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Leserbrief an Wann&Wo: Wiedereinstieg von Arbeitslosen (zum Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner)

Aktiver Admin am Di., 18.08.2015 - 11:23
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(18.8.2015) Wenn sich Landeshauptmann Markus Wallner im Wann&Wo vom 16.8. damit brüstet, dass er 1,25 Mio. Euro frei gibt für Initiativen zum Ein- bzw. Wiedereinstieg von Arbeitslosen in den „Arbeitsmarkt“, so weisen wir darauf hin, dass vier profitierenden Trägereinrichtungen besser auf korrekten Einsatz unserer Steuer- und Versicherungsgelder kontrolliert werden sollten.

Es werden vermehrt Fälle bekannt, in denen hochqualifizierte über 50 Jahre alte Langzeitarbeitslose, im sogenannten Beschäftigungsprogramm 50+ vom AMS in Kooperation insbesondere mit Caritas und Integra genötigt werden, solche vom Steuerzahler hoch subventionierten „Transitarbeitsplätze“ in Anspruch zu nehmen. Meist auf wenige Monate bis maximal 1 Jahr befristet wird am „zweiten. Arbeitsmarkt“ unter Umgehung regulärer Kollektivverträge pauschal nur mit 8,15€ brutto/Stunde entlohnt. Ohne Anrechnung von Vordienstzeiten und Qualifikation! Dabei ist eine „sozialpädagogischer Betreuung“ die vor gibt, uns zugeschriebene „Vermittlungsdefizite“ zu „bearbeiten“, aber selten echte Qualifizierung.

Solche Arbeitsprojekte dienen NICHT der „Wiedereingliederung“ Erwerbsarbeitsloser in reguläre Erwerbsarbeit. Im Gegenteil, werden hoch qualifizierte und erfahrene Menschen durch solche unter Androhung Existenz vernichtender Bezugssperren erzwungene Initiativen ABQUALIFIZIERT und stigmatisiert.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass solche Projekte nachher im Schnitt nur zu etwas über 10 Tage mehr echter Beschäftigung führen und netto weit unter 10% der Verpflichteten eine dauerhafte Arbeit finden. Die Anderen werden weiterhin in teuren AMS-Zwangskursen und Arbeitszwangprojekten weiter im Kreis geschickt oder flüchten in Pension, Krankenstand oder Abmeldung vom AMS. Die Kosten dieser Projekte rechnen sich laut Studien bestenfalls nach 5 bis 7 Jahren, wenn überhaupt.

Teile der Gesellschaft werfen diesen Hochqualifizierten, vor allem Über-50jährigen, dann auch noch vor, Sozialschmarotzer zu sein, obwohl diese selbst Jahrzehnte lang selbst in die Arbeitslosenversicherung und in den Staatshaushalt eingezahlt haben.

Wir fordern die Landesregierung Vorarlberg auf, das AMS und die angeblich gemeinnützigen Projekte besser zu kontrollieren, und das Menschenrecht auf frei gewählte Arbeit für Alle umzusetzen. Keine BewohnerIn des Landes hat es sich verdient, zur Wahrung des Scheins zwangsweise für Caritas, Integra und Co als niedrigst bezahlte ArbeitnehmerInnen zweiter Klasse seine/ihre Lebenszeit zur Verfügung stellen zu müssen.

Aktive Arbeitslose Österreich - Regionalgruppe Vorarlberg

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