer brutalen Militärbesatzung durch Israel", heißt es in einer Aussendung. Im Internetlexikon Wikipedia ist zu lesen: >> Deir Yasin (auch Deir Jassin, Dēr Yāsīn) war ein palästinensisches Dorf, heute Teil der im Nordwesten Jerusalems gelegenen orthodoxen Siedlung Giw'at Scha'ul. Das Dorf mit etwa 600 Einwohnern wurde am 9. April 1948 während des Bürgerkriegs in Palästina von paramilitärischen Verbänden der extremistischen Organisationen Irgun Tzwai Le’umi (IZL) und Lechi angegriffen und eingenommen. Aufgrund der hohen Anzahl ziviler Opfer bei der Erstürmung wird die Aktion auch Massaker von Deir Yasin genannt. <<
Massaker von Sabra und Schatila - Als Massaker von Sabra und Schatila (DMG Maḏbaḥat Ṣabrā wa-Šātīlā) wird eine Aktion von etwa 150 libanesischen, maronitisch-katholischen – hauptsächlich phalangistischen Milizen bezeichnet, die gegen im südlichen Stadtgebiet von Beirut lebende palästinensische Flüchtlinge gerichtet war. Zwischen dem 16. und 18. September 1982 – mitten im libanesischen Bürgerkrieg – wurden die Flüchtlingslager Sabra (Ṣabrā) und Schatila (Šātīlā) gestürmt, die zu jener Zeit von israelischen Soldaten umstellt waren. Nach filmisch belegten Aussagen beteiligter Milizionäre richtete sich die Aktion in erster Linie gegen Zivilisten; bewaffneter Widerstand soll kaum noch vorhanden gewesen sein. Die Milizionäre verstümmelten, folterten, vergewaltigten und töteten überwiegend Zivilisten, unter ihnen viele Frauen, Kinder und Alte. Die Zahl der Opfer konnte nicht geklärt werden, wird aber je nach Quelle zwischen 460 und 3000 angegeben.
Abbas wirft Israel "Massaker" an Palästinensern vor - Zeit Online,
14. Mai 2018, 19:00 Uhr Quelle: afp. Ramallah (AFP) Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat Israel nach dem Tod von mehr als 50 Palästinensern im Gazastreifen ein "Massaker" vorgeworfen. Abbas ordnete am Montag eine dreitägige Staatstrauer an und erklärte in Ramallah im Westjordanland, die USA seien "nicht länger ein Vermittler im Nahen Osten". Die von Tel Aviv nach Jerusalem verlegte US-Botschaft sei gleichbedeutend mit "einem neuen amerikanischen Siedler-Außenposten". Hinweis: Diese Meldung ist Teil des automatisierten Nachrichten-Feeds der Agence France-Presse (AFP). AFP ist eine Nachrichtenagentur, die Medien mit selbst recherchierten und formulierten Meldungen zu aktuellen Ereignissen beliefert.
Abrechnung mit primitivem Gedankengut:
Genozide wird es geben, so lange es ein Rassenbewusstsein gibt und so lange damit Macht gespielt wird; hier, kurz eingeblendet, ein Statement über ein anderes, sehr altes und allen wohl bekanntes Volk, nein, nicht wie zu Recht bei mir befürchtet, die Indsmen:
https://www.paulcraigroberts.org/2018/08/21/genocide-of-the-greek-nation/
Die Deutschfaschisten haben durch ihr systematisch angelegtes Judenpogrom eine absehbare Radikalisierung des Judentums regelrecht heraufbeschworen. Und jetzt gibt es unter ihnen, wie unter allen anderen auch, gefährliche Fundamentalisten und Fanatiker, die durch ihren Einfluss wiederum den Geist für eine rassistische, eine kriegerisch-nationalistische Weltordnung neu beleben. Sie halten bewusst oder unbewusst negative Volksklischees am Laufen, wie den „Antisemitismus“. Manchmal stinkt all das nach Methode… Denn in der Weltpolitik lässt man den Schicksalslenker Zufall nicht Regie führen und doch ereignet sich in diesem Metier immer wieder Unvorhergesehenes.
Da fällt mir der Salzburger Skandal ein, zurzeit der Vranzl-Kanzl-Ära… Tagelang zerriss sich die Presse ihre gewaschenen wie ungewaschenen Mäuler. Ein jüdischer Historiker bzw. Journalist war eingeladen um eine ergreifende Rede zu halten, kam und musste nach wenigen Wochen wieder abreisen, ohne ein Wort gesprochen zu haben. Die Weisung des Kanzlers und Landsmann blies ihn regelrecht vom Podest, bevor er es noch besteigen konnte. Es lief, so weit mein strapaziertes Gedächtnisbüro noch arbeiten kann, unter dem sinngemäßen Titel „Wir tragen Mitschuld“, gemeint am Holocaust. Auch er musste als beschimpfter Nestbeschmutzer von dannen ziehen…
Tja, Redeverbote (wie auch Singverbote) lösen kein Problem, das erwies schon das Besitz- und Leseverbot der Bibel in den schon sehr zweifelhaften Anfängen des europäischen Christentums. Solch altbekannte Interdikten sind genau die Aktionen, die Misstrauen und Hass, den lang gehegten Verdacht nur noch schüren. Warum ließ man ihn nicht reden und anschließend diskutieren??? Das wären echte, demokratische Züge gewesen, lieber Vranz! Es gilt hier wie überall, wer wirklich frei von Schuld ist, hat nix zu befürchten! Ich hege im Gegensatz zu Kishon Hochachtung vor kritischen Menschen gegenüber ihrer genetischen wie räumlichen Heimat.
Das schlimmste für mich sind so genannte multilaterale Entschädigungszahlungen, die immer an die Siegerstaaten für ihre sorgfältig verbuchten Kriegsopfer zu leisten sind. Da schwirrt im Informationsäther die Zahl von 30 Billionen Reichsmark an Israel herum, die das Ermorden von 6 Millionen Juden wieder gut machen sollen, als könne man das verlorene Leben in Zahlen messen, das ist pietätlos, geradezu unappetitlich! Dem latent grassierenden Irrwitz einen Gefallen zu tun, sollte man sicherheitshalber eine Werteliste, eine „Ethnicity-list“ für eventuelle Nachkriegszeiten erstellen: Jude = ?$, Slawe = ?$, des Weiteren Germane, Same, Indio, Aboriginal, Papua, Tibetaner, Kung, Massai, etc., oder nach Nationen, also welchen Preis erzielt ein toter Russe, Chinese, Inder, Deutscher, Italiener, Grieche, Finne, US-Bürger, etc.
Bei all diesen Reparations-Transaktionen, die teilweise bis heute anhalten, gingen bislang alle Widerständler, andere verfolgte Ethnien und auch die zivilen Unschuldigen der schon bald absehbaren Verlierermacht leer aus. Als könne man mit den Opfern der Kriege nachhaltig lukrative Geschäfte machen. Im Sarkastischen zu bleiben, welche Dollarunsumme bekämen die, hier vorsichtshalber weit nach unten nivellierten 20 Millionen ermordeten Indianer? Eine findige, rothäutige Soziologin kam auf die Summe von mehr als 40 Billionen Dollar.
Um beim Zweiten Weltkrieg zu bleiben und den Realsarkasmus noch in grausigste Höhen zu treiben, gab man sich in dieser Kalkulation mit einem Wert von 500 Mark pro Judenopfer zufrieden, da wurde glatt „unterm Wert“ verhandelt, oder?
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Wiedergutmachungspolitik
https://de.wikipedia.org/wiki/Tote_des_Zweiten_Weltkrieges#Kriegstote_nach_Staatsangeh%C3%B6rigkeit
Tja, irgendwie reicht’s mir jetzt und ich schließe mit einem Besinnungsruf: “Ich denke, kein Volk hat eine absolut reine Geschichte und weiße Weste, schon gar nicht der „Weiße“! Somit steht kein Volk ‚über’ dem anderen! ‚Nestbeschmutzer’ sind in Wahrheit diejenigen, die durch ihr Agieren des Schönredens, Heuchelns und Zudeckens gerade damit ihre gehassten Kritiker an die Tagesordnung bringen, weil sie Angst haben, von ihnen als die wahren Verschwörer und Häretiker entlarvt zu werden!“
Ephraim begleitete mich durch eine kontrastreiche, widersprüchliche, noch immer auch liebenswerte Welt und ich ließ mich von ihm unter hörbar schallendem Gelächter auf mehrere Stühle gleichzeitig setzen. Lieber Ferenc, da die Zukunft nachweislich immer in der Gegenwart gemacht wird, interessiert sie mich im Gegensatz zu ihnen ungemein und ich lasse beide, das gerade Geborene wie noch Ungeborene nicht gern unkommentiert zurück!
„Und was bleibt ist der Mensch“ – Roman
Exhumierung und Analyse des Autors Kurt Ziesel
Ein verfänglicher Titel,
der eine philosophische Einflechtung von weitsichtiger, wie tief liegender Erkenntnis und Weisheit erwarten lässt, entpuppt sich bald als Täuschung.
Er wurde mehrmals in seinem haken-schlagenden, windigen Leben observiert, rehabilitiert. Und dann, man staune, erntete, wenn auch spät, der bekennende, eingefleischte Nationalsozialist, korrekt Deutschfaschist, immense Anerkennung in seiner Heimat. Natürlich in erster Linie von führenden CSU/CDU-Politikern, aber überraschenderweise auch von Axel Springer, gleichnamigen Verlags. Man sieht, die Konservativen mit christlichem Hintergrund können mit Diktaturen und ihren Komplizen immer recht gut…
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Ziesel
Auch dieses Buch fiel mir fast vor die Füße. Schreiben tun sie, die nationalistisch angehauchten „Barden“ der deutschen Literatur, ja alle nicht so schlecht, was die Spannung betrifft; heroisch-dramaturgisch wie eine Wagner-Oper, bisweilen wieder, weil man sich über kurz oder lang so schwer zurückzuhalten vermag, plump indoktrinierend das reinrassige Gedankengut… Ich lese es schon allein deshalb, um mich im Lesen zwischen den Zeilen fit zu halten.
Heim.@t
ist total in.
Heimat lässt angeblich bei gewissen Menschen das Herz höher schlagen als Exotisches. Dem Sarkasmus geschuldet:
Heimatlich!
Ist man der Heimat
ziemlich fern,
kehrt man heim so gern.
Ist man dann endlich
wieder z’aus,
möcht’ man wieder raus.
Doch was ist bloß los?
Aus dem Mutterschoß
schoss ein Heimatspross,
der viel Blut vergoss.
Heimat, Ursprung, Original. Ersttextur meiner Gene? Ist Heimat emotional besetzt, oder eher unsere Emotionen heimatlich? Heiland? Ein sechsbuchstäbliches Wort, das so leicht zu politisieren, zu manipulieren ist, plötzlich und unvorhergesehen Identität bedeutet, als hätte man ohne sie kein funktionierendes Selbst. Heim kommen. Geschützt sein. Das Recht auf Gnadenbrot. Dort, wo man mich sprachlich versteht, selten seelisch. Denn die Seele kennt weder Nation noch Stamm, kann damit nicht wirklich was anfangen! Sie tickt kosmopolitisch. Deshalb muss sie in den Keller, damit wir auf dem Fundament Rechtes aufbauen und es mit aller Gewalt schützen, jawohl! So zieht uns das Exotische weiterhin an, doch bleibt es am Ende unerreichbar, auch wenn wir noch tausend Mal hinfahren und staunen. Die Heimat aber bleibt zumindest im Gefühl immer erreichbar, wie der reservierte Stammtisch im Eck und dein freier Platz. Da ersetzt das Bier den Dialog, der sich eh bald und ständig wiederholt, dem aktuellen Klatsch setzen wir als Ehrung die Schaumkrone auf und werden so von einem zum anderen alt. Apropos:
Stammtischrücken
Ich fühl’ mich so nostalgisch,
bin ich schon antiquiert?
Sitz’ allein am Stammtisch
bis man mich abserviert.
Erst durch die Nestbeschmutzung wird den nicht Involvierten die Heimat dermaßen um die Ohren gewatscht, dass sie eine glühende Innigkeit zu ihr verspüren. Erst die Nestbeschmutzung scheint die rigorose bis blinde Verteidigung der Heimat heraufzubeschwören, Feind- und Fremdbilder sind dann nur mehr Nebenursache. Anders gedacht, nämlich mundartlich. Würde man in Nairobi Wienerisch reden, würden hiesige sich dort genauso wenig fremd fühlen wie daheim. Nur, warum heißt es Muttersprache und nicht Heimatsprache?
Ich lese gerade wieder ein Buch, ein altes, über die erstaunlich viel gewanderten Apachen – von den Tropen in die Arktis und wieder retour, um nach den Pueblos eine Vormachtstellung im Südwesten der heutigen USA einzunehmen - und ihre Stammesgesinnung, die nämlich keine war, sondern eine offene Gesellschaft, die alles in sich aufnahm, was neu, was anders, was deshalb interessant war und, weil es geradezu einlud, sich etwas daraus anzueignen.
„Make the world clean!“
Und keiner fragt, wer von wem als Saubermacher befugt wurde!
„The cleaners, im Schatten der Netzwelt“ – Dokumentarfilm am So., 16.09.2018, 23.05h
Da wurde mir mulmig zumute, mich begann es zu frösteln. Was so hinter der recht und schlecht inszenierten „Heilen Welt“ zwecks Scheinwahrung so abläuft. Unter anderem mithilfe Facebook, die neue, selbsternannte, moralische Instanz, die Weltzensur; dieses größte Social Medium bestimmt, was im Internet zu tolerieren ist. Es soll der friedliche, unkritische Konsument endlich für immer aus der Taufe gehoben und beschützt werden! Nur zu seinem Wohl streichen Facebook-Mitarbeiter unliebsame, böse Texte wie grausliche, böse Bilder aus dem Internet und füttern uns ersatzweise mit einer Flut von positiven Bildern und Informationen. Unrecht braucht keine Angst machende Stimme im Internet, weil sie das Massengemüt negativ beeinflusse.
Demokratisch wollen wir bleiben! Auf diesen noch fernen Wert sind wir ja so stolz und setzten sie begeistert gleich mit den „europäischen Werten“, die wir (wer?) uns auf einem schier endlos langen Leidensweg erkämpft und erarbeitet haben, ohne wirklich zu prüfen, wie weit wir was auf diesem gesellschaftspolitischem Terrain wirklich erreicht haben. Da kam Facebook praktischer Weise ins Spiel und stärkt die Unsichtbaren dahinter, die uns eine Welt ihrer Vorstellung nach präsentieren, ein kollektives Bewusstsein schufen, nach ihrer Sicht und Weise jede Öffentlichkeitsarbeit steuern und für die Kommerzialisierung, die Vermarktung des ständig wachsenden Informationspotentials stehen.
Wenn Privatkonzerne Demokratie spielen und verkaufen, dann ist Feuer am Dach, so meine ich! Doch zu viele sind bereits regelrechte Internet- und WLan-Junkies geworden, stecken lethargisch bzw. wie paralysiert mitten drin. Ob sich der Spieß mal umdreht und die Anwender sich zu einer „demokratischen Macht“ durchsetzen, kann ich mir im Moment nicht vorstellen.
Bergfex mit Höhenangst
Dem Watzmann ist’s egal…
Zuvor ein Aufruf für die Initiative:
„Verlängerung des Wasserleitungsweges im Höllental“
Es geht um die sagenhafte, bizarre Schlucht zwischen Rax und Schneeberg. Er führt, zu Recht als Steig ausgewiesen und Trittsicherheit voraussetzend, von Hirschwang bei der Talstation der Seilbahn bzw. ab dem Wehr bis Kaiserbrunn, wo die Erste Wiener Hochquellenwasserleitung ihren Ursprung hat, im Wald und stellenweise hart am Felsen und so auf und ab und mal hüben, mal drüben der Schwarza. Schade, dass ab Kaiserbrunn kein Wanderweg mehr weiterführt durchs idyllische Höllental bis nach Nasswald, oder Schwarzau im Gebirge – ein bislang unerfüllter Traum für zahlreiche Wanderer, die nicht unbedingt die unzähligen Gipfeln rundum besteigen wollen, sondern den Schwarza-Lauf genießen, der landschaftlich spektakulär zwischen diesen Massiven verläuft, sie hat eine sagenhaft bizarre Schlucht ausgeschwemmt, vielleicht war sie es, die einst ein riesiges Massiv teilte. Bei Interesse und nach Anraten, eigentlich freundlichem Ersuchen des wiedergekehrten Hüttenwirtes – ein vielen lang bekanntes „Unikum“ im alten Weichtalhaus und seit jäh her schon eine lebende Legende – bitte online ans Wiener Stadtservice (Bürgeranliegen) schreiben. Ich tat’s!
Oder bitte gleich direkt an die MA 31 (Wiener Wasser) und 49 (Wiener Forst- und Landwirtschaftsbetrieb), die dahingehend kooperieren, emailen:
postma31.wien.gv.atrel="noreferrer"
Outing eines zu früh „verhinderten Alpinisten“
„In time“, also zeitgemäß artikuliert: “I pimp me to the top of the mountain out of pure contemplation and enjoyment, but hopefully without fear…”
Warum ich darüber schreibe, mich dazu nach Jahren überwand, mich heimlich über mich ärgere und in purer Verzweiflung belustige, ist die Tatsache, dass viele ähnlich „gestrickt“ sind, nur sich es und anderen nicht einzugestehen trauen.
Ich wandere wie auch viele meiner „Leidensgenossen“ leidenschaftlich gern und das schon seit 18. Mein damaliger Freund und Kung-Fu-Trainingspartner war zuerst mein selbst erwählter Lauftrainer. Unsere Spezialdisziplin: Geländelauf, Orientierungslauf, querfeldein also. Böschung runter, rauf, über Bäche springen, auch durchwaten oder sie auf darüber liegenden Baumstämmen überqueren, ab und an überraschte uns sumpfiges Gelände.
Dann begann er, Renè, mir zum behutsamen Eingewöhnen auf hohe Regionen die leichte Einstiegskost aber vorzuenthalten und nahm mich sogleich mehrmals in die Tauernregion mit… und, mir gefiel das wahrlich abenteuerliche „Herumsteigen“ in den Alpen, einmal sogar mit Biwak-Übernachtung, die mit einem ordentlichen Gewitter auf rund 2.500 Meter Seehöhe, in einer Gebirgsmulde an einem lieblichen Gebirgsbach residierend, überstanden wurde. Diese ersten alpinen Erfahrungen sorgten für ordentliche, grenzlastige Abenteuer.
Mit einem artistischen Bravourstück verhinderte er einen garantiert verheerenden Absturz in einen, an seinen Rändern zugefrorenen Gebirgssee. Das matte, blaugraue Auge in einer trichterförmig steil abfallenden Mulde stierte mich kalt an. Ich kam beim Queren eines ziemlich kompakten Firnschneefeldes oberhalb ins Rutschen und unmittelbar in eine hilflose Rückenlage. So fuhr ich wie eine umgedrehte Schildkröte auf meinem Treckingrucksack liegend abwärts. René reagierte blitzartig und warf sich über mich hinweg und stemmte sich mit gespreizten Beinen dagegen. So kamen wir zum Stillstand und ein erfrischendes Bad blieb mir erspart. Einige Male atmeten wir heftig durch und kämpften uns im alten nassen Firn, den man auch Sulzschnee nennt, wieder aufwärts. Bald darauf schien uns der See nur mehr als harmloses Pünktchen und wir querten wenig später den nächsten Hang, ein riesiges Geröllfeld.
Als Draufgabe des neu erlangten Lebens sah ich auf einmal meine Schaumgummimatte unhaltbar an diesem schier endlos wirkenden Hang talwärts purzeln und hüpfen und sie mit gemischten Gefühlen endgültig verschwinden. René sah mich an und wir mussten ob des kuriosen Schauspiels uns vor Lachen fast ausschütten, heißt, fast anmachen. Ich leistete hiermit pflichtschuldig meinen Tribut an den doch nicht immer gnadenlosen Berggott. Ein andermal wäre ich beim Hochklettern einer relativ kurzen, aber kerzengeraden Felswand mit freiem Blick ins tiefe Tal, direkt aus ihr gefallen. Mein schwerer Treckingrucksack zog mich plötzlich nach hinten, ich bekam Übergewicht - viele Jahre später rundum und chronisch... René erwischte mich im letzten Moment noch bei den Händen und am Traggestell und zog mich schwungvoll über die Kante. Als ich mich vorsichtig auf weichen Knien umdrehte und ins Tal und auf die Kirchturmspitze blickte wurde mir schwummrig; ich wäre als warnendes Beispiel bis lediglich vors Gemeindeamt gekugelt, weil ich nicht katholisch bin.
Dieser krude Einstieg in alpine Aufstiege führte im Laufe der folgenden Jahre dazu, dass ich, 25jährig, mit Freunden im Zuge einer 6-wöchigen Ostafrikatour das sagenhafte Ruwenzori-Gebirge, auch bei den Einheimischen Mondberge genannt und Sitz ihrer launischen Götter ist, erklimmen wollte. In diesem Gebirgsmassiv gibt es allerdings keine vorgefertigten Pfade, die müssen erst von Fall zu Fall wortwörtlich in den Busch geschlagen werden. Auf bemoosten Baumstämmen überquerten wir tiefe Schluchten. Der Regenwald reicht stellenweise bis 3.500 Meter Seehöhe, bevor er sich merklich lichtet und mit einer riesigen, bis 20 Meter hohen Glockenblumenart, Riesenlobelie, aufwartet. Höher dann, wechselt das Ruwenzori-Massiv in ein Terrain riesiger Kakteen, danach geht es in eine Geröllzone über und schließlich endet es in der Eis- und Felsregion unzähliger ziemlich spitzer Zacken, mit dem höchsten unter ihnen, den Margherita-Peak, 5.109 Seehöhenmeter emporragend. Es war nicht Angst, sondern ein massiver Darminfekt, der mich abbrechen ließ, aber das ist eine völlig andere, sehr lange Geschichte der „3 Lallies in Afrika“. Zurück in heimische, vertraute Gefilde:
Bewusste „Höhenangstvermeidungswanderungen“ sind meiner zahlreichen, leidigen Erfahrungen nach aber noch lang keine Garantie dafür, dass der Status Quo so bleibt, dass man gelegentlich nicht doch noch von noch so kurzen Zitterpassagen überrascht werden kann. Auch mal vice versa, nämlich, den bislang gefürchteten Steig plötzlich gar nicht so empfindet. Man bedenke, das Gemüt wird älter und die Robustheit bröckelig. Dazu kommt, dass dich höhenangst- wie schwindelfreie und somit auch auf anspruchsvollen Passagen trittsichere Goiseranten/innen zumeist nicht wirklich ernst nehmen und wie oft hast du es vernommen: „Geh, ist eh nicht schlimm, das packst schon…“ Ich warne vor solchen zuversichtlich scheinenden, zu Waghalsigkeit aufmunternden Auskünften!
Das Kartenproblem: Wenn du dich rein auf Wanderkarten und ihre Schwierigkeitsgraduierungen – liniert (leicht), strichliert (mittel), punktiert (schwierig) - verlässt, oder in alpinistischen Internetforen den dort geschilderten Wegbeschaffenheiten blind vertraust, dabei den zumeist subjektiv empfundenen und auch so bewerteten Kriterien glaubst, bleibt für dich beim Erstgang trotz sorgsamer Vorbereitung immer ein Restrisiko. Hier erzähle ich von meinem zähen Kampf gegen die Akrophobie und trotz dieser von durchaus machbaren Touren in höhere Regionen. Die Höhenangst hat zudem ihre persönlichen, individuellen Spezialitäten, man muss deshalb von selektiv-reaktiven, reflexartig einsetzenden Ausnahmezuständen sprechen. Mit Ironie artikuliert:
Angst und Furcht scheinen nicht wirklich Antonyme zu haben. Außer die Nicht-Angst und die Furchtlosigkeit. Mut? Nein! Da wäre eher Feigheit näher. Oder ist das Gegenteil von Phobie die Manie? Sagen wir, die begriffliche Opposition von Höhenangst wäre vielleicht die Tiefenlust. Lassen wir die Albernheiten. Die Höhenangst ist latent vorhanden und kann anlassgemäß schnell in eine Panikattacke umschlagen. Die kommt wie aus dem Nichts geschossen, stimmt nicht ganz, denn irgendwo tief unten in deiner verstaubten Erlebniskiste hältst du sie gefangen. Du fühlst dich plötzlich von lauter dunkel gähnenden Abgründen umgeben, die dich in die tödliche Tiefe reißen wollen. Du hast das Gefühl zu Schwanken, dein Gleichgewichtssinn spielt dir Streiche, Zittern, Schweißausbruch, Jammern und Fluchen. Ich staunte, durch meiner pathologischen Wandermanie mehr davon erfahren zu haben, nämlich, dass es da aus Scham einen Grauzonenbereich gibt und diese „Fallangst“ gar nicht so selten ist. Kurz um, du bist in einer herausfordernden Alpenregion unberechenbar und wärst somit ein Unsicherheitsfaktor, ein nicht wirklich einschätzbares Risiko für die Wandergruppe bzw. für den Partner.
Grundsätzlich neigen Menschen mit Höhenangst zu Kletterbanausen, auch wenn sie klammheimlich diese Felsartisten bewundern, scheinbar bedenkenlos auch an vorspringenden, überhängenden Wänden hoch turnen. Aber wir sind noch lang keine Memmen! Ausnahmen bestätigen die Regel, wie auch bei mir, weil es generell und immer auf die effektiven Schwierigkeitsgrade vor Ort ankommt, und die Tagesverfassung eine, nicht unerhebliche Rolle spielt. Den Schwierigkeitsgrad wird aktuell festgelegt, als gefährlich wahrgenommene Faktoren werden solche immer aufs Neue „akut-emotional“ eingeschätzt. Wie und was auch immer, der Angriff auf deine Selbstsicherheit ist selbstredend ein wahrlich „beschissener“ Zustand, den du im Moment nicht beeinflussen, mit äußerster Mühe vielleicht unterdrücken kannst, was sich im zunehmenden Alter als immer schwieriger erweist.
Und trotz alledem!
Ein bisserl Klettern…
2015 durchstieg ich mit meiner Lebensgefährtin und bewunderten Gebirgsgämse die Weichtalklamm – Aufstieg vom Weichtalhaus im Höllental auf die Kienthaler Hütte. Keine Schwierigkeit, die kurzen, gut gesicherten Kletterpassagen jagten mir, wie zuvor befürchtet, keine Angst ein! Weiter ginge es von der Hütte entweder aufs Klosterwappen, dem Schneeberggipfel, oder am Fleischer Denkmal vorbei in einer lang gezogenen Rechtsschleife unter den Fadenwänden zur Edelweißhütte am Fadensattel, oder parallel retour am Ferdinand-Mayr-Weg, den wir nahmen, wobei auf diesem Abstieg erst die Angst kam: steil, rutschig ob des feinen Kieses (wie Rollsplitt), stellenweise schmal und abschüssig, Fehltritte wären bei mehreren Stellen unverzeihlich.
Bei mir ist so ein Angst auslösendes Element eine ungesicherte, exponierte Stelle, eine Passage, wobei beispielsweise auf einem schmalen Steig eine fast senkrechte Felskante zu umrunden ist; ein Steilhang bzw. eine Steingeröllhalde, eine Ries zu queren ist, die dermaßen abschüssig ist. Die Steigerung, das so genanntes Sahnehäubchen am „Gipfel der Angst“ wäre, wenn der Steig selbst noch eine Neigung talwärts und im Extremfall einen losen und somit rutschigen Untergrund (Sand, Kies, nasse Erde, glitschige Wurzeln) aufweist, sodass im wortwörtlichen Sinn - „im Falle des Falles“ - dieser den unweigerlichen Tod, zumindest Sturz mit nachhaltigen Folgen bedeuten kann. Bezüglich glitschig-rutschiger Erde erinnere ich mich mit Schaudern an die Ausweichroute des Unteren Herminen-Steiges zum Nördlichen Grafensteig am Schneeberg. Ungesichert heißt, es fehlt an genügend natürlichen wie künstlichen Festhaltemöglichkeiten, wie Bäumen, Sträuchern, Wurzeln, stabilen Felsbrocken, Kanten und Ritzen im Felsgestein, an extra präparierten Griffen im Fels, an Seilen, Ketten, Haken, Hufeisentritte, Stangen, Leitern, etc.
Achtung! Auch im Wissen, mich zu wiederholen: Lass dir niemals einen Weg von jemand empfehlen, der diese Angst nicht kennt, auch wenn er beteuert und dich beschwichtigt, dich sehr gut verstehen zu können. Man versucht aus gut gemeinter Solidarität sich selbst eine gewisse Unsicherheit bei Steigen einzugestehen und zwinkert dir aufmunternd zu. Nein! Nein! Nein! Was für dich ein Ausnahmesituation, eine lebensbedrohliche Situation ist, ist für ihn ein Klacks! Ich weiß das aus leidiger, verzweifelter Erfahrung. Mir wurden schon öfter Wege von Hüttenwirten als leicht gangbar beschrieben – wortwörtlich zu nehmen kinderleicht -, die sich dann für mich und meinesgleichen als äußerst gefährlich herausstellten. Oder, diese netten „solidarischen Wandersleut’“ – „Ja, ich mag solche Wege auch nicht, ich bin da auch nicht so sicher, gelt!“ - sich dann erstaunlich sicher wie Gämsen durchs Gelände bewegen. Vorsicht also!
So gerne ich Bergwanderungen mit meiner dahingehend hoch ambitionierten Freundin unternehme, so kann es mir plötzlich vehement verleidet werden. Angst auslösende Abschnitte, sprich, gewisse, ausgesetzte, gleichzeitig unversicherte Steige, vermögen schlagartig mir die Wanderlust zunichte zu machen. Gewissermaßen stecke ich mehr denn je in einem Dilemma. Aber beginnen wir der Reihe nach, wie es zu diesem psychosomatischen, körperlich-geistigen Symptom kam, so weit ich es an mir selbst beobachten und analysieren wollte und mich erinnern kann.
Schnell noch allgemein: Es gibt keine einheitlich exakt zu bestimmende Ursache für dieses Phänomen, genauso wie es unzählige Auslöser für eine Panik gibt. Diese Übersensibilität bezüglich Höhen und Tiefen kann laut Fachlektüre angeboren, aber genauso gut durch einen traumatisch erlebten Unfall, Hirntrauma, provoziert worden sein, wie höchstwahrscheinlich bei mir. Was aber diese Hypothese zum Wanken bringt, ist die Tatsache, dass meine Mutter auch von klein an mit Höhenangst kämpft. Solch Körper-Seele-Zustände, wollte schon Makel schreiben, möchten im Bezug auf ihren Firmensitz unerkannt bleiben und irritieren uns mit unterschiedlichsten Ursprungsthesen, geben ihre Quellen sozusagen nicht preis, auf meine spezielle Akrophobie möchte ich im Folgekapitel eingehen.
Ursache, Anlage oder
meiner alpinen Phobie und ihre unfallsbedingte Ursache…
Als Kind, so erinnere ich mich, hatte ich mit Höhen keine Probleme, schon gar nicht mit Gleichgewicht halten. Ich balanciere eigentlich mein Leben gern, bodennahe noch immer! Holzstämme, Stangen, Mauern, etc. also alles was schmal und heute nicht mehr allzu hoch ist, wirkt noch immer wie ein Magnet auf mich und schon versuche ich darauf bzw. darüber gehend, mein Gleichgewicht so lange wie möglich zu halten. Auch war ich im Stande, mich an Kanten von Abgründen oder sonstigen Tiefen zu stellen und an ihnen hinunterzuschauen, ohne dass mich das Bedürfnis erschlich, hier und jetzt gleich fliegen zu müssen. Ich war sozusagen mit mir voll im Gleichgewicht, also in Balance, wie es Esoteriker gern bezeichnen. Wenn man körperlich sich in solchen Zuständen wiegen kann, dann unerlässlich auch seelisch! Schön wenn’s so ist, noch schöner, wenn’s so bleibt.
Doch dann kam ein einschneidendes Erlebnis, ein Schädelhirntrauma, hervorgerufen durch einen Sportunfall, beim damals so geliebten Eislaufen, vorzugsweise am heute noch „wien-bekannten“ Eislaufplatz „Engelmann“ in Hernals. Ich war 11 Jahre vorbei. Jedes mal freute ich mich wie irrsinnig, wenn es wieder mal dorthin ging, mit der Klasse, oder außerhalb der Schulzeit mit Freunden und Freundinnen.
Die Runden wurden immer schneller, der Platz wurde immer enger, und der Stil immer gewagter. Ich lief wie im Rausch. Ohne Übertreibung hätte man mich bereits einen Meister im „Übersteigen“ nennen können, eine perfektionierte Technik extremer Schräglagen, dabei nach vorne gebeugt wie ein Eisschnellläufer, um die Kurven ohne Tempomilderung zu bewältigen. Was ich nicht ausschließen will, meinen Freundinnen und „Rivalen“ damit imponiert, zumindest es beabsichtigt zu haben. Wie auch immer, es bereitete mir immens Spaß. Der Eislaufplatzbesuch beim altbekannten „Engelmann“ in Hernals zählte zu meinen Freizeitfavoriten im Winter. Bald schon besaß ich - endlich hat man mein Talent erkannt und zu Weihnachten gewürdigt - meine eigenen, schwarz-weißen, kanadischen Eishockey-Schlittschuhe, auf die ich mächtig stolz war. Dass ich mithilfe dieser Eisraketen aber auch galaktische Grenzen durch Erreichen einer vielfachen Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten im Stande war, sollte ich alsbald per Warnung erfahren.
Noch ging es gut, ich feilte unermüdlich weiter an meinem Stil und reizte die Fliehkräfte bis zum… bis es mich erwischte. Aus einem, mir heute unerklärlichen Grund, kam ich plötzlich in Rücklage, vielleicht wollte oder musste ich einem Hindernis oder einem „Kollegen“ ausweichen. Es ging alles so verdammt schnell, dass ich unverzüglich mitten ins Schwarze Loch im Universum des Bewusstseins gezogen wurde. Gott sei Dank kann man aus diesem trotz immenser, unwiderstehlicher Anziehungskraft zurückkehren, nicht wie aus den Löchern im Kosmos. Tja, die Ironie des Lebens bescherte mir beim heiligen Engelmann dies Erlebnis, dass ich an jenem Tag alle Engel singen hörte… was ja nicht stimmt. Kein so süßer, himmlischer Engelschor!
Bei mir war’s eher ein Blitz, wie ein Filmriss, ein Blackout. Nach gefühlten Lichtjahren auf meiner Erde gelandet, wachte ich - nach Verbringen meiner intergalaktischen Reise im schock gefrorenen Tiefschlaf - wieder auf, doch weder im Ozean in der schwimmfähigen Kommandokapsel, noch sonst wo per Fallschirm in der Wüste. Ich erwachte ganz banal im verdunkelten Sanitätsraum und blickte in erstaunte wie besorgte Gesichter, die die allzu typische Frage „Wo bin ich“, partout nicht sofort beantworteten. Man erzählte mir mitfühlend, ich sei einige Minuten bewusstlos gewesen. Von Zeugen erfuhr ich später, dass es mir die Beine wegzog und ich ohne Abwehrreflex rücklings auf den Hinterkopf knallte und damit ebenso heftig auf den sprichwörtlich harten Boden der Tatsachen.
Nach dem Trauma Zeit zum Träumen...
Alles hat zwei Seiten, jeder Schock auch was Schickes,
wenn es nicht versicherungsbedingt ein Scheck wird.
…weil ich von einer alten Medizinfrau endlich einige Wochen strikte Bettruhe verordnet bekam. Diagnose: „Schwere Gehirnerschütterung“. Begleitsymptome, Übelkeit, Kopfschmerzen, Fieber und Schwindel. Seit diesem Zeitpunkt spürte ich in mir, dass etwas nicht mehr so wie vorher war. Eine latent lauerndes Unbehagen, eine Angst. In den Wochen langsamer Genesung lernte ich meinen Lieblingsonkel Fred – schon seit Jahren verstorben – kennen und bewundern und auch die Segelyacht Kangaroa auf einer, mir gewidmeten, beeindruckend gleich vor mir in wenigen Minuten gefertigten Skizze. Auf diesem Dreimaster fuhr er eine Art Testfahrt als Skipper, Maschinist und Navigator, ausgelaufen in Genua mit Ziel Argentinien, gekentert vor der marokkanischen Küste. Doch da zweigt eine andere, weit interessantere Geschichte ab, die sogar als 15-teilige Berichtserie in der Bildzeitschrift abgedruckt wurde und in meinem geplanten Kapitel zu einem viel größeren Buch.
Dieser Freizeit- und ein späterer Autounfall mit Schleudertrauma um die 20 sorgten neben einer von Geburt an ohnehin verformten Wirbelsäule maßgeblich für eine nachhaltige Lädierung der Halswirbeln, die neurologisch diagnostiziert eine temporäre Unterversorgung bestimmter Hirnregionen verursacht, was sich erst im Alter so ab 50 bemerkbar machte, mit 59 kam ein weiterer, nicht genau definierbarer, allgemeiner Einbruch. Bis 35 funktionierte ich einwandfrei so: Ein motorisches Kraftpaket, quasi ein Sportlerherz, gemischt mit „statureller Eitelkeit“, drängte die „Krücke“, das Fahrgestell mit fehlerhafter Steuerelektronik, täglich auf die Rennbahn. Auch heute wolle meine hochleistungsgetrimmte Pumpe mich noch an den Start stellen.
Doch unverhoffte Schwächattacken kamen und häufen sich, manchmal schleicht sich ein Taubheitsgefühl in Armen und Händen ein. Meine Neurologin erklärte es mir mit einer chronischen Reizung des Ischiasnervs, bedingt durch meine „vertrebrale Auffälligkeit“, wodurch seit Längerem kein Tag so ganz schmerzfrei ist: Langes Sitzen mit anschließendem Erheben - „tödlich“. Tägliche Gymnastik, häufiges Wandern und gelegentliche Radtouren tun mir im Moment gut, täuschen nicht darüber hinweg, dass meine Grenzen ständig näher rücken. Die deswegen jedes Jahr schon innig ersehnten, warmen Sommermonate lindern diesen Zustand etwas. Vielleicht birgt diese „Schwäche“ eine noch nicht völlig realisierte Nebenfunktion, die einer dämpfenden Notfallmaßnahme gegen den immer wieder aufs Neue aufflackernden Übermut und noch nicht ganz erloschenen Abenteuerlust, die Grundsteine für eine geradezu euphorische Selbstüberforderung.
Ab jenem einschneidenden Abend, wie schon angedeutet, fand ich also kein wirkliches Vertrauen in meine alte, „bodenfeste“ Sicherheit mehr. Unsicherheit bis Panik stellte sich in manch Situationen ein. Beispielsweise konnte ich nicht mehr direkt vor einer Hausmauer stehen und an ihr hinaufschauen, ohne das Gefühl zu kriegen, nach hinten hinunter gezogen zu werden. Man tut Menschen, die nicht mehr zu jemandem aufschauen, womöglich Unrecht, es als Unhöflichkeit zu werten, denn sie könnten an Akrophobie leiden. Auch nahe der Tiefe, endloser Abgründe, ereilte mich auf einmal und ungewohnt nicht nur ein mulmiges Gefühl, das sich bis zur Höllenangst steigern kann. Mit allen mir gebotenen, mentalen Ressourcen simulierte ich dahingehend lange Zeit und mit überwiegendem Erfolg Mut und vollkommene Furchtlosigkeit. Verdrängung pur. Ich war im Stande, mich und meine Umfeld überzeugend zu täuschen.
So, Schluss des Patientengesuderes in den Wartezimmern der Arztpraxen, wo man genüsslich und höchst interessiert jedes Mal seiner eigenen Krankheitsgeschichte lauscht. Wie man vielleicht nicht sofort erkennt, kann man mit solchen außergewöhnlichen, fantastischen Anlagen, die mir halt später angeheftet wurden, doch nur mehr Schriftsteller werden, in meinem Fall wurde ich regelrecht dazu neu geboren… Anlagen?! Anlagen sind wie Beilagen, die nicht zwingend gut schmecken müssen. Anlagen sind für andere eine aufwandsarme Investition in ein erhofft faules Leben, man braucht dazu nur bisserl Geld. Bei mir ergibt die Neigung zum Schreiben, meine Zweite Liebe, eine mich täglich zerreißen wollende Zwiespältigkeit in Sachen Zeitmanagement. Die Wanderlust ist justament nicht auslöschbar. Gut, wieder zu den Alpen:
Mehrere Wege führen zum begehrten Ziel!
Wenn der sprichwörtliche Weg nicht schon selbst das Ziel ist, was für uns entspannt wandern hieße… da spreche ich sicherlich vielen aus der Seele...
Und jetzt erst recht war Bergsteigen, außer Seilklettern, angesagt. Denn wer aufgibt, hat bereits verloren! Diese Einstellung entspricht meinem Wesen. Die Ausnahmen, die bekanntlich die Regel bestärken, sind: ich sehe weder eine winzigste Chance noch irgendeine Perspektive auf Erfolg durch den Einsatz in spe. Da kommt wohl zusätzlich der „rationelle Löwe“ ins Spiel, der doch nicht allzu gern seine Energien in letzter Konsequenz sinnlos verschleudert. Dieses Mähnenvieh ist es aber auch, das wegen seines Stolzes zu riskieren bereit ist. Bisweilen ziemlich scharf an der Grenze zum Tod.
Mein 20jährig betriebener Leistungssport Kung Fu half mir, meine latenten Ängste zu kontrollieren und förderte die, für mich selbst erstaunliche, mentale Stärke - jeder weiß vom ominösen, sagenhaften „Chi“. Die hochkommende Panik im Ansatz schon erfolgreich zu bezwingen, andersrum, sie regelrecht zu unterdrücken, zu verdrängen, auszublenden, wie auch immer man diese Strategie benennen will. „Du schaffst es, es ist ganz leicht! Dein Tritt ist vollkommen sicher!“ Und, es funktionierte… meistens! Ich sammelte dahingehend eifrig Erfolgserlebnisse und, man staune, Training macht den Meister, immer öfter kamen die Angstzustände erst gar nicht auf.
Lange Zeit konnte ich mit diesem Schmäh, aller externen Befürchtungen zum Trotz, in die Berge steigen, manch gewagten Grat in den Dolomiten begehen, wie zum Beispiel auf den Monte Cristallo; überhaupt sämtliche Gipfel besteigen, mitunter auch mit Karabinern und Hosengurt am geführten Seil hängend, wenn auch insgeheim nicht so ganz entspannt. Ich vermochte weiterhin Baumstämme, auch in bereits gefährlichen Höhen über Bäche und Schluchten liegend, zu überqueren, wie damals im Ruwenzori-Gebirge auf der „Drei-Lally-Tour“ durch Ostafrika. All das ist schlichtweg Teil meines Wesens, das mich von Geburt an bewegt und agieren lässt. Sich nicht von Schwächen überwältigen lassen!
Herausforderungen mag ich eben, es sind ehrlich gesagt selbst gewählte Wagnisse, Experimente, Abenteuer, also alles was ein gewisses Risiko bedeutet und nicht jedermanns Sache ist. Ein ganz kleines bisserl auch heute noch; wie schon gesagt, vorausgesetzt, ich erreiche damit das, was ich vorhatte, auch wenn ich damit bei irgendjemandem/in nur Eindruck schinden will. Es ist halt so, dass ich mich prinzipiell mit Lust „auf die Reise“ mache, wenn sie, wie schon erwähnt, zum begehrten Ziel führt. Egal, wie der Weg dorthin sich präsentiert. Von der Ist-Position bis zur Soll-Position „...ist’s bloß ein Katzensprung...“ (geliehen von Ambros & Heller).
Dazu gesellt sich so ein nicht ganz ungefährlicher, innerer Drang, das Unübliche, das Unmögliche zu schaffen; wo die anderen streiken, aufgeben und sozusagen weich werden, fange ich erst an oder mache just gerade dort weiter, auch im Geistigen, wo viele zu denken aufhören, fange ich mit Leidenschaft an! „Übung macht den Meister“ ist auch so ein Sprichwort für mich. Und mir selbst kreierte Leitsätze wie diese: „Wer vor der Angst davonläuft wird zum Gejagten, zum Opfer!“ Oder: „Sich vor nichts und niemand unterkriegen zu lassen!“ Und liebe ambitionierte, angehende oder erfahrene Psychoanalytiker: „Es muss nicht alles auf einem psychopathologischen Komplex fußen. Es darf auch ein Ausdruck, eine Form von Lebenslust und Lebenswillen sein, die persönliche Version von Lebendigkeit!“
Faktor Altern… eine Reise in angrenzende Gefilde
Tja, wer gesteht es sich schon gern ein – eine zwangsläufige Aufarbeitung
Ja, das leidige Altern. Nicht nur das plötzlich widerstehbare - gut, ich rede vom ganz und gar nicht mehr unwiderstehlichen Fluidum deiner neuen, befremdenden Körperausdünstung - schränkt das gesteigerte Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und Wärme ein. Du schmeckst nach „Hansl“ oder nach gekippten Wein in der alten, verstaubten Flasche, die zwar noch einen echten Korken aus spanischer Eiche drin stecken hat, was aber auch nix mehr nützt. Es umfängt dich so eine Säuerlichkeit, nicht nur die altersbedingte wegen dem Grant auf alles Jüngere.
Also nicht nur das von weitem wahrnehmbare, naturbelassene Odeur „Eau de Cologne geriatrique“, dazu die „weche“, wackelnde Körperhaltung, das im Hosensack versteckte Zipperlein und das kaum noch färbbare Haupthaar mangels diesem… Nicht allein, was ja längst genüge, ist es… Sondern, trotz aller sichtbarer Makel willst durchaus noch bei den Jungen auf irgendeine, wenn auch nur belustigende Art punkten und vor allem nicht auf den „lieben Opa“ reduziert werden! Schau, der Opa hat auch ein Handy, ob’s er noch hört?
Nein, es ist dieses, bis in die tiefste Gruft runter ziehende, höflich gemeinte Lob, dass man ja eh für sein Alter noch gut beieinander sei und nicht jammern sollte! Andere müssen sich schon von ihrem eigenen Rollator hinterher schleifen lassen oder stundenlang auf den Fahrtendienst warten, den man wieder mal verpasst hat, weil man vergaß die Uhr auf Sommerzeit zu stellen. Du willst dich nach längerem Gehen auf den Rollator setzen und hast ihn daheim vergessen. Es ist dieses nicht selten so schlecht gespielte Mitgefühl und deine lustig gemeinte Bemerkung, dass es jeden erwische, hehehe, tangiert niemand, wie dich vor Jahrzehnten ja auch nicht. Jetzt aber, in diesem Moment, dich ganz allein und voll, weil es dich voll und ganz erwischt hat! Und dann dieses: „Geht’s?“ Ein schlimmeres Wort wie der Dolch im schlaffen Rücken gibt’s nicht, wenn du die 20 überschritten hast, wann, ist wurscht!
Die Jugend lässt dich jetzt, dem man nicht mehr abnimmt, dass er mal zu ihnen gehörte und, was soll’s, greise geboren wurde, völlig allein. Weil sie jung und geil sind und Typen wie du bei ihnen sowieso off-gefuckt werden und in diesem Modus geschalten, nur hoffen, dass sie rechtzeitig einen ihrer ständig nach gehetzten, unnachgiebig verfolgten Kicks nicht mehr überleben. Intergenerativer Respekt? Hehehe! Du kannst doch diesen zeitgeistigen Schwachsinn in Lichtgeschwindigkeit, diesen „Laserspeed“ nicht mehr mithalten! Alles wird in Nanosekunden erledigt, auch du bald schon… „Ooouuuttt und ooofff“
Nicht vergessen, nein, wie sollte man! Im Alter wird auch dein „innerer Partner“ müde, der dich bislang noch immer treu ergeben und unermüdlich motivieren will, und verabschiedet sich eines Tages für immer in den wohl verdienten Ruhestand; nicht aber der geliebte und gehasste Schweinehund... Tja, heißt ja nicht umsonst Alterungsprozess, da wird dir beinhart der Prozess gemacht… Überwindung kostet immens Kraft, die man gegen Ende seiner Tage nicht mehr aufbringen kann und will. Die Endlichkeit unseres irdischen Aufenthalts, diese Zeitspanne wir als Leben bezeichnen, darf ruhig einmal ihr Ende haben. In dieser biologisch gesetzmäßigen Dramatik kann man endlos wie in Folge schwelgen… zum Leidwesen der anderen oder auch einem selbst. Da wäre doch vorbeugend das Vergessen fast heilend, oder? Das Langzeitgedächtnis hält die jungen Jahre frisch und einen gesund, das kurze braucht eh keiner!
Die Haut wird im Alter, entgegen vieler Meinungen, nicht robuster, ledriger und dicker, nein, sie wird dünner, durchsichtiger, poröser, außer an unnötigen Stellen wie hässlich auf den Fersen und Zehenballen. So wie die Behaarung: dort wo du sie schön fändest, wird sie lichter bis gänzlich kahl, dafür wuchern die Haarbüschel aus allen möglichen bis unmöglichen, noch dazu für dich schwer zugängigen Körperstellen. „Herbstliche Sommersprossen“ – der Sarkast würde sie vorgezogene Leichenflecken nennen – klingt ja lieb und werden doch lieber beim anderen belächelt. So wirst du langsam und sicher zur eigenen Karikatur, die du nicht immer lustig findest. Je besser du das Drama des Verfallsprozesses überwindest, du dich daran bereits amüsieren kannst, beweise als Idealfall dein bewundernswertes Gemüt! Meine ganz besonders geliebte Freundin und ich üben uns täglich darin, in Sachen Selbstironie.
Kennt ihr den Eintagsfliegeneffekt?
Jeden Morgen quälst du dich mit letzter Energie wie eine Eintagsfliegenlarve aus dem schonend höher gelegten Bett und begibst dich unter Aufbietung höchster Anstrengung unter Deinesgleichen, nur um dich am Abend todmüde wieder ins Bett zu quälen. Der einzige Unterschied, du bleibst die gleiche Eintagsfliege.
Ja, man wird sensibler, wie gesagt, nicht nur aus dermatologischer Sicht dünnhäutiger, sondern man ist einfach mental nicht mehr so belastbar. Die Stressresistenz, die so gern zitierte Vulnerabilität, nimmt von Jahr zu Jahr ab. Die Regenerationsphasen werden immer länger. Der Antrieb braucht auch schon seine gewisse Zeit und kostet immer mehr Überwindung, bis er dann gänzlich ausfällt. Ich merk’s täglich am Morgen. Je älter du wirst, je stärker, regelrecht jünger und fitter wird der Innere Schweinehund, der sich offensichtlich an deiner ganzheitlichen Marodierung erfreut, regelrecht labt und mästet. Dieser lichtscheue Schuft in dir scheint sich also vom Altern ungeniert zu nähren... er frisst täglich nicht nur deine verbrauchten Zellen, ich glaube, er labt sich gern auch an den frischen. Da kannst du ja in der Produktion nicht mehr nachkommen.
Wie auch immer, der Sauhund lebt und gedeiht vor sich hin wie ein feinstoffliches, bösartiges Geschwür, bis heute nicht operabel. Er ist der Ghul im hintersten Kellerwinkel, der sich von den dort deponierten Leichen ernährt... wie der Baumschwamm den Baum anzapft, wie eben der Parasit und Schmarotzer den Wirt langsam aussaugt. Einer, der absolut nicht auf ein durchaus mögliches, symbiotisches Zusammensein ausgerichtet ist. Moment Mal, der nahe liegende Forschungsauftrag an die bio-psychologische Wissenschaft wäre, ob nicht er nämlich dein Altern bewirkt und man ihn endlich seiner mörderischen Absichten per einschlägiger Gutachten überführen und lebenslänglich einbuchten kann? Tja, irgendwas muss passiert sein, nachdem unsere Ureltern verbotenerweise Obst aßen und aus dem Paradies flogen, sogleich ihre unschuldigen Leben zur Strafe per früher Vergreisung endlich wurden.
Bei mir persönlich führten so ab Mitte Dreißig mehrere Faktoren zum Aus im Sport und ich reduzierte, so weit es die Zeit zuließ, auf ein minimalistisches Heimtraining, ich konzipierte und verordnete mir eine Art „Not-Gymnastik“. Der wesentliche Grund für den Abschied von regelmäßiger Sportausübung war die Gründung meiner eigenen Familie und eine berufliche Veränderung, wie wohl auch bei den meisten „Schülern“ meiner Gruppe. „Weib und Kind“ kamen daher und beherrschten selbstverständlich die Szene. Zudem befand ich mich in einem ausbildungsintensiven Berufswechsel, der Übertritt in eine vollkommen neue Sparte des Broterwerbs. Durch Vernachlässigung bzw. Beendigung meines wöchentlichen Trainingspensums und regelmäßigen, bis hochalpinen Bergtouren, verlor ich anscheinend wieder an Selbstsicherheit in Sachen Höhe und generell an Körperdisziplin, dafür legte ich rundum zu. Man wird so stattlich, gewichtig. Wie man so schön sagt, ich baute hier ab und dort auf. Wie schon im vorigen Absatz erwähnt, kann sich kaum jemand dem Gesetz der Biologie entziehen und wird halt mehr schnell als langsam alt. All das weiß man sehr wohl aus gebotener Vernunft, nur will man es so oft nicht wahrhaben! Die Unvernunft, so befürchte ich, die wird nicht alt, die bleibt, nur kommt sie oft viel hinterlistiger daher. Dem Alter ist die Vernunft also nicht geschuldet, sondern nur die Art und Weise seiner Vortäuschung, der Vorspiegelung, des ausgefuchsten Bluffs, die erwartete, professionelle Hypokrisie, um altersg’scheit daherzutippen.
Immer weniger ist der eingepflanzte „Saurüde“ im Laufe des Lebens vom Opfer und Wirten bezwingbar, maximal kannst du ihn im Selbstgespräch zur Rede stellen. Ja, du kannst ihn sogar aufs untergriffigste schimpfen! Und? Stinkefinger, lange Nase, Schielaugen und herausgestreckte Zunge hinterm Rücken. Und doch, wer sich aufgibt, hat schon verloren! Schrieb ich bereits! Und so kämpfe ich seit meinem 50er gegen diese ungewünschten, oft regelrecht peinlichen Zustände. Die Höhenangst. Genug der Selbstbemitleidung in melancholischer Suada. Denn:
Das hättet ihr wohl gern, ihr „Gipfelkreuzträger“!
Ihr seid nicht Klettermaxen vorbehalten!
Nein, liebe Berge, ich lasse mich nicht unterkriegen, ich werden immer wieder „meine“ Wege zu euch rauf finden, auch wenn ich mir einen extra zu euch hoch graben und schlagen und sprengen, auch wenn ich eine Seilbahn bauen muss, oder den Helikopter nehme! (Scherz!) Nein, das, was bald kommt, klingt zwar noch nach Scherz, ist keiner: Die Folgekonsequenzen des E-Bikes und des bald käuflichen „SIV“ (Sleep in Vehicle) sind nur mal eine Zwischenetappe. Das Sinnlose hat nach oben noch genügend Luft für ungeahnte Höhenflüge, wie hoffentlich den eigenen Kletterroboter, auf den ich mich schon freue. Tandemklettern mit dem zusammenlegbaren „E-Mountainguide“; die mich köstlich amüsierende Gehmaschine, entworfen vom hoch geschätzten Kinderbuchautoren Erwin Moser, bleibt nicht mehr lang nur am Papier. Das ist der Tenor der Zeit: „Man möchte ja eh alles tun, nur nicht selbst!“ Hmchm, ich schon! Ist aber elendig mühsam.
Berge ziehen mich weiterhin magisch an und ich habe gleichzeitig immensen Respekt vor ihnen. So wage ich es immer wieder, an ihnen mit Genuss hochzusteigen, natürlich auf voraussehbar bzw. einschätzbar „harmlosen“ Wanderwegen. Es lässt sich aber, wie schon erwähnt, bei Erstgängen nicht vermeiden, ab und an wieder in Passagen zu gelangen, die eine Panik in mir auslösen und Tränen der Wut und Verzweiflung ob der empfundenen Ausweglosigkeit produzieren. Es gibt kein vor und kein zurück mehr, du musst da jetzt durch, oder... Meine dahingehend erstklassige Berggefährtin, neun Jahre älter und so beneidenswert trittsicher und schwindelfrei, führt mich dann mit gutem Zureden wieder aus der Gefahrenzone. Sie geht sicheren Schrittes in beneidenswert jugendlichem Elan voraus, ich, um Jahrzehnte gealtert, hänge zittrig am hoch technischen Treckingstock, wie ein Greis auf der Krücke. Natürlich weiß ich, dass alles nur Einbildung ist, aber ich komme mir vor wie eine hohe schwankende, allein stehende Fichte im Wind. Nicht selten überwinde ich kritische Stellen auf allen Vieren. Von einem aufs andere Mal schwöre ich, wenn nicht gleich dem Wandern überhaupt ab, zumindest mich solch Situation nicht mehr auszuliefern! Der altersgerechte Schwund des Kurzzeitgedächtnisses ist da sehr hilfreich.
An meiner „ganz besonderen“ und „exquisiten“ Höhenangst - andere Menschen, andere Sitten und Phobien - ist eben eigenartig, dass ich bei gut gesicherten, heiklen Abschnitten nur eine geringe Unsicherheit verspüre, so weit diese Passagen nicht allzu lange andauern. Ebenso auf Leitern, oder Stegen und Treppen aus Metallgitterrost, also, wo man nach unten durchschauen kann, vorausgesetzt, sie sind breit genug und zuminderst auf einer Seite durch ein Geländer flankiert, wobei mich das bisserl Unbehagen lediglich zur Vorsicht mahnt. Der Felsenpfad auf der Hohen Wand als künstlicher Treppen- und Leiternpfad unterm Kohlröserlhaus wäre für mich zum Beispiel absolut angstfrei zu begehen. Jedweder Aussichtsturm aus Stahl und Gitter konstruiert kann ich mühelos hochsteigen. So lange sich für meine Arme, auf die ich mich mehr verlasse, als auf meine Beine, ein Festhaltegriff bietet, kommen keine „Hinunterfall-Befürchtungen“ auf, da krieg ich eigenartigerweise nicht das „Fallerte“.
Gipfelstürme mit Siegeschancen für „Schwindlige“!
Warnungen und Ratschläge aus eigener „bitterer“ Erfahrung an gleich fühlende Menschen. Man wird nicht zwingend weiser, wenn man älter wird, dafür buchstäblich angeschissener...
Vorsicht, natürlich schreibe ich hier über meine subjektive Empfindungen, Eindrücke, Einschätzungen und Bewertungen, auf die sich meine gut gemeinten Ratschläge stützen! Zumal es, wie wir wissen, bei allem, das im emotionalem Bereich liegt und dort ein schieres Eigenleben zu haben scheint, individuell unterschiedliche Nuancen bei den Ursachen und den Auswirkungen der Akrophobie gibt. So geht es mir um den Umgang damit, um die so weit als mögliche Austricksung, zumindest Abschwächung dieser.
Geologische Vorboten achten! Ich schleiche mich heran, wie ein Späher, wie ein indianischer Scout, nach verdächtigen Spuren in der Landschaft Ausschau haltend. Ernst, unablässig scanne ich mit Argusaugen schon vorausschauend das mich umgebende Arial wie ein Landvermesser; inspiziere es nach Indizien, verräterischen Hinweisen, also alles, was auf „neuralgische Stellen“ hindeuten könnte. Zum Beispiel bei Kammwanderungen: Wenn der Bergkamm immer spitzer wird, die Flanken zunehmend steiler abfallen, hin und wieder bereits Felsen aus dem Boden ragen, dann ist eines mit hoher Wahrscheinlichkeit sicher, nämlich, es wird mit ziemlicher Sicherheit für uns „beschissen“. Es kommt bald zu exponierten Stellen, die keineswegs gesichert sein müssen! Entweder umdrehen, oder aber, den schwindelfreien und trittsicheren Partner immer ein Stück vorausgehen lassen, der dir die Wegbeschaffenheit beschreibt und du von Mal zu Mal entscheiden kannst. Nicht selten traf ich Steigsicherungen an, wobei mir die gewählten Kriterien schleierhaft sind, manchmal sogar in fragwürdigster Körperhöhe verlaufen, hingegen an weit riskanteren Stellen sie plötzlich fehlten!
Unablässig ist eine entsprechende Kondition, die sie mitbringen sollten! Es liegt nun an der strukturgeologischen Natur der Sache, dass gegen Ende einer Gipfeltour die Wege gewöhnlich schwieriger werden. Ansonsten möchte ich dringend anraten: Etwaige, voraussichtlich kritische Etappen am Routenanfang einplanen und so, dass es im Falle des Falles noch die Möglichkeit zur Umkehr und Zeit für Alternativrouten gibt. Man denke dran: hast du dich bereits zu tief ins brisante Gelände gewagt, verleidet es dir auch die Umkehr, weil erste Erschöpfungsanzeichen sich bemerkbar machen.
Sich vorsorglich genügend lange Verschnauf- und Trinkpausen zu gönnen, sind generell für alle Berggeher unerlässlich, auch hin und wieder eine kurze „Sitzrast“ tut dem Kreislauf gut! Denn nach mehreren Stunden Gehzeit lässt durch die unvermeidliche Ermüdung die Konzentration nach und anspruchsvolle Passagen werden für dich noch heikler! Vernünftig ist, am Anfang einer Wanderung mit der Energie hauszuhalten und sich mit Siegeslächeln zurückfallen lassen – deine Zeit kommt noch! Der Vernunft aber mit größter List trotzend, hebe ich mir das nervende Kräftesparen rücksichtvoll für den Schluss auf, wissend, dass andere ja auch gern als erste durch den Triumphbogen der angepeilten Hütte schreiten. Kein Scherz, ich neige zum vorzeitigen verausgaben. Saublöd ist nur, wenn du am Anfang klugerweise ökonomisch gehst und trotzdem am Ende eingehst. Wieder ernst:
Was wirkt neben Alter und Erschöpfung noch Angst steigernd? Zum Beispiel, wie bei mir, die Kurzsichtigkeit, wobei ich da absolut lange kein Vorbild war. Mich nervten Brillen, die ja doch immer wieder anlaufen, vor allem beim Schwitzen aus dem Gesicht zu rutschen drohen und was weiß ich... Aber doch, es gibt bereits praktische, optische Sportbrillen, eine davon, mit drei, unterschiedlich getönter Sonnenblenden zum Aufstecken und Hochklappen, testete ich mit Erfolg und sie zählt zu meinem „Musthave“-Equipment. Sportbänder für die Kopffixierung der Brille, oder, relativ neu, zusätzliche Ohrenbügel aus Gummi tun es auch. Wenn du den Untergrund, auf den du angewiesen bist, nur verschwommen wahrnimmst, vor allem wenn die Lichtverhältnisse – schattig, neblig, dämmrig – also nicht ganz so ideal sind, kannst du keine sicheren Tritte mehr setzen und gehst sozusagen „blind“ – und schon sind Unsicherheit und Angst präsent. Apropos:
Höhenangst und Trittsicherheit
sind zwei verschiedene Paar Goiserer!
…worauf Gott sei Dank auffallend öfter bei öffentlichen Wanderausschreibungen neben empfohlener Kondition hingewiesen wird: Nur, du kannst trotz Höhenangst in unwegsamen Gelände durchaus sicheren Trittes sein; vice versa bist du generell schwindelfrei, aber im Tritte setzen nicht gerade geübt, also sicher. Wenn die Höhenangst sich einschleicht, dann, klar, werden deine Tritte aus Panik schlampig, hastig, also unpräzise, weil du der Gefahrenzone entfliehen willst. Wenn du merkst, dass du generell unsicheren Schrittes bist, dann überhaupt das Wald- und Bergwandern meiden, stetige Sturzgefahr! Mit Trittsicherheit ist das ursprünglich instinktive Aufsteigen auf unebenem Gelände gemeint, also du nicht gleich über jede Wurzel oder Stein stolperst. Okay und klar:
Gute und vor allem auf sie richtig eingestellte Treckingstöcke können bei Angst doch ein wenig Sicherheit vermitteln und eine erforderliche Ausbalancierung unterstützen. Nach wie vor hadere ich mit Stöcken, doch ich gestehe, gerade beim Abwärtsgehen benutze ich sie immer öfter! Da herrschen zwei gut begründete Meinungen: Der Gleichgewichtssinn wird mittels Stöcke keineswegs gefördert, im Gegenteil, er läuft Gefahr, sich zu reduzieren. Andererseits können sie, wie gesagt, im bestimmten Gelände, bei den meisten bei abschüssigen Abstiegen, ein Sicherheitsgefühl vermitteln und vor allem die Knie schonen. Mein Rat, auf alle Fälle welche mithaben!
Apropos Goiserer: Bitte sich Zeit nehmen für Bergschuhe. Zu groß gewählt? Wenig Halt, man „schwimmt“ im Schuh und das brauchen gerade „wir“ wirklich nicht! Zu eng? der Druckschmerz verleidet ihnen früher oder später die gesamte Tour. Und, wenn geht, leichtere Modelle wählen, sonst hängen sie wie Betonklötze an den Beinen. Gerade Menschen mit Höhenangst sollten alles tunlichst vermeiden, was sie noch außertourlich behindert!
Lassen sie sich auf keinen Fall dazu hinreißen bzw. von jemand verleiten – „Geh, ist nicht so schlimm!“ - aus Scham, aus eitlem Stolz und falschem Selbstbeweis, aus launig-spontaner Selbstüberschätzung. Das vielleicht nur, weil man der geliebten, blöderweise schwindelfreien Partnerin nicht nachstehen will, bzw. der Gruppe nicht den Tag verderben will, oder aus rationalen Überlegungen: „Jetzt umkehren, alles wieder zurück? Denn bald wären wir da!“ Einen Einstieg in für sie riskante Abschnitte zu wagen, wo sie dann nicht mehr zurück können, es für sie keinen „sicheren“ Platz zum Durchatmen oder besinnen gibt, schnellatmig werden, am ganzen Körper zu zittern beginnen, der Schweiß aus allen Poren tritt und sie bereit sind, alles, wirklich alles zu tun, um aus dieser Situation zu gelangen… solche Momente können ungemein gefährlich sein und dramatisch ausgehen!
Der Faktor Tagesverfassung: Nicht zu unterschätzen! Wir kennen es doch alle! Du beginnst den Tag mit einem Hochgefühl, alle Bäume hoffentlich nur sprichwörtlich ausreißen zu können, die Welt und ihre Berge gehören dir! An solchen Tagen merkst du, dass sich die latenten Ängste möglicherweise über den ganzen Tag hindurch in Grenzen halten, wie geschrieben, möglicherweise. Denn auch eine manische Stimmung kann plötzlich kippen, wie das launische Wetter in den Bergen! Dann gibt es Tage, da steigst du schon bleiern und schlaff aus dem Bett, als hättest du eine Nachtwanderung im Himalaja hinter dir. Du fühlst dich unrund, wirkst fahrig, bist nervös. Natürlich kann sich das im Laufe des Gehens wieder bessern. Wie auch immer, lassen sie die Vernunft und ihre persönliche Erfahrung immer im Hinterstübchen präsent! Im Vorderstübchen aber behalten sie unsere fantastische Bergwelt, die auch sie auf „gemäßigten Wegen“ genießen dürfen!
Meidet bitte schroffe Höhen, exponierte, ungesicherte Steige bzw. Pfade, besser gleich den geplanten Gipfel mit sichtlich anspruchsvollem Anstieg. Konkrete Routenempfehlungen auf Anfrage von einem „Akrophoben“, der dem trotzen möchte und gern auf erträglichen, unmulmigen Wege alpine Höhen erklimmt.
Sprüche klopfen aus Jux und Tollerei und übertriebener Wachsamkeit
Bisserl Protest und Verarschung aus aktuellen Anlässen
Gesendet mit herzlichen Grüßen
eines „besessenen“ Analytikers, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden?
Mit diesen eigentlich recht unkomplizierten Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen als Polemiker, „Pamphleteur“ und „Kalaue“, der leidenschaftlich gern und ausgiebig ausschweift, was ich meinen, nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“ verdanke. Ein bisserl Satire, also Ironie, Zynismus und Sarkasmus sind in meinen „Anthologien“ kaum zu vermeiden. Dabei bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, suche dabei nach längst vergessenen Worten, stehe zu meinem Faible für Metaphern und stelle an mich den Anspruch, mit Worten grell, deftig-heftig, schockierend-dramatisch zu malen zu versuchen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen.
Am Ende meiner Sendungen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das eigentliche Menschenrecht - WWW.RE-SPECT.AT!
Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Die gemeinschaftlich zu gestaltende Politik ist längst abgesackt in eine reflexiv verwaltende. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen.
In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche.
Also gut, ich gestehe, ich bin frei ordinierender Mystiker und Demokrat – Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als dramaturgischer Denker zu bedenken. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle.
Meine Aussendungen sind so eine Art Auseinandersetzung in Selbstmoderation mit ständig uns umschwirrenden Themen.
Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange dazu Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden. Insofern nehme ich auch keine „anhaftende“ Verantwortung für anderswo veröffentlichte, modifizierte Aussendung, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte. Das versendete Original wird immer abgespeichert! Ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist. Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account!
Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis!
FIN
Sehr geehrter Herr Dr. Mag. Risto-Donevic!
Ich darf mich im Namen von Bundeskanzler Christian Kern die übermittelte umfassende fundierte Argumentation und Analyse zum Ziel Vollbeschäftigung bedanken.
An das
Bundeskanzleramt Österreich
Kabinett des Herrn Bundeskanzlers
Herrn Bundeskanzler Mag. Christian Kern
Ballhausplatz 2
A-1010 Wien
EINSCHREIBEN
Sehr geehrte Mitglieder des Senats 3!