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Gedankenexport's blog

>>Die Angst ist kein Aprilscherz<< (349. Denkarium) © copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, April 2019 Diese elektronische Nachricht darf wie immer auch ungelesen gelöscht werden! Inhalt Ein Streifzug durch grassierende Th

Submitted by Gedankenexport on Thu, 04.04.2019 - 23:20
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© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, April 2019     

Diese elektronische Nachricht darf wie immer auch ungelesen gelöscht werden!

Inhalt

Ein Streifzug durch grassierende Themen

♦ Intro ♦ Sommerzeit & Euro ♦ Klimademo ♦ Schutzhaftdemo ♦ Aktion Scharf ♦ Wendi auf Rügentour ♦ Desasta ♦ Doskozil ♦ Ka-Feiertag ♦  Marktneuordnung ♦ Ethikstunde ♦ Richterurteile ♦ Kopftuchverbot ♦ Holmi ♦ Frauentag ♦ Todesanzeigen ♦ Flugzeug- und Schiffskatastrophen ♦ Schwarzroter Realzirkus ♦ Brexit-Zirkus ♦ Schlafentzug ♦ Gelb macht radikal ♦ Bürgerbeteiligungslüge in Wien ♦ Vorwand zum Töten ♦ Putschist Guaido ♦ Tatortschmarren ♦ Hund am Idioten ♦ Fotoflut im Internet ♦ Sensationsduell ♦ Ladenhüter Strache ♦  Erhebung, Faktensammlung, Resümee

Die Angst vorm Imageverlust

♦ Nicht berühmt ♦ Medienmagie ♦

Berufsaristokratie

Verlassen von Gewohnheiten schafft Veränderung

Macht aus Angst macht Angst

Wertschätzung erst nach Zerstörung

Tipps ohne Ende und Köder für Leseratten
♦ Bauchübung ♦ Liegestütz ♦ Bizep & Co ♦ Kijimea & Windeln ♦ Unanständiges ♦ Landluft ♦ Shaolin ♦
Gute Adressen

Autorenblatt 


Die Angst ist kein Aprilscherz

Ein Streifzug durch grassierende Themen

Intro

Durchaus Themen, die sehr wohl Angst bereiten können, bisweilen auch Höllenangst, vor allem dann, wenn man sich getraut, nur ein wenig über den Tellerrand zu blicken, seine Gedanken frei schweifen lässt, sich wagt, von der medial verbreiteten Klischeemeinung ein Stück zu entfernen, sich auf die „offene See frei schwebender Geister“ zu trauen, das Trendsurfing ruhen zu lassen, nicht immer im Chorus der Klischees mitsingen zu wollen und sich dem uns einverleibenden, einlullenden Zeitgeist mal zu entziehen. Im freien Denkraum so richtig durchatmen. Es tut einfach gut, seinen eigenen Einschätzungen, seinem Bauchgefühl und Hausverstand so richtig zu vertrauen. Apropos: Mir ist schon bewusst, dass mein Geschreibe als verschwörerischer Humbug gewertet werden kann, quasi ein mysteriöses „Fingersaugextrakt“. Egal, heut ist 1. April, in diesen ich jetzt niemand schicken will, dafür unterstelle ich vorauseilend dem Leser wie der Leserin eine unbefangene Urteilsfähigkeit. 

Angst & Furcht. Andererseits könnten sie gerade ein Antrieb sein, sich diesem Zustand der Erstarrung, des Verharrens, der Handlungsblockade, der verlockend bequemen und konfliktlosen Resignation entledigen zu wollen, indem man „etwas“ ändert, wenn schon nicht im großen revolutionären Stil, sondern mal bei sich selbst. Doch so ganz und einfach ist dem nicht… dem „Fang doch bei dir mal an, nicht immer die anderen kritisieren!“ Deshalb, weil wir eben keine „Einzeltiere“ sind, auch wenn einige unter uns sich als solche aufführen, weil uns eben die Evolution zusammengeschweißt hat, sind wir letztendlich auf die „Herde“ angewiesen. So muss und wird es auch eine „Kollektive Intelligenz“ (Schwarmintelligenz) geben.

„Bei sich selbst beginnen“ ist zu einer pseudopsychologischen Floskel geworden, denn das Große System schnürt uns bereits wie ein Korsett zusammen und nimmt uns langsam die Luft weg. In den Industrieländern merken wir es weniger, wie anderswo. Das Netz wird immer kleinmaschiger, somit „Abhauen“, sich die so viel gerühmte und begehrte „Auszeit in Eden nehmen“, einem individuellen Lebensstil frönen, wird immer schwieriger bis schier unmöglich. Was nützt dem Indigenen in Südamerika, dem „Unzivilisierten“, dem scheinbar primitiven Indio seine bescheidene, naturangepasste Lebensweise, wenn man ihm den Dschungel vor der Nase wegrodet, was nützte es den Aboriginals seinerzeit, als man sie aus der fruchtbaren Küstenregion in die Wüste trieb. „Ändere dich, dann änderst du die Welt!“, stimmt nur bedingt. Also wieder alles beim Alten, nämlich relativ… und: Die Systemwilligen, die „Angepassten“, treiben uns immer wieder auf uns selbst zurück (der psychotherapeutische Schmäh), als wäre jeder Einzelne allein fürs System verantwortlich und müsse nur an sich selbst arbeiten und das allein genüge für eine gesellschaftliche Weiterentwicklung. Das wäre so, als kommunizieren naturgemäß die individuellen Kräfte mit der systemischen nicht, als wären es unabhängige, also nicht-korrelierende Energien. Das ist reines Unwissen!

Sich allein zu ändern, nützt gar nix, wenn wir uns nicht gleichzeitig dabei solidarisieren, wenn die „Bewegung“ nicht die „sagenhafte“, kritische Masse annimmt. Es steht höchstwahrscheinlich doch die Große Revolution an, das ominöse, suspekte neurobiologische Realais, quasi der „sich spontan umlegende Schalter im Hirn“, der manche unter uns angeblich radikalisiert, müssten wir selbst und bewusst in Richtung „friedliche Völkergemeinschaft“ umlegen. Die Kommune der Kosmopoliten. Darauf vertraue ich, auf die „magische Kraft“ der Evolution zur rechten Zeit. Zur Tagesordnung in Sachen Berichterstattung und ihre Themen: 

Sommerzeit & Euro

„In Wirklichkeit ist es erst…“ & „In Schillingen wären es…“. SchwEUmm drüber! Während wir uns verständlicherweise noch immer darüber ärgern (sollen), wenn auch zunehmend heimlich, braut sich hinter der konzernvernetzten Politikkulisse noch weit mehr Beängstigendes zusammen: 

15.03.: Demo pro Klimaschutz – „FrydaysForFuture“!

Grandios die Jugend, für eine gute Sache auf die Straße zu gehen! „Bruder Basti schläfst du noch?“ „Mehr Bäume, weniger Arschlöcher!“ Österreichweit geschätzte 50.000 Protesteilnehmer. Eine Schande und Ohrfeige für uns Erwachsene, die es schon längst hätten tun sollen und nicht all die unnötigen Gipfel als Zaungäste hinnehmen. Eine Schande auch für Fassmann, der fast schon unangenehme Blaustrahlgrinser, dem die Befolgung der Schulpflicht wichtiger scheint als das Demonstrationsrecht und unser aller Zukunft. Ich war am Heldenplatz und schwer beeindruckt und wünsche mir, dass ich noch lange mit den Jungen für eine bessere Welt demonstrieren kann! 

16.03.: Demo contra Schutzhaft und Kickl’s Neofaschismus!

Ich stieß gegen 14.30h am Start MQ dazu und blieb bis zum Zieleinlauf Karlskirche. Für einen ausgeprägten Individualisten wie mich mit ebenso stark ausgeformter  Wertschätzung und Sinn für eine friedlich kooperierende Gemeinschaft ist es gerade deshalb wichtig an der Langzeitbaustelle Demokratie mitzutun. Demokratie beginnt auf der Straße! Darum plädieren Menschen wie ich und auch meine Eltern fürs „Straßenparlament“. Esoteriker, die glauben, mittels guter Gedanken und Meditation, durch konspirativ-energetische Beschwörungen und pseudoschamanischer Sitzungen im Waldviertel die gesellschaftspolitische Welt in sozialer wie demokratischer Hinsicht zu verbessern, liegen nach wie vor falsch! Vor geraumer Zeit stellte man mir die enttäuschende Frage, ob Demonstrieren überhaupt Sinn mache. Lieber Freund, wären die Sklaven, die Leibeigenen wie einst unsere Bauern, beim Klagen, Beten und Hoffen geblieben, wären sie es heute noch. Das alte System der Ungleichgewichtung, der Beibehaltung der differenten Sozialschichten zwingt ja zu Protesten. Der sich entwickelte Sinn für Gerechtigkeit ist eine wichtige, geistige Etappe in unserem (r)evolutionären Prozess der unaufhaltsam expandierenden Bewusstwerdung.  

Kollaterale Auswirkungen der geplanten Präventivhaft. „Die Regierung kann mich am Arsch lecken!“, wäre so eine demütigende, durchaus als aggressiv einzuschätzende Bemerkung einer Person mit vermutet tendenzieller Allgemeinheitsgefährdung. Vorbeugend zur „Sicherheit“ gleich mal ab in den Bau! Ah, wieder so eine spannende Zeit mit Schergen und Häscher in Zivil, ach, wie damals, als sich die Gestapo so herumtrieb, wie damals, als die eifrigen Vernaderer ihre Umgebung schadenfreudig geifernd bespitzelten, das Denunziantentum so richtig erblühte. Wie damals, als der Widerstand massenhaft willkürlich festgenommen, gefoltert und ermordet wurde. Wie damals, als es hieß, dass es so etwas nie wieder geben darf! Wie damals, als die Inquisition auf reinen, also faktisch unbegründeten Verdacht, über die Hexen den Feuertod verhängte.

Meine Eltern haben es als Kinder und Jugendliche noch erlebt, die Gestapo, die Auskundschafter vermeintlicher Reichsgefahr, mit sämtlichen Vollmachten bis hin zur sofortigen Exekution ausgestattet! Und das wollen wir wieder, nur weil es schon „so lang“ zurückliegt und die letzten Zeugen bald nicht mehr unter uns weilen werden? Wenn mal das Gras des Vergessens über alles gewachsen ist, kann man doch frisch und fröhlich wieder von vorn beginnen, oder? Zunehmend wird von der Presse Kickl’s Mutterpartei NSDAP genannt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geheime_Staatspolizei#Gestapo_in_%C3%96sterreich

Jede Unterschrift, den Innenminister zum Rücktritt zu bewegen, zählt:

https://stoppkickl.spoe.at/

Apropos NSDAP und ihr bei manchen, noch immer beispielhaftes  Beschäftigungsprogramm: 

„Die Wirtschaft schafft die Arbeit, bitter merkt’s euch das einmal!“

Unsere Asozialministerin träumt von Zwangsarbeit und ausnahmslose Zumutbarkeit bei allen ausgeschriebenen Jobs. Auch in dieser Satirepresse ist der sprichwörtliche Funken bereits zu einem gefährlichen Glutnest Wahrheit geworden:

https://dietagespresse.com/wer-schafft-die-zwangsarbeit-hartinger-klein-eroeffnet-unterkunft-fuer-erntehelfer/

Vorerst möchte sie mal ihr „Strafarbeitsprojekt“ an Asylanten und Migranten üben, dann, vorerst noch klammheimlich angedacht, auf alle Tachinierer mit Staatsbürgerschaft ausweiten. Die krude Belehrung der Ministerin an die Opposition und indirekt an uns alle, dass wir – siehe oben –es uns merken sollen!!!

https://www.sn.at/politik/innenpolitik/beate-hartinger-klein-die-ministerin-fuer-fettnaepfchen-67546927

Weitere seriöse Fakten von der neo-politischen „Arbeitskraftvermarktung“ im hereinkopierten Artikel der AAÖ: >> Volksanwaltschaft, AMS-Algorithmus – Menschen sind keine Sortierobjekte! Aktive Arbeitslose Österreich schließen sich der Kritik der Volksanwaltschaft an und fordern Stopp des verfassungswidrigen Diskriminierungsprogramms! (Wien, 12.3.2019)

„Statt die durch technische Rationalisierung und Globalisierung verursachte Massenarbeitslosigkeit, Prekarisierung und Verarmung der erwerbsabhängigen Bevölkerung endlich durch Arbeitszeitverkürzung, bedingungsloses Grundeinkommen und demokratische Mitbestimmung in allen Lebensbereichen zu bekämpfen, versucht die Regierung durch Scheinaktivität von ihrer Mitverantwortung abzulenken und die von der Wirtschaft aussortierten Menschen durch den AMS-Algorithmus noch zusätzlich zu diskriminieren“, fasst Aktive Arbeitslose Österreich Obmann Martin Mair die Kritik am AMS-Algorithmus aus Betroffenensicht zusammen. „So erfreulich die Kritik der Volksanwaltschaft ist, so geht diese nicht weit genug, denn das AMS ist vom Gesetz her verpflichtet, primär den Interessen und Bedürfnissen Arbeit suchender Menschen nachzukommen und nicht parteipolitischen Interessen! Fehlende demokratische Mitbestimmung der Erwerbslosen beim AMS und der Lohnabhängigen in der Wirtschaft ist das Grundproblem, das durch die schwarzblaue Symbolpolitik nicht nur verdrängt, sondern mit dem sozialrassistischen Gehalt des AMS-Algorithmus und der Kategorisierung von lebendigen Menschen verschärft wird!“

Zudem müssen für den „Algorithmus“ ja erst strukturierte Daten über Arbeit Suchende erfasst werden, was an sich schon mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden und aus datenschutzrechtlicher Sicht abzulehnen ist. Verharmlost Volksanwaltschaft systematische Gesetzesbrüche durch das AMS? So erfreulich die Forderung der Volksanwaltschaft nach breiterer Diskussion und Einbeziehung Betroffener erscheint, ist diese sehr problematisch, weil dadurch der von der Regierung geplante Gesetzesbruch nur behübscht werden würde. Nach § 31 Arbeitsmarktservicegesetz (AMSG) „hat“ das AMS seine Leistungen „nach den Erfordernissen des Einzelfalles“ zu erbringen und das in § 29 AMSG festgeschriebene Ziel der Vermittlung in Stellen entsprechend dem Vermittlungswunsch (Menschenrecht auf frei gewählte Arbeit!) umzusetzen. Ebenso „hat“ das AMS „weitest mögliche Chancengleichheit mit anderen Arbeitskräften“ herzustellen, „für Personengruppen, die besonders von Arbeitslosigkeit bedroht sind, geeignete Unterstützungsleistungen“ anzubieten und es muss „insbesondere die Erhaltung und den Ausbau marktfähiger Qualifikationen der Arbeitnehmer fördern“ und „hat“ Vermittlungshindernisse zu beseitigen!

Statt endlich seine Arbeit im Dienste der Erwerbslosen gesetzeskonform zu erbringen, will das AMS Österreich Langzeitarbeitslose, die in die unterste Schublade des AMS-Algorithmus fallen, noch extra diskriminieren und jede tiefer gehende Berufsaus- und fortbildung verweigern und die aussortieren Menschen in billige Beratungs- und Betreuungseinrichtungen (BBE) abschieben, obwohl eine vom Sozialministerium selbst in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie eindeutig belegt, dass nur längerfristige Fachausbildungen wirken und die „Aktivierungskurse“ (BBEs) überhaupt nichts bringen! Das AMS ist vom Gesetz her also verpflichtet, primär den Interessen und Bedürfnissen Arbeit suchender Menschen nachzukommen und nicht parteipolitischen oder ideologischen Interessen! 

Zudem ist das vom AMS geplante (Aus)Sortierungsprogramm für uns eine verfassungswidrige Diskriminierung, die Artikel 14 der Europäischen Menschenrechtskonvention verletzt. Ebenso missachtet wird das Menschenrecht auf Bildung nach Artikel 2 1. Zusatzprotokoll EMRK. Neben wegen dem Alter von der Wirtschaft diskriminierten Menschen sollen auch Migrant/innen und Flüchtlinge in ihren (Menschen)Rechten verletzt werden. Die sich gern als „Menschenrechtshaus“ bezeichnende Volksanwaltschaft kann daher – wenn diese endlich ihren Gesetzesauftrag ernst nehmen würde – dieses Diskriminierungsprogramm nur aufs Schärfste bekämpfen!

Weitere Informationen:

Volksanwaltschaft sieht AMS-Algorithmus äußerst problematisch (10.3.2019)

Nachrichtenlinks zum AMS-Algorithmus

§ 29 AMSG: Ziel und Aufgabenerfüllung

§ 31 AMSG: Grundsätze bei der Aufgabenerfüllung

Artikel 14 EMRK: Verbot der Diskriminierung

Die Langzeitwirkung von Qualifikationsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice (2013)

(Letzteres auch wegen „sonstigen Status“ wie z.B. Langzeitarbeitslosigkeit), BMASK Studie. <<

Es geht weiter mit fragwürdigster, doch altbekannter Demagogie: 

Aktion Scharf – Parteipropaganda im Blaulicht

Kampfansage unserer Regierungskoalition gegen Antisemitismus, Doping, NG/PO’s, dafür aber lieber, guter Rat an sorglose Almspazierer! Wow! Die Mobilisierung gegen Antisemiten/Innen wirkt seitens dieser Regierung so nach… Wie lautet die Sentenz mit dem Bock und seinen „Grünen Däumchen bzw. Hüfelchen“? Ein äußerst unangenehmes Gefühl macht sich im Hinterstübchen breit: Dass der öffentlich verpönte, verabscheute und geächtete Antisemitismus als vorgeschobener Grund für allgemeine Regimekritik (Verdacht genügt – Schutzhaft!) missbraucht wird. Also, dass der  vermeintliche Kampf gegen Rassismus ein fingierter ist, um ganz anderes damit in Gang zu setzen, nämlich sich Unliebsame, verdächtige Widersacher und Querulanten, nach ihrem Dafürhalten Renitente und subversive Elemente per strafrechtlicher Verfolgung entledigen zu können. Da lauten dann die „verbalen Keulen“: „Sie sind ein Antisemit, ein Nazi, ein Pädophiler, ein Päderast, ein Radikalisierter, ein Rebell, ein Nicht-Anpassungswilliger, Asozialer mit aggressivem Potential!“ Wurst, Hauptsache eine eruierte Gefahr und somit inhaftierungswürdig! Kurz gilt noch immer als überaus beliebt beim Volk, ich frage mich schon, ob breite Umfragen auch außerhalb seiner Partei samt Mutterpartei unternommen wurden. Resümee: Diese Regierung stützt ihre Machtposition auf Verunsicherung, Angst und Hetze.   

Schauplatzwechsel: Der Schröcksnadel ist für mich auch so ein „Böck“, der von nichts etwas weiß oder von allem nichts oder so und diese, seine „Trotteln“ (wörtlich zitiert) als Einzelgänger evaluierte - und? - fest in Amt und Würde bleibt. Ach, wie durchgreifend und geradezu höhnisch, im längst bekannten Doping-Sport Dopingskandale anzuprangern. Dem Hochleistungssport und seinem Rattenschwanz an Multikonzernwirtschaft haftet schon lang dieses „unlautere Image“ an. Ach, hört doch mit dieser Scheinheiligkeit und Heuchelei auf und lasst dopen was das Zeug Mensch hält…  

Fiskuswaffe als vorläufiger Behördenterror gegen gemeinnützige und ungebundene Vereine, wie z.B. Attac, Campact und dergleichen mehr. Wenn die Hetzpolitik gegen unerwünschte Organisationen nicht greift, dann greift man mit Kontrolltraktaten auf die Vereinsfinanzen zu.

Wir bleiben in den wunderschönen Bergen. Wow! Man lausche herab aus sonnigen Bergen und luftigen Höhen… Kurz macht auf „Almöhi“ und rettet die Senner und Sennerinnen vor juridisch-touristischen Angriffen. Nicht damit, wie die meisten von uns alten Gehern erhofften, dass die unerlässlichen, wertvollen Almbewirtschafter vielleicht per Gesetz endlich und klar enthaftet werden. Nein, mehr Taferln lässt er aufstellen, zusätzliche mit Verhaltensgeboten. „Kühe sind auch nur sorgende Mütter! Nicht die Euter anfassen! Nicht auf die Rinder schreiend zulaufen! Kühe nicht spottend anmuhen! Nicht Stiere anstieren und am Schwanz ziehen! Beim Steigen in Kuhfladen nicht laut fluchen, sie verdienen Ruhe!“ Und er setzt auf Eigenverantwortung der Wandervögel. „Lieber Bundeskanzler Sebastian Kurz, des samma scho a Ewichkeit!“ Doch nicht wir Praktiker sind die Profis, nein, zu all dem braucht es heute eine Armee an „studierten“ Gutachtern, gegen die es natürlich keine Aktion Scharf mit schärfsten Kontrollen und es gegen sie kaum wirksame Einsprüche bei aufkommenden Zweifeln gibt. Eine gewisse Angst vor ihnen ist berechtigt, siehe eines der nächsten Kapitel.

Freude(-Schöner-Götterfunken)-Wendi auf Rügentour

In Innsbruck da wird forsch in die eigenen Reihen getadelt! Und alle lachen, auch der Schurli und der Peter. Danach wird herzlich umarmt. Ist ja Fasching. Und Joy-Pam wohl auch nur eine nette Show-Tante auf Durchreise... Abgehakt. Ihr, nicht aber ihrem Adlatus in nächstem Artikel, blieb die übliche „Ochsentour“ (sinngemäß für klassische Parteikarriere) erspart… Nur: mit dieser unverzeihlich verzögerten Standpunktäußerung der SPÖ-Spitze – „wahlstrategische Stimmungsortung“ - hat sie sich und vor allem ihrer Partei wieder einmal selbst geschadet, die den wirklichen Kontakt nach unten offensichtlich verlor. „Vox populi vox dei!“ Lucius Annaeus Seneca (der Ältere), der sehr alt wurde und zu Lebzeiten Christus lebte, formulierte es in Lateinisch so: „(…) crede mihi, sacra populi lingua est“ – „(…) Glaube mir, die Sprache des Volkes ist heilig!“ Und da gelangen wir wieder in das ersehnte Fahrwasser wahrhaftiger Demokraten. Und alle Parteien haben Angst vor demokratischen Strukturen, weil sie die Funktionärsebene ins Wanken bringen könnten, weil das „Hockdeck“ irgendwann mal zusammenkrachen könnte. 

„Desasta“ (Desaster) hat einen Namen…

Drozda! Der BGF der SPÖ ermattete sichtlich schnell beim Isegrim des ORF – der, wieder ganz der „Alte“ – am 11. März und wirkte deplaziert, wie neben der Rolle, in seiner gewohnt unbeholfenen übergrinsenden Fragenabwehr. Das Rasseln der SPÖ in die Salzburger (Stadt!) Katakomben rechtfertigte er schadenfreudig feixend mit Stimmenverlust der politischen Mitbewerber Neo’s und Blaue. Gut und schön und relativ: Der Verlust in der Landeshauptstadt hält sich ziffernmäßig in Grenzen, dafür punkteten sie anderswo im Land der Stierwascher. Aber es geht ums Prinzip!

Weiter sprach’s der „Master of Desaster“, sei auch die niedrige Wahlbeteiligung schuld. Lieber, werter Herr, das liegt auch daran, das die „Stille Partei Österreichs“ Massen zur Urne zu locken, nicht mehr imstande ist, weil sie mit ihrer Weicheimittemasche nicht mehr überzeugt. „Wir haben das Kämpfen verlernt“, eine Wiener Funktionärin unlängst (Bravo für diesen Erkenntnisreichtum!). Die Spaltung in der SPÖ ist nicht nur durch die linkeren und rechteren Lager gegeben, sondern auch eine der Generationen. Die Alten haben Angst vor den Jungen, von denen viele Vieles noch(!) unverdorbener und klarer sehen. Zurück zu Drozda:

Drozda verweigert unerträglich hartnäckig die Antwort auf die Frage, ob Doskozil mit vorgepreschten (vorlauten?) Vorschlägen noch auf Parteilinie ist. Hey „Freunde der Würmer“, wir wissen, es gibt keine scharfe, rote Parteilinie mehr, nur nette Absichtserklärungen, Fantasien und Worthülsen. Verzweifelt setzt (hofft) man auf einen Wiener Sieg. Die Angst, auch hier in der letzten Bastion (ausgenommen Kärnten, mit nur einem Viertel an Einwohnern und, wohl gemerkt „nur“ 8% Arbeitslosen gegenüber 13% in der Bundeshauptstadt) runterzurasseln ist berechtigt. Mit der gegenwärtigen „Riege“ wird das verdammt schwierig. Zusammenhalt, Zusammenhalt! Ja, das kann schon niemand mehr hören, und wird zunehmend leiser im Inneren akklamiert! Klare Konzepte, Konzepte, Konzepte! „Taten statt Worte“, forderte ebenfalls eine Funktionärin aus den eigenen Reihen! Opposition ist Kampf, und der passiert hauptsächlich auf der Straße per Protestkundgebung und Protestmarsch, oder man setzt auf Beten zum „Heiligen Vater Bruno“, doch der hat sich längst abgewandt, weil es ihm graust… 

Doskozil ist nur ein Traditionalist im Land der Burgen

Die burgenländische Rechtstendenz der SPÖ hat Geschichte! Schon Theodor Kery vergessen? Und die berechtigten peinlichen „Drei Fragen“ (kann man jederzeit nachgoogeln) des einstigen SJ-Vorsitzenden und späteren Langzeit-NR Josef Cap? Der daraufhin sich selbst per Vorzugsstimmen in den opportunen Wohlstand mit temporären Mehrfachbezügen hob (1983-2017, 34 Jahre schwerste Parlamentsarbeit), dort alsbald leise wie lächerlich geworden das auftretende Image des „Leichenbestatters“ (auch Totengräber) umgehängt bekam. Der zum „linken Langweiler“ Abgesunkene wurde vom Peter Resetarits in einer seiner ORF-Bürgerforen mitleidig bis genervt belächelt, nämlich ob seiner gestenreichen, priesterlich beschwichtigenden, jahrzehntelangen Sudermonotonie. Dass Cap sich nach seinem „Jugendstreich“ profitabel durchschlug wissen wir und kehren wir zurück zur sozialdemokratischen Rechtsdrift und entsprechenden Lagererstarkung.      

Die SPÖ scheint ihre „braunen Flecken“ nicht so gern aufarbeiten zu wollen. Sie hat trotz ihrer aktuellen und unerfreulichen bis bedenklichen Position noch immer kein Interesse daran, wie sie von außen, von der unabhängigen Wählerschaft, gesehen wird. Stoisch pocht man auf gehörigen Respekt einstiger, stark vergilbter Leistungen. Wurst, sagt man sich an der Spitze, wir müssen mehr Show machen und… Schwamm drüber! „Lernen aus der Vergangenheit – Arbeiten für die Zukunft!“, was für ein Satz, blind in den azurblauen Himmel geschossen… Jede Gesinnungsgemeinschaft währt nur so lange, so lange die Gesinnung bei allen Übereinstimmung findet, was wiederum regelmäßig immer vice versa abgefragt werden muss, in der Art: „Sind wir uns alle noch einig???“ Dies Prinzip wird oben völlig ignoriert und die Konsequenzen schöngeredet. Freunde, hört endlich auf damit, bevor alles im A… ist! Das hat diese Organisation, die nur ein Kreisky einmal so groß machte, nicht verdient! Doch diese schon:              

Dann verdienen sie es nicht anders!

Ka(r)F(r)eiertag mehr findet die evangelische Glaubensgemeinschaft sichtlich eingeschüchtert als gerechtfertigt. Den Katholiken und Juden traut sich niemand einen Feiertag wegnehmen und bleiben unantastbar! Wie seltsam. Wie gesagt, wenn es sich die Reformkatholiken gefallen lassen, tja dann… 

Der Markt, seine Schreier und die Neuordnung

Die Kritikpunkte: Neue Öffnungszeitregelung mit erweitertem Maximalrahmen und verpflichtender Kernzeit. Ab nun nur mehr befristete Vertragsvergabe!

https://www.wien.gv.at/freizeit/einkaufen/neue-marktordnung.html

https://kurier.at/chronik/wien/neue-marktordnung-widerstandler-am-naschmarkt/400097030

https://wien.orf.at/news/stories/2966308/

Ethikstunde

Strafweise – so klingt’s für mich - für die Bekenntnislosen, Kirchengekündigten, Heiden, Ketzer, Ungläubige, Konvertierungsscheue, etc. damit sie nicht sinnlose Freistunden durchsitzen müssen, oder früher heim dürfen, oder so. Der Ethikunterricht riecht nach einer Wahnsinnsreform des großen Faßmann, der uns blauäugig starr blitzend davon überzeugen möchte. Die Religionsverweigerer lernen dann endlich, was es an Religionen und Glaubensinhalten gibt, natürlich auch über die „Magna Charta Libertatum“ bis hin zur eigentlich darauf fußenden und weiter ausgearbeiteten  „UN-Menschenrechtscharta“. Ist ja nicht ganz so schlecht, aber laut Faßmann’s Aussage, müssen die Teilnehmer am Religionsunterricht den Ethikunterricht nicht absitzen… und da wird’s ein bisserl absurd! 

Vertrauen auf den Rechtsstaat und richterliche Diskrepanzen

„Halbe Mille“ für den Bauern ob seiner „Killerkühe“, auch wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist und berufen wurde und dem Almbetreiber kein Fehler nachzuweisen ist. Dann zum Vergleich 900,-- Euro für ein tot gefahrenes Kind aus Unachtsamkeit – Fall Wien, Döblinger Hauptstraße, Mai 2010. Im zweiten Prozess, ein Jahr später, ließ man gegenüber dem Täter, ein begüterter Gemüsehändler und vielfacher Standbesitzer am Naschmarkt, trotz bewiesener, fahrlässiger Tötung Milde walten, weil er geständig war und halt durch eigenständige Übermedikation wegen Bluthochdruck ein bisserl müde und den Zebrastreifen wie Schülerlotsen nicht rechtzeitig wahrnahm... und weil er halt auch mehrfacher Vater ist!? Man schrieb am 5. November 2010:  

https://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/607660/Tod-auf-Zebrastreifen_Haft-fuer-Lenker

Zudem passierten der Presse anfänglich gleich unverzeihliche Fauxpas. Die kolportierten 9.000,-- Euro für den Trauerschmerz waren eine Fehlangabe. Dann veröffentlichte man – das Gesetz der Serie trat in Kraft - das falsche Foto zum Täter und vertauschte es mit dem des Vaters des getöteten Kindes. Dann eine kommunalpolitische Entgleisung unter der Patronanz des ÖVP-Bezirksvorstehers Adi Tiller. Kurz nach dem Unfall wurde dort eine Ampel installiert, die man dann einige Monate später wieder entfernen ließ. Diesen Fall müsste man unter öffentlichem Monitoring aufrollen. Es geht hier wahrlich nicht um Genugtuung sondern ums Verhältnismaß und so extrem auseinanderklaffende Gerichtsurteile, zuletzt auch um Unzulänglichkeiten bei behördlichen Entscheidungskompetenzen.   

Kopftuchverbot mit Verwarnung

Das sind die grandiosen Themen dieser Regierung. Mit ihrem so lautstark propagierten Deutschunterricht vor integrativem Schuleinstieg sind sie umgefallen, die Blauen. Jetzt versuchen sie krampfhaft mit Lächerlichkeiten zu punkten. Kein weiterer Kommentar nötig. 

Holmi ist kein Dolmi!

Holmi ist da! Uber ist weg! Jürgen Gunz findet, Wien braucht mehr Taxis! Die Taxiinnung ist völlig entspannt. Auch hier gilt der Grundsatz, wenn sich die Wiener Taxiunternehmen es sich gefallen lassen, tja, dann…

https://vorarlberg.orf.at/news/stories/2968668/

Frauentag – 8. März!

Zum Schandwesen unserer Gesellschaft muss das sozialpolitisch geschwächte Geschlecht noch immer um einen gleichwertigen Status demonstrieren. Auch da hat die SPÖ auf der Linie versagt und es in ihrer Regierungszeit nach Kreisky nicht nachhaltig durchsetzen können und wollen. Außer Absichtserklärungen preisgeben und ein öffentliches, mediales Dauergejammer veranstalten. Frauenministerinnen und Sozialminister verhalten sich bis heute sehr gemäßigt und pro-wirtschaftlich kompromissbereit. Aber auch hier sage ich: Wenn die Frauen und ihre politischen Vertreter es sich weiterhin gefallen lassen, tja, dann… Und mich langweilt diese Zweilagerdiskussion, hier Feminismus und dort der Chauvinismus, das Matriarchale gegen das Patriarchale. In dem Moment, wo ich ein Frauenministerium vom Sozialministerium abkopple, potenziere ich noch den Fehler der öffentlichen Splitterung der Geschlechter und desweiteren all die Menschen unterschiedlich sexueller Ausrichtungen, die ethisch zu tolerieren sind.  

Frauenrechtlerinnen (mein Opa nannte Oma oft so und eher abwertend, weil sie lautstark den gleichen Lohn für gleiche Leistung forderte), Frauenkämpferinnen, Suffragetten, Jakobinerinnen, Amazonen, Feministinnen (mutierte zum Feindbild), Emanzen (auch abwertend gemeint, obwohl Emanzipation geschlechtsneutral Befreiung bedeutet!), die Blaustrümpfe (als Diskriminierung) treten heute noch in Scharen auf und begreifen die Große Spielregel nicht, in der sie nur Spielfiguren darstellen. Denn: So lange wir uns sozialpolitisch teilen lassen, wird nix weitergehen. Die ureigentliche Sozialästhetik sieht eine Splitterung nicht vor! Wir sollten von Menschenrechten reden und brüllen, unweigerlich auf deren Einhaltung bestehen, nicht nur Frauenrechte thematisieren und diese unnötige Kluft in der Gesellschaft noch vertiefen – die alte, bewährte Taktik, „UNTEN“ für Unruhe und Neid sorgen! Das ist meine Meinung, auch wenn sie vielen nicht passt!

Ŧraurige Ŧodesnachrichten

Gut, keine Todesanzeige ist erfreulich, außer derjenigen vielleicht, welche an ungeduldig nach dem Vermögen gierende Erben erging. Ich meine hier konkret den Werner Schneyder und die Elisabeth Toni Spira und die Gabriela Moser. Alles Persönlichkeiten, die politisch auf der Seite des Volkes standen und sich keinen Maulkorb anlegen ließen – Moser’s Slogan gilt für alle Drei: „Aufdecken, verändern, verbessern, saubere Umwelt, saubere Politik!“ Und ja, der Modeexzentriker und Karl Lagerfeld, den Merkel keine Kondolenz erwies. Klar, wenn man Karl’s Meinung über sie in Interviews erfuhr. Friedrich Achleitner, Architekt und Schriftsteller.

https://deutsch.rt.com/meinung/84731-keine-kondolenz-vom-kanzleramt-warum-merkel-zum-tod-lagerfelds-schweigt/

Apropos Tod:

Flugzeuge stürzen noch immer ab; Ozeanliner sind auch nur große Wracks

Ob aus menschlichem Versagen, technischem Versagen wie aktuell eine serienmäßig fehlerhafte Software, oder Wetterkapriolen, oder ob mangelhafter Wartung um Dumpingpreise zu halten, was auch immer… oben geblieben ist noch keines der Giganten. Und wenn’s mal sturzab geht, dann mäht der Sensenmann  gründlich. Zudem, Blackboxen sind wie das sprichwörtliche Papier auch geduldig, im schlimmsten Fall unauffindbar… Egal, mein Vertrauen in die Luftfahrt ist auf alle Fälle ziemlich am Boden! Man kann sich ja nicht einmal auf seine zwei Beine beim Wandern 100%ig verlassen. Auch vertraue ich nicht diesen schwimmenden Hotels, die trotz aller technischen Raffinessen schwer manövrierbar bleiben, eine auflaufgefährliche Tiefe haben und trotz kolossaler Größe in der tosenden See hilflos wirken.

Hier muss man schon anmerken: Was das Thema Fliegerei und die Flugtechnik in der Passagierluftfahrt betrifft. Wegen jeder Nichtigkeit klagen die Amis europäische Unternehmen (Autofirmen!), hier baute ein amerikanisches Flugzeugunternehmen (Boeing!) ordentlich Mist (Volksmund), und zwar mit massenweisen Todesfolgen! Die „Cowboys“ sollten endlich mal ihre frechen Goschen halten, ihr Großmaul zähmen, und vor der eigenen Tür kehren!  

Afrika! Afrika! Totem! Schwarzroter Realzirkus ohne Netz

Da Heller und sein Kompagnon Georges Momboye mit seinem wortgleichen Zirkus, dort Guy Laliberte und sein Cirque du Soleil. Zwei historisch am meisten geschundene Volksfamilien zeigen ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. Wir lassen uns von denen unterhalten, die bis heute noch immer keine „bessere“ Welt erfahren durften. Für mich sind es schon noch so rudimentäre, neokolonialistische Symptome. Es tut mir (nicht) Leid, aber solche Gedanken kommen bei derartigen Events wie automatisch sofort hoch. Man kann mir das universale Denken, das Denken und Empfinden in großen Zusammenhängen nicht vermiesen. Apropos Zirkus:

Die Brexit-Clownnummer unter der Brüsseler Zirkuskuppel 

„Hereinspaziert! Manege frei für Grimaldi!“ Täglich wird uns der laufende Stand der Verhandlungen mit uns EU berichtet. Ja, nein, ja, nein, Frist setzen, Frist verlängern… Brüssel möchte England in der Union behalten, May will raus und wird von ihrem Parlament zu steten Fristverlängerungen gezwungen und macht in dieser künstlichen Austrittsverschleppung erstaunliche Kilometer. Es ist eine Zumutung! Die „Caspare“ sollen es abschließen und die endgültige Version uns mitteilen. Nicht nur mir geht es so damit. Nach intensivem Umhören, interessiert das langweilige Verhandlungsmonitoring in täglicher Moderation mit schierem Mediationscharakter niemand! Man mutete uns sogar schon mal ein „ZiB-Spezial“ zu. Dass die Briten auf Zeit setzen, um, endlich frei gespielt, noch bessere Exklusivverträge herauszuboxen, ist sogar den politisch Uninteressiertesten klar wie die gläserne Fassade des Beamtenpalastes im Elsass, des Turmes von Babeul.

Es zeigt deutlich, was diese EU Wert ist! Das für uns Laien aus der Flimmerkiste hochgespielte Drama widerspricht den Aussagen vieler Wirtschaftstreibenden, die durch einen Brexit keinen Umsatzeinbruch befürchten und auf die kommende Situation „gut vorbereitet“ sind, versichern sie. Apropos Brexit und im Hintergrund die kakophonischen Chorgesänge zur „Ode an die Freude“: DI Dr. Klaus Woltron schrieb treffend in seiner Kolumne Sündenregister über dieses Bündnis der Konzerne und Finanz in der So-Krone vom 17.03. und sprach damit den meisten, wie mir auch, aus der Seele – „Ich bin betrogen worden, wie noch nie!“. Mein Vater stellte unlängst wieder einmal fest: „Die EU, ihr Verwaltungsapparat samt Präsidium und immunisierter, auch tabuisierter ESM-Rat, ist nur mit sich selbst beschäftigt!“ 

Doch jetzt (letzter Stand) redet man schon davon, dass trotz eines Austritts sie auf alle Fälle Mitglied der EU-Zollunion bleiben dürfen, das Um und Auf dieser Union, ihr Hauptvorteil an ihre Mitglieder. Wow, die Briten sind mächtig schlau, so richtige „Smartmountainer“. Das Wichtigste sich rausholen, nix blechen und sich an nix halten müssen.             

Systemischer Schlafentzug - Kapitalismus raubt auch den Schlaf

Es ist lächerlich, immer wieder in den Medien darauf aufmerksam zu machen, dass wir durch die chronifizierte Sorge um unser Sein und Suche nach dem Lebenssinn langsam aber sicher krank und kränker werden. Zudem, am ungesund beschleunigten Arbeitsmarkt, die latente Angst um den Job. Einschlafblockaden sind vorwiegend Grübeleien, beruhend auf existenzielle Fragen wie: „Wie lange hab ich die Anstellung noch? Was wird noch alles teurer? Was kann ich mir noch leisten? Was habe ich noch vom Leben? Was tun, wenn plötzliche, überbordende Ausgaben mich zu ruinieren drohen? Nehmen meine Kinder Drogen? Haben meine Kinder eine lebenswerte Zukunft? Schaffe ich als Alleinerzieherin die Alltagsanforderungen noch? Wie lange kann ich noch meine Eltern pflegen? Habe ich Krebs? Wie lange hält unser Planet diesen Raubbau aus?“ Kapitalismus ist Totalraub, er kann dir vorzeitig das Leben rauben (Herzinfarkt durch Berufsstress) wonach er bekanntlich den Tod höchst lukrativ vermarktet. Zur verdienten Ruhe- und Erholungsphase:  

Es ist sooo lächerlich und klar, dass man es nicht erwähnen müsste. Klar, dass die meisten immer später zu Bett gehen und sich selbst des regenerierenden Nachtschlafs berauben. Aber warum? Ist doch sooo einfach! Die Leut’ wollen nach der Arbeit „arbeitsfrei“ und „stressfrei“ leben und da bleibt nur mehr der kärgliche Abend und die Nacht wird hinzu angezapft. Zudem verlagert sich mein Freizeitleben konzentriert aufs Wochenende. Oft hat der plakative, der angeblich wirklich „Fleißige“ nix mehr von seinem mühsam erwirtschafteten Wohlstand, weil er ihn nicht mehr gesund erlebt. So wie wir mit uns selbst umgehen, gehen wir mit unserem Planeten um. Rücksichtslos! Aber wichtig ist der Wirtschaftsstandort, der Wettbewerb, die Konsumbefriedigung. Eine dahingehende politische Besinnung zeichnet sich nicht mal vage am Horizont ab. 

Frankreichs Gelbwesten haben sich „radikalisiert“

Eine journalistische Formulierung des Schwachsinns pur und in Wirklichkeit eine miese Hetze. So wird ein ganz natürliches, aufgrund von existenziell einschneidenden Maßnahmen, das Aufbegehren, der Unmut im Volk ins kriminelle Eck gerückt. Die Wahrheit ist, Macron hat sich gegen Aktivisten für Gerechtigkeit radikalisiert und ließ seine ganze „Staatsgewalt“ gegen den Widerstand, gegen die „Wutbürger“ ob seiner gelogenen Ankündigungen auffahren. Der junge Präsident fühlt sich und seine Regierung bedroht, spürt seinen Thron wackeln, und wehrt sich mit allen Mitteln, so lange sie den Zweck heiligen...

Bürgerbeteiligung auf Wienerisch: Terminabsage aus Feigheit vor dem Volk!

Themenanlass Rot-Grünes Wohnbauprojekt in Ottakring, Gallitzinstraße. Im Liebhartsthal will man hart bleiben, am wenigsten lieb sein! Bezirkspolitiker blieben der öffentlichen Diskussion beim ORF-Resetarits wohl überlegt fern. Angst vor Bürgern, die ihr demokratisches Mitspracherecht einfordern. Der Initiativenleiter Christian-Andre Weinberger nannte zu Recht den ach so modernen Begriff der Bürgerpartizipation eine Worthülse. Statt Animation zu demokratischer Teilhabe der Bürger an der Gestaltung ihrer Umgebung, setzt man auf manipulatorische Überzeugungsarbeit zum kommunalpolitischen Gehorsam! „Seid froh, dass ihr hier wohnen dürft und g…!“ Mir geht es hier nicht um baubehördliche Widmungsdetails und vermuteten –schweinereien, sondern, wie immer, ums Prinzip. Wenn die sozialdemokratische Partei nach Demokratie schreit, wirkt sie geradezu kabarettistisch. Die Wogen des Unmuts türmen sich auf Seiten der Anrainer, die sich übergangen fühlen, weiter auf. Demokratie braucht konsequentes Handeln – voreilige Lösungen sind da nicht angebracht! 

Das Töten braucht meistens einen Vorwand

Das Töten im Affekt bzw. aus Notwehr ist hier nicht mein Anliegen, Mir geht es um das vorsätzliche Töten, das Morden. Der religiöse Vorwand: Muslime töten Christen (Philippinen, Ägypten, etc.) und umgekehrt in der Zentralafrikanischen Republik und denken wir an vergangenes Jahr der gewaltsamen Vertreibung der Islame aus Myanmar. Wie auch immer, die Kreuzzüge waren alles andre als friedliche Überzeugungsarbeit in Sachen Christianisierung. Vergessen, die frommen Christen versuchten alles Indianische einst auszumerzen. Dahinter lockten ganz weltliche Reichtümer und materielle Ressourcen. Immer dieselbe Leier… Der Vorwand der drohenden Gefahr: Ein anderer Vorwand zum Töten wird beispielsweise damit begründet, dass man Angst vor einem Militärschlag des Nachbarn hat und damit den Irrsinn eines Präventivschlages rechtfertigt. Oder, ganz einfach, um seine Politik mit aller Vehemenz durchsetzen zu wollen. Siehe: 

Juan Guaido - der liberale Putschist

Er braucht dringend die Militärgewalt auf seiner Seite! Typisch! Typisch westlich-kapitalistische Intervention. Wenn es nicht mit Überzeugung geht, dann mit Waffen. Niemand hat ihn gerufen, das Volk steht nicht geschlossen hinter ihm. Deshalb braucht er das Instrument Waffengewalt, und zwar nicht nur gegen den legal gewählten Konkurrenten Maduro, sondern viel wichtiger gegen den dann zu Recht befürchteten Widerstand im Volk. Seine Freunde in den USA und in Europa (das Europaparlament verlautbarte seine Pro-Guaido-Haltung!) warten auf seinen Erfolg, damit Venezuela wieder total neoliberal regiert wird, Staatsbetriebe privatisiert und das Volk wieder ordentlich ausgebeutet werden kann.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-01/venezuela-europaparlament-interimspraesident-juan-guido-anerkennung 

Eigenartig ist, dass der widerrechtliche Interimspräsident – der zukünftige Usurpator - überhaupt kein Regierungsprogramm oder politische Richtung vorgibt. Was macht ihn besser??? Es geht ihm nur um den Sturz Maduros, den vermeintlichen Diktator. Das hörten wir doch auch in Tunesien, in Libyen, in Syrien, in der Ukraine und was weiß ich wo noch, und? Und heute? Das totale Chaos dort, die destabilisierten Staaten sind sich selbst überlassen. Das Volk? In permanente Angst versetzt, versinkt es in Armut und Ungewissheit. Gewalt und Kriminalität greifen um sich. Man brüllt zu Hundert die beliebten Wörter Freiheit und Demokratie! Das genügt scheinbar! Dafür würde Guaido  gleichfalls im Falle des Falles töten lassen, korrumpieren und letztendlich für Massenarmut und in Folge für Massenkriminalität sorgen. So passieren die wirklichen Veränderungen für eine lebenswerte Zukunft nicht! Apropos Töten, der Spannungsgarant im TV:     

Und wieder ein Tatort der untersten Sonderklasse

Krimi-Satire auf Schuhsohlenniveau. „Spieglein, …“-Brandneufolge des bislang unterhaltsam wie spannenden Münsterkrimis war ein grotesk-dümmliches TV-Produkt. Dieses Ermittlungsduo beginnt wie alle anderen Fernsehkrimikollegen zu enttäuschen. Handlung Nebensache, kriminalistische Logik und Tatmotivanalyse ebenso wurst, billiger Klamauk, den jetzt „Dick & Doof“ übertreffen. Dass sich zwei an und für sich hervorragende Mimen für diesen Schwachsinn zur Verfügung stellen, könnte auf Geldnot zurückzuführen sein. Die Tatortserie der tumben Art setzt sich fort, anstatt zu pausieren und in der Zeit der Muße auf den Musenkuss intelligenter Kreativität zu warten, macht man „more-of-the-same“ und wähnt sich schlaubergerisch. 

Wenn der Hund am Idioten hängt

Nach aktuellen Meldungen hervor, dass auch Hunde sich untereinander anfallen und im schlimmsten Fall töten können. Da könnte der „strenge Kickl“ Maßnahmen setzen und da wäre es sinnvoll, mehr und schärfstens zu kontrollieren. Von Polizeiorganen, die in äußerster Not auch den „vierbeinigen Killer“ erschießen dürfen. Es scheint an unfähigen Hundehalter/innen gibt es laufend mehr. Hundzonen werden ignoriert und außerhalb lässt man Hunde frei laufen und „scheißen“. Konkret die oft verwaiste Hundzone im Heiligenstädter Park in Döbling. Immer wieder treffe ich Hundebesitzer in den Öffis, wie allgemein im öffentlichem Bereich an, die sich weder an die Leinen- noch Maulkorbpflicht halten. Aber auch erlebe ich hin und wieder eine Brutalität am so genannten „treuen Freund und Liebling“. Apropos Liebling:

Fotoflut im Internet – jeder „Schaß“ ist recht und billig

Wenn Eltern sich so originell und lieb wähnen, wenn sie alles ihren ach so fotogenen Pamperletschn, Scheißerln, Zwutschis, Gschroppn, Butzis von der Schwangerschaft an (auch Ultraschallbilder!) ins Netz stellen. Da wird beinhart ein Fotoshooting betrieben, das man der ganzen Welt offerieren möchte. Jeder „Trenspatterlaktionismus“ (Sabberlatzkunst) wird zum virtuellen Hype, ein Homeevent, das Topferl und Wickeltisch zur Bühne, das unbeholfene Gehen, Krabbeln und Breipatzen am Tripp-Trapp-Stuhl ein Blockbuster. Wo bist du geblieben, lieber Hausverstand? Ja, den gibt’s nur beim Billa… Seid ihr noch bei Trost? Was fehlt euch, was braucht ihr, um damit aufzuhören! 

Ich unterstütze jegliche Contra-Initiative wie diese: „Blamieren sie ihre Kinder nicht!“ von der Bloggerin Toyah Diebel. Es ist ein respektloses, prostituierendes Getue, das schon sehr an Mobbing grenzt. So finde ich es vollkommen richtig, wenn die Betroffenen später als Erwachsene ihre Eltern klagen, weil sie ja einst nicht gefragt wurden und vieles der so „süßen Bildchen“  ja auch mal negativ ausgelegt werden kann. Seid ehrlich, werte Eltern, es geht dabei nur um euch, um eure Selbstdarstellung, um eure Sucht nach Aufmerksamkeit, nicht um euren Nachwuchs! Ihr seid womöglich diejenigen, die an ADS leiden, und nicht eure strapazierten Kinder! Bitte Mamis und Papis, reißt’s euch ’zam, werden den Kindern zuliebe endlich erwachsen und stellt nur eure eigenen, dämlichen Selfies ins Netz, wenn ihr glaubt, dass es ungemein wichtig ist und jeden interessiert. Das ist der Ungeist dieser Zeit… Mein guter Rat: Die knuddelbedürftigen Fratzen brauchen mehr das Herzen, nicht die Digitalisierung, viel an Körperkontakt und Körpererleben, am wenigsten Smartphone und Tablet!

Sensationsduell am Parkett – Russland : Österreich

Genau genommen Armenien gegen Salzburg. Sarkissowa warf den Fehdehandschuh gegen Petzner durch Punkteverweigerung. Eigentlich völlig wurscht, das bringt ein Emporschnellen der Einschaltquoten. Artisten – Tiere – Attraktionen! „Hehehe, ihr müsst mit mir wieder rechnen“, der alt gewordene, große Bub zu Jury am Sendungsschluss. Da fühlt sich die Prima Ballerina Erotica schrecklich bedroht… ich bewundere nur seine unvergleichliche Trainerin und ihre grandiose Leistung.    

Strache wird zum Ladenhüter

Sein Literaturausflug ist scheinbar alles andre als eine Sensation. Nicht mal die eignen Leut’ kaufen es wie wahnsinnig (der Willkommen Österreich-Reporter fand’s heraus), und wenn, dann eben nicht zum Lesen.    


Die Angst ist kein Aprilscherz

Erhebung, Faktensammlung, Resümee

Ein Leben ohne Angst! Welch Utopie, welch Träumerei. Das hören wir immer wieder. Als wäre es ewiglich unerreichbar. Davon bin ich nicht überzeugt! Aber zum realen Alltag: Die meisten Handlungen tagtäglich beruhen meiner Beobachtung nach auf Angstbewältigung. Angst, ob ich mir morgen noch etwas leisten kann; Angst, dass der Nachbar mich traktieren, mobben und denunzieren könnte; Angst im Internet einem Betrüger auf den Leim zu gehen; Angst vor einer Regierung, deren eigentliches Ziel intransparent bleibt und uns schrittweise existenzieller Grundlagen beraubt; Angst, hinzufallen bzw. wo hinunterzufallen; Angst vor Jobverlust bzw. Existenzverlust; Angst vor Blamage; Angst vorm Versagen; Angst, zu Ungewolltem erpresst zu werden; Angst, verlassen zu werden, das zu verlieren, das man glaubt zu lieben; Angst vor sozialer Isolierung; Angst, seine persönliche Geschichte, seine Erinnerungen, sein Gedächtnis zu verlieren; Angst vor zu schnellen Veränderungen und nicht mehr mithalten zu können; Angst vor Krankheiten, Epidemien, Krebs; Angst vor Konsequenzen infolge des „ungesunden“ Lebensstils und was weiß ich noch an Befürchtungen. 

Seien wir doch bitte ehrlich zu uns selbst und prüfen mal „angstfrei“ und somit weitgehend objektiv, wie oft uns Ängste tagtäglich leiten. Ich nehme mich da keineswegs hinaus. Der wahre Verhaltensforscher beginnt mit seinen Studien zuerst bei sich selbst, reflektiert und analysiert seine reflexiven Reaktionen auf all die auf ihn einwirkenden Stimuli, Reize, Trigger, etc. – Selbsterfahrung ist gewissermaßen Selbstergründung, es hilft mir zudem, mein Umfeld, meine Umwelt, meine Artgenossen, die Gesellschaft zu verstehen. Bei den Grundbedürfnissen ticken wir alle so ziemlich gleich! Nahrung, Geborgenheit, Entfaltung, Zuwendung, Sozialkontakt, Lernen – kurz: das Bedürfnis nach Respekt und Liebe.       

Aus Angst beginnen wir uns zu schützen. Verteidigungsmechanismen werden aktiviert, ausgereift und erweitert. Der Alltag scheint davon dominiert zu sein. Der spirituelle Anteil in uns verkümmert: uns weiter zu entwickeln, Neuland zu erforschen und es zu verstehen versuchen, uns selbst besser verstehen zu lernen, das wachsende Bedürfnis nach Ästhetik im Leben weiter zu forcieren, mehr an sozialen Skrupel entfalten zu lassen, um ein friedliches Zusammenleben ernsthaft realisierbar zu machen, weg von der Konkurrenz zur Kooperation, zu interregionalen Kohärenz und volksseitig strukturierte Komplementärwirtschaft, Zeit und Muße zu finden, an der Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft nicht nur interessiert zu sein, bzw. davon zu träumen, sondern sie gemeinsam gestalten zu wollen und es auch tun.

Als leidenschaftlicher multipler „Crossover-Leser“ blieb ich mit alsbald erregter Wachsamkeit am belletristisch verfassten Interview - Eugen Drewermann im Gespräch mit Felizitas Schönborn: Sind Propheten dieser Kirche (Katholische gemeint!) ein Ärgernis? – hängen. Und da sprach er immer wieder von dem, uns alle hemmenden Angstpotential, das nicht ganz zu-fällig politisch ein Spannungsfeld bleiben soll. Wer Angst hat, kann besser „geführt“, partei- wie religionspolitisch manipuliert und zum Gehorsam getrieben werden, wer Angst hat, unterwirft sich. Auch die parteilich organisierten Sozialdemokraten sind dieser machtpolitischen Strategie nicht ganz abgeneigt. In vieler Hinsicht wurden sie zu Abtrünnigen ihrer einstigen Ideologie. Denn anstatt sich innerparteilich selbst weiterzuentwickeln und sich vom tradiert starren Parteiapparat zu emanzipieren, drohen sie, zwar sorgsam und bedacht formuliert, weiterhin mit dem Faschismus, der uns heimsuchen würde! Wenn wir nicht „brav und artig“ alles von ihnen „oben“ gutheißen! Den Zusammenhalt um jeden Preis demonstrieren, auch wenn’s noch so kracht im Gebälk, und’s Kreuzerl bitte ins richtige Kreiserl machen, Freundschaft Genosse!

Die SD-Politik braucht in Wahrheit nicht die Emanzipierten, obwohl sie natürlich zeitgemäß für die Emanzipation schreit, sie braucht die Lenkbaren, die nix davon merke(l)n.

Ich bilde mir ein, vor Jahren mich der Thematik „Angstpolitik“ schon per Aussendung gewidmet zu haben, es bleibt offensichtlich ein zeitloses Phänomen und provoziert zu periodischen „Neuauflagen“. Wie schon öfter eingemahnt: Mit Angst und Hetzen und sozialer Spaltung Politik zu machen, geht am Ende nur schief, weil es, wie gewohnt, den „erlösenden Krieg“ braucht! Doch die Leine hat zwei Enden, an jedem wer hängt. Der, der Angst macht, der Primitivere, auch wenn er smart und furchtbar schlau wirkt, braucht immer den, der sich in Angst versetzen lässt und ist skurrilerweise von ihm abhängig und somit keineswegs „freier“. Aktivität – Passivität. Anziehung – Abstoßung. Pluspol – Minuspol. Dominanz – Demut. Dompteur – Dressierte. Die Gegensätze, die, die sich eigentlich „nur“ einander gegenüber und zueinander gewandt sind, bedingen einander, sind  nicht unbedingt anders... Doch was war zuerst, das Böse, oder das Gute? Absolutismus oder Demokratismus? Matriarchat oder Patriarchat? Der Henker oder der Delinquent? Es heißt und steht da irgendwo, beide beschritten gleichzeitig die Bühne der Macht um ihre Opferrolle zu spielen…   


Die Angst ist kein Aprilscherz
Die Angst vorm Imageverlust 

Ich bin lieber nicht berühmt!

Nicht prominent! In der heutigen Zeit basteln und feilen die meisten unter uns an ihrem so genannten „Online-Image“. Ständig wo in irgendeinem Socialmedium, wo wir uns exhibitionistisch bewerten lassen. Und schon geht’s auf der Hochschaubahn des gemachten Selbstbewusstseins dahin, rauf runter raus. Scheinbar ist’s für viele dermaßen geil und aufregend, dass sie all die sinnlosen Bewertungen persönlich nehmen. Nein, aus mir sprießt nicht der Neid, denn ich finde, prominent zu sein ist einfach stressig. Du wirst schnell Sklave deiner „Berühmtheit“, neue, auch unbeabsichtigt sich damit „eingetretene“ Lebensprämissen leiten auf einmal dein Leben. 

Ich bin lieber nicht populär. Image ist etwas sehr Fragiles und Launisches, vor allem dann, wenn es in der Öffentlichkeit bestehen muss. Durch puren Zufall bzw. Fügung hast du zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort scheinbar das Richtige getan. Und schon… Schon bist du irrsinnig berühmt, in allen Ohren ein Begriff, im visuellen Fokus deiner „Freunde“. Du bist berühmt, nicht für dich selbst in Wahrheit, sondern für die anderen, für die gleichfalls launische Öffentlichkeit, die hinterm Rücken die scharf geschmiedete Klinge des Neids, der Missgunst, der Schadensfreude trägt. Die Prunkfedern lasten schwer auf den Schultern und haben die Tendenz auszugehen und locken wohl auch zum Ausreißen. Allmählich wirst du wieder nackt, so nackt wie zuvor, am Beginn, als du in diese Welt tratst und deine Persönlichkeit noch bescheiden gewandet war, als sie noch so kosmisch eingebunden und sich zauberhaft, manchmal sogar fremd anfühlte, als muss man erst zusammenwachsen. 

Ich bleib lieber unbekannt. Das ist gesünder, entspannender, stressfrei. Deine Bewunderer, deine Fans der ersten Stunde ziehen dich an deinem „Bestseller“ hoch. Doch wehe, du hältst ihren Erwartungen an Glanzleistungen nicht stand, schwankst, stolperst und fällst, wirst in ihren Augen plötzlich banal, alltäglich, fad, ekelig, dann ziehen sie dich mit den Füßen zuerst hoch… Zwielichtige Umfragen in Kommerzmedien und Internet-Rankings – Facebook, Instagram und ähnlicher Käse - setzen dich täglich unter Druck. Der „Umfragen-Schmonzes“ wirkt, nicht zu unterschätzen, auch wenn man sich noch so umfragenresistent gibt, er keimt heimlich in dir! Apropos Umfragen und ihre „Schwarze Magie“:

Medienmagie, Meinungen, Vorschusslorbeeren

Wenn wir von Umfragen über Alltagsthemen lesen, wird dabei nie die Qualität der Meinungsabfrage hinterfragt, welche Zielgruppen mit welcher Quantität interviewt wurden. „Heute“ ist ein unschlagbarer Profi, fragwürdige Umfragenergebnisse  popularisierend, polemisierend bis hetzend zu publizieren. Auf Gewinn ausgerichtete Medien haben ihren Anspruch auf den Titel „Freie Presse“ verwirkt, sie dienen dem Konzern, dem sie angehören. Selbiges gilt für parteipolitisch gesteuerte Medien. Natürlich sind beide damit mitverantwortlich für die Klischeebildung. Auch einer regionalen Bevölkerung wird durch anhaltend mediale Einwirkung oft ein unkorrigierbares, fast unauslöschbares Image verpasst. „Typisch Wiener, Provinzler, Prolet, Neger, Chinese, Piefke, das ‚Gsindl’ da drüben und überhaupt die ‚Mundls’ nebenan, eh klar!“ Kommerzmedien sind wie Träger von suggestiven Botenstoffen. Einiges mag ja durchaus berechtigt sein, aber Gott sei Dank erreichen diese „Opinion-Transmitter“ nicht alle, sonst gäb’s keine Demos gegen’s System, oder?     

Ich bin nicht gern illuster. Die „Meute“ messt dich immer an der Höchstlatte, die du dir wahrscheinlich mit dem Wunsch auf höchste Anerkennung selbst gelegt hast. Dass du bei ihr irgendwann mal straucheln wirst ist naturgemäß vorprogrammiert. Und es wird dir wie Jesus mit dem Kreuz am Rücken ergehen, dessen Last und Bürde ihn mehrmals zu Boden zwang. Niemand half ihm, niemand getraute sich, sich gegen das System und sein Urteil zu stellen. Gerade im Gegenteil, jedes Mal ist es die Meute, die dich zerreißt und in einem geradezu kannibalischen Rausch filettiert, um zumindest noch einige Gustostückerln von dir zu erhaschen, um sich daran zu laben. Und endlich dein Leben ausgehaucht, ja dann wirst du berühmt und verehrt, eine bewunderte Legende, welch mutiger Märtyrer. Oder, vice versa:  

Vorauseilende Huldigung. Öffentlich übertragene Wertschätzung, Verehrung, Auszeichnung, erworbene Ehrentitel. Wirkt aufs Volk wie eine Massenhypnose. Wenn der ORF beispielsweise sagt, Mr. X ist ein Genie, dann setzen wir voraus, das dem auch so ist, so sein muss! Das Hypnosependel schwingt bereits, das aufweckende Fingerschnippen bleibt aus. Umgekehrt gilt es auch für den „Dodel“, den „Bösen Täter“, das „Monster“. Wir unterschätzen, dass wir in diesem Moment schon einen Bonus verteilen. Der Orden macht den Helden, nicht umgekehrt! Die Büste in der Galerie der tapferen Köpfe verewigt ihn noch. Egal, all dies fällt unters Kapitel „Manipulatorische Stigmatisierung“. Auch im Negativen, denn noch ist’s keine Ewigkeit her, dass wir die vor uns brennende Hexe auch als das endlich „überführte Böse“ wähnten, hysterisch kreischten und grölten, als wollten wir die „reinigenden“, sich am wehrlosen Opfer hoch fressenden Flammen noch so richtig „anfeuern“.     

Danke, ich bleib lieber unbedeutend, klein und unbekannt und meinem kleinen Freundes- und Familienkreis gewogen. So hat die ewig hungrige Öffentlichkeit keine Gelegenheit, mich am zeitgeistig künstlich modellierten Image wortwörtlich auch gleich aufzuhängen... nämlich mit dem Kopf nach unten. Danke, ich mach das, was ich kann, einfach so, für Menschen, die ich mag, bzw. wenn ich von etwas überzeugt bin, wie von meinen Aussendungen, ist’s unbezahlbar und somit gratis. So habe ich jederzeit das bequeme Recht, die Nottaste – „Leckt mich am Arsch!“ – zu drücken. Das werden mir all die ähnlich Denkenden nicht übel nehmen. Obwohl mich glücklicherweise mein Vater rechtzeitig von Matura und Uni weg geohrfeigt hatte, um nämlich die Gefahr eines überbordenden Präpotenz-Gehaben von mir zu bannen – ätsch -, ahnte er nicht, dass ich Dank seiner erzieherischen Umsichtigkeit mithilfe „Blauer Pädagogik“ mitten in den beruflichen Elitismus hinein steuerte. Apropos Image und verständliches Vorurteil, das einem Berufstätigen branchenspezifisch umgeben kann:


Die Angst ist kein Aprilscherz

Berufsaristokratie – ein Abschnitt in meinem Leben   

Wir waren die „Sirs“ im Transportgewerbe. Deshalb war auch unsere Abteilung im letzten Stock. Über all den anderen, die bei uns anfragen… mussten! Ohne uns kein Preis, zumindest nicht auf der Schiene. Nein, nicht all die Sitzer und Steher, sich von der typischen Monotonie des steten Doppelschlages einlullen lassend, sondern all die richtig und unwissentlich bis wissentlich falsch deklarierten Waren, die so kreuz und quer am europäischen Schienennetz einschließlich Marokko und dem Vorderen Orient, zwei kiloschwere Schmöker „CIM“- Abkürzung von „Règles uniformes concernant le Contrat de transport international ferroviaire des marchandises“ - des „COTIF“ – ungekürzt „Convention relative aux transports internationaux ferroviaires“ - Anhang B und C, der wiederum explizit für all die Gefahrengüter, auch „RID“ genannt – ausgeschrieben „Règlement concernant le transport international ferroviaire de marchandises Dangereuses“. Die CIM ist die internationale Erweiterung der „EVO“, das Pendant zur StVO, die langatmige, fürchterlich amtsdeutschige Eisenbahnverkehrsordnung, der man sich nur mit schwer zu unterdrückendem Widerwillen sich gelegentlich widmen musste, in denen unter anderem laut Paragraph und Artikel soundso – keine Ahnung mehr welcher - der Österreichischen Bundesbahnen eine Beförderungspflicht aufoktroyiert war. Diese drei Wälzer sind quasi das Hauptbibelwerk des „Internationale Tarifeurs“.  

Haben sie schon gemerkt, warum aristokratisch, zumindest akademisch angehaucht, obwohl, außer wenigen, sonst keiner einen entsprechenden UNI-Titel trug? In Wahrheit ein Pseudoadel mit fingiertem „Akademismus“. Tja, die internationale Tarifsprache war und ist französisch. Die einen über alle anderen hebende Sprache der europäischen Aristokratie, die uns Tarifeure mit gnädigster Toleranz zum „Niederen Adel“ hinzurechnete. Wir hatten Glück, dass außer den französischen Nationaltarifen alle anderen ausländischen von einem Schweizer Verlag übersetzt wurden, was dieser sich, wie all die schlauen Schweizer, schwer bezahlen ließ. Doch das blieb bis zum Schluss Berufsgeheimnis! 

https://de.wikipedia.org/wiki/International_Transport_Journal

https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Rittmann

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbereinkommen_%C3%BCber_den_internationalen_Eisenbahnverkehr

Ja, es ist richtig, viele der Verkehrsdisponenten hatten ein mulmiges Gefühl (gar Angst?), mit unserem Büro Kontakt aufzunehmen und verhielten sich zumeist entsprechend devot. Unbeirrt und eisern bestanden wir auf ein prätentiöses, distinguiertes Gebaren – anders: nobel reserviert, aristokratisch distanziert. Treffender wäre: widerlich! Gut, aber es verhalf mir zu den erstaunlichsten Affären und Liaisons. Gerade noch, dass wir international, insgeheim verkehrsministerial gekrönten Tarifeure nicht auf Antragsformulare bestanden. Seinerzeit entwarf ich zum Jux und gebotener Branchenverarschung, die so genannte ausnahmslose

Anfrageregel der drei Schritte:

1.: Das Ansuchen auf Erteilung der Anfrageerlaubnis kann schriftlich, oder  mündlich nur an einen professionell ausgebildeten Tarifeur erfolgen.

2.: Nach Vorweisen der schriftlichen Erteilung der Anfrageberechtigung darf jetzt ein Antrag auf Beantwortung der Anfrage gestellt werden, wobei Mehrfachanfragen nicht gestatten sind.

3.: Nach Vorlegung der Erteilung des Anspruchs auf Beantwortung einer konkreten Anfrage müssen zwei der folgenden Beantwortungsvarianten im korrekt gestellten Antrag gewünscht und im selbigen Wortlaut mit vorangestelltem „Bitte“ angegeben werden, bzw. genüge auch die Angabe der Punkte wie im hiesigen Muster: „Bitte cb“ (gleichzeitig auch empfohlen!).

3.1: Form:

a: mündlich persönlich im Tarifbüro (Anmeldung im Sekretariat erforderlich!)

b: mündlich telefonisch (nur innerhalb Österreich!)

c: schriftlich (Fernschreiben, Telekopie, Brief, Telegramm bei „caa“)

3.2: Dringlichkeit:

a: sehr dringend (bis maximal 1 Woche!)

aa: eilt außergewöhnlich (Telegramm!)

b: weniger dringend (bis maximal 1 Monat!)

c: unwesentlich dringend bis unbefristet (obliegt dem Ermessen der Tarifeure!)

Grundsätzlich gibt es keine Gewähr und schon gar keinen Rechtsanspruch auf die Richtigkeit der Beantwortung, die somit immer eine unverbindlich bleibt! Zur kundenfreundlichen Erleichterung haben wir entsprechende Antragsformulare aufgelegt, die nach Einlangen eines formlosen Ansuchens ausgehändigt werden.  

Jetzt ernsthaft: Jede und jeder versteht, dass ich nach knapp 20 Jahren steiler Karriere einen zweiten Berufsweg einschlug, einen, bei dem ich aus freien Stücken geachtet und geliebt sein wollte, endlich die Geisel der hierarchischen, der einseitigen Abhängigkeit und das Image des hochnäsigen Ungustels ablegen konnte und den Menschen wieder auf Augenhöhe begegnen durfte… Hier beleuchte ich die Schattenseite des Expertentums, die sehr schnell zu Abgehobenheit und Eitelkeit mutieren kann und gern dazu neigt, in eine Parallelwelt abzudriften:

Denken wir an all die mächtigen Gutachter, die nachhaltig zu Gunsten der „klagenden oder angeklagten Partei“ durch ihren „geheiligten Befund“ Gerichtsprozesse zu manipulieren, zu verschleppen vermögen! Vor allem die so genannten unabhängigen, neutralen und selbstverständlich unbestechlichen Bewertungsexperten, die völlig zweifelsfrei objektiv urteilsfähig sind und ihre attestierte Verifizierung als absolutistisch gilt, so erklärt man uns inständig, nach dem Motto, wenn nicht er, wer dann? Und ihnen man diesen Status auch dann zuspricht, wenn gegebenenfalls ein nicht ganz von der Hand zu weisender Verdacht auf irgendeine Parteinähe besteht, oder ein erkennbar nahe liegendes Eigeninteresse. Als wäre jede/r von ihnen „Vox Dei“ (Gottes Stimme). Ist ja wirklich blöd, doch ohne Konsequenzen, wenn mal den „freien“ Sachverständigen der selbige Stallgeruch umfängt wie der des klientenseitig bestellten. Ja die Experten,  die Spezialisten, die Sachverständigen, die Gutachter, die „Wissenden“, sie umfängt so ein zweifelhaftes Image, das uns ihr unvergleichliches Odeur schon vorausschickt und wir es olfaktorisch als unangenehm, als beklemmend wahrnehmen, uns auf irgendeine Weise Angst macht. 


Die Angst ist kein Aprilscherz
Verlassen von Gewohnheiten schafft Veränderung…

…und macht Neuem Platz; gibt Raum für Entwicklung und Entfaltung. Natürlich gehört dazu Mut. „Im Üblichen lauert das Übel!“ (Zitat RJS) Es scheint „pervers“, aber es ist Fakt und wir täten gut, einmal in uns selbst hineinzuhorchen. Auch wenn uns das Gewohnte nervt, nicht wirklich uns zufrieden und glücklich macht, wir haben doch all unsere Sinne auf das Gewohnte bereits geeicht, leben offensichtlich ganz gut mit unseren, daraus geformten Neurosen und Allergien, Marotten, Spleens und Ticks, die nichts anderes sind als Zeichen, reflexive Reaktionen auf das, was wir eigentlich nicht wollen, diese Phänomene gehören zur neuropsychologischen Symptomatik des inneren Widerstands. Einen neuen Weg einschlagen, den gewohnten alten verlassen, da kommt Unsicherheit auf und auch Angst. Die berühmt berüchtigte Verlustangst. Der blöde Spruch, „zuviel gefürchtet ist auch gestorben“, hilft hier nicht.

Angst, das zu verlieren, an das wir uns gewöhnt, den Wermutstropfen brav schlucken gelernt haben, uns darüber hinwegtäuschen, verbittert, vergrämt, frustriert, zornig, alles verfluchend, zu Alkohol und Nikotin greifen, hungern und überfressen, Extremsport betreiben, oder in völliger Passivität bis Agonie uns verlieren, oder „Antiaging“ bis zum Herzversagen betreiben. Uns halt irgendwie mit allem nur möglichen ablenken. Wir kommen damit „zurecht“, was auch immer wir darunter verstehen. Außerdem, kann uns irgendeiner versprechen, dass es anders besser wäre? Die Rechtfertigungsfalle des „Gewohnheitstieres“. Genauso verhält es sich mit dem Erdulden, Erleiden von der uns täglich leitenden Politik. Wieder sind wir Lichtjahre von wahrhaftiger Demokratie entfernt und lassen uns in die alte, gewohnte Untertanenrolle zurückstoßen. Wir haben Angst vor dem Neuen, das uns so fremd erscheint, Angst, dass es um uns dann noch schlechter stehen könnte. Lieber vegetieren, als Neues probieren. Lieber die Ausländer, die Migranten, die Asylwerber, die Flüchtlinge leiden sehen, als selbst so leiden müssen. Lieber mit den anderen den Arbeitslosen als faul schimpfen, als selbst mal als das geschimpft zu werden. Die Angst vor sozialer Isolation, nicht mehr dazugehören zu dürfen.  

Der Heimatschmäh ist so eine Gewohnheit, die scheinbar ankommt und man dabei mit der latenten Verlustangst arbeitet – also rigoros die „Heimat schützen“. Ist ja gut und schön, nur vergessen wir, dass der zu uns geflüchtete Afghane auch mal eine Heimat hatte, die ihn aber auskotzte, weil dort Alltagsterror seit Jahrzehnten herrscht. Und die übrige Welt zusieht, weil sie meint, das gehe sie aber gar nix an und… „Wenn man ihnen Waffen verkauft, müssen sie ja nicht gleich damit auf andre schießen, gelt? Anstatt, dass was arbeiten täten, hab’ ich Recht, Franzl?“ Wir haben Angst, wenn sie jetzt kommen, jetzt da sind, auch halt ein bisserl gut leben wollen. „Ausreiselager“ statt Abschiebelager, nennt unser Innenminister die heimischen Anhaltezentren – gehört bei „Stöckl am Sonntag“. Und auch das: Güte deckt sich seiner Meinung nach mit Vernunft. Wörtlich ergänzt: „Die man für richtig hält!“ Also Auslegungssache, da muss man genau hinhören, wenn man ihn zuhört! Es gilt also nur seine Version von Güte und seine Vorstellung von einer „fairen Gesellschaft“, für die er so plädiert. Seine Gütigkeit geht soweit, dass er Asylwerber sogar 1,50 Euro die Stunde für jegliche Arbeit bezahlen will. Das K&K-Sozialprojekt. Kickl und Kurz. Beide in dieser Angelegenheit vollkommen einig. Nur, Zwangsarbeit ist da kaum noch der passende Begriff, es müsste Versklavung heißen!!! Irgendwie lauft da was völlig falsch und total aus dem Ruder, davor habe ich Angst und danach? Sind wir so gescheit wie vorher, ähm, welches Vorher???

Der nach eigenen Angaben 1,72 Zentimeter als Einzelkind unter den Fittichen seiner Oma groß gewordene Mann fürs Innere – zitiert ihre Lebensweisheiten liebend gern - erzählt begeistert von seinen extremsportlichen, durchaus bemerkenswerten Leistungen. Hingegen über ein sehr rational geführtes Privatleben zwangsläufig sehr spärlich. Gut, das detaillierte Privatleben geht ja auch wirklich niemand was an… Ein Mensch des Humors und Romantik bzw. Leidenschaft scheint Herbert Kickl weniger zu sein, dafür nationalphilosophisch geleitet und, klingt fast nach Widerspruch, pflegt er gut Kontakte zu Putin; für mich das einzig Positive, sich nicht an der europäischen Russlandhetze zu beteiligen. Er sieht sich als „Verteidiger Europas“ und deren christlichen Werte und zeichnet für die freiheitliche Bildung.   


Die Angst ist kein Aprilscherz
Macht aus Angst macht Angst

Zum Wesen bzw. Profil solch gearteter Personen. Menschen mit ausgeprägter, asketischer Genügsamkeit und spartanischer Härte sollten keine politischen Ämter bekleiden, das ist als Negativum für die Allgemeinheit empirisch hinreichend erwiesen. Weil sie sich aus kompensatorischen Gründen zu bewältigender Kindheitstraumen gern selbst „quälen“, Höchstes von sich fordern, weil sie in der Regel zu wenig Anerkennung in ihrer Kindheit erfuhren. Sie genügten nicht und genügen sich dann selbst nicht. Die gesteckte Latte kann nie hoch genug sein, um sie niemals überwinden zu können. Ich weiß es aus eigener Erfahrung, doch durch gnadenlose, permanente Selbstanalyse und nach ausbildungsbedingt 100en Stunden Selbsterfahrung verschiedenster Variationen (Einzeln, in Gruppe, Encounter, Supervision) konnte ich, den Drang, sich und anderen es andauernd beweisen zu müssen, dass auch das Unmögliche möglich ist, im Zaum halten, zumindest, im Falle des Falles, nur mir selbst schaden. Zudem war ich von Anfang an Tagträumer, ein geistig Reisender, ein präziser Beobachter, heißt, mein Aggressionspotential hielt sich schon dadurch in Grenzen.    

Das Verhaltensmuster übertragen Menschen mit derartiger Prägung - wie auch immer in eine entsprechende Machtposition gelangt - aufs Volk und leben es an ihm skrupellos aus. Adolf Hitler ist hierfür das beste, psychoanalytisch signifikante Beispiel. Er wuchs unter einem strengen Vater auf, der „Dolfis“ nicht erbrachte Schulleistungen mit Prügelstrafen ahndete und genau das Gegenteil bewirkte – Lernstreik und auf später verschobene „Rache“! 14jährig geworden, verstarb sein Herr und Peiniger endlich... Angeblich wurde er von seiner gestrengen, höchst dominanten Großmutter „fertig“ erzogen, vor der er mehr Ehrfurcht als Respekt hatte. Napoleon Bonaparte, der wurde zum Beispiel viel zu früh (16jährig!) mit der Rolle des Familienoberhaupts betraut, nachdem sein Vater starb. Der Knabe aus korsischem Adel war mit ziemlicher Sicherheit in dieser Position heillos überfordert.   

Arno Gruen, meiner Meinung nach einer der brillantesten Denker und Seelenforscher meiner Zeit – „Ich dachte, wir sind alle Menschen!“, als 13jähriger -, der Führerpersönlichkeiten akribisch analysierte und gründlich recherchierte, also dahingehend seriöse, behavioristische Wissenschaft betrieb (mehr in seinem Buch „Falsche Götter…“), kam immer auf dieses, selbige Ergebnis: Der krankhafte Machttrieb kommt immer aus erlebter Ohnmacht in Kindheitstagen! Es herrscht als innere Stimme das Credo: „Bevor mich andere weiterhin beherrschen und demütigen, drehe ich den Spieß um! Mit mir nie mehr wieder! Euch werd’ ich geben!“ Bevor ihn andere peinlicherweise bestrafen, bestraft er die andern präventiv (Vergeltungsprävention) mit dem Totschlagsargument, man halte sich ja nur ans Gesetz! Oder man bestraft sich selbst und rechtfertigt es mit „edlen“ Gründen, wie z.B.: die erstrebenswert ewige Jugend, Fitness ist unbestreitbar gesund, die altersvorsorgliche Ertüchtigung verhindert ein Dahinsiechen. Was auch immer., die Selbstkasteiung wird so zum täglichen Lebensinhalt. Das Gegenteil wäre Selbstaufgabe wie beispielsweise regelmäßiges „Niedersaufen“ und „Kettenrauchen“.  

Ich habe meinen Vater ziemlich überwunden, ein altes archaisches Prinzip in der Vater-Sohn-Beziehung. Auch er war einmal ein träumendes und hoffendes, wissbegierig offenes Kind. Er stolperte in die Wirren des Zweiten Weltkrieges. Ich habe ihn überwunden, nicht mit Hass, nicht mit Rachegelüsten, oder unterdrücktem Psychopathos. Ich habe in die von ihm aufgerissenen Abgründe geschaut, sie angenommen, ihn eines Tages zur Rede gestellt, ihn brüllend alles an den Kopf geworfen, dass er „meinen Weg“ mir mit aller Kraft und Gewalt versperrte.

Ich habe versucht, mich eines Tages nicht mehr von diesen Energien leiten zu lassen, mein Leben selbst zu bestimmen, es selbst zu beurteilen. Aus dem „neuen Weg“, den ich nicht freiwillig einschlug, wieder „meinen“ zu machen. Das ist unermüdliche Arbeit, die einen nie erschöpfen sollte, deshalb ist sie auch nie vollkommen abgeschlossen! Ich habe meinen Vater so ziemlich überwunden und kann ihn heute mit Liebe über den Kopf streichen. Das ist keine Illusion und frommer Wunsch, sondern, wie gesagt, Ergebnis praktizierter Selbsterfahrung, um Kollateralschäden zu vermeiden. Ich habe ihn so halbwegs überwunden (100%iges ist immer Illusion!), weil ich weiß, dass der „alte Depp“ (liebevoll und verzeihend gemeint,) nicht mehr aus seiner Haut kann, auch weil niemand sich dieser „Herbst-Winter-Mutation“ wirklich entsagen kann!

Fremdbestimmung oder Selbstbestimmung. Oft wissen wir es nicht mehr. Identisch, authentisch, manipuliert. Was ist es wirklich, ist es erkennbar, spürbar? Die Grenzen verlaufen fließend. Das berühmte Über-Ich. Die Frage ist, habe ich es selbst kreiert, mein eigenes Ideal geschaffen, oder wurde es mir aufgezwungen und habe es als das eigene angenommen? Dieses Kapitel überlappt sich gewissermaßen mit dem der „Angst vor Imageverlust“. Wenn ich mich selbst zum Ideal erhebe, ohne narzisstisch zu werden, mir also ein ideelles Ziel stecke, das ich erreichen will und kann, ohne dabei wegen Selbstüberforderung zu „zerbrechen“ - meistens ist so ein Ziel schon aus evolutionärgenetischen Gründen sozialmoralisch gerechtfertigt -, ist nix dagegen zu sagen, oder? Ein Problem für mich und meine Umwelt wird ein Über-Ich, dass ich mir von anderen aufpflanzen ließ. Ein Problem, weil das fremde Über-Ich meistens dazu neigt, aus mir einen Soziopathen zu machen; mich in weiterer Folge zur Rache an meine Artgenossen anstichelt und mich sozusagen von der „Kommune“ isoliert, was unter das übergeordnete Kapitel Psychopathos fällt. Das andere Extrem wäre, soziophobisch zu reagieren. Angst vor Sozialkontakten. Rückzug nach innen bis zum Autismus.    

Darum ist Elternsein, Pädagoge oder Politiker sein im Grunde genommen eine äußerst sensible Aufgabe, die ausgeprägtes Feingefühl und Weitblick erfordert! Also gibt es für das heranwachsende Individuum nicht nur die ominösen, autoritären, liebesfernen Mutter- und Vaterprägungen, sondern: Wir müssen vorsichtig sein und unsere kulturellen, politischen Lebensstrukturen genau anschauen und hinterfragen. Dort lauert noch eine viel größere Dominanz, Unterdrückung und Gehorsam einfordernde, eine, die ursprüngliche, in diese Welt mitgebrachte Persönlichkeit normierungsgerecht formende Diktion. Eine Art Entfaltungsmonitoring – unter dem Vorwand der Talentförderung - mit eigentlicher Manipulation zur bedingungslosen Anpassung „Wir wollen uns deine Begabung  zunutzen machen!“ Wenn unsere institutionalisierte, behördlich strukturierte und wirtschaftlich wie medial beherrschte Welt die Menschen weiter so wie eh und je unter Druck setzt, dann produziert sie geradezu am laufenden Band diese Despoten, Tyrannen und Diktatoren, Menschen mit Hang zur totalitären Machtausübung. Mittels Kaderschmieden wie die Elite-Unis z.B.. Die täglich so viel und unappetitlich propagierten Werte unserer modernen, westlich demokratischen Gesellschaft sind billige Floskeln, mehr nicht! Zum intelligenten, demokratisch kompetenten Kollektivmenschen ist es noch ein weiter Weg über ein mächtiges Gebirge, Markt-Konsum-Konkurrenz...      

Vielleicht täte es uns allen gut, einmal zur Kenntnis zu nehmen, dass der Kapitalismus ein primitives System ist, eines der Gewalt, der Ausbeutung, der Gier, der Abkehr vom Verhältnismaß, das Verhindern einer materiellen Ausgewogenheit. Ein System, das uns Menschheit als rein kollektiven Marktfaktor wertet und  ausbeutet, gegeneinander ausspielt und uns niemals zur Ruhe kommen lässt. Wenn wir dieses System voll und ganz begreifen, dass wir es auch lange hinnahmen, erduldeten, mitspielen und benutzen ließen und noch immer auf irgendeine Weise mittun; wenn wir begreifen, dass wir dieses Zerstörungssystem (Aufbau-Vernichtung) nicht mit kleinen sozialen Änderungen da und dort zähmen können, es im besten Fall nur vorübergehend für ein paar ein bisserl netter zu machen imstande sind; wenn wir begreifen, dass es kaum noch schlechter werden kann, gerade im Gegenteil, in Richtung Sozialismus und Demokratie für alle nur Nutzen bringt und Zufriedenheit; wenn wir bereit sind, es „angstfrei“, es mit Begeisterung anzugehen, wie ein Kind, das sich ungemein über den Erfolg freut, aufrecht gehen zu können, ganz allein, ohne Hilfe der Schwerkraft zu trotzen, sie wortwörtlich zu „erstehen“, dann kann nix mehr schief gehen, wenn wir uns „weiterbewegen“!

Apropos bewegen. Noch werden wir bewegt! Schneller, billiger, mehr und mehr Profit! Dies sind die Schlagworte im Neoliberalismus, die Dynamik der Privatwirtschaft. Warum ich es in hiesigem Kapitel erwähne, ist, weil es eine Macht auf uns ausübt. Wir tun alle mit und wissen, dass es uns über kurz oder lang krank macht. Der ewige Zeitdruck, nie zu genügen, man ja immer besser sein könnte und müsste, um nicht von der Konkurrenz ausgebootet zu werden, in der stetig anziehenden Optimierungsschraube feststeckend, wir tun mit und leiden für ein bisserl erkaufte Freizeit, die man uns ebenso vorstrukturiert. Wir werden bewegt, wenn auch man uns ein wenig Bewegungsspielraum lässt, um nicht völlig zu kapitulieren. Wir haben uns offenbar daran gewöhnt und haben Angst, aus diesem System katapultiert zu werden. Ist schon komisch, wie? Der größte Feind des Kapitalisten ist der Genügsame, der Selbstzufriedene. Der ewig mit sich Unzufriedene wird zum treuen Komplizen des freien Weltmarktes, der Konsumwelt. Das hat Methode, das ist „part of the game“!  

Das Aufgeben von bestimmten (in Wahrheit uns hemmende) Gepflogenheiten, Angewohnheiten, Traditionen, Bräuchen, Automatismen, kulturellen Eigenarten bereitet uns Angst, weil wir keine Wohlfühlgarantie im Sack haben, wenn wir neues Territorium beschreiten. Mit diesem Wissen arbeiten die Faschisten und garantieren ihn, wenn! Wenn ihr alle brav seid und das tut, was wir von euch erwarten: Tüchtig sein und an unsere Gesetze halten. Faschisten und Kapitalisten können recht gut miteinander. Sie ergänzen sich fabelhaft. Die einen Systembetreiber locken und belohnen kärglich für erbrachten, aber ihnen nie genügenden Fleiß, die anderen sorgen für genügend Strafen. Es zu begreifen, dass der Kapitalismus nie die wirklich Tüchtigen belohnt, sondern die „untüchtigen“ Reichen, die ihr unermessliches Vermögen nicht durch Fleiß und Redlichkeit erarbeitet haben und immer andere dazu ausnutzen und ausbeuten und die Kommune (Staat z.B.) noch außertourlich betrügen (Steuerfluch z.B.). Sie halten die Konkurrenz, den Wettbewerb, den ständigen Kampf aufrecht, sie sind alles andre als kooperativ und sozial, sie produzieren volkswirtschaftlichen Schaden. Sie sind die, die mit unserer Angst arbeiten und auf ihr ihre Macht ausbauen. Wenn wir das einmal mehrheitlich begreifen, dann wird sich das gesellschaftspolitische Evolutionsrad weiterdrehen.  

Apropos weiterdrehen: Die EU als Staatenföderation ist prinzipiell gut, nur gehört sie grundlegend strukturell und gesellschaftspolitisch geändert, nur nicht von den Braunen und Blauen! Sondern im Sinne der allgemein gültigen Menschenrechte!!! Zur Förderung und Wahrung demokratischer Prozesse! Und, um den Themenkreis zu schließen: Nichts im bestehenden, zwangsläufig prosperierenden Problemstatus verändern – ich unterstelle uns darin eine Sammelleidenschaft entwickelt zu haben  –, dafür sich davor besser schützen. Zu dem haben wir den richtigen Innenminister, der setzt klipp und klar auf reflexive Problemabwehr statt Ursachenvermeidung. Dem Nationalist interessiert eine exogene Problematik nicht, ihm interessieren nicht interkulturelle, weltwirtschaftliche Zusammenhänge, er will sich nur abschotten, was in Wirklichkeit „geistigen Inzest“ bedeutet. Er sucht nicht den latenten „Feind“ in sich, er projiziert ihn unbewusst nach außen, um ihn dort rigoros zu bekämpfen, damit er und sein „Feind“ ungestört weiter agieren kann. Seine Macht beginnt sich und seine Umwelt langfristig zu vernichten, apropos:   


Die Angst ist kein Aprilscherz
Wertschätzung immer erst nach der Zerstörung 

Wenn man so offener Sinne durch Wald und Flur, über Wiesen und Almen zieht, wundert man sich, dass überhaupt noch irgendwas brummt und zwitschert. Immer mehr schockiert mich, meine Lebensgefährtin und übrigen Gesinnungsgenossen die Radikalurbanisierung natürlichen Bodens. Kahlschläge gehen munter weiter. Die weitere Vernichtung von Windschutzgürtel und Grünoasen durch die Agrarindustrie und das Verbauungsunwesen mithilfe des für Gemeinden kurzfristig rentablen Umwidmungswahns. 

Bienensterben ist ein Umweltindikator der höchsten Warnstufe. In Österreich gibt es laut dem Imker meines Vertrauens so rund 700 Bienenarten, alle über Jahrhunderte regionale Spezialisten. Bienen orientieren sich visuell. Wenn ihr Umfeld sich verändert, hören sie infolge der Irritation auf zu sammeln und der Stock stirbt. Für jeden Scheißdreck ist die EU-Verwaltung zu haben, nur nicht für unsere Bienen. Ein jahrelanges europaweites Rodungs- aber auch Ausholzungsverbot wäre längst fällig, sowie das Rückwildern nicht mehr benötigter Urbanflächen. Und in Zukunft müsste eine „pflückende Forst- und Holzwirtschaft“ betrieben werden. Noch aber wird großflächig gerodet, was der Wald hergibt.

Auch das halblustige „50% der Welt schützen“ allein genüge schon, um unsere ökoglobalen Probleme zu lösen, ist reinster Schwachsinn. Und den halben Rest tun wir wie gewohnt weiter? Vielleicht glauben viele ernsthaft, Populärpolitiker und Schreibtischexperten Irrsinns auf den Leim gegangen, dass wir vice versa den halben Rest mit unserem „Gift“ nicht infizieren, die „böse Hälfte“ unter den Glassturz stellen, wir uns von „Eden“ hermetisch abriegeln? Eigentlich tun wir dadurch nix anderes, als die völlige Zerstörung der Natur, das fragile Ökosystem auf unserem Planeten lediglich hinauszögern. Da versendet die Massenpetitionsplattform „Avaaz“ glatt Rundmails mit solch einer Unterschriftenaktion. Doch Vorsicht ist bei diesen Website-Betreibern geboten, wie ich schon vor längerer Zeit warnte:

https://www.linksnet.de/artikel/26929

Wie auch immer, die Angst ist berechtigt, dass das Kollektiv Mensch es zu spät erkennt, dass das herrschende, das rücksichtslose System Kapitalismus uns am Ende alle und alles vernichtet. Nur, dann gibt es kein zurück mehr und: ausgerottet heißt unwiederbringlich! Aber es funktioniert auch umgekehrt, die Angst vor neuen Wegen, weil man der Sehnsucht und Hoffnung nicht so ganz vertraut; und hier würde sich der Kreis zum Kapitel „Angst vor Veränderung…“:    


Die Angst ist kein Aprilscherz
Tipps ohne Ende und Köder für Leseratten 

Bauchübung – richtig gemacht!

Klar, betreffe uns ja alle. Jede und jeder trägt so etwas mit sich rum. Das Knöpfe sprengt, schwabbelnd übern Gürtel hängt, das einst so schöne Nabelknöpfelchen  gierig in sich saugte, es jetzt in den uneinsehbaren Tiefen eines riesigen Vulkankraters liegt. Der Bauch (Wanst, Wampe, Ranzen, Unterleib, Abdomen) kommt in den unterschiedlichsten Varianten und Konsistenzen vor, von Waschbrett (Sixpack, Flachmann) bis gestockte Lawine. Oft sind es teuer modulierte Kunstwerke im Metier Körperkunst - „Body-Art“ und wollen sorgsam gepflegt sein. Ich trage meinen „Six-and-more-pack“ nicht so ungustiös zur Schau, sondern verwahre ihn rücksichtsvoll dezent hinterm wohlstandsverdächtigen, blickdichten Fettgewebe. Wie auch immer sie mit ihrer zur Wellblech erstarrten Biofasermasse umgehen wollen. Einer der unerlässlich wichtigsten aller monitoring-freien Heimgymnastikformen. Zu allererst muss der Bauch mit regionaler Bioqualität gefüllt werden. Dann ihn verdienterweise - wie beim Brotbacken das „Dampfl“ (Teiggrundmasse aus Weizen um Hefe, hier konkret in Weizenhefebier gelegt) - ruhen zu lassen! Alles andre ist nur eine spielerische, bei Bedarf die konkurrierende Sportlichkeit simulierende Nebensache, sie vertreibe auf unangenehme, schweißtreibende Art maximal aufkommende Langeweile. „Dem Delektieren folgt Quieszieren, doch bitte niemals strapazieren!“ „Situps“ sind zu empfehlen, also zwischendurch mal aufstehen und sich Nachschläge vom Kühlschrank holen…  

Liegestütz – richtig gemacht!

Legendär! Der ungeschlagene, konkurrenzlose Klassiker. Ein Plädoyer! Diese Übung bewegt angeblich alle nur erdenklichen bis an sich selbst nicht geahnten Muskelpartien. Doch will man das? Jede und jeder wurde sicherlich schon mal dazu genötigt. Bundesheer als Strafübung vor allen Anwesenden, oder: „Hehehe, Mädchen können das nicht!“ Wie auch immer, peinlich, wenn man nach einer halben Liegestütz die Gravitation nicht mehr überwinden kann. Wenn nicht schon Nasenbeinbruch den Abbruch rechtfertigt, dann ist es dieses ungustiöse Klatschgeräusch, der höchst blamable „Wampenplatsch“, den man sich gern als Belustigung für die umherstehenden Schadenfreudigen und Gehässigen ersparen möchte. Und wie gerade bei dieser Gymnastik geschummelt wird, was das Oberärmchen kaum noch hält, schon gar nicht wieder hoch zu drücken vermag! Manchen genügt einfach nur das Kopfwippen fürs Zählen, dessen man mächtig sein sollte – guter Rat, ab fünf auf die nächsten zehn aufrunden, oder erzählen sie ihren Bekannten einfach von einer plausiblen Pauschale, z.B. 50 klingt immer gut!

Die Anzahl scheint wichtiger als die Güte (korrekte Ausführung!). Denn die Frage der Neider lautet ewiglich: „Wie viel schaffst, ha?“ In meiner lang, lang zurückliegenden Bestform pumpte ich 200. Sie glauben’s nicht? Versteh’ ich. Den anderen glaubte ich ja so was auch nie. Ich kann deshalb leicht damit prahlen, weil ich es nicht mehr beweisen muss und fällt unter die Kategorie: „Damals war ich unschlagbar und unwiderstehlich – ein Adonis!“ Die einstigen Zeugen, falls noch unter uns weilend und auffindbar, sind sicherlich durch vorsorgliches, konsequentes Bierrundenzechen noch immer befangen, außerdem weiß ich für gebotene Schweigsamkeit genügend peinlich-pikante Details zu verbreiten!

Im Einführungskurs für blutige Neulinge bot ich - damals schon der Zeit weit voraus bzw. der Zeitlosigkeit einer „Lifestyle-Klassik“ bewusst - als sanften Einstieg zur „heimeligen“, vollkommen kostenfreien Körperertüchtigung, wie eben der Name schon sagt: Sich zuerst in seitliche Liegeposition bringen und dann mit einem abgewinkelten Arm aufstützen. In dieser Stellung lässt es sich wunderbar entspannen und den plötzlich überwältigenden Minutenschlaf sollte man keinesfalls unterdrücken! Hier fand etymologischer Missbrauch statt. Diese bequeme Haltung, vorzugsweise auf dafür eigens konstruierter Liegen (Chaiselongue, Kanapee, eigentlich Sofa ohne Rückenlehne), war bei den Römern während ihrer veranstalteten Fressexzesse nach arbeitsreichem Tag im Senat äußerst beliebt.  

Bizeps, Trizeps und ein Audi Quatro…

Musculus Biceps / Triceps Brachii. Ja, in ihm, dem Doppelköpfigen, den wir halt herb-liebevoll „Moach“ nennen, liegt wortwörtlich all unsere maskuline Brachialgewalt. Dank diesen können wir so richtig hin dreschen, schwere Einkaufstaschen tragen, das Bike mit einer Hand hochheben und andere allseits heimlich bis offen bestaunte Eskapaden unermesslicher Kraft zur Schau stellen! Ähm, falls diese hinreichend trainiert wurden. Und wenn wir damit noch das Sportlenkrad eines Audi Quatros angespannt umklammern, dann wird alles um uns schwach und willig. Nicht? Ah, das Training dieses beeindruckend aus dem Ärmel quellendes, aderndurchzogenes Fleisch: einfach zum Wirten setzen und fleißig Bierkrüge stemmen; volle, klar, und diese langsam zum Mund, der uns etymologisch begründet, zum Mündel macht, führen und den kühl schäumenden Erfolg spüren. Die Nebenwirkung der geistigen Beeinträchtigung wie erhöhter Harndrang muss der selbstbewusste Macho in männlicher Rollenmanier ertragen. Wenn sie dann noch, wie schon angedeutet, die neueste Version von Audi Quatro vorm Fitnessstudio geparkt haben, dann sind sie der Zampano des Grätzels und für alle Interessierten jeglichen Geschlechts einfach unwiderstehlich, ein „Must-him-have!“.   

Kijimea nützt nix - Windeln auch nicht ewig!

Nicht gegen Konaschu, aber gut fürs, von Ärzten sogar eingeforderte, hemmungslose „Butschiflutschi“. Kein Schaß, ich kann diesen Werbe-Kitschi-Kutschi-Katschi nicht mehr hören; wie die täglich nervige Werbung für Einlagen bei Blasenschwäche bzw. Harninkontinenz schon bei relativ jungen Frauen, die dank Dr. Böhm danach wieder sorglos lachen und husten können. Die Männer von Heute tragen jetzt Urinalkondome. Ein Traum, sich endlich unkontrolliert wie ein Baby geben zu können, eine von Beherrschungszwängen befreite Zukunft steht uns endlich ins Haus! Ach du schöne schnöde, windig feuchte Welt… du tröpfelst leis’ dahin, schwitzt dich aus, bis zur völligen Entsaftung und da wundern wir uns übers wärmer werdende Klima… Mutter Erde leidet derzeit an Kliwaschu: an einem Kli-ma-wa-ndel-schub. 

 

Angst, unanständig zu sein

Es gehört sich nicht, seinem Darm ein entspannendes Dasein und Arbeiten zu gönnen. Doch hier in diesem Metier ist zudem keine Rede von Peinlichkeiten, Genierereien, Unartigkeiten, Unkultivierten, was auch immer, mal kurz angereimt:

Der Magen,
der rumort,
entlädt sich krachend
in einem fort.

Schießt in den Wind,
nenn’s ich gelind.
Da quacksalbt auch
ein Froschkonzert
ganz unbeschwert.

Da purzelt einer
nach dem andern,
aus dem Mund.
Unterwegs sein
ist gesund!

Ohne Gefährt,
allein, oder
mit andern,
das ist Wandern!

Die Wandersleut’
die wissen,
es wird gerülpset
und geschissen,
ganz beflissen.

Allemal wär’ es
dein Ansporn:
am besten,
gehst ganz vorn!

Apropos Luft und Kontaminierung – die Biogaszone; es stinkt nach Jauche und nach Stall und wir sagen: „Oh, die gute, saubre Landluft!“  

„Landluft macht frei“

Von Fred Strohmeier, 1996. Ich habe mich köstlich amüsiert, obwohl es die von den Städtern so geglaubte Landidylle demaskiert, die uns so mystisch und magisch scheinende Provinz entzaubert.

 

„Shaolin“

„Du musst nicht kämpfen um zu siegen, mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke“, von Bernhard Moestl, 2008. Tipp vom „Doktor Blitzstecher“. Ein Buch, ganz gegen die einstige Bruce-Lee-Infektion, sich den Gegner nur durch präzise, rationellste Kampftechniken – die aus dem Wing Chun (Begründer Yip Man) - zu entledigen, also vorübergehend bis auch für immer kampfunfähig zu machen. „Kämpfen zu lernen, um es nicht zu müssen!“, ist eine nette Weisheit, die einem Oxymoron gleicht, gemeint aber ist, sich nur in äußerster Not effektiv verteidigen zu können. Denn nicht immer ist dir die Zeit gewährt, auf helfende, feinstoffliche Energieflüsse zu warten, die den Gegner einsichtsvoll besänftigen, oder gar in die Flucht schlagen. 


Meine guten Adressen!
Auch zur Erhaltung der Meinungsvielfalt!
Die wahre Bildungsreform beginnt im eigenen Kopf!

Von sozialen Initiativen:

Aktive Arbeitslose Österreich > über die traurige Wahrheit am Arbeitsmarkt; immer wieder äußerst wichtige Aktionen gegen das herrschende Unrecht an Arbeitsmarktausgegrenzten und „Erste Hilfe“ für Betroffene:
http://www.aktive-arbeitslose.at
Solidarwerkstatt > für ein freies, solidarisches, neutrales und weltoffenes Österreich!
https://www.solidarwerkstatt.at/
Amnesty International:
https://www.amnesty.at/
Volkshilfe > für ein Mitleben statt Überleben:
http://www.volkshilfe-wien.at/cms/cms.php

„Jo’Mei“ > ein barrierefreies Zusammenleben erfordert „barrierefreies Denken“:
http://www.bmin.info/WordPress/NR.html
SHG-Mobbing, Graz > für eine Gesellschaft, die kein Mobbing mehr nötig hat:
http://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at/ plus https://www.mobbing-konkret.at/about/
„Epicenter.Works“ (alt AK-Vorrat) > für menschenrechtskonformen Bürgerschutz:
https://epicenter.works/
„Aufstehn“ > für eine gemeinsam zum Frohsinn veränderbare Gesellschaft:
https://actions.aufstehn.at/
Lobby Control, DE > gegen Wirtschaftslobbyismus im Parlament!
https://www.lobbycontrol.de/
Campact, DE > Politik muss in Bewegung bleiben - eine Kampagnen- und Aktionsplattform!
https://blog.campact.de/
WeMove.EU > eine Bürgerbewegung für ein besseres Europa!
https://www.wemove.eu/de
OpenPetition > damit Bürgeraktionen und Bürgerinitiativen als demokratisches Instrumentarium erhalten bleiben!
https://www.openpetition.eu/at

Von schreibenden Quer- Über- Be- Voraus- und Nachdenker/innen

„Kontrast“ > über die kontrastreiche Gesellschaft des Unfriedens:
https://kontrast.at/
NPR-NEWS > wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
http://npr.news.eulu.info/
Blauen Boten > der alles andere als blauäugig und blaupolitisch ist:
www.blauerbote.com
Rubikon-News > die den „Rubikon überschritten“:
https://www.rubikon.news
„ULP-Stick“ > für zwangsfreie Kritik, konstruktive Lösungsvorschläge und Kooperationsdenken:
http://kritisch-konstruktiv.over-blog.de/
„Info-Sperber“ > der sieht, was andere übersehen!
https://www.infosperber.ch
„Querdenk-Modus“ > angstfrei sagen können, was man denkt; nur so kann Demokratie funktionieren!
http://quer-denken.tv/
„Morgendämmernde“ Alternativen > zu den „Westside-Stories“:
https://deutsch.rt.com/ plus: https://de.sputniknews.com/
Westen nix Neues! > Überm großen Teich da liegt ein großes Reich, reich an  N i x  und Dollars…
http://www.us-politik.ch/
Der „Rundbriefkasten“ > „Schreib auf, wirf ein, was dich bewegt“, ein Angebot von „Andy-the-Neighbour“:
https://rundbriefkasten.wordpress.com/
“Linksnet“ > Aus linken Wurzeln gewachsen, weil Links vom Herzen kommt, ist’s unsere einzige friedliche Zukunft!
https://www.linksnet.de/
https://www.graswurzel.net/gwr/

Von ganzheitlicher Medizin in Kooperation:

Dipl. Päd. Maria Liedermann > universelle Heilkunde, Gesundheitsberatung, diese außergewöhnliche Frau hat nicht nur meinen Kindern erfolgreich geholfen!
http://www.liedermann.at/cms/
DDr. Ferdinand Sator > interdisziplinär behandelnder Kinderarzt in einer Praxisgemeinschaft der therapeutischen Vielfalt, F. Sator war viele Jahre unser Kinderarzt des Vertrauens!
http://www.praxisgemeinschaft161.at/

Vom Ernährungsbiologischem:

Arche Noah > altes Bio-Saatgut erhalten!
https://www.arche-noah.at/
Sepp Holzer > Der „Agrarrebell“, Alternative Lebens- und Ernährungsweisen:
http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=129

Vom Urbedürfnis, gut zu wohnen:

Wohnen Plus! > Der Täter, wenn gerade der Gärtner absent ist, ist immer der Koch! Die beste Fachzeitschrift zum Thema, ehrlich und völlig unbefangen!
http://wohnenplus.at/

Vom sinnvollen Spielen mit allen Sinnen

impuls-Aussee“ > „Ars Adolescentia“, ein beispielhaftes Jugendprojekt vom Hopi-Autor Alexander Buschenreiter ins Leben gerufen!
http://www.impuls-aussee.at/


Gesendet mit herzlichen Grüßen

als eine Art Autorenblatt. Von einem „besessenen“ Analytiker, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden?

Mit diesen eigentlich recht unkomplizierten Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen als Polemiker, „Pamphleteur“ und „Kalaue“, der leidenschaftlich gern und ausgiebig ausschweift, was ich meinen, nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“ verdanke. Es kommen Wut hoch und Zuversicht auf, wenn ich so in die Menschenwelt blicke. Zu meinen „Anthologien“ gesellen sich bisserl Satire, Ironie, Zynismus und Sarkasmus. Dabei bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, suche dabei nach längst vergessenen Worten, stehe zu meinem Faible für Metaphern und stelle an mich den Anspruch, mit Worten grell, deftig-heftig, schockierend-dramatisch zu malen zu versuchen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen. Ständig begleiten mich Notizblock und Schreibzeug, weil ich eine für meine Passion typische Marotte habe, Angst, meine launischen, unvorhersehbaren Einfälle zu vergessen! 

Am Ende meiner Sendungen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der  Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das ureigentliche Menschenrecht - WWW.RE-SPECT.AT!

Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Die gemeinschaftlich zu gestaltende Politik ist längst abgesackt in eine reflexiv verwaltende. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen, die alles zu übergrinsen trachten und sich selbst der Lächerlichkeit preisgeben.

In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Es macht mich einfach traurig, wenn nur so wenig Platz an der Festtafel ist. Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche.

Also gut, ich gestehe, ich sehe mich als frei ordinierenden Mystiker und Demokrat - Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als exakter Beobachter und unkonventioneller, dramaturgischer Denker zu bedenken. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle. Und, ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist.

Meine Aussendungen sind so eine Art Auseinandersetzung in Selbstmoderation mit ständig uns umschwirrenden Ereignissen. Vielleicht bin ich so eine Art „Mr. 100.000 Volt“, nur dass ich nicht vokalisch unter Strom stehe, sondern einer, der thematisch vom „Hundertsten ins Tausendste“ ganz ohne Mühe gelangt, gscheit g’sagt, die selbst überfordernde Gabe besitzt, ungeahnte Kohärenzen aufzutun. Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange dazu Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden. Insofern nehme ich auch keine „anhaftende“ Verantwortung für anderswo veröffentlichte, modifizierte Aussendung, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte. Das versendete Original wird immer abgespeichert! Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account!

Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis! In knietiefer Verbeugung flüstere ich:

„FIN!“

>> Der Glucksmann-Report << (348. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Sun, 03.03.2019 - 17:32
Body

© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, März 2019     

Diese elektronische Nachricht darf wie die anderen auch ungelesen gelöscht werden!

Inhalt

Zuvor ein Streifzug durch grassierende Themen

Die Untertitel:

Schutzhaft – NGO’s betteln – Rote Armbinden – Karfreitag – Achtung Killerkühe - Gewässerschutzgesetz – Klerikaler Minderjährigenmissbrauch - Menschen der Zukunft - Venezuela muss fallen - Kurz-Werte in De – Kurz der Mutant - Kurz bei Trump - Wie aufregend – Totalphütte - Macron der Reformer - Im Westen nix Neues - Zeit zum Entschleunigen - Wikipedia schnorrt – Nudging – Alexa kündigungsreif – M, die schlechteste Satire - „Hallihallohallohalli!“

Die Untertitel zum Sendungstitel:

Ouvertüre

Und wenn du glaubst

Mensch denkt

Wie denkt die Obrigkeit

Die „Momo-Prophezeiung“

Das „gelikte“ Ich

Strömungen und Gegenströmungen

Übergänge

Seele – Liebe – Mystik – was noch

Geschichten und der Humor und letzte Klänge

Huckepackbeiträge zur Sendung:

Durch den Markt der Sehnsüchte

Buchtipps

Gute Adressen


Zuvor ein Streifzug durch grassierende Themen

Bevor ich mich dem Großen Denker Glucksmann widme, meine Reagenzien, Divergenzen und Konvergenzen zu all dem was so in den letzten zwei Monaten rund um uns passierte. Zuerst all das Brandaktuelle, das uns und die Medien sichtlich ausreichend bewegt und von Essenziellem ablenken soll, vielleicht eine Art Beschäftigungstherapie gemäß Regierungsprogramm, die offensichtlich den Staatsumbau nach ihrem Sinn plant. So sei Vorsicht geboten, gleich bei diesem:  

Schutzhaft – Seid „ihr alle“ denn verrückt geworden?

Man verzeihe, ich weiß, Gott sei Dank nicht alle! Sicherheitsverwahrung, Beugehaft, Schutzhaft, präventiver Freiheitsentzug, oder und eigentlich eine unbefristete Untersuchungshaft… Wie man diesen strafrechtlichen Unbill halt nennen will, ist er ein Willkürakt an Staatsgewalt. Und die SPÖ tut mit! Doskozil, Ludwig, etc. Unglaublich! Und all die Typen aus dieser Partei klagen jährlich über den Hitlerfaschismus (*) und seine grausigen, verabscheuungswürdigen Methoden, das Volk gefügig, gehorsam, willig zu machen, das eben mit allen nur erdenklichen Mitteln! Holocaust, Internierungslager, bei Verdacht auf Regimefeindlichkeit mit dem Vorwand des Schutzes der Allgemeinheit in den Bau. Lächerlich und heuchlerisch die Empörung! Solche Maßnahmen sind genau die faschistischen Instrumentarien gegen jegliche Demokratisierung, gegen Meinungs- und Demonstrationsfreiheit und, der eigentliche Grund unserer Regierung, jeglichen aufkommenden Volksunmut und Volksunwillen legal im Keim zu ersticken – taktische Abschreckung! „Wenn du uns nicht passt, bist du halt eine Gefahr für alle und wir müssen das Volk vor dir schützen!“

Gewaltbereite Asylanten und der „Dornbirner Eklat“ werden als Rechtfertigung  vorgeschoben um endlich das einzuführen, was schon längst geplant war. Die Volkskontrolle, die Volksräsonierung. Denn jetzt könnte es „fairerweise“ – dank eifriger SPÖ-Funktionäre (unglaublich!!!) - auf uns alle erweitert werden. Bitte, wer stellt denn objektiv fest, wann und wodurch jemand als potenzielle Gefahr für die Allgemeinheit gilt? Solch ein verfassungsrechtlicher Flankenschutz lade ja geradezu zum regierungspolitischen Missbrauch ein. Wenn wir uns als Volk das gefallen lassen, dann verdienen wir nichts anderes als eine Faschismusära neu in Europa! Für die SPÖ gibt es scheinbar keine „Rote Linie“ mehr, ein „sozialdemokratischer Wahnsinn“ tut sich auf. Und Wendi glänzt mit Meinungslosigkeit! Niko Kern, der EX-BK-Sohn, zu recht:

https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Kern-Sohn-schiesst-gegen-die-SPOe/369525504

Doch, plötzlich, als wäre sie von der ursprünglichen politischen Gesinnung „gestochen“ worden, erklärte die Parteivorsitzende ihr Nein gegenüber dem Vorhaben der Regierung. Und der HP Doskozil eiert rhetorisch herum, als hätten sie und wir alle ihn damals beim Interview nicht richtig verstanden. Egal, es bleibt peinlich und brüskierend!  

Wenn ich schon sinnvoll präventiv gegen jegliche Art von Kriminalität wirken will, dann gibt es nur zwei Lösungen: Erstens, alles weitgehend an persönlichen, existenziellen Bedrohungen vermeiden – soziale Entschärfung, heißt auch, Ursachenbekämpfung - Ursachenvermeidung. Zweitens, mehr Polizeifußstreifen (nicht Autofahren!) einsetzen und von ihnen „neuralgische Zonen“ intensiver aufsuchen lassen. Und, verdrängen wir längst erforschte Tatsachen? Nämlich die, dass eine so genannte „Schutzhaft“  Menschen erst so richtig zu radikalisieren beginnt – bei unschuldiger Festnahme könnten beim Betroffenen nach erlittenem Jobverlust und sozialer Probleme in Folge sehr wohl Rachegelüste aufkommen - und man damit „tickende Bomben“ in der Gesellschaft produziert? Da wäre besser und ratsam, „verdächtige Personen“ gleich lebenslänglich „einzubuchten“. Denken wir doch an den „Tierschützer-Balluch-Prozess“:

https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/justiz-pleite-im-tierschuetzer-prozess/67.623.516

Noch mal: Solche Strafgesetze einzuführen ist heller Wahnsinn und der kann jede und jeden von uns treffen! Verfassungs- und Menschenrechtsexperten warnten kürzlich im ORF-Report am 26.02. vor der Öffnung der Pandorabüchse im Justizwesen zur Durchsetzung des unverhältnismäßigen Machtanspruches dieser Regierung und sie warnten genau vor dem, das ich hier aufzählte: nämlich sich damit dann per Gesetz unliebsamen Personen entledigen zu können. Egal, dieses für viele aus Naivität harmlos scheinende Thema – „Ich bin ja eh unbescholten und hab’ nix zu befürchten!“ - ist von Grund auf gefährlich. Meine Eltern erinnern sich noch gut an die Zeit vorm Zweiten Weltkrieg! Die unerlässliche  Befragung von der Plattform „#aufstehn“, Wiener Verein zur Förderung zivilgesellschaftlicher Partizipation:

https://upcmail.upc.at/appsuite/#!!&app=io.ox/mail&folder=default0//ygxo5%5Btisp

(*) Übrigens und nebenbei: Ist ihnen schon aufgefallen, wie der SS-Haarschnitt wieder zur In-, gut zur Hip-Frisur wurde, auch wenn er für die Naiven, Ignoranten und geschichtlich untergebildeten „Sidecut“ oder „Undercut“ heißt. Wie kann man in dieser Zeit den so genannten ewig am Köcheln gehaltenen Anti-Antisemitismus noch ernst nehmen? Zurück zum Thema und die unvorstellbar ekelhafte und brutale Wahrheit über die nach wie vor täglich anströmenden Asylwerber:

NGO’s bitten und betteln

am Palast der EU, Flüchtlinge in Seenot ans Land retten zu dürfen. Die Schande des Imperiums (Jean Ziegler) setzt sich erschreckend fort…

„Rote Armbinden“

Die erprobte Lösung als Anreiz für unseren IM Kickl? Die Macron-Schlägertruppe. Der liberale Präsident setzt auf Gewalt mit allen Mitteln gegen Regierungskritiker und „Renitente“. Das musste so kommen. Ich habe schon darauf gewartet, dass so eine Gegenbewegung zu den Gelbjacken inszeniert wird. Wie eh und je werden Proteste gegen das herrschende System medial kriminalisiert und ihre Organisatoren verfolgt bis verhaftet. 

http://blauerbote.com/2019/01/05/gelbwesten-update-macron-faschismus/

Karfreitag!

Halbiert geht auch, oder darf’s bisserl mehr sein? Ein spektakuläres Thema. Da kriecht sogar die SPÖ behäbig aus ihren Winterschlaflöchern. Zudem fordern die  Gewerkschaften noch immer und beinhart eine Wochenstundenherabsetzung, oder 6 Wochen Urlaub! Wow! Beides geht wohl nicht… nein, denn der Kampfgeist will heute bequem und störungsfrei, also manierlich sein, denn das bringt uns endlich ein Stück weiter! Zurück zum Todestag bzw. zum Tag des Kreuzigungsmordes an Christus, welchen man durchaus auch eine „Präventivexekutierung“ nennen könnte. Ab 14.00h ist dann eh frei! Nach Meinung von übersinnlich wissenden Theologen war auch das mehrstündige Leid des Gottessohns so ungefähr um diese Zeit vorbei und er stieg erlöst hinauf zum Vater. Karfreitag, eigentlich ein „schwarzer Tag“… So gnade uns Gott, wenn sein Sohn wieder herabsteigen sollte, wie es von einigen Sekten prognostiziert wird. Ob und warum man daran glauben will bleibt jeder und jedem überlassen…

Für uns zwischenzeitlich „zurückgeblieben“ unselbstständig Arbeitende und Angestellte der nichtevangelischen Konfession, also freie Weltliche bzw. ketzerische Irdische ist Freitag Frühschluss, oft sogar schon vor 14.00h. Ein idiotisches, politisches Ablenkungsthema mehr, mehr nicht! Es war natürlich ein Fehler, den evangelischen Feiertag, nicht wie die anderen katholischen, sofort und ausnahmslos für alle zu gewähren, oder umgekehrt, ihn erst gar nicht als solchen zu erklären! Deshalb bitte ich sie die Petition Karfreitag-Feiertag für alle zu unterstützen:

https://karfreitag.spoe.at/

Zudem sollte man vielleicht auch den jüdischen Feiertag „Jom Kippur“ am 9. Oktober für alle gewähren, im schlimmsten Fall ebenso streichen wollen! Sonst klafft hier die nächste Ungerechtigkeit!!! Komisch, darüber hüllt sich die Regierung in eisernes Schweigen, genauso über eine „ausgleichende“, kompensatorische Streichung eines katholischen Feiertages. Wäre wünschenswert, wenn die österreichisch-jüdische Kommune von sich aus auf die Bühne tritt und es in der Art thematisiere, dass auch ihr Gedenktag ein gedenkwürdiger Feiertag für alle sein sollte, sowie der Karfreitag!  

Doch es kommt brandaktuell noch viel dümmer. Bald wird es fix und abgesegnet sein – der konkrete Gesetzestextentwurf ist noch ausständig - und man darf sich am Karfreitag, der dann als Feiertag gestrichen wird, einen Urlaubstag nehmen; vom bestehenden Urlaubsanspruch natürlich, was denken Sie! Also: Feiertag ganz weg, jetzt braucht nicht mehr gestritten werden und die Evangelisten haben halt ein Privileg weniger. Die Neu-Katholiken und Juden bleiben verschont. Ja, das sind unwiderlegbar soziale Errungenschaften und ein Beitrag zu echter, „gelöbter“ Gleichberechtigung, wie es die EU erwartet. Wo gibt’s so etwas noch, bitte! Diese sicher einmal historisch einmalige und damit eigentlich schon geschichtlich hochwertige Urlaubfeiertagregelung wird in zweifacher Hinsicht für uns „Tschapperln“ (so schätzt uns offenbar die Regierung ein) aufgewertet:

Erstens ein Plus für die Seele, also der psychologische Aspekt: Er wird bald Ihr ganz persönlicher Feiertag! Falls sie ihn mindestens drei Monate vorher angemeldet haben, aber über kürzere Fristen kann man gern noch reden! Das zweite Plus, ganz geheimnisumwittert bis ziemlich gefinkelt, die materielle Aufwertung: Wodurch denn, fragt sich der Hausverständige. Antwort: Der Karfreitag wird ehrenhalber zum Doppelurlaubstag und sie, an was immer auch sie an diesem Tag glauben, darf zum Todestag Christi zwei ganze opfern, ich meine, auch der Herr hat sich für uns geopfert, oder? Höre ich da keine inbrünstige Zustimmung von, in Summe rund 300.000 organisierten Lutheranern, Protestanten, Methodisten und Altkatholiken? Das ist echte Würdigung und religiöse Rituale brauchen halt eine entsprechende Opferbereitschaft.

Okay, im Ernst: Die ihrerseits zu fühlende Aufwertung tritt nämlich dann ein, wenn der Arbeitgeber dennoch auf ihre Anwesenheit am rechtzeitig angemeldeten Urlaubsfeiertag besteht, und zwar in dem Maße, dass „er“ gleich anderen Urlaubstagen dann entsprechend abgegolten wird. So aus dem Munde der Fachfrau im ORF-„Konkret“, die diese Lösung sogar persönlich für gutheißt; und: Kollektivverträge sind nicht verfassungsrechtlich geschützt, somit darf scheinbar die Regierung in den bestehenden General- bzw. Rahmenkollektivvertrag (gültig ab 01.04.1952, geschlossen zwischen der Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft, WKO, und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund, ÖGB) eingreifen.

Achtung Killerkühe, Kampfböcke und Wolfsbestien!

Die Medien tragen vortrefflich zu diesem Horrorszenario bei! Feindgebiet bzw. Todeszone Alm! Fladenscheißende Aliens. Die großteils gewaltsam enthornten Hornmonster, blutrünstig und mörderisch, haben es auf dich abgesehen! Wenn man zu blöde ist, über Almen so zu wandern, dass man dabei die so genannte „Angriffsdistanz“  zu den Tieren wahrt und immer beachtet, dass Tiere den Weidequerenden im Blick haben müssen; wenn man zu blöde ist, seinen Hund an die Leine zu nehmen und ihm das Bellen in bestimmten Situationen abzugewöhnen, dann entbinde ich, obwohl es nicht in meiner Macht liegt, die Bauern ihrer Verantwortung ob jeglicher Folgen durch menschliches Fehlverhalten. Nach weiteren bekannt gegebenen Details, waren es kurz zuvor unbedachte Wanderer mit Hunden, die Kühe zumindest bellend attackierend, die dadurch in Panik geraten waren und die nachfolgende Hundehalterin sofort angriffen.

Verhaltensregeln: Eine ruhige Stimme durch entsprechendes Zureden beruhigt die Tiere. Sich niemals von hinten einem Rind nähern, es erschrickt und reagiert reflexartig mit Angriff, im günstigsten Fall mit Flucht. Auch wir selbst möchten doch nicht von hinten überrascht werden, oder? Abstand halten! Bei Elefanten zum Beispiel beträgt die erforschte „Attackdistance“ rund 10 Meter – überschreitest du die „rote Linie“ wirst du unweigerlich attackiert. Wird bei Hausrindern ähnlich sein, obwohl unser Almvieh den Menschen längst gewohnt ist und es nur im Extremfall zum Tragen käme. Aber! Kühe verteidigen ihre Kälber und das ist so etwas von ganz natürlich - Muttertiere aller Spezies sind nun mal höchst sensibilisiert. Außerdem: Auch Kühe sind neugierig und könnten interessiert näher kommen, also hastige Bewegungen unterlassen und schon gar nicht davonlaufen. Denken wir bitte an die US-Nationalparks, wo in vielen Grizzlys frei umherziehen und man den Touristen zuvor Verhaltensregeln „einbläut“! Und wenn man eine Scheißangst vor Rindern hat, oder für den mitgeführten Hund ein angebrachtes Verhalten nicht garantieren kann, rate ich zum Wohle aller die Weide zu umgehen!

Die Respektlosigkeit und Gedankenlosigkeit gegenüber Naturräumen, auch urbanisierten, liegt in der Dummheit der Menschen, nicht beim Tier! Merksatz: Freizeitgestaltung in der Natur beruht immer auf Eigenverantwortung - also auf eigene Gefahr, wie es so schön heißt. Wenn es aus gegebenem Anlass eine Petition für den Fortbestand wanderbarer Almen mit beibehaltener „Enthaftung“ der Almwirtschaftbetreiber gestartet werden soll, bin ich einer der ersten Unterzeichner. Wenn man schon die Angehörigen des dramatisch zu Tode gekommenen Opfers entschädigen will, dann bitte aus dem staatlichen Katastrophenfond. Das wäre fair! Wie kann man einer einzelnen Person bzw. Familie fast eine halbe Million Euro zumuten und glauben, damit für Gerechtigkeit gesorgt zu haben, ohne zu bedenken, dass man durch eine massive existenzielle Bedrohung durchaus weitere Opfer heraufbeschwören kann! Existenzieller Ruin – Suizid oder Amoklauf. Richterliche Entscheidungen wie diese sind wahrlich idiotische ob ihrer unnötig provozierten, kollateralen Auswirkungen.    

Meister Isegrim hat’s schwer mit uns Menschen. Zuerst gründlich ausgerottet und durch eine schießgeile Jägerzunft ersetzt, will man den wilden Vorfahren unseres Schäferhundes doch irgendwie wieder haben, aber nur nicht zu nah und nur nicht in der Nähe meiner Schafe... Und warum zittern wir nicht bei der Vorstellung, dass Hirsche frei im Wald rumlaufen und sich von einer Sekunde auf die andre radikalisieren könnten. Ich darf ja gar nicht an den Meister Reineke und Meister Grimmbart denken, die ja auch noch nicht hinter Gitter oder Zäune gebracht wurden und verdammt bissig sein können. Oder stellen sie sich einen rabiaten Kuckuck vor, der sie geräuschlos von hinten anfliegt. Und gleich noch ein Thema zu den Bergen und ihren so wertvollen Quellgebieten, davon nämlich hört man nix in den Kommerzmedien…

Gewässerschutzgesetz beibehalten!

Doch dieses unselige EU-Konsortium ist wieder einmal sichtlich nicht auf der Seite ihrer Völker und ihren rechtsmäßigen Gütern, wie eben das Trinkwasser! Es geht dahinter um die Freigabe von Wasserschutzgebieten an die Weltmacht der Investoren. Das ist der nächste helle Wahnsinn und der wird regierungsseitig mal wohlweislich unterdrückt. Dafür jede Menge an Themenunsinn. Der Umweltdachverband ruft Gott sei Dank zur Unterschriftenaktion auf:  

https://www.umweltdachverband.at/themen/wasser/retteunserwasser/

Mit Planetenschutz geht’s erfreulicherweise weiter:

Tapfere Jugend

An ihrer Spitze die bemerkenswerte Greta Thunberg, protestiert unermüdlich gegen die „makrozephalischen“ („großkopfatn“) Verhinderer und Verzögerer des Klimaschutzes.

Klerikaler Minderjährigenmissbrauch

Ja, jetzt wird ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung…, ähm, wohin unternommen? Als wäre das Thema neu!? Missbrauch ist des Teufels, so der Papst. Von der Aufhebung des nachweislich verhaltenspervertierten Zölibats will man nicht reden; desweiteren genauso wenig von der Unsäglichkeit und himmelschreienden Ungerechtigkeit, dass alle katholischen Kirchenbeamteten der Gerichtsbarkeit des Vatikanstaates unterstellt sind und nicht den „weltlichen Gerichten“ zur Verurteilung vorgeführt werden dürfen. Wo begänne in dieser Hinsicht mal eine UNO zu wirken? So wird weiter gemauschelt, verschleiert und missbraucht. Und da kriechen in hirnloser Frömmigkeit zweimal jährlich immer noch Millionen zum Petersdom in Rom zur apostolischen Segnung in „Urbi et Orbi“. Allgemein zum „institutionalisierten Glauben“: Dieser hat am meisten Angst vor seinen eigenen Anhängern, nämlich von ihnen so richtig „aufgeblattelt“ zu werden.

Ganz bewusst lasse ich hier den meinerseits hoch geschätzten Eugen Drewermann – katholischer Priester, Theologe, Philosoph, Psychoanalytiker und scharfer Kritiker seiner Glaubensinstitution - Laotse zitieren: „Wenn das Tao, also der Weg oder Gott, verloren ist, ist auch der Sinn verloren. Wenn der Sinn verloren ist, dann auch das Leben; wenn das Leben verloren ist, dann auch die Gerechtigkeit; wenn die Gerechtigkeit verloren ist, dann auch die Sittlichkeit. Die Sittlichkeit ist nichts anderes als des Lebens Trübsal und Notwendigkeit.“   

Venezuela muss fallen!

Das Maduro-Regime soll gekippt werden. Der rechtsliberal angesiedelte, faschistoide, plötzlich aufgetauchte und selbsternannte Interimspräsident Guaido wird, wie immer und überall, von den USA und bereits vielen EU-Staaten anerkannt. Das Land wird nach der westlich angefeindeten, sozialistischen Chavez-Regierung im Sinne der US-Kapitalmacht weiter destabilisiert. Der hatte die Frechheit die Ölförderung zu verstaatlichen. Nur um das geht es und um die Verhinderung sozialistischer und demokratischer Staaten vor der eigenen „Haustür“! Die US spielen gekonnt wie gewohnt mit der Gewalt und entledigen sich medial jeglichen Verdachts auf einen geplanten Putsch. Sogar unsere Außenministerin Kneissl mahnt zur Vorsicht mit frühen, internationalen „Anerkennungen“ von Gegenregierungen, solange ein Staat als souverän gilt. Prinzipiell ist zu hinterfragen, ob eine Staatengemeinschaft über nationale Regierungschefs entscheiden sollte, denn, genau genommen, wären dahingehend internationale Wahlen fällig, was wiederum und letzten Endes das Ende UNO bedeute!

Man stelle sich nur vor, dies passiert in Österreich und, gar nicht so unwahrscheinlich, präsentiert sich plötzlich der „Hofer“ als Alternative zu „Bellen“, bringt ein paar Tausend Anhänger auf die Straße, und schon kennen ihn einige Staaten der Welt, nämlich deklarierte „Hofer-Sympathisanten“, als legitimes Staatsoberhaupt an. Würden wir uns es gefallen lassen? Mehr und Konkretes über die prekäre Situation in Venezuela und die Mehrheit der Venezolaner demonstriert für ein „Hände weg von Venezuela!“:

https://www.solidarwerkstatt.at/international/haende-weg-von-venezuela

Will man jetzt vielleicht das Muster erkennen? Behavioristisch wie empirisch ist es doch längst bewiesen! Man zähle auf: Algerien, Tunesien, Libyen, Sudan, etc.; Syrien, Palästina; Ukraine, Afghanistan, Pakistan, etc. und all die Latinostaaten, die aus Bürgerkrieg und herrschendem Regimeterror nicht wirklich herauskommen und „komischerweise“ nach der Destabilisierung sich dann selbst überlassen werden. Wie lange hat denn die USA all die südamerikanischen Militärjunten akzeptiert und nicht im Geringsten zum Schutz der Bevölkerungen eingegriffen? Hingegen all die demokratisch ausgerichteten Präsidenten, z.B. in Mittelamerika, ihre Kandidatur, oder ihren Amtsantritt nicht lange überlebten! Da hilft bis heute keine UNO, kein für Gerechtigkeit sorgender Wyatt Earp, auch die edlen „Glorreichen Sieben“ sind halt auch nur ein Märchen des Wilden Westens. Schon vergessen, die unerlässliche Vorarbeit der „Economic Hit Men“? Andererseits, der Castro-Clan in Kuba hält erstaunlich bis heute durch, Morales in Bolivien ebenso. Vielleicht Dank Russlands, welches sich jetzt mit aktiver Unterstützung auf die Regierungsseite Venezuelas stellt, nachdem die kriegswütige USA eine militärische Intervention nicht ausschließen will.  

So lange unser Planet und seine Völker für die globale Kapitalmacht rein als riesengroßer, vermarktbarer Ressourcenladen herhalten müssen, wird Frieden und Umweltschutz nicht ernsthaft vorangetrieben. Das sind die Werte, die wir alle angeblich schützen wollen und müssen, höre ich da unreflektiert gegrölt aus liberalen, aber auch aus sozialdemokratischen Lagern, wo man ständig diese Art von Wirtschaftsprostitution beflügeln will. Oh, der Wirtschaftsstandort ist ja ungemein wichtig, nur, jede größere Stadt der Welt träumt und faselt davon. So viel an interessierten Firmen zwecks Niederlassung gibt’s ja gar nicht; doch dieser krankhafte Wettbewerb geht munter weiter!     

Menschen der Zukunft!

Im Zentrum des ORF - „Jobkiller Roboter“, 27. Jänner. Ein Plauderstündchen zum hochbrisanten Thema. Viel geredet, aber kaum das Wesentliche in irgendeiner Weise angefragt, außer der Philosoph Richard David Precht. Kurz die Diskutantenanalyse. Die GPA-Bundesvorsitzende Barbara Teiber schwach an Argumenten, unscheinbar, fast schon duckmäuserisch! Klar ist die Gewerkschaftlerin eine Gegnerin eines BGE, weil es die Gewerkschaft dann nicht mehr braucht –also: Funktionärsposten bewahren – Zukunft aussparen! Die ÖVP-BM für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (das Unwort der Epoche!) erwartungsgemäß borniert wie eben Wirtschaftskonservative zu sein haben! Keine Lösung, kein Konzept, dort und da ein bisserl reagieren, das bestehende Arbeitsmarktmodell nur bisserl ausfeilen, heißt, Armut hinnehmen, weil es für die meisten es keine neuen Jobs geben wird, zumal nicht alle für die in die Heimpflege und als Softwaredesigner geeignet sind! Florian Gschwandtner, hörbar ein Seelenverwandter der Ministerin, ein ähnlich Realitätsfremder, ein „Digi-Freak“ und Buchautor! Diese Typen spielen auf jung und dynamisch, aber ohne geistigen Tiefgang, ein Sprechblasenrhetoriker, als wäre er eine inkarnierte Comixfigur.

Precht so im interpretierten Sinn: Die „High-Super-Mega-Q-Tech“ erfordert ganz neue sozialpolitische Strukturen, die auch die Sozialdemokratie nicht beherzigte und sich weiter mit der liberalen Wirtschaft arrangieren will, heißt, dort und da marginale Maßnahmen setzen, wichtig dabei, ihre parteiunterlegten Posten bewahren. Befriedigende Antworten auf die Zukunft haben sie wie gewohnt keine! Die Arbeitsleistung muss neu definiert werden, oder wird als solche im „neuen System“ hinfällig. Wenn die Technik uns vieles an Mühseligkeiten abnimmt, haben wir endlich Zeit für Lebensgenuss und uns mehr mit Spiritualität zu beschäftigen. Zuvor aber gibt es heikle Aufgaben zu lösen. Ursachen der temporären, faschistoiden Tendenzen herauszufinden, um solche Störkräfte versiegen zu lassen. Welthunger auszumerzen. Behutsame, Erdressourcen schonende Energiebeschaffung und Rohstoffgewinnung. Erderwärmung stoppen. Regenwälder zu ökologischen Sperrgebiet erklären, Biosphärenparks ausbauen. Neues, ökologisch nachhaltiges, intelligentes Wohnen. Etc. Dazu braucht es klare globalpolitische Strukturen in Richtung dynamischer Demokratie, einer sorgsam und besonnen ausgearbeiteten Volksbestimmung, die die allgemein gültigen Menschenrechte als Denk- und Handlungsbasis hat!

Und ein weiterer Mensch der Zukunft: Rutger Bregnan! „Runter mit der Arbeitszeit, rauf mit den Steuern der neoliberalen Ausbeuter aller Branchen! Her mit bedingungslosem Grundeinkommen!“

https://www.stern.de/neon/wilde-welt/politik/15-stunden-woche--fuenf-fragen-an-den-new-work-vordenker-rutger-bregman-7908266.html

"Wir müssen endlich über Steuern reden. Steuern, Steuern, Steuern - alles andere ist Bullshit!" - Historiker Rutger Bregman hat in Davos angesprochen, was die Wirtschaftsbosse am liebsten vermeiden.

https://www.facebook.com/spiegelonline/videos/2238457546421718/

https://www.facebook.com/andreas.schieder.5/videos/rutger-bregmans-in-davos-wir-m%C3%BCssen-%C3%BCber-steuern-reden/250796535833861/

Auch er: Ernst Gehmacher und seine „Bürgerinitiative Zivilcourage - BIZ“! „Die gesellschaftliche Entwicklung beginnt von unten“, meine herausgefilterte Essenz, die eigentlich schon „recht alt“ ist! Äußere Umstände und Einflüsse wie die wechselnden Jahreszeiten können die wahrnehmbare Erscheinung eines Baumes verändern, seine genetisch bedingt evolutionäre Veränderung fand jedoch im Wurzelbereich statt. Wenn Politiker glauben, die Gesellschaft von oben herab, von ihrem wackligen „Hochstand“ aus verändern zu können, sind sie schlicht und einfach dummdreist! Grandiose Denker wie Gehmacher gab und gibt es rar verstreut auf der Welt, nur bleiben sie leider Rufer in der Wüste des infertilen (auch infantilen), kapitalistisch dominierten Marktes. Pestalozzi, Gruen, Ziegler, Vester, Jungk, Krishnamurti, Ditfurth und mehr blasen ins selbige Horn… Wie ich zum Sozialforscher Gehmacher kam und seinen hinterlassenen „Fußabdrücken“ im Internet verdanke ich „It’s simmering“:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Gehmacher

https://www.youtube.com/watch?v=V3qH93eIYFQ

 „Kurz-Werte“ in Deutschland

Kurz, dort ein Entertainer und Medienliebling, wenn man den Berichten trauen kann. Eine substanzlose Projektionsfläche auf Gratwanderung nannten ihn Journalisten im ORF-Themenreport am 29.01. Und weiter an höchstem Lob: Juveniles Ausnahmetalent, Medienphänomen, europäischer (Er)löser in Sachen Flüchtlingsansturm. Dank unseres so umsichtigen und weit voraus denkenden BKs hat der Flüchtlingsstrom an unseren Grenzen abgenommen. Die statistisch erhobene Totenrate aber bestätigt erschütternder Weise, was wir „Bedenker“ längst ahnten, dass jetzt mehr ertrinken als zuvor. Das ist einerseits höchst fahrlässige Politik, für die unsere Sebastian Kurz zeichnet, doch andererseits liegt er damit im Zeitgeisttrend… Einst schärfte Zöchling, besser, kreierte für den „profilierten“ Rainer und Bauer ein mustergültiges Charakterprofil des offensichtlich ausnahmslos „Bewunderten“ schon im Mai 2017 – „Oh wie süß diese zarteste Versuchung ist!“ und stellten ihm damit quasi nachträglich einen publizistischen Universitätsabschluss mit Auszeichnung aus. Doch unter dem türkisblauen Teppich sammelt sich der braune Lurch…

Kurz ebenso lang bei Trump

Wobei nix „rauskam“, außer die Zeit genüsslich „totschlagen“. Hat irgendwer etwas anderes erwartet? 

Kurz der Mutant auf dünnem Eis…

Er avancierte zum Meister und blieb beim Zauberlehrling hängen, der irgendwann mal die künstlich hoch gepuschten Erwartungen an sich selbst und seitens seiner Partei nicht mehr erfüllen wird können. Denn die „neidischen Graber“ sind abseits jeglicher Presselinsen fleißig am Werk. Er sitzt mit Poker-Haudegen am Tisch und sie muntern ihn auf immer höher zu setzen… Es erinnert mich an einen politischen Ausspruch, der sinngemäß so lautet: „Wenn du von allen so viel bejubelt wirst, hast du was falsch gemacht!“ Sogar manchen ÖVPler ist „ihr“ Kurz zu viel seiner unqualifizierten und rechtslastigen Politik. Schäbig, rückgratlos und rechtslastig, das sind harte, verbale Angriffe aus den eigenen Reihen. Die ach so stimmige Chemie der beiden Parteiführer ist nur Maskenbildung, also reine Studiokosmetik, mehr nicht!

https://vorarlberg.orf.at/news/stories/2947675/

Wie aufregend!

Der Esterhazy-Ottrubay-Blitzeklat. Entführung ohne Entführer. Und der Sozialdemokrat J. K. ist Adelsberater. Passt doch, oder? Polizei agierte nach dem erst später erwiesenen Fehlalarm im Großaufgebot. Hinter dieser Eskapade einer Behördenirritation geht’s mehr oder weniger vordergründig um Vermögensaufteilung und unbeliebte Mitnascher im dritten Verwandtheitsgrad und darüber hinaus. Akte aus nobler Langeweile geschlossen.

Der Opernball und sein 150. Geburtstagsfest. Wieder einmal dürfen wir den Reichtum bewundern, der ungeniert neben der Armut sich selbst feudalst im pompösesten Ambiente feiert und seine Ticketeinnahmen für sich und sein Haus behält. Ja, ja, der Ball der Bälle hilft der ewig kränkelnden Wirtschaft und die sorgt für unser Wohlergehen, oder nicht? Eine Charity-Gala nach amerikanischem Vorbild, meinte seinerzeit Zilk – was soll man darüber und über ihn meinen? 

https://theworldnews.net/at-news/der-wiener-operbnall-in-zahlen

Solange wir hinnehmen, wir uns beschwichtigen lassen, dass es Reiche, ihre „krankhafte“ Gier und Geiz auslebende Menschen geben muss, die ein Recht darauf haben, ihren „verdienten“ Luxusstatus, ihre Verschwendungssucht und Noblesse ungeniert protzend und feiernd zur Schau zu stellen und so tun, als wären sie unverzichtbare Wichtigkeiten dieser Welt, solange bleibt es auch so!  

Totalphütte

Die berühmte, bewirtschaftete Hütte des Alpenvereins auf 2.385 Meter Seehöhe an der Schesaplana überm Lünersee in Vorarlberg ist noch nicht tot geschrieben, sondern wird nach fast völliger Zerstörung durch eine Staublawine wieder aufgebaut. Die Berge werden aller hochtechnischen Berechnungen zum Trotz immer unberechenbarer, der Mensch ist es in seiner Gier und rücksichtslosen Vermarktungswahn und hysterischer Eventsucht schon immer. Unsere Gipfel finden, dass es der Gipfel ist! Zeit zum Nachdenken, wie weit man gehen will. „Kitz might be everywhere!“

Emmanuel Macron der Reformer, nein die Reformperson!

Der fintenreiche Präsident beschäftigt sein Volk mit Genderdoktrin, wonach Mutter und Vater aus dem amtlichen Wortschatz gestrichen werden sollen. Elternteil 1 und Elternteil 2 (meiner Meinung nach ist die 2 gegenüber 1 eine klare  Diskriminierung!) heißt es womöglich in Zukunft. A und B würden ebenso einen gefühlten Werteunterschied machen. Vielleicht wäre Elternteil M (für Mammi) und Elternteil P (für Papi) die Lösung! Das geschlechtsneutrale Wort Person (blöderweise weiblich und da regt sich niemand auf!) wird bald generalisiert. Die Bundespräsidentenperson Macron - zum Beispiel, die Ministerperson X…, die Mitgliedsperson Y…, die Teilnehmerperson Z…, die Gastperson Soundso, auf Vordrucken steht dann klarerweise Musterperson…, etc.

Im Westen nix Neues

Nur Eiseskälte. Bis 40 Grad Minus in den USA im Jänner! Frozen-Hotspot Minnesota. Hollywood hat die Naturgewalt mit „The Day after Tomorrow“ aus der Endlosserie beliebter Katastrophen-Blockbuster regelrecht herbeigefilmt. Wie man aus Social Media und Boulevardpressen entnimmt, finden’s die Amis ur-cool! Hingegen hatte es bei uns in Güssing am 28. Feber, kein Scherz: 25 Plusgrade! Apropos arktische Kälte: Antarktis hat ein Riesenloch! Von „Big Walter“ erhalten und weitergegeben:

https://www.gmx.at/magazine/wissen/natur-umwelt/antarktis-forscher-entdecken-riesiges-loch-thwaites-gletscher-nasa-33543272

Zeit zum Entschleunigen?

Schmeck’s! Jede Menge psychoaktiver Substanzen sind am Markt. Aufputsch- und Stimulansmittel. Amphetamin (Speed). „Endorphine Drogen“ und das „alte“ Dopingmittel Methamphetamin wurde schon früher mit der „Panzerschokolade“ oder „Hermann-Göring-Pille“ verabreicht, um das Aggressionspotential bis zur Hyperaktivität zu steigern, die Tötungshemmschwelle zu senken und das eigene Schmerzempfinden zu lindern. Heute heißt’s halt Speed, Crystal Meth, Extasy und was weiß ich an Produktnamen. Marihuana, Kokain und das chemisch veredelte Crack, Heroin (Opioid) und andere Opiate, LSD, als klassische Stimulantia sind geradezu „oldscool“ und damit eigentlich passe. Diese zuvor genannten, vergleichsweise relativ „billigen“ Psychopharmaka wirken direkt und somit sehr schnell auf den Sympathikus („Leistungssteigerer“) unseres Vegetativen Nervensystems. Gehirnzellen werden sukzessive irreversibel zerstört. Die Mimik wird allmählich zombiegleich bzw. regelrecht „blödistisch“. Das „Ich“ kriegt entfremdete Züge und der Süchtige ist nicht mehr seiner selbst. Er hat äußerlich wie innerlich Suchtcharakter angenommen und reagiert wie ferngesteuert... Das autosuggestive „Pro“: Als „Crymer“ lebe ich „sparsamer“ dafür „tödlicher“ wie ein Alkoholiker.

Einmal probiert – für immer ruiniert! Zudem sind die chemischen Verunreinigungen infolge unkontrollierter „Streckungen“ durch „kleine Dealer“ wie beispielsweise mit hochgiftigen, äußerst aggressiven Abflussrohrreinigungsmittel extrem gefährlich und haben organische Dauerschäden zur Folge. Die Mundoptik verrät den Süchtigen und es heißt nicht grundlos im englischsprachigen Raum: „Meth mouth“.  

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/crystal-meth-so-wirkt-die-droge-a-1080398.html

https://www.prosieben.at/tv/galileo/videos/201355-100-sekunden-crystal-meth-clip

https://www.youtube.com/watch?v=MXQXdQLjosY

https://myzahnarzt.com/crystal-meth-auswirkungen-mund-zaehne/

https://www.zwp-online.info/zwpnews/dental-news/branchenmeldungen/crystal-meth-modedroge-mit-verheerenden-oralen-folgen

https://www.zeit.de/2015/05/crystal-meth-drogen/seite-2

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-05/drogen-alkohol-tabak-cannabis-psychedelika-wirkung-gefahren

Eine allgemeine, sehr ausführliche Drogeninfo:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-05/drogen-alkohol-tabak-cannabis-psychedelika-wirkung-gefahren

Ein ehemaliger Freund, Sozialarbeiter und einstiger „Karlsplatz-Streetworker“ hat vor seiner Karriere im Sozialbereich sich Heroin im begleiteten Selbstversuch gesetzt mit der Bedingung, dass danach sein Freund ihn bei einem „Kalten Entzug“ beharrlich beaufsichtigt. Er weiß somit, wie harte Drogen wirken – euphorisierend mit dem Gefühl einer Unbesiegbarkeit und extremer Wahrnehmungsschärfe. Das Problem ist bei den meisten, wenn sie glauben, es „mal zu probieren“ und die Droge vollkommen unterschätzen und nicht mehr wahrhaben, wie sie sich bereits charakterlich vollkommen verändert haben. Wäre sein Freund damals nicht bei ihm gewesen, wäre er wie alle anderen bei dieser Droge bis zum bitteren Ende hängen geblieben.    

Wikipedia schnorrt!

Das, ob seiner subtilen Manipulationsmöglichkeiten letztendlich zu Recht umstrittene Internetlexikon keilt um Spenden, klar, über Internetbanking. Angeblich wäre es ansonsten nicht für die nächsten Jahre finanzierbar – wie vordergründig, wie unappetitlich.

„Nudging“!

Endlich hat die staatliche Zwangsbeglückung einen netten, knuddligen Namen bekommen – das liebliche (An)Stupsen, das (An)Stoßen in die gewünschte Richtung, zur gewünschten Meinung. Die Meinungsmacher neu sind wieder da! Genauso läuft Demokratie im Sinne der heute Herrschenden. Also mich können bald alle „Licking“, oder es gibt „Watsching“.

„Alexa“ kündigungsreif?

kauft nicht unbedingt billig, dafür auch nicht rechtsverbindlich ein. Erstaunlich wie viele „Vi“ ihren Privatbereich und Intimzone freiwillig und völlig begeistert online schalten!!! An Absurditäten geht es munter weiter:

„M“ – die schlechteste Satire, seit es Satiren gibt

„Eine Stadt sucht einen Mörder“. Grandios verhunzte Neuverfilmung. Wenn man sich im satirischen Chambre einer ohnehin skurrilen und kuriosen Opulenz bewegt und sich darin noch zu überbieten versucht – die Karikatur gewissermaßen karikiert -, kann es nur mehr dümmlich und kitschig ausarten und jegliche, beabsichtigte Botschaften werden zu laufenden Rohrkrepierern. Die meisten Dialoge wirken derart gekünstelt und theatralisch überdreht, dass jede anfänglich spannende Szene alsbald Langeweile auslöst.            

„Hallihallohallohalli!“

Der Songtitel eines anspruchsvollen Liedtextes des Volksrockbarden und HAK-Absolvent Gabalier. Empfehlenswert als Musiktherapie für Alzheimerpatienten. Warum also nicht den Karl-Valentin-Orden an dieses bodenständige, volkstümliche Genie? Warum nicht gleich den Nobelpreis für… weißwurscht, einen halt ohne Ressort… doch vielleicht gibt es irgendwann mal eine  beurkundete Weltauszeichnung für „Volksdümmlichkeit“. Gabalier’s Texte wurden von Experten für Populärkunst bereits als gefährlich rechtslastig evaluiert. Anja Plaschg (Soap&Skin) nimmt demonstrativ ob ihres Entsetzens über die Nominierung des „Volks- und Sexrock’nrollers“ nicht an der Amadeus Austrian Music Awards teil. Der weitere Kandidat EAV hat sich in dieser Hinsicht noch nicht geäußert.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/landleute/5582540/Wegen-Andreas-Gabalier_SoapSkin-boykottiert-Amadeus-Awards

Das beeindruckende Musikwerk von der hochbegabten Steirerin aus Gnas:

https://www.youtube.com/watch?v=xd9LpME3jnk

Zu den Eventtycoons: Egal, prinzipiell sollte man sich als gefeierter Superstar mal die unter sich genau anschauen, die einen so hoch heben, ob ihre Arme wirklich kräftig genug sind, die „hochwertige“ Last lange genug zu tragen und wie weit sie dazu gewillt scheinen...    


 „Der Glucksmann-Report“

Ouvertüre

Nein, die „wichtig“ klingende Reportage erscheint weder als Beitragsserie in irgendeinem Fachmagazin, noch ist sie im Buchhandel auf einem „Angebots-Schütttisch“ zu finden. Es ist meine persönliche Bilanz, eine ausschweifende Rezension nach dem Studium seines Werkes „Philosophie des Widerstandes“. Des weit älteren Werkes „Macht der Dummheit“ harre ich noch der versprochenen Lieferung oder muss einen alternativen Weg der Beschaffung finden. Zweifelsohne war (!) er ein präziser, brillanter Denker, in dieser Hinsicht als geistige Koryphäe einzigartig. Vielleicht ein bisserl zu viel davon, zu „brillant“, zu präzise, zu akribisch, zu überstrahlend im Sinne eines Lasers, der dein Gehirn schematisch durchschneidet. Sein Stil ist ein springender, vorwärts, rückwärts, seitwärts links und rechts. Schachtelsätze liebte er und wenn du glaubst, dass diese Satzbildungskunst auch mal reicht, verschachtelt er sie gnadenlos noch mehr in sich und um das Gesamtwerk zu verstehen, beginnst du ihn zu Enthüllen wie eine Babuschka. So gehen Sätze über viele Zeilen und bilden nicht selten bereits ganze Absätze. Oftmalige, doppelte Verneinungen plagen zusätzlich auch den denkerisch und philosophisch vorbelasteten Leser. Du musst verdammt acht geben. Die meisten Sätze las ich mehrmals, um mir einzubilden, sie halbwegs verstanden zu haben, wobei auch da nicht garantiert ist, ob überhaupt in seinem Sinn. Zudem bin ich unschlüssig, ob der „schwierige Stil“ am Ende nicht an der Übersetzung lag, vom Französischen ins Deutsche. Immer wieder stolperte ich über Sätze mit grammatikalischen Grotesken, offensichtlich fehlerhafter Rückbezüglichkeiten und  wurde einfach nicht schlau aus ihnen.

Als Leser kreise und reise ich zwischen den Orbits der Fixsterne Sokrates – Heidegger – Mani(chäus) – Götz/Jacobi. Den Ersten, ein Grieche und den Dritten, ein Perser, riss man bekanntlich gewaltsam aus dem Leben. Der Zweite, ein Deutscher, überlebte all seine „Hakenschläge“ und Winkelzüge und schied letzten und absoluten Endes eines natürlichen Todes, ebenso der Vierte, ebenso Deutscher, stieg ohne Unterbrechung steil empor in höchste Ämter und starb hoch betagt. Anders pointiert: Als Leser werde ich rücksichtslos konfrontiert mit Frei- und Hinterdenken, „Sich-frei-von-Schuld-denken“ (Rechtfertigungsmodus), Schwarz-Weiß-Denken (Gut : Böse, Entweder-Oder) und eine Art Bedenkenlosigkeit (quasi „Antidenken“, Neinismus, Nihilismus, Sinnverneinung, Entwertung, ethische Entfesselung). Ich steige ins Buch ein und Glucksmann stößt mich diese vierstufige Kaskade hinab um mich am Ende wieder aus dem Fluss zu ziehen, falls ich seine dargebotene Hand ergreifen will.  

Freies Denken, Konventions-Analyse, eigenverantwortliches Handeln, ausdenken und überdenken von jeglichen mir einfallenden Eventualitäten, schonungsloses Hinterfragen; diese geistige Eigenschaft steht fassungslos einer verordneten, zumindest erwarteten, selbst auferlegten Denkzensur, dem Zwangsbeglücken, der Forderung nach Gehorsam und Verantwortungsabgabe an eine exogene Autorität, der Fremdbestimmung, der amoralischen, asozialen Grenzenlosigkeit, der Sinnentleerung gegenüber und katapultiert den, der es zulässt, in den systemimmanenten Opferstatus, ausgeliefert wertfreier im Sinne von wertloser, unmoralischer Kräfte. Am Ende bleibt Sokrates mit seiner nicht gebundenen, sich immer wieder „herausschlagenden“ Denkqualität bis heute allein gegen den Rest von Denkschulen und wahrscheinlich noch bis morgen… Als Warner, der vor den unzähligen, facettenreichen Abgründen warnt, nicht sie verurteilt, sondern sie uns anschauen, uns an den Rand führt und uns hinunterblicken lässt. Was ist das wahre Ansinnen hinter (unter) all unserem Agieren? Er nimmt uns das Übermaß an Euphorie, wenn uns etwas mit sich ziehen will. Er ist der notwendige Widerstand, die Bremsung, Hemmschuh, bevor der Karren unweigerlich an die Wand knallt. Einhalt, Stille, Besinnung, Hemmung im Positiven – gegen die Zerstörungswut und überbordende Aggression, die unaufhörliche Erwägung eines anderen Weges. Sokrates ist mehr als nur eine Zitatenquelle übereifriger, philosophischer Gurus. So sehe ich es, und so sieht es aus meiner Sicht auch Glucksmann.

Nur wie kam Raoul zum André? Der Senekovic zum Glucksmann? Es passierte auf der Erforschung der geistigen Strukturen unseres Establishments. Ich zweifelte seit meiner Jugend die Intelligenz, wohl gemerkt, nicht die eigennützige Raffinesse und Extravaganz der Eliten an! Gemessen am Weltbild, wie die „Obrigkeit“, die „neue Hoheit“ - Dank unserer mehr oder weniger freiwilligen, aber käuflichen, und somit mehr oder weniger aktiven Komplizenschaft - mit unserem Planeten wie mit ihren Artgenossen umgeht, wäre ihr Egomanie und Skrupellosigkeit zuzuschreiben, was schon einer Diagnose zum Psychopathos gleichkommt. Alles in allem, uns als Kollektiv betrachtend, halte ich mich an eine der Erkenntnisse von Konrad Lorenz, die ihm dazu verleitete, uns den Titel „Homo Sapiens“ abzuerkennen. Gleichzeitig stellte er einer Expertenrunde und uns als TV-Zuseher als das endlich gefundene „Missing Link“ vor, in anderen Fachforen hob er uns auf die durchaus würdige Stufe des „Homo Faber“ in seiner höchsten Entwicklung. Ja natürlich hat er seine wissenschaftliche Wertung provokant auf uns alle generalisiert.

Jahre später folgten Studien der Werke Arno Gruens, ein weiterer Favorit in meiner geisteswissenschaftlichen wie naturwissenschaftlichen Fachbibliothek. In einem davon fällte Gruen ein vernichtendes, mit Sicht auf unser Regelverhalten verallgemeinerndes Urteil, das ich sinngemäß zitiere: „Im Wasserkessel der Gesellschaft stieg die Dummheit wie Öl bzw. Fett nach oben, die Intelligenz sank als schwere Materie nach unten. Dazwischen die Masse an ewigen Schwebstoffen.“ Die Zauberformel Dummheit mal Obrigkeitsdiktat (wie tickt das Establishment?) war unrevidierbar ausgesprochen. Im Zuge meiner Aussendungen und den damit antreibenden Inhalten recherchierte ich nach ähnlichen Quellen und stieß im Internet auf das Buch „Macht der Dummheit“ eben von Andre Glucksmann. Nicht meiner Wortwahl erschrecken, so kam ich vom Juden Gruen zum Juden Glucksmann, obwohl ich beim vermeintlichen „Nazi“ begann und viele relativ „lagerfreie“ Denkliteratur durchstöberte.

Eines sei aber gleich hier und noch zu Anfang betont: Ich verehre Glucksmann nicht bedingungslos, denn seine angeblich anfängliche, wenn auch später revidierte Sympathie zu Sarkozy (Ex-Präsident Frankreichs mit Mitte-Rechts-Hintergrund, die des UMP), seine öffentlich bekundete „positive Haltung“ gegenüber dem Irakkrieg (pro-israelisch!), der hundert Tausenden Zivilisten das Leben kostete, und seine ebenso fragwürdige Befürwortung des opferreichen Interventionskrieges gegen Milosevic lassen mich in gebührende Distanz treten. Totalitarismus bedeutet immer Gewalt, ihn mit Gewalt zu bekämpfen, es quasi mit der heiligen Schwertführung des Erzengel Michael bzw. bestimmte Kriege als notwendige, eingeleitete Katharsis zu vergleichen und rechtfertigen, ist seitens dieses, sich als „Freidenker“  präsentierende Person unverständlich! Da stellt er sich auf einmal auf die Seite derer, die sich mit unintelligenten Lösungen zufrieden geben, die, die nie Frieden versprechen, weil man „un-wesensgleich zieht“. Wie kann man jegliche Gewalt rechtfertigen? Wenn Glucksmann Ideologien als gefährliches Hass-Alibi, weil sie Gefahr laufen, insgeheim für Genugtuung, Rache und Vergeltung – hier sei auf die Perversion  militärischer Präventivschläge hingewiesen - missbraucht zu werden, dann frage ich mich schon, welcher Ideologie er in seinem letzten Lebensabschnitt verfiel? Dabei ungeniert den Heidegger und seine fragwürdige, philosophisch untermauerte Pro-Position im Hitlerfaschismus anprangerte. Die NATO ist letztendlich ebenso ein Instrument einer Ideologie, nämlich die des westlichen Kapitalismus, der liebend gern heuchelt, sich der Demokratie verschrieben zu haben. Wenn man Pazifist ist, dann ausnahmslos! Das wäre jetzt der kritische Part im Nachruf an den genannten Schreiber. Aber Vorsicht! Meine Beurteilung ist mit Vorbehalt zu genießen, weil sie von biographischen Interneteinträgen herrühren, denen man Glauben schenken will und kann, doch nicht muss.


„Der Glucksmann-Report“

Und wenn du glaubst…

…, den Sinn eines Absatzes nach eingehendem Studium begriffen zu haben, wird unmittelbar danach der Sinn zum Un-Sinn erklärt, also gewissermaßen „entsinnt“. Nun, schön lang und breit getreten wird deine geglaubte Erkenntnis dem intellektuellen Flächenbombardement einer breiten Philosophenallianz preisgegeben. Er entwurzelt uns ohnehin Entwurzelten, die aber patriotisch und nationalistisch trunken im festen Glauben sind, sich stets auf ihre Wurzeln stützen zu müssen, als wäre es die einzige Statik im irdischen Leben. Gluckmann setzt auf die „apophantische“ Umpflügung des noch jungfräulich schüchternen Ackerbodens, der gerade die Erstsaat erfährt. Laufende Kastration jedes vorschnellenden Gedanken, der sich als frisch geschlüpftes Selbstbewusstsein doch nur im Kreis seiner Philos auf eventuelle Resonanzen austesten will. Aufkommende Bilder entbildet Glucksmann schon vor der Vollendung, zerreißt sie schnell in ihre quadratischen, verschiedenfarbigen Pixel und wirft dich mit ihnen ins Chaos eines bunten Kramasuriums, dem Nichts.

Jede urwelthafte, ureigentliche Komplexität sezierte er wie ein besessener Chirurg brutal in seine atomaren Strukturen bis zur Uneigentlichkeit und Unkenntlichkeit. Dunkle Wolken der Ernüchterung zogen für mich am Horizont auf, matte Eiszapfen mit undefinierbaren Einschlüssen bilden sich in den Ganglien. Fühlte mich hinausgeworfen ins All allen Denkens und Seins. Vom Persönlichen ins Unpersönliche gekehrt. Du Leser sollst gnadenlos und vollkommen gescannt und nötigenfalls bis ins Kleinste zerteilt werden, weil du es willst, zurückgeworfen in deine elementaren Bestandteile!

Glucksmann lässt dich nicht mitten im intellektuellen Eismeer auf der rettenden Scholle verschnaufen, um dann einfach so weiter zu tun wie bisher. Er stößt wie ein Orca von unten an die Eisplatte um sie zu zertrümmern. Er ist der Eisbär, der dich längst erspäht hat und sich geräuschlos schwimmend und tauchend sich nähert. Er macht jede Rettungsinsel, jeden Fluchtbaum, jede Höhle zur Falle, er ist der blutsbrüderliche Mitstreiter in der Burg, der dem nahenden Feind unerwartet die Zugbrücke herunterkurbelt. Er ist das Eichenblatt, das den Siegfried verletzlich machte. Er ist der Eisberg der Titanic, die Blackbox im zerschellten Flugzeug. Der Gevatter Tod, der dir von hinten die letzten Klamotten vom Körper streift, damit du nackt vor den Spiegel deiner eigenen Gerichtsbarkeit trittst.

Wie ein alter Aikido-Meister unterläuft er deine ihm entgegen gestreckte Hand, nutzt ungeniert deine Fliehkraft und dreht dich um deine eigene Achse. Und plötzlich wirst du wie von selbst zu Boden gewirbelt, um von ihm gleich danach wieder hochgezogen zu werden, alles mit sagenhafter Leichtigkeit. Es ist deine eigene Rotation, die er nützt, um dich aus dem frommen Gleichgewicht zu bringen. Er ist, da bin ich mir absolut sicher, keineswegs dein Feind! Er tut’s, um dich zu wappnen, damit du Acht gibst auf dem Weg durchs Minenfeld manipulatorischer Gedanken und vorgefasster, sich dir aufdrängender Weltbilder, damit dein Ich am Markt der von allen Seiten feilgebotenen Ideale und Anschauungen überlebt.

Irgendwann mal landest du im intellektuellen Karussell des Hinterfragens des Hinterfragens, des Denkens über das Denken, und wirst das Gefühl nicht los, dich in einem Hirnspiel nach Regeln zu befinden, in dem du nie gewinnen kannst, im kleinmaschig gestrickten Hirngespinst. Es geht offenbar um die geistig sportliche Selbstzerfleischung, Zerdenken wird zum Prinzip! Als wolle man aus der Leere ein Vakuum machen. Schon jedes Wort im Satz, allein etymologisch bedingt, birg ein eigenes Werk an Bedeutungen und Botschaften und öffnet den Raum für widersprüchlichste, waghalsigste und skurrilste Interpretationen in Bezug auf den komplexen Text. Es entstehen nun die wildesten feinstofflichen Strömungen, divergierend, konterkarierend und konträr und diese müssen sich ja zwangsläufig in regelrecht wütende Zyklone des Irrsinns entladen. Es bleibt uns nix anderes übrig, als uns ins Zentrum, ins berühmte Auge des Tornados zu gelangen, uns langsam um die eigene Achse drehend in Lethargie fallen zu lassen, um diese paradoxe Situation zu ertragen. Diese Stürme treiben fortwährend Kahlschläge durch unsere geistig-emotionale Urwüchsigkeit und am Ende sehen wir uns allein in der mutwillig fabrizierten Wüste zurückgelassen.

Solch semantische Mutationen, Verdichtungen, Verstümmelungen und Fehlbildungen unserer „normalen“, verbalen Gewohnheiten, können nur in absurden wie unbefriedigenden, geistigen Eruptionen gipfeln. Wie der theoretische Orgasmus des Ochsen und des Kapauns. Zuviel an Fülle mach leer. Zusätzlich, noch angetrieben durch die psychotherapeutische Welle des systemischen Ansatzes – in den 50ern angedacht, in den 70ern zur Therapieform erhoben und so ab den 90ern intensiviert und professionalisiert – sehen wir uns immer mehr als Opfer eines überwältigenden Systems. In dem geht auf einmal nicht mehr um wirkliche Selbstfindung darin, die Ortung und die Sinngebung meines Ichs, sondern rein um das Finden seiner selbst willen, als ginge es nicht um das was ich tue, sondern nur wie ich mich dabei sehe, also ums Mir-selbst-Zusehen am Weg zur Selbstfindung, die am Ende nicht mehr wichtig scheint und nicht mehr Ziel ist. Eine Art „Auto-Voyeurismus“, bzw. zeitgeistiger: „Automonitoring“  Ich und das System, aus dem ich kam in seiner Wechselwirkung an der Oberfläche. Ich theoretisiere mich und mache mich zur These und Antithese und hoffe, meinen Frieden in der Synthese meiner systembedingten und kulturell begünstigten Ich-Aufsplitterung zu finden. Darüber eingehender im Kapitel: Das „gelikte“ Ich.           

Auch ich kann, wenn ich will… Nur nehme ich mich nicht allzu ernst dabei. Manchmal erschleicht mich das Gefühl, dass die Philosophie für Verspieltheit steht, wobei man ständig mit Begriffen vor einem staunenden Publikum jongliert und nach frenetischem Applaus lechzt. Der Umgangston und Wortwahl ist wichtiger als der Inhalt und so erstarrt sie in eitler Wonne und Selbstverliebtheit allmählich zum spröden Denkmal, zur geistestouristischen Sehenswürdigkeit. Sie liegt unter gutem Verschluss für die Nachwelt konserviert in der Asservatenkammer und wird von suchenden Studenten mit leuchtenden Augen aus dem Archiv geholt, um sich mit gefundenen Zitaten mit der Kollegenschaft zu matchen. Da treibt er, der ausgekühlter Trabant durch den Weltraum mitsamt den seinen Freunden der Weisheit. Das Denken ist ein Hund…


„Der Glucksmann-Report“

Mensch denkt

Wie kam er, der arrogante Zweibeiner und selbst ernannte Mittelpunkt der Natur, auf diesen Hund, den Hund des Denkens? Und der ganze taktiererische und moralistische Köterschwanz dahinter, der ekelhaft vor unserer Nase wedelt. All die Konsequenzen dieser anstrengenden Bewusstwerdung. Denken ist bewusst werden, viele nennen es die obligatorische Bewusstseinsbildung. Was des Adams erster Gedanke war, bleibt für immer ungeklärt. Vielleicht dachte er als allererstes genau das: „Wozu das Ganze hier?“ Später dann, mal angenommen das: Welche Rolle ist mir zugedacht? Wer bin ich überhaupt? Und warum diesem herrlichen Weib wie dem Apfel widerstehen müssen? Aber da setzte ich schon beim Adam ein Sprachvermögen voraus…

Denken führt „ausdrücklicher Weise“ und folglich notgedrungen zur Sprache, einen begrifflich gemeinsamen Nenner zwecks unmissverständlicher Kommunikation. Denken ist Sprache ist Denken. Wir denken in unserer Sprache, versuchen sie es mal ohne… Denken, sinnieren, träumen; in diesen geistig beweglichen Zuständen bedienen wir uns immer des gelernten „Wortschatzes“. Wie kann ich das, was ich will, oder nicht will, gegenüber den Anderen mit weit größerer Chance auf Erfolg ausdrücken? Wie kann ich dadurch drohende, zumindest meinerseits befürchtete Gefahren, also Risiken minimieren? Im Zuge dessen entstanden vermittelbare Werte, Bedeutungen, Befindungen, was richtig und recht, wahr und gut, hochwertig und schön ist und somit der Wider- bzw. Gegenspruch, das Gegenteil eben, wie falsch, unrecht, gelogen, böse, schlecht, minderwertig, hässlich. Die Polarität allen Seins, die unvermeidbare Dualität wurde quasi „erfunden“, oder und treffender, gefunden, bzw. erkannt und dahingehend zur „manichäischen“ Lehre erkoren. Empfinden ist etwas anderes als Denken, es ist reflexiv und retikulär (affektiv), intuitiv (Eingebung, Ahnung, Sympathie - Antipathie), instinktiv (Hunger, Fortpflanzung, Hautreaktionen), all das, was unser Autopilot (Stammgehirn) vollkommen selbstständig bewerkstelligt. Denken lässt strategisch planen und dabei unsere Reflexe kontrollieren, beherrschen bis unterdrücken lernen. Denken schafft Werte, eine gesellschaftliche wie die Moral und darüber hinaus die der Ästhetik, schafft somit den Sinn für Recht und Unrecht und deren eigennützige Manipulation. Apropos Sinn:    

Denken und eine Sprache sprechen treiben das Forschen nach dem Sinn des Seins an und führen schrittweise zu spirituellen Einsichten, Stück für Stück wird uns offenbart, damit wir immer mehr erkennen, uns selbst, unsere Rolle im System und damit alles um uns und von uns unlösbar. Wir wollen die Komplexität geistig erfassen, begreifen, die sich uns in immer größerem Ausmaß erschließt. Religion und Glaubensgemeinschaften sind natürliche Folgen. Wir brauchen Verbündete, Bestätigung, um uns im Austausch geistig weiterzubewegen. Vom relativ „instabilen Mehrgottglauben“ zur scheinbar Ein-Gottheit, die Gnostik, die eine entsprechende „geistige Statik“, quasi einen „Denkschwerpunkt“ verspricht. Es muss etwas geben, auf dem sich alles aufbaut, ein Urprinzip. ein überirdisches, allmächtiges Wesen, einen Demiurg, eine auch „handwerklich“ schaffende wie schöpfende Kraft. Der Gegenschlag ließ nicht allzu lange auf sich warten und die Nihilisten traten auf die Bühne. Und in ihrem Sinn hat plötzlich und wortwörtlich „Nichts“ mehr Gültigkeit. Wie auch immer, alles ist Produkt des Denkens als nicht begrenzbare Energie. Zum Nihilismus noch später.  

Denken bewirkt neben der Bewusstwerdung sogleich die Gabe zur Innovation und damit die evolutionäre Mitbestimmung. Denken „festigt“ auf der Bewusstseinsebene das Gefühl von Zuneigung, sich zu jemand hingezogen fühlen, Denken kann Liebe sprachlich ausdrücken und den Zusammengehörigkeitssinn einen „wörtlichen Ausdruck“ geben; wir fühlen nicht nur, wir können das Bindungsgefühl jetzt beschreiben. Denken ist Poesie in seiner wahren Bedeutung für Schöpfung. Denken ist der eigentliche Wegbereiter zur Spiritualität, in dieser Hinsicht eine Art Steuermodul in die jeweils nächste Bewusstseinsdimension zum Erfassen der damit sich uns offenbarenden, noch größeren Komplexität. Das Denken hat die Kraft zum Durchbruch in den nächsten Level, in den darauf folgenden Rang, aufs nächst höhere Niveau. Mit dem Denken können wir plötzlich körperlos reisen…

Denken ist aber auch methodische, strategische Waffe. Das Erkennen von einer Machtneigung wie -kompetenz in sich. Im Positiven wie im Negativen, wo das höhere Level - nicht nur im PC-Spiel - mehr an Gewalt und Brutalität bedeutet. In Kriegen wird von mal zu mal die Vernichtungskraft kraft seiner forcierten Massenvernichtungswaffen gesteigert. Die Hemmschwelle fällt bzw. entfällt völlig mit dem zunehmend anonymen Kampfstil, der der Drohnen und Roboter. Das machtgesteuerte Denken verführt uns dabei zu unglaublich fantastischen bis absurdesten Rechtfertigungen unseres Tun. Und Perverslinge reden sogar von der Notwendigkeit militärischer Präventivschläge.       

Das Denken für sich selbst hat somit keine Grenzen, wohl aber unser Handeln auf diesen Planeten, auf den wir uns „fantastisch“ entwickelt haben. Doch Vorsicht! Ein Teil des Denkens – der Erdbezogene zum körperlichen Überleben hier „unten“ – führt unsere Spezies zwangsläufig zur Sozialisierung und folglich zu moralischen Empfindungen und Bewertungen, bis hin zu festen, gesellschaftlichen Regeln und einer entsprechenden Ästhetik. Das könnte aber auch rein überlebenstechnisch gewertet werden. Noch mal Vorsicht bei zu frühem Jubelgeschrei! Denken und Sprechen bewirken zwar eine Qualifizierung, nicht aber zwangsläufig die Intensivierung des Mitgefühls beim zwischenmenschlich sozialen Umgang, also in der gemeinschaftlichen Interaktion. Damit ist die Gefahr der sozialen Theoretisierung, das rein philosophisch bis idealistisch-dogmatisch untermauerte Zusammenleben gemeint – quasi, die „intellektuellen Abkühlung“. Sozialverhalten nach Vorschrift und Gesetzeslage… Über den ganz anderen Teil, den wir nicht so gern und laut bereden, aber „periodisch“ durch unser Tun beweisen, sei der nächste Absatz gewidmet:  

Dieser wachsende, sich weiter moralisch optimierende Geisteszustand öffnet, wie ich schon zuvor andeutete, gleichzeitig das Tor zur Macht im Sinne von, sich etwas bemächtigen, etwas sich unterordnen, unterwerfen, zähmen, gefügig bzw. von sich abhängig machen. Die methodische, strategische Ausbeutung der Umwelt und der eigenen Spezies wurde erdacht. Denken lässt uns taktisch vorgehen. Wie bringe ich andere dazu, für mich etwas zu tun? Auf die Freiwilligkeit zu setzen, könnte schwierig bis unmöglich sein. Ich möchte das „Stadt-Beispiel“ aus meiner Vorstellung präsentieren, wie es vielleicht begonnen haben könnte. Meine Hypothese:

>> Ein Familienverband hat sich angesiedelt und ein beachtliches Dorf entstand. In der Nähe ebenso eins, mit dem man „sympathisiert“ und es zwischen diesen Clans nicht nur Blutsbanden, sondern auch Blutsverwandtschaften gibt. Man möchte Handel betreiben, oder öfter gemeinsam feiern, sozusagen in der Alltagsbewältigung kooperieren. Man wächst zusammen, man „gesinnte“ sich. Die Clanchefs, die Häuptlinge, haben sich in Frieden arrangiert. Es stünde ein Verkehrsweg, eine „schnelle Verbindung“ an. Würde man die mehreren Kilometer eine Straße bauen, bräuchte man eine gewisse Anzahl Menschen dazu, um diese in absehbarer Zeit fertig zu stellen. Würde man sich der vorhandenen, interessenskonforme Arbeitskraft bedienen wollen, also auf die individuelle Freiwilligkeit setzen muss, gäbe es maximal im eigenen samt benachbarten Clan eine, gut zwei Handvoll Tatkräftiger. Diese haben sicherlich nicht vor, sich dabei zu Tode zu schuften. Die noch vitale Generation käme sicherlich nicht mehr dazu, das Projekt zu nutzen, weil sie sein Ende nicht mehr erlebe. Man braucht entschieden mengenmäßig mehr Muskelkraft!     

Gott sei Dank weiß man aber einen anderen, vermutlich auch weit größeren Clan, den man eher nicht so mag, schon gar nicht in der Nähe und so und so noch aus vergangenen Tagen ein Hühnchen zu rupfen hat. Da läge es nahe, mal vorbeizuschauen, nicht unbewaffnet, versteht sich. Der Nachbar ist beim Überfall dabei! Die Überraschung erweist sich als gelungen, ob keiner wirksamen Gegenwehr durch Wählen des richtigen Zeitpunktes, den des sprichwörtlichen Morgengrauens. Erwiesen gutes Timing, jagdbedingt minimierte Kriegerzahl im Dorf! Der Trick mit beabsichtigter Friedensschließung und Tauschhandel ging auch durch und, ruck-zuck, hat man mit den rückkehrenden Jägern etliche gut gebaute, nützliche Gefangene gemacht, weil sie dem unwiderlegbaren Argument der Morddrohung an Frau und Kind nichts entgegenzusetzen hatten und für den Kampf nicht vorbereitet waren. Kapitulation. Kräftige Frauen und Kleinkinder werden verschont und in den eigenen Clan übernommen, altersschwache, verkrüppelte und renitente Dorfbewohner werden vor Ort gleich umgebracht; wie gesagt, der Rest darf dienen. Gefangennahme bedeutet für die Betroffenen Versklavung, widerspruchslos dem Herrn und Bezwinger dienlich, ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein. Das Straßenprojekt kann in Angriff genommen und bald beendet werden. <<

Natürlich wird es auch in dieser Geschichte früher oder später zur Blutrache kommen. Aber und das geht es mir nicht. Für Großprojekte in wachsenden Koexistenzen ist eine entsprechende Arbeitskraftmasse von Nöten. Große Bauvorhaben, wie Paläste, Burgen und Straßen sind nur in Zwangsarbeit zu bewerkstelligen – keiner schuftet sich freiwillig zu Tode. Die Sesshaftigkeit mit ihren stetig expandierenden Siedlungen bis hin zu imposanten Städten verlangt nach weit mehr selektierter Arbeitsteilung mit Arbeiten, die immer weniger Menschen, immer weniger gern tun. Zwangsarbeit muss her! Nicht so wehrhafte Völker wurden versklavt und in den siegreichen Schlachten machte man nützliche Gefangene. Vergessen wir nicht, was später Millionen Kriegsgefangene bis zu ihrem erlösenden Tod ganz umsonst und bei kaum ausreichender Nahrung geleistet haben! Mauthausen, das grausige Beispiel… und heute? Heute gibt es in den Drittweltländern tausende Minenkinder zur Gewinnung von Edelmetallen und besonderen Erzen. Die Verweigerung wurde früher mit der Peitsche, Gliederamputation und dem Tod geahndet, heute mit der Androhung des Existenzentzuges und in weiterer Folge mit der Vollstreckung (z.B. AMS-Bezugssperren). Vom gleichwertigen Clanmitglied zum Chef, in weiterer Folge zum Unterdrücker und Ausbeuter im großen Stil. Der Herrscher, der Fürst, der König, der Kaiser, der Regent und das Regime ward’ geboren.

Denken vermag damit die Gewalt zu potenzieren, sie zur Folter zu erheben. Vom schnellen Raubtiertöten zum bewusst langsamen Sterben, das eines qualvollen Todes, die subtile Gewaltanwendung mit dadurch erhofftem,  weit größerem Nutzen für den Einzelnen in seiner Machtposition und Befriedigung seiner pervertierten Bedürfnisse – Genuss am Leid des Anderen. Jemand, der weiß, dass um ihn herum Überlebensmangel herrscht, dass er dafür verantwortlich zeichnet, weil er mehr nimmt, als ihm zusteht, weil dadurch so viele nichts haben, dann frage ich mich schon, ob in dieser Situation nicht schon ein gewisser Genuss, wenn nicht so eine Form von Genugtuung und Schadensfreude aufkommt. „Es muss ein ‚Erbfolgerecht’ auf Privilegien geben, wenn es Privilegierte gibt, Pech halt, wenn du nicht in so eine Familie hineingeboren wurdest.“, sinngemäß übertragener Drehbuchtext in einem kürzlich gesehenen Krimi, wiedergegeben in der saturierten, wohlstandsverwahrlosten Jugendlichenrolle. 


„Der Glucksmann-Report“

Wie denkt die Obrigkeit? 

Denken unterliegt wie die Physis einem evolutionären Prozess. In diesem scheinen wir bestrebt, dem irdischen Sein, unserer körperlichen Existenz hier einen übergeordneten Zweck verpassen zu wollen, „dem körperlichen Sein einen Sinn einzuhauchen“. Vom reflexiven Agieren zum immer mehr komplexeren Begreifen. Vom Ich zum Ich im Wir und Wir als Ich. Mir war das schon als Kind ein Bedürfnis, dahinter zu kommen, warum ich hier sein könnte. Dem Ich einen Wert geben. Denken kreiert Werte. Persönliche wie auch kollektive. Doch Vorsicht beim Wortgebrauch Kreieren! Präziser formuliert, und zwar im Sinne von M. Spitzer (Hirnforscher) – alles Erdachte wurde schon gedacht –, entdecken wir „nur“, also decken wir vorhandene Werte eben „nur“ auf. Denn wir wissen nicht wirklich, ob nicht Amöben und Einzeller – wir sind Resultat eines Zellenverbandes sich fusionierender, teilender (replizierender) und zu gewisser Mutation fähiger  Kleinstbausteine - auch zu denken vermögen, aber zu kommunizieren imstande sein müssen, sonst gäbe es uns nicht…

Ich denke, das Weltwirtschaftsdiktat als Machtsyndikat denkt allen Ernstes, die in uns innewohnende Spiritualität (Geistigkeit, Hauch, Atem) mit künstlich geschaffenen und über uns allen verhängten Marktwirtschaftsgesetzen, im bewussten Sinne eines ewig drohenden Damoklesschwertes, für immer ersetzen zu können, sie sozusagen zu unterdrücken. Sie provozierten damit eine allseits ungesunde Mutation im Denken, nämlich Denken als egoistische Berechnung und Auslotung bis zur Steigerung „meines Marktwertes“. Vermutlich sind die vom Kapitalismus und Liberalismus Überzeugten wahre Nihilisten. Tickt also die  herrschende Elite, das Establishment am Ende endzeitig, also nihilistisch, weil alle durchdachte Ordnung, jedwede gesellschaftlich notwendige Reglementierung sich erübrigt?

Es hat allen Anschein danach! Sonst würden sie nicht dermaßen eifrig den Planeten und all seine Lebensformen durch radikale Ausbeutung zerstören wollen und hätten es durchaus „in der Hand“, Sinnvolles zu tun. Angesichts des heutigen gesellschaftlichen wie ökologischen Zustands ist dahingehend nix zu merken! Gerade im Gegenteil, augenscheinlich führt sie uns in eine „Totale Anarchie“, nicht nur herrschaftslos, sondern auch entbunden des geistigen Überbaus eines „soziologischen Verhaltensdiktats“, gemeint damit, soziale Vereinbarungen, gesellschaftliche Verträge, Staatsverfassungen, genauer, die auf dem Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch fußende Legislative halt, an die wir uns halten sollen und wollen. Eigentlich wäre es ein anomischer Zustand. A für die Verneinung, nomie (Norm) für Ordnung, konkret, eine fehlende soziale Normierung - Leitfaden und Richtlinie, Maßstab und Mindestmaß, Axiom und Maxime. Die bestehenden, oft gar nicht so „üblen“ Gesetzesgrundlagen - ein fast schon unüberschaubares publikes Regelwerk, ein letztendlich juristisch interpretationsreiches Konvolut aus Ge- und Verboten - werden vom Establishment hemmungslos nach Lust und Laune, für sich auslegend, smart genutzt und missbraucht. So lange und so dreist, bis dessen Bedeutung samt der ausgeklügelten Menschenrechtscharta – die bis dato kraftlose Einmahnung und Unrechtsalarmierung - irgendwann völlig erlischt.

Die Anomie, die chaotische („Ordnung der Unordnung“ bzw. für uns nicht erkennbare Ordnung) Gesellschaftsform, die uneigentlich und formlos ist, hat vorsintflutlichen, retikulären Charakter; funktioniert effektiv affektiv, ihre Teilhaber folgen nur mehr niederen Instinkten, beschreiben ein reflexartiges Dasein, die Reduzierung auf das rein individuelle Überleben. Die völlige Entkoppelung von der Sozialität. Zurück zum „Homo erectus“, der aber schon des Feuer Machens mächtig war! Wie vernehme ich öfter aus intellektuellem Mund: Wir reden wie klagen auf hohem Niveau! Ich sehe viel, nur kein hohes Niveau. Wir haben uns zweifelsohne auf ein hohes technisches Niveau hoch geschwungen, aber unser „Sozialer IQ“ befindet sich auf Kellerniveau, im Asselmodus.      

Für dieses Machtkonsortium (Elitenbund) scheint der Planet ein unerschöpflicher Selbstbedienladen, der bedingungslos, also ohne Konsequenzen zur Verfügung steht. „Macht euch die Erde untertan – beutet sie aus!“ In diesem Tenor legen sie jegliche Verantwortung ab, weil sie an ein „Danach“ offensichtlich nicht glauben, auch nicht an eines, uns leiten sollende Regelwerk für ein friedliches Zusammensein. „Hinter mir das Chaos, also nutze ich es, solange ICH lebe!“ Sie denken nur in ihrer Lebensspanne, nicht mal ein bisserl an ihre Nachkommen. Für diese Typen sind alle anderen Denkdimensionen reinstes Hirngespinst und der moralisch verwerfliche Abgrund reine Utopie! Ihre antreibende Frage lautet permanent: „Warum nicht?“ Nicht sokratisch mäeutisch (apophantisch): „Warum? Wozu? Für wen? Was wäre, wenn? Was könnte passieren? Müssen wir? Was ist der Preis? Was könnte dahinter stehen? Was treibt uns denn wirklich an? Ist es wirklich so, wie es scheint? Wie begann es?“ Im Kern des Kernes, in den gesetzmäßig kreisenden Teilchen im Atomkern liegt die Präzisierung eines Prinzips und wirft die Frage auf: „Worum geht es? Was sind die Spielregeln hier?“            

Nihilismus: Ich gehe es mit dieser Denksphäre anders an: Wenn alles nix ist, ist auch das Nichts nix! Das waren jetzt Wortspielereien und doch wiederum nicht. Der Nihilismus beschreibt eine völlige absurde, sich selbst außer Kraft setzende Geisteshaltung. Es stimmt wahrscheinlich gar nicht, dass der Nihilismus eine gottlose, bzw. gott-leugnende Denkweise ist. Womöglich sind Nihilisten noch weit dreister, anmaßender und glauben, jede und jeder für sich kann sich auf einen eigenen Gott berufen und alles durch ihn rechtfertigen. Ich hab’ meinen, du deinen, schauen wir mal, welcher stärker, welcher der echte sei. Gerade hier möchte ich das Indianische Denkprinzip erwähnen: Der Große Geist ist nicht erfassbar, wortwörtlich aus verschiedenen Sprachfamilien und Dialekten übersetzt heißt „Es“ in Wahrheit „Großes Geheimnis“. Alexander Buschenreiter, „mein“ Hopi-Spezialist und dahingehend Fachbuchautor hat es herausgefunden!

Gerade deshalb bzw. trotzdem ist der Nihilismus gefährlich! Denn es enthebt jede und jeden Einzelnen von Verantwortung. Weil jegliche Wertung grundsätzlich in Frage gestellt wird, dahingehend, ob es sie überhaupt geben muss und nicht nur lästiger, unbequemer Denksport ist. Warum nicht alles erlauben? Warum uns nicht allen Bedenken und Rechtfertigungen entledigen? Nachhaltigkeit verhöhnen – hinter mir die... Warum uns nicht moralisch entfesseln? Uns grenzenlos und gewissenlos machen! Recht und Lug und Wahrheit und Gut und Böse ent-sinnen, aufheben, egalisieren. Es ist wurscht was wir tun, wir können dem planetarischen Ende ja so und so nicht entkommen, also tun und treiben was das Zeug hält, auf Teufel komm raus… und der, liebe Leser, der kommt gerne, er hat uns längst gekriegt… als williger Kunde seiner „Gegenschöpfung“.

Es ist der kapitalistische Turboantrieb in das gesellschaftliche Ende und vorzeitige Ende der Mutter Natur, wie sie sich heute uns präsentiert. Mutter Natur kann auch eine weltweite Steinwüste und giftige Meeresbrühe sein. Sie hat den weit längeren Atem wie wir respektlose Kinder… Doch das zuvor erwähnte Nichts bedeutet auch den Verlust der Etymologie, der Semantik und am Ende der Sprache überhaupt. Weil, wofür noch Ausdrücke hegen und pflegen für das, was richtig, was falsch ist, wenn es niemand mehr interessiert. Kapitalismus hat seine Zukunft im Ende, in der völligen Zerstörung, in der Apokalypse, dem Anfang vom nächsten Ende… Apo für heraus und kalypso für versteckt, verdeckt bzw. verhüllt. In der Apokalypse wird der Inhalt, das Wahre, enthüllt. In diesem Fall die Zerstörungswut.        


 „Der Glucksmann-Report“

Die „Momo-Prophezeiung“

Michael Ende, ein Genie der Geschichten, das auch die „Unendliche Geschichte“ schrieb und über die Gefahr, dem besagten „Nichts“ Nahrung zu geben. Doch Prophezeiung oder Prognose stimmen nicht ganz, es ist eher eine gut verpackte Diagnose, die Beschreibung des Ist-Zustandes. Er hat es gesehen und erkannt, das Schwarze, das Konturlose, das alles Verschluckende, Zudeckende, weder Licht noch Schatten, weder „Guter Grund“ noch Abgrund. Ganz offensichtlich wird im herrschenden System einer Kapitalelite – die Zigarren rauchenden,  „Grauen Herren“ – ein Ziel verfolgt, nämlich, uns postmodernen Sklaven weiterhin und mehr die Zeit zu stehlen. Und Denken braucht Zeit. Zeit, zu hinterfragen, Zeit, nachzudenken, Zeit, zu prüfen. So benutzt die „Herrschaft“, der Tyrann, das totalitäre Regime zwar nicht mehr das Schwert, den Pranger, das Verlies und das Henkerbeil – mal von lebenslanger Haft, vom E-Stuhl und der Todesinjektion abgesehen -, dafür umso mehr den „gesellschaftlichen Ausschluss“ und fabriziert Existenznot und droht ständig mit dem Entzug deiner dir zustehenden Teilhabe am kulturellen Geschehen, indem sie dir die dazu notwendige Leistung (Einkommen) vorenthält und eine Gegenleistung (Arbeit) nicht mehr gewährt. Wir müssen „in Beschäftigung gehalten“ werden, tönt es galant aus den Mäulern der Politiker, als reden sie hier vom Paradies. Das betrifft generell die Mäuler von Personen, die selbst noch nicht Adäquates an wirklicher Arbeit geleistet haben. Auch die reden davon, von denen man es nicht erwarte, die Sozialdemokraten! 

So zwingt dieser Dämon „Un-Wirtschaft“ uns – und wir lassen es zu! - in den zeitraubenden Überlebenskampf. Tagaus tagein ist das Gros der Weltbevölkerung mit dem Haushalten seines kläglichen und kärglichen Einkommens beschäftigt und durch die zunehmend schwindenden Chancen auf Verbesserung frustriert. Davon wieder ein Großteil, der nicht mal genug am Teller hat, wenn überhaupt… Diese nicht zu unterschätzende Masse der Wohlstandsausgegrenzten gegenüber der Wohlstandsverwahrlosten, träumen vom Überfluss der Ersten Welt und sie hätten aus sozialmoralischer Sicht, also gerechterweise ein „Recht“ darauf, wenngleich unser Planet aufgrund seiner naturgemäß beschränkten Ressourcen es nicht verkraften würde. Die einen zuviel an Gütern, die anderen kaum davon. Die einen wollen nicht verzichten, die anderen müssen! Die im Übermaß leben sind ebenso beschäftigt, nämlich ihren Reichtum zu schützen und ihn zu verschwenden. So ließen wir uns stückweise zerstückeln, aufspalten, aufteilen in soziale Schichten und bleiben darin eben das, nämlich beschäftigt. Und so haben wir keine Zeit, dem Nichts entgegenzuwirken. Die Magie der Fantasie wirksam einzusetzen. Wir sind in Wahrheit mit dem „Nichts“ dieses unsäglichen Kapitalismus beschäftigt und in weiterer Wahrheit überfordert. Ob es jemals zur solidarischen Empörung kommt? Eher schwer vorstellbar, weil:


„Der Glucksmann-Report“

Das „gelikte“ Ich

Ich kritzle mal im Brainstormingverfahren Stichworte auf die Tafel und reagiere damit nur auf den Anschein, den das wahrgenommene Umfeld auf mich ausübt:

Das gewünschte Ich aus dem Blister gedrückt.

Im neuen Ich-Trend.

Das geheuchelte Ich.

Die ausnahmslose Identifizierung mit zeitgeistigen Logos.

Das Corporate Identity bewirkt Selbstverleugnung.

Selfness, Selbstverwirklichung, Egomanie und was dann?

Selbstausbeutung als Wellness definiert.

Glücksempfinden bei Selbstvermarktung.

Fintenreiche Selbstüberlistung.

Die Soll-Ich-Präsentation und Ich-Abkehr.

Selbstbewertungssucht.

Das gekaufte Ich.

Ich hab’ kaum Follower und so wenig Likes, ich bring mich um.

Der Anpassungswahn erfordert Selbstaufgabe.

Selbstwertgefühl durch Fremdbewertung und Fremdbestimmung.

Wenn wir in dieser Hinsicht unser Leben definieren, dann wird es zur weltweiten Sozialisierung und Solidarität noch Ewigkeiten dauern. Warum sind wir „scharf“ auf Ersatzbefriedigungen? Was sollen sie ersetzen??? Das wäre zum Beispiel so eine sokratische Fragestellung.  


„Der Glucksmann-Report“

Übergänge…

Die Bedeutung der Übergangsphasen. Jede gesellschaftspolitisch signifikante Zeit ist gleichzeitig Synapse zur Kommenden. Es gibt in der Entwicklung keinen „Totpunkt“, ein Anhalten, einen Stillstand, maximal eine Prozessdrosselung durch äußere Umstände, die uns durchaus eine Stagnation vorzutäuschen vermag, weil wir die verlangsamte Dynamik einfach nicht mehr wahrnehmen können, aber vielleicht auch nicht wollen, wobei unsere die Bequemlichkeit schon eine Rolle spielt. Es gibt vergleichsweise ja am ständig bewegten Meer keine absolute Flaute, denn das Gefährt wird, wenn auch unmerklich, schon von der geringsten Strömung bewegt und „mitgenommen“

David Cooper steht für Reformpsychiatrie und dahingehendes Kubaprojekt der Inklusion und nannte sie „Noische Phasen“. Nous steht bedeutet im Altgriechischen Verstand und wird von Cooper interpretiert für Angst und Unsicherheit in der Zeit der Neuorientierung, die dazu „unseren Verstand“ braucht, nach der Fragestellung: wo stehe ich jetzt, wo möchte ich stehen, wie komme ich dorthin? (Was ist – Was soll - was fehlt? – Die „Peter-Staudigl-Methode“). Übrigens Paranoia beschreibt den Geisteszustand von wortwörtlich „neben dem Verstand sein“. Der eigentliche Schlüssel läge schlussfolgernd im „Defizit“ der angestrebten Zufriedenheit, wobei hier noch nicht geklärt ist, ob dieses Manko wahrhaftig oder auch nur ersatzweise durch Kindheitsprägungen empfunden wird. Wenn du beispielsweise als Würmchen unter Vögeln aufwächst, dann wirst du sicherlich vom Fliegen träumen, schon allein, um nicht gefressen zu werden... 

Wir unterschätzen diese Übergangsphasen, in so einer wir uns gesellschaftlich offenbar nicht nur befinden, sondern unser gewohntes Befinden ebenso entsprechend „im Umbruch“ ist. In diesen „flüchtigen Zeiten“ ist Aufmerksamkeit und Wachsamkeit geraten. Da werden die „Dinge“ fürs Kommende vorbereitet, nur nicht vom Kollektiv in mühsamer, demokratischer Arbeit, was man, wie wir täglich merken, verhindert werden soll, dafür fatalerweise von unseren diffus agierenden Regierungen. Die politische Groteske drückt sich durch gnädige Umfragen an der Basis und Ignoranz ihrer Ergebnisse aus.    

Brücken sind oft selbst risikoreiche Übergänge in ein Neuland und bedürfen eines gewissen Vertrauensvorschusses. Wir wären angehalten zu Recht misstrauisch gegenüber ihrem Zustand zu sein. Vorsicht walten zu lassen. Sie weitmöglich auszutesten, abzuschätzen, abzuwägen, bevor ich voll und ganz auf ihr stehe und auf ihre Haltbarkeit angewiesen bin, vergleichsweise sozusagen die Klinge auf ihre Schärfe prüfen, bevor ich unwiderruflich mit ihr schneide. Hält die äußerliche Stabilität was sie verspricht? Der Vormärz als solche Zwischenzeit ist bekannt, da wurde schon die nächste Revolution vorbereitet. In der Phase zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg wurde eifrig hochgerüstet, für den noch fürchterliches Schlag gegen… gegen was eigentlich wirklich? Da haben sich die Wenigsten die richtige Frage zu stellen getraut und die meisten davon bezahlten mit dem Leben. In diesen Phasen zeigen sich für den Wachsamen bereits „verdächtige“ Omen.

In den gut getarnten Hinterzimmern raucht es förmlich, Geheimtreffen kumulieren. Draußen ist noch „heiliger“ Alltag, man schreitet unbenommen, unbedarft und sorglos zur Tagesordnung. In der unterirdischen Kriegswerkstatt bastelte man schon an Kartäschen, Schrapnellen, Dauerfeuerwaffen, Granaten und Panzerfäusten, heute an noch heimtückischeren Minen und Bomben wie den Streubomben, rekrutiert lebende – die Menschenbomben für Attentate, feilt weiter an A-Bomben und, endlich, verlassen bereits kamera- wie raketenbestückte Drohnen das Testgelände. Mit dem Wort „Stahlgewitter“ als Kriegsbuchtitel setzte Ernst Jürgen den Ersten Weltkrieg mit einer unausweichlichen Naturkatastrophe gleich. Der Mensch, eine tickende Bombe, eine unberechenbare Naturgewalt? Ich aber denke unbeirrt, er und wir sind weit mehr, wir haben alle Chancen das zu werden, was wir sind. Stopp! Sind wir schon so weit? Ich korrigiere vorsichtig: Jede und jeder kann das werden, was er will, die Frage bleibt: Was will sie oder er? In Folge: Was wollen wir für uns? Wollen wir das gemeinsam entscheiden, oder lassen wir ein paar von uns über uns entscheiden?

Die gängigen Ausreden fürs Hinnehmen, Mitlaufen und Mittun und tägliches Selbstbetrügen: Die Konzerne! Die Politik und Bürokratie! Die Religion! Das Geld! Das sind doch keine göttlichen Unabdingbarkeiten, Unabänderlichkeiten, Unausweichlichkeiten! Das, wie es ist, haben welche von uns daraus gemacht und wir ließen es geschehen. Dazu analog Glucksmann: „Industrie und Bürokratie können dem Massenmord dienlich sein, befehlen ihn aber nicht!“ Ich ergänze, auch der Mammon zwingt nicht zu Krieg! Wir verwenden (missbrauchen) ihn dazu. Am Ende sind wir es, die steuern, es auch steuern, von wenigen gesteuert zu werden. Wer macht den Zeitgeist? Wer macht den Trend? Die Mode? Die Symbolik? Wir! Wer zwingt uns dazu, wenn wir es nicht schlussendlich zulassen! Wo ist die überzeugende Solidarität, wenn nur paar Tausend für eine gerechte Gesellschaft auf die Straße gehen?

Wir schufen all die unzähligen mystischen Symbole, wir deuten sie und missdeuten sie. Das ist das, was die eigentliche Philosophie sagen will. Es ist ja gut, wenn wir an einen Demiurg glauben, ihn als Leitfaden für den Lebenssinn über uns stellen, auch ich möchte es und daran glauben, dass das so genannte „Gute“ langfristig für ein globales, friedliches Zusammenleben Sinn macht. Doch wir sind es ebenso, die sich nicht daran halten und es salopp mit „freiem Willen“ erklären. Wenn wir uns als vermeintliches Ebenbild Gottes sehen, dann liegt es an uns „göttlich“ zu sein, wenn wir wollen – der Götterfunken glimmt in uns. Die himmlische Göttlichkeit ist weder gut noch böse, sie sagt uns wie sorgende Eltern, dass wir Acht geben sollen, voraus denken, bevor wir dies oder jenes tun wollen. „Bevor du etwas tust, bedenke ob es allen zum Besten gereicht!“, die präzise, unanfechtbare Aussage eines Aboriginal-Medizinmannes.  


„Der Glucksmann-Report“

Strömungen und Gegenströmungen…

Oh, es ist ein uraltes kosmisches Gesetz. Anziehen - Abstoßen. Oder das Prinzip der Pendelausschläge. Strömungen – Gegenströmungen. Physisch wie psychisch. Druck – Gegendruck. Alles, damit die Energie nicht im Nichts „verloren“ geht. Auf die gesellschaftspolitische Ebene gehievt:

Das Nationale schuf das Nicht-Nationale bzw. das Internationale. Der Patriot den Kosmopoliten. Fokussiert auf die fatale Welle des Antisemitismus: Der hier zu Lande lang eingepeitschte Antisemitismus rief ja geradezu den ebenso indoktrinierten Anti-Antisemitismus und der wiederum den Anti-Anti-Antisemitismus auf den Plan. Heute nennen wir die neue Welle die der „Identitären“, die der Neo-Burschenschaftler. Man sollte mit so Wellen und hintergründig gesteuerten Meinungstrends, die sehr schnell den hetzerischen Duft kriegen, vorsichtig umgehen und sie um- wie weitsichtig werten bzw. über sie urteilen. Es ist ratsam, solche Zeitgeister im größeren Zusammenhang zu betrachten. Das was jetzt in Europa passiert, darf uns nicht wundern, es wurde geradezu herausgefordert, indem man sich – allen voran die SPÖ – gegenüber nationalistisch Denkenden ohne viel Federlesens und diskutabler Auseinandersetzung abgeschottet hat. Damit schürt man eine Gegnerschaft und kräftigt den Feind.

Klar, bin ich wie so viele kein Freund vom Faschismus und alles was dazu führt und meistens zu spät erkannt wird. Wir sollten uns nur nicht wundern. Politischer Rechtsruck erzeugt den Linksruck und vice versa. Hilfreich kann die schonungslose Aufarbeitung unserer geschichtlichen Vergangenheit sein, auf keinen Fall sie dabei versuchen einzufärben. Alle bekannten Fakten müssen auf den Tisch zur Betrachtung! Natürlich wird jetzt schon in Nischen die nächste Gegenbewegung vorbereitet, die wieder „zurückschlägt“. Nur, das bringt uns alle am Ende nicht weiter! Wir müssen im Sinne des alten Sokrates die richtigen Fragen herausfinden und sie dem Einzelnen stellen, die da vielleicht wären: „Kannst du uns erklären, warum du dies und jenes tut? Worum geht es dir? Wo willst du uns denn haben? Wie sähe deine ideale, deine erträumte Gesellschaft aus? Was erwartest du dir persönlich vom Nationalismus?“

Wie auch immer die allentscheidende Frage lauten mag, auf keinen Fall sich von brav und eloquent rezitierten Parteiprogrammen blenden und ablenken lassen. Es verhält sich damit so wie mit diesen unsäglichen, gut vermarkteten „Denkschulen“, wie am Ende auch der „Psychopeuten“: Gäbe es keine Denkschule, wären wir dann des Denkens unfähig? Gäbe es keine Psychotherapeuten, Psychologen, all die übrigen Seelenklempner und all die Mentalcoaches, wäre ich dann seelenlos, bar des Vertrauens auf meinen Geist und meine Psyche?                           


„Der Glucksmann-Report“

Seele – Liebe – Mystik - was noch?

Wie die Seele (ist ?), hat auch die Liebe als Begrifflichkeit viele Denker in ihrem Metier animiert, ihre Mechanik, ihre Chemie, ihre atomaren Strukturen, das Urprinzip, dem sie folgen, herauszusezieren. Schon in der fernen Antike, die so fern ist, dass ihre überlieferten Tatsächlichkeiten, dermaßen blass und abgegriffen, für mich manchmal zweifelhaft scheinen. Das berühmt-berüchtigte „Gastmahl“, ein fiktives Symposion (-um) eines ganz und gar nicht orgiastischen Trinkgelages mit Gelehrten und Politikern, das sich die unwiderstehliche Liebe ausschließlich zu Thema machte, in dem Sokrates als dialogischer Widerpart nicht fehlen durfte, entstammt dem gleichnamigen Schriftwerk Platons. In Erzählform, als läse man die Protokolle eines Gerichts oder Parlaments, wird man mit jenem geistreichen Tag konfrontiert, an dem man sich analytisch, nicht unbedingt kritisch, ausschließlich mit Liebe und Erotik befasste, nur zu Ehren dieses einen Gottes, des der begehrlichen Liebe, die Huldigung des Eros. So kommt man in den „Genuss“, Rede um Rede mit zwischenzeitlichen Diskussionen der geladenen Gäste mitzuhören.  

Alles an Komik und Tragik in diesem, ein Leben lang an- und abschwellenden Gefühlsrausch, in diesem exstatischen Wechselspiel zwischen beherrschen und beherrscht sein wollen, banal formuliert zwischen Aktivität und Passivität, in dieser Kopulation (engen Verbundenheit), in dieser antreibenden Angst, den Anderen durch sich, aber auch sich selbst im Anderen zu verlieren, in dieser Ver-Lustangst stoßen wir wie besessen vor und ziehen uns zurück bis es zur beide auflösenden Kernschmelze kommt; tja, dieser dramatische Akt, der uns lebendig hält, uns vorwärts zieht in das „Loch“, aus dem wir kommen, mit all seinen außererotischen Folgen und Kollateralschäden bis hin zum Krieg, wird über Generationen hinaus quasi zur Endlosserie. All das „Stehgreiftheater“ haben wir, meint einer der Weisen, dem Zeus zu verdanken, der seine alsbald zur sinnlichen Kugel verschmolzenen Menschenpaare, die nur mit sich und ihrer Lust beschäftigt waren und übermütig und „nutzlos“ in der Gegen rumkugelten, in zwei Hälften schnitt, damit sie „zur kühlen, göttlichen Vernunft“ kommen.

Und so müssen wir noch heute darunter leiden, weil wir durch Gottes Willkür somit wahllos auf die Erde gestreute Hälften unbedingt wieder zueinander finden wollen und dabei jeglichen Unfug anstellen, der erwiesenermaßen bis zur Gewalt führen kann. Liebe als gewaltsames Bezwingen und Besitzen des Anderen? Platons Vorstellung von Liebe wurde als Entwicklungsprozess interpretiert, der bei „der körperlichen Verbundenheit zwischen Mutter und Säugling auf Erden im Gegenüber“, mein Vorspann, beginnt, über (jetzt Platon:) „das körperlich sexuelle Verlangen nach dem Anderen hinausgeht und in rein geistiger Erkenntnis des absolut Schönen endet“, „indem es sich darin auflöst“, meine anschließend finale Version. Andere Gescheite meinen, Platon ginge es um die völlig asexuelle, die „Platonische Liebe“. Die mehr mit Freundschaft zu vergleichen wäre.

Für mich, und beileibe nicht ganz so kompliziert, bleibt Liebe ein Gefühl, das von Überschwang bis tiefer Stille reicht, erotisch geil bis tief freundschaftlich empfunden werden und bis zur Selbstaufgabe führen kann. Etwas, das sich wie ein wärmender Mantel umfängt und am Ende an Magie und Unergründlichkeit niemals verliert… auf der Reise mit der Seele… Dieses sagenhafte „Tuchfühlung mit einem anderen Menschen“ bleibt der wunderschöne Schmetterling, den du am besten nie berührst; Liebe ist etwas Unberührbares zwischen uns... Zu den alten verstaubten Göttern und ihr willkürliches Treiben zurück, die für viele G’scheite ewiglich als Metapher herhalten müssen:

Fazit: Der Beginn des „hellenischen Götterwirkens“ auf Erden war auch schon ihr Ende, auf uns „Menschgewürm“ schicksalhaft Einfluss zu nehmen, die oft lebensmüde wie tollkühl nicht nur das überirdische Schalten und Walten durch Ungehorsam provozierten, sondern es auch tapfer hinnahmen, wenn ihre „odysseeische List“ nicht ausreichte. Zudem spielten die so genannten Halbgötter eine recht zweifelhafte Rolle; diese Himmelsboten, Strohmänner, quasi eine Art „Opus Dei“, die Kurie der allmächtigen „Zeus-Regierung“ stellten sich dabei immer wieder als „Verräter“ beider Seiten heraus. Die Position zwischen zwei Stühlen ist eine zerrende. Es steigerte sich immer mehr in ein kaum überschaubares Tohuwabohu aus allmächtigem Geist und renitentem Fleisch. Man könnte sagen, der Himmel wurde langsam Mensch und schickte sich selbst für immer in die kosmische Verbannung. Götterwesen und gottesähnliche Menschwesen heben sich ob ihrer unverbindlichen Moral auf. Mit dem Menschen, den sie als Abbild ihres selbst schufen, schufen die Götter ihre Götterdämmerung. Und somit ist es, zumindest für mich, nicht wirklich wichtig, sich noch weiter darin vertiefend zu verstricken und schiebe dieses mir „grundlos“ kompliziert scheinende „Gott-Erdenwurm-Spiel“ beiseite, um in diesem mythologischen Labyrinth nicht endlos und letzten Endes sinnlos herumzuirren.

Vielleicht ist die Lehre daraus: Verlass’ dich nicht auf Götter, und lass’ dich ja nicht auf sie ein! Genauso verhält es sich für mich mit dem vermeintlichen „Gegenteil“ im Nihilismus. Abkehr von jeglicher Spiritualität, Eintreten für eine Erkenntnis der eigentlichen Wertlosigkeit und Sinnlosigkeit des Lebens schlechthin und maßlose Überschätzung des Individualismus. „Ich bin Wahrheit, aber auch das zweifle ich an!“ Nach dem Motto: „Gesunden Misstrauen kann nie schaden, schon gar nicht gegen sich selbst!“ Ich staune, welche Diskussionen man da sich selbst entfachte. Ein Feuerchen des Feuers willen? Geistige Pyromanie? Es scheint, als wurde der „Nihilismus“ (Nichts ist die begriffliche, „bedeutende“ Auflösung von Allem und seinen angenommenen Prinzipien dahinter) zwangsläufig als Gegengewicht zum Gottglauben in all seinen Formen - Pantheismus (Gott ist Kosmos ist Natur), Monotheismus (Eingottglaube), Polytheismus (Mehrgottglaube), Atheismus (Welt passiert ohne Gott) bzw. Agnostizismus (Göttliches ist nicht nachweisbar) - geschaffen.           

Meine anfänglich helle Begeisterung für das Werk Glucksmann, mit glühendem Enthusiasmus wie berauscht in seinen Dschungel griechischer und französischer Begrifflichkeiten wankend, begann schon ab der Hälfte Seite für Seite langsam zu ermatten. Der Urwald voller symbolträchtiger Lianen stockte immer wieder das Weiterkommen. Irgendwann mal versagten auch Kompass und Karte. Sich durch diesen dicht verhangen Busch lesend, erforderte äußerste Konzentration, präzises Mitdenken. Oftmals zwang ich mich, Wege zwecks Schließung von zuerst vernachlässigten Lücken und deren „schlampiger Überbrückung“ wieder zurückzugehen, ein Lager aufzuschlagen und eine Lesepause einzulegen, danach sie ein zweites Mal zu gehen. Gegen Ende wiederum wurde er für mich wieder etwas interessanter, lebhafter, pointierter. Zusammenfassend nehme ich an, dass es Glucksmann ernsthaft um die Kunst des Freien Denkens geht, was schon eine Sympathie meinerseits ihm gegenüber erweckt. Mich erschlich das Gefühl, dass er noch nicht alles geschrieben hat, dass er mehr sagen möchte, als er schreiben konnte. Auf den Punkt des Punktes des Punktes kommen wollen. Die Grundessenz, den Angelpunkt, den Hotspot des Denkens auskundschaften und… „Wozu das Ganze?“

Glucksmanns Film mit dem maßgeschneiderten Titel „Rette sich, wer denkt!“ aus 1997-98 porträtiert schon im Titel cineastisch diesen herausragenden Denker. Ihn zu lesen hat aber durchaus einen Vorteil, weil er all die klassischen Denker essenziell einfließen lässt und man sich deren einzelne Studien ersparen kann. Nein, ich bleibe nur ein Denker, der mal eine Zeit lang neben dieser unbestritten geistig-kapazitiven Persönlichkeit einher schritt und in einen fiktiven Dialog trat.

Ich bleibe trotz analytischer Befindlichkeiten übers Zeitgeschehen der Denker, der dazu keine Anleitung braucht. Wie meine Großmutter öfter zu sagen pflegte: „In der UNI lernst g’scheit reden, hingegen g’scheit sein nicht!“ So traue ich mich in voller Aufmerksamkeit aus Wahrgenommenem meine Vergleiche und Schlüsse zu ziehen, das Gedachte schonungslos neben die Realität zu platzieren und abzuwägen und das Ergebnis niederzuschreiben, oder ab und an es zu Geschichten zu modellieren. In Reflexion auf Aussagen im gegenständlichen Werk: Wenn nämlich das Denken nur sich selbst dienen will, nur seinetwillen passiert, gedankliche Spielereien im Dialog hörbar reinen Selbstzweck verfolgen, es dabei um die sportliche Disziplin der Sophisten (hat mit dem Dichter Sophokles nix zu tun!) geht, Sophisterei, Scholastik, Wortklauberei und Haarspalterei, also nur mehr quasi eine rhetorisch-eloquente Philosophie betrieben wird, ehrlich gesagt, da steige ich aus. Weil in dieser Art Diskussion – am Ende ein unnötig in die Länge gezogener Smalltalk -  freigeistige Lebendigkeit nur vorgetäuscht wird. Man wirft den Sophisten  vorsätzliches Irreführen, Liefern von Scheinbeweisen und Manövrieren in Trugschlüsse vor.

Die Philosophie nach unserem klassischen Verständnis läuft notorisch Gefahr, die  Mystik und unser allgemein spirituelles Wesen als „lästig“ weitgehend auszusparen, sich mehr oder weniger arrogant darüber zu heben. In dieser sich selbst gekrönten Position bietet sie gnadenhalber das Urgeistige als vergängliches, schnell verrottendes, somit wertloses Abfallprodukt an und belächelt es milde als okkultes Gehabe, anstatt dort ihre weit älteren Geschwister zu erkennen. So ist sie geneigt, sich selbst in einem begrenzten Denkmodus abzuschotten und darin geistige Kapriolen zu schlagen und eine Art rhetorische Artistik zu betreiben. So breitet sich diese akademisierte „Denkgymnastik“ klammheimlich als hübsche, mit verschnörkelten Namen berühmter Weisen verzierte Decke über archaische Empfindungen und mystischen Verheißungen, versucht unsere Urinstinkte und die alte mythologische Symbolik zuzudecken und schafft sich selbst so ihren „Blinden Fleck“, wie in der Optometrie und in der Sozialpsychologie („Johari-Fenster“) hinlänglich bekannt; bzw. sorgt bewusst für den, vom Autofahrer so gefürchteten „Toten Winkel“.

Aber auch mit eingefleischten Mystikern tue ich mir schwer, ihnen bedingungslos zu folgen. Bei manchen Mystikern gibt es die Ansicht, dass wir all hier eine Rolle im Großen Welttheater spielen und es gilt, diese am Weg der Selbsterkenntnis herauszufinden. Und wie in jeder Dramaturgie gibt es die Guten und die Bösewichte, die Liebe und den Hass, den grausamen König, den naiven Abenteurer, das Biest und wen oder was auch immer. Bis hierher gehe ich mit. Ist die Rolle freiwillig gewählt oder unwiderlegbar bzw. nicht ablehnbar? Wenn dem so sei, dann frage ich, ob man bei folgender Szene eine bewusste Rollenverteilung erkennen will: „Ein vielleicht selbst in Angst und Panik befindlicher, womöglich mit Kokain, Amphetaminen oder anderen psychoaktiven Substanzen hoch gepuschter, übereuphorisierter und völlig enthemmter US-Soldat stürmt im Alleingang ein Haus, in dem er angeblich den Feind, eine getarnte Terrorzelle vermutet. Doch außer einer großen Familie ist niemand anwesend. Wie ein Berserker feuert der außer sich Geratene mit seiner MP um sich. Bis das letzte Familienmitglied leblos und blutüberströmt zu Boden geht.“ Waren jetzt alle Beteiligten für geheime Rollen auserkoren? Der böse Massenmörder, also die Bestie und all seine Opfer, darunter Kinder? Somit bin ich äußerst skeptisch. Und wenn wir hier auf Erden Rollen zu spielen haben, dann hätten wir auch die Intelligenz, sie abzulehnen.

Analog dazu: Hätte jetzt Abraham seinem Sohn Isaak im frommen Gottesgehorsam und somit völlig widerspruchslos die Kehle durchtrennt? Erschreckenderweise und laut Überlieferung: Ja! Auch wenn der Vater anfänglich etwas zauderte! Im letzten Moment verhinderte es der Herr – so geht die Geschichte weiter. Er testete ihn halt nur ob seiner Gottesfürchtigkeit und grenzenlosem Vertrauen zu „Höherer Regie“. 


„Der Glucksmann-Report“

Geschichten und der Humor und letzte Klänge

Denn eines kann der philosophisch fachliche Stil nicht, neben dem Verstand das Herz erreichen, das vermag nur die Sprache der Geschichtenerzähler, der Wortklang der Gedichte, Melodien in Liedern, Fabeln, Mären, Sagen, Anekdoten; es ist diese unersetzliche, osmotische Kraft der Poesie (Poiesis, das Schaffen) und Lyrik (Spiel mit der Lyra, der Leier). In einer „guten“ Geschichte mag vielleicht weniger an differenzierten Botschaften und philosophischen Gedanken verpackt sein als in irgendeiner sich darauf verkaprizierten Fachliteratur; dafür aber dringt sie in uns weit tiefer vor und erreicht unsere Gefühlsebene, deshalb auch, weil es in ihr nicht nur ums Geistige geht, sondern auch um all das Getane, wovon erzählt wird.

Der Sinn des Lebens und Denkens ist womöglich nur der, dass wir hier Geschichten leben und erleben, schreiben, erzählen, sie weitererzählen, ihnen zuhören, uns von ihnen aufregen, erregen, warnen und wärmen lassen, darüber zwischendurch lachen können. Die meisten davon erzählen aber von Leid und Unrecht, von Unglück und Ungeschick. Es liegt an uns, langsam dafür zu sorgen, mehr an schönen Geschichten sammeln zu können. Wenn ich in dieser Hinsicht an etwas glauben möchte, also mir was ausdenke, was nicht eine restlose, zweifelsfreie Überzeugung bedeute, dann ist’s, dass der Göttliche Funken in jeder und jedem von uns glimmt, das hieße auch, dass Gott durch uns, seinem Ebenbild, in diese Welt gelangte - ob er uns „benutzte“, oder wir ihn, sei dahingestellt und belanglos -, weil wir Menschlein hier unten ihm seine „Geburt“, seine „Niederkunft“ biologisch ermöglichen, er in und durch uns irdisch-körperlich werden kann. Huhn oder Ei? Relevant? Wie auch immer, mit solchen „Hintergedanken“ nähere ich mich einer ganz bestimmten (nordamerikanisch beheimateten), ur-indianischen Mystik und eingebundenen Genese.

Und noch etwas für mich Unerlässliches - davon schrieb auch Glucksmann mit dem entsprechenden Augenzwinkern: Wenn dem stets schwankenden Seil des Philosophierens das in letzter Konsequenz rettende Netz des Humors und der Selbstironie fehlt, neigt die Philosophie alsbald idealistisch-dogmatisch und damit am Ende unbefriedigend zu werden. Denn dann spielt sie sich auf als Anleitung zum Leben, was ihr eigentlich nicht zusteht. Philosophie - Liebe zur Weisheit – darf sich nicht als Quell aller Weisheiten aufspielen, sondern auf so viel wie möglich hinweisen. Philosophie darf warnen, nicht führen, die Liebe nicht glorifizieren, sondern sie auf Wahrhaftigkeit hinterfragen! Mit Humor - nicht Verblödelung! - und Ironie das Sein und seinen ermessenen Sinn aus Erfahrung zu beschreiben und damit leichter verständlich zu machen. Philosophie dürfte in dieser Hinsicht nicht sagen: „Ich verstehe und lehre euch!“, sondern: „Lasst UNS damit auseinandersetzen und vielleicht die eine, die entscheidende Frage finden, zum Beispiel, was wollen wir wirklich wissen? Worum geht es hier? Wozu sind wir hier? Wer sind wir?“ 

Ich schließe hier und jetzt meinen gezogenen Kreis um Glucksmann und zog rechtzeitig das Bein aus der Schlinge, um mich in unbefangener Distanz zu halten. Nicht Glucksmann denkt „in mir“, sondern ich über Glucksmann, der seine bewundernswert sokratische Antriebsfeder gegen Ende seines Lebens ablegte! Jemand, der, so wie ich ihn verstehe, den smarten Heidegger ob seiner Führersympathie anprangert und dann, aus anderen Quellen erfahren, den militanten, faschistoiden Amerikanismus befürwortete, ist mehr als flüchtige Irritation. Und nun ein Bootswechsel im selben Gewässer „tiefseebödiger“ Eruptionen und Seebeben.  


„Der Glucksmann-Report“

Eine Querele mit FHO

Es ist schon merkwürdig. Ich las mich abwechselnd in unbeabsichtigt „trimerischer“ Kombination hier durch „Metternich und seine Sybille“, als Schauplatz dieser skandalös-amourösen Affäre muss der Wiener Kongress 1815 herhalten; dort durch die „Philosophie des Widerstandes“ und  zwischendurch durch „Das Maskenspiel der Genien“. Irgendwas haben diese drei herausragenden Werke etwas Gemeinsames. Die Intensität der französischer und lateinischer „Migrationswörter“ mal vorab. Währendessen das eine Fachwerk mit gebotenem Ernst geschrieben wurde, haben die übrigen zwei etwas Satirisches bis stilistisch Komödiantisches an sich. Ein Tänzeln zwischen Geisteswissenschaft, Naturwissenschaft und Lyrik; zwischen Historik, Philosophie und Sience Fiktion; zwischen Ernst, Komik und Albtraum. Der Inhalt des besagten Buches von FHO erinnert mich an Monty Python-Mitgründer Terry Gilliam’s „Brazil“, ein in den 80ern cineastisch produzierter Albtraum, der in ferner Zukunft spielt, die heute bedrohlich nahe ist. FHO’s Geschichte widerspiegelt phasenweise die Zeit der 50er Nachkriegszeit und die daraus imaginierte Zeit danach. Das kurze Kapitel 7 (klar, es kann nur das der magischen 7 sein..) klinkt sich während dieser fantastischen Reise plötzlich wie verselbstständigt aus der Erzählung aus – besser, ich zitiere es wortgetreu:

>> Gegen Mittag begann das Land an durchgeistigter Bedeutung, Geheimnisvollen, uralten, mehr als halb vergessenen Traditionen zufolge waren es die großen eingeweihten Führer der Menschheit gewesen, die die chaotischen Gewalten der Natur bändigten und die Naturkräfte in gemäßigte Erscheinungen bannten, sie, die nicht ganz unserer menschlichen Ebene angehörten oder zumindest durch ihr Wissen und durch Verfeinerungen tausendjähriger Reinzucht und Erkenntnisübungen mit den höheren Mächten – in dem Fall mit den unteren Hierarchien der Götterwelt, den Engeln, den Feen – in hierarchisch-feierlichem Verkehr standen. Sie hatten von diesen Mächten, die Kenntnis bekommen, die Elementargeister der Materie zu beherrschen; und das wird wohl der eigentliche Grund zu ihrem lindernden Wirken gewesen sein.

Später ging das Wissen von diesen Dingen immer mehr verloren. Und das ist gar nicht unbegreiflich. Je mehr durch Vermischung mit dem faunhaften Halbtierwerk, die Hochgezüchteten, ja vielleicht wirklich Feengezeugten, an Hoheit und Herrlichkeit verloren, desto wirrer und unsinniger wurde das Getriebe am Weltenplan. Verlauste und Geschwürbehaftete, Verkrümmte und Wasserköpfige haben nun einmal eine andere psychische Einstellung als solche, die es überhaupt wagen dürfen, sich den unnennbar holden Lichtgestalten der verfeinerten Materienwelt zu nahen.

Die Übelriechenden und Hässlichen vermehrten sich in begreiflicher Skrupellosigkeit wie die Wanzen und schufen endlich das Weltbild, wie es sich heute unserem beleidigten Auge darbietet. Von Jahrhundert zu Jahrhundert wurde es schlimmer, und die Feenbegnadeten mit allen Mitteln zu vernichten, ward heiligste Pflicht der Trefflichen, die beharrlich Religion mit Schmutz, Seife mit Sünde verwechselten, und deren Wasserscheu in den Gestankschwaden einer ihren Hirnen entsprossenen Askese, ihren schmutzglänzendsten Ausdruck fand. Die Oberschicht, die noch etwas von den alten, heiligen Mysterien wusste, wurde mit allen Mitteln vernichtet.

Besonders die Medien, die den Verkehr mit den Liebeshöfen der holden Mächte der Minne wieder hätten aufnehmen können, die schönsten Mädchen königlicher Rasse, wurden als Hexen verbrannt und so hunderttausende Quellen zur Weiterzucht der Menschenführer zum Versiegen gebracht. Man würde sehr, sehr irre gehen, wenn man den „Hexenhammer“ eines Sprenger und Konsorten für die Ausgeburt unwissender Phantasten hielte. Die unzähligen Kriege, allesamt aus dunkler Quelle mit Vorbedacht arrangiert, rotteten dann auch noch das heroenhafte Männermaterial aus, und damit ist der Weg gegeben, die Welt immer mehr zu einem Müllhaufen des Satans zu machen, wie dies dem Gesetze des Kataklysmenzyklus zufolge kommen muss. (Kataklysmus steht für reinigende Wasserkatastrophe wie die der Sintflut.)

So muss es dem, der sich etwas abseits oder weltentfernter zu stellen versteht, immer klarer werden, dass das flimmernde Weltbild, dieses ewige „panta rhei“, von kaum aufzufindenden Regisseuren gespielt oder zur Bühnenwirkung gebracht wird, die wir Geschichte oder Evolution nennen. (panta rhei aus dem Altgriechischen bedeutet alles fließt und das, meinerseits ergänzend, ewiglich…)

Die richtige Bezeichnung für dieses Gesamtgeschehen ist nicht leicht festzulegen für uns, di wir immer mit auf der Bühne stehen und selbst in den Zwischenakten, der Schlafversunkenheit, die verzerrte Spiegelung des Geschehens nicht loswerden können. Die Dekoration und das Kostüm wechselt, die lichtfarbene Heiterkeit des Rokoko täuscht uns noch am ehesten – in weiter Ferne und verzerrt – etwas vom Normalzustand vielleicht aus den Verfallsperioden der Feerie vor, deren Zustand von rechts wegen herrschen sollte. Diese Zeit zog auch wie keine andre die Natur in ihr Spiel. (Féerie aus dem Französischen bedeutet Zauberwelt, Wunderwelt, Fantasiewelt…)

Wäre die saturnische Reaktion, die dem Rocaillengetriebe dieser Epoche ein jähes Ende setzte, nicht gekommen, weiß Gott, in welch chinoisierende Parkerscheinungen sich die Umwelt verwandelt hätte, die heute vom Kohlenstunk und Fortschritt dominiert ist. (Rocaille ist die sich in Muscheln, Ranken und Blätter ausdrückende Ornamentskunst aller Werkstoffe – vorzugsweise steinbehauene Figuren in Parks und Gärten; chinoisiert bedeutet kulturchinesisch beeinflusst.) Hierzulande war das anders. Hier sah das staunende Auge Felswände zu Rocaillenspiel behauen, sah buntfarbige und vergoldete Marmorgruppen in natürliche Felsennischen aufgestellt, sah Grottengänge mit reichen Wasserkünsten, überall in die himmelhohen Felsen verteilt, als ob ein übermächtiger Paris von Lodron, der Salzburg so viel Schönes geschenkt, der Herr dieses Landes gewesen wäre. Oh, welch ein Val Policinella war dies… Oh, Segen des Krummstabes!

Das Land, das sie durchschritten, hatte noch bis 1803 zum Bistum Feising gehört und Bischoflack (Skofja Loka, Slowenien) als Residenz gehabt, die es dem prunkvollen Salzburg gleichtun wollte. Dieser politische Zustand entstand aufgrund der wenig durchschauten Abstammung des geistlichen Besitzes im Mittelalter aus den großen, geheimnisvollen Tempelheiligtümern der Vorzeit, diesem Götterallod (Allod/ium der gesamte Besitz bzw. das Familienerbe im Mittelalter) von Ausläufern der Dornröschenparks, die vor langer, lang verschollener Zeit die Feen geziert hatten, die wahren Altesses electoriales (gewählten Hoheiten), die jugendschönen Fürstinnen und Herrscherinnen über das Strahlungsmysterium der Elektoralkräfte (auserwählte Kräfte). Das Mönchtum, das immer zwischen Ekstasen und gemütlicher Schnupftabakrealität vermittelt hat, war bis zuletzt Behüter, war Guardian dieser geheimnisvollen Grenzgebiete einer faszinierenden, sehnsuchtumwitterten Romantik gewesen.

Ja, Freising, wer wird das Geheimnis dieses Staatswesens je ergründen können! Wo ein ehemaliges Freya-, ein Venusheiligtum war, da war Freising als Erbe aufgetreten. So hat es das liebliche Hollenstein (das im Mostviertel in der Eisenwurzen an der dort stillgelegten Ybbstalerbahntrasse) besessen, den Zauberberg des Ötscher, hatte Höhlen sein Eigen genannt, in denen Engel erschienen waren, und ehemalige Sitze von Liebeshöfen der die Schönheitszeugung bewahrenden Gerichtsorte zu Dutzenden, die man Schellenberge hieß. Der leuchtende Feenpalast des Karwendel hatte sein überallhin verzetteltes Reich geschmückt, und die üppige Pracht, die bisweilen in München aufflammte, das Weben der Venus, steht nicht ohne Beziehung zu Freising. <<


Durch den Markt der Sehnsüchte

Eine enden wollende Geschichte (ein Manuskript von RJS)

Ungeduldig durchstößt du den Kokon der Metamorphose, entschlüpfst dieser seidigen, warmen Geborgenheit und stehst sogleich, glänzend frisch und perfekt ausgestaltet, mitten im bunt schillernden Markt voller lauthals feilgebotener Verlockungen und fabrizierter Sehnsüchte. Wie betäubt machst du dich auf den Weg. Von einem Marktstand zum anderen, wie von ihnen magnetisch angezogen, taumelst und stolperst du. Deine Augen leuchten von all dem aufgesogenen Licht rundum. Faszinierend. Du willst alles sehen. Nichts unentdeckt lassen. Du siehst Menschen in die Buden rein und raus strömen, oder für immer darin verschwinden. Entrückte Gesichter. Enttäuschte Gesichter. Starre Gesichter. Da baut sich jemand vor dir auf und winkt dich zu sich in seine Bude. „Danke, nein, ich schaue nur.“, kommt es unsicher über deine Lippen. So ergeht es dir oft. Hin und wieder nimmst du ein Luftdruckgewehr in die Hand und schießt dir einen Plüschbären, später sogar eine Papierrose für eine schnelle Freundin. Du musst weiter, die Zeit hält den Atem nicht an, vor dir, noch unendlich viel zu sehen.     

Die Schaubude des bärigen Kapitäns, hinter ihm Bilder seiner Ozeangiganten. Der Stand des strahlenden Piloten und seinen beeindruckenden Aeroplanen. Eine ständig sich neu gewandende Mimin dreht sich um sich selbst. Ein Clown mit monströsem, grässlichem Grinsen und einem dämlichem, wasserspritzendem Blumenhütchen auf der rotumrandeten Glatze winkt dir zu, während er Luftballons zerplatzen lässt. Ein Architekt spielt mit hohen schlanken Türmen, immer höher werden sie, dann lässt er sie plötzlich einstürzen, baut sie wieder auf und kichert andauernd dabei. Ganz in sich versunken einer ins Eck gekauert, der etwas in ein Büchlein schreibt, ab und an aufblickt, die Augen schließt und wieder emsig was notiert, radiert, wischt, kritzelt. Lange Finger drücken zärtlich die Klaviertasten, ein Taktstock zischt durch die Luft, rote Backen hinter einer goldnen Trompete, ein Troubadour singt hingebungsvoll vom Blatt, Trommelwirbel auf der Pauke, eine Stradivari wird malträtiert, zehn Knäblein falsettieren aus rosa Mündchen. In einem Laden schreitet stolz der Entdecker auf und ab, greift unter seinen zerknitterten Parka, zieht ein Fernglas heraus und späht auf eindrucksvolle Bilder an der Rückwand, mit höchsten Bergen und weißen Gipfeln, glasklaren Seen und üppigsten Urwäldern, Wüsten und Pyramiden, badende Elefanten und Eisbären auf winzigen Schollen. Da fährt die Hacke eines Hünen in den Stamm. Dort dreht einer wie verrückt an Zahnrädern. Krücken, Sitzklos und Rollstühle werden feilgeboten. Eine Magd auf einem Dreibein melkt schwitzend ein Rieseneuter. Eine starrt wie hypnotisiert auf den Bildschirm, während ihre langen Finger über Tastaturen fliegen. Da tanzt jemand mit einer Schar Kinder im Kreis. Einer mit grüner Joppe zwirbelt den Gamsbart, hebt die Büchse, zielt und es knallt, ein Fasan fliegt kurz auf und stürzt ab. Hundemeutegebell aus dem Off. Weiter daneben liegt jemand, maskiert mit Helm, aus dessen Lauf es unentwegt knattert, die vollen Magazine fliegen regelrecht in den Schießprügel. Ein glänzend weißer Sarg in dem einer hinein steigt und wieder entsteigt, dazwischen liebevoll übers dunkelblaue Samt streicht. „Nein, ich schaue nur.“, und gehst weiter.   

Wie die Zeit, so vergehst auch langsam du, zuerst noch einige Zeit unmerklich, dann immer schneller. Die Stände, lins und rechts, werden spärlicher, seltsam, wieder mal ist hier eine Bude geschlossen, dort hängt das Vordach nur mehr auf einer Angel schief herab, das Klapppult liegt aus der Verankerung gerissen davor im Dreck; Schimmel, Moos und Spinnweben runden die Dokumentation des Verfalls ab. Auch die Vergänglichkeit hat ihre Ornamentik. Du denkst zurück und an die Zeit, als du mit jemand Hand in Hand durch den Markt schlendertest. Wie man gemeinsam zusammenlegte, um das begehrte Exponat zu ergattern. Und dann hat man sich endlich die eigene Hütte gezimmert. Mit jungendlichem Elan und unverdorbener Euphorie. Irgendwann verlässt du deinen Bau, der dir fremd geworden ist. Wie unpraktisch im Alter, wieso habe ich nicht damals schon daran gedacht? Egal, du musstest ja doch wieder weiter. Ach, wie lang mag das schon her sein? Wer deine einstige Bude wohl bezogen hat? Lange nichts von deinen Kindern gehört, wie es ihnen wohl geht? Sie werden es schon schaffen! Viele der Freunde sind schon weg. Gestern verschwand deine sicherlich letzte Lebensgefährtin in einer der Stände und kam nicht wieder. Sie waren alle so freundlich zu ihr, sie ließ sich einfach an der Hand mitnehmen, einfach wegführen…    

Schwer sind deine Schritte geworden, dein Rücken von der Last des Lebens weh gebeugt. Deine Neugier lässt im getrübten, verschwommenen Blick nach, flüchtig nur siehst du zu den Hütten hin. Schwere Schneeflocken nässen dein papierenes Gesicht. Deine kalten blassen Hände zieren viele dunkelblaue Bächlein und schon etliche braune Flecken; so weiß treten die Knöchel hervor. Wie schnell der Winter da ist. Wo habe ich meine Fäustlinge nur gelassen? Still ist’s. Wie schwer diese Ruhe auf die Lungen drückt. Da vorne, anscheinend der letzte Stand, er liegt am Ufer eines Sees, von wo sich wabernde Dunstschwaden dir langsam, fast scheu nähern, nach dir zögerlich greifen. Du schleppst dich schleifenden Schrittes schon seit längerem durch eine Allee völlig kahler Bäume, die ihre knöchernen Zweige fast anklagend in den tiefen grauen Himmel recken, ab und an hockt ein Rabe ganz oben. Ein seltsames Spalier. Diese finstre Hütte da vorn am Ende, scheint verwaist, kein Funken Licht dringt aus ihr, das Holz verwittert, aber sonst noch halbwegs intakt und solide; komisch, wie dir das im Moment wichtig scheint. Wie eine leere, schwarze Augenhöhle starrt die Vorderseite dich an. Auch vom Flachdach her starren dich zwei kleine schwarz glänzende Knopfaugen unentwegt an. Wie riesig diese Krähe ist, ihren Hals umspannt ein weißer Federkranz und verleiht diesem Tier eine unheimliche Würde. Was könnte es hier in dieser Bude noch geben?

Du bleibst stehen, stemmst dich gegen das Schneetreiben. Noch hältst du Stand. Weil du es willst! Habt Geduld, bitte nicht jetzt gleich, aber bald. Es gibt Leute, die lassen nix aus im Leben, andere lassen sich auf nix ein. Du warst irgendwo dazwischen und nachdenklicher und bist es noch. Wenn andre ekstatisch brüllten, und tanzten, ließest du dich am Rand nieder und schautest zu. Das Schrille, das Gellendgrelle, das Exaltierte, das war nie deins. Das Tiefgründige ist im Ruhigen verborgen, sagt man doch, aber du wusstest es von Anfang an. Liegt nicht in der Stille unendliche Tiefe? Stille und Tiefe sind eins. Wenn der uralte Weise seine höchste Bewusstseinsstufe erreicht hat, redet er nicht mehr. Vielleicht haben Autisten schon früh eine unendliche Weisheit erlangt. Wenn Menschen quirlig sind und wir sie aufgeweckt nennen, versuchen sie womöglich nur dieser unerträglichen Stille voll der Offenbarung und Selbsterkenntnis zu entfliehen. 

Das Überdröhnende, das sezierend Halogene ist Sache der Repetitionsmedien, wird durch sie am Leben erhalten, im gesellschaftlichen Archiv für die Nachwelt konserviert, nur, um hin und wieder aufpoliert, um in einer spektakulären Lasershow präsentiert zu werden. Das Tiefsinnige kommt und geht unerkannt, ein scheuer, flüchtiger Besuch, ruhig und unauffällig, aber wirksam, ein Gast, der sorgfältig gleich seine Spuren verwischt. Applaus schmeichelt nur der Eitelkeit. Als du gelegentlich was sagtest, zu anderen, du nicht sicher warst, ob sie überhaupt mit allen Sinnen lauschen, wenn sie dann noch klatschten, warst du völlig irritiert. Warum Beifall? Seine Intensität gibt keinen Aufschluss auf den wirklich Wert im Verborgenen. Quantitativer Konsum geht bevor. Wie es dröhnte und unter hysterischem Gekreische rhythmisch donnerte. Als die Hexe endlich brannte. Als der Kopf in den Korb rollte. Als das feindliche Dorf ausgelöscht war. Als der Streicher zum letzten Mal über den Bogen fuhr und sich verbeugte. Einer von uns am schnellsten durchs Ziel staubte. Als ein Staatsmann den Frieden ausrief es genauso toste, wie bei dem, der mit aller Gewalt einmarschierte. Wenn ein massenweise abgeleckter Volksmusiker auf der Bühne anstimmt und die Leut’ sich um sein Schweiß- und Rotztüchl raufen.  

Du warst immer skeptisch gegenüber frenetischen Ovationen. Bei zu schnellem Beifall, der oft noch während des Kunstvortrages beginnt. Du empfindest es als respektlos, taktlos, pietätlos, unzivilisiert. Kommt dieser anerzogene Höflichkeitsreflex, dieser ritualisierte Kult vom Herzen? Ein rein automatisierter Synchronakt als Ergebnis einer Sittenlehre, die sagt, was Anstand ist und wie er geäußert werden muss. Folgsamkeit und Artigkeit noch immer auf niederem Niveau. Wenn du ergriffen von etwas bist, dann schweigst du und deine Hände erstarren, du versuchst der langsam schwindenden Resonanz in dir so lang als möglich nachzuhören, bis die Vibrationen völlig verebbt sind. Das war immer deine Version von Würdigung, diese völlige Ruhe, Totenstille, ein Moment, wo der Himmel aufgeht und herabsieht, die Welt den Atem anhält. Aber am Ende hast meistens auch du mit der Masse „mitgepǿscht“, hast dich wenn auch zähneknirschend von der tosenden Gischt mitreißen lassen, wolltest eben nicht unhöflich erscheinen, nicht als anders auffallen. Doch diese Stille jetzt, die schafft dir Unbehagen.        

Du schleppst dich die paar Meter, die dir wie Kilometer vorkommen, hin, stützt dich am Pult auf, siehst im Schatten plötzlich einen noch dunkleren; seine fast schwarzen Konturen scheinen die einer Person mit Kapuze zu sein; unbewegt. Komisch, du dachtest, da sei niemand. Du möchtest jetzt mehr sehen, beugst dich vor, klammerst dich zittrig an die Budel, verdammt, deine einstige Kraft kommt nicht mal mehr als blasse Erinnerung hoch, sie ist vor Jahren dahin geschmolzen, als du endlich aufgegeben hast, dich gegen dich selbst zu wehren, dir etwas zu beweisen. Du suchst vergeblich nach irgendwas da drinnen, versuchst eine Rückwand zu erkennen, irgendetwas, an das sich dein altersverwirrter Geist noch anhalten kann und… nichts. Es ist nichts da für dich und du erschrickst fast, denn es trifft dich nicht mal… und da gibst du endlich auf, lässt endlich los, deine Hände rutschen ab und du sackst mit seufzendem Ausatmen zu Boden. In diesem kaum zu erfassenden Moment weißt du es wieder, hast es gelesen, oder gehört, dass die Seele durch die Kehle als Atem entweicht. Kehle und Seele, diese Wörter sind eins.

Du hast dich endgültig ausgeatmet, ausgehaucht, du siehst dich von oben her fallen, deinen Körper, den du für immer verlassen hast, der dir so lange dienlich war. Wie ein abgestorbener Baum kippt er langsam zur Seite, ein blätterloses, bleiches Astwerk kommt auf dem nassen Boden zum Liegen. Nässe und Kälte beginnen durch dich zu kriechen. Du spürst es nicht mehr. Und diese Stille, als hätte jemand den Ton abgeschaltet. Augen, die blind nach oben starren, auf die sich sanft Schneeflocken legen und zergehen. Du siehst durch sie nichts mehr. Du? Dich? Ach, welcher Gedanke an ein hier vergangenes Ich… Tote Materie, für die Metamorphose bereit. Als sich langsam und unaufhörlich verwischende Konturen lebst du in manchen weiter, bis auch die vergehen.     

Der schneefarbene Kolkrabe stemmt sich in die Lüfte, geräuschlos mit schweren, lautlosen Schwingenschlägen taucht sie ein in den Nebel und verliert sich darin. Als herrsche gerade hier eine penible Ordnung, schleifen, wie aus dem Nichts, unsichtbare Hände deine Hülle vom Markt, ziehen den Hautsack samt dürrem Fleisch am spröden Gebein in den Kahn, der sofort wie von Geisterhand bewegt ablegt und vom Nebel alsbald verschluckt wird…

Deinen papierenen Kokon aus frühesten Tagen hat ein sanfter Wirbelwind schon längst mitgenommen, hing zwar noch eine Zeit lang zwischen Zweigen als unbeschriebenes Andenken, eine leere, vergilbte Postkarte, die allmählich zerfiel in der Hitze und Kälte, im Regen und Schnee, endgültig verweht als silberner Flitter, irgendwo am Boden längst mit dem Laub verrottet. So tritt man über dich hinweg, als hätte es dich nie gegeben… 


Buchtipps

„Das Maskenspiel der Genien“ von FHO, Ritter Fritz von Herzmanovsky-Orlando (1877-1954), Wiener Schriftsteller, Zeichner und Architekt; 2010 veröffentlicht von der Germanistin, Bibliothekarin und Präsidentin des Vereins für Wiener Geschichte, Klaralinda Ma-Kirchner. Der letzte Teil einer Trilogie ist, gleich allen anderen FHO-Werken, ein Lesewagnis und schwere Prüfung, dabei nicht den Verstand zu verlieren. Dieses Buch ist feinste Satire surrealistisch-phantastischer Art. Ich wurde durch einen Albtraum ineinander fließender, oft überraschend wechselnder Zeitdimensionen geführt, die so ab den Kreuzzügen mit längeren Aufenthalten in der Wiener Kongress Zeit, also vor und nach 1815, und bis über FHO’s Tod hinaus in fiktive 1960er-Jahre hineinreichen. Eine den unbedarften und nicht vorgewarnten Leser schnell irreführende, an kaum noch erkennbaren Miniaturen üppige Collage. Da sitzt er am Gummibaum in der Zimmerecke, unsichtbar vorm Hintergrund wie ein Chamäleon, grinst dich von der Seite mit einem, auf dich fixiertem Auge unverschämt an, das andre rotiert suchend nach verräterischem Zierrat im Raum, das dich als Haus- und Gartenzwerg entlarven könnte.   

Wie eine völlig obskure Märchenschiffreise entlang unterschiedlichster Küsten, die nicht an geographische Realitäten gebunden scheinen. Über verspielt hin und her rollende Wellen dahinschaukelnd, ein metaphorisches Auf und Ab in all den „Gezeiten“ bei mäßigem Landwind, während all die zeitträchtigen Symbole wie Biolumineszenzen aus der nächtlichen See heraufleuchten. Zieht das Boot an Küstenstrichen vorbei oder umgekehrt? Man kennt diesen Effekt, wenn man mit flatternden Augäpfeln aus dem Fenster des fahrenden Zuges starrt und man plötzlich das Gefühl hat, als zöge plötzlich jemand eine Landschaftskulisse in irrem Tempo vorbei, während dahinter die Silhouette eines riesenhaften Gebirges als Standbild dient. Unser Meeresgefährt wechselt selbst dabei die Bootsgattung zwischen Dreimaster und Ozeandampfer. Oder hörte ich manchmal gar den gnadenlosen Paukenschlag des Galeerentrommlers? 

Die handelnden, seltsam „ölig-metamorphen“ Personen im Reich der „Tarockei“ auf dem Kontinent Gschnasien treten in ständig variierenden Kostümen auf. Das Reich entspricht einer Art Fantasien, das vom Reichskanzler Sküs als höchsten der so genannten „Hoftrull“ mit diktatorischer Gewalt nach den Regeln des Tarockspiels regiert wird und er stündlich frische Gesetze aus dem Narrenhut zaubert. Zudem die uneinige Launigkeit im „Nebochantentum“ vierer Könige und deren Gefolge aus ebenso lauter „Schestaken“. Dabei scheinen die Protagonisten aus dem Buch heraus, kokett zum Leser gewandt, ihre in Dialogen kunstvoll eingeflochtenen, spezifischen und bisweilen seitenlangen Subgeschichtchen vorzutragen, so, als lesen sie bei der ersten Theaterprobe jeder für sich aus dem Skript, bemüht rollenauthentisch zu wirken. Dabei präsentiert FHO Kostüme, Requisitensortiments und übriges Accessoire nicht unbedingt „rollentextkonform“. Alles scheint sich unabhängig von einander selbst zu modulieren und treibt mit dem Leser wilden Schabernack. Es ist, als führen Person und Artefakt ein durchaus erzählenswertes Eigenleben, doch stets im Kontext der eigentlichen Handlung.

Durch dieses Wunderland zieht Cyriak von Pizzicolli (literarisches Pendant von Cyriakus von Ancona, Humanist und Epigraf, eine einst unverzichtbare Hilfswissenschaft der Archäologie, die sich mit In- und Aufschriften befasst) als er, der ledige Waise, nach freiwilliger Einweisung in die Wiener Irrenanstalt durch eine Kastentür in diese sonderbare Parallelwelt gelangt und dort alsbald einem vermutlich zwittrigen Wesen, quasi einem Hermaphroditen und bewaffneten Pagen der Jagdgöttin Artemis „verfällt“ und ihm nachjagt und… am Ende unter der „aktaischen Hundemeute“ fällt... Diese Namen! Gleich mal die Dame Lady MacGoughal (nicht im Google zu finden!) neben all den Herren wie Ratzenstaller (die gibt’s ja heute mit „Sch“ davor und WiFo-Expertin danach), Nebelwischer, Smrdal, Hahinsky, Harro von Tylein, Quarrengrüller, Freiherr von Ghaisghagerl, Naskrükl, Edler von Hennensieg, Baron Werkelmann, der Hofsüchtling und seine Durchtriebenheit Pyperitz, Hasenpfodt, Hunzwimmer, Klepetarsch, Mausmelcher, Maestro Trillertritschler, Prof. Moirenschrecker, Dr. Bettkäs, … und alle vermutlich an der „Tetratrottolosis“ leidend, die auch den unbenommenen Leser allmählich erfassen kann...   

Mein Lesetypus wurde im Epilog noch mal hinlänglich gewarnt, als es für ihn bereits zu spät war, weil er sich vom Standardstatement - „Her..lando muss man lesen. Oder man liest ihn nicht. Dann allerdings versäumt man einiges.“ - allzu schnell und justament verleiten ließ. Eigentlich wie ursprünglich wurde ich von meinem Allgemeinmediziner des Vertrauens auf diese literarische Fährte gesetzt und bräuchte bald einen Arzt... Denn FHO fabrizierte da nicht einen bunten Wortsalat in willkürlicher, marinierter Mischung, wie es dem ersten und laienhaften Anschein hat, sondern musste sehr wohl über eine umfangreiche Kenntnis der Geschichte und all den irdischen Mythologien verfügt haben. Auf diesem Gebiet war es für mich müßig, mich mit ihm „anzulegen“ und half hin und wieder mit entsprechenden Enzyklopädien nach. So gesehen ging ich dieses herausfordernde Werk grundsätzlich von einer anderen Seite an und ließ mich rein auf die Stimmung des Albtraumes ein, holte tief Luft und tauchte darin ab. Ratsam ist es in so einem Fall, immer wieder Distanz zu wahren und in die „gesunde Normalität“ aufzutauchen. Des weiteren ließ ich mich von der altwienerischen Wortwahl mit auffallend wie typisch genitivisch dominierter Grammatik faszinieren und gestehe meine affine Beziehung zu antiquierter Sprache, quasi beherberge einen gewissen Faible, einen Spleen, ein Maröttchen zu schnörkeliger Ausdrucksweise.   

„Der Gaulschreck im Rosennetz“ ist ein literarisches Wiener G’schtanzl in Überlänge, eine schrullige, wunderlich-witzige G’schicht von FHO halt; ich mag irgendwie diesen „deutschen“ Ausdruck „Schnurre“ nicht. Sie spielt als erster Roman der obgenannten Trilogie durchgehend im Klassizismus des Wiens, noch geprägt vom Spätbarock und Rokoko. Hier verzichtet FHO auf eine historisch interepochale Akrobatik. Die Wiener Aristokratie wird dabei zum lächerlichen Hofzwergwesen degradiert. Liest sich wesentlich leichter und flüssiger als der vorige. Beide gehören zu einem dreigliedrigen Werk, das nur in Skizzen und Notizen der interessierten Nachwelt erhalten wurde und nach FHO’s Tod den Weg dank fleißiger, unnachgiebiger Historiker und Fachautoren wie die besagte Germanistin Ma-Kirchner, in den Buchhandel fand.

Natürlich gibt es da, wenn man Wikipedia Glauben schenken will, ein Schattenleben von FHO als wackres Mitglied der Neutempler, die bis in die 70er „überlebten“ und eine tiefe Verbindung zum Zisterzienserorden pflegten. Trotz aller berechtigten Kritik an seiner „braunen“ Gesinnung sind FHO’s Werke historisch wertvoll. Darum passt die folgende Empfehlung so vortrefflich:   

„Rechtswalzer“ von Franzobel (2019), dies kriminologische Satyrikon ist eine herzenswarme Empfehlung von „Mr. Booker“. Gewöhnungsbedürftig, aber auch spannend, bin mitten drin. Nach seinem Ermessen besser als:

„Walter muss weg“ von Thomas Raab (2018); der bekannte „Metzger-Serien“-Autor, die bereits mit Robert Heinrich Palfrader in der Hauptrolle verfilmt wurden. 

„Septuaginta“ aus 52 Werken der ersten, der altgriechischen alttestamentarischen Bibelübersetzung, obwohl das Wort für 70 steht und auch da wurde geschlampt, weil es 72 jüdische Gelehrte waren, die diese Übersetzung verantworteten und, entschärfend, die Ziffernsumme 52 zumindest auch 7 ergäbe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Septuaginta

Nein, keine Serienbuchempfehlung und niemand zuzumuten. Mir fiel der Begriff rein zu-fällig in den Sinn und ich schlug gleich ob ihrer Bedeutung nach...


Gute Adressen!

Auch zur Erhaltung der Meinungsvielfalt!

Die wahre Bildungsreform beginnt im eigenen Kopf!

Von den Aktiven Arbeitslosen Österreich - über die traurige Wahrheit am Arbeitsmarkt; immer wieder äußerst wichtige Aktionen gegen das herrschende Unrecht an Arbeitsmarktausgegrenzten und „Erste Hilfe“ für Betroffene:
http://www.aktive-arbeitslose.at

Von der Solidarwerkstatt – für ein freies, solidarisches, neutrales und weltoffenes Österreich! https://www.solidarwerkstatt.at/

Von Amnesty International:
https://www.amnesty.at/

Von der Volkshilfe – für ein Mitleben statt Überleben:
http://www.volkshilfe-wien.at/cms/cms.php

Von „Jo’Mei“ - ein barrierefreies Zusammenleben erfordert „barrierefreies Denken“: http://www.bmin.info/WordPress/NR.html

Von SHG-Mobbing, Graz - für eine Gesellschaft, die kein Mobbing mehr nötig hat: http://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at/ plus https://www.mobbing-konkret.at/about/

Vom Verein „Epicenter.Works“ (alt AK-Vorrat) - für menschenrechtskonformen Bürgerschutz:  https://epicenter.works/

Vom Verein „Aufstehn“ - für eine gemeinsam zum Frohsinn veränderbare Gesellschaft: https://actions.aufstehn.at/

Von Lobby Control, DE - gegen Wirtschaftslobbyismus im Parlament!
https://www.lobbycontrol.de/

Von Campact, DE - Politik muss in Bewegung bleiben - eine Kampagnen- und Aktionsplattform!
https://blog.campact.de/

Von WeMove.EU - eine Bürgerbewegung für ein besseres Europa! 

https://www.wemove.eu/de

Von NPR-NEWS – wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
http://npr.news.eulu.info/

Vom Blauen Boten - der alles andere als blauäugig und blaupolitisch ist:  
www.blauerbote.com

Von Rubikon-News – die den „Rubikon überschritten“:
https://www.rubikon.news

Vom „ULP-Stick“ - für zwangsfreie Kritik, konstruktive Lösungsvorschläge und Kooperationsdenken:
http://kritisch-konstruktiv.over-blog.de/2016/01/2016-das-jahr-der-verschlusselung.html

Vom „Info-Sperber“ – der sieht, was andere übersehen!
https://www.infosperber.ch

Im „Querdenk-Modus“ – angstfrei sagen können, was man denkt; nur so kann Demokratie funktionieren!
http://quer-denken.tv/

„Morgendämmernde“ Alternativen zu den „Westside-Stories“:
https://deutsch.rt.com/ plus: https://de.sputniknews.com/

Vom Westen nix Neues! - Überm großen Teich da ist ein großes Reich…
http://www.us-politik.ch/

Vom « Andy-the-neighbour » angeregt: „Schreib auf und wirf ein, was dich bewegt“:
https://rundbriefkasten.wordpress.com/

Von Dipl. Päd. Maria Liedermann – Ganzheitliche Heilkunde, Gesundheitsberatung, diese außergewöhnliche Frau hat nicht nur meinen Kindern erfolgreich geholfen!
http://www.liedermann.at/cms/

Von DDr. Ferdinand Sator ganzheitlich behandelnder Kinderarzt in einer Praxisgemeinschaft der therapeutischen Vielfalt, F. Sator war viele Jahre unser Kinderarzt des Vertrauens! http://www.praxisgemeinschaft161.at/

Von Arche Noah - altes Bio-Saatgut erhalten!
https://www.arche-noah.at/

Von Sepp Holzer - Der „Agrarrebell“, Alternative Lebens- und Ernährungsweisen: http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=129

Wohnen Plus! - Der Täter, wenn gerade der Gärtner absent ist, ist immer der Koch! Die beste Fachzeitschrift zum Thema, ehrlich und völlig unbefangen!  
http://wohnenplus.at/

Von impuls-Aussee – „Ars Adolescentia“, ein beispielhaftes Jugendprojekt vom Hopi-Autor Alexander Buschenreiter ins Leben gerufen!
http://www.impuls-aussee.at/


Als Autorenblatt zweifelsfrei ungeeignet, aber meinem Geschmack nach nicht schlecht, und dennoch mit lieben Grüßen:

Led Zeppelin

Whole Lotta Love

https://www.youtube.com/watch?v=HQmmM_qwG4k

Jimmy Barnes & Joe Bonamassa

Lazy

https://www.youtube.com/watch?v=69EcnxJmnd4

>> Die Kunst des Schönredens << (346. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Sun, 25.11.2018 - 12:38
Body

© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, November 2018

Diese elektronische, themenbedingte XXL-Nachricht darf wie die anderen auch ungelesen gelöscht werden!

Petition „Urabstimmung statt Enteignung“ - gegen die Zerstörung der Selbstverwaltung in der SV - initiiert von der Solidarwerkstatt, Linz:
https://www.solidarwerkstatt.at/medien/kampagnen/formular-petition-urabstimmung-statt-enteignung

Inhalt:

(Kapiteln und ihre Untertiteln)

Prolog

Theorie übers Schönfärben

Den scheinbar „einfachen“ Weg gehen / Wir wollen Ruhe und Gemütlichkeit / Kritik am System ist seit jeher unbeliebt

Arbeitsmarkt, Sozialleistungen und Gesundheitswesen

führt zu Nulllösungen, paar Beispiele inklusive / Es hat sich im Prinzip nix geändert

Europäischen Frieden schönreden
Der Tiefe Graben zwischen Absicht und Realität / Demokratische Absichten ankündigen und als verwirklicht verteidigen / Privilegierte reden es uns unermüdlich schön / 100 Jahre Republik Österreich / Angewandte Politik sich schönreden

Das Troja des Kapitalismus bleibt uneinnehmbar

Die Magie des Begehrten / Plastikgeld schönreden / Internet schönreden / Privatisieren von Monopolen schönreden
Philosophie schönreden
Der etymologische Verrat / Schule schönreden / Umweltschutz zerreden

Reden wir über was anderes

Wenn schon, dann lieber übers geringere, oder ferne Übel reden / „Leisuring“ / Abenteurer Intellekt schwärmt rundum aus / bleibt bei der Politik etwas länger hängen / und landet bei der Umwelt / und anderen Verschmutzungen wie „Newspeak“

Fazit von der Seele geredet

Wenn wir uns nicht bald zu einer Lösung aufraffen / Bumerangzauber / Zur Suche gezwungen

Prolog des unbeschreiblich Schönsten

Die schönste Poesie ist die, die nie geschrieben wurde

Tipps für Bücher und mehr 

Als Autorenblatt

Gute Adressen  

Prolog

Mit dieser Aussendung, vermutlich es schon ahnend und deshalb so in die Länge gezogen, verabschiede ich mich kurz entschlossen für heuer und eventuell länger mit vorläufig letzter Gesellschaftskritik vom Internet und lasse mich ins Winterloch fallen… Wie durch all meine Aussendungen dringt der Ansporn zum Freidenken durch, das Denken jenseits von Klischees, Feindbildern, parteipolitischen Programmen, philosophischer Schulen und abseits von den ständig auf uns einprasselnden Nachrichten. Das Wesentliche, das Maßgebliche herauszufiltern ist in dieser Informationsflut nicht mehr leicht und zeitgemäße Begriffe wie Infomüll entstanden nicht zu Unrecht. Kommt ihnen bekannt vor? Mir auch; Sätze dieser Inhalte habe ich sicherlich schon mehrmals irgendwo geschrieben. Diese Aussendung ist auch dem Ende 2015 verstorbenen Philosophen André Glucksmann gewidmet, der selbst mit diesem Titel haderte und lieber als Essayist gelten wollte. Deshalb, weil er mir aus der Seele dachte und stets für den Freigeist plädierte! Freies Denken beginnt bei der Selbsterkenntnis und endet dort, es ermöglicht ein unabhängiges Werten, Urteilen und notwendiges Revidieren, dabei, wie gesagt, dich immer an deiner eigenen Nase haltend.         

Stets trachte ich bei all meinen geistigen Ausflügen danach, die permanent korrelierenden Kräfte im „Organismus Gesellschaft“ nicht aus den Augen zu verlieren; vor allem die sehr fragile Beziehung zwischen Kollektiv und seinem Individuum herauszuarbeiten, deren „seidenen Fäden“ stets auf ihre Reißfestigkeit getestet werden, primär der existenzielle! Die systemische Psychologie beschäftigt sich zudem mit dem von seiner Kultur geprägten Einzelwesen und deren wechselweise Spiegelung, die Metaphysik, die Grundlage jeder Philosophie mit der Sinnfrage als Überbau – der Mensch, ein spirituelles Wesen auf der Suche danach in und außerhalb des Religionsmarktes. Unabhängig davon ist es hinlänglich erwiesen, wenn die Interkommunikation wie Interaktion im System gestört ist, sie nur mehr in eine Richtung fließt - wie zum Beispiel noch immer regierungspolitisch von oben nach unten - droht ihm längerfristig der „Error“, zuvor noch der Terror… Jedes gesunde, langfristig intakte System, jeder Verband von Lebenszellen (Organismus!) lebt vom wechselseitig befruchtenden Austausch, von einer dahingehend gesunden, vitalen Dynamik!     

Bitte nicht „traurig“ sein, es gibt für die Zwischenzeit sicherlich und wie immer weit höher qualifizierte, weit profundere Kritiker, die in diesem schnellen und hoch komprimiert informativen Medium schreiben, bloggen, posten, twittern und was weiß ich. Mein Kerninhalt, mein zentrales Anliegen bewegt sich im physischen Gesetz der Gravitation und kreist um eine zentrale Thematik, die der „Fiktion“ einer gerechten, wahrlich demokratischen Gesellschaft, die mit vereintem Willen machbar ist. Ich nehme an, die meisten von uns lehnen die „klassische Diktatur“ ab und denken im bunten, lauten Alltag nicht daran, dass wir uns schon lang inmitten einer Marktdiktatur befinden und meinen, vor den Regalen des Überüberangebots stehend, dass die Qual der Wahl wohl demokratischen Charakter hat. Tja, der freie Markt ist alles andere, weder frei, noch ist er demokratisch strukturiert, weil die notwendigen Voraussetzungen der existenziellen Gleichstellung und somit die Gleichberechtigung fehlen! Nur der es sich leisten kann, ein kleiner Teil also, kann teilhaben und auch nur so lang, so lang er sich mitspielend fügt! Die materielle Diktatur, wie allgemein sich lieber führen und verführen lassen, zu überwinden, so mein „cuisinier philosophique“ dauert noch etliche Generationen (mehr davon in nachfolgenden Kapiteln).       

Dieser Schmelztiegel, die Ursuppe vieler meiner geistigen Kreativitäten, mein „ethisches Zentralgestirn“ hält mich wie ihr Pendant, unser rotierender Planet Sonne und eruptiver Energiespender allen Seins, in seinem Orbit. So entstehen Rekapitulationen der Rekapitulationen der Rekapitulationen. Göttergigant Helios vermag sich selbst ja nie zu sehen, wohl aber „seine Planeten“, die er in seinem Bann gezogen hat, aber auch nur dann, so lange sie sich um ihn bewegen, bis sie ermüdet sich zum nächsten Urknall bei ihm einfinden oder für immer aus seiner Obhut driften. Alles nützt sich einmal ab, wird müde, verliert an Schneidigkeit, irgendwann sehen auch die vermutet neuesten Aspekte alt aus, erweisen sich lediglich als weitere Facetten des nie enden wollenden Perspektivenreichtums. Du kannst noch so akribisch nach neuen suchen und hast am Ende längst Entdecktes wieder entdeckt, das die Zeit und ihre Leut’ mehr oder weniger sorgfältig zugeschüttet hatten. Die „Wahrheit“ scheint mir wie ein Karussell, das dir als Mitfahrer, dem Rotationsschwindel ausgeliefert und dich krampfhaft festhaltend, um nicht rauszufliegen, die Sicht auf sie verhindert. Wenn du es jedoch schaffst abzuspringen und dir sicherlich dabei blaue Flecken einhandelst, kriegst du die Chance dazu.      

Mit dem Titel „Schönreden“ habe ich die letzte Karte vom Talon ausgespielt, der Köcher entleert und ich müde, doch keineswegs des Lebens... Viele Jahre musste ich offensichtlich schreiben, um es im Eigentlichen gipfeln zu lassen, dass wir uns diese Welt lieber schönreden, als die weniger schöne Realität, die wir uns selbst eingebrockt haben, in ihrem vollen Ausmaß wahrzunehmen. Zum Anschauen und Aufarbeiten gilt die Regel: Ohne gestern kein heute, ohne heute kein morgen! Die Weltpolitik ist im Klassenkampf erstarrt und die herrschende Wirtschaftsdiktatur im schön klingenden „liberalen Gewand“ lässt ihn sich nicht so leicht aufweichen. Davon unabhängig, ist es Zeit, mich wieder für eine Zeit zurückzuziehen, mich zum Abstieg ins Tal aufzumachen, um wieder Kräfte zu sammeln für neue Aspekte am Weg neuer Einsichten zu einem mir noch unbekannten Gipfel; bzw. neu gemischte Karten aufzunehmen. Für die „3-Lallies-in-Afrika“-Interessenten die Chance, endlich zu den letzten drei Kapiteln zu kommen.        


Theorie übers Schönfärben,
warum es so schwer falle, unser alle Karten auf den Tisch zu legen.

Den scheinbar „einfachen“ Weg gehen

heißt nicht zwingend, den weniger aufwendigen auf lange Frist gewählt zu haben!

Wir reden den Teufel schön und sagen Menschlichkeit dazu! Der sich bei meinen „Angriffen“ betroffen fühlt und dennoch mutig im Text weiterscrollt, vielleicht darüber sinniert, ist auch gemeint und gebührt höchsten Respekt. Für die, die sich da nicht angesprochen fühlen - eh klar, alle! - wäre es eine reine „Leseübung“ mit eventuell gefühlter Solidarität bis heimlichem Sympathisieren mit meiner Wenigkeit. Beiden Leserkategorien danke ich schon mal ehrlich herzlich wie vorauseilend, denn ich denke, es geht uns alle an! Gleich zu Anfang fasse ich zusammen, dass Schönreden auch so eine Art selbst heilende Methode ist, sich in den gewünschten Gemütszustand zu reden und ihn damit zu denken. Ja, wir leben das St. Florian-Prinzip und danken Gott, wenn er das Nachbarhaus abbrennen ließ.  

Ich möchte dieser Untugend, dieser Nachkriegskultur des „Krieg nein danke, aber bitte Kitsch“ nachspüren, ihr auf den Grund gehen, dieser „menschlichen“ Verhaltensweise auf den Zahn fühlen, ihr den Finger auf den offenen Nerv legen. Ich möchte die latente, uns innewohnende Manie, es sich gern alles schönzureden, verstehen und nach all der in Folge von mir uns zugefügten Pein und Marter der hartnäckigen Hinterfragung eine haltbare Theorie entwickeln. Da muss ich über unsere begrenzte Natur hinaus und weit ins noch nicht urbanisierte, jungfräuliche Umland spähen. Schon stoße ich unmittelbar an die Stimmungsfühllaute, die bei vielen sozial lebenden Geschöpfen, vor allem bei Fluchttieren, gehegt werden. Es geht um Stressvermeidung bzw. Stressabbau, sich gegenseitig zu beruhigen, eine entspannte kollektive Stimmung zu erzeugen: „Der Löwe ist weit weg und hoffentlich satt, lasst uns gemeinsam in Ruhe äsen.“

Offenbar liegt es in der Natur „höher“ stehender Lebewesen, sich Illusionen und zuckersüßen Imaginationen hinzugeben, als… als sich beispielsweise dem nahenden Säbelzahntiger zu stellen, der ebenso auf die gerade erlegte Beute scharf ist. Da schleicht man rückwärts und verlegen hinters dichte Dornengestrüpp, mit der Hoffnung, dass die Bestie heute schon satt ist, oder den Jagdkollegen als Antipasto bevorzugt, für den man ganz und gar nicht heldenhaft und kameradschaftlich sterben will… Tja, und der dann deine Witwe freudig und völlig entspannt schwängern würde. Sein Weib ist ja auch nicht von schlechten Eltern! Wegschauen und auf Zeugenabsenz hoffen. Im Dorf dann die Situation wunderbar schönreden und dich als dorfbester Jäger inmitten anzüglicher Weiberblicke feiern lassen… Die entfesselte Raubkatze im anderen Geschlecht, hm, der wirst du mutig standhalten, da bin ich sicher! Wieder ernst und eher schlecht geredet:  

Es ist halt leichter, sich etwas schön bzw. harmlos zu reden - „wird schon nicht so schlimm sein, wird schon nix passieren“ -, anstatt der facettenreichen Wahrheit in ihr gefühlsneutral gnadenloses Auge sehen zu wollen. Besser sich einreden, „es hätt’ ja eh nix gebracht“, als durch die Konfrontation mit der nackten Realität die Chance wahrzunehmen, endlich mal richtig zu entscheiden und handeln. Die Angst durch ein „Wahrreden“ anstelle Schönredens auch uns selbst die Maske vom Gesicht zu reißen ist stärker. Die Angst, im Spiegel womöglich einer Fratze entgegenzustarren, die unser gehegtes, aufwendig gepflegtes Image zunichte machen könnte. Wer möchte das schon ertragen?

Lieber verdrängen als erkennen! Wer will schon sein Vorurteilsvermögen leichtfertig aufgeben, nämlich das „Böse“, „Anstößige“ nur im Anderen zu sehen, um über ihn sogleich ein strafendes Urteil zu verhängen. Darin scheinen wir geübt. Wir reden uns schön und projizieren unser moralisch abgelehntes, zweites Ich auf ein Opfer da draußen und sind vice versa selbst potentielles Opfer. Es geht um den Selbstschutz dabei, sagen Psychoanalytiker! Doch wie weit sind wir da bereit zu gehen, frage ich! Flüchtlingsfrage: Da wollen WIR  partout keine Mitverantwortung und Mitschuld erkennen und tragen wollen! Ja, die unartigen, faulen Flüchtlinge sind’s, die unser nationales, soziales Gefüge traktieren, unseren „sozialen Wohlstand“ plündern wollen! Raus mit ihnen und die Verbliebenen präventiv gleich ein bisserl existenziell „bestrafen“, das schreckt alle ab. Jahrtausende lang gab’s auf allen Kontinenten, aber auch interkontinentale Völkerbewegungen, Migrationen, Flüchtlingsströme - vergessen?  Und jetzt tun wir so, als hätten wir ein „territoriales Abstammungsrecht“?!     

Es ist bedingt faszinierend, welch Eloquenz und rhetorische Meisterstücke einen da medial geboten werden. Die Wortwahl scheint und ist gerade in unserer deutschen Sprache schier unerschöpflich. Das Manövrieren, das Ausweichen, das Ablenken von klaren Antworten auf klar gestellte Fragen. Wäre es im Rahmen eines harmlosen Spiels und ginge es nicht um höchst brisante Themen mit kollateralen, negativen bis tödlichen Konsequenzen, wäre man amüsiert. Doch bisweilen und immer öfter gleitet es ab in Dümmlichkeit, Dilettantismus, gemeinen Zynismus, aber auch hin bis zur offensichtlichen Verwirrung, infolge eines streng angelegten Maulkorbs. Man beginnt in der zeitgemäßen, verbalen „Political correctness“ und Gendermanie immer öfter zu stolpern, wirkt tollpatschig, langweilig und die inhaltliche Würze, wenn überhaupt noch vorhanden, geht verloren. Soll es gar so sein? Die heutigen „Schlachten“ werden mit voller Vehemenz bis hin zur völligen Imagedemontage auf Nebenschauplätzen geführt und wir nennen es beschönigend Meinungsfreiheit.   

Wir wollen Ruhe und Gemütlichkeit!

Freiheitsdrang versus komfortable Trägheit, sich beherrschen zu lassen!

Vielleicht lässt sich die physikalisch-gesetzmäßige Trägheit der Masse auch aufs Volk umlegen. Wirft man es in den Strudel freier ideologischer Kräfte, fühlt sich das Individuum darin zum Denken, zur Entscheidungsfindung und Verantwortungsübernahme genötigt. Noch schlimmer scheint es ihm, selbst zu philosophieren und eine Ideologie zu kreieren. Auch geistige Arbeit kann als Schwerstarbeit empfunden, als äußerst unbequem und zu anstrengend gewertet werden. Einfacher ist es, etwas bzw. jemand zu dienen, sich an einem moralischen Handlauf fortzubewegen. Der Traum und latente Sehnsucht nach einer liebenswürdigen, gütigen und gönnerhaften Autorität, die gleichzeitig so einen personifizierter Leitfaden fürs moralische Zusammenleben darstellt, ist nicht so unwahrscheinlich, Da fällt mir die Geschichte „Die drei Ringe“ von Wiechert ein (berühmte Lesung von Oskar Werner!), eine idealisierte, berührende Königsgeschichte. Die heimliche Lust zum Gehorsam gegenüber dem gütigen Herrn, der nicht mit Lob spare, dafür die „Bösen“ unter uns gnadenlos bestrafe?

Paul Konrad Liessmann, Philosoph, sprach unlängst „Im ORF-Zentrum“ unter anderem von der „freiwilligen Knechtschaft“ und bezog sich dabei auf den, im Spätmittelalter jung verstorbenen Etienne de La Boetie, Richter und Autor, und engen Freund des Philosophen Michele de Montaigne. Egal, Demokratie in ihrer Bedeutung „Volksherrschaft“ hieße, dass nicht nur das verfassungskonform das Recht von ihm ausgeht, sondern es auch anwendet! Doch fragt man so herum, hat jede und jeder seine eigene Vorstellung von Demokratie, nämlich die, dass die persönlichen Interessen dann gewiss mehrheitlich vertreten werden sollten! Demokratisches Bewusstsein, um seinen Namen gerecht zu werden, heißt, dass jede Mehrheit sehr schnell zur Minderheit werden kann! Wir sollten unser „weinerliches Verhältnis“ zu dieser Gesellschaftsform erst mal ablegen, meint zu Recht Liessmann und ich sehe das ebenso!     

Die Freiheitlichen verkauften es vor der Wahl als einer ihrer Prämissen und schrieben es sich auf ihre „Freiheitsfahne“, ihre „direkte Demokratie“! Nach ihrer Definition vom Recht des „Kleinen Mannes“, dem man sich auf ihre Weise voll und ganz widmen wollte, auf all das ihre eingeschworenen wie protestierenden Wähler noch heute warten! Nur und grundsätzlich, um auf die uns unterstellte Bequemlichkeit zurückzukommen, wie vorhin geschrieben: Demokratie voll und ganz gelebt, ist sehr anstrengend, fordert steten „Kampf“ und Engagement, Selbstreflexion und Konsensbereitschaft! Zudem müsste das Volk entsprechend politisiert sein, nicht parteipolitisch in Narkose versetzt und instrumentalisiert! Wie auch immer und dazu noch später in „100 Jahre Republik Österreich“.

Wir alle sind Gewohnheitstiere - unsere eigenen „Haustiere“ mit geregelten Abläufen -, wenn auch jede und jeder auf seine spezielle Art. Ich nehme mich da keineswegs aus! Doch uns allen ist, mehr oder weniger, Konfliktscheue anheim, wenn auch nicht immer erkennbar ausgeprägt. So sind viele geneigt, sich eine Parallelwelt nach eigenen Wünschen zu basteln und zu verteidigen. Gewohnheit hat schon etwas mit Orientierung, in Folge mit Geborgenheit und Gemütlichkeit zu tun, mit Sicherheit und Schutzzone, ein Leo, wie wir es aus Kindstagen kennen. Jetzt taucht wieder öfter der Begriff Heimat auf, dieses politisch gern missbrauchte Heimatgefühl, das vollkommen natürlich ist; wer will und kann schon seine Mutter leugnen? Doch eine „erkaufte“ Geborgenheit kann sehr trügerisch sein und als Kartenhaus aufgebaut, mit fürchterlichen Konsequenzen in sich zusammenfallen! Ich grabe und wühle weiter in den unendlichen Tiefen unseres Wesens: 

Es ist verständlich, wer will schon freiwillig eine nervenaufreibende bis bedrohliche Spannung? Hohen Blutdruck? Zucker? Haarausfall? Magengeschwüre? In Angst und Wut, in Verunsicherung und Angespanntheit versetzt werden, welche jeder kritischen Auseinandersetzung unvermeidliche Symptome sind. Auch der Sieger wird nach der „Schlacht“ - verbal oder brutal, wenn die Hochstimmung verebbt ist - im stillen Kämmerlein zum Nervenbündel, die Aufgeblasenheit wird leck, der zu volle Krug birst, der Heroe, sich völlig selbst überlassen, zu nässen beginnt, weil jetzt alle schweren Orden und extremen Aufbürdungen von ihm abfallen.

Konfliktbewältigung. Im überraschend penetrierten Konflikt reagieren wir alle situationsbedingt auf unsere eigene, reflexive Weise, entweder passiv mit Flucht, Rückzug, Kapitulation, Erstarrung, Totstellen; oder aktiv mit Kampf, offensiv oder defensiv, Angriff oder Verteidigung. Wird der Konflikt aus langer Hand vorbereitet, provoziert, passiert sozusagen vorsätzlich, dann haben wir Zeit, uns zu „rüsten“. Zu taktieren, kalkulieren, so risikoreduziert wie nur möglich zu spekulieren, Allianzen aufzubauen. Wie und was auch immer, der Nervenkitzel bleibt, die Spannung nimmt in Intensität und Länge ungleich zu. Man weiß von Berichten, dass auf den Schlachtfeldern, dem vorbereiteten Massaker, viele der Recken bzw. Soldaten nervlich kollabierten. Die Verweigerung wurde als Feigheit geahndet, Flucht vor dem Feind mit sofortiger Hinrichtung bestraft.          

Konfliktvermeidung. Klar, wer erspart sich bedrohliche Zustände nicht gern? Darum hat sich ja der Untertan mit seiner Untertänigkeit so lange hier in Europa abgefunden und oft Unerträgliches erduldet. Nur, um den Konflikt mit dem Peiniger aus dem Weg zu gehen, um ja nicht, wie damals an der Tagesordnung (Pranger, öffentliches Verstümmeln und Hinrichten), den Tod mit einleitenden Folterqualen heraufzubeschwören. Die Wahrscheinlichkeit Kritik mit dem Tod zu bezahlen war zu jener Zeit sehr hoch! Ja, wir waren offensichtlich viel zu lang Gehorsame, Untergebene, Leibeigene und Rechtlose, und haben sozusagen das Erbe eines dahingehend kollektiven Verhaltensmusters angetreten! Viele tausende Jahre Gewaltherrschaften hinterlassen Spuren… und ziehen noch immer neue. Somit wäre es wünschenswert, dass eine Elite, die uns das Denken, das Erfahren und Lernen demokratischer Prozesse und uns darin üben so freundlich abnehmen will, verzichtbar wird; solche Eliten sind genauso diktatorisch gestrickt und eigentlich obsolet, längst passe. Nur, was anstelle?

Konfliktmanagement. Das gewaltlose, eigentlich friedliche Austragen einer Auseinandersetzung. Das Um und Auf einer wahrhaftig angestrebten Demokratie! Sie erfordert von allen Beteiligten, Verantwortung zu übernehmen, sich zu deklarieren, sich für Konsenslösungen entscheiden zu wollen, egoistische Belange hinten anzustellen. Wir sind jetzt bei der Idealform im Umgang mit Kontroversen angelangt, die im ersten Schritt deeskalierendes Zuhören fordert! Nicht unmöglich, diese weit angenehmere Seite jeder Kontroverse, Debatte, Diskussion, jedes Disputs, Diskurses, Konflikts. Leider treibt uns selten ein unvoreingenommenes Interesse, eine gesunde Neugier an, um eine Auseinandersetzung friedlich verlaufen lassen zu wollen! Weil wir partout nicht sehen wollen, dass wir letztendlich alle in ein und demselben Boot sitzen, dass wir alle absaufen werden, wenn wir es manövrierunfähig, oder gar leck machen.    

Kinder vermögen das noch, so lange sie noch nicht „zu viel Erziehung“ genossen haben: Das offene aufeinander Zugehen, egal wie der andere aussieht, dabei keine Strategie verfolgen, keinem Kalkül nachgehen, frei von sonstigen Hintergedanken; und wenn, dann ist es womöglich das begehrte Spielzeug in der Hand des anderen, das man einfach mit einem natürlichen Selbstverständnis ergreift, denn Eigentum und Besitzrecht haben in dieser Phase noch keine Bedeutung! Was ist danach mit uns passiert? Angeblich reif und erwachsen geworden, kommen nun Argwohn und Feindseligkeit vor Vertrauensvorschuss, bleiben als hartnäckiges Verhaltensmuster im weiteren Leben! Eine kulturspezifische Prägung, nennen es wiederum die Seelenexperten. Genau aber das ist es, diese Art kollektives Trauma, was unser ureigenes, zwischenmenschliches „Sozialprogramm“ so erschwert, es kompliziert scheinen lässt! „Du Utopist! Du Idealist! Du Träumer!“, werden einem, dem das Soziale unkompliziert und leicht praktizierbar scheint, fast schon als Schimpfwörter entgegengeschmettert.  

Jede Begegnung auf unserem Lebensweg ist unvermeidlich und ist immer eine Art des Auseinadersetzens und prinzipiell so was von normal und im Grunde genommen angenehm aufregend und sollte angstfrei verlaufen. Scheint aber nicht so. Die verflixte Angst. Angst hängt immer mit Verlust zusammen. Das Fremde könnte uns was wegnehmen. Xenophobie heißt die Fremdenangst. Da wäre am besten, untertauchen, sich einbuddeln, eingraben, wobei du Gefahr läufst, dem „hässlichen“, blinden Nacktmull zu begegnen. Leidest du an Batho- oder Tunnelphobie (Tiefen-, Tunnelangst) dann besser einen Wehrturm bauen, überhaupt sich eingrenzen, einsperren, einmauern, alles verriegeln und sich bis zu den Zähnen bewaffnen! Bei jeder Begegnung ist leider der Abstecher zur Gewalt latent vorhanden und verdammt kurz. Was mich heute erschreckt, ist die sich stets verringernde Hemmschwelle dazu (Rigidität). Die ist sehr wohl politisch hausgemacht, durch engstirniges Denken bzw. Verweigerung des Vorausschauens, durch Unterdrückung mit Druck auf die individuelle Existenz, in Wahrheit durch Respektlosigkeit!

Die Kultur der Friedfertigkeit in Bezug auf Konfrontation, Kritikumgang und Konfliktbewältigung muss erst als solche belebt werden… Die „68er“ waren gewissermaßen ein Anfang und ließen sich leider bald abdrehen und ins kriminelle, gewalttätige Lager drängen. Wir werden unaufhörlich in diesem System, das auf immer subtilere Weise, dazu erzogen, den anderen als Konkurrenten, eigentlich als Feind zu betrachten, nicht als kooperativen Partner, wenn schon nicht als Freund und Kumpel. Es ist eben so und schon ergiebig erforscht: erst das Auseinandersetzen beim Zusammensitzen mit dem Anderen bringt g’scheite Lösungen, vorausgesetzt, man redet sich und einander und vor allem die Sache nicht blendend schön. Und wenn es aufgrund zu divergierender Meinungen eine Zeit lang zu keiner Lösung, zu keinem Konsens kommt, dann war genau das die Lösung für genau diese Zeitspanne, die vielleicht notwendige Zeit, Geniales zu gebären!!! Besser keine schnelle Brücke bauen, als eine, die gleich einstürzt!   

Kritik an Systemen ist seit jeher unbeliebt,

darum lassen wir es gleich bleiben und schimpfen es „schlecht reden“

Und seit jeher werden Kritiker, Andersdenker, „subversive Philosophen“, Warner und „reichsfeindliche Propheten“ als Verschwörer, als Konspiranten verdächtigt. Ich erlebe es jetzt noch! Sokrates erzählt uns heutigen Menschen in einem quasi fiktiven Monolog und mit dem Wissen des ihm bald gereichten Schierlingsbechers, vom ewig Widersprüchlichen in uns. Ich zitiere auszugsweise aus dem Buch vom Verfechter des Freidenkens André Glucksmann (1937-2015) „Philosophie des Widerstands - Sokrates oder Heidegger“; eigentlich Vernunft und Verstand gegen Inbrunst und Fanatismus, Selbstzweifel und Reflexion gegen Überheblichkeit und Selbstüberschätzung:

„(…) Die alten Griechen lieben wie ihr das Schönreden. Man soll das Böse nicht heraufzitieren, besonders nicht das Böse bös nennen. Wer es wagt, das Herannahen der Katastrophen vorauszusehen oder vorauszusagen, dass sie nicht ausgeschlossen werden können, wird weder geschätzt noch verstanden. Kassandra predigt in der Wüste. Wer es wagt, die Verrottung, die Korrosion und das Verderbliche aufzuzeigen, hat keine gute Presse. Als Teiresias die Pest, die sich in Theben breit machte, zum Thema machte, klagte ihn König Ödipus der Verschwörung an. Hingegen kommt es doch auch vor, dass die Kultur sich erlaubt, die Antigonen, die der gängigen Leichtfertigkeit widersprechen, ins Recht zu setzen. Um diese Intention geht es mir. Sie zeigt sich bei Rabelais, Montaigne, Shakespeare, Puschkin. Habt ihr in euren erfolgreichen Demokratien nicht auch Autoren gekannt, die mit ätzenden Anklagen störten, und andere Honoratioren, die bereit waren, Regelwidrigkeiten und Unrecht aufzuzeigen? Ja, ich habe das Befremdende erfunden. In der Rolle der Wahrsager und Seher war ich in gewisser Weise der erste Laie, der Vorhersagen machte, der im Dreck, besser gesagt in den Hirnen suchte und so mit meinen Gesprächspartnern unsere gemeinsame Fähigkeit prüfte, wahr und falsch zu unterscheiden, recht zu denken, oder wahnhaft, sich der Illusion, auch der über sich selbst, hinzugeben; oder ohne Vorbehalt und Voreiligkeit zu forschen. (…)“ 

https://de.wikipedia.org/wiki/Teiresias

https://en.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_Rabelais

https://de.wikipedia.org/wiki/Michel_de_Montaigne

https://de.wikipedia.org/wiki/William_Shakespeare

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Sergejewitsch_Puschkin

Glucksmann lässt in seinem Buch, wie gesagt, auch Heidegger, den Antisemiten und  Hitler-Verehrer zu uns sprechen und nehmen zur Kenntnis, dass er kein Idiot war: „(…) Remember Weimar! Erinnert euch an euer ohnmächtiges Parlament und schaut die UNO an. Die Dimension des Verhandelns hat sich verändert, nicht die Sinnlosigkeit der Reden. Ein Jahr nachdem der Genozid an den Tutsi in Ruanda unsere Rekorde mit Bezug auf die Juden überbot - mindestens 800.000 Getötete (Anm. RJS: Am Ende in Summe an Tutsi und Hutu wegen unzählig Nichtregistrierter weit über 1 Million) in maximal drei Monaten vom April bis Juni 1994, 10.000 täglich mit Buschmesser und Kalaschnikows Exekutierte – erlaubte sich der Generalsekretär der Vereinten Nationen, ein Held mit verschränkten Armen, auf der Sorbonne den Ausspruch: Wir sind das Weltgewissen! Tut mir Leid, ehrenwerter Kofi Annan, gebt Cäsar was dem Cäsar gebührt! Das Gewissen, das ohne zu zwinkern dieses Meer von Schmutz und Blut überragt, das seid nicht ihr, das bin ich, Heidegger! Liebe Leser, nach euren guten Jahrzehnten stürzt ihr tief, um eine sich im Wahnsinn verlierende Welt zu beklagen. Erlaubt mir einen guten Rat: Bekehrt euch am Ende dieser manisch-depressiven Zyklen und hört auf, die Gegenwart mit der Elle frommer Wünsche und unerfüllter Hoffnungen zu messen. Der Horizont des Besseren und Guten führt zu erhabenen, aber nicht zu realistischen Einschätzungen. Der Horizont des Schlechteren lässt die Realitäten erkennen.“    

Wir müssen sehr vorsichtig sein, gewisses nicht zu Recht zu verteufeln, und hinterrücks teuflischer denn je zu agieren - der ewige Stachel im Fleisch. Das Pogrom, das grauenhafte, mordlüsterne Wesen mit tausenden Armen und Köpfen und stets hungrig, findet immer wieder seine Jünger und Krieger und vermag immer wieder eine willige, lebensmüde Armee aufzustellen und in Blutrausch zu versetzen. Zu jeder Zeit findet es seine Opferrasse und fühlt sich nicht nur ans Jüdische gebunden. Alle kamen an die Reihe, die Christen (Kopten z.B.), Slawen, Moslems, Afrikaner, Indianer, Buddhisten, Tibetaner, überhaupt vergreift sich der von der Kette gelassene Zerberus gern an indigenen Völkern; oder, schon weiter zurückliegend, erinnern wir uns, einst waren es die Germanen, nach den Christen folgten die Heiden, Hexen  und all die, die den katholischen Gott nicht fürchteten, oh weh, die Opferliste scheint nicht enden zu wollen.


Arbeitsmarkt, Sozialleistungen, Gesundheitswesen

schönreden…

…führt zu Null-Lösungen!

Vollbeschäftigung und Sinnfrage

Derzeit Radikalpolitik der Schwarz-Türkisen. (Blau ist nur ein williges, mäßig schmückendes Farbpartikel). AMS arbeitet bald nach dem Punktesystem der Nützlichkeit. Zu unterst rangieren gleich vorweg die Alten und Menschen mit Einschränkungen und kriegen dann am wenigsten. Das ist unglaublich, ekelig, verabscheuungswürdig, charakter- und gewissenlos! Die Schwachen untereinander auszuspielen. „Wir können doch den einen nicht zumuten, dasselbe Einkommen zu kriegen, wie der, der, wenn auch bedauerlicherweise, weniger leisten kann. Wie soll man das braven Erwerbstätigen?“, Unsager des Kurz und Blümel. „Wir können nicht auf Kosten der anderen, einer einzelnen mehr an benötigter Therapie zahlen oder Personal abstellen.“, hörte ich unlängst aus dem Mund eines steirischen „Reha-Fuzzis“ zum Thema Gesundheit und grundsätzliches Recht auf lebenswertes Leben trotz Behinderung. Marktdenken hat doch hier absolut nix verloren! Das ist, ich wiederhole, die mieseste, politische Tour! Wieder zu den AMS-Maßnahmen:     

Alle bisherigen Maßnahmen zur scheinbaren Arbeitsmarktregulierung waren wirkungslos, dafür gewissenlos! Die einst roten Maßnahmen, auf die die Sozis so stolz waren, sind auf Wirksamkeit zu hinterfragen. Zum Beispiel die „Aktion 20.000“ der SPÖ. Oh, man bringt ältere, also altersbedingt vom Arbeitsmarkt ausgegliederte Arbeitnehmer - diskriminierender Weise Langzeitarbeitslose genannt - noch irgendwie mit viel Aufwand bei Privatfirmen durch Subventionen aus Steuergeldern unter. Oder die Mindestsicherung, die die SPÖ einst stolz auf Schiene brachte, die im Endeffekt das Alltagsleben erwiesenermaßen nicht abdeckt. Man könnte noch mehr an „Pro forma–Sozialmaßnahmen“ aufzählen! All das sind keine nachhaltigen Lösungen für ein Problem, das eben nachhaltige wie sinnvolle Sozialkonzepte für alle und alle Lebensbereiche verlangt!  

Es ist das leidige Schönreden und Schöntun des rein kapitalistischen Arbeitsmarktes, dem die SD sich selbst als deren koalitionssüchtiger Handlanger auslieferte. Denn, es geht doch nicht darum dem Kind einen Namen zu geben, damit die unschuldig arbeitslos gemachten nicht auf „dumme Gedanken“ kommen und somit halt, mit was und wie auch immer, beschäftigt werden müssen. Oder wollen wir gerade deshalb „gewöhnliche“ Menschen so lang bis ins hohe Alter in Vollzeitbeschäftigung halten, damit sie keine Zeit mehr zum Nachdenken haben? Weil wir das Denken den „Ungewöhnlichen“, den Außergewöhnlichen, den Experten überlassen sollen? Nur liebe Artgenossen, so kann Evolution nicht stattfinden! Der Mensch scheint im Tierreich die einzige Spezies zu sein, die ihre Evolution selbst genüsslich behindert! Also darf man getrost von top bezahlten Politikern aus „Mitte-Links“ sinnvolle Entwürfe erwarten! Das wäre ihr Ressort! Dazu kommt, dass die explodierende technische Entwicklung - unbenommen ihrer Sinnhaftigkeit - eine zunehmend prekäre Erwerbslosenmasse schafft! Wissen wir, und? Die technische Revolution könnte eine gesellschaftliche nach sich ziehen! Apropos:

Wir haben uns in der Evolution einen anderen Thron gebaut, einen anderen Gipfel gewählt, auf den wir jetzt hinaufkeuchen und da will jeder der erste sein! Wir haben uns ein Ziel außerhalb gewählt, welches bequemer zu erreichen ist, als das Ziel in uns, das eigene wie das gemeinsame Verhalten weiterzuentwickeln. Selbst gewählt? Nein, wir ließen uns den neuen Gipfel von unseren Eliten als Vormund der Wissenschaft so schmackhaft machen, dass wir an den Sinn seiner Erstürmung glauben wollen - „Du sollst neben mir keinen anderen Gott verehren!“ Also lassen wir uns sagen, wie und wo wir uns beweisen und niemals den Fortschritt hinterfragen sollen, gelt? Wie ich schon schrieb, ist es weit weniger anstrengend, sich mit anderem zu beschäftigen, als mit sich selbst. Wir haben also nicht unsere kollektiven Sozialstrukturen verbessert, sondern die manuellen Arbeitsgänge durch digitale Technik verbessert und beschleunigt, eigentlich zunehmend ersetzt durch Automatisierung und Roboterisierung.     

Es ist leichter ein Schiff zu bauen, als eine kompetente Mannschaft dafür zu finden, die nicht nur der Navigation mächtig ist, sondern auch des fruchtbaren Teamgeists. Was wir hier tun, ist, ein hoch technisiertes Wassergefährt vom Stapel lassen und uns erst danach um die Crew zu kümmern und wenn überhaupt, uns zu fragen, welchen Sinn die Reise und wohin sie gehen soll, welchen gemeinschaftlich nützlichen Zweck sie erfülle. Der, von einem finanzstarken Establishment subventionierte (sollte man immer dazu erwähnen!), technologische Fortschritt, liefert uns praktische  Ablenkungen, ja, ja, die sprichwörtlichen „Brot und Spiele“.

„Wir suchen andere Lebensformen, weil wir unsere nicht zu nutzen verstehen. Wir wollen über uns hinaus, weil wir nicht erkennen, was in uns ist. Doch wir mögen auf noch so hohen Stelzen steigen, auch auf ihnen müssen wir auf unseren Beinen gehen. Und selbst auf dem höchsten Thron der Welt sitzen wir auf unserm Arsch.“, zitiere ich Sokrates, der für Diogenes Laertios der Lehrer der Lehrer war. Einer seiner Schüler war der ebenso berühmte Platon. Mit Sokrates Lebenszeit wurde, analog zu Christi Geburt, die philosophische Zeitrechnung Null festgesetzt und man spricht heute von einer Vor-Sokratischen und Nach-Sokratischen Periode. Seine entwickelte Mäeutik ist eine tief schürfende, sich schichtweise vorarbeitende Methode im Dialog, die Lösung bzw. das wahre Problem, das die Lösung in sicht trägt, auf die Welt zu reden, wie die Hebamme der Mutter das Kind gebären hilft. Da denke ich unmittelbar an den genialen indischen Denker Jiddu Krisnamurti: „In der richtigen Fragenstellung ist die Antwort verborgen!“ Wenn es einen alles zu Tage fördernden Dialog gibt, wird es einen vergrabenden, einen verschalenden, den überfärbenden, übertünchenden, kaschierenden geben, die „Propeutik“ (im Sinne von im Reden sich und alles verschließen - prope) Gut, wieder zurück zum Existenziellen und der ersehnten Gerechtigkeit: 

Ökonomie, Effizienz, Optimierung spuken in unseren Köpfen und wir nicken fleißig zum Goldenen Kalb und werfen uns auf die Knie! Es ist ein Aspekt der „Religion Fortschritt“. Wir wollen nicht sehen und haben längst vergessen, dass Fortschritt, sehr wohl gemessen an den heutigen, globalen Strukturen, für Zerstörung steht, weil ihn niemand kontrollieren will. Diese bequeme  Toleranz oder Leugnung des eigentlichen Problems ist Eigenschaft der „Nachdenker“, die immer ihre „Vordenker“ brauchen. So ließen wir die Reichen-Wirtschaft über uns stellen und dienen folgsam wie einst dem Gott & Kaiser. Ja, wir sind den Milliardären so dankbar, dass sie uns, zwar laufend weniger, aber immer noch Jobs geben… Dass deren Druck und die natürlich in uns aufkeimende Widerwilligkeit frustrieren und am Ende krank machen, haben wir längst hingenommen, das sind unvermeidliche Symptome, erklären wir uns selbst und schütteln die Köpfe über die widerspenstigen Nörgler… tja, die „freiwillig Knechtschaft“…    

Geschickt drehen wir uns die Bedeutungen zu Recht, verkehren sie uns genehm, zumindest halbwegs erträglich und bilden uns ein, wenn wir zur Scheiße Dejekt, Fäkalien, Exkrement, Auswurf, Losung, Kot oder stink normal Ausscheidung sagen, stinkt’s weniger. Die täglich gepredigte Wirtschaftsleistung reden wir uns ganz schön g’scheit mit: „Ja, auch in der unberührten Natur herrschen Ökonomie und Effizienz - mit geringstem Energieaufwand das Optimum an Erfolg erzielen.“ Stimmt nur teilweise, denn die Natur sorgt andererseits für Überschüsse, die wieder der biologischen Allgemeinheit dienen. Beispiel: Die weibliche Rote Krabbe der Weihnachtsinsel schleppt hunderttausende Eier mit sich, um sie dem Meer zu überlassen, von denen nur ein kleiner Prozentsatz überleben wird - vom „überwiegenden Rest“ profitieren dann so viele andere Lebensformen. Umgelegt auf unsere Gesellschaftsordnung  entspräche es der Rückführung angehäuften Vermögens unsrer Reichen an die Basis.

Doch dem ist nicht so und der katholische Volksmund meint noch immer: „Es muss die Reichen geben, die uns Arbeit geben, dafür schulden wir ihnen Dank! Amen!“ Wahr geredet heißt es, dieses „weltliche“ Establishment braucht seine verführbare Horde, die den eigenen Willen verteufelt! Um es schön zu sagen, sollten wir vielleicht die viel zitierte Verteilungsgerechtigkeit von Gott erbitten, sie auf Kraftplätzen hertanzen, sie gemeinsam in okkulten Sitzungen und energiegeladenen Esoterikkreisen heraufbeschwören und energetisch erzwingen. Die alten Regenmacher waren bei nahender Schlechtwetterfront doch auch ziemlich erfolgreich, oder?   

Und noch immer, trotz so vieler Millionen Existenzgefährdeter, also über die Tatsache von massiver Armut Betroffener in Europa, redet der „Schönsprech“ achselzuckend von Ausreißern, über „böse“ Unternehmen von schwarzen Schafen. „Ja, natürlich ist nicht für alle Arbeit mehr da!“, gesteht Otto Minimaldenker ein, meint aber gleichzeitig: „Doch wenn du Arbeiten willst, dann kriegst auch eine!“ Und mit diesem Killerargument (dieser Denkansatz liegt womöglich noch unterhalb des Stammhirns) ist jegliche Diskussion im Modus „Papageiendenken“ beendet! Und Otto poltert weiter: „Was soll die ganze Aufregung, für die Nichtstuer, die Tachinierer gibt’s ja eh die soziale Hängematte, für nix und wieder nix eine Mindestsicherung!“ Apropos Sozialhilfen:

Notstandshilfe, „österreichische Spezialität“, von Türkis/Schwarz-Blau bald für immer abgeschafft! (kontrast.at berichtet:) „Nach dem Arbeitslosengeld gibt es dann nur mehr die Mindestsicherung. Das bedeutet: ❌Um Mindestsicherung zu beziehen, müssen alle Sparbücher aufgelöst werden. ❌Wer in einer Eigentumswohnung lebt, muss diese verkaufen. ❌160.000 Menschen empfangen derzeit Notstandshilfe und sind davon betroffen.“ Schrecklich, über tausend Arbeitslosenbetreuer in AMS-ergänzenden Schulungsaßnahmen stehen vor wahrscheinlicher Kündigung. Tja, jetzt kriegen sie die Chance auf die unbezahlbar wertvolle Erfahrung, wie sich „AMS-Verarschung“ (respektloser Umgang mit Betroffenen) am eigenen Leib anfühlt. 

Es hat sich im Prinzip nix geändert,

tun aber so und reden’s schön…

Erst wenn man uns die letzte Brotkrume (Wien: Brotbresl) wegnimmt, den letzten Hansl-Tropfen Bier und sauren Schluck Wein, ist’s aus mit der Gemütlichkeit. Als dem Bauern nach Tributablieferung nix mehr für seine Familie blieb, da begann er sich zu wehren. Es ist ein Phänomen, das mich „leidlich“ fasziniert, weil es mir so unlogisch erscheint, mit offenen Augen auf den Abgrund zu steuern. Auf die politische Bühne transponiert: Natürlich wissen die Genossen der Sozialdemokratie in ihren Funktionen Bescheid, dass es nicht so weitergehen kann, aber wer mag sich schon den warmen, weichen Existenzsessel unterm Arsch selbst wegziehen. Da bleibt man in seiner Welt abgeschottet und verarscht sogar lieber die eigenen Mitglieder, ja eben mit Sch... , genau!

Man könnte sagen, auch die parteilich organisierte, sozialdemokratische Gesinnung ging den einfachen Weg und vermied den konfliktreichen, auf dem sie einmal gekommen war. Da betreibt man lieber Grätzelpolitik; redet lieber über kommunale Kinkerlitzchen und den technischen Fortschritt, Gendern - „Frau Doktorin!“ - und versteckt dahinter den sozialen, wie demokratischen Rückschritt, den man schon seit Jahren selbst mit verursachte, weil man in der freiwillig sich aufgeladenen Koalition sich vertragstreu tolerant zeigen will. Ob Pam und Tom das beherzigen wollen? Wenn man dies liest, tja, schauen wir mal:
https://kurier.at/politik/inland/drozda-will-leistungsbegriff-wieder-fuer-die-spoe-zurueckgewinnen/400135742

Wenn der „Existenzräuber“ anklopft

Eine Rückblende

Es war Mitte der 90er. Die ersten Arbeitslosenwellen in der Ära Vranz rollten an. Ich weiß, wovon ich hier schreib. Ich hab’s erlebt, geschaut, gerochen, geschmeckt, weiß wie es sich anfühlt. Das ganz unten. Wie zuvor das ganz oben. Wie ich, selbst unten, um anderswo aufzusteigen, vorerst als Lebensberater-Praktikant der V.A.L.I (nicht Valie Export!). Dachverband der W.A.I. Selbsthilfegruppe von Arbeitslosen für Arbeitslose, Betroffene für Betroffene. Arbeitsamtkooperation, zumindest am Anfang. Begonnen hat diese Eigeninitiative in der Lechnergasse im Dritten. Drei ehemalige Schriftsetzer, wegen Berufsschutz in Frühpension, hatten den Verein gegründet. Meine ersten Schritte in dieser Organisation, die ich für gut und richtig fand und mein Engagement weckte, unternahm ich quasi als Streetworker, als psychologisch geschulter Sozialarbeiter.

Einen Mann im Park nach längerer Beobachtung „aufgegriffen“. Kardinal-Nagl-Platz oder St.-Nikolaus-Platz beim Rabenhoftheater. Weiß nicht mehr genau. So eine Art „Beserlpark“. Er, Mitte 40. Groß, schlank, gepflegt. Sepia-farbener Anzug, Krawatte, schön geputzte, modische, farblich abgestimmte Schuhe. Schwarzbraune Lederaktentasche. Angebrochene Flasche Wein in Papiertüte neben sich auf der Parkbank. Rauchend. Vor sich hin starrend. Flaschenhals alle paar Minuten zum Mund führend. Setzte mich zu ihm. Zuerst abweisend. Dann etwas gesprächiger. Geschäftsführer einer Handelsfirma. Über Nacht wegrationalisiert, für die Dauer der Kündigungsfrist freigestellt. Familie, Kinder. 7 Uhr aus dem Haus, 18 Uhr heim. Dazwischen im Park. Das ging schon mehrere Wochen lang. Bevorstehende Arbeitslosigkeit daheim verschwiegen. Stille Verzweiflung. Kapituliert. Resigniert. Die Angst, daheim irgendwann mal doch die Wahrheit sagen zu müssen, sich aus dem Hirn saufen. Zukunft? Perspektiven? Kein Thema. Arbeitsamt kein Thema. Sich den freien, selektierenden Kräften da draußen überlassend. Macht mit mir was ihr wollt, ich wollt das ja nicht. Alles egal. Tröste mal einen in seiner existenziellen Trostlosigkeit. Kein Plan, kein Ausweg. Außer der eine, der endgültige. Wir führten das Gespräch im nahen Vereinslokal fort. Er notierte sich paar Tipps und wir boten ihm an, mit ihm zum Arbeitsamt zu gehen. Er bedankte sich höflich und ging. Wir sahen ihn nicht wieder.  

Darum, werte Leser, geht mir das „Schnöseltum“ am Arsch vorbei. Oh, wie schrecklich, ein Schnösel muss eines seiner Appartements verkaufen, weil er Geld braucht. Ein anderer, ein Altschnösel lebt jetzt ganz allein in seiner Villa am Stadtrand, weil ihm seine viel jüngere „Alte“ verlassen hat und lieber mit einem Jungschnösel vögelt. Ein Saufschnösel braucht eine neue Leber, ein Rauchschnösel eine Lunge. Ein Facebook-Schnösel kriegt Hasspostings. Schnösel hat Schnöselin begrapscht. Ein Investorschnösel bangt um seine Millionen. Andre Glucksmann verwendet für jene Mitmenschen den Ausdruck „wohlstandsverwahrlost“. Gefällt mir.

Wenn ein indischer Reisbauer sich sicherheitshalber Unmengen von Unkrautvernichtungsmittel reinleert, um seinem beschissenen Leben ein Ende zu setzen, in dem ihm ein mörderisches System verwehrt, trotz härtester Arbeit seine Familie, seine Kinder zu ernähren? Wie tröstet man so einen Menschen? Welch Hoffnung säuselst du ihnen ins Ohr? Oder denen, die Uran mit bloßen Händen aus dem Erz kratzen. Denen, die ohne Schutz Pestizide versprühen, oder vom Flugzeug aus besprüht werden. Wenn Kinder an Webstühlen sitzen, in Minen kriechen und an der Kindheit vorbeischuften, ihre Gesichter schon ausgezehrt und alt wirken, ihr aufblühendes Leben geben, um ihren Familien ein täglich Brot zu gewährleisten? Neben den Prunkbauten die Slums und Ghettos expandieren. Ja, mir gehen die Probleme der sorglosen, selbstverliebten Schnösel und ihre öffentlich zur Schau gestellte, „snobistische Wehleidigkeit“ am Arsch vorbei! Die Verwöhnten pochen auf ihr Recht auf Lebensqualität, als wären sie die einzigen auf der Welt!       


Europäischen Frieden schönreden
Der Tiefe Graben zwischen Absicht und Realität

Demokratische Absichten ankündigen und als verwirklicht verteidigen.  

„Gott sei Dank! Der Krieg ist vorbei! Nie mehr wieder!“ Man atmet auf, ist heilfroh, die Zeit hinter sich zu haben und nicht mehr vor sich. Die Generationen, die der Kriegskinder, auch die sterben jetzt schnell weg. Die Generationen danach, ticken sie anders? Oder sind sie nur anders blauäugig? Die Jungen heute müssen halt nicht hungern wie die Jungen damals in der Zwischen- und Nachkriegszeit. Vielleicht macht das den eklatanten Unterschied! Aber die Verführungsbereitschaft, der Verführung durch Führung anheim zu fallen, scheint gleich. Und war nicht immer nach dem Krieg vor dem Krieg? Ich wiederhole bewusst: „Der Krieg ist vorbei! Endlich Frieden!“ Wie bitte? Orte ich Demenz?

Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte gleich der „Kalte Krieg“ und seine bewusst regional begrenzten, maximal bilateralen Auswüchse, oft als ausgetragene Stellvertretungskonflikte der Weltmächte. Darüber hinaus ging es bis heute munter weiter mit Bürgerkriegen, den Aufständen gegen die eigene Diktatur, die auch wieder im Interesse irgendeiner Weltmacht stehen und unterstützt werden. Man schätzt, dass nach dem letzten Weltkrieg bis heute in den Folgekriegen mindestens 30 Millionen Menschen gewaltsam zu Tode kamen. Und, wussten sie es? Der Erste Weltkrieg forderte unter den Zivilisten „nur“ 20%, der Zweite schon 50%, danach bis heute 80% Todesopfer!!! Apropos: „Der Weltkrieg fing an vor Jahrhunderten in der geistig-politischen Geschichte des Abendlandes.“ (Heidegger)

Die großen Kriege „danach“ bis heute mit veröffentlichten, entsprechend hohen Opferzahlen ab 200.000 bis fallweise mehreren Millionen habe ich fett gedruckt herausgehoben, dabei ist zu bemerken, dass bei manchen, genannten Regionen der Ausnahmezustand bis heute aufrecht ist. Ich weiß, die meisten wurden außerhalb Europas ausgefochten, die meisten als „Stellvertreterkriege“ der Großmächte, und wenn man nicht offiziell aufschien, dann sorgte man für Waffenlieferungen und stimmte bei Erteilung von Kriegsmandaten oder Beteiligung an Sanktionen seitens der UN zu; also war und ist man gewissermaßen „immer dabei“.

In chronologischer Reihenfolge ihrer Beginne - auffallend ist, dass international ausgeweitete Kriege oft mit einem Unabhängigkeitskrieg, oder postkolonialen Bürgerkrieg anfingen - zähle ich auf:

Japan : US (zwei A-Bomben), China (bis 1949), Indonesien : Osttimor, Griechenland, Indochina, Indien : Pakistan I-IV, Myanmar, Korea, Algerien, Zypern, Israel : Arabien I-IV, Ungarn, Kuba; Kuba : USA, Marokko, Westneuguinea I+II, Vietnam+China : US, Tibet-China, Namibia, Guatemala, Eritrea, Katanga, Portugal : Kolonien, Angola, Indien : China, Nordjemen, Algerien : Marokko, Kenia : Somalia, Kolumbien, Tschad I+II, Nigeria, Spanien : Basken, Honduras : El Salvador, China : UDSSR, Nordirland : UK; Irland : Nordirland+UK, Bangladesh, Uganda : Tansania I+II, Zypern, Äthiopien, Thailand : Kambodscha, Libanon I+II, Äthiopien : Somalia, Libyen : Ägypten, Kongo : Angola, Vietnam : Kambodscha, Libyen : Tschad, Indonesien, Afghanistan,  Afghanistan : UDSSR, China : Vietnam, Iran : Irak, Peru : Ecuador, Nicaragua, Libanon, Argentinien(Falkland) : UK, Sri Lanka, Südsudan, Grenada+Kuba : US, Mali : Burkina Faso, Suriname, Palästina : Israel I-IV, Somalia, Panama, Rumänien, Georgien : Ossetien I+III, Liberia, RuandaIrak : Kuwait+US+UK+Arabien, Kongo I+II, Dschibuti, Ex-Jugoslawien und regionale Folgekriege, Sierra Leone,  Transnistrien : Moldau, Tadschikistan, Georgien : Abchasien, Armenien : Aserbaidschan, Belutschistan, Tschetschenien I+II, Nepal, Eritrea : Äthiopien, Russland : Dagestan, Elfenbeinküste I+II, Irak : USA+UK, Sudan, Russland+Südossetien+Abchasien : Georgien, Jemen; Jemen : Arabien-Allianz, Libanon : IsraelEritrea : Dschibuti, Pakistan, Libyen : UN-Allianz, Islamischer Staat/IS : UN, Syrien : IS, Kongo : Frankreich, Mali : Frankreich+UN, Südsudan, Ukraine, und es könnten noch weitere folgen…

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen

Ich habe mir ganz bewusst die Arbeit auferlegt, alles nach dem Zweiten Weltkrieg an offiziell erfasster Kriegsgewalt herauszuschreiben und staunte trotz schlimmer Ahnungen über noch ungeahnte, mich regelrecht überschwemmenden Tatsachen.

Dazu noch die Millionen Tote infolge Unter-, Mangel- und Fehlernährung, was ganz ohne Krieg passiert. Die Menschen sich selbst und ihrem Schicksal überlassen werden. Oder könnte man ihn den Krieg der Saturiertheit gegen Mangel nennen, oder Reich gegen Arm, „Überfressene“ gegen Hungernde? Es findet fortwährend ein sanfter, ein militärloser, ziviler Krieg statt, die existenzielle Selektion? Apropos, was ist mit den Toten durch den mehrheitlich unzureichenden Arbeitnehmermarkt neben einem marginalen bis gar keinem Sozialstaat. Der Menschen existenziell ruiniert und indirekt tötet, weil er nicht so wenige in eine ausweglose Lage und folglich in den Suizid treibt? Und was ist mit den Toten infolge hausgemachter Umweltkatastrophen? Es ist bis heute weder ernsthaft politischer Wille noch Weg zum Völkerfrieden und Umweltschutz erkennbar!  

Die Teufelsspirale gegen Frieden herausgedacht: Heimat - Patriotismus – Nationalismus und Loyalität - Heimatmanie - Fanatischer Patriotismus – Nationalfaschismus – Krieg - Heimat - etc. Dies Rädchen dreht sich erschreckender Weise weiter, das Kriegsroulette betreiben so genannte „Übernationale“. Nationalismus ist, wie Liessmann richtig sagt, kein Dämon, den man ja nur exorzistisch bekämpfen kann, sondern ein politisches Konzept, das sich mehr oder weniger auf das Heimatgefühl in uns stützt, das da noch immer tickt, wenn vielleicht auch nur mehr rudimentär, und es zu seinem Zweck missbraucht! Man kriegt so ein seltsames Gefühl für den Zeitgeist, der so lautet, wir müssen hier in Europa unsere Werte verteidigen. Ich lasse uns Menschen nicht trennen in: Wir hier, die da drüben, die da oben und die da unten, ich sehe uns als Einheit, die sich, wieder unterstelle ich uns etwas, am Ende ja doch demokratisieren will!

Stefan Zweig (1881-1942) aus seinem Werk „Die Welt von gestern - Erinnerungen eines Europäers“: „Alle die fahlen Rosse der Apokalypse sind durch mein Leben gestürmt, Revolution und Hungersnot, Geldentwertung und Terror, Epidemien und Emigration, ich habe die großen Massenideologien unter meinen Augen wachsen und sich ausbreiten sehen, den Faschismus in Italien, den Nationalsozialismus in Deutschland, den Bolschewismus in Russland und vor allem jene Erzpest, den Nationalismus, der die Blüte unserer europäischen Kultur vergiftet hat. (…) Alles was extravagant und unkonventionell war, erlebte goldene Zeiten: Theosophie, Okkultismus, Spiritismus, Somnambulismus, Anthroposophie, Handleserei, Graphologie, indische Yogilehren und paracelsischer Mystizismus. Alles, was äußerste Spannungen über die bisher bekannten hinaus versprach, jede Form des Rauschgifts, Morphium, Kokain und Heroin, fand reißenden Absatz, in den Theaterstücken bildeten Inzest und Vatermord, in der Politik Kommunismus oder Faschismus die einzig erwünschte Thematik; (…)“

Privilegierte reden es uns unermüdlich schön…

Privilegiendenken contra Realitätsbewusstsein.

Der Privilegierte (der Systembevorzugte, der „Pri-mat“, der Erste!) neigt zur Verführbarkeit in einem System, das ihm seinen Status gewährt. In dieser Position lässt er sich gern Scheuklappen anlegen und redet alles schön, wenngleich hin und wieder mit erhobenem Zeigefinger. Ich unterstelle jenen, mehrheitlich keine Ahnung davon zu haben, was sich „unten“ so wirklich abspielt! Das Credo Privilegierter ist: „Bitte, nicht alles schlecht reden, es geht uns im Durchschnitt doch gut!“ Die berühmt-berüchtigte, rosa getönte Durchschnittsbrille… Da steigt Zorn hoch, denn ihm, dem Privilegierten, wird es lange noch gut gehen, auch wenn die Leut’ draußen schon hungern und erfrieren! In der vorhin erwähnten Durchschnittsfalle fallen viele unter den Rost öffentlicher Aufmerksamkeit! Damit wird beschönigt und verharmlost, was das Zeug hält… Darum sei gegenüber Statistiken Vorsicht geboten, denn wissenschaftliche Aussage und die zweckgerichtete Interpretation von Zahlen liegen erfahrungsgemäß oft weit auseinander! Und dieses ewige, miese, eigentlich zynische Vergleichen mit dem sozialen Leben im Mittelalter, oder mit Armutsländern wie Togo, Bangladesh, Obervolta, Peru, heute sogar Rumänien und Bulgarien, usw. ist geradezu unappetitlich, zynisch bis sarkastisch.

Da nennt einer drei Lösungsvorschläge in Sachen Pension der Zukunft, wie Pensionsaltersanhebung (???-No!), mehr Zuwanderung erlauben (?!?!-Maybe), oder es von anderen Budgets abzweigen (!!!-Yes!). Die vierte, auf der Hand liegende Lösung, Steuerrückführung von steuerflüchtigen Unternehmen, wird aus welchen Gründen auch immer vernachlässigt, gar vergessen. Das fatale bei solchen Äußerungen ist, dass sie einer privilegiert isolierten Betrachtung folgen. Renten und Arbeitsmarkt sind korrelierende Kräfte! Wenn wir über Renten reden, müssen wir über den Arbeitsmarkt reden, solange er wie bisher die Pensionskasse finanziert. Und noch was, werte Experten, die Leut’ werden nicht xünder alt und älter, im Gegenteil, Alterserkrankungen wie beispielsweise Demenz (früher Alterssenilität), Diabetes (früher Alterszucker!), Herzinfarkt und Schlaganfall, etc. erobern gnadenlos schon jüngere Generationen, denken wir doch nur bitte an epidemische Allergien und Intoleranzen und als relativ neues Phänomen deutliche Fehlhaltungen in frühen Jahren infolge zu intensiven Smartphonegebrauchs (laut Orthopäde, Uni-Prof. Dr. Dorotka - OZ, Wien!) Auch das benennen ebenfalls Statistiken! Doch dass die Jungen im Querschnitt auffallend kranker sind als wie wir beispielsweise vor 30, 40 Jahren, liegt empirisch und nach persönlicher Erfahrung auf der Hand! Wir bewegten uns halt noch mehr im Freien und waren von einer „Gschistigschasti-Technik“ nicht abgelenkt.      

Die einzige und friedliche Lösung kann nur sein, entweder für Vollbeschäftigung (dazu Vollzeit neu definieren!) mit lebenswerten Einkommen zu sorgen, oder anderweitig für Einkommenssicherheiten sorgen, wie z.B. durch eine BGE (bedingungsloses Grundeinkommen), womit sich die klassische Rentenfrage aufhebt. Zuwanderung ist heute nicht die Lösung, solange die Migranten kaum genügend verdienen, und wenn, dann vorwiegend nach atypischen Arbeitsverträgen. Generelle Pensionsaltersanhebung ist erwiesenermaßen pervers, irgendwann darf Schluss sein, um endlich das Leben zu leben, das Zeit in Anspruch nimmt, die man sich verdient hat! Außerdem kollidieren am gegenwärtigen Arbeitsmarkt die alten Erwerbsfähigen mit den jungen! Da kommen wir wieder zurück zum Kapitel „Arbeitsmarkt schönreden“.

Anlass zu diesem Artikel war ein Sonntagskommentar vom Politologen P. Filzmaier, der für mich jedoch am wenigsten dem Privilegiertentypus entspricht und mich deshalb sehr enttäuschte! Zum Abschluss: Nach wie vor plädiere ich für die Abschaffung der Privilegien; mein Gerechtigkeitssinn verlangt nach: „Entweder sind wir alle privilegiert, oder niemand!“ Entweder für alle sicheren Wohlstand, oder für niemand! Nur, „Wohlstand“ ist halt so ein geflügeltes Wort und wird schnell mit Anspruch auf Überfluss gleichgesetzt und das hält die ohnehin ziemlich malträtierte, geschundene Mutter Erde in ihrem ursprünglichen „Outfit“, dem „göttlichen Design“ würden Reform-Christen sagen, sicherlich nicht durch! Und es sind auch die Privilegierten und Geschichtsexperten, die Gedenkjahre wie das heurige orchestrieren:      

100 Jahre Republik Österreich!

Republik als funktionierende Demokratie schönreden…

Zuerst: Republik bedeutet nix anderes als eine rechtsstaatliche Souveränität mit einer Verfassung, die sich auf den Staat als Gemeinwesen beruft, sozusagen auf den „Allgemeinen Volkswillen“, worin die regierenden Repräsentanten nur für eine begrenzte Zeit, eine festgesetzte Legislaturperiode eben, gewählt werden können, nicht müssen, außer es herrsche Wahlpflicht! Die meisten von uns sprechen vermutlich von der Wichtigkeit einer Demokratie (Volksherrschaft), doch diese würde völlige Offenheit und viel zitierte Fairness voraussetzen, ein respektvolles Umgehen mit Minderheiten, die auch im System berücksichtigt werden sollten, keine Privilegien tolerieren und bedingen, dass jede und jeder konsensuell gepolt wäre; man könnte geneigt sein, es „demokratischen Charakter“ zu nennen! Die alten Griechen haben sich zu Zeiten Sokrates schon darin geübt und schafften die grundlegend geistige Voraussetzung und den maßgeblichen Ort dafür: die „Parrhesia“ - die Redefreiheit (Offenheit statt Überzeugungskraft!) und die „Agora“ (öffentlich-zentraler Platz für sämtliche Veranstaltungen, Gerichtsbarkeit und Marktbetrieb, zu seiner Zeit signifikantes Stadtstaatsymbol) - den Raum dafür.

Doch wie ich schon einleitend schrieb, noch hätte jede und jeder halt gern seine eigene Demokratie und eine Mehrheit hinter sich… Das Anhängsel Herrschaft ist auch ein unglückliches, denn Demokratie sollte ja alles andre sein als eine Herrschaft! So eine gab’s bei uns vor der zweiten Republikausrufung, die so genannten „Wilden 20er“, die ohne jegliche Schönredung im Hintergrund nämlich eine wahnsinnige Aufrüstungszeit waren und nach der Hitler-Herrschaft eben zur viel zitierten „II.“ führte. Vielleicht, weil die guten Dinge ja immer drei zu sein haben, steht uns demzufolge noch die III. bevor. 

Anhand unserer stolz plakatierten Demokratie: Wir sind eine parlamentarische, parteirepräsentativ demokratisch strukturierte Republik. Klingt schön geredet und viele lehnen sich zufrieden zurück ins Gesellschaftssofa. Doch machen wir mal eine grobe Milchmädchenrechnung nach erfolgter Recherche: Etwas mehr als 1e Million Bürger sind auf Parteien und parteinahen Organisationen als Mitglieder verteilt, nehmen wir an, diese verhalten sich vollkommen loyal gegenüber dem Programm ihrer Mutterorganisation. Wir reden von einem politisch-homogenen Organismus. Rückblickend kurz zusammengefasst, alle Zahlen in Tsd., absteigend: 600+500*)+60+3+7+5. Die erste Zahl, ÖVP, schließt alle bundesweiten Teilorganisationen ein, die zweite, die der *)SPÖ, zu den offiziell erfassten 180 als reine Mitglieder schenken wir ihnen von Kammern und Sozialpartnerorganisationen fairer weise und großzügig 300 und runden auf. Österreich beruft sich seiner Volkssouveränität auf so ziemlich exakt 6.400.000 Wahlberechtigten. Da stehen der guten 1en Million gute 5 Millionen „freie Wähler“ gegenüber; na, eine schöne Ungleichgewichtung… für mich jedenfalls!

http://www.wien-konkret.at/politik/

Ist es wirklich demokratisch, wenn jetzt nur diese Parteien als so genannte Machtelite, proporzmäßig und repräsentativ im Parlament verteilt, in regierungsgeschäftlicher und oppositioneller Position, schlussendlich gemeinsam die Staatsgeschäfte führen? Wir haben eine grob gerechnete 20%ige Minderheit gewählt, aus der dann eine Regierungspartei samt Kanzler entspringt, die uns dann, wie gehabt, zumeist noch einen „ungewünschten“ Koalitionspartner aufdrückt und ihre „zweischneidige Marschroute“ vorgibt! Ich muss meinem Vater Recht geben, wenn er Koalitionsregierungen einen Volksbetrug nennt, nur um Neuwahlen zu verhindern. Wie immer auch, für die regierungspolitische Partei selbst, die heute mit knapper Mehrheit und korrekter Angelobung ans Staatsruder gewählt wurde, ist es aus pragmatischer Sicht somit besser und einfacher, sich mit den angetrauten Agenden in einer Koalition „vertragstreu“ durchzuschlagen, als durch eine absolute Mehrheit weit höheren Erwartungen entsprechen zu müssen.

Schlussendlich werden die kandidierenden Parteien von uns allen, die eine mehr und die andre weniger gewählt, vom steten Viertel Weiß- und Nichtwähler abgesehen. Aber andre Alternativen, außer ungültig oder überhaupt nicht wählen, gibt es ja gar nicht. Sollten wir uns nicht Mehr-Parteien-Republik, abgekürzt MPR, nennen, oder so ähnlich? Es hat schon irgendwas mit Elitarismus zu tun. So wirklich und grundlegend demokratisch scheint dies System nicht. Eine andre, eher scherzhaft gemeinte Variante wäre die einer parteilichen Zwangsmitgliedschaft! Am besten gleich mit Eintritt in die gesetzliche Wahlberechtigung „seine“ Partei auszusuchen, wenn nicht schon von Geburt weg per Zufallsgenerator, aber, ganz wichtig, mit der Option, in der Wahlzelle „fremd gehen“ zu dürfen.

Wie auch immer, über all das müssten „WIR“ reden, wenn wir Demokratie in den Mund nehmen und uns nicht mit dämlichen, bunten Wählerstromanalysen beschäftigen und ablenken lassen, seien wir ehrlich! Bei der Wählerstromanalyse, wieder einmal kurz nachgehakt: Sie ist so ein typisches Beispiel für den herrschenden Zeitgeist. Es ist, es soll einem genialen, für den Laien undurchschaubaren Formelkonvolut zugrunde liegen. Doch wenn ich die Redewendung, dass im Einfachen das Geniale liegt, mir zu Herzen nehme und ihr glauben will, dann ist sie für mich lediglich ein verkompliziertes Rechenmodell um ein Zerrbild oder gar Trugbild von Tatsachen zu vermitteln. Spielerei und Ablenkung! Die demokratische Idee verlangt nach ständiger Übung und verliert nicht an melodiöser Schönheit wie die Etüde von Eric Satie.

https://www.youtube.com/watch?v=RNABTL0zbB0

Angewandte Politik sich schönreden…

Von Wölfen und Schafen:

Die und der Intelligente braucht nicht die „Internationale“ auswendig im Chor der Genossen mitgrölen, weil er um die Wichtigkeit sozialer und dahingehend demokratischer Strukturen weiß, und das von Anfang an (man lese und höre Arno Gruen), weil er sich das Denken erlaubt! Bei dem, der die dahingehende Ideologie anhand von Manifesten und Lehrbüchern und Vorträgen erst (auswendig) lernen muss, bei dem ist Hopfen und Malz so und so verloren und genau die sind es, die sich allenfalls nach dem Wind drehen. Es entspricht in Wahrheit einer Beleidigung an den Denkapparat, dem man sich in aller Öffentlichkeit rücksichtslos bedienen darf, der höchst logisch, effizient und empirisch arbeitet – ja, ein Wunderwerk (man lese und höre Manfred Spitzer, Joseph Chilton Pearce, Gerald Hüther und Humberto Maturana beispielsweise).        

Sie mühen sich jeden Tag für uns ab, unsere Funktionäre und Bonzen, die Experten fürs „Allgemeine“, damit’s uns allen weiterhin sooo gut geht! Erklären sie uns eloquent und erwarten frenetischen Applaus; vermutlich denken sie auch im politischen Schönsprech. Politiker verhalten sich so wie Gott als Hirte seiner schwachen, armen und sterblichen Schäfchen. In dieser gespielten Rolle schwingen sie den Hirtenstab über ihre ängstlichen, weil für den Wolf wehrlose Tiere und leichte Beute und bestimmen über ihre Weideplätze. Das schön geredete Wort heißt Volksvertreter. Sie geben vor, sich wie Gottvater um uns zu sorgen, gieren aber in Wahrheit nach Lammbraten, wie ihre Auftraggeber. Immer deutlicher schimmert durch den abgetragenen Schafspelz ihr, durch unvermeidliche Dekadenz verlaustes, räudiges Wolfsfell. Und die wachenden Hirtenhunde auch schon den glühenden Wolfsblick haben...   

Bist du aber eines der Lämmer, die plötzlich den befremdenden  Raubtiergeruch vom Artgenossen in ihre Nase kriegen? Noch dazu dem vermeintlichen Schaf unerschrocken ins Gesicht sehen, vielleicht auch noch warnend blöken? Bist du das Lamm, das nicht gleich mit den andern bei jeder noch so bedeutungslosen Gelegenheit wegstiebt? Das widersteht und ausharrt. Dann wirst du scharfe Zähne spüren. Anders gesagt: Wenn du nicht mittanzt, wirft man dich aus dem Ballsaal. Also sei zufrieden mit Almosen und mit einer Bleibe in Hotel Mama und Papa!

Man hat die Einparteiendiktatur im Osten, die sich kommunistisches System schimpfte, dem Volk zwar keinen Hunger, aber ein spartanisches Leben bescherte, hoffnungsvoll im Freudentaumel niedergerissener Mauern getauscht. Eingetauscht gegen den Totalkapitalismus mit seiner hemmungslosen Produktivität und existenzieller Selektion. Vom Landregen letztendlich in den Wolkenbruch. Welch medial aufbereitete Aufbruchsstimmung! Geht’s dem Volk wirklich besser, wenn es der Wirtschaft, wie immer, sehr gut geht und ihr kann’s nie gut genug sein und drohen ständig mit Hartz IV, das der Schröder-Sozialdemokrat im Angesicht der Erwerbslosenlawine schnell eingeführt hat! Im Gegenteil, jetzt werden die, gnadenhalber mit Almosen versorgten, sozial ausgegrenzten Bürger, denen ein faires Erwerbseinkommen verwehrt wird, als Nichtstuer stigmatisiert und als solche dem öffentlichen Schaulauf preisgegeben! Dem nicht genug, demütigt man sie in sinnlosen Wiedereinstiegsmaßnahmen und zwingt sie zu einem Bewerbungsmarathon mit vorprogrammierter Absageflut, wenn überhaupt. Kanonenfutter für die Front, hieße es im militärischen Jargon. Doch lassen wir uns diese Strukturen als linksliberal - links der Mitte - schönreden, weil du und sie und paar andere noch eine Stelle haben… noch!

Vielleicht kann man all das deshalb mit uns machen, weil wir schon so oft enttäuscht wurden, von diesen Marktschreiern der Parteien! Weil wir dessen müde geworden sind, überdrüssig. Weil wir bereits resignierten im Spiel „Hoffnung-Enttäuschung-Verhöhnung“. Nur, es wird uns nicht weiterbringen, außer die, die nix Gutes mit uns vorhaben und wir sie mit unserer passiven Haltung und Neigung zum Selbstbetrug stärken. Braucht es immer den Eklat, die Katastrophe, die Apokalypse, die unerträgliche Unzufriedenheit, die Nötigung zur Revolution, damit das Evolutionsrad sich weiterdreht? Bedarf jede Entwicklung immer so einer gewissen Nötigung?  


Das Troja des Kapitalismus bleibt uneinnehmbar!
Der sozialdemokratische Trick schlug fehl

Die Magie des Begehrten

Zu magisch wirkte Troja. Strahlte verschlagene Lust aus wie ein berechnend Weib, steinerne Zurückhaltung und vulgäre Koketterie. Wie hingeworfen in den Sand liegt sie da, mit leicht gespreizten Beinen, zwischen denen am Ende die einzige Pforte als das „Tor Vulva“ Einlass gebietet. Jedoch in ihm das Fallgitter mit tödlichen Spitzen lauert, welches dir dein Ende beschert, oder Eintritt gewährt, sich aber dann für immer hinter dir schließt. Troja konnte in der Geschichte nach erfolglosem, auszehrendem Belagerungskampf nur mehr durch eine List erobert werden. Diese List entpuppte sich über Jahrhundert als eigentlicher Rückschlag. Troja in Trümmer und Asche gelegt hat letztendlich doch gesiegt. Der Turm zu Babel ist offensichtlich unverwüstlich, so wie die ständig nachwachsende Leber des       

Prometheus, oder der nie den Gipfel erreichende Fels samt Sisyphos.

Die Sozialdemokraten wollten Troja von innen her zerstören und begannen es bald darauf im Innern zu genießen. Der lautstark angekündigte, doch schon nur mehr halbherzig beabsichtigte Kampf vergessen. Das Pferd diente lediglich als Mittel zum Zweck. Der Zweck aber ist stets wankelmütig, seine Ankündigung von der Realität geprüft und verrissen; tja, wie schnell kann das mühsam mit ganzem Herzen kreierte Manifest an der opulenten Tafel als Serviette dienen. Sie haben Troja in Wahrheit schon von Anfang an gar nicht bekämpfen wollen, weil sie es heimlich begehrten, sie, die pompöse Stadt, die feudales, hemmungsloses Leben versprach. Im Riesengaul saßen nur die Generäle und Offiziere, die ins Innere des Tempels vordrangen um den güldnen Schrein seinen Reichtum abzuringen. „Wenn wir drinnen und dann wieder draußen sind, geben wir euch ein Zeichen und lassen euch rein!“, versicherten sie noch den Zurückgebliebenen, den sie ja Wohlstand versprochen hatten, bevor sich das riesige Tor hinter ihnen schloss. Auf ein Zeichen, auf den Einlass warten die treuen Gefolgsleute, das Fußvolk heute noch… Nach geraumer Zeit immer mehr der Zurückgelassenen nicht mehr… die meisten haben heute aufgegeben und warten auf… ein Wunder! Ende der Fahnenstange mit dem Drei-Pfeile-Ring-Symbol. „Du brauchst die Sozialdemokraten nicht auf der Straße bekämpfen, du brauchst sie nur kaufen!“ Analog zu Herbert Krejci’s Aussage, dass der SPÖ der Konzernwirtschaft bester Partner ist!          

Ich verweile noch länger bei Kritik und Text bei einer Gesellschaft, die insgeheim einer Weiterentwicklung harrt, vielleicht die Geißel des privatisierten Mammons ablegen möchte, welche sie noch immer und mehrheitlich mit der ungeheuren Existenzangst im Nacken an sich bindet. In weiterer Folge ein anderer Schauplatz in der gleichen Arena. Es geht um mammonabhängige Existenz erhofften Schutz von den beamteten Volksvertretern; tja, wer schützt uns davor?

Plastikgeld schönreden…

Bargeldlos bis mittellos - Ätsch!

Fly und easy nice, eine kleine Plastikkarte als Zahlungsmittel in Schlitze zu stecken. Die völlige Auslieferung an Konzerne und letztendlich an den Staat wird nicht bedacht. Wie sagten sie so schön in einer Doku über den bargeldlosen Verkehr in spe: Über das Individuum wird dank dieser Technik ein psychosoziales Diagramm, ein dreidimensionales Konsumprofil erstellt. Totalkontrolle! Und die geschieht mithilfe von börsennotierten Privatkonzernen, wie PayPal, Mastercard (Maestro), American Express, Diners Club, Visa, Amazon und Google (letztere beide an entsprechender Geschäftserweiterung interessiert!), etc. Alle Daten werden zur Handelsware und, wenn verlangt, auch an die Staatsmacht verkauft bzw. damit dort  entsprechend gedealt. Die, die es wissen, verraten es nicht und die, die es mal betrifft, haben offensichtlich mehrheitlich nicht die Gabe oder Muße, beim täglichen Geschäft auch hinter die eigene Klotüre zu denken… 

Und was ist bei „No-Cash and Crash“, also wenn das elektronische Zahlungssystem aus technischen Gründen, wegen Sabotage, oder aus politischstrategischer Taktik versagt? Sozusagen ein globalsozialer Supergau? Dann gibt’s keinen Plan B! Wurst, oder? Apropos, die begehrte Burenwurst kriegst du dann nicht ohne funktionierender (frei geschalteten) Card! „Wird schon nicht so schlimm sein, gelt?“, meint wieder unser berühmter Otto Minimaldenker und ist völlig zuversichtlich. Und wenn Herr und Frau Bürger ob ihrer „kritischen Veranlagung“ im System unangenehm, ein bisserl zu oft beim Demonstrieren erwischt werden, also gefilmt wurden beim Monitoring öffentlicher Plätze, vielleicht ein Kavalleriepferd Kickl’s scheute… tja, dann wird mal kurz über lang die Card gesperrt. Klar, wissen sofort wieder Otto M. und Herr Superschlau, wieder so eine typische Verschwörungstheorie!

Man will offensichtlich die Menschheit in zwei Hauptklassen aufteilen, sagen so Negativpropheten, die Karteneigner da und wahrscheinlich Massen von Kartenlosen dort. Die Privilegierten und die Ausgegrenzten, einer unsichtbaren, immunisierten Macht vorgespannt. Bin gespannt, wie man die Dritt- bzw. Viertwelt-Länder damit bedenken will, im Sinne von Nachrüsten. Das Volk lässt sich mit dieser Konsumationstechnik durch jederzeitigen Zugriff auf die individuelle Existenz prima räsonieren. Naivität aus kurzsichtiger Bequemlichkeit schützt vor Strafe bzw. vor logischen Folgen nicht… sagen Verstand und Vernunft und bleiben vermutlich lange noch ohnmächtig! Wie kann man nur ein Monopol, kommunale Instrumente und Reglements privatisieren bzw. privatisiert lassen??? Wie zum Beispiel den kommunikativen Bereich als weltweiten lukrativen Datenpool??? In Folge:

Internet schönreden;

weil’s so g’schmeidig ist und „apply“ oder „windy“

Endlich Windows 10 am Rechner! Wow, was diese tolle Software alles so kann und permanent werden einen Apps angeboten mit plötzlich vom Rand herausschießenden Dialogfenstern. Die aber deine momentane Tätigkeit, wie in einem Worddokument schreiben, blockieren, wenn du nicht sofort auf sie per Mausklick reagierst! Viel Gschistigschasti, das wir alle doch immer schon haben wollten, wir ungeduldig diesem Fortschritt der sich dauernd selbst überholen, überbietenden Mezzien, Schnäppchen, Aktionen    entgegenfieberten. Wirklich? Man verzeihe mir bitte, welche/r Idiot/in wollte diesen Schwachsinn sich herunterladen und das um teures Geld? Tut mir Leid, ich verstehe bis heute die Euphorie nicht, dass man sich prinzipiell allem Neuen so lebensmüde mit blindem Vertrauen entgegen wirft.

Ich bin, nein, war ein begeisterter und lange, bis zum Schluss - sämtliche Anwendungen wurden mir mit der „Veraltet“-Erklärung schon verweigert - treuer XP-Anwender seiner Vorstufe, mit klassischem Word und Outlook. Einfach, überschaubar und mit allfälligem Zugriff auf Einstellungen. Dann war plötzlich Schluss und ich konnte nicht mal mehr Emails versenden und vieles an Dateien nicht mehr öffnen! Und ich ließ mir das „verfluchte“ 10er aufspielen. Jetzt werde ich alle paar Minuten mit irgendeiner Aktualisierung irgend eines Programms belästigt, von meinem tatsächlichen Arbeiten am PC unterbrochen, gestört, und bin mehr damit beschäftigt, irgend so einen Scheiß wegzuklicken oder notfalls auch zu akzeptieren, mit der Gefahr, dass plötzlich mein PC heruntergefahren und neu gestartet wird wie kürzlich. Eine Flut an Störfaktoren hindert deine Arbeit am PC, das ist fortschrittlich?  

Plötzlich tauchte über die ganze Maske eine Warnung mit rot blinkendem Rufzeichen auf, dass mein PC gefährdet sei, weil er sich noch nicht die neusten Updates injizieren ließ! Mir ließ diese Benachrichtigung keine optionale Alternative, warnte mich lediglich, dass in Kürze der PC neu gestartet werden müsse. Schnell schloss ich mein Arbeitsfenster, ein Worddokument, und schwarz wurd’s… Dann, ich verzweifelte und Zorn stieg hoch, denn nicht nur, dass man mich aus meinem kreativen Prozess riss, sondern sich ungeniert mehr als eine Stunde des anscheinend dringend notwendigen Herunterladens gönnt, dem man nur tatenlos zusehen darf, oder was Gescheiteres tut, wie nix oder Lesen oder Kochen oder den Partner nerven. Als nach einigen wirren Klick-Anweisungen endlich wieder „mein“ Desktop erschien, siehe da, konnte ich gewisse Dokumente nicht mehr öffnen, da fehlen auf einmal die richtigen Treiber. Seitdem muss ich blödsinnige Dialogfelder schließen, weil angeblich Dateien schadhaft sind oder fehlen, bevor ich das gewünschte Dokument endlich öffnen kann. Ich habe es hingenommen und ärgere mich täglich…

Ich meine, woher und wieso diese scheinbar unbedingt notwendige Flut an Updates? Täglich massenweise. Was für welche? Wozu? Du hast Null Einfluss darauf! Du hast über sämtliche „hintergründige“ Tätigkeiten des Zentralservers keine Kontrolle mehr! Deine Aufgabe ist dabei, zu konsumieren, was dir aufgezwungen wird, oder, raus! Nach jeder Aktivierung meines PCs muss ich eine Invasion an Aktualisierungen über mich und meinen Rechner ergehen lassen und kriege kaum Ausstiegschancen, oft gar keine Option, dass ich es jetzt nicht will, vielleicht später! Und solange du auf das Dialogfenster nicht per Mausklick reagierst, kannst du deine Tätigkeit, wie zum Beispiel in einem Worddokument schreiben, nicht fortsetzen, weil man dich blockiert. Das war in den alten Systemen nicht so! Auch so kann es passieren, du wirst am Arbeiten unterbrochen und gehindert, weil es plötzlich heißt, mit der Order den PC eingeschalten zu lassen: „Aktualisieren und neustarten“, oder „Aktualisieren und herunterfahren“; dritte Option? Nein, Gehorsamer, was bildest du dir ein?      

Um aber „up-to-date“ sein, müsstest du permanent den PC aktiviert lassen, Tag und Nacht, erklärte mir mal ein befreundeter Elektroniker und einstiger Programmierer, der nichts mehr mit diesem Irrsinn zu tun haben will! Die meisten Aktualisierungen erfolgen nach einschlägiger Erfahrung wöchentlich in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch. Dabei solltest du aus Sicherheitsgründen deine laufende Maschine nicht unbeaufsichtigt lassen. Jetzt gelangen wir in die Idiotenspirale. Im Cool-Slang hieße es: „total schizzo!“ Verzweifelt reden wir uns diesen Wahnsinn schön und lassen uns von den unendlichen Möglichkeiten, die sich plötzlich für uns auftun und in Wahrheit nie ausschöpfen können, verzaubern! Was nützt mir ein noch so aufwendig zubereitetes, augenschmausiges 12-Gänge Menü, wenn ich schon nach dem dritten Gang wegen Überfressenheit kotzen muss?  

Du wirst am PC, um im aktuellen Jargon zu bleiben, ständig zuckergebergt (gestalkt, beobachtet, observiert, im Monitoring), bist kaum noch imstande, die Störungsattacken zu ghosten (ignorieren). Das passierte nicht freundlich und demokratisch, sondern du wurdest einfach im alten System schrittweise abgedreht. Einspruch? Schmeck’s! Kein Konsumentenschutz gegen solche diktatorische Methoden! Sie lassen dich nicht aussteigen, haben dich völlig abhängig gemacht, vor allem dann, wenn du noch im Arbeitsmarktrad hängst. Was heißt all das unterm Strich? Internet in der gegenwärtigen Form macht Stress und schadet massiv deiner Gesundheit! Und keine Regierung schützt uns vor solch halbkriminellen Aktionen. Vielleicht sollte ich meinen PC nur mehr als erweiterte Schreibmaschine nutzen und aus allem aussteigen, immer öfter denke ich daran, um nicht am Ende mit vielen in der Klapsmühle zu landen. Wurscht (mit Zähneknirschen), mir geht es um Grundsätzliches! Ums Hinterfragen! Und überhaupt und generell:  

Privatisieren von Monopolen schönreden

Privatiers greifen gierig nach Monopolen und Allgemeingütern!  

Wieder ein Monopol, dessen unkontrollierbare wie unkontrollierte Produkte    man Privaten überließ. Diese Fahrlässigkeit lädt geradezu zu krimineller Krida ein. Vergessen? Der kommunikative Sektor wie Post und Telefon waren staatliche Institutionen. Heute ist er großteils privatisiert und in Aktiengesellschaften aufgesplittert, wenn auch der Staat dort und da Anteile besitzt. Das Internet ist, wie gesagt, rein privat und völlig außer Kontrolle, hie und da erfolgt ein „moralisches Hearing“. Als könne man damit den Beelzebub beeindrucken, gar bekehren? Und wenn der Gehörnte es zu dreist treibt, wuseln alle nervös herum und bieten uns dort und da halbtauglichen Schutz und Sicherheit gegen den freien Wettbewerbsmarkt für teures Geld an, anstelle solches im Vornherein zu verbieten und unter staatliche Verwaltung und Aufsicht zu stellen. Ja, auch der Staat ist erfahrungsgemäß mit Vorsicht zu genießen, doch dagegen lässt sich zumindest leidlich demonstrieren, am wenigsten aber gegen legalisierte, internationale Konzerne. Außerdem, die Daten werden so und so wunschgemäß an den Staat geliefert, natürlich nur im Zuge von entsprechenden Gegenleistungen.

Welch irrige Meinung ist die, die privat sofort mit anonym gleichsetzt, dass alles „Private“ automatisch mehr Qualität impliziert? Die sich existenziell privatisierte Elite - motiviert und „mutig“ wie sie uns als eine von uns scheinen will – ist am gemeinschaftlichen Wohlbefinden interessiert? Die in ihr Konto aufgesogenen Milliarden sind ihre einzige Motivation! Privat ist immer gut! Die Religion der Liberalen. Lächerlich, privat ist nur, ihr Steuer schonendes Einstreifen von Milliardengewinnen. Die Groß-Privatiers schöpfen das Gros ihrer Renditen durch Verträge mit den öffentlich-kommunalen Einrichtungen, wie z.B. Sozialer Wohnbau, öffentliche Spitäler, überhaupt Infrastruktur, etc. Wären die Kapitalisten auf sich allein angewiesen, wären sie sofort pleite! Sie brauchen den Staat für ihre Milliarden! Diese Art Private sind sich selbst am nächsten und glauben, dass wir das nicht merken.  

Jetzt erobern amerikanische Investoren Europa und seinen öffentlichen Gesundheitsbereich, siehe Deutschland, und kaufen marode Spitäler und investieren in lukrative Zahnklinikketten. „Liebe Frau Kleinverdienerin, sie brauchen dringend ein Implantat. Ach, sie können den Selbstbehalt von nur 6.000,-- Euro nicht cashen, gut, im Foyer gibt’s eine Bankfiliale für Zahnkredite. Na, geht doch, gelt? Wir sehen uns bald! Ganz liebe Grüße!“ Und? Sie wird sich höchstwahrscheinlich darauf einlassen; am Ende hat sie ein aufgemotztes Gebiss, nur nix mehr zum Beißen… Apropos Beißen und dazu Trinken. Der nächste Angriff erfolgt aufs Trinkwasser! Ein Menschenrechtsheiligtum - nur auf dem Papier! Na klar, unsere EU wird uns schützen, glauben sie sicherlich auch, gelt? Ja, der Wettbewerb wird’s richten… Ich hoffe, dass einmal dieses Wort „Wettbewerb“, der uns lange auch als gesunde Konkurrenz verkauft wurde, zum Unwort einer Epoche wird und nur mehr im Sport seine Entsprechung findet, der ja auch unter diesem Druck zur Dopingwaffe und Optimierungschirurgie griff!!!        

Wie immer wurden die Warner, die Schreier in der Wüste, die, die Bedenken äußerten, belächelt, während man privatunternehmerische Agenden schönfärbt. Wie mein befreundeter Elektroniker resigniert sagt: „Wir haben es alle so gewollt!“ Immer das Gleiche, zuerst haben wollen, dann erst aufwachen, wenn nicht so und so lieber weiterträumen im bunten Einlullungsmodus, versunken in einer sondermüllverdächtigen, klebrigen Masse an Unnötigem, als Köder hingeworfen von einer mordlüsternen Jagdgesellschaft. Da lasse ich Sigi Maron und Arik Brauer zu Gesang kommen:

https://www.youtube.com/watch?v=3u1DFYMf9Nk

https://www.youtube.com/watch?v=hDeFYKmgePQ


Philosophie schönreden

Elitäres Denken?

Der etymologische Verrat!
Hat sich dieser Denksport damit nicht von Anfang an schön gesagt?

Denken ist Lernen ist Philosophieren: Kann man dieses feinstoffliche Metier überhaupt noch schöner reden? Vorsicht! Philosophie ist nicht eine zu Unrecht idealisierte Denkform, die hohe geistige Schule, sondern das weiter betriebene Kolosseum, wo sich die Gladiatoren nicht mehr mit Spieß und Netz vernichten, sondern mit Worten. Und wie einst nach dem Duell auf den launischen Daumen Nero’s starren. Die Philosophie eröffnete eine neue Arena, wo jeder Kämpe sich das frisch polierte Medaillon seiner Schule angeheftet hat. Man ist bereit, sich mit Zitaten der alten Meister zu erschlagen… Platons „Gigantenkampf“ ist noch lange nicht zu Ende. „Die Philosophie erweist sich als Anlass für Zweifel - nicht weniger auch als etwas Gefährliches.“, so der brillante Denker Andre Glucksmann.

Ich sichte in dieser Disziplin kein wahrhaftiges Miteinander, ich merke keine ungezwungene Kollegenschaft, geschweige denn so was wie Freundschaft, um ein gemeinsam festgelegtes Ziel zu erreichen. Der benachbarte Kollege wird nur so lange als solcher angesprochen, so lange er einem nicht intellektuell-rhetorisch unterläuft, solange er nicht meine selbst errichtete Statue - gegossen aus einem Konvolut eingeschmolzener alter Thesen und recycelt als neu verkauft - ins Wanken bringt. Philosophen neigen schnell zu eitlen Gecken, die nach Loyalität und Bewunderung lechzen. Ich glaube, die Philosophie wurde als solche erfunden, damit das von Geburt an „denkende Kind“ einen klingenden Namen hat, den es dann studieren darf und in weiterer Folge der Persilschein (Freibrief), bzw. das Ticket für Expertendiskussionen ist. Sicherheitshalber apostrophierte ich den „Philosoph“ im laufenden Text.

Philosophie - Erkenntnistheorie. Ich versuche hinter die Philosophie, der Liebe zur Weisheit, und was wir allgemein darüber verstehen „sollen“, zu schauen. So wie ich sie erkenne, was ich als „Freund der Weisheit“ für mich voraussetze und was ich mir von mir erwarte. Zuvor aber sollte man sich bewusst werden, dass der Philosoph den Nicht-Philosoph impliziert, der Denker den Nichtdenker! Und da beides neurobiologisch wie psychologisch absurd und paradox ist, sehe ich mich nicht als den autodidaktischen „Philosophen“, sondern lediglich als nachdenklichen Beobachter, der seine Beobachtungen reflektiert und vergleicht, die „Kunst des Sinnierens“.

In diesem geistig arbeitenden Zustand sucht ER das Universalgesetz, das auf alles anwendbare Prinzip, eine durch alles dringende Dynamik bzw. Mechanik, das „Einstein’sche Universalgesetz“ in der geistigen Welt, das Axon, um das sich alles materielle wie immaterielle spiralförmig dreht, die Urmaterie allen Seins und im Sinne von Pierre Bourdieu und Eva Barlösius das, was in der Natur der Sache liegt und wir unbewusst wissend ohnehin stillschweigend längst akzeptiert haben, das, welches als „Modus der Evidenz“ nicht mehr angezweifelt werden muss, das so genannte Doxa. Das Denken ist lediglich dein Zentralschlüssel, der alle Türen aufzusperren vermag, aber das dahinter erkennen und deuten musst du selbst.    

Die Philosophie hat kein Antonym und ist schon allein deshalb allen zuteil. Es verhält sich nicht so wie mit dem wechselweise sich bedingendem Licht und Nicht-Licht, dem Schatten. Denken ist Befinden über alle Varianzen des Lichts und seinen ebenso nuancenreichen Schattierungen und ist nicht einer elitären Wissenschaft vorbehalten, die all jenen die Clubmitgliedschaft verwehrt, die halt nicht dem akademischen Adel entspringen und völlig unbelastet eine nicht-etikettierte Wissenschaft betreiben. In so einen „Club der geistigen Kapaune“ möchte ich nicht! So einen Club dürfte es gar nicht geben, so wie einst den menschenverachtenden Adel! Ein Ort der Schausteller, die lustvoll und ausgiebig über Scheinbeweise reden, das ewige Diskutieren ihr Ziel und Lösung ist, und eigentlich reinen Sophismus betreiben, die Rhetorikkunst der Winkeladvokaten.

Ein „Philosoph“, der auf seine Glaubwürdigkeit bedacht ist, dürfte niemals unter einem parteipolitischen Einfluss stehen, wenngleich es kein Widerspruch wäre, wenn er, was sehr wahrscheinlich ist, eine gesellschaftspolitische Meinung vertritt, die ihm als Hypothese zum analytischen Denken animiert. Doch bleibt seine aktuelle Meinung stets eine mit Vorbehalt, denn er sucht unermüdlich den unerreichbaren Gipfel in den ewigen Wolken zu erklimmen. Die all-einige Wahrheit zu finden, die sagenhafte, die unerreichbare Doxa, die metaphysische Erkenntnis.  Es ist genau das Unerreichbare, das Unmögliche, das diesen Typus reizt. Du glaubst dich am Ziel und erlebst es wie so oft in den Bergen, ein neues Tal tut sich plötzlich auf und der Gipfel scheint wieder ferner gerückt; du beginnst mit dem Abstieg und landest wieder bei Null.

Der „Philosoph“ nach meinem Geschmack spannt dabei den Bogen zwischen geistiger Abenteuerlust – der Geist ist explorativ veranlagt - und zeitgeistiger Bodenständigkeit. Wenn so ein „Denker“ seine Neigung ernst nimmt, dann müsste er stets zur Revision bzw. Korrektur seiner bis dato erarbeiteten Theorien bereit sein, sie im Falle des Falles gleich ohne Gewissensbisse wieder über Bord werfen können. So gesehen kann und darf er nie „fertig“ werden… die Einsicht, dass die Reise kein Ende hat, der Gipfelsturm ein steter bleibt bis zu deinem Ende hier.

Rein theoretisch und sinnbildlich ausgedrückt: Wenn er aber den höchsten Punkt erreiche, dann nicht, um mit einem alpinen Rekord zu prahlen, sondern zu sagen: „Na und? Was bringt es uns? Sehen und erkennen wir jetzt mehr?“ Wenn er den sagenhaften Inka-Schatz oder Eldorado fände, den unermesslichen Karibik-Schatz der Galeone San José hebe, dann nicht, um sich im Reichtum zu baden, sondern, um einfach zu sagen: „Hier ist er, na und? Löst er unsre Probleme?“ Er möchte die Büchse der Pandora nicht öffnen, nur hindurch sehen... Es ist das ewige hinter alles blicken zu wollen, nicht um das Entdeckte zu besitzen, sondern es zu betrachten, mit ihm in freundliche Beziehung zu treten!

Sein „Talent“ ist zweifelsohne das freie Denken. Er ist bemüht, einer Art geistigen Askese treu, beim Wühlen im Füllhorn des Wissens „rein“ zu bleiben. Den höchsten Anspruch sich selbst aufzuerlegen, erkennen zu wollen (Betonung wollen!). Weit über die Realpolitik, auch über den Existentialismus hinauszublicken versuchen. Zum Beispiel die komplementären (ergänzenden), kompensatorischen (ausgleichenden, harmonisierenden), kohärenten (vernetzenden) Kräfte, die den Mechanismus für den Frieden aus freiem Willen betreiben, herauszuarbeiten. Um nicht dem diktatorischen, dem direktiven, dem autoritären Frieden wie bisher auf dem Leim zu gehen, der von uns eine willenlose wie kritiklose Hingabe zur Zwangsbeglückung verlangt und uns im Gegenzug eine trügerische Ruhe durch Räsonierung und Angst bietet und ihn „Frieden“ tauft.

Der „philosophische Mensch“ - ich unterstelle jeder und jeden diese Eigenschaft ins sich zu tragen - läuft nicht vor Problemen davon, weil er sie eben nicht als negativ, oder das Probleme Wälzen als Miesepetern oder reinen Denksport als Zeitvertreib sieht. Sondern als Herausforderung! In diesem Tenor möchte er ganzherzig den Dingen auf ihren Grund gehen, die Ursachen herausarbeiten, wie ein Abenteurer in Neuland vordringen, wovor er alle, ihm zur Verfügung stehenden Perspektiven in Erwägung zieht. „Wenn du dem Jäger den Rücken kehrst, bist du ihm völlig ausgeliefert!“     

Eine sinnvolle Weiterentwicklung kann niemals passieren, wenn einige von uns den Weg für alle bestimmen - das faschistoide Symptom! Das Schönreden hat darin Platz, wird kultiviert und verströmt für mich diesen unangenehm picksüßen Geruch der Lüge! Offen und ehrlich miteinander umgehen, dazu müssen wir alle erst den Mut finden. Dann erst kann Lebensfreude, Gerechtigkeit, Liebe, Lust, sinnvolle Kooperation, Frieden und eine unermessliche Schönheit geschehen und genossen werden. Einhergehend mit der Zuversicht, nicht im Stich gelassen zu werden, wenn es halt mal nicht so klappt. Dann könnten wir wahrlich eine Genussgesellschaft sein, eine „tatsächlich gefühlte“. Bei diesen Zeilen muss ich an meinen hoch geschätzten Wanderfreund „Sir Robert“ denken: Um von der führungselitären Struktur zur „antipädagogisch strukturierten“ Masse zu kommen, braucht es noch Generationen; wir stehen erst ganz am Anfang des Demokratisierungsprozesses. Apropos:  

Eine Demokratie kann nur dann sinnvoll sich entfalten, wenn es allen darin grundsätzlich ums Allgemeinwohl geht, die Mehrheit die Minderheit nicht übergeht und zwangsbeglückt. Wenn die individuelle Einsicht mit dem kollektiv Notwendigen in Ausrichtung auf eine respektvoll kooperierende Gesellschaft kongruiert. Das Axon muss Gemeinwohl lauten, dann passiert konsensuelle Kreativität. Wie viel an Massaker, wie viel Unrecht brauchen wir noch? Die resignierte, desinteressierte Jugend, die wir Alten heute als solche sehen wollen, folgt nur unserem Beispiel, alles hinzunehmen. Mich darüber hinwegsetzen und über schöne Dinge schreiben?

„(…) Die Gleichgültigkeit gegenüber dem Unglück der einen und dem Verbrechen der anderen geht über moralisches Versagen hinaus. Das gewöhnliche ‚Sich-davon-machen’ wird mit Blick auf die Gefahren der Metastasen zum historischen Bankrott. Wer weiterhin ruhig dahinleben will, muss darauf gefasst sein, nicht ruhig zu leben. Man glaubte an die Lektion von dem nicht ernst gemeinten Frieden, die vor dem Jahre 1940 vernommen wurde. Aber jede Generation muss ihrer eigenen Verblendung Widerstand leisten.“ (zitiert aus A. Glucksmann „Philosophie des Widerstands“) Es ist diese kultivierte Sorglosigkeit, die mich vollkommen irritiert, mich in Distanz zur Masse hält. Diese vortrefflich von oben bis unten durchgespielte Gleichgültigkeit in all ihren betäubenden Facetten, diese Indifferenz hat sich wie ein Leichentuch über den pestbeulenübersäten Körper gelegt hat. Wir wissen, dass die Titanic sinken wird und sitzen schwatzend beim Kapitänsdiner, am Roulettetisch im Bordcasino, das Orchester spielt unermüdlich, gleich Ravels Bolero, jeden folgenden Takt immer etwas lauter, die Schreie draußen übertönend und wir tanzen, wenn auch bisserl verkrampft.

Der „Philosoph“, nicht zwingend ein Akademiker, denkt ohne Grenzen. Um was es mir in meinen Aussendungen immer geht, ist, den geleugneten Philosophen in uns zu wecken, dabei die unbemerkt eingeschlichene, geistige Selbstbeschränkung zu thematisieren, dieses konditionierte, regierungskonforme Denken, einen uns auferlegten, geistigen Rahmen, den wir scheint’s mir nichts dir nichts akzeptiert haben, anzuklagen. Ja, ja, für alle Betroffenen, oder sich betroffen Fühlenden, gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Faschismus wie andere direktive, zwangsbeglückende Regierungsformen baut auf irreversibles Denken, halten wir uns das immer vor Augen! So gelte auch fürs Denken: „Sauber bleiben!“ Wenn ich mir eine Meinung bilden will (Betonung auf will), dann betrachte ich das Motiv aus allen mir möglichen Perspektiven - die geringste Veränderung deines Standortes kann schon völlig andere Einsichten bewirken -, wäge sie sorgfältig gegeneinander ab und lasse es so mal ruhen, wie den hochwertigen Brotteig. Dann forme ich den Laib und schiebe ihn in den Ofen zum Ausbacken. Frisch ist er dann am besten für den Verzehr. Tja, dann backen wir ein neues…

Mir geht es überhaupt nicht um auf der einen Seite um die „Vergötterung“, die „Erhörung“ von Sokrates, Aristoteles, Platon, Lao-tse, Konfuzius, Seneca, Kant, Hegel, Adler, Tecumseh, Mandela (gilt für mich auch in gewisser Weise als Philosoph), Machiavelli und noch mehr in der Galerie der Weisen, um all dessen „Denkschulen“ bzw. „Denkansätze“ ich gegeneinander abwäge und eine Ewigkeit darüber sinnieren und diskutieren kann! Sondern mir geht es um mich, um uns, auf der anderen, unpopulären Seite, die wir ebenso ein Denkpotential mit in diese Welt bringen. Was wissen wir von so vielen anderen Kulturen, die ja vom Großen Denken keinesfalls ausgeschlossen werden dürfen, von den „Weisen“ der Aboriginals, der Maoris, Papuas, den Hopi und mehr? Es ist schon auch ein gewisser Narzissmus, ein Standesdünkel, bei den westlichen Philosophen auszumachen.          

Macht dich dein Denken nicht depressiv? Mir wird oft diese Frage gestellt. Wie kann Denken depressiv machen? Einen sozusagen „runterziehen“? Mich nicht, gerade im Gegenteil, das Nichtdenken, sich vorsätzlich „wegdenken“, wäre für mich frustrierende Leere. Ebenso der gesellschaftskonforme „Smalltalk“, der mich fürchterlich langweilt. Allerdings kann zu lang erlebte Gewalt, zu lang erlittene Respektlosigkeit, zu lang erduldete Ungerechtigkeit, zu lang währender Existenzkampf und somit zu lange währende Ohnmacht dermaßen deprimieren, zu suizidalen Gedanken führen. Wenn man weiß, dass die Volksmassen rapid verarmen, keine sinnvolle, politische Gegenstrategie erfolgt, ist das nicht deprimierend, kann man sich wirklich darüber hinweg schön denken?  

Denken kann (Betonung kann!) helfen, man denkt sich Münchhausen gleich aus dem Zustand und sucht als „Baron der Barone“ Lösungen, die vom neuen Lebenskonzept bis zum Widerstand reichen können. Ich gehörte allein schon berufsbedingt als berufener wie einst ausgebildeter „Profi“ im psychosozialen Bereich, zu denen, die ganz bewusst und ohne Geräte sich in die Tiefe wagen, sich von ihr runterziehen lassen, um sie zu ergründen, unseren allen innewohnenden Schattenseiten verstehen zu können, um dann reifer und gefestigter wieder empor zu steigen. Nicht um zu sagen: „Ich weiß es!“, sondern: „Ich sah etwas, mich darin selbst und uns, hört mir bitte zu!“

Philosophie auf die Füße gestellt

Am Beispiel des Modischen

Die meiste Zeit, zumindest war es lange Zeit mal so, verbringen wir auf unseren Füßen, die uns unter- oder übergewichtig überall dorthin tragen, wohin sie es schaffen. Ich weiß schon, heute verbringen wir vermutlich mehr Zeit am Arsch im Büro, zu Hause und im Auto. Noch fehlen uns wie beim Pavian die notwendigen Gesäßschwielen. Vom Po wieder zum Fuß: Die fantastischen Zehn, also Zehen! Die werden sehr unterschätzt. Früher hatten sie sicherlich noch die Funktion zum Greifen, heute bleibt ihre Funktion der Ausbalancierung. Und dazu brauchen sie Platz zum Spreizen! Jeder Mensch kann es an sich beobachten, wenn er sich auf seine Zehenspitzen stellt, wie sie auseinander gehen, je mehr, je mehr man darob auseinander ging... wieder Ernst:

Die Mode schert sich aber einen Dreck um natürliche Funktionen und zwingt Fuß samt Zehen in vorne konisch zulaufendes Schuhwerk. Ich habe es eigentlich nie verstanden, obwohl ich in jungen Jahren den Blödsinn moderner Schuhdesigns mitmachte, das bei breitem Fuß und hohen Rist seit Geburt. Am wenigsten verstehe ich die Modehörigkeit bei Wanderschuhen, die auch ihren Beitrag zur Trittsicherheit leisten sollten. Ignorieren dabei einen Aspekt, den der notwendigen Zehenfreiheit zwecks Balancehaltung. Das einzig mir bekannte Schuhwerk, das Zehenarbeit respektiert, ist der original indianische Mokassin, hinten schmal und vorne breit, ein Abbild der Fußsohle, wie eine Flosse.

Dieses Schuh-Beispiel ist signifikant für unseren Zeitgeist. Wir haben die Sinnhaftigkeit ins künstliche Design verlagert und unsere Sinne scheint’s dort fokussiert. Wir machen die Schale zum Inhalt und nicht das tiefer liegende Fruchtfleisch. Und wir diskutieren eifrig fast ausschließlich über Äußerlichkeiten, über Nebensächlichkeiten und sind bereit uns weit unter die Gürtellinie zu befetzen, dabei ist uns kein Mittel zu blöde, nur eins bitte: „Unsexistisch bleiben!“         

Zum Finale der letzten beiden Unterkapiteln möchte ich noch mal Andre Glucksmann zu Wort kommen lassen: „(…) Die Philosophie ist nicht Feind, sonder Erbin der Tragödie, dieser kühnen Kunst des Aufdeckens. Ist Sokrates der Sohn des Ödipus? Jawohl! Auf der Bühne findet die Enthüllung ein für alle mal statt. Indes wirft das ‚Erkenne dich selbst’ auf der politischen Ebene und mitten in den Kampfzonen in das alltägliche Fortdauern der erschreckenden Abenteuer des sich ‚selbst Nichterkennens’. Seitdem die großen geschlossenen traditionellen oder totalitären Reiche zerfallen, die Informatikrevolution die Welt globalisiert, ist die von Sokrates unter dem Namen ‚Philosophie’ in Gang gesetzte intellektuelle Strategie unentbehrlicher als je zuvor.

Der freie Austausch im Cyberspace bringt wieder Zensur und Verbote mit sich (50.000 Cyberpolizisten 230 Millionen Chinesen im Netz), aber die Ideen- und Bilderschlacht geht nicht zurück, weitet sich vielmehr aus. Statt den Austausch im Netz zu verbieten, versuchen die Obrigkeiten sich vielmehr seiner zu bemächtigen, es zu beeinflussen, die Röhre zu verstopfen und die Welt mit Gerüchtelawinen zu überfluten. Der freie Austausch der Ideen wird gedoppelt, geht gar unter - in einem Sumpf von nicht verifizierbaren Wahrscheinlichkeiten, die wie Wahrheiten präsentiert werden. Schalten wir den Fernsehschirm ein, Vorurteile, kollektive Fantasmen und hohles Geschwätz einzelner machen Angst. Was hat ein solches, weltweites Tohuwabohu mit der kleinen Agora zu tun, auf der einige tausend Athener ihr Recht auf Parrhesia  - freie Rede oder free speach - auslebten und zwanglos über öffentliche und private Angelegenheiten plauderten? (…)“ Apropos plaudern und frei sprechen: Unsere, von so genannten Experten strukturierte Gesellschaft macht ihre „(Ange-)Hörigen“ zwar ohne Gewalt, trotzdem dennoch stumm! Das Verstummen beginnt schon auf subtile Art in unseren „Erziehungsmethoden“, egal ob direktiv oder alternativ (laissez-faire) und ergänzend verstärkt dort:                 

Schule schönreden…

Plädoyer für den offenen Geist, nicht für den „verschulten“, „umgeschulten“!

In der Schule fängt alles an, sagt man. Sie gibt uns das, was in unserer Gesellschaft so wichtig ist, ihr Wissen und ihre kulturspezifischen Werte! Und sie lernt uns das Lernen! Lernen lernen? Denken auch? Die Schule versucht mit stoischem Lehrplan archiviertes Wissen nachhaltig, noch immer vorwiegend per Frontalunterricht zu vermitteln. Finden in diesen Lernkasernen wirklich Denken und Lernen statt? Heißt nicht Schule - schola - „freie Zeit“? Für wen oder was eigentlich? Man setzt den aufstrebenden, den neugierigen Geist auf die Schulbank und dort soll er sich freudig entfalten, die Welt entdecken wollen, aufmerksam bleiben. Glauben wir daran wirklich? Noch mal zum Lernen lernen: Man kann nicht etwas lernen, was längst „gelernt“ ist, als würde man dem Schwimmenden das Schwimmen beibringen wollen…

Öffne deine Sinne und geh durch diese Welt. Sie ist prall von Lernmaterial. Doch da kommen neue Schulen daher und versuchen die alten in den Schatten zu stellen. Und wenn man genauer hinsieht, sind es wiederum nur Ableger der alten, klassischen Schule, die einzig legitimierte Institution fürs Lernen. Mit den neuen, alternativen, reformierten Schulprojekten ist es oft so, als träte jemand auf die öffentliche Bühne, hält die Bibel in der Hand, schimpft sie der Lüge und Blasphemie und schleudert sie dann demonstrativ achtlos und angewidert in die Ecke. Routiniert fischt er ein anderes Buch aus dem Sakko und preist es mit glühendem Blick und in bebendem Brüllton: „Das hier ist die wahre Offenbarung! Darin steht die einzig wahre Wahrheit!“ Und? Werden Sie ihm zujubeln?

Da stellen sich Experten aller Disziplinen, sämtliche Geisteswissenschaftler, Philosophen, Theologen, Pädagogen, Professoren, Psychologen, Esoteriker, Mystiker und andere Gurus und Fachberater vor uns hin und bläuen (früher von prügeln), hämmern, trommeln, trichtern, impfen, drillen, pauken (es verrät, wie lernen immer noch empfunden wird) usw. uns so freundlich ein, beschwichtigen uns auf immer smartere Weise, alles Bisherige vergessen zu dürfen, denn sie, nur sie, wissen die wahren Zusammenhänge, den einzigen Grund von diesem und jenem! Weil sie vorgeben, als Auserkorene den Zugang, den goldenen Schlüssel gefunden zu haben. Der Politiker als Volksvertreterexperte würde analog sagen: „Nur ich weiß, was für euch gut ist! Wählt mich!“ Würden Sie ihnen das abnehmen, sofort glauben, wirklich? In dem Moment aber, wenn ich hintrete und sage, ich weiß es, hört in der Regel beim anderen das Denken auf. Sollte es nicht heißen: „Lasst uns mal darüber reden. Sammeln wir in einer Art Brainstorming unser Wissen, unsere Assoziationen.“ Ja aber, da kommen wir nicht weiter, das dauert doch zu lang, entgegnen gleich die, die nie etwas anders erfahren und gelernt haben, als „unterrichtet“ zu werden.    

Doch wenn ich in vielen Gesichtern der „Belehrungswilligen“ Andächtigkeit, Verklärung und Verzückung bemerke, dann… Bin ich nicht all das? Mein Wissenschaftler, mein Prophet, mein Mystiker und Pädagoge, mein Politiker, mein Korrespondent und auch mein Poet (Humberto Maturana nennt uns autopoetische Wesen!) und mehr noch? Das hat weder mit Überheblichkeit noch mit Selbstüberschätzung zu tun! Ja, ich bin all das und bleibe dennoch bis zum Ende hier staunend Kind, wie jede und jeder grundsätzlich. Oder: Entweder bin ich all das, oder nichts! Im Grunde genommen, sinnierender Beobachter. Ich rede hier aber nicht vom erfahrenen Zimmermann und Tischler, vom alten Schmied und Töpfer, vom Maurer und Brückenbauer und von der alten Bäuerin, von all denen wir ein gutes, weil sinnvolles Handwerk lernen können!

Auch ich möchte nicht Gründer einer Denkschule sein, denn es würde implizieren, dass ich als Oberdenker nicht mehr hinterfragbar wäre und, Klammer auf, es auch nicht wünschte, Klammer zu! Denn ich lehre ja das Denken und stelle mich in dieser Position automatisch darüber! Das nämlich wäre reine Überheblichkeit und Anmaßung. Wie auch fortwährend „Prof. Hirn“, Neurobiologe und Kinderpsychiater Herr Spitzer, uns sinngemäß erinnert: Denken wie die Intelligenz kann man nicht lernen, sondern zulassen und es gegen „Zugriffe“ und „Verbote“ verteidigen! Zurück zum Schulischen, den Pseudo-Denkfabriken, neuen Denk-Schulen und Förderschulen im dichten Angebot; Oldenwald, Summerhill, Steiner, Popper, Waldorf, Montessori, Pestalozzi, Pesta-Wild (herausragende Ausnahme!), Integrativmodelle aller Variationen, etc.:

Seit frühen Jahren an hege ich gegenüber Marktschreiern Skepsis. Gerate in Zweifel. Übrigens, wissen Sie, dass Zweifel in seiner Wortbedeutung aus „zwei“ und „falten“ zusammengesetzt wurde, was verrät, dass es noch eine zweite, noch nicht aufgefaltete Möglichkeit gäbe! Ein Zweifler ist ein Kritiker, einer, der sich mit einer vordergründig unitären Lösung bzw. Antwort, oder Sichtweise niemals zufrieden gibt! Zweifel gegenüber jegliche „fahnentreue“ Dogmatik, weil ich überzeugt bin, dass abseits alles still und verborgen seinen Lauf nimmt und wenn wir es wirklich wollen, das was wir wirklich finden wollen, auch entdecken werden, aber nicht zum unmittelbaren Verhökern, oder zumindest damit eitle Anerkennung einzuheimsen… Wenn jemand da im Internet sein Wissen gegen Überweisung anbietet, steige ich aus, schiebe ihn weg wie minderwertiges, flaues, substanzloses Essen. 

Ich brauche und suche nicht den Gelehrten, den Lehrer über mir, der mir sagt, wie und was Leben ist und was zum Denken gehört. Denn Denken ist Lernen und unsere uns tragende Software wählt das Lernmaterial am liebsten aus dem gegebenen Angebot selbst! Doch suche ich die Auseinandersetzung mit Menschen, die sich dem ewig forschenden Freigeist unterworfen haben und sich mit ihm auf Entdeckungsreise begaben und ich horche ihnen leidenschaftlich gern zu. So lausche ich, selbst schon alt, noch immer gern und aufmerksam den Geschichten der Alten! Wenn meine Eltern einmal nicht mehr hier weilen sollen und der „Rest“ ihrer Generation, verschwinden wertvolle Geschichten aus einer Zeit, die bald keine lebenden Zeugen mehr hat…

Das herkömmliche, althergebrachte, wortwörtlich alteingesessene Schulwesen ist nicht der Ort, nicht der Quell der freien, geistigkreativen Entfaltung. Die verpflichtende Schulbildung war und ist eine Institution des konditionierten und gesellschaftlich zweckmäßigen Denkens, quasi eine Einrichtung, die mich zurechtrichtet. Sie „unterstellt“ uns damit, wenn auch unausgesprochen, bei Entfachung eines latenten schlechten Gewissens, Lernunwilligkeit, geistige Faulheit und unkontrollierte „Abwegigkeit“. Deshalb muss sie sich unser annehmen! Wir müssten Schule neu denken, damit eben Lust und Freude beim Lernen Einzug erhalten und es nicht als Zwang und Strafe empfunden wird.

Denn, wenn ich mir ab und an einen Erfahrenen als Lehrer auf Augenhöhe aussuche, dann ist dies freiwillig und in Ordnung! Also brauche ich keine Schulen, weder konventionelle noch neupädagogische. Denn ich hinterfrage die Schule an sich! Ob wir sie bis in ferne Zukunft als das aufgezwungene Lernmodell, das es heute ist, brauchen? Ja, ich weiß, ich eile weit voraus. Meine Ex sagte mir einmal, dass ich schon dermaßen weit weg bin, dass ihr das Mithalten zunehmend schwerer fällt. Tut mir Leid, mein Geist scheint es eilig zu haben und hat es selbst oft schwer, mit der Seele Schritt zu halten… da passt im Moment für mich die irische Musikerin Enya und „Orinoco Flow – Sail away“: https://www.youtube.com/watch?v=2zkjQVh5KmQ

Für mich hat das eigentliche Lernen mit Freude zu tun! In all den Aussendungen ist das mein durchdringender Tenor! Eine Aktivität aus Lust und Interesse heraus. Und die passiert heute nach wie vor außerhalb der Schulen - Erleben, Erfahren, Verarbeiten. Vielleicht ist freies Denken, gleichzusetzen mit freiem Lernen, neben dem „freien Willen“ keine „gottgegebene“ Eigenschaft mehr, sondern eine exklusive Tugend hin zu Verstand und Vernunft und zu einer nichtreligiösen Spiritualität… Wenn der „freie Wille“ - befreit vom Regulativ der Vernunft, dem Sinn für Frieden und Gerechtigkeit - für andere frei verfügbar, manipulierbar ist, uns von einer Abhängigkeit in die nächste taumeln lässt, dann müssen wir das Wort „frei“ neu definieren. Und wenn ich zudem in den Medien so höre, dass es andere Planeten in anderen Galaxien mit ähnlich intelligentem Leben geben muss, also so eine intelligente Spezies wie uns da auf Erden, dann wird mein Mund zu einem schmalen Strich und ich wende mich ab und schweige. K. Lorenz hatte wirklich Recht: „(…) der intelligente Mensch, der Homo Sapiens Sapiens kommt erst!“ „Sapere aude, Homo Sapiens!“, als „kantegorischer“ Imperativ bleibt vorläufig noch Fiktion. Hoffentlich erleben das je unsere fernen Nachfahren, denn derzeit stehen die Weichen auf Totalkontrolle und am Ende wie das Amen im Gebet auf Krieg.

Umweltschutz zerreden

Alle Zeit der Welt, gelt?

Wir glauben tatsächlich, wenn wir noch weitere Jahrzehnte plaudern, welche Maßnahmen und ab wann sinnvoll wären, löse sich das Problem selbst. Diese Aussage könne wahrlich als Vorsehung einer „Endlösung“ verstanden werden, wobei es UNS dann nicht mehr gibt. Hie und da im Park eine Platane und eine Amsel schützen, schwer verletzte Schwäne von den Oberleitungen klauben, Radwege grün bemalen, mit dem Hund Gassi gehen, dem noch freien Nashorn das Horn absägen - das ist alles??? Es geht nicht um zertifizierte Klimaschutzzonen und ihren paar Orten mit Grün-Prädikat, es geht um den alles verschlingenden Moloch Ballungszentrum Großstadt. Ein paar Plastiksackerln weniger, dafür jede Menge an Plastik als Verpackung! Dass die Wiederaufforstungsleier eine trügerische ist, weil die Jungpflanzen noch lange nicht die photosynthetische Qualität zur Klimaregulierung und Erhalt der atmenbaren Atmosphäre wie die alten haben; beruhigt uns allein das Wort Aufforstung etwa???

Wenn wir davon ausgehen, dass wir Teil der Natur sind, aus ihr gewachsen sind und uns in ihr entwickeln dürfen und diese vice versa leidenschaftlich verdrecken, dann muss sich in uns bereits immens viel „Dreck“ an Geistigem angesammelt haben. Darum meine ich, steht es längst an, uns selbst einmal zu reinigen!!! So gesehen kämpfen Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und Global 2000, bei all ihnen gebührenden Hochachtung, seit Jahrzehnten verzweifelt, oft todesmutig auf verlorenen Posten, weil sich politisch strukturell wie geistig in uns selbst nichts wesentlich änderte. Ich lasse hier wieder „meinen“ A. Glucksmann zu Wort kommen: „(…) Eine Naturkatastrophe, sollte sie das Ende der menschlichen Spezies zur Folge haben, bleibt ein Ereignis, das unser technisches Wissen und dessen politische Umsetzung herausfordert. Im Gegensatz dazu zeigt eine Endkatastrophe der Geschichte, dass die Menschheit nach Infizierung mit ihrer hausgemachten Krankheit, wie eine kollektive menschliche Bombe implodiert. Ist der Mensch verschwunden, besteht der Planet, ein bisschen verlassener, als Natur weiter, während die Geschichte zeugenlos im Nirgendwo verschwindet.“

Ich schließe das Kapitel „Philosophie“ nach der hoffnungsvollen These Lorenz zuvor und jetzt mit dem Ausnahme-Gehirnforscher Manfred Spitzer, der in seinem Buch „Lernen“ so ähnlich schrieb, nämlich, über die Emanzipation des Lernens und des ewig Lernenden, des Menschen! Und mit den mahnenden Worten meines Vaters, der sich noch so an alltägliche, geläufige Drohungen erinnert und vor ihrer Rückkehr warnt: „Wenn du nicht spurst, kommst nach Dachau!“ „Wir werden dich schon noch katholisch machen!“ „Wenn du nicht parierst, dann kommst in die Salzagasse!“ Salzagasse steht sinngemäß für den Spießrutenlauf der Stockhiebe, salzen für hauen bis es brennt. Wollen wir das? Auf die heutige Ebene gehievt: „Wenn du nicht das lernst was wir dir sagen, kriegst keinen Job und kannst dahinvegetieren!“ Ich weiß, klingt nicht schön, deshalb:


Reden wir über was anderes,
über was Nettes, gelt?

Und wenn schon, dann lieber übers geringere, oder ferne Übel reden!

Klatsch & Tratsch - eine Art des Schönredens; aufgeschnappt und notiert:

Fernen Begebenheiten, Randschauplätzen und Nebensächlichkeiten sich vom Lehnstuhl aus widmen, sie wegen befürchteter Stimmungsstagnation zu verharmlosen, hält im Training und gesund; mit dem Nebeneffekt, sich als interessierten Weltbürger, dem man Ignoranz nicht vorwerfen kann, zu fühlen und zu geben. Reden wir anscheinend aufgeregt lieber über das, was die Titelseiten der Kommerzblätter durch die Bank so bunt und stylisch ziert.

Sampler-Intro in Kraut- und Rübenordnung:

Das springt dich täglich, nicht nur Heute an: ++ Rad- und Pratergondelunfälle nehmen zu! ++ Viel zu viel Chemie im Essen! diese verfluchten Mogel- und Endlostextpackungen! ++ Gesundheitliche Folgen bei Sportmangel! ++ Und diese entsetzlich aufregenden Promi-Schwangerschaften und apropos, zwei Mütter kriegen ein Baby und stellen alles Dagewesene in den Geburtskanalschatten, denn bislang glaubten wir an ein Wunder, wenn eine Mutter mehr als zwei Babys gebar. ++ Schon wieder läuft ein radikalisiertes, um sich beißendes Wauzi auf offener Straße Amok! ++ Passen sie auf, Wohnungseinbrüche sind wieder in - immer Türe schließen beim Weggehen, gelt? Im Urlaub daheim bleiben, gleich zwei Killerhunde kaufen und bitte die Tür doppelt und dreifach mit allen technischen Raffinessen hermetisch absichern, kostet halt bisserl was, dafür kann niemand mehr ins Gemach, auch Sie nicht mehr! ++ Stimmt, viel zu warmer November endlich gegen sein Ende vorbei und es kriegt gefühlte Novembergrade! Für die Warmtemperierten ein Trost, Weihnachten wird sicher wieder lenzig lau.  ++ Ah, Gott sei Dank, zwar noch ein Gerüchtumlauf, den Advent auf den Allerheiligentag vorzuverlegen und weiter auszudehnen, die Wirtschaft sei belebt, das wollen wir alle! Und Advent hat ja schon ein bisserl was mit lieblich süßer, heißgepunschter Stimmung zu tun. ++ Honig massenhaft in den Regalen, der sich einen Dreck ums Bienensterben schert! ++ Zucker viel zu süß, auch der von Beate HK empfohlene braune! ++ Wandern ist gesund und wieder hip! ++ Noch immer gipfeln viele unserer Berge hoch, falls nicht der Felszipfel schon im Tal liegt, oder einer der Runsen (Ries, Rinne) ziert, oder gleich als neue Insel im fußenden See liegt; ja, immer noch üblich, die Muren folgen weiterhin der Gravitation und bewegen sich talwärts… ++ Bitte immer daran denken, nicht den Anschluss und uniforme Zugehörigkeit verlieren; outgefittet dabei sein heißt weiterhin die Devise; bleiben sie am Laufenden, was Mode ist und was nicht, ranhalten und täglich informieren! ++ Apropos: Charmhaare verlieren, falls nicht rasiert, völlig an Scham! Die Emanzen schlagen wieder überraschend zu, jetzt mit Charme von unerwartet weiblicher Seite! ++

(Tief Luft holen und weiter geht’s!)

„Leisuring“

Wir wechseln ins Chambre Unterhaltung, Freizeitstressbewältigung mit Sport und Kultur (Film und Soaps, Belletristik und Musik, Museum und Dome) und die unerlässliche Kulinarik, etc.: ++ Bitte, wer wird der nächste Tennisstar? Scheiße, Thiem fällt natal zurück und wurde zuletzt gefedert, aber beim dritten Mal könnte er den verhassten Natal nur mit dem Schläger schlagen, wenn er den Natal auch da nicht unterschätze und im balllosen Duell wegen Kieferbruch ausscheide. ++ Ah, Rapid hat wieder wie immer seinen Aufstieg vergeigt und beweisen unwiderlegbare Professionalität im Absteigen - warum ärgern? Ach, wie schockierend, auch die Austria hat wieder einmal wie immer das Glück verlassen. ++ Schnell zur Mimenkunst: Oh, unser Hollymädel Jane Fonda drehte wieder! Als höchst professionell, laut Wartungsvertrag jährlich zu restaurierende Mumie spielt sie endlich in Hotpants, im Metier „lift-erotic“ und wir lechzen der Premiere von „Aerobic for bones only“ entgegen. Auf den ersehnten Horrorthriller „Ewig kehrt die Mumie“ müssen wir noch warten, da muss das jährliche Bodyservice mal ausfallen. ++ Neu! Potter-Depp und Cruise-Gun sind topfit und zeigen es uns! ++ Ein total verlogener Tatort am vorvergangenen Sonntag mit Ruby, dürfte allen Anschein nach, mein Gott wie übernervös der junge Mime, sein allererster Film gewesen sein. Ein ganz exaltierter Dreh, so „fickyfucky“, das gewohnt seriöse Kommissarduo so fehl am Platz, ständige aufschlusslose Rückblendungen und schlussendlich fehlt die finale Aufklärung, weil die ja auch gelogen wäre… ++ Wir reden uns den geliebten Autor schön, obwohl wir bereits ahnen, dass der ins Nebenzimmer geht, und vom Ghostwriter den nächsten Bestseller verlangt. Wir haben schon zu viel davon gelesen, um aus Protest aufzuhören. ++ Dass der sympathische Liedermacher abgeschrieben und sogar die Melodie gestohlen hat. ++ Dass der Tausend-Hauben-Fernsehkoch das „Iglo-Chefmenü“ einkaufte, oder heimlich seine Omi hausmanns-köstlich kochen ließ, weil er in Wahrheit zwei Linke am Kochlöffel hat. ++ Der bewunderte und begehrte Wanderführer klammheimlich an Höhenangst leidet und deshalb so gern und immer öfter auf Feldwegen im W1’4tel oder am  Marchfeldkanal spazieren geht und allen einredet, dass Flachwandern sowieso weit gesünder sei. ++ Bitte, wir brauchen noch mehr Museen, denn was heute morgen als Novum bestaunt und vergöttert wird, wird abends schon antiquiert!

(Atempause)

++ Do-Demo-Schau’n: einer der reanimierten Protest-Donnerstage gegen die Regierung, meine 15. November - Impressionen: nur wenige SPÖ-Banner gesichtet, ein bisserl Gewerkschaftstransparente, die Opposition dürfte also mit der Regierung halbwegs zufrieden sein, jede Menge Kleingruppen winkten mit ihren Täfelchen, Karnevalsstimmung. Heute wieder ein neuer Weg für den Demonstrationszug, jedes Mal ein anderer „Themenweg“ wurde mir später im Beisl erklärt, diesmal war am Weg überm Karlsplatz die WKO dran, dort ein kurzer Stopp des Ausbuhens und Auspfeifens (wir brüllten ein leeres Gebäude an); geschätzte 10.000 Teilnehmer maximal. Ich glaube, die Regierung empfindet solches als Unterhaltung und zeigt sich gleichzeitig demokratisch-tolerant… dieser Beitrag sollte eigentlich zur Politik weiter unten gehören, bin mir aber nicht mehr so sicher. In dieser Protestkapelle ohne Kapellmeister konzertiert jede Instrumentengruppe für sich allein; auch ich (i)solierte wie viele andere inmitten. Natürlich sind die, von mir bewunderten „Omas do“, aber im Endeffekt zu wenig! Im Demo-Event-Fieber lässt die Allianz der Schwachen wegen mangelnder Solidarität noch immer auf sich warten, was die Starken umso mehr freut. ++ „U“ steht für Untergrund, in Zukunft auch für Unbemannt bzw. Entmannt? U-Ufos gibt’s wie sein Pendant mit Besatzung schon lang, wie auch das Untergeschoß – „UG“. U-Bahn, U-Boot, U-Bus (nicht mit O-Bus verwechseln!) auch schon ein „Zeiterl“, müssten aber dann UU-Bahn und UU-Bus heißen. Bald werden wir als unbeteiligter Fahrgast im unbemannten PKW, dem U-KW, sitzen, obwohl unbemannt irgendwie nicht stimmt und mit „U“ immer die Mannschaft, die Crew gemeint ist. Entmannt eigne sich besser fürs Doppelkürzel - EU-Bus, EU-Bahn, passt ja zum Kontinent, oder? Ich aber bin gespannt, wann es die erste U-Firma gibt, die erste U-Regierung samt U-rlament? U-Organisationen gibt’s, seitdem es Zivilisationen gibt. In Folge wird es sicherlich dann den U-Staat geben mit einer U-Regierung, die dann auch keinen Menschen mehr braucht… und wem’s nicht passt, lässt unbemannt demonstrieren mit selbstfahrenden Transparenten, nau? US heißt dennoch nicht unbemannte Staaten und UK nicht unbemanntes Königreich. Und ein Uhudler ist wohl einer, der es im Untergrund eilig hat. ’Tschuldigung! In Zukunft unbemannt / unbefraut und unbe(kannt)… Blöder sexistischer Scherz im Duden: Unbemannt steht auch für ledige Frau. Ernst: self-propelled hieße auf Deutsch selbstfahrend, also fügen wir überall SP an. SPort dann ein selbstfahrender Ort. Moment, schwimmende Städte draußen am Meer soll es ja schon geben. Stopp! Da höre ja jeder Blödsinn nie auf… ++          

(Kurz mal durchatmen! Einen schnellen Schluck Kaffe! Anspruchsvoll geht’s weiter:)

Abenteurer Intellekt schwärmt rundum aus…

Der Hauch von Anspruchsvollem weht uns in die Nase, wenn wir uns bisserl übers Unterhaltungsmetier hinauswagen, mal ein wenig außerhalb der Boulevard- und Revolverpresse konsumieren und uns denkend vortasten, unser Denkvermögen auslotsen, ein wenig Grips und Grütze voraussetzt: ++ Dass der Lehrer seinen Stoff nicht beherrscht und trotzdem „Nicht genügend“ verteilt. ++ Apropos: Seit Jahren wissen wir, dass 50Minunter-Unterricht Schwachsinn ist, weil der die Sinne schwächt! Seit Jahren mahnen uns die Neurobiologen, allen voran Manfred Spitzer, dass die Konzentration (Aufnahmefähigkeit) auf 15 bis maximal 20 Minuten bei Kindern wie Erwachsenen limitiert ist! Und? Wie borniert tut man weiter und ignoriert all die seit Jahrzehnten gemachten Studien. ++ Dass katholische Priester kaum noch ihre irdischen Bedürfnisse unterdrücken können. ++ Dass einem der Tod wegen vorschriftsmäßiger Nichtzuständigkeit ereilen kann! Spital neben dem Bewusstlosen empfahl die Rettung anzurufen. Unglaublich, solche Ärzte hätten aus meiner Sicht keine Berufsberechtigung mehr! Gott sei Dank, hat der Hippokratische Eid keine Rechtswirkung, denken sicherlich viele göttlich wähnende „Weißkittel“. ++ René Benco ist schon 10 Jahre in die Gleiche verliebt und kauft im Liebesrausch die ganze Welt der Krone. ++ Dass keiner der Politiker noch frei reden kann und Redenschreiber braucht und ihm das Lügen sichtbar ins Gesicht geschrieben steht. Und wenn er frei wie Trump redet, tja, dann merkt man den wahren Geist dahinter. ++ Apropos „Gesellschaftsordner und –verwalter“:

…bleibt bei der Politik etwas länger hängen...

Politik und gesellschaftliche Ohnmächte, jetzt regnet es gussartig Faktenchecks: ++ UN-Migrationspakt? Basti und Hatschi wollen den partout nix unterschreiben! Und? Sie es folgen ihnen immer mehr… ++ UN-Pakte (Migration, Klima- und Umweltschutz,  Menschenrechte, usw.) für die Katz, lautere Schriftstücke ohne Rechtsverbindlichkeit, reine politische Richtlinien! Dafür unterscheiden wir strikt zwischen Flüchtling und Migrant, als wären Menschrechte teilbar… Doch im Kriegsmandat verteilen ist die UN stark und wirkungsvoll! ++ Paradoxon und Hybris von Sanktionen, von Boykotts und anderen Ressentiments bzw. Strafmaßnahmen gegen „böse“ Staaten und die Idiotie deren Rechtfertigung: Sie sind nur gegen die Regimes gerichtet, nicht gegen das Volk, bitte um Verständnis - Anlassfall US-Repressalien gegen den Iran! ++ Uhrendrehen bleibt - Ätsch! Zu früh gefreut, frühestens 2021 wird dieser Blödsinn abgestellt, unglaublich! Der, der dieses Spiel guthieß und schön redete, ist jetzt erleichtert! ++ Sparzinsen - ätsch: 0%! Alle reden von einer guten Wirtschaftskonjunktur, die Wirtschaftsleistung stieg angeblich an… da freuten sich manche Sparfreudige. Doch zu wenig, lächelt Novotny, Sozialdemokrat und unantastbarer in den EZB-Rat entsandter OeNB-Gouverneur. Natürlich, wie unverschämt, tut uns Leid, wir verstehen das! Und haben durchaus Verständnis, dass Sie nächstes Jahr nach aufreibender Tätigkeit in den verdienten Ruhestand entsendet werden. ++ Der nächste kommt bestimmt: „Im Frühling grünt der Wald adrett, die Grünen nicht so bald, ein G’frett!“ ++ Ah, die Brexiten/innen pokern noch immer wie verrückt um die EU-Zukunft. Diese EU und Zukunft? Das sind doch Antonyme! Oder pokert nicht die EU in Wahrheit? Übrigens die UK als Mitglied dieser Gemeinschaft ohne Gemeinschaftssinn schließe ja Australien und Neuseeland ein und mache die EU interkontinental! Wow! Wann endlich zahlen die Aboriginals und Maoris in Euro??? ++ Und jetzt wird’s persönlicher:   

(Verschnaufpause!)

++ Überhaupt diese Politiker/innen! Was sich die alle erlauben und sich gegenseitig horizontal vorstellen! Irgendein Minister hat Husten; ein Abgeordneter kifft und gestand, es schon in seiner Jugend getan zu haben; ein anderer singt heimlich im Keller aus verbotenen Liederbüchern und streitet’s ab; verdächtiges Ritterspielen in der Kindheit überführte einen Abgeordneten per zufällig am Schreibtisch liegendem Familienalbum und muss sich wegen mittelalterlicher Wiederbetätigung rechtfertigen; dort hat einer ein „unerlaubtes“ Bild im Büro, er versprach, es radieren zu lassen; ein Sozialdemokrat betrieb sexistisches „Wording“; Frau Bürgermeisterin von Schassklappersdorf an der Pisshin wurde von einer Frau Gemeinderätin ganz nonchalant ein bisserl zu lang geküsst; skandalös und odiös, diese beiden Schl... So, jetzt konkret: ++ Merkel - Ätsch! Merkel tritt zurück, zu früh gefreut, doch der Schönfärber zu früh geschockt! Also entspannt oder weiterhin gespannt bleiben, sie gibt nur ihren Parteivorsitz ab, als Kanzlerin und deutsche Supermutti bleibt sie Europa noch paar Jahre erhalten, die Masse tobt... ++ Was von Rendi gehört? Ah, die ärgerte sich wieder mal kurz über Kurz und aufgepasst, sie kommt noch ganz groß raus; aber erst im Dezember, womöglich erst zu Weihnachten als ganz liebes „Christkind“! Übrigens hat man mir zugeflüstert, dass sie mit dem Hatschi lieb und nett geplaudert hat und sich dabei womöglich für einen Nebenjob als Kindermädchen bewarb… ++ Denn schau, der Vizekanzler ist jetzt Hausmann und Papakarenzler und unerhört, er raucht schon wieder, womöglich auch im Kinderzimmer! Nicht nur, dass Papa Hatschi mit Pam flirtete, scheint er völlig überfordert zu sein, sein Klagen über schwindende Feinmotorik überhört man, und so verteilt er wahllos ganz geheime SMS an alle, auch an die Opposition. Angeblich lässt Herbert sofort gegen ihn beinhart ermitteln. Er nannte ihn im Facebook einen echten „Voll-Vitz“ und wird demnächst das Parteiruder übernehmen. Seinem entgleisten Freund riet er in aller gebotenen Öffentlichkeit, nach dem Karenzgeld sofort die Mindestsicherung zu beantragen und sein Vermögen noch rechtzeitig zu überschreiben - mit burschikosen Grüßen, IM HK! ++ Unser armer Innenminister im Stresstest und keineswegs rücktrittsreif! Mit ungeahnten Kräften hält er Österreich im Binnenkrieg: KiND (Kickl’s interner Nachrichtendienst) im Spionagekrieg gegen den BVT! Jetzt bleibt kein geheimer Akt mehr auf dem anderen! Er wird nach seinem, ihm vorausgesagten Sieg dann alle samt den Berittenen kornblumenblau einfärben, im Zuge dessen sie alle ein entsprechendes Erkennungshalstuch wie die Pfadfinder tragen müssen. Übrigens zur Berittenen Polizei: er hat schon Island Ponys bestellt, die stehen derzeit hoch im Kurs, sind etwas kleiner und kälteresistent. Geklärt ist noch nicht, ob es dann auch eigene, markierte Reitwege geben wird. Und wie schon vorhin mal gesagt, der toughe Innenminister verlangt bald die Ausweispflicht beim Interneteinloggen. ++ Irgendein Spaghetti-Politiker radikal aus der Liebesstatt geinstagramt. ++

(Verschnaufpause!)

Eiderente, Stockente, Haubenente und Zeitungsente! Ganslzeit isch ohne End, obwohl die Wildgäns wegen dem Martin scho längst abg’flogen sind; apropos Federzoologie: ++ Ornithologen aufgepasst! Liebe Vogelkundler, es gibt sie! Streicht sie bitte von der Roten Liste, die so lang vermissten Blaumeisen, die haben sich durchgesetzt. Eine mittelgroße Population wurde im Parlament gesichtet und leben in Koexistenz mit massenweisen Kohlmeisen. Zwei türkise Paradiesvögel, zwei einsame Männchen wirken unruhig, könnten Anzeichen für einen Weiterflug in ferne Heimaten sein, oder aber eine Mauser bedeuten, denn es wachsen an manchen Stellen schwarze Federn nach. Kaum noch gemeine Rotfinken im Staatsaviarium, wehren sich ab und an gegen die neue Hackordnung und verteidigen geschickt mit vielen Ablenkungstricks ihre Brutplätze; ansonsten stellen sie sich tot! Paar Grünspechte blieben und haben derzeit keine Futterkonkurrenten zu befürchten. Ebenso geht es den paar Flamingos, die in eitler Wonne mit sich selbst beschäftigt sind, umher schreiten und am Boden nach roten Krebschen suchen. Deren Alphaweibchen steht kurz vor der Eiablage und braucht dringend einen Nistplatz. ++ Michael der II. von Wein an der Donau (hieß früher so!), der „Charismatische“ im Stadtadel genannt, signalisiert dem Emporkömmling, dem zukünftigen Infanten Gernot schon eine „vizetäre“ Zusammenarbeit. Endlich wider Rotschwarz in der Hauptstadt, ein Omen und Wink zum Bund. Darum ist die SPÖ so oppositionell diskret. ++ Und dieser Wrabetz! Die unterbesetzte Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin gegen ihn wegen Verdacht auf Schwarzsehen, die GIS hat ihn erwischt. Eine bewaffnete Observation seiner Wohnung blieb ihm erspart, der Wrabetz erwies sich als überaus gesprächsfreudig und unterzog sich freiwillig einem DNA-Test, wonach er, möglicherweise durch den unsachgemäßen, oralen Eingriff, bis heute unter starkem Speichelfluss leidet. Sein Hausarzt diagnostizierte bereits chronifizierte, orale Inkontinenz und schickte ihm wegen Ansuchen auf Dauerinvalidität zur PVA. Er wird GIS auf Schadenersatz wegen Berufsunfähigkeit klagen, weil ihm jetzt eine unfreiwillige Frühpensionierung mit einhergehender schwerer Depression droht. Seine Gattin hat sich wenig überraschend zu einer Scheidung entschlossen. Offen aber bleiben die unbezahlten Gebühren. Seinerseits droht der künftige Ex-ORF-Boss, falls es zu einem parlamentarischen U-Auschluss käme, sein Recht auf Entschlagung jeglicher Antworten konsequent in Anspruch zu nehmen; er wird sich ob seiner Behinderung durch den durch den „schlitz- und winkelohrigen“ Ainedter vertreten lassen! Bis zur restlosen Aufklärung des Falles, werden all seine TV-Geräte zwar nicht konfisziert, aber jedes mit einer Mattscheibe verklebt! Natürlich gilt für alle beteiligten Personen die Unschuldsvermutung; wir werden weiter berichten. ++

(Eine kleine Chi Gong Übung wäre angesagt und womöglich hilfreich, oder den Rest kalten Kaffee runterkippen.)

… und landet bei der Umwelt…

Man ist geschafft! Täglich rudert man bis zur Erschöpfung im Strudel der Ereignisse und wird dennoch unaufhörlich in seine Mitte gezogen… Doch riet man uns nicht, dass man erst in der Mitte unten ohne viel Plackerei wegtauchen kann? Apropos Strudel und Natur allgemein, ihre schlussendlich unzähmbare Wildheit trotz unserer mühseligen, aufwendigen Zähmungsversuche und raffiniert geglaubten Hinderungen, die wir dann gern Naturgewalten nennen: ++ Ein Jahrhundert-Unwetter in Kärnten und Tirol, also eine säkulare Umweltkatastrophe löst die andre ab. Meteorologische Kapriolen steigen an, verdichten sich. Und, reagiert die Politik? Wäre nicht konsensuelle Weltpolitik gefragt? Präventive, vernünftige, nachhaltige Maßnahmen setzen? Ich merk nix! Außer, dass Staaten mit so genannten „Ökobonis“ in einer Art Bonus-Malus-Wertung handeln. Vor allem Kärnten hat es dramatisch erwischt! Vielleicht ist man endlich einmal ehrlich und gesteht ein, zu viel gerodet zu haben (vor allem Hänge - Muren!), zu viel verbaut zu haben (Bodenversiegelung – verhinderte Wasseraufnahme), zu viel an den Fliessgewässern reguliert zu haben (Begradigung - Beschleunigung); all das sind noch regionale „Verstärkungskoeffizienten“, Potenzierungsfaktoren zum weltweiten Klimawandel. Der ganzheitlich Denkende denkt, wir müssen global handeln; der Schöndenker ist heil froh, kein Betroffener zu sein und redet sich Umweltkatastrophen als regional-meteorologische Ausreißer ein. ++ Wir reden uns unsere halbwegs noch intakte Alpenwelt schön, doch nebenan werden auf Teufel komm raus die Regenwälder abgeholzt und das in einer sagenhaften Geschwindigkeit! ++ Zur linguistischen Verschmutzung, das politisch zentrale Thema zurzeit, da braucht es ein eigenes Unterkapitel und bitte um Verständnis:

(Verschnaufpause!)

… und anderen Verschmutzungen wie „Newspeak“.

 Die neue Redekultur, oder der „Neusprech!“

Ich komme da kaum noch mit, wenn ich nicht sämtlich Gelerntes über Bord werfe und nicht „vereinsamen“, eine zu große Kluft zwischen meiner und den nachfolgenden Generationen tolerieren will, und eins bitte merken: „Net sexistisch wean!“ „Es ist so nice Oida!“, der „Amglish-Scheiß“, gut, „Amglishit“! Es geht nicht mehr darum statt Contenance bewahren „relaxed“ bzw. „Coolness“, statt Gutfühlen und Zufriedenheit „Wellness“ statt Pöbel und Proletariat „Mob“ zu sagen. Das war noch was Besonderes und man vermittelte den aufgeschlossenen Internationalisten. Heute gehören sie längst zur linguistischen „Retro-Moderne“ und klingen wie „geil“ eben nur noch „oldscool“. Bewusst ließ ich das unsägliche „Amglish“ in all den Artikeln ab und an einfließen. In unsere Alltagssprache, im „Everyday-Wording“, hat sich schier unumstößlich der „Yankee-Doodle-Slang“ eingenistet und wir reden bereits eine Art Kauderwelsch zwischen Deutsch und Amerika-Englisch. Zudem die SMS-Kürzelsprache, die sich in der verbalen Kommunikation zu verinnerlichen beginnt. Dabei mutiert die mühsam im Duden erklärte und lustlos gestuckte Grammatik zur Quadratur des Kreises. „Ever!“ Wundert man sich „serious“ (allen Ernstes) über Sprachmangel, Lese- und Schreibschwächen??? Wurscht, nein, „fuck!“, bist nicht „beauty“ (schön) angepasst, bist bald „ugly“ (schierch) angepisst und sicherlich kein „Eyecatcher“, ach, ein Hingucker halt.

Konaschu? Sie auch? Ja, ich esemeste (smste, simste?) es gestern meiner allerliebsten Freundin von allen und sie freute sich auf eine vertrauliche Kopf-Nacken-Schulter-Massage und wurde bitter enttäuscht, als ich lüsternen Blickes durch die Wohnungstür stürmte. Ich dachte diese Dreiwörterkomprimierung heißt: Komm Nachmittag Schustern, was umgangssprachlich zum Beispiel auch pfuschen heißt… Sapperlot, wie untergriffig und sexistisch und pfui! Oh, ganz, ganz wichtig, stellt alles in den Schatten: Das Dritte Geschlecht muss eingeführt und grammatikalisch richtig dekliniert werden. Moment, ich dachte, wir haben eh schon lang „Der-Die-Das“. Die bisherigen, großzügig im Schrifttext tolerierten Gender-Abkürzungen müssen aber in Zukunft in der Konversation in voller Länge ausgesprochen werden. Na, da sind wir jetzt schon ganz gespannt, wie dann die erhoffte Aufmerksamkeit bei einer Rede ausfällt. Ja, liebe Leute, es geht ja nicht mehr um Inhalte, sondern ums korrekte und nette, respektvolle und antisexistische Sprechen. Darf ich dennoch Vorschläge bringen? Danke! „Frann“ bzw. „Mau“ als Anrede. „Feman“ bzw. für quasi extraterrestrisch „Extraterrest“, oder „Extrast“. Bitte zeitgerecht im engeren Kreis darüber diskutieren und Vorschläge ins Netz stellen zwecks Einigung.

So, ich gehe aber noch weiter und verlange nach demokratischem Befinden, mein Recht auf spontane, freie Geschlechterwahl! Mir ist heute zum Beispiel nach, also ich habe jetzt Lust auf das Natur, den Philosophie, die Himmel, den Sonne (übrigens, nur im Deutschen weiblich!) und die Mond! Ha, so weit seid ihr noch nicht, wat? Aber aufs Geniale, überhaupt die ewig zankenden, verstrittenen Geschlechter samt lästiger Artikel wegzulassen und sich die mühseligen Deklinationen zu sparen; also geschlechtslos reden, da schaut ihr weg, wat? Weil ihr lieber an essenziellen Themen vorbei weiterzankt und euch beflegelt, rügt und bestraft. Gut, ich liefere Beispiele: „Lieber Schatz, eine Tasse mit frischem Kaffee steht auf dem Tisch in der Küche!“ Klänge das jetzt schlechter?: „Lieb Schatz, Tasse mit frisch Kaffee steht auf Tisch in Küche!“ Oder: „Das Problem jeder Sprache und ihren Begriffen ist die Varianz ihrer Auslegung.“ Zukünftig: „Problem Sprache und Begriffe ist Varianz Auslegung.“ Na, ist doch ebenso verständlich, wat? Bitte, reißt auch an die Riemen und bleibt’s peacy oldscool. Danke!         


Fazit von der Seele geredet

„Wenn wir uns nicht bald zu einer Lösung aufraffen,
wird es einen gesellschaftlichen Crash geben!“

„Ja, genau! Da muss was geschehen! Da hätte schon längst was geschehen müssen!“ „Und was ist, wenn der Crash die Lösung ist?“ In einer Diskussion sorgte diese Frage für minutenlange Stille. Denn genau das wollen wir ja vermeiden, die Katastrophe, den Kollaps, die Katharsis, aber klar, ohne die Anstrengung einer Lösungsfindung, einer wirksamen Strategie, die einer Veränderung unserer individuellen wie kollektiven Lebensweise. Wir wollen uns die bittere Wahrheit – die, seit Menschen gedenken skizziert am Reißbrett der Macht mit unwesentlichen Korrekturen im Laufe der Zeit - süß reden, schließen wie gewohnt Türen und Augen, stecken den Kopf unter den weichen Daunenpolster und hoffen, dass der Sturm spurlos an unserem Haus vorübergeht, dass die pfeifende Bombe doch lieber den Nachbarn erwischen möge, dass der Herrgott es schon richten wolle.

Bumerangzauber

Wir überziehen das Gegenüber mit dem Fluidum des guten wie bösen Zaubers und lassen uns reflektierend von seiner Magie erfassen und erklären sie uns als seine magischen Ausstrahlung, seine Aura, dieses umwerfende Charisma. Wir machen den Hügel zu unserem eigenen Kultplatz, nennen ihn Kraftort und glauben an dessen überirdische, esoterische Wirkung. Wir sagten einst Hexe zu ihr und schon hatte sie etwas Teuflisches an sich. Die Psychologie spricht von Projektion und Übertragung. Wenn die herrschende Politik gegen subversive Gruppierungen, Sekten, organisierte Gesinnungsgemeinschaft in den Krieg zieht mit dem Vorwurf und der Anklage, dass diese sich ungerechtfertigter Verschwörungstheorien  bedienen und auf Menschenfang aus sind und gegen den Staat aufwiegeln, dann wollen wir es glauben! Weil die uns schon in der Schule eingebläuten Werte die guten sind! Ich glaub’s nicht ungeprüft! Und ich lasse mich von nichts und niemand lenken! Denn ich verabscheue grundsätzlich Führergehorsam, Fremddenken, Zwangsbeglückung und die in all ihnen, die Eskalation antreibende Hetzerei! Aber ich glaube an den respektvollen Umgang als Präventiv für den Frieden!  

Zur Suche gezwungen

Wenn man außerkirchliche, außerreligiöse bzw. „außergesellschaftliche  Konventikel“ mit Strafandrohung verbieten will, weil sie kundtun, dass die gegenwärtige Weltordnung eines scheinbaren Chaos, die zum Beispiel die Menschheit dezimieren will (Guidestones in Georgia!), dann frage ich schon vice versa: Welchen Eindruck hinterlässt die herrschende Weltordnung denn? Dass sie bemüht ist, für Gewaltlosigkeit und Frieden einzutreten? Dass ihr Gerechtigkeit und Menschenrechte wirklich wichtig sind? Dass sie alles daran setzt, dass Kinder auf der ganzen Welt glücklich heranwachsen können? Den Massenhunger ernstlich in den Griff kriegen will, ihn schon längst hätte vermeiden können? Dass sie Antworten hat auf den sich weiter zuspitzend prekären Arbeitsmarkt? Für sorgsamen Umgang mit der Natur zu sorgen, dass ihr der Erhalt, zumindest die Schonung einer natürlichen Umwelt wichtig ist? Ehrlichkeit und Offenheit am Weg in die Demokratie ihre Prämisse ist, die sie uns als Tugend vorlebt? Welche Perspektive hat sie für uns? Die Auserwählten „übergipfeln“ sich regelrecht und nix kommt dabei raus, außer sich weiter im Morast der Gier durch Unglaubwürdigkeit, Korruption und Konzeptlosigkeit zu profilieren.

Dass sich heute wieder mehr (erneuter Trend!) Menschen zu Sekten und überparteilichen systemkritischen Gruppen hingezogen fühlen, ist hausgemacht, weil das gegenwärtige Politsystem des börsennotierten, entfesselten Marktes auf brisante Fragen nicht befriedigend antwortet, ja gar nicht dazu bereit scheint, sich in Widersprüche verstrickt. Da faselte unser Ex-WKO-Leitl von der Notwendigkeit einer noch vermehrten Entfesselung und hält sich für besonders intelligent? Natürlich hat es nicht mit Intelligenz zu tun, das weiß auch er, sondern mit opportuner Skrupellosigkeit! Wenn auch all die Weltreligionen den Lauf der Dinge in diesem Kontext des freien Marktes nicht zu bändigen vermögen und als auch nicht wollen, dann…  

…folgt es wie das Amen im Gebet: Der Mensch macht sich auf die Suche und erhofft sich von den wie närrisch sprießenden Sekten (Er-)Lösungen in Bezug auf Zukunftsperspektiven, oder den Heiland, der uns von der Sünde des blindwütigen Konsums befreit, uns rein wäscht, weil wir selbst nicht mehr dazu in der Lage sind. An jeder Ecke ein Stand mit seinen „Schießbudenfiguren“, da gibt’s die noch christlicheren Christen, dort lädt Scientology ein, an anderen alte und neue „okkulte Gruppierungen“, überreligiöse Betgemeinschaften, Hinterzimmer-Komplotte und andere politische Radikalorganisationen! Das agierende System provoziert und produziert ja geradezu deren Gründungen und malt sie uns als willkommene Feindbilder an die Wand! Immer das gleiche… Ich kann doch nicht an mich gestellte Fragen und an mich gerichtete Erwartungen ignorieren, die Antworten verweigern, wenn nicht schon zugeben, keine zu haben, und dann böse sein, wenn man sich von mir abwendet und sie beim anderen zu finden hofft. Und ich zynischerweise dann noch Verbote mit Strafverfolgung über sie verhänge. Ja, nicht ich bin schuld, weil ich so schwach bin, nein, der andere ist böse, weil er so stark ist, ja genau, darüber müssen wir noch ausgiebig jammern!

Verbots-Effekt: Hilft das Verbieten generell? Verbote und Gebote. Unser Alltagsleben ist gespickt davon! Und sie mögen grundsätzlich eine Ordnung erhaltende Berechtigung haben. Aber das Maß ist längst voll! Erinnern wir uns bitte geschichtlich ans Bibelverbot zu Beginn der europäischen Christianisierung nach katholisch brutaler Machart. Sofort stieg das Interesse an den heiligen Schriften ungemein. Ich weiß schon, man befürchtete in den, sich bald im Umlauf befindenden Übersetzungen in sämtlichen europäischen Landessprachen revolutionäres, eingeflochtenes Gedankengut! Und wer, außer dem Hoch-Klerus, war des Arameischen und Hebräischen bzw. Lateinischen und Griechischen lückenlos mächtig? Nicht mal der Hoch-Adel, der hob sich „feun nobliert“ mit Französisch über die anderen und glaubte allein damit gebildeter und intelligenter zu sein als die „Niederen“!  

Als man die Heilige Schrift erlaubte, durfte man in den jetzt verfügbaren und  zensurierten Ausgaben zwar ungestört lesen, wenn man es beherrschte, doch im Endeffekt änderte es an der fortgesetzt grausamen, mörderischen Indoktrinierung nix. Ob Verbot oder Erlass, die alte Macht ließ weiter bluten… Und heute? Wenn man das Wort Hitler verbietet, kein Hakenkreuz zeichnen, „Mein Kampf“ nicht besitzen, und die Hand zum Führergruß nicht heben darf, verhindert man dadurch den Faschismus? Es ist geradezu lächerlich und kindisch. Die einzige Waffe gegen das Reaktionäre, gegen jegliche nationalfaschistische Wiederbetätigung, gegen Gewaltherrschaften allgemein ist Bildung, Bildung, Bildung durch weitgehend unmanipuliertes Denken, Denken, Denken! Um einen „Heidegger“ beispielsweise in Frage zu stellen, muss man sich mit ihm auseinandersetzen. „That’s it!“

Was unterscheidet letztendlich den Dämonenjäger vom Dämon, den verbissenen Sektenverfolger von der fanatischen Sekte? Arbeiten beide nicht wie Zeloten, wie total fixierte Eiferer im Widerstreit? Weisen beide nicht dieselbe Charakterstruktur auf? Sollten wir nicht bekennen, dass wir uns lediglich in oder nach einer der konkurrierenden Sekten bewegen. Wenn wir über andere he(e)rziehen, sollten wir einmal darüber grübeln, von wem oder was wir uns die ganze Zeit hinterher ziehen ließen! Es ist längst Zeit, darüber zu denken, unser oft viel zu hitziges, voreilig kompensatorisches wie ersatzweises Agieren zu bedenken. Wir kratzen emsig an der Oberfläche anstatt in die Tiefe zu gehen und freuen uns über seichte Lösungen. Wir lösen eine Krise, wie zum Beispiel die serienmäßig auftretenden Finanzkrisen, eigentlich nur bis zur nächsten.

Bevor ich mit meiner Kritik am Schönfärben ende, möchte ich in Erinnerung rufen, dass ein Freidenker „philosophische“ Ansätze zeigt, ein Philosoph im klassischen Sinn aber nicht automatisch ein Freidenker sein muss (wie z.B. Heidegger). Ein Freidenker ist aber ebenso nicht jemand, der besser denkt, sich gescheiter fühlt, sondern sich das uneingeschränkt analytische Denken erlaubt, keinesfalls mit fremden Theorien abspeisen lässt.     

Epilog des unbeschreiblich Schönsten,
das dann zu dir kommt, wenn du am wenigsten damit rechnest.


Epilog des unbeschreiblich Schönsten,
das dann zu dir kommt, wenn du am wenigsten damit rechnest.

Die schönste Poesie ist die, die nie geschrieben wurde…

Sie liegt wortlos in unserer Natur. Es wäre meiner Ansicht nach anmaßend, wenn ich sie mit Gedichten und Anekdoten zu übertreffen versuche und damit etwas vorwegnehme, das jede und jeder selbst finden und beschreiben kann. Sie sind so flüchtig, so scheu, so fragil, so unvorhersehbar spontan, dass du sie nicht mal auf einem Foto, wie du es im Moment empfunden, festhalten kannst. Erschrick sie nicht mit lauten Worten, verletz sie nicht mit billigen Versen. Ich erlaube mir trotzdem paar tiefgehende Ereignisse so gut ich kann zu schildern: 

Der azurblaue Schmetterling: Ein heißer Mittsommertag, strahlend blauer Himmel, Baden angesagt. Gegen Mittag parken wir beim Tullner Aubad und begeben uns zur Eintrittskasse. Noch am Parkplatz erspähen mein 6jähriger Sohn und ich einen ziemlich großen, leuchtend blauen Schmetterling vor uns durch die Lüfte schaukeln. Beide bleiben wir stehen um dies faszinierende Schauspiel weiter zu beobachten. Das Flatterding tanzt neckisch vor unserer Nase rum. Ich frage meinen Sohn, ob er ihn sich auf die Hand setzen lassen wolle. Ja. Ich riet ihm, den Arm vor sich auszustrecken und die Hand nach oben zu drehen und ganz ruhig zu bleiben, sich nicht zu bewegen. Es dauert nicht allzu lang, setzt sich der Schmetterling glatt auf seine offene Hand. Klappt seine Flügel aus, schließt sie wieder, vollführt diese Übung mehrmals. Als wolle er seine ganze Pracht demonstrieren. Azurblau glänzende Flügel, die hinten in zwei spitz zulaufenden Schwänzen enden, dunkelblau umsäumt, die Sonne zaubert silberne Glitzerpünktchen drauf. Mein Sohn stand noch immer wie erstarrt mit vorgestrecktem Arm da, als das Prachttier schon längst nicht mehr zu sehen war.      

Die alte Krähe bedankt sich: Auch Tiere haben ein Herz und bedanken sich bei Menschen, die ihnen gut gesinnt und gebefreudig sind. Seit einigen Jahren wird meine alte Mutter von einer vermutlich alten Nebelkrähe besucht. Weiße Federn umzieren bereits ihr Haupt und geben ihr eine entsprechende Würde. Sie ist auffallend groß. Täglich kommt sie ans Fensterbrett, um sich Leckereien zu holen und sie und meine Mutter kommunizieren. Sie hat ihre krähentypische Scheu verloren und bleibt sitzen, wenn sich meine Mutter ihr nähert. Beide haben eine innige Beziehung zu einander aufgebaut. Eines Tages kommt sie mit etwas im Schnabel angeflogen und legt, eine geöffnete Erdnuss, ihr hinters Fensterbrett. Meine Mutter war sprachlos und Tränen rannen ihr über die Wangen.

Meine Tochter: Sie konnte schon als Kleinkind jedes noch so griesgrämig dreinblickende Gegenüber in den Öffis zum Lachen bringen. Eine Hetz, mit ihr unterwegs gewesen zu sein! Und ich bewundere heute noch ihren Entscheidungswillen, den sie damals schon als Kleine beispielsweise im Supermarkt bewies, nachdem ich ihr aus dem Regal etwas aussuchen ließ. Sie gehörte nicht zu denen, die dann alles wollen und überfordert in Hysterie ausbrechen und zeigte immer zielbewusst auf eine ausgewählte Ware. Julia, ein hochintelligentes Wesen, das schon mit 12 philosophisch zu schreiben begann und ein fantastisches Rhythmusgefühl hat, herrlich zu parodieren vermag und voller ungeahnter Energien steckt. Ja, ich weiß, die eigene Tochter ist immer die Beste von allen!            

Sohn und Vater in derselben Liga: Eines Tages, bei einem Wienerwald-Ausflug blieb mein damals knapp 14jähriger Sohn abrupt stehen, drehte sich zu mir hin, sah mir offen in die Augen und fragte: „Vati, wichst du auch?“ Ich war kurz perplex, musste fürchterlich grinsen und gab unumwunden zurück: „Der einzige Unterschied ist: Du bist ein junger und ich ein alter Wichser!“ Er schien nun sehr beruhigt und wir machten uns weiter auf den Weg. Auch ich war ungemein beruhigt, dass wir scheinbar keine Barrieren zwischen uns aufkommen ließen. Tom, ein hochintelligentes, weit blickendes Wesen mit musikalischer und graphischer Begabung und ein bewundernswerter Ruhepol. Ja, ich weiß, der eigene Sohn ist immer der Beste von allen!           

Trotz wunderbarer Dinge, die ich immer noch erleben darf, macht mich die heutige global-gesellschaftliche Situation traurig. Ich verstehe Leut’ nicht, die einem zwanghaft ins Paradies „scheißen“, oder es nach ihrem Sinn umgestalten müssen. Da kommt Wut hoch. Im Sinne Hans-Peter Dürr’s (Physiker, Essayist) Mutter, sollten wir den Mut aufbringen zu solchen Menschen hinzugehen, um sie um Erklärung zu bitten, weshalb sie das tun! Diese Intervention stoppt zumindest mal ihr zerstörerisches Tun und kann sie zur Besinnung bringen. Kürzlich vernahm ich wieder einmal: „Der Mensch braucht die Erde und Natur, umgekehrt nicht!“

Wir alle hätten uns was Besseres verdient, als eine Mutter Erde, die dermaßen von unseren Artgenossen traktiert wird und bereits „Krankheitssymptome“ aufweist! Und doch eine gelungene Oper ist, die kein Opernhaus braucht: Karl Jenkins hat es mit seinem Adiemus“ auf seine Art beschrieben:

https://www.youtube.com/watch?v=aL8kZ-iVk90

Geben wir nicht auf, daran zu glauben und in diese Richtung wie auch immer zu „arbeiten“…, egal ob wir dabei an einen Gott oder an die Vernunft denken! Apropos, Vernunft, jetzt noch schnell den Unernst der Unvernunft hervorgeholt:  

 


Tipps für Bücher und mehr

„Doch wer die Wahrheit sagt, solle sterben!“, von Josephine Papst (2013); Wissenschaft zwischen Integrität und Kriminalität. (Ein todernster Tipp!)

https://www.pressetext.com/news/josephine-papst-ueber-wissenschaftsalltag-zwischen-integritaet-und-kriminalitaet.html

„Das Maskenspiel der Genien“ von FHO (Fritz von Herzmanovsky-Orlando; irgendwie passt es mir zum Aussendungstitel.

Aber jetzt aufgepasst und Vorsicht, könnte…:

„Sprengfalle Buch? Oder: der Terrorist als unscheinbarer Buchhändler?“ von Ulli-Sieghild Menns (wahnsinnig raffiniertes Pseudonym!) für die hübsche Tochter, die nix von ihrem dahingehend ebenso ahnungslosen Vater wusste; schon nach der Ankündigung vollkommen abgegriffen und vergriffen; der schockierende Titel weckt auf raffinierte, ausgefuxte und höchst gefinkelte Weise unsere Aufmerksamkeit. Und täuscht, nicht enttäuscht! Gag-Gag-Gag! Auf wenigen unverwüstlichen Pappseiten, in A5-Heftformat, wird in groß- und fettgedruckten Stichworten, ohne Punkt und Beistrich und lästiger Groß- Kleinschreibung, beinhart beschrieben, dass eben Trug, Verwirrung wie Ahnungslosigkeit einen nicht gleich aus der Bahn werfen müssen. Dass Herkunft und Hintergründigkeit vordergründig mit allen Konsequenzen bis zum Ende gelebt werden können; dass man darüber, wenn diesem Handwerk noch mächtig, auch schreiben darf. Ein „Must-buy-now“! (Anlass ein unvorhersehbar, exzessiv durchblödeltes Gespräch mit „Mr. Booker“, der mir zum Beispiel auch bei der Buchtitelerfindung von „Kickl’s Ägiden“ zur Seite stand! Danke! Bei folgendem aber nicht:) 

„A g’schtickte G’schicht – umgarn dein Buch – Anleitung zur neuen Schreibart“; ein Renner für Schreib- und Lesemüde, jedoch ausschließlich für Menschen mit sämtlichen Garn- und Metalltoleranzen. Sticken sie ihre Biographie und schenken sie weiter! Das Fachwerk enthält leicht übertragbare Textvorschläge! Manch Personaler könnte von der „Bewerbung Neugarn“ beeindruckt sein! Es wird jeder Buchstabe dreidimensional und feinmotorisch, somit noch ganzheitlicher erfasst; Maria Montessori hätte sicherlich das Vorwort geschrieben, nicht gestickt! Ein unvergleichliches Werk für eine unermessliche Breitbandzielgruppe, vom KiGa-Kind bis zum Pflegeheiminsassen. Für hilfsbedürftige Senioren erzielt es neben dem geistigen Training, quasi als Add-Effekt, die Wiederbelebung und Erhaltung der Feinmotorik; bei Marcumar-Patienten ist aber bitte höchste Vorsicht geboten! Dieser Knüller liegt bereits in jedem Stoff- und Buchladen auf.

„Saure Zeiten - Sauerbier!“ Nein, kein Buch! Habe unlängst davon geträumt, dass ich beim Bräuen dieser Bierkultur dabei war, nur nix mitbekommen habe. Als ich aufwachte, sah ich im Internetlexikon nach und tatsächlich, habe ich es nicht nur erträumt, es gibt es wirklich und feiert neue Umständ’! Die Berliner Weiße erlebt eine Wiedergeburt… Prostfein!


Jetzt endlich:

Gute Adressen!

Auch zur Erhaltung der Meinungsvielfalt!

Die wahre Bildungsreform beginnt im eigenen Kopf!

Von den Aktiven Arbeitslosen Österreich - über die traurige Wahrheit am Arbeitsmarkt; immer wieder äußerst wichtige Aktionen gegen das herrschende Unrecht an Arbeitsmarktausgegrenzten und „Erste Hilfe“ für Betroffene:
http://www.aktive-arbeitslose.at

Von der Solidarwerkstatt – für ein freies, solidarisches, neutrales und weltoffenes Österreich! https://www.solidarwerkstatt.at/

Von Amnesty International:
https://www.amnesty.at/

Von der Volkshilfe – für ein Mitleben statt Überleben:
http://www.volkshilfe-wien.at/cms/cms.php

Von „Jo’Mei“ - ein barrierefreies Zusammenleben erfordert „barrierefreies Denken“: http://www.bmin.info/WordPress/NR.html

Von SHG-Mobbing, Graz - für eine Gesellschaft, die kein Mobbing mehr nötig hat: http://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at/ plus https://www.mobbing-konkret.at/about/

Vom Verein „Epicenter.Works“ (alt AK-Vorrat) - für menschenrechtskonformen Bürgerschutz:  https://epicenter.works/

Vom Verein „Aufstehn“ - für eine gemeinsam zum Frohsinn veränderbare Gesellschaft: https://actions.aufstehn.at/

Von Lobby Control, DE - gegen Wirtschaftslobbyismus im Parlament!
https://www.lobbycontrol.de/

Von Campact, DE - Politik muss in Bewegung bleiben - eine Kampagnen- und Aktionsplattform!
https://blog.campact.de/

Von WeMove.EU - eine Bürgerbewegung für ein besseres Europa! 

https://www.wemove.eu/de

Von NPR-NEWS – wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
http://npr.news.eulu.info/

Von kontrast - gute Nachrichten der SPÖ!
https://kontrast.at/

Vom „ULP-Stick“ - für zwangsfreie Kritik, konstruktive Lösungsvorschläge und Kooperationsdenken:
http://kritisch-konstruktiv.over-blog.de/2016/01/2016-das-jahr-der-verschlusselung.html

Vom „Info-Sperber“ – der sieht, was andere übersehen!
https://www.infosperber.ch

Im „Querdenk-Modus“ – angstfrei sagen können und wollen, das, was man denkt; nur so kann Demokratie funktionieren!
http://quer-denken.tv/

Morgendämmernde Alternativen zu den „Westside-Stories“:
https://deutsch.rt.com/ plus: https://de.sputniknews.com/

Vom « Andy-the-neighbour » angeregt: „Schreib auf und wirf ein, was dich bewegt“:
https://rundbriefkasten.wordpress.com/

Von Dipl. Päd. Maria Liedermann - Ganzheitliche Heilkunde, Gesundheitsberatung, diese außergewöhnliche Frau hat nicht nur meinen Kindern erfolgreich geholfen!
http://www.liedermann.at/cms/

Von DDr. Ferdinand Sator - ganzheitlich behandelnder Kinderarzt in einer Praxisgemeinschaft der therapeutischen Vielfalt, F. Sator war viele Jahre unser Kinderarzt des Vertrauens! http://www.praxisgemeinschaft161.at/

Von Arche Noah - altes Bio-Saatgut erhalten!
https://www.arche-noah.at/

Von Sepp Holzer - Der „Agrarrebell“, Alternative Lebens- und Ernährungsweisen: http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=129

Wohnen Plus! - Der Täter, wenn gerade der Gärtner absent ist, ist immer der Koch!
http://wohnenplus.at/

Gesendet mit herzlichen Grüßen

als eine Art Autorenblatt. Von einem „besessenen“ Analytiker, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden?

Mit diesen eigentlich recht unkomplizierten Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen als Polemiker, „Pamphleteur“ und „Kalaue“, der leidenschaftlich gern und ausgiebig ausschweift, was ich meinen, nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“ verdanke. Es kommen Wut hoch und Zuversicht auf, wenn ich so in die Menschenwelt blicke. Zu meinen „Anthologien“ gesellen sich bisserl Satire, Ironie, Zynismus und Sarkasmus. Dabei bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, suche dabei nach längst vergessenen Worten, stehe zu meinem Faible für Metaphern und stelle an mich den Anspruch, mit Worten grell, deftig-heftig, schockierend-dramatisch zu malen zu versuchen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen. Ständig begleiten mich Notizblock und Schreibzeug, weil ich eine für meine Passion typische Marotte habe, Angst, meine launischen, unvorhersehbaren Einfälle zu vergessen! 

Am Ende meiner Sendungen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der  Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das ureigentliche Menschenrecht - WWW.RE-SPECT.AT!

Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Die gemeinschaftlich zu gestaltende Politik ist längst abgesackt in eine reflexiv verwaltende. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen, die alles zu übergrinsen trachten und sich selbst der Lächerlichkeit preisgeben.

In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche.

Also gut, ich gestehe, ich sehe mich als frei ordinierenden Mystiker und Demokrat - Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als exakter Beobachter und unkonventioneller, dramaturgischer Denker zu bedenken. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle. Und, ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist.

Meine Aussendungen sind so eine Art Auseinandersetzung in Selbstmoderation mit ständig uns umschwirrenden Ereignissen. Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange dazu Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden. Insofern nehme ich auch keine „anhaftende“ Verantwortung für anderswo veröffentlichte, modifizierte Aussendung, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte. Das versendete Original wird immer abgespeichert! Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account!

Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis! In knietiefer Verbeugung:

FIN

>> Fulfill Jack’s request! << (345. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Sun, 28.10.2018 - 21:07
Body

© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, Ende Oktober 2018

Auch diese elektronische Nachricht darf ungelesen gelöscht werden!

Inhalt:

  • Könnte als Vorwort durchgehen
  • Die Spielanleitung verloren
  • Spielregeln und Regie
  • Drozda druckst herum
  • Wer braucht noch die Sozialdemokratie?
  • Und wieder donnert es wöchentlich
  • Der Schmäh von der direkten Demokratie
  • 3-Punkte-Garantie
  • Das Phantom der Hotline
  • Der Wanzentanz
  • Blitzlichter und stillose Blüten
  • Korrekturen zur letzten Sendung
  • Buchempfehlungen
  • Anstatt des Autorenblatts

Könnte als Vorwort durchgehen:

Einem, nein zwei ganz lieben Freunden zuliebe, versuchte ich mal eine Aussendung mit durchgehend positivem Flair zu gestalten, ihr Frohgemut einzuhauchen, den Wirbelsturm ein laues Lüfterl scheinen zu lassen, sozusagen dem geforderten Anspruch auf Gemütsstabilisierung gerecht zu werden. Heißt in ernüchternder Wahrheit, den höchst sensiblen Leser des unberechenbaren „Sentimenttypus“ im langweiligen Zustand zwischen deprimiert und manisch zu halten versuchen. Man liest dahin und bleibt sediert bzw. völlig entspannt bis phlegmatisch, also derart emotional schwankungsminimiert, dass man in den nicht ganz ungefährlichen Zustand der Apathie, der völligen Gleichgültigkeit verfällt, die hingegen von Allgemeinheit als gesellschaftsfähig erachtet wird. Mal sehen…

Doch, wie las ich kürzlich beim Wiener Pflückdichter: „Der Denkende ist  gegen das Denkende!“ Das Denken, der unstillbar geistige Hunger, ist eine durchwegs positive Eigenschaft bei Lebewesen, das den Anreiz von Divergenzen, Kontrasten und Gegensätzen braucht, eine nicht sichtbare Energie, die im Grunde genommen von den gegebenen Polaritäten erzeugt wurde und zwischen ihnen fluktuiert und unheimlich kreativ arbeitet. Wie der Neurowissenschaftler M. Spitzer meint, passiert qualitatives Denken durch die Bereitschaft zur mengenmäßig größtmöglichen, bewussten Wahrnehmung und ihre Verarbeitung und ist doch wiederum nur Denken von bereits Gedachtem, was dem Begriff Nachdenken unbeabsichtigt die richtige Bedeutung beimisst. 

Ist nun der positiv Denkende nicht Schlechtes wegdenkende? Geht das überhaupt? Wenn ich sage, ich denke nicht mehr an Negatives, dann habe ich es lediglich in mein neuronales Archiv nur weggeräumt, wohl im Wissen dessen. Im Auge des Tornados ist völlige Windstille, doch rundum herrscht Verwüstung. In der Mitte des Strudels herrscht kein Sog, doch außerhalb des Zentrums kann er tödlich wirken! Der Liebe Augustin hat in der Pestgrube die Pest überlebt, wohl auch deshalb, weil er so b’soff’n war! Doch rund ums verteidigte, „persönliche Paradies“ bleibt das schlechthin „Böse“ allgegenwärtig und zwingt uns fortan zu Entscheidungen, zumindest zum Denken.

Alles sehr kompliziert, womöglich deshalb, weil wir der Theorie des Genialen im Watschen-einfachen nicht so ganz trauen wollen, weil wir doch gerade dazu erzogen wurden, das verkomplizierte Denken doch den Experten zu überlassen und nicht den schlauen Pferden. (Denn die werden bald von gehorsamen Uniformierten geritten…) Das wäre auch eine Überleitung zu einem Machtinstrument: Lasse das Einfache kompliziert erscheinen und biete für erbrachte Gegenleistung Lösungen an. Du fungierst sozusagen als  schlussendlich teuerster Übersetzer. In Folge jede Menge Erklärungen und Rezepte für ein gutes, einfaches Leben gegen „bisserl“ Entgelt, versteht sich:    

„Die Spielanleitung verloren…“,

meint dieses Mädchen: https://www.christinavondreien.ch/

Eine „Gesellschaftsreformerin“ der jüngsten Art,

vom „Tegernsee“ schon (zu) oft empfohlen.

Deshalb fühle ich mich veranlasst, darauf zu reagieren und relativiere das vermeintlich mir anhaftende Negative ob meines wachsamen, kritischen und prüfungsfreudigen Verstandes und bemühe mich, meiner großspurig angekündigten Absicht halbwegs zu entsprechen: Also gleich vorweg, nicht zwingend negativ ist, dass ihre lebensbejahenden Botschaften in unsicher sanft klingenden, wie in pastellfarbenem Plüsch gebetteten Worte, zu den unzähligen Heilsbotschaften anzureihen sind, die in Hülle und Fülle in aufwendigster Originalität permanent durch Medien geistern. Ebenso wenig negativ ist, dass wir schon lang genug davon in sämtlichen Literaturen zur Hand haben von was weiß ich noch alles an existierenden Weisheiten und Denkergüssen, wie die von Kant, Hegel, Adler, Kopernikus, Zarathustra, Gandhi, Mohawk, Banyacya, Mandela, Ringelnatz, Mann, Sartre, Kästner, Ringelnatz und noch weit mehr an Geistesblitzen von so vielen anderen Persönlichkeiten – ein Leben würde nicht reichen, all diese in sich gedanklich aufzunehmen.

Das Intellektuelle, das Imaginäre und Visionäre

haben ihren rentablen Marktanteil bekommen.

Nur für uns und die Ewigkeit konserviert! Zu erstehen in anlassbedingt kostspieligen Ausführungen, Sondereditionen, also edel gebunden, oder nicht wesentlich günstiger aus dem Internetshop herunterladbar. Das wirklich Positive daran ist, dass man die Möglichkeit, die Wahl, die Option und dergleichen hat, sämtliche philosophischen und prophetischen Klassiker und ihre Nachfolger, all die „Neuheiligen“ wie auch diese hier, wieder zu vergessen – ist legitim! Und ehrlich gesagt, geht es mit unterschiedlichster Wortwahl und Poesie nicht um Gerechtigkeit, Liebe und Respekt und unserem ewigen Befreiungsschlag aus anerzogenen und gewohnten Konventionen und um die Entfesselung von der angeblich so menschlichen Widersprüchlichkeit? Ich unterstelle uns allen die Sehnsucht nach Klarheit, Direktheit und Glaubwürdigkeit… aber: „Lache das Leben, vielleicht lacht es wider!“ (übrigens von J.P. Sartre)   

Ihre kleinkindliche, im Interview kaum hörbares Fispern und Lispeln, als käme sie aus einer noch unentdeckten Dimension, weist kaum ein Timbre (Schwingung, Höhe, Tiefe und Lautstärke) auf, was mir gleich irgendwie im Bauch aufstößt, mich stutzig mach, weil leise und warnend im „Denkherz“ die Glöckchen bimmeln und ich mich sensorisch, also mit allen Sinnen distanziere. Der sichtlich „entrückte“ Moderator nickt zu ihren Worten fast schon aufdringlich fleißig, dass einem das Gefühl widerfährt, er erspähe schon durch sie im nächsten Moment das Elysium, zumindest erwarte er die dahingehende Offenbarung. Zwei Interviews:   

https://www.youtube.com/watch?v=PAivYLmPk0s&feature=youtu.be

https://www.youtube.com/watch?v=5tbTqsPMNpY

Christina mit ihrer Mutter im Interview, die ihre Tochter promotet und managt und ihr Lebenslauf:

https://www.youtube.com/watch?v=cZt16Q0YNLE

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernadette_Meier-Br%C3%A4ndle

Jede Menge Seminare, Veranstaltungen stehen am Programm, einen ausgebuchten Eventkalender findet man gleich zu oberst auf ihrer Website – alles gegen stolze Eintrittspreise, klar – und bereits zwei gebundene Bücher zu den üblichen Marktpreisen sind erwerbbar. Klar, auch der Prophet muss von etwas leben, wenn nicht durch „redlicher Hände Arbeit“, dann durch seine Worte; das Pharisäertum ist heute sogar lukrativer denn je... Solche Gestalten kenne ich zur Genüge und lege sie gelangweilt beiseite. Ich gehöre zu den „alten Deppen“, die auf so etwas nicht mehr reinfallen, nur, weil Christine sooo jung (17) und so süß ist - von wegen gebotener Altersweisheit…

Die kleine Prinzessin, das Indigokind bzw. Kristallkind, das heilige Mädchen von Dreien, hat sich im System gut platziert und erfährt darin die „handelsübliche“ Toleranz. Das zart flackernde Sternchen hat sich mithilfe eines smarten PR-Teams gut und raffiniert in der Esoterik-Branche vermarktet, wo sie zurzeit scheinbar an oberster Stelle rangiert. Bald wird es Wallfahrten geben und Pilgerströme werden nach Uri Geller einst das brandneue Schweizer Mirakel aufsuchen wollen; „Christine de Mosnang“,  die mögliche Reinkarnation der „Heiligen Johanna von Orleans“, die in Kindestagen visionäre Jeanne d’Arc, so steht’s geschrieben.

Für Maier-Brändle Jr. und ihre Macher – dazu zählt erstrangig ihre geschäftstüchtige Mutter - durchaus positiv und höchst rentabel. Genauso gilt dies für ihre bedingungslosen Anhänger, die sich ewiges Lebensglück und Erlösung erhoffen. Dem Mädchen kann ich nur wünschen, dass sie all diesen Rummel so unbeschadet wie möglich überlebt und sich von dem aufgezwungnen Korsett einer PR-Maschinerie zeitgerecht befreit. Denn sie fährt auf Glatteis, das nicht nur ob des Klimawandels gefährlich dünn ist.    

Sogar das ansonsten sehr kritische Psiram-Portal (vernichtende Worte gegen den alten Apachen RJ Silverbird) schreibt über das Wunderkind regelrecht begeistert. Angeblich, so wird über sie geschrieben, beherrscht die Halbwüchsige jetzt schon sämtliche universitären Geistes- und Naturwissenschaften, ein interdisziplinäres Genie, und liefert darüber hinaus bahnbrechende Erkenntnisse. Nur, ich konnte solches, außer paar Standardbegriffen, die man überall nachlesen kann, nirgends so wirklich raushören.

All das Getue und die blinde Frömmelei rund um sie beeindrucken mich keineswegs und je öfter ich sie höre, je weniger kann ich sie ernst nehmen und habe Christina für mich ad acta gelegt. Also selbst Schuld, wer dieser Inszenierung auf den Leim geht und irgendwann mal furchtbar enttäuscht aufwachen wird. Denn ob 3-Christina bewirken kann, dass politische Vernunft in diese Welt einzieht, der Hunger verschwindet, die sinnlosen Waldrodungen wie überhaupt all die aus Gier verursachten Naturzerstörungen enden, genmanipulierte Nahrungsmittel verboten werden, Korruption keine Tugend mehr ist, die Kriege, Gewalt und Folter aufhören… tja, tut mir Leid, das glaube ich nicht.      

Zurück zur Philosophie des „redlichen Broterwerbs“. Irgendwo steht, das die wirklich guten Worte keinen Marktstand haben, kein Preisschild tragen, oder so ähnlich und wenn, wären sie grundlegend unerschwinglich!!! Ja, ja, dass der Medizinmann hin und wieder Geschenke von seinen „Patienten“ bekam - meistens Nahrungsmittel, Beuteanteile, neue Mokassin, ausnahmsweise mal ein Pferd –, dann, um zu überleben! Weil er oder sie sich „berufungsbedingt“ vorwiegend dem Naturstudium widmen mussten, um zum Beispiel Zeichen daraus richtig interpretieren zu können, heilende Wirkstoffe aus Pflanzen zu entdecken und das ohnehin übliche Sammeln von bekannten Kräutern, Mineralien und Sonstigem aus der Mutter Natur Apotheke. Nicht selten waren Schamanen auch gute Jäger und im Falle des Falles unverzichtbare Krieger. Es wäre lächerlich, es als rechtfertigenden Vergleich heranziehen zu wollen, um es gleich mal vorwegzunehmen!  

John Mohawk Sotsisowah, zum Beispiel, lebte erstrangig von der Bewirtschaftung seiner Felder, auf denen er altes Indianer-Saatgut wieder „zurückholte“ und plädierte für den Erhalt der gesunden, traditionellen Speisen seines Volkes.

https://www.youtube.com/watch?v=gEg-lfi8vlI

https://www.youtube.com/watch?v=XVwmEq_TNos

Am liebsten - berichtete einer, der über ihn schrieb und ihn persönlich kannte - war ihm, auf seinem alten Traktor zu sitzen und zu pflügen. Er war Seneca-Irokese, gehörte dem Schildkrötenclan an, war Historiker, Schriftsteller, Journalist, Zeitungsherausgeber und setzte sich als Aktivist für die Rechte seiner Landsleute ein. Bis zu seinem Verscheiden mit 61 lieferte er vergleichsweise nur zwei Bücher: „Botschaft an die Europäer“ und „Thinking Indian“. Ab und an hielt er Vorträge und war Gastprofessor an verschiedenen Unis und Colleges. Dem selbigen Clan gehört der noch lebende Oren Lyons an, den ich gerne am Rande vorstellen möchte:

https://www.youtube.com/watch?v=Gs0EK1z9xhc

Bleiben wir beim Positiven! Wir wissen all das, auch dies – nicht wahr? -, dass die schlosslose Schatulle der machbaren Wahrheit am Herzensgrund liegt. Wir wissen, dass wir durchaus in der Lage sind, eine friedliche Welt nicht nur zu verbalisieren und zu träumen, oder uns von anderen imaginieren zu lassen, sondern sie zu realisieren, indem wir immer weniger das „böse Spiel“ mitspielen. Wir wären durchaus imstande, für entsprechende, gesellschaftlichen Strukturen zu sorgen, in denen jede und jeder seine positive Voraussetzung für ein zufriedenes Leben fände. Das, so scheint es, braucht halt seine gewisse Zeit, bis die Mehrheit dazu bereit ist. Solange darf man wachsam und kritisch bleiben, neben der Sonne auch die Gewitterwolke am Himmel sehen wollen! Gott sei Dank besitzen wir diese - Strenggläubige würden jetzt sagen „seine“ – Fähigkeiten, erstens, zu erkennen, zweitens, zu entscheiden! Das ist das durchdringend Positive in all dem Negativen, oder irre ich mich?

Die Eleven, die Imaginen drängen an den Spieltisch, um die Bank zu knacken und gleich das Kasino zu übernehmen.

Führungsanspruch von gerade „geschlechtsreif“ gewordenen. Weise im Kindesalter sollen gehört und müssen somit marktgerecht verwaltet werden, hochgehoben auf die Bühne, geschoben ins Studio als „der“ Event schlechthin. „We entertain everybody!“ Hm. Nein, sie drängen nicht von sich aus, sie werden dorthin geschoben, von listigen, herrschsüchtigen „Gouvernanten“, die schon immer davon träumten, am herrschaftlichen Leben in der Nähe teilzuhaben. Egal auf und über welchem Wege sie den Thron erklommen, es riecht nach Methode, wie bei unserem „jugendlichen“ Kanzler. Infantile, puerile Kaiser bzw. Kindkaiser hatten wir schon, und? Sie waren am Ende nur überbrückende Dekoration, die Fäden zog der der Schatzmeister, Reichskanzler, Bischöfe und Kardinäle und verwandte Adelige. Da spricht nicht der Neid des Alten aus mir, sondern die Vernunft! Die sozusagen „exponierten“ Jungen sind in dieser Hinsicht nix anderes als leichtes Futter für die alten Füchse.

Alles hat seine Zeit zu seinem Lebensabschnitt! Archaische Strukturen geistern und spuken nicht als Mythos herum und sind nur gut für Mären und Sagen. Dem Archaischen liegen lange zurückliegende Erfahrungswerte und „Altbewährtes“ zugrunde; es beruft sich dabei auf eine alte, tradierte Symbolik, die aber heute gern missbraucht wird – bestes Beispiel der/die Swastika – das zum deutschfaschistischen Hakenkreuz missbrauchte, uralte Symbol indigener Völker; z.B. bei den Hopi symbolisiert es rechtsgerichtet  die Erd- und linksgerichtet die Sonnendrehung. Das mal so nebenbei.


Spielregeln und Regie

Spielregeln der Verführung

Das Roulette am Drehen halten

Die drei Spielphasen

  1. Stufe: Verteilungsfrage! Sorge für Knappheit in der Masse, indem du ihr sukzessive fast(!) alles an Ressourcen entziehst und verspreche Reichtum für jede und jeden! Erkläre, dass dies nicht ganz so leicht sein wird, du dich aber sehr darum bemühst. Das beruhigt vorläufig und dich macht es stinkreich.
  2. Stufe: Krieg und Selektion! Da die Stufe 1 wie erwartet Unmut in der Masse auslöst und ansteigt, verschärfe noch die Knappheit und schaffe prekäre Massenarmut. Jetzt verführe zu gegenseitiger Schuldzuweisung und Denunzierung, bis hin zur gewaltsamen Vernichtung auf allen Seiten, nur auf deiner nicht!
  3. Stufe: Verteilerfrage! Wenn nach erlebtem Leid, Zerstörung und Entbehrung wieder Ruhe durch zwangläufig intensiviertes Sozialverhalten einkehrt, mache paar von den Überlebenden reich, die Masse zu „dankbaren“ Almosenempfängern mit Aussicht auf Wohlstand, was dich sofort mitten in die Spielphase 1 katapultiert! Naturgemäß steigt wieder nach geraumer Zeit der Unmut und so weiter und so fort…

Aber da schreibe ich doch nix Neues! Über diese sich ständig wiederholenden Mechanismen wissen wir ja schon lange Bescheid, nicht wahr? Doch komischerweise funktionieren sie stets aufs Neue, immer wieder in selbiger Folge… Die Figuren verändern ab und an ihr Aussehen, der Spielmacher, der Casinobetreiber, der das Spiel erfand und eröffnete, der bleibt im Verborgenen stets derselbe. Wir spielen gegen uns selbst und keiner von uns gewinnt. Außer die Bank! Viele von uns glauben trotzdem beharrlich, dass beim Ändern der Spielsteine und Jetons - neue coole Formen und kesse Farben - sich für uns die ersehnte Chance auftut, das Spiel zu wenden, insgeheim sogar doch mal zu gewinnen. Willkommen im Lottoklub!

Die einzige Chance, die wir haben, ist, aus dem Spiel auszusteigen, den Spieltisch zu verlassen! Letztendlich wären es trotz frustrierender Erkenntnisse positive Aussichten, oder? Das Negative erkennen ist der erste positive Schritt, vor dem Nächsten, dem des Veränderns.

Apropos Regeln,

Faustregel und Denkprinzip:

Wenn Frau und Herr Politiker in diesem wirtschaftsliberalen System allzu sehr gelobt werden, ist in Bezug auf das Wohlergehen der Volksmassen sehr wahrscheinlich Feuer am Dach! Wenn Politiker in diesem System im Kreuzfeuer der Kritik stehen, spricht es gerade heute sehr wahrscheinlich  für ihre Qualität, zumindest eine umsichtige Politik betreiben zu können. Dieses Denken entspringt meiner Mutter, aus ihrer Bauchintelligenz heraus, vielleicht die gute, alte weibliche Intuition des Verstandes. „Wer die Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen!“ (sagte einst Jean P. Sartre)      


Drozda druckst herum

Pam’s Adlatus eine Katastrophe

Sie stehen mitten und bis zum Hals in der Jauche
und winken allen fröhlich zu.

Da steht er, der Bundes-GF, bei Schnabl (ORF-Themenreport) und drückt sich an leichten, nämlich mit ja oder nein zu beantwortenden Fragen rhetorisch vorbei. Zum Beispiel, ob die verbindende Mitgliederbefragung bzw. Abstimmung zu Koalitionsfragen beibehalten wird und welche politische Position man in der EU mit dem Schieder einnehmen will. Antwort: ein brav zitierter Lebenslauf von Schieder und… sunst nix! Viele Worte – nix Konkretes, nix mit wirklichem Sinn… Dem man solches zumutet, den gewinnt man nicht. Wem interessiert da draußen das Curriculum des Schieder’s? Niemand! Später, Drozda, der „gefürchtete“ Oppositionelle ganz entspannt und völlig zahm „Im Zentrum“ bei Reiterer; dem Blümel gewogen zuzwinkernd, so erweckte es den Anschein. In dieser neuen Konstellation kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit die SPÖ für immer abhaken…   

Wir wissen, Thomas war wirtschaftspolitischer Berater beim Vranz, na und? In dessen Ära wurde massenweise Bedenkliches getan, wie die Privatisierungswelle ausgelöst, und ich verweigere, wiederholt ins Detail zu gehen - kann man gerne auf ganz offiziellen Seiten nachlesen, wie auch all das, was der geniale Bruno umgesetzt hatte! Ob ein permanenter Wechsel der Führungsclique – wie in anderen Parteien auch, ausgenommen der FPÖ - für parteiinterne Stabilität sorgt, bezweifle ich mehr denn je! Ja, wie gewohnt, Scheiße (tut mir Leid, mir fällt nix Treffenderes ein) schön reden, von einem zum anderen. Na klar, tut das die Regierung auch, wie der Blümel und sein Blaulicht in obiger ORF-Talkshow. Verzweifelt, zumindest sichtlich nervös geworden, nannte er die Liste-Pilz-Sprecherin Lügnerin und hatte partout keinen Gegenbeweis anzubieten. Neben einer derartig zerrissenen Opposition haben es sogar die Dilettanten leicht!     

Die Art und Weise, wie man mit Niederlagen, Fehlern und „suizidalen“ Attacken in der Führungsriege umgeht, interessiert mich. Deshalb, um herauszufinden, wie weit eine Person bereit ist, sich für die repräsentierte Organisation zu entblöden. Kern trat stufenweise aus der Politik aus und seine EX-Partei ist mal paar Tage nicht erreichbar. Dann tritt sie mit mehr oder weniger gut gespieltem Selbstbewusstsein aus der Konklave heraus und verkauft das „patscherte“ Gehabe als vernünftiges und geschicktes Manöver. Es soll tönen, als hätte man wohl durchdacht und strategisch klug agiert. Ja natürlich, ich verstehe, nein, ich verstehe ehrlich gesagt gar nix, ich begreif’ diese Genialität und beispiellose Raffinesse nit… 

Ja, so ist’s halt, geht’s weiter im erklärenden Monolog vorm Interviewer, die Partei ist auch nur die Summe von Menschen – Klammer auf, und ihren spießbürgerlichen, eitlen und feudalen Allüren, Klammer zu - und man kann gegen spontane, persönliche Entscheidungen ja ohnehin nix ausrichten. Aber, man hat für stürmische Zeiten vorgesorgt und ist stets gewappnet. Aus dem abgetragenen, kaum mehr roten Filzhut lässt sich immer noch etwas hervorzaubern, wenn auch nur mehr räudige, verkrüppelte Hasen (rein symbolisch und metaphorisch, niemals persönlich gemeint!)...

Der Drozda behauptet mit diesem unangenehmen Grinsen, das alles verrät, dass es in der SPÖ nie und nimmer um Personalentscheidungen geht. Sagen Sie, Herr Bundesgeschäftsführer, für wie blöde halten sie die Menschen da draußen? Denn sie beleidigen diese! Die Wahrheit ist, es geht wie in allen Parteien ausschließlich um Personalfragen, um Posten und Pfründe, wie schon seit langem, was gestandene, unabhängig praktizierende Sozi schon lange und richtig erkannten - der alte Spruch: „Posten schaffen, Posten haschen, Posten schachern!“ Ja, schön langsam schnallst du alles ab, was dich an die Partei einst band… und flüchtest in den Dschungel, um noch irgendwo links hinten verborgenes Wild zu finden, überhaupt noch irgendeinen intelligenten Zweig unserer Spezies; diese Boshaftigkeit kam aus Verzweiflung und ich weiß von den Ausnahmen, die inmitten leiden, oder längst resigniert haben. 


„Wer braucht noch die Sozialdemokratie?“

Solche und ähnliche Schlagzeilen in diversen Gazetten!

Wenn die Nelken verwelken…

kein Wunder, wenn ihnen das nährende Wasser fehlt!

Aber nicht mit diesen gehorsamen Playern und den Kräften dahinter! Bitteschön, war es nicht vorauszusehen, wenn eine fast schon „fahrlässige“ Führung zu lange mit den Konservativen packelte? Der Chef der Sozialistischen Partei Österreichs, Kreisky, hatte in seinen vier Kabinetten niemals mit der ÖVP koaliert – gibt das niemanden zu denken? Der alte weise „Haudegen“ wusste warum! Du kannst mit allen anderen einen Konsens bzw. halbwegs erträglichen Kompromiss schließen, nur nicht mit den Wirtschaftsliberalen, die, historisch begründet, im Falle des Falles sehr schnell in Richtung Faschismus steuern!

Ist der Abgesang der SD ein Wunder? Erinnern wir uns, mit der Ratifizierung des EU-Fiskalpakts am 2. März 2012 haben christ- und sozialdemokratische Politiker ihre Selbstentmündigung rechtlich abgesichert und damit für immer besiegelt, nachdem die Regierung SPÖ-ÖVP, die Verantwortlichen Faymann-Spindelegger, es durch den NR geboxt hatten, so sinngemäß Stephan Schulmeister in der Presse vom 13. Mai 2016. Sagte nicht einst schon Professor Herbert Krejci (US-ND’ler, IV-Mann, Verbund-AG-Av., WU-Wien-Lektor) am Stand der einstigen „Alternativen Liste“, dass die SPÖ der willigste und verlässlichste Partner sei und man auf die ÖVP notfalls verzichten könne! "Die Grenze des Zumutbaren für den anderen zu wissen", einer seiner Sager, der ein wenig Besonnenheit signalisiert.

https://derstandard.at/2000042681799/Herbert-Krejci-praegte-die-politische-Landschaft-der-Zweiten-Republik-mit

Schon mein Vater, ein anfänglich glühender Sozialdemokrat und ein brillanter Redner bei diversen Veranstaltungen, verließ vor der Ära Kreisky aus dem leidigen Grund der Anschleimung an die Konservativen diese Partei und wechselte zu den Kommunisten, die er nach Jahren ebenso enttäuscht verließ. Und ordinierte als „Freier Sozialist“. Heute tituliert er sich mit „Radikaldemokrat“ aus der etymologischen Bedeutung Volksherrschaft heraus. Den ersten „heißblütigen“ Austritt bereute er längst aber mit den Worten: „Ich hätte dabeibleiben sollen und abwarten, um in der Ära Kreisky diese Organisation mit zu verändern, sie neu mitzugestalten. Ich war wahrscheinlich zu jung, um das zu begreifen, es vorab richtig einzuschätzen!“

Unlängst las ich von der sozialdemokratischen DNA, die für Einkommensgerechtigkeit bei Frauen steht, also für die Egalisierung der Gehälter für beide Geschlechter zu kämpfen. Verdammt noch mal, ich frage mich, was die SPÖ die ganze Zeit tat, als sie die Regierungsführung hatte??? Und genau das fragen sich sehr, sehr viele! Es ist zu spät, andauernd zu jammern, was man alles gemacht hätte und es nicht getan hat, als man die Gelegenheit dazu hatte!!! Außerdem plädiere ich für allgemeine Einkommensgerechtigkeit mit Sicht auf die unverschämten Top-Verdiener, die es auch in politischen Funktionen gibt.

Heute im Heute (ist wieder paar Tage her) wird einem wieder mal so richtig klar: Im Durchschnitt verdienen Staatschefs das 19fache des mittleren Masseneinkommens – wie in alten Zeiten des Kaisers und seinen Untertanen. Aber auch in den Funktionärsebenen darunter ist höchster Wohlstand angesagt! Kapiert man nicht, oder will man nicht kapieren? Aber was klage ich, gibt’s nicht Wichtigeres? Aber selbstverständlich:

Ach wie sind wir froh,dass wir uns mit viel Schlimmeren abgeben müssen!

Shitstorm und Hasspostings beschäftigen uns mehr als alles andre! Aber das Opfer schlägt jetzt brutal zurück. Auf „blöde Schlampe“ und „Fette Sau“ folgt „Scheißbeutel“ und „Selber noch viel fettere Drecksau“. Ja, man bleibt sich nix mehr schuldig! Dieses Niveau hat auch das Parlament erfasst und füllt nicht nur sämtliche Klatschmedien und die Boulevardpresse, auch Magazine mit höherem Bildungsanspruch beschäftigen sich leidenschaftlich mit „Pfui-Kacksi-Themen“. Und der OGH muss sich genötigter Weise ebenso damit herumschlagen. Die Titelblatttitel der Boulevardpresse, allen voran die Gratisblätter, verraten, mit was wir uns zu beschäftigen haben, Halloween und Zombies, sich gesund Furzen und Rülpsen, Lauda auf Reha, Bestie Listenhund, etc.     

Das sind offensichtlich unsere wahren Sorgen, da müssen wir dranbleiben! „Der schlaueste Weg, Menschen passiv und folgsam zu halten, ist, das Spektrum akzeptierter Meinungen zu limitieren, aber innerhalb dieses Spektrums sehr lebhafte Debatten zu erlauben!“ (Noam Chomsky, US-Linguistiker)   

Natürlich bräuchten wir mehr denn je die Sozialdemokratie!

Aber nicht mit diesen gehorsamen Playern und ihren Triebkräften dahinter! Bitteschön, war es nicht vorauszusehen, wenn eine fast schon „fahrlässige“ Führung zu lange mit den Konservativen packelte? Der Chef der seinerzeit Sozialistischen Partei Österreichs, Kreisky, hatte in seinen vier Kabinetten niemals mit der ÖVP koaliert – gibt das niemanden zu denken? Der alte weise „Haudegen“ wusste warum! Du kannst mit allen anderen einen Konsens bzw. halbwegs erträglichen Kompromiss schließen und ihn verantworten, nur nicht mit den Wirtschaftsliberalen, die, historisch begründet, im Falle des Falles sehr schnell in Richtung Faschismus steuern und, wie das Amen im Gebet, niemals das Finanzzepter aus der Hand geben!

Also mit anderem Personal und der dringenden Besinnung auf die Gründungswerte ist die Chance noch immer gegeben, aber sie schwindet stetig und rapid! Immer dann, wenn die SPÖ verliert, erinnert man sich plötzlich an die ureigenen Aufgaben. Doch „ohne Hosen kein Tosen, ohne Hoden kein Toben“ – den „blöden“ Spruch las ich mal wo auf Beton gesprayt. Wow, wie progressiv und angriffig: Rendi hat sich laut „Heute“ 10mal über Basti geärgert und der fürchtet sich jetzt, hm? Sektionsgemauschel und parteiinternes Schulterklopfen nützen nix, wenn man sich der kompletten Wählerschaft präsentiert als… was jetzt?   

Klar wie ein ausgetrockneter Gebirgssee ist, dass der Sozialdemokratie keinesfalls ihre Ideologie vorzuwerfen ist, aber fahrlässige Parteiführung ab der „Vranzl-Ära“! Gusi wollte noch mal das Ruder herumreißen und wurde schroff zurückgepfiffen. Etwas später, erinnern Sie sich? „Man muss dem Gegner eine Chance lassen!“, so der Ex-Faymann. Es gibt Funktionäre, die hätten in dieser Organisation nix verloren! Egal, seitdem ist die SPÖ mehr oder weniger im Freien Fall und ob sie die nächsten Wiener LT-Wahlen wiederum absolut gewinnt, wäre für uns alle zwar hier in der Hauptstadt noch immer besser, aber realistisch betrachtet, fraglicher denn je!    

Es gab mal eine lange, leidenschaftliche Diskussion,

ob man mit oder ohne Urnengang etwas beeinflussen könne:

Die Wahl ignorieren („Urnenflucht“), sagen welche, wäre ein Signal für die Ablehnung dieses Systems, das Schritt für Schritt den „sozialen Wohlstand“ abbaut und gleichzeitig die amerikanische „Vogelfreiheit“ (staatlich-soziale Absicherung kaum noch gewährleistet!) importiert. Das geschah sogar mithilfe aller SP’s, wie wir ja beispielsweise anhand der Ratifizierung einer der Freihandelsabkommen bereits erfahren haben. Auch waren sie Durchsetzungspartner bei der Öffnung, also Legalisierung von miesesten Arbeitsverträgen, ganz zu schweigen vom Versäumnis der längst notwendigen Inkraftsetzung eines Mindestlohnes von 1.500,-- monatlich nach heutigem Lebenshaltungsstatus! Und da reden wir jetzt gar nicht von einer längst anstehenden, breiten Bildungsreform, der Lehre samt Matura, in hinführender „klassenloser“ Teamarbeit (Finn-Modell), und zwar für alle. Was die SP-Koalitionssucht europaweit betrifft, zeigen sich alle bis heute als therapieresistent!  

Die Stimmenabgabe hingegen, sagen andere, böte die Möglichkeit, die minimalen, demokratischen Strukturen zu bedienen und damit „seiner“, für glaubwürdig befundene Partei eine Chance zu geben. Wobei da für mich die einzig wählbaren von den kandidierenden Parteien, ja, kaum zu glauben, noch immer die SPÖ, die Liste Pilz und KPÖ wären.

Doch ich hege da beiderseits Zweifel. Der vielleicht einzig wirksame Protest -- aus einer überparteilichen Position heraus, gegen diese Welt der Konzerne und ihre politischen Avatare - wäre, meiner Meinung nach, das weiß, das ungültig wählen, außer es gäbe einen groß angelegten Gesinnungswandel bzw. Rückbesinnung in der SPÖ! Apropos Protest:     


Und wieder donnert es wöchentlich!

Infolge Unwissen und Lernverweigerung beim Wähler wie Gewähltem!

Es rumort und grollt bisserl,

doch noch lange nicht so urgewaltig wie einst…

Der, der Regierung angedrohte „Heiße Herbst“ beginnt eher flau und ist nicht mal ein laues Mailüfterl (übrigens Codename für den weltweit ersten Transistoren-PC bzw. Röhrenrechner von der TU-Wien, 1958). Die Opposition ist zerrissen. Das Gros der jungen Generation scheint blauäugig und erfahrungslos. Sie beschrieben ja ein nicht unbedeutendes Wählergros bei der letzten NR-Wahl. Sie demonstrieren kaum und auch nicht in beeindruckender Zahl gegen die gegenwärtige Regierung. Die Alten, die schon damals dabei waren, quälen sich aus dem Koma der Resignation und wanken zum Ballhausplatz um sich dort wieder gemeinsam zu „straffen“, sich aufzurichten und wieder aufzubegehren. Einst waren es Hunderttausende bis einmal sogar fast eine Million, die auf die Straße gingen, heute sind es dort und da nur paar Tausende, da stellten die gut Hunderttausend beim Protest gegen den 12h-Arbeitstag bereits eine Traumzahl dar.

https://www.heute.at/politik/news/story/Donnerstagdemo-Wien-Route-Verkehr-Infos-58203613

Es hat sich das Protestwesen, unser Widerstandsverhalten geändert. Ursachen könnten Resignation, Ohnmacht und Angst vor Repressalien sein. Ernüchterndes von dieser Plattform „Es ist wieder Donnerstag!“ Kommentare wie: Schmeckt wie aufgewärmtes Essen; das zu Durchorganisierte verliert an rebellischer Spontaneität und noch mehr an Selbstkritik und über das Finden neuer Wege zu einem wirksamen Protest.  

http://no-racism.net/article/5478

Am 7. November um 18.00h findet eine DEMO gegen KICKL  beim Schottentor (U2) statt, zu der die Linkswende aufrief. Von keiner Organisation, außer der Solidarwerkstatt-Linz, las ich von  Protestkundgebungen gegen diese Regierung, tja… dafür jede Menge Artikel in kritischen, „kontrastierenden“ Foren wie die des Stephan Schulmeisters:

https://kontrast.at/author/stephan-schulmeister/

Ein geschätzter Sozi erklärte das Phänomen der „Splitter-Demos“, dem „Miniaturprotest“ anhand der seinerzeitigen Spaltung der Gewerkschaften, die früher einmal als ein Block stark auftreten konnten. Aufgesplittert in unzählige Branchengewerkschaften erreichen sie diese Masse nicht mehr. (Teile und herrsche…) Oh, wie das negativ klingt… aber nur im Moment…

Vielleicht muss alles so kommen wie es kommt…

Dieses System lebt und gedeiht ganz gut mit der Kritik, es braucht sie sogar, um dem geheuchelten Image der „freien Meinungsäußerung“ gerecht zu bleiben und verkauft es als demokratischen Prozess. Dieser Planet wird heute weniger denn je aus Unwissen zerstört, sondern eher generell aus reiner Mutwilligkeit und blinder Gier. Natürlich ist das eine durchwegs negative Situation, in der sich die Menschheit befindet. Doch: Das Positive am Negativen ist immer die Veränderbarkeit, wenn man sie ernsthaft will und den eventuell persönlich gewonnenen Nutzen aus diesem System schonungslos hinterfragt. Apropos Demokratieprozess:


Der Schmäh von der direkten Demokratie

Der Lügenbaron Strachhausen

Den demokratischen Prozess mal gestoppt.

Hat jemand ernsthaft HC’s Ankündigungen und Absichten geglaubt?

Offensichtlich genug, denn er wurde gewählt, wenn auch ziemlich blauäugig. Man nenne mir ein einziges, eingehaltenes Wahlversprechen der FPÖ. „Quid pro quo“ (dies für das) heißt es so schön im „Schweigen der Lämmer“, eine Hand wäscht die andere (beide das Gesicht, eine weitere Ergänzung). Im Regierungsfall wäscht nur der Kurz, dabei das Blau sich ab und, siehe da, das himmelblaue Lamm ist drunter ganz schwarz! Es wird über kurz oder lang die Freiheitlichen zerreißen. Die Handschrift der Regierung ist weder blau noch türkis, sondern reine, schwarze Tinte! Eigentlich will ich ganz wo anders hin und mich nicht mit Wasserträgern des Kurz aufhalten und zu Grundsätzlichem kommen, was den Wahlerfolg durch Wahlversprechen und die daraus folgende Erfüllungsverpflichtung betrifft. Die süße Fliegenfalle mit streng demokratischem Duft hat gewirkt. Dann die deutliche Abkehr davon, tja, fast ein Vorzeichen, es geht der Vize mal in Karenz und weg ist er. Jetzt hätte er genügend Zeit, zum Beispiel für:

Wenn du nix weiterbringst, schreibst’ halt ein Buch!

Das literarisch kompensierte Versagen! Bios boomen!

Kurz, kurz an der Macht wie vergleichsweise erst kurz in dieser Welt und schon gibt’s von ihm einen hoch interessanten Schmöker über sein langes und bewegtes Leben. Glanzbilder zeigen ihn da womöglich - hatte noch nicht reingeschaut – als Windelträger, Taferlklassler und Maturant. Dann ein bisserl als Jusstudent und JVP-Obmann, Wiener GR und LTA, BMI-Sekretär und huscht weiter auf der Leiter des politischen Turboerfolgs, stolpert, gut, versteigt sich nur bisserl an „seiner“ Integrationsstudie in Kindergärten, am alten Krim(i), am lediglich von ihm geäußerten Vorschlag einer Balkanrouteschließung und am Ausbau außereuropäischer Anhaltelager, am Wort „NGO-Wahnsinn“ im Bezug auf die außerstaatlichen Rettungsaktionen und blies den „Südwind“ zurück. Mit dem typisch ausdruckslosen Glasaugenblick einer Puppe, gefrierendem Lächeln und mit Bedacht seitlich geneigtem, Interesse bekundenden Kopf, steigt er direkt in die Parteiobmannfunktion und wird noch im selbigen Jahr unser aller Bundeskanzler. Das alles lässt sich wunderbar zu einem mehrseitigen Aufsatz ausschlachten. Brav, eine öffentliche Lesung mit Autogrammstunde wäre angebracht, danke!       

Straches Autobiographie samt biographischer Importe sollte schon ab 2013 eine ISBN-Nummer kriegen und im Buchhandel auf lechzende Käufer warten. Er will darin reinen Tisch machen und endlich mal die reine und nix als die reine Wahrheit über sich und die Welt erzählen! Gott sei Dank gibt’s für Ungeduldige mal: „Strache im Gespräch mit Mölzer“. Nach Hörensagen soll sie heuer noch erscheinen. Auch der Ludwig, die anscheinend charismatische Figur, hat seinen Preis im Bücherregal…

Jetzt wird’s Zeit für die anderen, die uns noch einen gebundenen Lebenslauf schuldig sind. Wie ihn zum Beispiel: Kickl würde ich raten, auch bald mal ein Buch auf den Markt zu werfen; wenn nicht eine spannungsgeladene Bio, dann zum Beispiel „Die Ägiden des Heriberathus“, oder „Kickl’s gesammelte Reden“, oder „Die verkannte Macht“, oder „Eigentlich Gott und Kaiser“, warum nicht gleich „Die Diktatur im Sattel – herrschen mit Bart zwischen Mähne und Schwanz“. Erst in ihren Büchern erfahren wir über Politiker, wie lieb sie eigentlich sind und voller guter Gedanken für uns. (Danke dem „Kantenschleifer“ für Inspirationen und Inputs bei diesem Absatz!)

Ein prophetischer Traum

Eigenartig diese „traumhaft“ erlebte Szenerie, die schier endlos lang anhielt. Ich befand mich im Waschraum einer Kaserne. Um mich herum junge, begeisterte Soldatenanwärter. Ich schien der einzige Alte hier zu sein. Alle waren sie perfekt rasiert und steckten in ihren top-sitzenden Uniformen. Sie wirkten so stolz. Gestriegelt und geschniegelt! Parat! Zum Morgenappell. Und ich noch nicht fertig. Unrasiert, ungekämmt und ich hatte meine Uniform noch immer nicht gefunden. Die Jungmänner schalten mich, spotteten meiner und witzelten hinter meinem Rücken über mich. Mit größtem Widerwillen näherte ich mich dem Waschbecken mit dem Spiegel und sah mit einer Mischung zwischen Gelassenheit und Unbehagen meinem vergleichsweise verwahrlosten Gesicht entgegen. Und ich hatte noch Unterwäsche an. Draußen hörte ich mahnende Stimmen.

Oh Gott, dachte ich, merken die nicht, was man mit ihnen vorhat? Schon wieder diese Scheiße, diese Begeisterung für „gut gewandete“ Gewalt, gegen all das Böse da irgendwo. Wir töten resch und fesch! Mit Freude in eine tödliche Zukunft. Begreifen sie nicht, haben ihnen die Alten nix erzählt. Ich weiß es ja auch nur von ihren Geschichten. Ja die neue Regierung führte wieder die Zwangsrekrutierung ein, Zivildienst ade! Kompromisslos zum Kommiss! Soll ich so tun, als wären es nur harmlose Pflichtübungen? Ich haderte dermaßen mit mir und brodelte deshalb so dahin, dass die Luft schon brodelte und dieser hochspannungsgeladene Zwiespalt mich erleichtert aufwachen ließ. Erleichtert?                  


Die 3-Punkte-Garantie!

Angetretene Parteien wären nach der Wahl in die Pflicht zu nehmen!

Eine bemerkenswerte Idee von „Stefanel“

contra leere Wahlversprechen!

In einer Diskussion bezüglich Parteiverhalten und überhaupt einzuhaltender Wahlversprechen, kam es von einem Sozi wie aus der Pistole geschossen. Jede Partei müsse sich, sagen wir, auf mindestens drei ihrer Wahlversprechen bindend festlegen und, nach Ablauf der Frist von zwei Jahren beispielsweise, gegebenenfalls zurücktreten, was die Ausrufung von Neuwahlen zur Folge hätte! Ja, das gehöre längst als Passus in unsere Verfassung, sowie die wählbare Option für Koalitionsvarianten, zumindest in dieser Hinsicht eine parteiintern verbindliche Mitgliederabstimmung zeitgerecht zu veranlassen.

Die „Partei-Heinis“ vergessen, dass sie vom parteineutralen Wähler, sowie zunehmend von ihren Mitgliedern rein wegen ihrer Wahlkampfzusagen im Falle ihrer Regierungsübernahme gewählt wurden, und für sonst nix!!! Diese Idee entspräche einer Art strafrechtlichen Haftung und so lange wir die Souveränität als parlamentarische, parteirepräsentative Demokratie innehaben, müsste es sinngemäß, wie oben erwähnt, verfassungsrechtlich verankert sein! Die meisten haben das derzeitige Debakel satt, immer wieder vom Gefühl beschlichen zu werden, betrogen worden zu sein und keine Handhabe gegen „fahrlässig“ hinaus geplärrte Zusagen zu haben! Immer wieder hoffen und immer wieder enttäuscht werden. Apropos Hoffnung und Enttäuschung:


Das Phantom der Hotline

Der sachte Anstrich des Kriminellen…

Trotz Bewegen in der Legalität stinkt’s mächtig nach Kriminellem.

Fast schon zu auffällige, kundendienliche Zusicherungen am Telefon, lakaienhafte Unterwürfigkeit mit „G’schamster Diener“ (Gehorsamster, Schamhafter, Speichellecker), und wenn du nach der Identität der so überaus freundlichen Hotlineperson rückfragst, könnte diese genauso gut „Max Mustermann“ oder „Ottilie Musterfrau“ sagen – käme nämlich aufs selbe raus. Doch der Reihe nach:     

Vertrauensvoll mit entsprechender Erwartung, zumindest Hoffnung – du bist ja brav und gut zahlender Kunde! – wendest du dich mit einem Problem, sei es technischer oder administrativer Art, an die so viel gepriesene Hotline. Dort aber jagt man dich zuerst mit langen Zuständigkeitserklärungen durch ein vier- bisweilen sechsteiliges Menü, indem du eine der angebotenen Durchstellungszahlen, falls eine für dich relevant scheint, schnell eintippen musst, sonst beginnst du wieder von vorne. Wenn du Glück hast, bleibst du in der Leitung, oder du fliegst raus, weil derzeit alle Kundenberater intensiv in ein Kundengespräch verwickelt sind und bittet dich um späteren Anruf.

Relativ neu ist dieser Zeitpuffer, dass du einer synthetischen, Magen verstimmenden Süßholzraspelstimme auf unnötige, zuhauf irrelevante Fragen antworten musst, die vom Avatar auf der anderen Seite der Wellenlänge ohnehin kaum kapiert werden „Tut mir Leid, ich habe Sie nicht verstanden, versuchen wir es noch einmal!“ Oder: „…, versuchen wir es anders!“ Hast du es gemerkt? Du wurdest zum Vollidioten stigmatisiert, bis man dich, völlig entnervt, mit einem Kundenbetreuer verbindet.

Wir aber dürfen uns in diesem Fall Glückspilze nennen und kommen in den Genuss einer alle paar Takte repetierten Musik, oder des Anlaberns mit unterschiedlichsten Aktionen und Schnäppchen. Bei manchen wird dir aus einem Lexikon vorgelesen – „Wissen sie, dass…?“ Nicht auflegen! Noch sind wir Hans im Glück, denn wir sind noch dran, wenn auch in der unsäglichen Warteschleife hängend, in der du schon zwei Schals und Fäustlinge gestrickt oder ein Vogelhäuschen gebastelt hast. Durchatmen, Zeitvertreibutensilien weglegen, konzentrieren heißt es in jedem Moment!

In deiner schon gefährlich heruntergefahrenen Laune meldet sich plötzlich ein oder eine „Xtrovic“ mit unverständlichem Vornamen, die du alle aufgrund viel zu schnellen Sprechens so und so nicht mitbekommen hast, dafür ganz deutlich gegen Ende des komprimierten Intros, nun in Adagio: „Was kann ich für sie tun?“, mit Anfügung deines korrekten Namens. Wie persönlich! Kurz flackert Wohlfühlen auf, obwohl du weißt, dass alles nur kalte Formsache ist. Du klammerst dich förmlich an diesen Strohhalm. Irgendwie möchtest du dran glauben, dass man dir nun wirklich ernsthaft helfen will.

Doch dein Gesprächspartner, vermutlich aus Fleisch und Blut, doch ohne erlaubtes Hirn und verbotener Eigenmeinung, stellt sich erfahrungsgemäß - Ausnahmen sind verschwindende Rarität - recht blöde an und du musst dein Anliegen zigmal wiederholen. Trotzdem, Augen schließen und noch mal tief und fest durchatmen. Die weiß hervorgetretenen Faustknöchel wieder entspannen und den Stirnschweiß ignorieren, der pausenlos auf die Tastatur tropft und  unaufhaltsam in sämtliche Spalten rinnt. Du musst unbedingt deinen Aggressionspegel senken, der schon die höchste Alarmstufe erreichte, in deinem Schädel seit einiger Zeit ohrenbetäubende Sirenen heulen und es unaufhörlich rot blinkt.

So, jetzt öffnen sich zwei Wege: Wenn du wiederum Glück hast, wird sich der Betreuer sofort um dein Problem kümmern und bittet dich um Geduld. Ehrlich gesagt, glaubst du nicht mehr daran. Der Hotline-Typ verabschiedet sich jetzt so schnell er kann, und wenn du nicht flugs ihn dabei unterbrichst und ihn um seinen Namen bittest, bist du „d’raußen“ und vergessen. Oder, ganz schlimm und zigmal erlebt: „Bitte, warten sie einen kurzen Moment, ich komme gleich wieder zu ihnen und… tütütütüt…“, im besten Fall befindest du dich wieder in der Warteschleife, beim weiblichen Avatar und seinen freundlich angebotenen Durchwahloptionen „Sagen sie in wenigen Worten ihr Anliegen, sprechen sie jetzt!“ Das heißt, der Typ hat einfach aufgelegt, dich rausgeschmissen. Wären wir im Wilden Westen, hättest du schon ohne Vorwarnung aus der Hüfte geschossen. Das Problem ist: Wir sind im Wilden Westen, nur du hast weder einen Colt, noch dürftest du feuern, dafür aber der Sheriff dich von hinten abknallen. Du bist im Film der, der beim wilden Schusswechsel versehentlich als erster wegen einem Querschläger umfällt.  

So gelange ich wieder an den Anfang. Tage vergehen und es geschieht… nix und nach weiteren Tagen… nix! Du hast dir, weil du blitzartig reagiertest, den Namen des „Hotliner/in“ notiert und schreibst mit rachelüsterner Miene  ein zorniges Email an die allgemein konzernübliche „Wischiwaschi-Adresse office.blablabla(at)com“ und schilderst noch mal deine Sache. Schon am nächsten Tag liegt die Antwort in deinem Email-Account. Man kennt den Namen des Mitarbeiters nicht und es tut der Verfasserperson - in jedem Antwortmail vermutlich ein anderes Pseudonym - unheimlich Leid, dir nicht besser helfen zu können. Mit freundlichen Grüßen verweist man dich an die kompetente Hotline.

Das sind die erschreckenden Gesichtszüge unseres heutigen Systems, du bist dir des „Verarscht-werden“ bewusst und musst es mangels Alternativen hinnehmen, ertragen und runterschlucken. Du darfst dich ruhig lautstark ärgern, dir in der Stammtischrunde zunicken und dich bedauern lassen und damit basta!      

Positiv klang das jetzt nicht, bin untröstlich, doch man kann ja aussteigen! Kann man das wirklich? Wir hängen da alle schon sehr tief drinnen. Das Positive aber wäre, dass der kollektive Unmut ja nur um vieles mehr ansteigen müsste, dann vielleicht entsteht die nötige Solidarität im Souverän des Konsumenten für eine machbare Veränderung, die, zur Kreation eines neuen Systems. So, und jetzt zu anderem Banalen wie Fatalen, das man ebenso nicht so schnell loswird:                


Der Wanzentanz

Die marmorierte Baumwanze…

…hat unfreiwillig Europa entdeckt und besiedelt.

Im pandemischen Ausmaß beginnt sie auch hier einheimisch zu werden.

Bei genauer Betrachtung ist der „insektiöse Neuzuzug“, die Pentatomide, imposant in ihrer Größe und der Maserung, der Textur (klingt g’scheit) ihres Rückenpanzers. Zudem ist sie völlig harmlos, bis auf ihr Stinksekret. Doch bei aller Bewunderung und gleichzeitigem Grausen: Erstens haben wir eh schon genug davon, wie zum Beispiel unsere seit ewigen Zeiten hier ansässigen, knallroten Bodenwanzen, die schön gezeichneten Feuerwanzen, die im Frühjahr paarweise in Massen über Wald- und Wiesenwege vor- und rückwärts krabbeln. Ich nenne sie Massai, weil ihr Rückenschild mich an die Schilder der Massaikrieger erinnert, andere Kardinäle. Andererseits dürfte die marmorierte Baumwanze wohlweislich von Vögeln verschmäht werden, obwohl sie nicht so unerhebliche Proteinhappen wären.   

Meine gescheiterten Versuche, diese „Stinkmonster“ loszuwerden, in aufsteigend demoralisierender Reihenfolge:

  • No-Bodycheck – 1, die nonverbale Methode:

Im Glas fangen und wieder in die Freiheit entlassen, die längste Austestung. Resultat: Sie kamen jedes Mal draufgängerisch ohne Umschweife im Kehrflug zurück und begannen mich fast liebestoll zu umsummen, sie verstanden es als nettes, neckisches Spiel. Das Fenster schnell zu schließen, damit sie aufs Glas prallen und bewusstlos abfallen, hat sich nicht bewährt, die sechsbeinigen Hundlinge sind im Stande mitten im vollen Flug unbeschadet auf ihrem sechsrädrigen Fahrwerk wo zu landen.

  • No-Bodycheck – 2, die verbale Methode:

Von hinten mit einem argen Schimpfwort anschreien, damit sie geschockt nach erhofftem Herzversagen tot umfallen. Resultat: Ich kriegte bald mehrere Warnschreiben von Wiener Wohnen wegen Überschreitung des zulässigen Lärmpegels, vor allem nach 22 Uhr, wo sie in Scharen daherbrummen und die Wände dekorieren, noch schlimmer, in der Halogen-Stehlampe übel riechend verschmoren.

  • No-Bodycheck – 3, die grausame Methode:

Das Backöfchen samt Innenbeleuchtung aktivieren, die Biester lieben ja Wärme und Licht und am liebsten beides in einem! Hinterhältig wie ich zwischenzeitlich durch dieses Ungetier wurde, lockte ich sie böse grinsend damit zwar an, weil ich hinter ihnen die Klappe schnell schließen wollte, um dann den Ofen voller Grillwanzen zu entsorgen: Übrigens, die kleinen Öfen sind billig in den Null-Euro-Shops zu erstehen, nach tüftelnder Berechnung dürften so an die Tausend Stück hineinpassen. Resultat: Na ja, sie scheinen intelligenter als ich zu sein, blieben vor der Falle in Reih und Glied sitzen - um das Gerät herrschte eine gemäßigte Klimazone - und gaben sich sämtliche Händchen. Wegen  georteter, scheinbarer Gefahrlosigkeit, begannen sie langsam ums Warme herumzutanzen. Ich stieg wieder auf die Glassturzvariante um, mindestens zwei pro Glas und raus!  

  • Bodycheck mit Todesfolge Exemplarische Hinrichtung:

Ich ermordete konsequent das ekelige Gekrabbel am Balkon mit meinem stets parat liegenden Schwert (ein Lineal, das bereits Scharten des Kampfes aufweist) und ließ ihre grauslich zugerichteten Leichen demonstrativ zur Warnung heran fliegender Artgenossen liegen; Leichen und deren Teile pflastern nun meinen Balkon, welcher folglich für geraume Zeit unbegehbar war. Resultat: Sie flogen und krabbelten unbeeindruckt über ihre verstümmelten Artgenossen und erstürmten noch viel fröhlicher und frecher meine unbewachten Ritzen, Schlitze und Löcher. Ich hörte sie darin regelrecht und höchst gemein kichern, was mich sogar bis heute in Träumen verfolgt. Die zwischenzeitlich mumifizierten Toten habe ich wieder entfernt.

  • No-Bodycheck – 5, die Entführung:

Da muss ich etwas ausführlicher werden, lesen sie bitte über die  „Rattenfängermethode“, so nenne ich den Trick in anderen Fachlektüren über Kammerjagden.

Nicht zur Belustigung verkleidete ich mich als Wanze! Nein, mit vollem Ernst band ich mir eine schildförmig ausgeschnittene, authentisch bemalte Styroporplatte auf den Rücken, der vollends damit abgedeckt wurde. Styropor strahlt bekanntlich Wärme aus, welch Durchtriebenheit! Diesen Schild hatte ich gründlich mit dem Geruch faulen Obstes präpariert, das ja zurzeit nur so herumliegt. Ich bezwecke den Doppeleffekt des einerseits gespielten Artgenossen, der als einer von ihnen ihre Lebensgewohnheiten versteht und vorgibt, sein Volk mit genügend Reiseproviant auf warmer Unterlage ins Paradies zu führen. Andererseits, die Kehrseite des Schildes, bin ich der unerkannte Killer! Ich fühlte mich in der Doppelrolle des verdeckten wie verdreckten Ermittlers und der des Liquidators recht wohl. Ha, ein Maulwurf sozusagen, einer mit tödlichen Fangzähnen. Ein grausamer Zug huschte über mein Gesicht.    

Mit allen schmutzigen Wassern gewaschen, reich an Tricks und Finten, schlich ich mich unter den ersten zarten Sonnenstrahlen aus dem Haus und wartete. Es dauerte nicht lang, da spürte ich sie regelrecht im Rücken, ihre gierigen, winzig schwarzen Punktaugen, die mich taxierten und wie sie reihenweise von der Fassade absprangen und losbrummten. Mein fauligfruchtiges Odeur musste unwiderstehlich für die kleinen Panzermonster gewesen sein. Ein leises, sattes Brummen kam aus allen Richtungen und wurde schnell lauter. Ich ließ mir noch Zeit, bis sie alle ganz nahe waren und mit einem „Klack“ landeten. In der Scheibe der Eingangstür zählte ich bereits 13 auf meinem Schild, auf dem sie so typisch ruckartig herumkrabbelten. Dann sah und hörte ich weit und breit kein Tier mehr. Gut, mehr gibt’s nicht. Nun ging ich langsamen, gleichmäßigen Schrittes los. Die Schnabelkerfen, so steht es wo geschrieben, gingen ahnungslos mit mir. So, raus aus der Anlage und dann raus aus Heiligenstadt!

Die 13.e, die größte und älteste von allen, fiel aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich aus Altersschwäche, runter und humpelte uns nach, blieb aber zusehends immer weiter hinten, bis sie auf Höhe der Schemerlbrücke endgültig liegen blieb und verendete. Hoffentlich, man weiß ja nie, wer sie findet, wird sie nicht in geweihter Erde bei gelesener Messe beigesetzt. Den besessenen Tierschützern mit katholischem Hintergrund ist alles zuzutrauen.

Endlich erreichten wir den Treppelweg an der Donau und ich schritt frohen Mutes an den Anlegstellen vorbei, mein Ziel, das seichte Donauufer in der Klosterneuburger Au, dort, wo die Fähre anlegt. Vor Kahlenberger Dorf schwirrten zwei misstrauisch gewordene Kreaturen plötzlich ab und flogen schnurstracks zurück, sicherlich wieder in die Wohnanlage. Diese Kreaturen werden mir beim nächsten Mal nicht entkommen, lachte ich still in mich hinein und meine Augen glühten höllisch auf.  

Unbeirrt setzte ich den Weg fort, ab und an mich an spiegelnden Flächen  ihrer Anwesenheit vergewissernd. Immerhin trug ich noch 9 bei mir! Ich musste und wollte den Weg bis zur Rollfähre fortsetzen. Hehehe, die werden schön schau’n, die Bestien! Kaum kamen mir Leute entgegen, es war noch zu zeitig am Morgen und überhaupt Sonntag; der Tag der Frommen und der beste für mörderische Pläne und heimliche Meuchelmorde. Komischerweise ignorierten uns alle Vögel, obwohl ich Protein-Leckerbissen zum Frühstück an mir hatte. Ebenso gesellten sich keine weiteren Biester dazu, scheinbar gibt es wirklich, wie man ja ständig hört, außerhalb von Wien keine derartige Plage. Schade, ich hätte gern noch viel mehr mitgenommen auf die Reise ohne Wiederkehr.  

Nach geraumen zwei Stunden, ich blickte wieder mal über ein Seitenfenster eines abgestellten Lieferwagens auf meinen Rücken und atmete auf. Alle klebten noch regungslos an mir und labten sich am klebrigen Faulsaft ihren gepanzerten Wanst voll. Wie unbekümmert. Sie wähnten sich sicher. Gut, ihr Lieben, bald wird – die Leser ahnen es schon – gebadet! Endlich hatte ich die Au passiert. Kurz vor der Fähre, ich zählte an einem geparkten PKW noch einmal durch, was? Oh, nur noch sieben! Zwei müssen voll gefressen abgefallen sein und sich seitlich in die Büsche geschlagen haben. Egal, ich schritt immerhin noch mit sieben zum Uferrand hinunter. An dieser Stelle geht es flach und auf feinem, grauem Sand in den Strom. Vorausschauend hatte ich Sandalen angezogen, denen ich mich sogleich entledigte. Die knielange Short und das T-Shirt ließ ich an, die Arbeitsbekleidung für den Sommer. Heute soll es noch 25 Grad kriegen! Trotzdem überzog mich jetzt eine ordentliche Gänsehaut. Das könnten auch die Nerven gewesen sein.  

Die Zehen umspülte eiskaltes Wasser. Ich biss, nein, klapperte die Zähne, so weit es ging, fest zusammen und ging tiefer und tiefer. Bis mir die Donau zum Hals stand und bald mal überm Kopf zusammenschlug. Meine Glatze sollte keine Rettungsinsel sein! Dem stark spürbaren Zug des Flusses, mich wienwärts mitreißen zu wollen, widerstand ich tapfer und stemmte die Beine ins sandige Geschiebe. Als ich vorsichtig auftauchte, sah ich aus den Augenwinkeln die sieben Monster davon treiben, verzweifelt mit ihren Beinchen rudernd; eine verschwand plötzlich und für immer in einem Fischmaul vermutlich. Meine Beine spürte ich schon länger nicht mehr, dann entschwanden mir die Sinne. Die Rufe vom Ufer her hörte ich nicht mehr.

Ich möchte es kurz machen, am nächsten Tag wachte ich im AKH auf, wegen starker Unterkühlung. Doch ich grinste das Grinsen des verwundeten Heroen, im Konkreten, eines bibbernden, aber siegreichen Helden; sieben Ungeheuer auf einem Streich, also auf einem Schild in den nassen Tod geführt. Beim Nächsten mal werden es mehr sein, freut euch! Resultat: Ich besann mich nach tagelangem Fiebern, erschöpfender Nieserei und pausenlosem Rotzen und heckte noch im Spital wohl den hinterlistigsten, den heimtückischten aller Pläne aus, der an ausgefeilter Gemeinheit alles an bisherigen Beseitigungstricks in den Wanzenschatten stellt:  

  • No-Bodycheck – 4, die scheinresignative Methode:

Bis heute ignoriere ich die Pentatomiden und umgebe mich täglich mit einer Duftwolke. Ich versprühe dabei etliche Liter ekligsüßes, billiges Parfüm für den Notfall einer unvorhersehbaren Stinkattacke. Es ist den Brummern erwartungsgemäß völlig wurscht und wanz, sie betreiben „contra-ignoration“ und sind sich ihrer schwächeren Position dabei nicht gewahr. Täglich sitzen mehrere um meinen warmen PC herum, fliegen hin und wieder gegen den Bildschirm und auch mein Gesicht, glücklicherweise bin ich Brillenträger. Siegessicher lächle ich mit der Fratze des Teufels ihrem unausweichlichen Schicksal entgegen. Mein Fenster und meine Balkontür sind sperrangelweit offen! Ja, sie haben richtig gelesen!

Klar kommen sie jetzt in Scharen. Um bald verscharrt zu werden, hehehe!  Weil sie, diese fingernagelgroßen, bis aufs Blut gehassten Ungeheuer, in der warmen Stube mangels leckersüßen Pflanzen und mangels herumliegendem Obst, ja genau, sie ahnen es schon, nach wenigen Tagen - der freudige Wahnsinn beginnt mich zu befallen - tot umfallen werden, verhungern müssen, ja, sterben, für immer verenden!!! Willkommen und Tschüss!!! Als Uniformierte meine Tür eintraten und mich aus der Wohnung schleiften, ich blieb im Freudentaumel. Auch wenn ich weg bin, sie bleiben da bis zu ihrem Ende!  

Die Ursache dieser Plage ist hausgemacht!

Die Einwanderung erfolgt forthin über sämtliche europäische Einfuhrhäfen.

Vielleicht sollte man grundsätzlich über Importe von Nahrungsmittel aus der Ferne nachdenken, vor allem, wenn wir diese selbst bei uns wachsen und geerntet werden. Regional saisonal ideal! Bislang lässt uns all die Politik in Stich, Hauptsache der Handel ist entfesselt und den P-Konzernen gedient! Die besagte Baumwanze kommt mit asiatischem Obst und Gemüse zu uns. Erstsichtung 2016, 2017 war ihre Population noch bescheiden, heuer eine regelrechte Invasion. Entwarnung! Seit grob zwei Wochen, von einem Tag auf den anderen, waren sie weg! Die Population hat sich auf ihrer verzweifelten Suche nach einem warmen Platz zur Gänze verausgabt und aufgebraucht.  Zwei am Balkon erfrorene Geschöpfe nach paar Tagen signalisierten das endgültige Aus, zumindest für heuer.


Blitzlichter und stillose Blüten

zum Wachrütteln; so, wie sie mir gerade in die Hände fielen…

Schlagzeilen stammen großteils aus der besten Zeitschrift Österreichs,
dem Werkstattblatt von der www.solidarwerkstatt.at!

Kassenärzte „verdünnen“ sich bei steigender Bevölkerungszahl, aber dort wo das Durchschnittseinkommen markant hoch ist, ist auffallend eine medizinische Versorgungsdichte gewährleistet! Welch Zufall!

Spitäler – werden finanziell ausgehungert, weil der Hunger nach Krieg und Kampfhubschrauber stärker ist!   

Privatisierung des Gesundheitswesens in Deutschland schnellt voran: Amerikanische Investorengruppen kaufen marode Spitäler auf und benutzen die Sanierung zur Bildung von Praxisketten darüber hinaus, insbesondere Zahnarztordinationen. Klar, dass dem Patienten jetzt zunehmend teurere Behandlungen einsuggeriert werden.

JEFTA, das Freihandelsabkommen mit Japan, zielt auf die Trinkwasserprivatisierung ab. Auf unseren Armaturen sehe ich schon bald Münzautomaten, oder, ähnlich wie beim Strom, Smartmeter „Drink smart“ am Wasserhaupthahn, um jederzeit, zum Beispiel bei Zahlungsverzug, die Versorgung mit dem „unantastbaren Gut“ stoppen zu können.

EURATOM gab grünes Licht fürs Monster-AKW Hinkley PÖoint C. Nau, vielleicht haben wir bald die EUtombombe… wir machen uns kriegsfit.

Der Kriegskapitalismus: Die Rolle des Finanzkapitals bei der Herbeiführung des so genannten Anschlusses – Nachruf an den heuer verstorbenen Historiker, spezialisiert auf die Zeitgeschichte Österreichs, Hans Hautmann. https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Hautmann

Da muss ich an den Autor und Filmemacher Eric Vuillard denken und sein Werk: „Die Tagesordnung“ – über das Geheimtreffen am 20. Feber 1933.

Die SPE kann sich in der Europäischen Union, so wie sie derzeit gestrickt ist, nicht mehr durchsetzen. Die Konservativen diktieren! Ist ihnen schon aufgefallen, dass man plötzlich, wie heuchlerisch und auch dumm, die SD als Linke bezeichnet, was sie nie war, mit Ausnahme vielleicht unter „Bruno-Willi-Olaf-Tito“. Es wirkt scheinbar und der Volksmund äfft es nach. Man hat die SD dorthin manövriert, wo man sie haben will, ungefährlich, rein zur Dekoration „europäisch-demokratischer Werte“. Die wirklichen Linken jedoch gerieten dadurch völlig aus dem Blickfeld. Wau, wie schlau!

Konzern-Union: „Man kann nicht zulassen, dass Wahlen die Wirtschaftspolitik beeinflussen!“ (Wolfgang Schäuble, D-Minister im Spiegel vom 23.11.2017); ein Bekenntnis zur Wirtschaftsliberalen Diktatur. Die EU fungiert als Verwaltungsapparat im amerikanischen Interesse, hat es deutlich den Anschein. Attac bringt’s am Punkt und bittet um Hilfe:  https://www.attac.at/engagieren/attac-unterstuetzen/newsletter-spende.html?amount=50

„Political confused correctness“ Vor lauter was man sagen darf und was nicht –– las ich unlängst für Neger, Mohr, Maure, Farbiger, Schwarzer, Kaffer, Onkel Tom, Bimbo, fälschlicherweise Kanake (hawaiisch für Kamerad, aber auch die Bewohner der nordägyptischen, ehemaligen Tempelstadt Karnak gemeint) und Kunta Kinte (TV-Serie), vermutlich in völliger Verwirrung notiert: Afroafrikaner und anderswo Afrikaner mit schwarzem Hintergrund

Bush, Obama und Trump nach ihrem Ableben vor Gott Vater
https://upcmail.upc.at/appsuite/#!!&app=io.ox/mail&folder=default0//uhxp3Zwcq&locale=de_DE

100 Jahre Republik! Es wird Zeit, dass wir eine neue Jahrhundertära zum Feiern 2118 einleiten, denken sich die türkisschwarzblauen Macher. Ihr Jahrhundertreich beginnt! Die anderen haben sich umgedreht und schmollen, zanken untereinander, oder tun so, als könnten sie nix dafür, dass die andern auf einmal so stark wie bös sind. 

Die „globalen Aussteiger“ sind am Werk. Trump beabsichtigt aus dem Atomabrüstungsvertrag auszusteigen und gibt – kennen wir ja schon aus Jahrzehnten – den Russen die Schuld. Beim Klimaschutzabkommen das selbige Kleinkindverhalten und so fährt man auf Sandkistenniveau fort: „Gib du mir zuerst dein Küberl mit dem Schauferl, dann kriegst auch meine!“ Und: „Erst wenn du dein Feuer ausmaxt, dann lösch ich meins!“ Trump trampelt durch die Weltpolitik, brüllt raus und nimmt’s wieder zurück. Ich meine, ist es einem Staatsoberhaupt überhaupt noch wichtig, ernst genommen zu werden?

Hunde beißen Kinder zu Tode. Wir haben ein Hundehaltegesetz, das kaum welche wirklich kennen, am wenigsten die Halter. Die Hunde wissen über menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen womöglich besser Bescheid als umgekehrt. Kinder wehrt euch! Vielleicht lesen wir bald als Schlagzeile: 5jähriger würgte friedlichen Dackel so lange, bis dieser freiwillig seinen Maulkorb samt Leine hergab. 8jähriger drosch Rottweiler spitalsreif, als dieser ihn ängstlich anknurrte.

Helden ohne Heldentaten… Ein mutig unterdrückter Furz, wird schon als gemeinnützige Heldentat gewürdigt. Ein frenetischer Applaus jagt den anderen, für… was eigentlich? Da sagt einer irgendwas Belangloses, Unbedeutendes, und wird schon voreilig vom dressierten Publikum beklatscht, dass die Studiowände erzittern. Anlassfall das hochstilisierte Neun-Bundesländer-Votum - im Grunde genommen eh lieb und nett - mit einem merkbar aufgedrehten Assinger und einer völlig überdrehten Karlich. Ich nehme es als Gleichnis für, sagen wir, Brüsseler EU-Redner. Es wird das Nichts abgefeiert, als fände immens und großartig Revolutionäres statt.

Zeit-Unfug und andere Politische Allotria beweisen allein schon die Unbrauchbarkeit dieser Europäischen Union dadurch, dass sie nicht imstande ist, die idiotische Zeitumstellung im Jahr ein für alle mal aufzuheben! Warum nicht eine für ein und allemal festgelegte, koordinierte Weltzeit mit stundenweise (alle 10 Längsgrade) zu korrigierenden Zeitzonen in Richtung Ost vor und West zurück? Wo ist das verdammte Problem? Die Mehrheit ist nach Umfragen für die Beibehaltung einer Zeit und man erweckte die Hoffnung, heuer es bei der Sommerzeit zu belassen; und? Nix, wieder durften wir die Zeiger drehen…

Seit Jahrzehnten weiß man von der seitdem nachgewiesenen Sinnlosigkeit einer zweimaligen Zeitkorrektur im Jahr! Mediziner, Pädagogen, Bauern, vor allem Nebenerwerbsbauern, klagen berechtigt über diesen regelrechten Blödsinn, der uns ganz ohne Abstimmung aufoktroyiert wurden, wie der Schwachsinn der Sparlampen, Richtlinien für eine handels- und transportgerechte Gurkenbegradigung und maximale Bananenkrümmung, Mindestkartoffeldurchmesser und was weiß ich alles an Schmafu. Wie gesagt, zu alldem wurden wir nicht gefragt; aber jetzt müssen zur Festlegung auf eine durchgehende Zeitmessung noch entsprechende Erhebungen getroffen werden. Da soll man nicht misstrauisch werden gegenüber solch hoch bezahlten „(H)allodris“?

Das Positive dran? Na ja, das wäre, dass wir uns so und so lieber mit scheinbar Unveränderbarem beschäftigen, es der Stammtischrunden zum Anbeißen hinwerfen… als es mal richtig anzugehen, wie auch immer das aussehen mag… zum Beispiel die Solidarisierung aller Völker, ausgenommen ihren so und so seit ewigen Zeiten verbündeten Eliten…

Schullernen – Lernschule; du lernst in der Schule:
Lesen, aber nicht Verstehen!
Rechnen, aber nicht Logik!
Noten, aber nicht das Musizieren!
Geschichte, aber nicht seine Lehren daraus!
Deutsch, aber nicht seine Poesie!
Sport, aber nicht auf deinen Körper hören!
Biologie, aber nicht die Schönheit der Natur erkennen!
So Vieles, nur nicht deine Sinne sinnvoll nutzen!

Korrekturen zur letzten Sendung
Formfehler sind unvermeidlich, passieren hinterrücks; ich bin untröstlich!


Wen stört noch die schiefe Optik,

wenn sie durch die Rosabrille kaschiert wird?

Dünne Spitzen brechen schnell…

Wenn es den Eindruck einer gewissen Unberechenbarkeit beim Wechsel des Frontpersonals, also bei den öffentlichen Protagonisten, erwecken sollte, ist die jederzeitige, schnelle Austauschbarkeit volle Absicht; und Unwissenheit  bei geforderten Prognosen gegenüber Journalisten reine taktische Zurückhaltung. Ach, wie ist man ausgepufft… (…)

 


Die manierliche TV-Gesellschaft

Die Soaps-and-Win-Phase dank folgsamer, kritikloser Zuschauer.

Alles wie nach Drehbuch. Den fernsehgerecht moderierten, so positiven Einzelfall erklärt man uns als Massenboom – „Uns geht’s allen gut!“ Damit man als noch nicht Betroffener in dieser suggerierten Überzeugung bestärkt wird, liefert die Berichterstattung zwecks Wahrung der Glaubwürdigkeit an ein ausgewogenes, neutrales News-Medium zwischendurch mal eine dramatische Sequenz. Hier paar Erdbebenopfer zwischen den Einsatzkräften, da die nackten Überlebenden einer Flutwelle, drüben eine obdachlos gewordene Familie in ihrer zerbombten Heimatstadt, ganz in der Nähe ein Verkehrsunfall, weiter weg ein Amoklauf und dem „Hiasl-Bauern“ ist Scheune abgebrannt, eine radikalisierte Kuh hat den Hund samt mitgezogener Besitzerin angefallen.

Die Welt vom Sofa aus: „Schatzl, bringst uns ein Bier und was zum Knabbern mit?“ „Gern, Schatzi!“  


Und ein kleinwenig Rothautgeschichte

Im Zeitraffer über ein indianisches Volk mit längster Wanderung

Den längsten Widerstand in den Indianerkriegen lieferten also die Apachen gegen die weißen Eindringlinge und taten sich durch ihre hervorragenden Häuptlinge insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor, die sich nicht nur als beste Krieger behaupten konnten, sondern auch diplomatische Begabung und Redegewandtheit bewiesen: Ich darf mit Respekt erwähnen: Juan José (Mimbreno), Mangas Colorado (Mimbreno und berühmte Legende!), Cochise (Chiricahua) und sein Sohn Nachez, Ezkimenzin (Ariwaipa), Victorio (Mimbreno), Loco (Mimbreno), Chatto (Mescalero), Nana (Mimbreno) und der letzte: Goyathlay alias

Geronimo (Bedonkohe), berühmt, wie die auch hierorts bekannte Legende des Sitting Bull. Die Mimbren-Apachen stachen deutlich heraus.


Buchempfehlungen

Geständnis eines seit Kleinkindtagen Lesenden: Ich bin in der Lage, mir ungeniert mehrere Bücher in gleicher Zeit einzuverleiben und kann permanent und blitzartig in die jeweilige Thematik springen und nahtlos dort weiter schmökern. Zurzeit lese ich in fünfen. Dem Gott sei in dieser Hinsicht an dieser Stelle gedankt, dass er am achten Tag das Lesezeichen gleich nach dem Buch erschuf! Es gibt bekanntlich Nationen, welche ebenso schnell den Anschluss fanden wie auch ich immer wieder, nur bleib ich mit aller Konsequenz nicht dabei und neige da zum notorischen Fremdgeher. Fahnenflüchtiger wäre inkorrekt, denn weder griff ich nach ihr, noch schwor ich auf sie.

„Die großen sozialistischen Erzähler“ von Doris und Hans-Jürgen Schmitt (1976) herausgegebene Kurzgeschichten damaliger „Linker“, von Arnold Zweig über den umstrittenen Bodo Uhse, Anna Seghers bis Bertold Brecht.

„Mein Kampf – endlich politisch korrekt: Grüne präsentieren gegenderte Neuauflage - die besten Tagespresse-Meldungen - 3. Band“ von „die Tagespresse“ (2016); gesammelte, satirische Nachrichten sozusagen, dankend von meiner Tochter erhalten.

„Philosophie des Widerstandes – Sokrates oder Heidegger“ von André Glucksmann (2009)

„Metternich und seine Sibylle“ von Ann Tizia Leitich; ein intimer Roman vor politisch brisantem Hintergrund (1960)

„Der Turm“ von Richard Martin Stern (1973) war die Vorlage der ein Jahr späteren Verfilmung „Flammendes Inferno“; ein Roman nach Zeitprotokoll.

„2019!“ von diversen Verlagen herausgegeben und brandaktuell, ganz oben in den belletristischen Charts; konsequent von Anfang bis Ende strukturiert, aufgelegt in überzeugenden Designs für jegliche, noch so gefinkelte Geschmacksnuancierung, ach… ich habe diesen Knüller schon  erstanden, darin geblättert und bin hellauf begeistert, jede Seite ein knallhart pointierter Treffer und beinhartes Faktum, so geht es lückenlos unenttäuschend bis zur letzten Seite und weiter noch bis zum Revers, man lechzt schon bei den letzten Seiten nach dem nächsten Band!

Anstatt des Autorenblatts:

Black: „Wonderful life!“
https://www.youtube.com/watch?v=u1ZoHfJZACA

Louis Armstrong: „What a wonderful world“
https://www.youtube.com/watch?v=D67lR7Qy_wk

Mit besonders Gruß

und großem www.re-spect.at,

weil Sie oder Du es bis hierher geschafft hast! Danke!

 

>>Reger Flugverkehr in der Troposphäre<< (344. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Sat, 06.10.2018 - 19:00
Body

© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, Anfang Oktober 2018

Inhalt:

  • Ein herzzerreißender Abschied
  • Wen stört noch die schiefe Optik?
  • Die manierliche TV-Gesellschaft
  • Der Mensch entscheidet rein emotional!?
  • Warum noch mehr der „weißen Scheiße“?
  • Nachruf an eine sanfte wie streitbare Wilde
  • Sprüche klopfen, Gerüchte kochen
  • Und ein kleinwenig Rothautgeschichte
  • Musik – Musik – Musik
  • Gute Adressen
  • Autorenblatt

Ein herzzerreißender Abschied!

In einer Comic-Sprechblase läsen sie jetzt „schluchz“ und „schnüff“.

Man ist da und schon wieder weg – man könnte vom Haider-Syndrom sprechen. Das Neue ist bald alt, was Neues muss her. Nur, was bezweckt man damit? Spannung? Unterhaltung? Bewirken tut man eher Abstumpfung, Unruhe, Misstrauen, Politikaversion. Es zeigt, was Politik heute ist, ein Markt, ein Bedienladen für die P-Wirtschaft, Management-Praktikum – der „Politikerturnus“.    

Ja, ich war gerührt und nicht geschüttelt, als ich die, auf den Kernpunkt gebrachten Zeilen eines meiner mir geistig nahe stehenden Freunde las, die da sind:

>> Betreff: Rücktritt - Sehr geehrter Herr Dr. Kern, lieber Christian!

Bin Rollstuhlnutzer und sind uns einige Male persönlich begegnet (Kurier-Tag - BK-Amt - 1. Mai Interview). Trotz aller Fehler, seitens der Bundes-SPÖ - verlorener Wahlkampf gegen "Basti" Kurz - habe ich dich immer geschätzt. Auch, dass du eine Rolex-Uhr getragen und zur Schau gestellt hast, hat mich nicht gestört... Du bist Quereinsteiger und Manager - da denkt und handelt man anders als so genannte "Berufspolitiker" - wie auch Alfred Gusenbauer einer war.

Auch bin ich überzeugt, dass du als Parteichef es geschafft hättest, die SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße auch für Rollstuhlnutzer barrierefrei umbauen zu lassen... Mit vielen Dingen hattest und hast du Recht - dass du etwas "steif" gewirkt hast, das ist halt deine Natur. Menschlich kann ich deine Vorgangsweise ja verstehen, dass du zurücktrittst. Jedoch strategisch war es falsch, diesen Schritt in dieser Form zu machen. Es schadet der Demokratie und der SPÖ. An deiner Stelle würde ich einen Nachfolger(In) vorschlagen. Die momentanen Spekulationen sind entbehrlich und fördern sicherlich nicht das Vertrauen in die Bundes-SPÖ.

Wenn du tatsächlich Spitzenkandidat der europäischen Sozialisten wirst und noch dazu die Konservativen überholst, wirst du in einem Zug mit Bruno Kreisky, Willy Brandt und Olaf Palme in die Geschichte eingehen... Ist möglich, aber leider momentan sehr unwahrscheinlich - jedoch niemand hätte gedacht, dass Alfred Gusenbauer tatsächlich Bundeskanzler wird...

Max Lercher, den ich als hellen Kopf einschätze, hab ich am Sonntag in der Diskussion kurz verfolgt (mind. 10 Min) und dann weiter gezappt - ich denke die Zuseher sind es Müde wenn politische Kontrahenten so diskutieren, dass man gar nix mehr verstehen kann - (Ist auch Teilschuld der ORF-Moderatorin).

In diesem Sinne viel Erfolg für deine weitere Zukunft! <<

Wenn ich mir so einen hochkarätig besetzten Zug vorstelle, dann Kern darin als blinder Passagier, okay, maximal als Schaffner, gut, zeitgemäß als Zugbegleiter. Zum Kreisky da fehlen noch Galaxien an politischem Geist und auch an Autorität. Zugegeben, auch mir war Kern von Beginn an sympathisch und ich ließ mich von seinem Wesen blenden, wie viele andere auch. Doch nicht allzu lange, denn wer imstande ist, genau hinzuhören, merkt die Seifenblasenrhetorik, oder, titelgerecht, die Sprechblasentechnik. Ein Manager muss einen Betrieb gut präsentieren können, um für ihn an der Börse den Höchstkurs zu erzielen und dann tschüss, mehr nicht, weil schon der nächste auf den fulminanten Kurzzeit-Job wartet. Die Firmenideologie, falls eine existiert, und Firmenchronik müsse ihn nicht tangieren!

Kern musste selbst in einer mutmaßlichen Nacht-und-Nebel-Aktion den Faymann ersetzen, was überdies eine enorme Herausforderung bedeutet. Und, er baute soeben selbst die Führungsebene zu einer Notfallambulanz um. Sieht fast wie Rache aus, ist sicherlich keine, denn das wäre zu trivial! Nur, ob alles so „ad hoc“ passierte, zweifle ich an, denn nix in der Politik wird dem Zufall überlassen… Nur, nicht nur meine Kerninteresse, wer zieht die Fäden dahinter? Die Wirtschaftsverbände? Nein, die sind außer Obligo, das ginge zu weit, nichtwahr? Die sorgen sich lediglich um lukrative Wirtschaftstandorte und einen wirtschaftsfreundlichen Arbeitsmarkt, der uns ja Arbeitsplätze bescheret und auch wieder vernichtet, und so…

Dass die Sozialdemokratie europaweit dermaßen zurückgedrängt wurde - es zuließ! - scheint mir System zu haben und liegt im Interesse des britisch-amerikanischen Kapitalismus bzw. Privatismus und der findet in der sich liberalisierenden SD genügend nützliche Korrumpierbare, seine verführbaren Opfer, seine Willfährigen, seine Verbündeten, hart und korrekt ausgedrückt, ideologische Verräter. Bestes, weil schlechtestes Beispiel, die derzeit vom Volk bekämpfte, sozialdemokratische Regierung Rumäniens.   

Peter Filzmaier, der aus meiner Sicht einzige, sachlich Beobachter des heimatlichen Politikgeschehens, hat es als amateurhafte Aktion für mich richtig formuliert; und was den angeblich unfreiwilligen Überraschungseffekt betrifft, relativiert, weil eine Kandidatur fürs EU-Parlament sicherlich von langer Hand vorbereitet werden muss. Tja, und ein weiteres Gerücht neben dem des mutmaßlichen Drucks von der Gewerkschaft zieht seine Bahnen: Kern plant in einen Mega-Konzern einzusteigen. Und; auch das ist schon wieder eine alte Geschichte und spukt wie närrisch durch sämtliche Printmedien: Gazprom soll dieser Konzern heißen und dieser scheint scharf auf ausrangierte, abgehalfterte SD-Politiker zu sein und sein Kollege Alfred wartet schon. Schröder fungiert dort angeblich als Protektionskarussell und hatte bereits Kontakt zu Kern. Kleiner Trost: Vielleicht sind unsere Leut’ da drüben im Osten gar nicht so schlecht aufgehoben und könnten vice versa für uns hier Vorteile erwirtschaften, zumindest Versorgungskrisen abwehren.

Rein persönlich betrachtet, kann ich es durchaus verstehen, dass man als begehrter Hecht im Karpfenteich schon lieber zwei Köder vorm Maul hat, wenn man schon aus dem Wasser muss, in dem sich bereits die Artgenossen gegenseitig anfallen. Nur Kern’s Ausflüchte im ZiB2-Studio bei Rainer Hazivar, uns und seinen unteren Getreuen seine seit Monaten getroffene Entscheidung notwendigerweise vorenthalten zu haben, waren billig und holprig. Und jetzt, ganz aktuell, das nächste verbale Stolpern aus der EU-Kandidatur und kurz darauf der Austritt aus der SPÖ.

Moment, jetzt aber bimmeln sämtliche Glocken in mir und mein universelles Denkwesen setzt sich durch. Wenn zu viel sich gegen eine Person richtet, dann klinke ich mich aus dem Chor aus und mein Komplexitätsradar schaltet sich ein, das „Adlerauge“ sucht nach Auffälligkeiten. Die EU-Diskussion was ihre Ausrichtung betrifft, scheint auf Kern’s mitgebrachte Themen nicht besonders viel Wert u legen, vermittelt er selbst. Und er will auf seinem weiteren Weg die hinderliche Last der eigenen Partei loswerden. Vielleicht ist seine Position der SP-Parteien doch zu links angesiedelt. Das konservative Brüssel hat aber alles andre als das mit uns vor, nämlich uns sukzessive auf den „American-way-of-life“ einschwören? Ihre Parole: „Weg mit jeglichem, „linken Gedankengut“! Darum wird ja der brave Kurz mit seiner neokonservativen Politik so abgebusselt!

Denn eines kann ich mir beim besten Willen im Bezug auf den sicherlich intelligenten Kern kaum vorstellen: Dass er darauf Wert legte, sein Image beim Volk derart zu verderben, sich sichtlich zu solch unbeholfenen Schritten nicht entblödete. Ist das der Stil eines Managerprofis? Nein! Hier wird uns wieder ein „Einzeltäterexempel“ verkauft. Der böse „Ausreißer“. Die Parteieminenz badet sich in Unschuld und mimt Überraschung. Verdammt, wer zieht da die Fäden? Egal, weil:     


Wen stört noch die schiefe Optik,

wenn sie durch die Rosabrille kaschiert wird?

Wir taumeln schon so lang auf schiefen Ebenen,

dass wir wunderliche Kompensationsstrategien entwickelt haben.

Eine davon heißt sicherlich: „Is-ma-eh-wuascht“. Oder: „Wir waratn jo ah net audasch, gö?“ „Wia wean do nix mea ändan!“ Aber noch gibt es andere unter uns, denen es nicht wurst ist. Und ob für die der allseits „moderne“ Parteidünkel gut geheißen, kritiklos toleriert wird? Ob dieser am Ende gut für die sozialdemokratische Bewegung ist, wenn die prominent und eitel gemachten Arbeitnehmervertreter als Oligarchen verschwinden oder in Brüssel nacheinander untertauchen mit irgendwelchen „Trillitralli-Ämtern“ versehen? Das bedenkt wohl niemand in der dünnen Luft da oben… Denn „Insider-Wissen“ und geglaubte Schlauheit in den eigenen Funktionärsebenen ist dem Wähler da draußen „scheiß egal“! Er goutiert derartige Agitationen völlig anders, wenn auch zeitweilig „unschlau“, und wird im Endeffekt seine Entscheidungen treffen, die auch auf Fehlinformationen gestützt sein können… Aber eh wurscht, vielleicht brauchen Parteien nicht mal mehr ihre Stammwähler und Mitglieder so wirklich… wie der Vatikan schon längst. Beide sind wirtschaftlich gut vernetzt und abgesichert!  

Die Sozi’s beweisen sich offensichtlich als hervorragende Kapitalisten, schrieb mal so ähnlich der Kurier, oder wie es in der D’Presse formuliert wurde, dass der Sozialist der bessere Kapitalist sei und man seine Modelle per Namen nannte: Androsch, Klima, Ederer, Gusenbauer, Kalina, (Erg. RJS: Vranitzky, Kern), etc.:

https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1332095/Der-Sozialist-als-der-bessere-Kapitalist

Und genau damit drückt man den Daumen wieder auf die schon lange schwärende Wunde. Und deshalb kann der, der mit Herz und Verstand von dieser Bewegung einst überzeugt war, nur mehr enttäuscht sein! Mit der lässig geglaubten Argumentation, dass man der P-Wirtschaft beweisen will, auch gut wirtschaften zu können, ist fast schon eine kindische Ausrede, mit der man das aufgebaute, politische Fundament im selben Moment verlässt, bzw. zum ursprünglichen Gegner wechselte. Mit dem fatalen Nebeneffekt der Verhöhnung der eigenen Wählerbasis! Somit können solche Rochaden wie die des Kern’ parteipolitisch nur schief gehen, also der Partei schaden. Und darüber hinaus dem ohnehin schon gereizten, argwöhnischen Wählervolk.  

Apropos und überhaupt: Wen wundert die Politikverdrossenheit? Auf der einen Seite hoch bezahlte Parteifunktionäre mit kaum nachvollziehbaren Mehrfach-Jobs, „aufwandsentschädigten“ Nebenämtern und anderen, weniger beleuchteten Zuverdienstmöglichkeiten. Die durchaus tolerierbare Verhältnismäßigkeit zwischen Politikereinkommen und dem Massenlohn ist längst überspannt. Die, die schon zu viel haben, muten so vielen anderen zu wenig zu! Das ist dermaßen dreist, dass es einem in der Regel die Worte verschlägt. Auf der einen Seite Pensionen mit 25.000,-- Euro monatlich - auf der Gegenseite 900,-- Euro Mindestpension (per Ausgleichszulage).

Wen wundert da noch die Missachtung und Geringschätzung der Volksmasse gegenüber ihren Volksvertretern? Wenn man sich unter die Leut’ mischt, oft die Öffis benutzt, dann hörst du bei Gesprächen über Politik fast einstimmig: „Die da oben haben keine Ahnung vom wirklichen Leben!“ Das aber wollen die oben justament nicht hören“ Sie negieren, oder schmettern solch berechtigte Vorwürfe gern ab mit der Ausrede: „Wir haben die Gehälter nicht gemacht!“ In Klammer, sie sind lediglich Lohnopfer… Aber auch dies vernimmt man mit dem Brustton eines schockierenden Selbstbewusstseins: „Es steht uns zu! Wir sind es wert!“

Nach wie vor ziehen es beide Kontrahenten - die Wirtschaftskonservativen und Sozialdemokraten - vor, ständig den „Koalitionsclinch“ zu suchen. Wie schrieb ich schon mal, wer mit dem Beelzebub diniert, braucht einen langen Löffel (…, der am Ende für den naiven Hasardeur immer kürzer als der teufelseigene sein wird und man sich ständig die Finger verbrennt und doch nicht zur Suppe gelangt – Metapher aus Mutter Courage und ihre Kinder von Berthold Brecht). Da wäre es doch gegenüber den Wählern nur ehrlich, endlich die parteiliche Fusion einzuleiten. „Wir sind einstimmig liberal mit paar sozialdemokratischen Zugeständnissen, damit wir noch lange das Steuer bedienen.“

Das hat Methode! Man lässt fast schon alles zu, was Gott und die Vernunft verboten hat, und warnt uns hinterher freundlich vor den fatalen Folgen, im besten Fall kriegen wir ein Konsumentenschutzministerium, das sehr verhalten in Aktion tritt und den Pro-forma-Status – die Optikwahrung - umgehängt bekam. Der freie, absichtlich unkontrolliert bleibende Markt wird uns als Demokratie vorgestellt. Es liegt an uns! An uns Bürger und Konsumenten! Und wenn wir dann hingehen und sagen, was wir nicht wollen – z.B.: Freihandelsverträge – dann wird unser Einspruch eloquent ignoriert: „Will man noch mehr Arbeitsplätze vernichten?“   

Der Traum von mir und nicht wenigen anderen wird beharrlich weitergeträumt, dass die Sozialdemokratie endlich deutlich Abstand nimmt von dem alles zerstörenden System. Vom System des Albtraums, das uns allen eine absehbare Apokalypse beschert, finale Kriegsszenarien, die Katharsis. Das System der Gier, der Privatisierung aller gemeinnützigen Ressourcen, das der Manipulation des kollektiven Konsumverhaltens, bis hin zur Kontrolle über die individuellen, noch freien, intimen Lebensnischen! Ganz ehrlich, irgendwie sind wir ja im Zuge der rasant fortschreitenden Digitalisierung schon dazu unmerklich konditioniert worden, uns persönlich viel wichtiger zu nehmen als die Gesellschaft, in der wir heranwuchsen. Im „Singlstream“ – einst „Egotrip“ - gefangen, Der Alleinerziehungsstatus ist nicht ausschließlich eine notgedrungene Existenzform. Wenn Familienbanden und Freundschaftscliquen auseinander reißen, dann ist der Zugriff aufs Individuum leicht und das geschieht nach Plan.    

Ein befreundeter Sozi bekannte erschreckend wie wahr: „Wir haben da alle mitgespielt und die Regierungen gewähren lassen.“ Wir sahen zu, wie sie, die „Gro-Ko’s“ die sorgsam aufgebauten Sozialstrukturen eines Bruno’ scheibchenweise wieder abbauten und ein smart verwobenes, nicht leicht und gleich durchschaubares System in ihrem Sinn ausbauten: Jobangst (Existenzangst) – Angst um den Verlust der Reste von Sozialstrukturen – Angst, aus dem Sog des Fortschritts zu gelangen – Angst vor Überfremdung. Die herrschende Macht spielt die Angst aus und wir nahmen sie an und spielen somit mit, wollen dabei just nicht merken, dass wir da „unten“ in diesem Spiel niemals gewinnen können; wir wurden Opfer und Komplizen in einem Zug.    

Der sozialistische, wahrhaftig demokratische Gedanke ist nun mal nicht marktorientiert, sondern im Grunde genommen volkswirtschaftlich - also bedarfs- und sinnwirtschaftlich (Duttweiler-Philosophie) mit Einbezug des „neu“ erworbenen, ökologischen Bewusstseins und das sehr wohl dank des einstigen „Green-Movements“. Die nächste gesellschaftspolitische Kaskade zu überwinden, um an die Quelle unseres Seins zu gelangen wie der unermüdliche Lachs, bedarf eines politischen wie wirtschaftlichen Verantwortungsbewusstseins in jeder und jedem von uns! Von Träumereien und Visionen zurück in die heimatliche Realität:

Die manierliche TV-Gesellschaft
Die sind wir, zwar einzeln mehr oder weniger, doch irgendwie alle.Jetzt kommt
Joy-Pam „Rendi“, ganz schön wendi, steigt behendi ins Hochgeländi. Kaum Mitglied in der SPÖ – schon an ihrer Spitze; so rasant kann eine „Jetlift“-Karriere sein. Vielleicht wird man demnächst schon vom politischen Jetlag sprechen, bei solch Höhenflügen oder Überflügen in Schallgeschwindigkeit; Lichtgeschwindigkeit wäre unzutreffend mangels Lichtgestalten… Die Verhaltensmuster der Parteien ähneln sich, sind homogen geworden, und langweilig. Dass Pam allerdings ihr vertrautes Team aufbaut ist normal wie logisch und notwendig, gefällt manchen Kollegen nicht, auch wieder logisch und wurscht – existenzielle Gefährdungen sind in dieser „Branche“ nicht zu erwarten.

Trotzdem wünsche ich Pamela - schon aus reiner Sympathie und ihrer bewiesenen Souveränität gegenüber dem Zib-Wolf -, die, von ihr erwarteten Aufgaben mit gebotener Autorität unbeschadet zu bewältigen; schon wegen der

https://dietagespresse.com/pamela-rendi-wagner-ist-schwanger/

in genannter Satirepresse untergejubelten, 2monatigen Schwangerschaft. Und wenn es so wäre, wäre es total hip, up to date, en vogue; auch die NEO-Chefin trägt in sich ein Kind… und erinnern wir uns an die Grüne Heindl, die dem Anschein nach demonstrativ ihr Kind im Parlament stillte. Tja, wie auch immer man es sehen mag…

Finden sie nicht auch, in der Politik sollte es doch nicht vorwiegend um persönliche Befindungen, das Stillen egoistischer Bedürfnisse und um den parteibegünstigten, gehobenen Lebensstatus gehen? Man ist öffentliche, kommunal verantwortliche Person und wird genau angeschaut. So lange, bis sich immer mehr angewidert wegdrehen, weil die Masken der Macher immer schlechter sitzen und jene, ungeachtet dessen, völlig ungeniert das wahre Gesicht zeigen können, zumal man ohnehin keine Konsequenzen zu befürchten hat. Apropos Gesicht, Gesichter des Elfenbeinturms wechseln ja deshalb so schnell, dass man schnell ermüdet, sich alle zu merken.  

Dünne Spitzen brechen schnell…

Der häufige Führungswechsel in den Parteien – Frequenz steigend, die weitere Verdichtung des „regen Flugverkehrs in der Troposphäre“ – ist halt in den letzten Jahrzehnten auffallend. Als wolle man sie durch ständige Verjüngung und schnellen Personalaustausch noch irgendwie retten, damit sie noch irgendeine Berechtigung im Parlament haben, worin sie uns zuliebe für eine gefühlte Demokratie sorgen und dabei in unser aller Mitte fischen, nur mit unterschiedlichen Ruten halt... In der uns präsentierten Politik wird kaum etwas dem Zufall überlassen, sagte ich schon und ich glaube, zu Recht!

Wenn es den Eindruck einer gewissen Unberechenbarkeit im Frontpersonal, also bei den öffentlichen Protagonisten, erwecken sollte, dann sind diese sichtlich schnell austauschbar. Das große System soll nicht gefährdet werden und gebietet dem „Zufall“ einen kalkulierbaren Spielraum, indem sich Politiker bewegen, sich behaupten und verlieren, kommen und gehen dürfen. In diesem, zur Verfügung gestellten Freiraum, tun wir allesamt so, als ob wir fortgeschrittene Demokraten wären. Ja, diese verbalisierten Werte und hoch entwickelte Lebensweise müssen wir schützen, sagt der Jeuncker! Apropos, so tun als ob: Dem typisch kindlichen und beliebten Rollenspiel geben wir uns bis ins hohe Alter leidenschaftlicher denn je hin, was gerade in gewissen Lebensbereichen bedenklich wäre und bremsen damit den sozialisierenden Evolutionsprozess. Somit im Anschluss (welch sensibles Wort, doch hier rein textlich!): 


Die manierliche TV-Gesellschaft

Die sind wir, zwar einzeln mehr oder weniger, doch irgendwie alle.

Die Soaps-and-Win-Phase

dank folgsamer, kritikloser Zuschauer.

Eigentlich ein Nebengleis, nein, ein Abstellgleis – der gute alte Lorenz nannte sie Sackgasse der Evolution – zur Hochgeschwindigkeitsstrecke  gepuscht. Banales und Triviales – der Mainstream. Nebensächliches kriegt Priorität. Stimmungsstabilisatoren täglich vom Flachschirm. Die Gute Welt  ins Hirn injiziert, die Schlechte wird als Horror-Soap verkitscht - wie creepy, hot und horny, wicked und randy! „Intell-leck-mich-doch!“ Amüsiert sein, vergnügt sein, ich will mich verdammt noch mal gut fühlen, reden wir über Schönes, über Angenehmes, über was eigentlich? “Small-and-fun-talk“ wird zum Bigtalk, zum Maintalk. Mit guter Laune und zur Schau getragener Rundum- Zufriedenheit signalisieren wir so ganz nebenbei, gewollt oder ungewollt, Zustimmung und Toleranz für diese, in Spannung gehaltene Welt!

Alles wie nach Drehbuch. Den fernsehgerecht moderierten, so positiven Einzelfall erklärt man uns als Massenboom – „Uns geht’s allen gut!“ Damit man als noch nicht Betroffener in dieser suggerierten Überzeugung bestärkt wird, liefert die Berichterstattung zwecks Wahrung der Glaubwürdigkeit an ein ausgewogenes, neutrales News-Medium zwischendurch mal eine dramatische Sequenz. Hier paar Erdbebenopfer zwischen den Einsatzkräften, da die nackten Überlebenden einer Flutwelle, drüben eine obdachlos gewordene Familie in ihrer zerbombten Heimatstadt, ganz in der Nähe ein Verkehrsunfall, weiter weg ein Amoklauf und dem „Hiasl-Bauern“ ist Scheune abgebrannt, eine radikalisierte Kuh hat den Hund samt mitgezogener Besitzerin angefallen.

Die Botschaft dahinter: Liebe Zuseher, das sind halt unvermeidbare, bedauerliche Ausnahmen. „Lassen sie sich nicht weiter stören, Mahlzeit und Prost! Gleich im Anschluss senden wir die „Vorstadtnutten“! Übrigens: Unser Igel-Gemüse ist gesund, dieses Mineralwasser macht sie unwiderstehlich; ja natürlich ist alles vom Ursprung Natur pur, echt phänomenal und clever, weil’s dein Budget schont! Alles soll aber schon rein und echt und authentisch sein, zumindest so wirken, diesen Anspruch stellen wir als moderne, regional getrimmte Bürger. Wie selbstverständlich unsere…

…Sozialkompetenz! Die zeigen wir heute energisch durch Wohltätigkeit und ehrenamtliche Vereinstätigkeit. Die gemanagte Empathie, das organisierte Mitgefühl, gelenktes Erbarmen. Bisserl was für den Nachbar in Not, für mehr Licht ins Dunkel, überhaupt Licht für die Welt, für grenzenlose Ärzte, in den Fond für Naturkatastrophenopfer – „arme Schweine“, an die Volkshilfe, Caritas, Pro Juventute – „die armen Gschrapperln!“, klar geben wir was für die Aids-Hilfe – „Kann dich auch erwischen, gelt?“, Global 2000 auch in 2018 auf Spenden angewiesen; verdammt, fast hätte ich den Erlagschein vergessen für „4 oder weniger Pfoten“… Aahh, jetzt kann ich ruhig schlafen, ich bin vorne dabei, die Welt  besser zu machen, wenn schon nicht ganz retten.       

Jetzt lasse ich Marx Horkheimer (1895-1973) und Theodor W. Adorno (1903-1969) im Kulturindustrie-Kapitel in "Dialektik der Aufklärung" zu Wort kommen und zitiere den Spiegel-Beitrag „Kuschelkitsch zur Kulturstunde“ der bemerkenswerten Autorin, Theaterkritikerin und Journalistin Simone Meier: „Die Art von Medientotalitarismus, die ich meine, wurde schon von Horkheimer und Adorno in ihrem Kulturindustriekapitel beschrieben: Amusement ist die Verlängerung der Arbeit unterm Spätkapitalismus. Es wird von dem gesucht, der dem mechanisierten Arbeitsprozess ausweichen will, um ihm von neuem gewachsen zu sein. Zugleich aber hat die Mechanisierung solche Macht über den Freizeitler und sein Glück, sie bestimmt so gründlich die Fabrikation der Amüsierwaren, dass er nichts anderes mehr erfahren kann als die Nachbilder des Arbeitsvorgangs selbst.“

Politik, abgesackt

in ungeahnte Tiefen des Genre Vergnügen, Erheiterung und Zerstreuung.

Politik füllt bereits eine eigene Sparte im Mediumsegment Unterhaltung. Die heurigen Sommergespräche passen dazu vortrefflichst! Die Politik im zeitgeistigen Mainstream hat heute mehr denn je die Aufgabe zu beruhigen und allgemeine Zufriedenheit zu suggerieren. Sie agiert leidenschaftlich in sozialen Internetplattformen, wo jede und jeder nach seinem persönlichen Beliebtheitsgrad schielt. Tiefer geht’s nicht, denkt Otto Normalverstand und ist über die Tatsache des noch offenen Raumes darunter geschockt. Man weiß, wenn man bestimmte geologische Tiefen erreicht, ist nur mehr Methangas, sagenhafte Pilzmutanten, unvorstellbare Hitze. Im besten Fall stößt du auf Magma, das in tausenden Jahren, nach erfolgreichem Ausbruch, für den hochwertigen, vulkanischen Boden und besten Humus sorgt, durch Lava und Asche nachhaltig gedüngt. Von wo einmal guter Wein in den strahlenden Himmel ranken will. Letztere Metapher gibt Hoffnung…

Wir wollen unterhalten, täglich amüsiert, nur ja nicht berührt, nicht betroffen gemacht werden. Wir wollen positiv geeicht bleiben und schlägern die ältesten Eichen ob ihres explosiv gestiegenen Verkaufwertes – wäre jetzt ein anderes Kapitel. Wir wollen die Wahrheit wissen, erfahren sie auch bestenfalls und grinsen dabei so ungemein allwissend, mehr nicht! Wir legen oder werfen dem Bettler hie und da generös paar Münzen in den Plastikbecher, doch an die Bettelei haben wir uns längst gewöhnt. Wir wollen aus der Vergangenheit – man mahnt uns regelmäßig, wie wichtig es sei - schon lernen, aber es wegen der erforderlichen Anstrengung nicht umsetzen. Wir lieben kritische Kunst und wir lieben genauso das „Apres-Kultur“ und schielen zum überhäuften Buffettisch, bzw. freuen uns auf den „In-Beisl-Talk“ danach, wo die Diskussion zur „Non-de-carte-Beilage“ wird.

Wir leben mental so in einem „Zwischenreich“

Im Niemandsland - das Land der Nichtse, würde Freund Karl jetzt sagen - wir haben uns auf „Standby“ schalten lassen. In dieser verantwortungsneutralen, von jeglicher sozialmoralischen Verpflichtung entbundenen Region ist natürlich rege Fantasie erlaubt. So träumen wir von der Revolution, damit endlich Demokratie und eine faire Welt für alle einziehen kann, und hoffen, dass wir nicht aktiv dabei sein müssen. Wir wollen Gerechtigkeit, aber ziehen es vor, uns noch lange über Ungerechtigkeiten am Stammtisch zu empören. Denn wir haben alle was Wichtigeres vor und unaufschiebbare Termine. Ich nehme mich da nicht aus, nur nehme ich mir heraus, es aufzuschreiben. Und man beachte, wir sind noch irgendwie so kleine „Untertanen“.

Deshalb: Lassen wir lieber die Experten ran, sie haben’s ja studiert, und nur sie sind im Stande sich regelrecht für eine gute Welt aufzuopfern, auf ihren unzähligen Gipfeln, Symposien, Tagungen, Ausschüssen, Klausuren, Konferenzen, Kongressen, Plenums, in ausgesuchten, fachspezifischen Gremien. Welch semantische Hochtrabung für hohe Zusammenkünfte, an hermetisch abgeriegelten, militärisch streng bewachten Orten. Eine ganze Armee brauchen diese Götter rund um den Verhandlungstisch. Warum solch Schutz? Angst vor Terror? Angst vor den ausgesperrten Volksmassen, um die es ja letztlich immer geht? „Ritter der Tafelrunde“, die satirische Bezeichnung fürs letzte EU-Gipfeltreffen in der Felsenreitschule, unweit von Jedermann... Dort sitzen die Zauberlehrlinge der Optikerbranche, in ihrer Massenproduktion von Brillen, von denen uns bald die nächste, wohl noch positiver getönte aufgesetzt wird.    

Es beruhigt, so lange die Könner und Macher am Ruder sind, müssen wir uns nicht die Birne zermartern, oder? Ich erinnere da an die jährlichen Armutskonferenzen, da triffst du alles an, was halbwegs Rang und Namen hat, nur keine Armen. Man möchte in der Parallelwelt ungestört über die „anderen drüben“ reden und was man bereit wäre, für sie, großzügig wie man ist, zu tun. Almosenverteilung ist bitteschön ein sozialer Akt, nicht wahr?

Diese Welt hat viele Namen…

Rhetorikwelt, die Plastikwelt, die Parallelweltenwelt, die Fun-Welt, die Virtuelle Welt, die Digitale Welt, das Konsumrauschzeitalter, die Marktorientierte Welt, die Epoche wirtschaftlich konditionierter Bürger, Scheinwelt, Lügenwelt – das „Mendazoikum“, das „Egomanium“ - Zeitalter der Ignoranz, Respektlosigkeit und Asozialität; man kann sich kaum auf eine einzig treffende, alles beschreibende Formulierung für unsere gegenwärtige Ära festlegen. Ich wünsche mir so sehr, dass die nächste „Demokratische Welt“ heißen wird. Und das sind keine emotional gesteuerten Aussagen, sondern rein rationale, verstandesgemäße, vernünftige. Bitte Vorsicht bei  Behauptungen, wie der folgenden, auf die ich tiefer eingehe:          


Der Mensch entscheidet emotional?!

Oh, solch Verallgemeinerungen mag ich schon gar nicht!

Wenn die Wir-Sprache übers Individuum darüber fährt.

Die alte, neue Unart – „Wir, ich und meine Untertanen…“

Ich erinnere mich an eine Aussage der Motiv-Forscherin Sophie Karmasin, Gallup-Institut, bei einer ihrer Auftritte an Veranstaltungen, dass der Mensch, wenn erforderlich, hauptsächlich bis ausschließlich emotional entscheide, was, zum Beispiel, bei der Vermögensanhäufung der Fall ist. Auch sie kommuniziert offensichtlich aus ihrer persönlichen Welt und blendet alle anderen Welten aus, denn:   

Das stimmt so nicht! Es gibt das Urbedürfnis und das stellt die Frage: „Wo gibt’s was zu fressen?“ Hunger wie Durst ist keine Emotion, sondern Lebenserhalt! Der Fortpflanzungs- bzw. Sexualtrieb eigentlich auch nicht, da entscheiden der Hormonhaushalt und die Biochemie. Erotische Spielchen und rundum und bewusst ausgedehnte Kopulationsakte spielen sich schon eher auf der Gefühlsebene ab. Was ist die Gefühlsebene? Nach neuersten, wissenschaftlichen Analysen ein individuell dosierter Mix aus Reflex und Ratio! Die Entscheidungskompetenz richtet sich in der Regel nach der Menge von Erlebtem, Erfahrenem und die im Moment aktualisierte Wertung. Man sollte sich nicht hinstellen und so etwas mit dem Flair der Absolution behaupten. In Nanosekundenschnelle werden alle, auch nichtemotionale Faktoren zur Entscheidung herangezogen – klingt doch eher nach Vernunft, oder? Bin mir absolut im Klaren, dass ich, der sich immer gegen Wir-Verallgemeinerungen wehrt, mich in den Stil des „Gegen-Wir’s“ manövriert habe… völlig absichtlich!

Ich möchte Emotionen weder abwerten noch überwerten, sondern sie relativieren und uns bereits mehr zutrauen als diese uns unterstellte,  „emotionale Hilflosigkeit“, wonach wir wehrlos die Opferrolle von Stimmungsschwankungen einnehmen müssen. Dagegen verwehre ich mich, denn ständig neue Erkenntnisse in den Fächern Neurobiologie und Neuropsychologie treiben zu solch Einsichten. Emotionen werden sicherlich weiterhin eine Rolle spielen, aber nicht mehr die Hauptrolle, wie vielleicht mal vor Millionen Jahren; Schwankungstoleranzen sind zu respektieren. „Die Evolution in ihrem Fortschreiten hinterlässt hie und da Abfall.“, so in der Art las ich es einmal irgendwo.  

Emotionen reduzieren sich fortlaufend auf den Affekt (nicht Reflex), wie zum Beispiel die körperliche Verteidigung meines plötzlich als bedroht empfundenen Lebens. Klar, kommen bei entsprechenden Wahrnehmungen entsprechende Gefühle - damit verbundene Erinnerungen - hoch, aber dann darf schon die Vernunft Oberhand gewinnen. Dazu eine klare, den Titel widerlegende Erkenntnis am Ende dieses Kapitels. Entscheidungen zur Vermögensanlage in fiktive (Bankkonto) oder feste Werte (Immobilie), das vielleicht geplante, stolze Herzeigen seines Besitzes, seinen Machtstatus repräsentieren, liebe Frau Karmasin, bedürfen keiner primitiven Affekthandlungen mehr.

Macht und Emotion

sind heute verschiedene paar Schuhe!

Emotionale Entscheidungen außerhalb unserer Grundbedürfnisse muss man sich, werte Gallup-in, erstens einmal leisten können, wenn noch Ressourcen nach der Erfüllung (Befriedigung) der Primärverlangen frei sind. Das betrifft nach heutigem durchschnittlichem Einkommensstand nur eine magere Minderheit. Und dieser unterstelle ich, schon recht vernünftige Überlegungen treffen zu können. Denn, sich ähnelnde Reize, die zu oft unsere Aufmerksamkeit fordern und vielleicht auch zu oft befriedigt wurden, nehmen an ihrer Bedeutung ab, verlieren sehr schnell ihren einstigen „Glanz“ und ihre anfängliche, so unwiderstehliche Wirkung auf uns. Wir nennen und kennen es alle: Abstumpfung, Abgebrühtheit, Reizlosigkeit, Intensitätsverlust. Wenn ich schon sehr viel an Vermögen horte, dann ist der Neuzuwachs emotional nicht mehr so aufregend, dann entscheide ich völlig ökonomisch, rational, um die erworbene Macht zu erhalten. Ebenso belegen Studien, dass Menschen weit möglichst viele Faktoren auskalkulieren, vorausrechnen, somit nicht selten mit dem Partner lange abwägen, bevor sie investieren. Auch wenn sie sich dann trennen… (die „Scheidungsruinen“ am Immomarkt…)  

Die Macht und ihr angestrebter Erhalt sind ebenso nicht zwingend emotional besetzt, gerade im Gegenteil, sie erfordern mehr denn je abgekühltes Kalkül und Ausdauer. Die heute Mächtigen müssen sich emotional beherrschen können, sich zurückhalten, im Verborgenen mit allen subtilen Mitteln durchaus skrupellos agieren, dabei nicht leicht erkennbare, also kaum durchschaubare, schwer juridisch angreifbare Strategien entwickeln. Wir müssen heute nicht mehr unseren Widersacher, den Rivalen ohne lange zu zögern erschlagen, um Macht über den anderen und seinen Besitz zu erlagen.  

Auf der „Maschekseite“: Ein Mensch, der zu Vermögensschaffung ungenügend finanzielle Ressourcen hat, entscheidet „notrational“. Da steht die Leistbarkeit im Vordergrund, sunst nix! Natürlich lautet das zwar langsam verstummende Credo in unserer Wertegesellschaft immer noch: „Hast was – bist was!“ „Hast viel – darfst mitreden!“ „Hast zu viel – dann hast Macht!“

Die Evolution ist an allem Schuld!

Über Gehirnaktivitäten bis hin zur Herzentscheidung – die intelligente Pumpe bzw. Lebensmotor ladet sich vernünftigerweise alles an oben gespeicherten Informationen dazu herunter - kann man alles bei Gehirnspezialisten und Psychoanalytikern nachlesen, wie z.B.: Spitzer, Pearce, Hüther, Gruen. Unser Sozialverhalten ist nicht nur ein emotionaler Beweggrund (Geborgenheit!), sondern zunehmend im menschlichen Entwicklungsprozess faktisch ein rationaler, ein vernünftiger.

Dass aber die emotionale Bindung in den frühen Kindheitsjahren primär zur Mutter unverzichtbar ist – Innigkeitserleben in der Stillphase zum Beispiel – und später, also sekundär genauso zum Vater, bleibt für immer unbestritten. Gerade durch diese emotionale Sättigung wird die Basis geschaffen für ein verstandesgemäßes, vernunftorientiertes Leben. Für all das ist die Evolution und ihre „himmlische“ Software alleinig Schuld! Bitte nicht vergessen: Man hat uns ohne zu fragen eine rationale, vernunftorientierte, spirituelle, Gehirnhemisphäre dazugepflanzt, aufgepfropft; und die sicherlich nicht nur zum Vergnügen, auch wenn viele sie offensichtlich selten benutzen und sich gern auf die emotionale Steuerung ausreden… wir dürfen somit nicht nur intelligent reden, sondern auch danach leben und nicht solchem, wie folgt, unbegrenzt frönen:    


Warum noch mehr der „Weißen Scheiße“?

Lithium – das weiße, ätzende Gold und erkorener Ölersatz!

Ein lieber und sehr geschätzter Freund brachte mich verstärkt auf dieses Thema und ich begann mich sofort in diese Materie - in Folge kürze ich Lithium mit Li ab - zu vertiefen, mit unglaublichen Folgen wie der Verhärtung meiner Meinung, dass nicht alles Glänzende und Zauberhafte gülden und erstrebenswert ist und der Fortschritt lockt. Gleich zum passenden Untertitel:

Wenn schon, dann nur das Notwendigste davon!

Li ist auch nur ein fossiler Rohstoff!!!

Li-Abbau: Dazu bedarf es eines komplizierten Verfahrens. Die Art der Förderung bewirkt die Senkung des regionalen Grundwasserspiegels und führt letztendlich bis zur Austrocknung ganzer Landstriche! Der dabei entstehende Feinstaub (ähnlich dem Magnesiumstaub – Li ist in seinen Eigenschaften und Molekularstrukturen dem Magnesium ähnlich) führt zu Verschmutzung der Luft wie dem Land wie dem Wasser. Li, schwer ätzend, zählt zu den gefährlichen Abfällen, also Sondermüll. Warum noch mehr von der Scheiße??? Ich verteufle nicht die Verwendung von Li, doch warum nicht sorgsam, besonnen und nachhaltig damit umgehen? Zudem ist recyceln von Li noch nicht lukrativ genug!

Warum für in Wahrheit verzichtbare Techniken Boden zerstören, wie z.B. unsinnigstes Spielzeug, oder gerade das ungemein boomende wie unselige E-Bike und all diese führerscheinfreien, rein zum Vergnügen produzierten E-Fahrzeuge, die den Passanten regelrecht verdrängen? Damit wird als bedenklicher Nebeneffekt „Faulheit“ und „Unsportlichkeit“ geradezu gefördert! Das E-Biken, wie überhaupt das „E-Movement“ ist zum Boom geworden, es handelt sich nicht um einen Nebeneffekt, der bisserl Li verschlingt. Die Reichweite der Akkus ist noch ziemlich beschränkt. Nach einer rund 100Km-Radtour sind sie leer. Allein in Deutschland laufen nach seriösen Statistiken knapp 2 Millionen dieser „Velo-Hybriden“. Wie viele werden wohl weltweit „nerven“?   

Ich kapiere diesen Zeit-Ungeist nicht: Wenn ich altersbedingt nicht mehr zu radeln vermag, warum muss ich justament mit Elektrizitätshilfe weiter strampeln – gut, mehr oder weniger so tun als ob - und der vermuteten Altersweisheit ein Schnippchen schlagen, anstatt damit aufhören und sich auf andere Betätigungsfelder konzentrieren; zum Beispiel mehr wandern. Ja, es ist bedauerlicherweise so: Alter schützt vor Dummheit nicht! Und, immer öfter hört man von Unfällen mit solchen Pseudorädern, weil die Leut’ es noch gar nicht richtig handeln können, die neue Technik unterschätzen, bzw. ihre propagierte Zuverlässigkeit überschätzen. Die Räder sind erstens schwerer, heißt, beim Bergabfahren legen sie schneller an Geschwindigkeit zu als klassiche „Pedalos“ und das Bremssystem wird weit mehr beansprucht. Stürze in den Kurven vorprogrammiert. Zweitens, auch in der Ebene erreichen diese Fahrzeuge fabriksmäßig 40km/h. Erlebte es zigmal, dass mich bei vollem Tritt ein kaum selbst getretenes E-Bike rasant überholt. Solche „Wahnsinnigen“ gehören mit Nummerntafel auf die Straße!

Verdammt noch mal, warum nicht ein Moped fahren, welches mich ja heute mit keinem erheblicheren Ressourcenverbrauch des guten alten Benzins von A nach B bringt. Außerdem sind schon die ersten E-Roller im Handel. Nein, es geht um diese kindische „Jetzt-erst-recht“-Haltung.

Ich möchte Rad fahren, aber nicht schwitzen.

Ich möchte dazugehören, aber mich nicht anstrengen.

Ich möchte mit den Jungen vorne mithalten, aber schaffe es ohne E-Hilfe nicht mehr.

Dass Absteigen gegebenenfalls auch eine Option wäre, kommt scheinbar aus Eitelkeit nicht in Frage. Der Clou und Gipfel: zunehmend sieht man Mountainbikes mit E-Motor über Stock und Stein fetzen.

Ich frage allen Ernstes, ist dies wirklich notwendig, für Nix und Schund Ressourcen zu verschwenden??? Die Schalt- und Übersetzungsmechanik ist  höchst ausgereift und bietet für jede und jeden kraftsparende Fahrmodi. Hier geht’s nur um technische Spielereien. Die Alten früher fuhren lange mit ihrem eingängigen, rücktrittgebremsten Waffenrad… und??? Ich bin 60 vorbei, mein altes Mountainbike ist über 35 Jahre alt und ich fahre gern damit. Wenn es mir mal zuviel werden sollte, gehe ich halt mehr zu Fuß. Widmen wir uns weiter mit dem begrenzten Rohstoff für die Akku-Technik:       

Lithium, das unedelste aller Elemente

Mir als wichtig erschienene, etwas modifizierte Auszüge aus dem Lexikon:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium

Li ist ein silberweißes, weiches und extrem leichtes Metall und das leichteste aller festen Elemente überhaupt. Es hat unter den Alkalimetallen den höchsten Schmelz- und Siedepunkt, sowie die größte spezifische Wärmekapazität. Li besitzt zwar die größte Härte aller Alkalimetalle, lässt sich bei einer Mohs-Härte (Werkstoffhärte) von 0,6 dennoch mit dem Messer schneiden. Als typisches Metall ist es ein guter Strom- und Wärmeleiter, die vergleichbare Leitfähigkeit beträgt etwa 18% von der des Kupfers. Als Spurenelement in Form seiner Salze ist Li ein häufiger Bestandteil von Mineralwasser. Im menschlichen Organismus sind geringe Mengen Lithium vorhanden; das Element ist jedoch nicht essenziell und hat keine bekannte biologische Funktion. Jedoch haben einige Lithiumsalze eine medizinische Wirkung und werden in der Lithiumtherapie bei bipolaren Affektstörungen (manischdepressiv, hyperaktiv, etc.) und Cluster-Kopfschmerzen (periodische Attacken, ähnlich der Migräne) eingesetzt.

Li-Anteil der Erdkruste beträgt etwa 0,006 % und ist seltener wie Zink, Kupfer und Wolfram, sowie etwas häufiger als Kobalt, Zinn und Blei. Obwohl Li häufiger als beispielsweise Blei ist, ist seine Gewinnung durch die stärkere Verteilung schwierig. Im Trinkwasser und einigen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten ist Li enthalten. So enthalten 100 g Fleisch etwa 100 μg Li. Verschiedene Pflanzen wie beispielsweise Tabak oder Hahnenfuß nehmen Li-Verbindungen aus dem Boden auf und reichern sie an. Der durchschnittliche Anteil an der Trockenmasse von Pflanzen liegt zwischen 0,5 ppm und 3 ppm. Im Wasser der Weltmeere liegt die mittlere Konzentration bei 180 ppb und im Flusswasser nur bei etwa 3 ppb.

Vorkommen und Lagerstätten - Produktion und Reserven

Also, nix Erneuerbares an Energie!

Mengenmäßig wurden 2015 außerhalb der USA 35.000 (Tsd.) Tonnen (t) Li gewonnen und überwiegend als Li-Carbonat (Li2CO3) gehandelt; die Reserven in den vorhandenen Minen werden auf rund 16 Millionen (Mio.) Tonnen geschätzt (Stand: März 2018). Das 2016 identifizierte Li-Vorkommen der Erde wurde auf 46,9 Millionen Tonnen geschätzt. Der 2016 in den einzelnen Ländern ermittelte Ressourcenstand ist:

Bolivien: 9 Mio. t, davon nur 3,2 Mio. t nach heutigen Möglichkeiten erschließbar, es existiert erst ein Pilotabbauprojekt.

Chile: über 7,5 Mio. t, davon „nur“ 34 Tsd. t bis 2016 bereits gefördert und somit noch fast alles abbaubar, weil zur Gänze durch Minen erschlossen.

USA: 6,7 Mio. t, davon 38 Tsd. t als Minenreserve noch abbaubar.  

Argentinien: 9 Mio. Tonnen, davon 12,5 Tsd. t bis 2016 bereits gefördert und 2 Mio. t als Minenreserve noch abbaubar.

China: 7 Mio. t, davon 6,3 Tsd. T bis 2016 bereits gefördert und 3,2 Mio. t als Minenreserve noch abbaubar.

Kanada: 2 Mio. t und mehr wären abbaubar, doch keine Minen, Abbauprojekte bzw. nähere Daten bekannt. 

Portugal: 60 Tsd. t Minenvolumen, davon 7 Hdt. t bis 2016 abgebaut.

Brasilien: 200 Tsd. t, davon 560 t bis 2016 bereits gefördert und 48 Tsd. t als Minenreserve noch abbaubar.

Mexiko: 200 Tsd. t wären abbaubar, doch keine näheren Angaben vorhanden.   

Australien: 2 Mio. t und mehr, davon 31,7 Tsd. t bis 2016 bereits gefördert und 2,7 Mio. t als Minenreserve noch abbaubar.

Russland: 1 Mio. t, doch keine näheren Angaben vorhanden.

DR Kongo: 1 Mio. t, doch keine näheren Angaben vorhanden. 

Simbabwe: 100 Tsd. t, davon 2,7 Tsd. t bis 2016 bereits gefördert und 23 Tsd. t als Minenreserve noch abbaubar.

Serbien: 1 Mio. t, doch keine näheren Angaben vorhanden.

Österreich: Ja, wir könnten 100 Tsd. t fördern…

Primäre Lagerstätten: Li kommt in einigen Mineralien in Li-Pegmatiten vor. (…)Li-Mineralien kommen in vielen Silikat-Gesteinen vor, aber meist nur in geringen Konzentrationen. Es gibt keine großen Lagerstätten. Da die Gewinnung von Li aus den entsprechenden Mineralien mit großem Aufwand verbunden ist, spielen sie heutzutage bei der Gewinnung von Li oder Li-Verbindungen eine untergeordnete Rolle, dies könnte sich jedoch aufgrund der erwartet hohen Nachfrage ändern. Abbauorte sind vor allem die Greenbushes- und Mt.-Cattlin-Minen in Western-Australia, in deren Pegmatit-Gesteinen eine hohe Li-Konzentration vorliegt und in denen Li als Nebenprodukt der Tantalgewinnung anfällt. Auch in einigen anderen Ländern wie Kanada und Russland, bis 1998 auch in Bessemer-City, North-Carolina, wird Spodumen zur Li-Gewinnung abgebaut. Europa besitzt Li-reiche Pegmatitfelder auf der Kärntner Weinebene im Bezirk Wolfsberg; in der finnischen Region Österbotten, im Erzgebirge in Deutschland, sowie zwischen Spanien (Almendra) und Portugal (Distrikt Guarda,Boticas). Die Lagerstätten in Österreich und Finnland werden durch Global Strategic Metals bzw. Keliber entwickelt und könnten ab 2016 den Betrieb aufnehmen. Das Vorkommen bei Zinnwald im Erzgebirge wird durch die Solar-World exploriert (erkundet, untersucht und auf Fördermöglichkeit und –art geprüft).

Sekundäre Lagerstätten: Li-Salze, insbesondere Li-Chlorid, kommen verbreitet auch in Salzlaugen, meist Salzseen bzw. Salzsolen. Die Konzentration kann bis zu einem Prozent betragen. Neben der Konzentration des Li ist für die Qualität der Salzlauge das Mengenverhältnis von Magnesium zu Li wichtig. Derzeit wird Li vor allem in Chile in der Atacama-Wüste aus der dortigen Salztonebene; die mit 0,16 % mit den höchsten bekannten Li-Gehalt aufweist gewonnen; des weiteren in Argentinien, ebenfalls aus einer Salztonebene; in Nevada der USA vom Silver Peak, in Tibet der VR China von den Salzseen Chabyer Caka und Taijinaier. gewonnen. Es gibt weitere Li-haltige Salzseen, die derzeit noch nicht zum Abbau genutzt werden, beispielsweise in China, Argentinien, Afghanistan und vor allem in Bolivien, wo in dem Salzsee Salar de Uyuni mit geschätzt 5,4 Millionen Tonnen Li die möglicherweise größten Ressourcen lagern. 2016 wurden in Utah (USA) Solen mit 1700 mg/L Li bekannt wo schon in den 1960ern Ölexplorationsbohrungen durchgeführt wurden. Als Kuppelprodukte bei der Li-Gewinnung werden häufig Kaliumcarbonat (Pottasche), Borax, Cäsium und Rubidium gewonnen.

Aufgrund der erwarteten starken Nachfrage nach Li für Batterien von Elektrofahrzeugen prüfen derzeit einige Unternehmen den Abbau von Li-haltigen Mineralien und Salzlaugen in verschiedenen Regionen der Welt inklusive Europa. Erforscht wird auch die Li-Gewinnung aus Meerwasser. In den Weltmeeren sind ca. 230 Mrd. Tonnen Li gelöst. 2018 stellten Forscher eine Extraktionsmethode vor, bei der Li über solarbetriebene Elektrolyse aus Meerwasser gewonnen werden kann. Als einen Vorteil gegenüber herkömmlicher Gewinnung nannten sie, dass bei dem Prozess direkt metallisches Li anfällt und deshalb auf die komplexe und energieaufwändige Weiterverarbeitung verzichtet werden kann, wie sie bei der traditionellen Li-Gewinnung aus Erzen notwendig ist.

Vorkommen außerhalb der Erde: Nach dem Urknall ist neben Wasserstoff- und Heliumisotopen auch eine nennenswerte Menge des Isotops 7Li entstanden. Dieses ist aber zum größten Teil heute nicht mehr vorhanden, da in Sternen Li mit Wasserstoff im Prozess der Proton-Proton-Reaktion II fusioniert und so verbraucht wurde. In „Braunen Zwergen“ (freie Himmelskörper) sind Masse und Temperatur jedoch nicht hoch genug für eine Wasserstofffusion; ihre Masse erreicht nicht die dazu notwendige Größe von etwa 75 Jupitermassen. Das beim Urknall entstandene Li blieb somit in größeren Mengen nur in Braunen Zwergen erhalten. Li ist aus diesem Grund auch extraterrestrisch ein verhältnismäßig seltenes Element, kann aber zum Nachweis Brauner Zwerge dienen.

Die Verteilung von Li in verschiedenen Sternen ist stark unterschiedlich, auch wenn das Alter, die Masse und die Metallhäufigkeit ähnlich sind. Es wird angenommen, dass Planeten einen Einfluss auf den Li-Gehalt eines Sterns besitzen. Besitzt ein Stern keine Planeten, so ist der Li-Gehalt hoch, während Sterne wie die Sonne, die von Planeten umgeben sind, nur einen  geringen aufweisen, was auch als Li-Dip bezeichnet wird. Als Ursache wird vermutet, dass die Gezeitenkräfte von Planeten zu einer stärkeren Durchmischung von äußeren und inneren Schichten in Sternen beitragen, so dass mehr Li in einen Bereich gelangt, der heiß genug ist, um dieses zu fusionieren.

Weitere Adressen zur Information und zu Kritiken: 

https://www.investor-praemien.de/weisses-oel/

http://www.value-analyse.de/service/value-news/lithium-das-weisse-gold-der-anden.html

https://www.lenntech.de/pse/elemente/li.htm

https://www.global2000.at/lithium

https://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodity/lithium/mcs-2017-lithi.pdf

Nau, immer noch Lust auf ungebremsten, sorglosen Akkuverschleiß?   


Nachruf an eine sanfte wie streitbare Wilde

Meine Cousine verstarb am Freitag, den 14.09.2018 im 51sten!

Sie ließ nichts aus,

sie lebte das Leben in zeitweise überbordender Intensität…

Ich erfuhr es am 19.09.2018, es war später Abend, meine Schreibtischlampe spendete heimelig gelbliches Licht und ich tippte gerade an dieser Aussendung. In dieser Idylle geistiger Inspirationen rief mich Conny an, die Psychotherapeutin von Dorothea, so hieß meine Cousine. Sie betreute und begleitete sie fast bis zum Schluss. Dann redeten wir bis knapp Mitternacht. Über meine Cousine, über Gott und eine gottlose Welt und den leeren Welten zwischen den Parallelwelten und ob alles vielleicht doch nicht so ist wie es scheint und ob es im System signifikante, durchgehende Muster zu erkennen gibt. Dorothea hätte sicherlich gern und leidenschaftlich mitdiskutiert.  

Ein Tumor quälte meine Cousine im Bauchraum schon etliche Jahre, mal schrumpfte er, dann wuchs er wieder übermäßig, raubte den Organen ihren angestammten Platz und verschob sie frech. Sie hatte immense Angst vor einer Operation, die sie nach ärztlichen Prognosen kaum überlebt hätte und ihr doch als einzige Chance nahe gelegt wurde, denn es herrschte latent die Gefahr eines Platzens ihres bösartigen Gewächses, obwohl es sich angeblich gut abgekapselt hat. Soweit ich mich erinnern kann, hat sie ihr „zweites Baby“, wie sie den Tumor oft nannte, angenommen und nicht mit ihm gehadert. Sie, die eine Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin absolviert hatte, glaubte an eine spirituelle Bedeutung, an eine Botschaft, die nur sie persönlich und vor allem mental in Bezug auf eine Heilung umsetzen könne. Doch zu viel an seelischen Belastungen prasselte unaufhörlich auf sie ein, dass eine Heilung ohne medizinische Hilfe immer aussichtsloser wurde. Dann verging Jahr um Jahr…    

Bis, ich vermute in einer Notsituation, das einige Kilo schwere Krebsgeschwür letztendlich doch noch entfernt wurde. Offensichtlich mit Erfolg, denn zum Erstaunen aller erholte sie sich überraschend rasch. Nach der OP war sie angeblich endlich wieder imstande, ganz normal zu essen. Bis dahin überdauerte eine Altlast aus dem alten Leben ihre Zeit und sie konnte nur pürierte Nahrung zu sich nehmen. Sie hat sich aber damit abgefunden und kam sichtlich gut damit zu Recht – dazu noch später.

Alles in allem, wäre sie nicht diese Kämpfernatur gewesen, wäre sie womöglich gegangen, noch bevor sie sich als gelockte, langhaarige feuerrote Schönheit entfaltete. Nach langer Zeit zermürbender Fehden gegen den inneren und äußeren Feind verließ sie der schier unverwüstlich geglaubte Kampfgeist am Ende doch noch und sie öffnete dem Alkohol wieder einmal die Tür und sprach immer öfter vom sterben wollen. Blicken wir noch kurz zurück, da wo alles begann:  

Als Kind kam ihr der Vater viel zu oft viel zu nah; und er instrumentalisierte sie gegen die eigene Mutter. Diese und die Großmutter im selbigen Haus schwiegen. Dann warf der Vater die älteste Zeugin, seine Mutter und ihre geliebte Oma, aus dem Haus. Die Zeit tropfte zäh mit Phasen der Angst dahin. Endlich, erwachsen geworden, zog die Dorli aus, um Frieden zu finden und fand eine vorübergehende Bleibe bei ihrem Onkel. Sie entstieg dem Hades und band sich wie Ikarus Adlerflügel um, und hob an zur Sonne. Den ersehnten, aber vielleicht unerreichbar geglaubten Frieden hoffte sie, beharrlich und ehrgeizig wie sie war, in einer exzessiven, schier selbst zerstörerische Lebensweise vergessen zu können. Strauchelte, rappelte sich auf und strauchelte wieder um sich gleich wieder triumphierend hochzustemmen.

Der selbige Ehrgeiz bescherte ihr gleichzeitig einen beruflichen Erfolg und ebnete ihr eine steile Karriere beim Nestle-Konzern. Im Eilzugtempo stieg sie zur EDV-Chefin für den Bereich Österreich auf und machte sich bald unersetzbar. Sie liebte Schlangen und beherbergte eine Python. Sie liebte Motorräder und hatte zwei davon im Stall. Die Python durfte im Ruchsack mit ihr ausfahren. Ich denke, es trieb sie eine unermessliche Kraft dazu, die konventionellen Grenzen auszuloten und mal auch zu überschreiten.

Als ich sie nach mehr als 30 Jahren wieder traf, wollte sie diesem Lebensstil ein Ende setzen, ein ganz normales Leben führen, mit eigener Familie und allem, was so dazugehört. Für dieses neue, ganz andere Leben, hatte Dorothea eine beachtliche Summe angespart. Als ich ihr nach langer Zeit wieder begegnete, war sie bereits „ausgestiegen“ und plante, nur mehr gelegentlich in ihrem Beruf zu arbeiten. Am Land, nahe den Bergen wollte sie leben, träumen, der Natur ganz nahe sein, den Gewittern lauschen, wie es ihre innig gemochte Großmutter mit ihr tat. Keine Furcht haben vor dem Donner, dem Himmelleuchten, dem Regenguss. Beide schienen verwandte Seelen zu sein.  

Es verging nicht allzu viel Zeit, nachdem wir erneut Kontakt hatten, da traf sie ihren zukünftigen Mann und besiegelte mit ihm ahnungslos ihr Schicksal. Anfangs hatten auch wir, ich und meine Familie, keine Bedenken. Doch es gab erste Anzeichen, die Dorothea rigoros wegwischte, um ihre Imagination der Zukunft nicht zu trüben. Sie konnte laut Ärzte wegen einer  Unterleibsoperation nicht mehr geschwängert werden; dennoch setzte sie alles daran, das vermeintlich Unmögliche auszutricksen. Der Weg führte ab nun jedoch direkt in ein Martyrium der unvorstellbaren Art.

Dem diagnostizierten, bereits handballgroßen Tumor in der Bauchhöhle zum Trotz, gebar sie ihre Tochter! Niemand glaubte daran, schon gar nicht die Ärzte; aber sie, wie es ihre Art halt war, bewies es allen! Das Kind kam völlig gesund zur Welt und durfte sich an ihrer Milch laben. Ihre vermeintlich letzte, weibliche Keimzelle durfte sie erhört haben. Ob das bösartige Geschwür durch die Schwangerschaft ausgelöst wurde, weiß ich heute nicht mehr sicher zu sagen. Tatsache ist, beides wuchs und gedieh in ihr, der Tumor und das Kind und sie kämpften wie Zwillinge um einen Platz in der Welt, blähten sich auf, „nur“ um die Aufmerksamkeit der Wirtin auf sich allein zu ziehen. Beide haben sie gekriegt, nur die Wirtin nicht…    

Ihren Leidensweg ab da lasse ich bewusst aus, ich habe sie dabei rund drei Jahre begleitet und so weit ich es vermochte, geholfen und an höchsten Stellen interveniert. Viele, viele Monate tröstete ich sie fast täglich am Telefon und schenkte ihr weit mehr als eine Stunde. Wichtig schien mir, ihr vor allem zuzuhören und dabei zu versuchen, ihr Mut zu geben, durchzuhalten. Aber für was, fragte ich mich oft danach… Denn ihr Mann ist mit der Tochter aus dem gewählten Paradies und mit all dem Geld abgehauen und war geraume Zeit sogar unauffindbar. Vater und Tochter begaben sich wortwörtlich auf eine Odyssee, Dorothea durchlief ab diesem Moment eine seelische Irrfahrt, in ihrem schmerzenden Körper dabei gefangen, dem Gatten und seiner Unberechenbarkeit ausgeliefert. Das Paradies war gesunken, Ödland als einzige Rettungsinsel geblieben.   

Nach all den familiären Umständen, als wäre es nicht genug, kamen jetzt fürchterliche, bürokratische Unzulänglichkeiten und unbeschreibbare Missstände im kärntnerischen Gesundheitswesen auf sie zu. Da begann ich akribisch Protokoll zu führen, für den Fall der Fälle. So war ich Tag aus Tag ein fast ausschließlich mit ihr beschäftigt. Nach Jahren, bereits selbst völlig überfordert, beschloss ich eines Tages, mich endgültig zurückzuziehen und ließ den Kontakt langsam ausschleifen. Denn ihre voll und ganz verständliche Deprimiertheit zog auch mich immer öfter in eine depressive Stimmung hinab, zumal ich meine Rosenkrieg-Scheidung mit entsprechenden Nachwehen erst kurz hinter mir hatte.

Ich denke rückblickend, beide, sie und ihr Partner, haben sich einfach zu viel vorgenommen und sind an der Verwirklichung des schier Unmöglichen gescheitert. Doch - und das ist die Kehrseite, die dunkle Seite ihres Traumes - hätten beide aber jegliche externe Hilfe rücksichtslos ausgenutzt. Meine Ex und ich haben das gespürt und zogen im letzten Moment die Reißleine. Dorothea und ihr Mann gaben jeglicher Vernunft zum Trotz hier alles auf und verließen für immer Wien; sie blieben in letzter Konsequenz sich selbst überlassen und verließen bald einander... meine Cousine am Ende nach unglaublichen Jahren des Kampfes diese Welt. Ihre Tochter und der Vater bleiben weiterhin „verschollen“.    

Frisch in diese Welt gekommen, soweit ich mich an kurze Begegnungen in ihrer Kindheit erinnern und Schlüsse ziehen kann, empfand ich meine Cousine als sanftes, stilles Wesen, das wie alle, nix anderes wollte, als glücklich sein. Danach verloren wir uns aus den Augen. Die Welten gewechselt hat sie als Amazone, so wie ich sie kurz erleben durfte. Das wilde Weib bestieg dabei sicherlich ihren Ofen, warf den Helm ins Gras, den Kopf stolz in den Nacken und brauste mit wehender Lohe davon, blickte bestimmt noch einmal kurz zurück, um ihrer Tochter zuzuzwinkern. Ihr relativ kurzes Leben hätte für einen dicken Abenteuerroman ausgereicht und nicht wenige der hochstilisierten, aufgemotzten Biographien in den Schatten gestellt. Machs gut, Doreen!


Und ein kleinwenig Rothautgeschichte

Ergänzung zum 340. und 343. Denkarium

Fortfahrung der Buchempfehlung

„Indianische Seher und ihre Prophezeiungen“

Die einzigen ernst zu nehmenden Autoren in der „Causa Rothaut-Geschichte und -Spiritualität“, die mir ein Begriff sind, weil ich mich mit den meisten von ihnen intensiv auseinandersetzte, bleiben für mich:

John Sotsisowah Mohawk (1945-2006, Historiker, Journalist, Editor, Aktivist, Vortragender, Co-Autor u. a. im grünen Heftchen „Rede eines Indianers – die Meinung eines Irokesen“); Alexander Buschenreiter (Journalist, Autor u. a. von „Unser Ende ist euer Untgergang – die Botschaft der Hopi an die Welt“); Richard Erdoes (1912-2008, Fotograf, Illustrator, Publizist, Autor u. a. von „Tahca Ushte“), der auch zusammenarbeitet mit Mary Brave Bird alias Mary Brave Woman Olguin, Mary Crow Dog, Mary Ellen Moore-Richard (1954-2013, Aktivistin der Indianischen Freiheitsbewegung „Indian resistance“ und Mitinitiatorin vom „Marsch der gebrochnen Verträge, 1972“ – ein Zitat: „None of us had any illusions that we could take over Wounded Knee unopposed. Our message to the government was: Come and discuss our demands or kill us!“ und Autorin u. a. von „Lakota Woman“); Frank Waters (1902-1995, u. a. Autor von „Book of the Hopi“); Joseph Epes Brown (1920-2000, Lehrer, Anthropologe, Religionshistoriker, Autor u. a. und mithilfe Black Elk von „Heilige Pfeife“ und „Ich rufe mein Volk“); unbedingt hier einzureihen Käthe Recheis „Molse Mawa“ (1928-2015, Kinder- und Jugendbuchautorin, u. a. von „Der weiße Wolf“, „Wolfsage“ und ihre herausgegebene, vierteilige Indianerbibliothek neben vielem an Kinder- und Jugendliteratur über nordamerikanische Indianer); Dorris „Dee“ Alexander Brown (1908-2002, Historiker und Autor u. a. von „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“); Helge Marcus Instad (1899-2001, Jurist, Archäologe, Expeditionsleiter, Entdecker und Erforscher kanadischer Wikinger-Siedlungen, Autor u. a. von „Die letzten Apachen“ aus 1939), Heinz-Josef Stammel (1926-1990, Chemiker, Journalist, Autor u. a. von „Indianer – Legende und Wirklichkeit von A-Z – Leben, Kampf, Untergang“) und „last but not least“ Josef F. Blumrich (1913-2002, Raketeningenieur, Prä-Astronautiker und Autor u. a. von „Kasskara und die sieben Welten“). Ein Auszug seiner Bekenntnis, die eines nüchternen Technikers und einst höchsten Zweiflers, Hr. Blumrich: (…)

Im Zeitraffer

über ein indianisches Volk mit längster Wanderung

Die Erstbesiedelung Amerikas durch die Kasskaraner, die von den Europäern allgemein als Indianer, weil man mit Indien und Indern rechnete, bezeichnet wurden, fand nach Überzeugung der Hopi und nach Bestätigung von einigen nichtindianischen Experten vor mehr als 80.000 Jahren statt. Kasskara sank mitsamt der Nazca-Kontinentalplatte, die sich heute noch unter die ähnlich große südamerikanische Platte schiebt – Plattentektonik bzw. Kontinentaldrift der Subduktion (Abtauchen, Unterschiebung). Die Suche nach einer neuen Heimat stand bevor. 

Erster „Landeplatz“ am Weg über den Pazifik und in Folge Knotenpunkt für weitere Kundschaftszüge: Titicaca See als damals noch westliche, pazifische Meeresbucht. Archäologische Funde bestätigen die erste Ansiedelung. Von dort aus, im Zuge der sukzessiven Anhebung der Südamerikaplatte, begannen die ersten Verstreuungen und in Folge die Bildung von Subethnien. Angefangen von den Inkas im Norden, den unzähligen Indio-Stämmen im tropischen Osten bis zu den nomadischen Selk’nam und Haush in Feuerland. Der „Inka-Zweig“ trieb weiter aus nach Norden über die „amerikanische Wespentaille“, die Latino-Brücke nach Nordamerika, hinterließ dort sesshafte Kulturen, wie die der Olmeken, Tolteken und Mayas. Nach weiteren Abspaltungen erreichten die ehemaligen Kasskaraner in der direkten Linie bis zu den Hopi den schon länger prophezeiten, zweiten Knotenpunkt im heutigen „Four-Corner-Gebiet“, Arizona, Utah, Colorado und New Mexico.

Das Reservat der Hopi ist seit tausenden Jahren bis heute Sitz und Zentrum der indianischen Spiritualität und Geschichte. Von dort  unternahmen einst weitere Gruppen wieder Entdeckungszüge in die drei, noch offen gebliebenen Himmelsrichtungen. In den Westen Richtung Pazifik, wo sich unter anderen die diversen Pueblos (z.B. Anasazi) ihre baulichen Spuren hinterließen. In den Osten Richtung Atlantikküste bis hinauf zu den drei Seen. Schlussendlich schwärmte eine Gruppen in den arktischen Norden, bis ins heutige, polare Kanada, Alaska und den Aleuten und bis nach Grönland. Im Nordosten stießen welche mit den Winkings zusammen und lebten mit ihnen vorwiegend in friedlicher Koexistenz, nach einschlägiger Überlieferung nach.                 

Diesem spektakulären Substamm, der zur athapaskischen Sprachfamilie gehört, widme ich mich sogleich. Es geht um das, sich selbst als Inuits bezeichnende Volk, woraus später die wieder südwärts ziehenden Apachen entsprangen, von den Ansässigen im Südwesten der USA so genannt, was in deren Sprachen „Feindliches Volk“ bedeutet; und vielleicht auch im Spanischen im übertragenen Sinn „Niederschmetternde“, auf ihre Keulenwaffen (Tomahawk) bezogen. Sie selbst nannten sich wie die meisten Indigenen der Erde in ihren unterschiedlichen Dialekten „Menschen“ mit Beifügungen wie „aus den Wäldern; von den Seen, von den Bergen – Beispiel: White-Mountains-Apachen“; usw.

Winnetou’s Vorfahren durchwanderten und durchlebten somit alle nur erdenklichen Klimazonen. Als wie vorhin erwähnt ein Teil der stets anwachsenden Inuits wieder in den Süden zog, um neue Jagdgebiete und Lebensräume zu erschließen, fanden sie schon viele ihrer ehemaligen, nun sesshaft gewordenen Brüder vor und mussten sich, oft gewaltsam, durchsetzen… und, sie hatten dankt ihrer Kampferprobtheit Erfolg. Geraume Zeit beherrschten die Apachen durch weiteres Splitten in zahlreiche Unterstämme den heutigen Südwesten der USA. Ob sie die Pueblos durch ständiges Bekriegen zur endgültigen Aufgabe ihrer Kultur zwangen, oder sie vertrieben, oder sich mit ihnen sukzessive vermischten, ist nicht bewiesen; ich denke, es werden alle Faktoren zusammengespielt haben.

Sie blieben aber erprobte, von der Natur hart geschliffene, fast unbesiegbare Krieger und zogen das halb-nomadisierende Leben vor. Apachen hielten nix von der Reinrassigkeit, entführten gerne Frauen und Kinder von anderen Stämmen, weil sie überzeugt sind, dadurch an Stärke („Blutauffrischung“)  zu gewinnen. Da sollten wir uns hier vielleicht doch ein Beispiel nehmen… Eine Zeit lang schien alles nach ihrem Sinn und Streben zu funktionieren. Ihre innersozialen Strukturen waren vorbildlich und Frauen hatten in der Regel die gleiche Stellung wie Männer, waren unabdingbarer Teil des Ältestenrates, konnten sich zum Leben als Kriegerin entscheiden und auch Häuptlingspositionen einnehmen.

Dann kamen die Spanier und später die Engländer. Da ging es dann los, mit den nie enden wollenden Kriegen und das Erwerben von Grausamkeiten, wie Folter, Marter und Tortur, seitens der spanischen Eroberer. Ihre über tausende Jahre optimierte Kampfkunst auf ihrer Wanderung – das Sprichwort, ein Apache verschwindet vor deinen Augen und taucht aus dem Nichts vor dir auf, ist wirklich legendär – erwies sich nun noch weit nützlicher. Mit völlig ausgeklügelten, ausgefeilten Strategien, totaler Kenntnis ihrer Lebensareale, durch blitzartiges, unvorhersehbares Zuschlagen an den Schwachstellen des Gegners, durch ebenso blitzartiges, unmerkbares Wechsel ihrer Lagerstätten und ihrem unvergleichlich ehernen Willen arbeiteten sie an ihrer Verteidigung. Sie drängten dadurch die eindringenden Spanier aus ihren Gebieten zurück, hielten sie zumindest auf Distanz, und später die Übermacht der westwärts strebenden Engländer eine Zeit lang in Schach und Wirrnis.

Ihr Hauptproblem, was ihr eigentliches Ende besiegelte, lag am Umstand, dass die Stämme untereinander oft verfeindet waren und sich deshalb viele aus ihren eigenen Reihen als Kundschafter für die weiße Armee zur Verfügungen stellten – rachedurstig, gekauft bzw. erpresst -, die ansonsten keine Chance gehabt hätten, diesem erstaunlich überlebensfähigen Volk habhaft zu werden, es zu bändigen und zu einer völlig fremden Lebensweise in den oft kärglichsten, lebensfeindlichen Reservaten zu zwingen.

Es fehlte den Weißen generell, großteils heute noch, an Respekt gegenüber Andersdenkenden und fremden Kulturen, somit zu jener Zeit der Geist zum Erfassen der Komplexität indianischer Lebensweise und ihr Bezug zu Land und Natur. Dafür trieb sie die Gier und jede Menge an Brutalität und Hinterlist vorwärts ins Indianerland. Jedes Mittel zum Erreichen ihrer Ziele war Recht, auch das Rechtlose, der Betrug und ständiger Vertragsbruch. Was uns im Weg ist, wird vertrieben, was sich nicht fügt, muss ausgemerzt werden, die Devise dahinter!        

Den längsten Widerstand in den Indianerkriegen lieferten also die Apachen gegen die weißen Eindringlinge und taten sich durch ihre hervorragenden Häuptlinge insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor, die sich nicht nur als beste Krieger behaupten konnten, sondern auch diplomatische Begabung und Redegewandtheit bewiesen: Ich darf mit Respekt erwähnen: Juan José (Mimbreno), Mangas Colorado (Mimbreno und berühmte Legende!), Cochise (Chiricahua) und sein Sohn Nachez, Ezkimenzin (Ariwaipa), Victorio (Mimbreno), Loco (Mimbreno), Chatto (Mescalero), Nana (Mimbreno) und der letzte: Goyathlay alias Geronimo (Bedonkohe), die auch hierorts bekannte, berühmte Legende, wie z.B. Sitting Bull. Die Mimbren-Apachen stachen dabei heraus.


Sprüche klopfen, Gerüchte kochen,

und Sinniges wenden…

Über grassierende Gerüchte und alte Gerichte sinnieren.

Es muss nicht immer nur heiß gekochter Topfen sein.

Manche tanzen bloß mit ihren zwei Beinen auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig. Ich habe nicht mal auf meiner getanzt, deshalb dauerte sie nicht so lang… nein, nicht nur die Hochzeit!

Allmählich dämmert es mir, warum ich so viel Alters- und Geschlechtsgenossen auf schlanken Rennern in solidarischen Gruppen dahinsurren sehe. Es könnte daran liegen, dass der betagte Hengst endlich wieder etwas besteigen und dabei Ausdauer beweisen kann, ohne auf die ansonst launische „Stange“ angewiesen zu sein – auf der aus strammen Titan sitzt man jetzt! Unlängst erzählte mir eindringlich, geradezu beschwörend, so ein unangenehm durchtrainierter Methusalem im Profi-Glanztrikot, dass seine Radeln (Herr eines 6-satteligen Harems) ihm lieber sein als Madeln; Radfahren der bessere Sex eben. Ich ließ ihm seinen Glauben und machte mich aus dem Stauben, dass es nur so staubte.

Früher hatte ich Siegfrieds (Nein, ich besitze keine Bänkelliederbücher über all die heldenhaften, noch reinblütigen, tugendhaften Recken und ihren morgendlichen Drachenblutbädern!) unerschöpfliche Kraft und unverwundbare Nerven, mir meine Schwäche nicht anmerken zu lassen. Heute merkt man sie mir an, bevor ich sie noch taktisch ausspiele!

Ein „Gschtual“ ist eine Hetz - keine Hetze! - bei der man aber wie bei der Hatz bald keine Luft mehr kriegt und Atemnot und zu Tode kommen kann.

Sind Stakeholder zwingend auch Steakesser?

Alle reden von möglichen Blasenbildungen wie in den USA. Schlimm ist nur, wenn es in den Apotheken keine Blasenpflaster mehr gibt.

Joint Venture ist nix anderes als eine entspannte Unternehmung mit Kiffern.

Incoming ist nix anderes als „modisch“ daherkommen.

Ein Handout ist nix anderes als eine zum Schütteln dargebotene Hand.

Gap. Das hörte ich schon außerhalb der Eisenbahn-Durchsagen. Zum Beispiel: „Zwischen den Bevölkerungsschichten gibt es große Gaps.“ Ach ja, ich weiß, man möchte dazugehören und entblödet sich auch als Akademiker/in derart krampfartiger Einflechtungen nicht. Zu Gap habe ich einen aktuellen Slogan parat: „Gap from Grap!“ Nimm Abstand vom Grapschen! Konkretisiert auf bestimmte erotisierende Körperteile wie Krapfen zum Beispiel: „Gap from Grap the Donuts!“   

Sie ist eine Switch! Eine Sado-Hexe, pfuhh... Nein, im Ernst, man wechselt nicht das Thema, sondern man switcht es und, wie verhext, klappt es auch hin und wieder nicht, oder blöderweise und überraschend doch.

Intention ist nix anderes als eine „Zurück-ins-Zelt-Tendenz“; ein schon etwas höherer Anspruch in der „Retour-zur-Natur“-Bewegung, international „back-to-the-roots“, was viele in fortschrittlicher Verachtung mit „Zurück-in-die-Höhle“ gleichsetzten. Ja, Wurzeln wurden viele ausgegraben, da fand man bald den Ingwer, und dazwischen mal einen Trüffel… und, siehe da, einen dünnen langen Kern, der antreiben wollte.   

Der größte Fortschritt ist der, der sich erübrigt hat.

„Vergangenheit ist nichts anderes als die abgetragene Gegenwart und die dreht langsam durch.“ (Torsten Sträter, Kabarettist)

Die Abolition ist die Beendigung, Auflösung bzw. Kündigung eines Abonnements nicht, sondern, ganz konkret, die Abschaffung der Sklaverei; genauso wenig wie eine, z.B. regierungsseitige Ablösung nicht Absolution heißt, sondern Sturz oder Flucht oder Rücktritt; zudem selbst die Absolution nie wirklich absolut gemeint war; und der Grund einer Absentierung nicht zwingend Sentimentalität gewesen sein muss. Abstraktion dann nicht als Antonym von einer schnurstracks, ausnahmslos verlaufenden Geraden und im übertragenen Sinn auch von Direktheit steht. 

Kickl spielt sein Spiel im großen schwarzen Loch:

https://www.facebook.com/kontrast.at/videos/1104521656391307/

Zum Thema Stolpersteine, Fangschlingen und Fallensteller: >> Nicht unlustig - zeigt jedoch die politische Einstellung, die eher der Regierungslinie entspricht: Der Tod war vielleicht kurz - die Auferstehung hingegen dauert länger - Es sitzen wieder die falschen an der "Schüssel"... Die Grünen sind an einem Pilz gestorben und die Roten an einem Kern erstickt. Der Tod war übrigens Kurz. << (Text von Jo Smiler übernommen)


Musik – Musik – Musik

in Wiener Öffi-Stationen

Wer Eukalyptus-Musik mag: Kitana-Projekt

Einer hervorragenden Musikerin im Bahnhof Spittelau gelauscht

Und noch andere Didgeridooisten, sozusagen australische Alphornbläser/innen:

https://ethnocloud.com/Kitana_Project/

https://www.youtube.com/watch?v=7XkdrOCPEWo

https://www.youtube.com/watch?v=oXBGZoBYaLY

https://www.youtube.com/watch?v=048lfNm305I

https://www.youtube.com/watch?v=HqGzSC_7E3c

https://www.youtube.com/watch?v=vR5MvJA1s5I

Doug Andrews

Bemerkenswertem Singer-Songwriter im Bahnhof Spittelau gelauscht

Ein Stil, der mich etwas an Cat Stevens erinnert und doch wieder seinen eigenen, unnachahmlichen Charakter hat.

www.doug-andrews.net

Zum Mitsingen eingeladen

Ein Aufruf, eine Bitte meines Freundes „Graf Thomas von Aquin“, selbst ein begnadeter Tenor:

https://www.access-guide.at/magazin/komm-sing-mit/


Gute Adressen!

Auch zur Erhaltung der Meinungsvielfalt!

Die wahre Bildungsreform beginnt im eigenen Kopf!

Von den Aktiven Arbeitslosen Österreich - über die traurige Wahrheit am Arbeitsmarkt; immer wieder äußerst wichtige Aktionen gegen das herrschende Unrecht an Arbeitsmarktausgegrenzten und „Erste Hilfe“ für Betroffene:
http://www.aktive-arbeitslose.at

Von der Solidarwerkstattfür ein freies, solidarisches, neutrales und weltoffenes Österreich! https://www.solidarwerkstatt.at/

Von Amnesty International:
https://www.amnesty.at/

Von der Volkshilfefür ein Mitleben statt Überleben:
http://www.volkshilfe-wien.at/cms/cms.php

Von „Jo’Mei“ - ein barrierefreies Zusammenleben erfordert „barrierefreies Denken“: http://www.bmin.info/WordPress/NR.html

Von SHG-Mobbing, Graz - für eine Gesellschaft, die kein Mobbing mehr nötig hat: http://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at/ plus https://www.mobbing-konkret.at/about/

Vom Verein „Epicenter.Works“ (alt AK-Vorrat) - für menschenrechtskonformen Bürgerschutz:  https://epicenter.works/

Vom Verein „Aufstehn“ - für eine gemeinsam zum Frohsinn veränderbare Gesellschaft: https://actions.aufstehn.at/

Von Lobby Control, DE - gegen Wirtschaftslobbyismus im Parlament!
https://www.lobbycontrol.de/

Von Campact, DE - Politik muss in Bewegung bleiben - eine Kampagnen- und Aktionsplattform!
https://blog.campact.de/

Von WeMove.EU - eine Bürgerbewegung für ein besseres Europa! 

https://www.wemove.eu/de

Von NPR-NEWSwo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
http://npr.news.eulu.info/

Vom „ULP-Stick“ - für zwangsfreie Kritik, konstruktive Lösungsvorschläge und Kooperationsdenken:
http://kritisch-konstruktiv.over-blog.de/2016/01/2016-das-jahr-der-verschlusselung.html

Vom „Info-Sperber“der sieht, was andere übersehen!
https://www.infosperber.ch

Im „Querdenk-Modus“angstfrei sagen können und wollen, das, was man denkt; nur so kann Demokratie funktionieren!
http://quer-denken.tv/

Morgendämmernde Alternativen zu den „Westside-Stories“:
https://deutsch.rt.com/
plus: https://de.sputniknews.com/

Vom « Andy-the-neighbour » angeregt: „Schreib auf und wirf ein, was dich bewegt“:
https://rundbriefkasten.wordpress.com/

Von Dipl. Päd. Maria LiedermannGanzheitliche Heilkunde, Gesundheitsberatung, diese außergewöhnliche Frau hat nicht nur meinen Kindern erfolgreich geholfen!
http://www.liedermann.at/cms/

Von DDr. Ferdinand Sator ganzheitlich behandelnder Kinderarzt in einer Praxisgemeinschaft der therapeutischen Vielfalt, F. Sator war viele Jahre unser Kinderarzt des Vertrauens! http://www.praxisgemeinschaft161.at/

Von Arche Noah - altes Bio-Saatgut erhalten!
https://www.arche-noah.at/

Von Sepp Holzer - Der „Agrarrebell“, Alternative Lebens- und Ernährungsweisen: http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=129

Wohnen Plus! Der Täter, wenn gerade der Gärtner absent ist, ist immer der Koch!
http://wohnenplus.at/

Gesendet mit herzlichen Grüßen

eines „besessenen“ Analytikers, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden?

Mit diesen eigentlich recht unkomplizierten Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen als Polemiker, „Pamphleteur“ und „Kalaue“, der leidenschaftlich gern und ausgiebig ausschweift, was ich meinen, nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“ verdanke. Ein bisserl Satire, also Ironie, Zynismus und Sarkasmus sind in meinen „Anthologien“ kaum zu vermeiden. Dabei bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, suche dabei nach längst vergessenen Worten, stehe zu meinem Faible für Metaphern und stelle an mich den Anspruch, mit Worten grell, deftig-heftig, schockierend-dramatisch zu malen zu versuchen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen.

Am Ende meiner Sendungen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der  Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das eigentliche Menschenrecht - WWW.RE-SPECT.AT!

Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Die gemeinschaftlich zu gestaltende Politik ist längst abgesackt in eine reflexiv verwaltende. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen.

In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche.

Also gut, ich gestehe, ich bin frei ordinierender Mystiker und Demokrat – Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als dramaturgischer Denker zu bedenken. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle.

Meine Aussendungen sind so eine Art Auseinandersetzung in Selbstmoderation mit ständig uns umschwirrenden Themen.

Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange dazu Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden. Insofern nehme ich auch keine „anhaftende“ Verantwortung für anderswo veröffentlichte, modifizierte Aussendung, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte. Das versendete Original wird immer abgespeichert! Ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist. Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account!

Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis!

FIN

>>“Das Höchste scheint noch viel zu tief,…<< (343. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Tue, 18.09.2018 - 12:20
Body

© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, Sept. 2018

Inhalt:

  • Übers endlos lange ansehen…
  • Existenzielle Nötigung
  • Wichtige Korrekturen
  • Nichts zu machen, Kishon
  • Und was bleibt ist der Mensch
  • Heim.@t
  • „Make the world clean!"
  • Bergfex mit Höhenangst
  • Phrasendreschereien
  • Autorenblatt und „FIN“
  • …das ist des Fortschritts irrer Mief.“

(RJS zu all dem, was sicherlich noch realisiert werden wird und weit jenseits unseres Vorstellungsvermögens, fern von Vernunft, Verstand und spirituellem Sinn liegt.)


Scheinbar alle Zeit der Welt…

Die Sozialdemokratie gibt sich noch viel Zeit zum anschauen,…

…um die Lage zu sondieren und wie man alle Bevölkerungsschichten gewinnen kann… die Quadratur des (ach, kennen Sie ja);

„…auf den Punkt… Punkt ist… das müssen wir uns noch genau ansehen…“

Was bitte? Was noch? Wie lange noch? Genau ansehen und hinsehen… ich kann schon nicht mehr hinsehen… Wurden in der Parteispitze die Zeichen noch nicht erkannt? Im Ernst? Tausende Male hört man vom Kern in seiner durchaus sympathischen, freundlichen Rhetorik derartige Phrasen. Der Punkt ist, Herr Kern, dass Handeln angesagt ist und Absichtserklärungen und diffuse Ankündigungen langweilen bis verärgern. Die Konzepte gegen das herrschende System liegen doch längst auf dem Tisch, okay, dort nicht mehr, denn sie vergammeln frevelhafter Weise in der Schublade. Wenn Kern des „Grün-linken Fundi“ verdächtigt wird, ist dies nicht mal ein billiger Witz am christlichsozialen Stammtisch, weil er eher von vielen „unten“ als Dandy (Gigerl, Stenz, Geck) diagnostiziert wurde.  

Warum sich nicht klar gegen den Kapitalismus deklarieren? Das bestehende, schwammig-smarte bis oft kriminelle, auf Egoismus gestützte Gesellschaftsmodell, das nachweislich immer gut mit faschistischen Elementen kann und konnte, hat nix anderes im Focus, als die totale Privatisierung unserer Erde. Und das hat „dank“ seiner ungleichen Chancenverteilung absolut nix mit verkündeter und verteidigungswürdiger Demokratie, nicht einmal mit wahrhaftigem Liberalismus zu tun! Da fehlen mir klare Worte, die nicht aus Kern’s Munde kommen! Wie ebenso klar dazu zu stehen, dass die wöchentliche Vollarbeitszeit längst herabgesetzt gehört, Experten, die man in den Kommerzmedien eher gern vernachlässigt, predigen eine 20-Stundenwoche. Die radikal-explosive, bei weitem nicht immer sinnvolle Technikentwicklung wird uns früher als später dazu zwingen.

Warum sich nicht klar schon jetzt für ein BGE, ein bedingungsloses Grundeinkommen aussprechen, Herr Kern? Die Zeichen stehen mehr denn je in diese Richtung!!! Wer oder was hindert sie, endlich nicht mehr in dieser Sache verbal herumzueiern? Zuerst angriffig gegenüber Schwarz-Blau, dann zaudern und zögern, wenn es um den „Kern der Sache“ geht... Das enttäuscht jedes Mal! Machen Sie bitte einen Punkt und stellen anhand konkreter Konzepte die Weichen in eine friedliche, gerechte Zukunft! 

Natürlich höre ich von vielen, dass unser SPÖ-Kern sehr nett spricht und gelegentlich auch witzige Sager auf Lager hat. Aber Nettigkeit und Witz sind keine politischen Optionen. Alle fühlten sich bei dem Sommergespräch wohl, man nickte sich wohlwollend zu. Wenn das der Sinn ist…? „Man muss nicht arm sein, um gegen Armut zu kämpfen.“ Solche Worte kommen da draußen und gerade jetzt wahrscheinlich nicht so gut an, wie auch das fast schon demonstrative Tragen einer „Rolex-Uhr“. Solidarität und Authentizität (Glaubwürdigkeit) gehen Hand in Hand! Auch mir ist der Kern nicht unsympathisch, aber Zuneigung alleine macht noch keinen guten Oppositionspolitiker aus. Denn genauso gut höre ich von vielen, dass man sich bei ihm bis heute nicht wirklich auskennt, nicht wirklich erkennt, was er denn wirklich meine, wenn er hinter seiner lässigen, saloppen Fassade überhaupt etwas meine…

Die brandaktuellen Tatsachen überholten diese Sendung und auch die SPÖ-Spitze wird „überholt“, kriegt ein überraschendes Service und ist bald  für neue Kandidaten offen. Klar, Kern geht nach Brüssel, wie alle, die hier über Kurz oder Kern nix brachten… Solche Rochaden hinterlassen beim Wählervolk einen bitteren Nachgeschmack und schüren weiter das parteipolitische Misstrauen. Das grassierende, die schon länger poröse Geheimhaltungsmembran durchdringende Gerücht, dass die roten Gewerkschaften mangels ausreichender Rückendeckung durch die Mutterpartei sich als wählbare Organisation verselbständigen wollen, zumindest es nicht ausschließen, könnte da ein Beweggrund gewesen sein… Immer mehr reden immer öfter von der Wichtigkeit geistiger und vor allem politischer Hygiene ganz oben; nau, wo sind nur die Saubermacher? Ich habe mir geschworen, nix mehr Negatives über meine Schamroten zu schreiben… verdammt, das geht beim besten Willen nicht mit solchen Aktionen!  

schwammig - schwammiger -

 konturlos!

Wir sollen zwar wählen, aber im Grunde genommen nicht mehr die Parteiinhalte, sondern die uns täglich ankeilenden Kandidaten im Outfit- und Rhetorikwettbewerb. Wer die geilsten Frontleute liefert, liefert seiner Partei stimmen. Wie ich schon lange Zeit schrieb, es scheint das Ende des Parteiensystems bevorzustehen. Als Übergangszeit für eine echte Demokratie (Volksherrschaft!) werden noch Personenlisten zur Disposition stehen, einen leichten Anflug erkennen wir schon; Liste Pilz, Liste Kurz, möglicherweise wäre „Liste Kern“ besser angekommen, oder? Wurscht, mich erinnert der „sozialdemokratische Wankelmut“ an das gleichzeitig ständig am Kochen gehaltene Thema der Erderwärmung durch den Klimawandel.

Wir alle wissen, dass dieses spezielle Umweltthema pressiert, dass buchstäblich Feuer am Dach ist, doch wir wollen lange überlegen, welche Feuerwehr wir anrufen sollen, die mit den roten Autos, oder besser die mit den gelben… Wir müssen zwecks Bestätigung noch jede Menge Studien einholen und Forschungsteams beauftragen, denn wir wollen es ja ganz genau wissen, was und wer wirklich an dieser ökologischen Misere die Schuld trägt, also, welche Ursache denn genau dazu führte… hoffen insgeheim womöglich, dass wir, unsere Lebensweise denn doch nicht…, dass endlich im letzten Moment doch noch bewiesen werden kann: WIR SIND UNSCHULDIG!

Wir hängen da alle irgendwie mit drinnen…

der Obrigkeitsgeist färbt ab!

Endlich haben wir zwei Königsthemen, die wir anscheinend zur wechselseitigen Ablenkung benutzen. Die anstehende Änderung des bestehenden Gesellschaftssystems und die ebenso anstehende Änderung eines planetenfreundlichen Lebensstils, wobei beide sich untrennbar bedingen. Die liberale, nur sich selbst dienende Wirtschaft ist ihrem Wesen nach und wie erwartet nicht die Lösung! Wir hätten die Fähigkeiten und die Verpflichtung zu handeln, weil wir – das unterstelle ich uns - genug an Lösungspotential haben… aber es noch immer zurückhalten, denn… WIR HABEN JA ALLE ZEIT DER WELT und die wurde auf Mammon getaktet. „Gott Mammon“ hat unendlich viel Geduld und schieres Amüsement bei seinem Wechsel zwischen den braven, hörigen „Jüngern“ und den eifrigen, völlig vorbehaltlosen Neubewerbern! Gold, Geld, Gaukelei und Götzenkult.  Kohle, Kies und Knete. Zasterzauber und Monetenanbeter. Die verströmende Magie vom „Nervus Rerum“, sich mit ihm über alles erheben und hinwegsetzten zu können, scheint unwiderstehlich. 

Kern steht Kurz oder umgekehrt um nix nach. Beide arbeiten im Redemodus gut und freundlich klingender Absichten. Kurz gesagt, im letzen Sommergespräch mit Blick auf den schönen blauen Turm des Stifts Dürnstein erfuhren wir vom jungen Bundeskanzler außer nichts, weniger als das. Denn Kurz moderiert offensichtlich die Regierung, der er vorsteht, mehr nicht. Ansonsten tönen liebe Absichtserklärungen und kaum was Privates, was ja ohnedies kaum jemand zu interessieren scheint, außer den Bürger. Doch irgendwann hoffentlich besteht das Volk auf konkrete Vorhaben. Bis dahin könnten Oberflächlichkeit und Dummheit noch ungeahnte Höhen erklimmen…


Existenzielle Nötigung

gehört zu den schlimmsten, weil perfidesten Terrorstrategien!

Bezugssperren seitens des AMS nehmen frappant zu!

Hier kriegte die Bürokratie gewaltsame Züge und „Staatsgewalt“ ist zunehmend wörtlich zu verstehen.

Ist man stolz darauf? Es herrscht bereits eine klar deklarierte Zwangsarbeitspolitik! Weil alles bis zur einstigen Unzumutbarkeit zumutbar wurde! Es ist ein sozialpolitischer Rückschritt! Nur, diese verheerenden Maßnahmen gegen zumeist unschuldig Betroffene wurden schon in den vorigen Koalitionsregierungen eingesetzt. Hiermit provoziert man in spe Eskalationen. Denkt überhaupt noch ein Verantwortlichen darüber nach, dass ein Mensch, dem der Boden unter den Füßen entzogen wird, der daraufhin nichts mehr zu verlieren hat, dann zu allem fähig ist??? Tut mir Leid, ich habe mit solchen Systembewahrern kein Mitleid mehr!

Das betrifft auch die europäische „Migrationssperre“, Flüchtlingen, die irgendwo gewaltsam angehalten werden, man immer öfter das Anlegen ihrer Fluchtboote, teilweise sogar das Essen verweigert. Es ist wie das Vorhergehende, nämlich Politik der indirekten Gewaltanwendung, es ist Politik des primitiven Geistes! Es ist Aggressionspolitik. Zum Flüchtlingsproblem ein Demo-Aufruf von

https://www.aufstehn.at/

siehe:

https://actions.aufstehn.at/demo-zur-eu-fluechtlingskonferenz-mithelfen?s=m1_ps&utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=05-09-2018+demo+launch&utm_content=Mailing_10999182

Bleiben wir noch kurz bei den kurzsichtigen wie hilflosen, europäischen Migrationsmaßnahmen:

Die Kurze Logik: Wenn man den flüchtenden Menschen die Grenzen offen hält, wird es mehr Schlepper geben, die mehr Flüchtlinge anziehen und bringen und in den Auffanglagern wird die Gewalt an den Hilfesuchenden zunehmen. So ungefähr im heurigen Sommergespräch. Haben Sie es verstanden? Ich auch nicht. Weil die reale Logik ist, dass bei offenen Grenzen die Zahl der auf die Überfuhr hoffenden Lagerinsassen, politisch angehaltenen und bereits zurückgeführten Flüchtlinge abnimmt und somit selbstverständlich die Zahl der Gewalttaten. Eine einfache Rechnung! Klar, die Logik Kurz’ ist, dass es unser Regierung wie den EU-Verantwortlichen scheiß egal ist, dass durch die gegenwärtige Abschottungspolitik die Anhaltelager mit dem Gestank von Internierung bald aus allen Nähten platzen werden, die heutigen Eskalationen zum großen humanen Kollaps führen werden, „The big human Fallout“, weil es auch in Zukunft wie bisher keine wirksame Kontrolle der Lebensbedingungen dort geben kann und wird.  

Und am wunderbaren, sich angeblich entspannenden Arbeitsmarkt - trotz so immens bemühter Standortsicherung und Investition in die illusionistische Dauerforcierung der Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Arbeitskraftflexibilität - werden die Arbeitslosenzahlen munter weiter steigen. 1100 vom ehemaligen Kika-Leiner und jetzt paar Hundert von Vögele dürfen sich bald beim AMS beglückwünschen. Nau, Herr Kurz?  


Wichtige Korrekturen

zu 3 meiner „Denkarien“, weil man u. a. den Tag vorm Abend lobte!

Zum 342. Denkarium

Kinderbuchempfehlung„Die Nonos“

Meine Noch-nicht-formelle Schwiegertochter hat was „drauf“… ansonsten wurde hier der Tag erst am Abend, wie es sich geziemt, gelobt!

In den folgenden Fällen gilt es prinzipiell für den Lesestoff, den man erst dann beurteilen soll, wenn der begehrliche Ballen komplett ausgerollt, gut, das letzte Wort gelesen wurde, was mir bei zwei Büchern mit dem Kundtun voreiliger Schlüsse und Schüsse widerfuhr, weil ich wesensbedingt zu überstürzter Begeisterung tendiere. Ab nun will ich es keineswegs nur halbherzig beherzen und mich in angemessener Zurückhaltung üben, bis… eben!

Zum 340. Denkarium:

Buchempfehlung „Indianische Seher und ihre Prophezeiungen“

…von Scott Peterson; bekam es als Geburtstagsgeschenk und war zu Anfang skeptisch ob des vielen, grassierenden Literaturschunds und meiner diesbezüglich langjährigen, peniblen Selektion. Nein, dieses Buch reihe ich zu den seriösen und interessanten Werken über eine Kultur und ihre regionalen geistigen Blüten, die noch großteils unbekannt sind. Danke Heinz L-K! Ich korrigiere: Doch für mich kein allzu seriöses Werk!

Dem lieben Heinz bleibt weiterhin herzlich gedankt. Warum aber diese Kehrtwendung? Leider erst gegen Ende, als Scott sich den Hopi zuwandte und die entscheidenden Figuren zu kontaktieren ausließ, nämlich Thomas Banyacya Sr. (1909-1999) und White Bear - beide bereits in eine „bessere Welt“ gewechselt - dann sollte man nicht über die Spiritualität und Prophezeiungen dieses Volkes schreiben, offensichtlich nicht wissend, dass die Hopi den spirituellen Sitz der gesamten indianischen Bewegung bedeuten und nur mehr wenige von ihnen am Leben sind, nicht nur ihre vollständige Genese zu vermitteln, sondern ihre „heilende Aufgabe“ zu erfüllen.

Die einzigen ernst zu nehmenden Autoren in der „Causa Rothaut-Geschichte und -Spiritualität“, die mir ein Begriff sind, weil ich mich mit den meisten von ihnen intensiv auseinandersetzte, bleiben für mich:

John Sotsisowah Mohawk (1945-2006, Historiker, Journalist, Editor, Aktivist, Vortragender, Co-Autor u. a. im grünen Heftchen „Rede eines Indianers – die Meinung eines Irokesen“); Alexander Buschenreiter (Journalist, Autor u. a. von „Unser Ende ist euer Untgergang – die Botschaft der Hopi an die Welt“); Richard Erdoes (1912-2008, Fotograf, Illustrator, Publizist, Autor u. a. von „Tahca Ushte“), der auch zusammenarbeitet mit Mary Brave Bird alias Mary Brave Woman Olguin, Mary Crow Dog, Mary Ellen Moore-Richard (1954-2013, Aktivistin der Indianischen Freiheitsbewegung „Indian resistance“ und Mitinitiatorin vom „Marsch der gebrochnen Verträge, 1972“ – ein Zitat: „None of us had any illusions that we could take over Wounded Knee unopposed. Our message to the government was: Come and discuss our demands or kill us!“; Frank Waters (1902-1995, u. a. Autor von „Book of the Hopi“); Joseph Epes Brown (1920-2000, Lehrer, Anthropologe, Religionshistoriker, Autor u. a. und mithilfe Black Elk von „Heilige Pfeife“ und „Ich rufe mein Volk“); unbedingt hier einzureihen Käthe Recheis „Molse Mawa“ (1928-2015, Kinder- und Jugendbuchautorin, u. a. von „Der weiße Wolf“, „Wolfsage“ und ihre herausgegebene, vierteilige Indianerbibliothek neben vielem an Kinder- und Jugendliteratur über nordamerikanische Indianer); Dorris „Dee“ Alexander Brown (1908-2002, Historiker und Autor u. a. von „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“); Helge Marcus Instad (1899-2001, Jurist, Archäologe, Expeditionsleiter, Entdecker und Erforscher kanadischer Wikinger-Siedlungen, Autor u. a. von „Die letzten Apachen“ aus 1939) und „last but not least“ Josef F. Blumrich (1913-2002, Raketeningenieur, Prä-Astronautiker und Autor u. a. von „Kasskara und die sieben Welten“). Ein Auszug seiner Bekenntnis, die eines nüchternen Technikers und einst höchsten Zweiflers, Hr. Blumrich:

>> „Prä-Astronautiker wie ich suchen auch und vor allen in alten Texten, Mythologien, Überlieferungen und Sagen nach möglichen Spuren der Astronautengötter vor Jahrtausenden. Indianerlegenden aus Südamerika werden dabei ebenso studierte wie Sagen aus Australien oder eben – die Bibel. Das war vor über einem halben Jahrhundert so und ist noch heute so. Legendär und weltberühmt, weil nicht nur in Insider-Kreisen der Prä-Astronautik bekannt, ist dabei das “Raumschiff des Ezechiel”. Einem Propheten der Bibel, der dem “Thronwagen Gottes” begegnet sein will und der seit Beginn der Ancient Aliens-Ideen bekannt ist. Und so wurde auch der ehemalige NASA-Mitarbeiter Josef F. Blumrich bekannt, als dieser in den 1970gern das Raumschiff des des Propheten “technisch rekonstruierte”. Hochbetagt gab er mir 1998 für eines meiner Bücher ein Interview, das ich Euch hier online stellen möchte.

 

Josef F. Blumrich und der “Quatsch des Erich von Däniken”. Der ehemalige Leiter der Abteilung für Projektkonstruktionen des Marshall Space Flight Center der NASA, Josef F. Blumrich (1913 – 2002), bekam im Zuge der „Däniken-Welle“ den Bestseller „Erinnerungen an die Zukunft“ ebenfalls in die Hände. Nach kurzem lesen in dem Buch, so Blumrich später, schmiss er den Bestseller nicht gerade leise in die Ecke. „Was für ein Quatsch“, war seine Meinung. Eine Meinung, die er änderte. Blumrich nahm sich selber den Text des Buches Ezechiel der Bibel vor und war nach einiger Zeit sicher, dass an der Idee doch etwas dran sein könnte, obwohl er Von Däniken eigentlich schnell widerlegen wollte. So wurde Blumrich mit nur einem Buch zu einem der bekanntesten Autoren der Prä-Astronautik überhaupt! In seinem Kultbuch „Da tat sich der Himmel auf – Die Raumschiffe des Propheten Ezechiel und ihre Bestätigung durch modernste Technik“ lieferte Blumrich 1973 dann seine Rekonstruktion des Raumschiffs des Ezechiel. So habe das UFO der Bibel ausgesehen, war sich Blumrich in seinem Buch sicher. Es war seiner Meinung nach real und der einstige Kritiker Blumrich stellte sogar deutlich fest: „Sie sind hier gewesen, also müssen sie hergekommen sein.“

Auch Presse-Artikel wie beispielsweise “NASA Engineer Believes Aliens Visited Earth 2.600 Years Ago” in der bekannten “Los Angeles Times” am 26. Oktober 1973 trugen nicht unerheblich dazu bei, dass das „Bibel-UFO“ weltweit in aller Munde war. Er war daraufhin auch Referent auf mehreren Kongressen zur Prä-Astronautik. Heute gilt der am 10. Februar 2002 verstorbene Blumrich als eine der Ikonen der Prä-Astronautik, über dessen Buch und Ansichten nun seit Jahrzehnten diskutiert wird. Zahlreiche grenzwissenschaftliche Autoren aber auch Skeptiker berufen sich bis heute auf ihn.<<

https://www.fischinger-blog.de/2016/07/das-letzte-interview-1998-mit-josef-f-blumrich-dem-vater-des-raumschiffs-des-ezechiel-meine-ansicht-ist-unveraendert/

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Spaceships_of_Ezekiel

Einer meiner literarischen Favoriten neben vorhin erwähnten Werk Buschenreiter’s ist Blumrich’s „Kasskara und die sieben Welten“, worin er, maßgeblich von White Bear geleitet, die von den Hopi mündlich überlieferte, wahrscheinlich mehr als 80.000 Jahre währende Genese der Indianer auf dem amerikanischen Kontinent recherchierte und erstaunliche Entsprechungen vorfand. Die stammesgeschichtliche Entwicklung aller Indianer, von den Inuits (Eskimos) bis zu den südamerikanischen Indios, führt bei gewissenhafter Rückverfolgung nicht über die fälschlich angenommene Beringstraße nach Sibirien, sondern über den Titicaca See zu der Osterinsel, die Bergspitzen der Nazca-Platte, die sich weiterhin unter die südamerikanische Plattenhälfte schiebt, für die Hopi Kasskara, ihr einstiger Heimatkontinent, die Heimat der „Rothäute“ in der Dritten Welt. Jetzt  befinden wir uns nach Hopi’s Ansicht in der vierten von sieben, irdischen Welten, die bislang immer von uns selbst durch Gier, Allmachtstreben und Blindheit gegenüber der allzeit herrschenden spirituellen Komplexität zerstört wurden. Und, was lernten wir von den vergangenen Welten, was tun wir, wir alle, in der jetzigen Ära, auf „Mutter Erde“ in ihrer Lebensmitte?   

https://mysteria3000.de/magazin/die-hopi-white-bear-und-die-kontinuitat-von-uberlieferungen/

Zudem sollte man wissen, dass der von Scott viel gepriesene, in seinem Buch zum „finalen Höhepunkt“ erkorene und ebenso schon verstorbene „Sun Bear“ von den „Spiritual Elders“ schon lange ausgeschlossen wurde. Grund, seine im Laufe der Zeit mehr und mehr unverschämte, geschäftstüchtige Umtriebigkeit, wobei er die indianische Spiritualität rentabel zu kommerzialisieren versuchte. An gut zahlende, oft fragwürdige Interessenten verkaufte er hoch dotierte Seminare und Workshops, z.B. zeremonielle Schwitzhüttensitzungen, Geistertänze und ergaunertes Schamanenwissen und handelte mit lang gehüteten, traditionellen Sakramenten, wie z.B. antiken Zeremonientrommeln, Kalumets, diverse Medizinmannrequisiten und anderes. Hingegen gut recherchiert scheinen Scott’s Ausführungen über Maya, Tolteken, Olmeken und Azteken, letztere drei das Handwerk Unterdrückung und Massaker gut beherrschten und einen grausamen Opferritus zwecks damit erhoffter Göttergunst pflegten.    

Zum 336. Denkarium:

Buchempfehlung „Nichts zu lachen – die Erinnerungen“

vom unvergleichlichen Ephraim Kishon (1993)… Vorausgesetzt, man mag seinen kauzig-raunzigen, feinsinnigen wie plötzlich und heimtückisch in Sarkastische wechselnden Humor und du dich auf einmal und blöderweise selbst erkennst… so wie den tiefer gelegenen Sinn, der oft nach wiederholtem Lesen aus den Alltagsfluten auftaucht wie das Zauberschwert Excalibur. Zeitweise sind die Pointen so dicht gesetzt, dass sie sich dermaßen überlappen und damit unerkannt bleiben.

Nur, zu viel von Kishon brachte auch mich nach geraumer Zeit nicht mal mehr zum Schmunzeln, obwohl ich eine dämliche, stoisch grinsende Grimasse weiterhin zur Schau stellte, um nur nicht aufzufallen – „Was, du lachst nicht bei Kishon?“ Wieso? Ha ha! Ich kann nicht mehr… Ja, ich las unter anderen „Kishons beste Reisegeschichten“, „ABC der Heiterkeit“, „Wenn das Auto Schnupfen hat…“ und hin und wieder abgedruckte Auszüge aus anderen Werken, reicht das? Doch wie überall kommt’s auf die persönlich abgestimmte Rezeptur ob verträglicher Ingredienzien und die zeitliche Dosierung an. Den besten Wein jeden Tag getrunken, da wird er bald zum Abklatsch und dich nicht mehr am Gaumen entrückten Blickes verzaubern. Jeden Tag mit dem Porsche brausen ist fad, da werden die Schaukelente und der 500er-Puch zum unvergesslichen Event!    

So liest sich nach etlichen Jahren der freiwilligen Askese humoristischer Literatur seine vorgezogene, gewohnt leichtfüßig geschriebene Biographie wie gewohnt gut und schnell und durchaus nebenbei. Dieses Druckwerk geriet zufällig in meine Hände, nein, in Wahrheit warf es sich geradezu frech und keck in gewohnter Kishomanie in fast schon lebensmüder Fröhlichkeit aus dem Schutz eines Regals alter, verstaubter Literatur zur freien Entnahme, direkt in meine alles antappenden Finger, die es sofort wie einen unermesslichen Schatz festhielten. Gleich darauf zog ich mich ins uneinsehbare Hinterzimmer zurück und ließ mich wieder mal von Ferenc-Ephraim mitnehmen, durch Zeit und Raum. Galant und voller Vorfreude sprang ich auf seinen Zug auf und turnte mich zur Lok vor, um mir den Typen im Cockpit nun doch mal genauer anzusehen.


„Nichts zu machen, Herr Kishon!“

Wenn Menschenliebe nur das eigene Volk erfährt…

„Nichts zu lachen…“

 Übrigens, ernst sein tut auch nicht weh…

Ich bewundere Kishon’s - alias Kishont alias Hoffmann (1924-2005) - lebensrettenden Humor bei der Schilderung seiner Kindheit, die zunehmend schrecklichere Züge kriegte und vom Hitler-Regen in die Stalin-Traufe führte, nur, um dem Überlebenden und bereits erwachsen gewordenen, den Weg in die persönlich gewählte Freiheit in Tel Aviv zu ebnen. Da wurde nix und ist auch nix zu beschönigen; desto trotz kann man sich das Grinsen nicht verkneifen. Richard Erdoes, der Lakota- (Sioux-)Vertraute, ein rechtzeitig nach Amerika emigrierter Jude, schrieb ebenso erfrischend humorig im „Donnerträumer“ über seine Kindheits- und Jugendtage in Deutschland, Frankreich und Ungarn, die er noch vor Anbruch der deutschfaschistischen Zeit genießen durfte. Erdoes, so viel ich weiß, war kein „blindwütiger“, zumindest kein ergebener Israelhöriger.

Das gebundene Schriftstück in dicken Seiten mit noch dickerem Einband, damit es auch inhaltlich gewichtig wirkt, trägt den Charakter eines protokollierten Interviews, das ein gewisser Journalist Jaron London führte. Ich empfehle es ab nun mit Vorbehalt! Schade irgendwie. Stopp! Lesen und sich selbst eine Meinung bilden! Meinen Eindruck und meine Meinung kann und will ich aber nicht zurückhalten: 

So ab der Hälfte beginnt Kishon sich immer häufiger weltpolitisch zu äußern, hüpft und tanzt wie ein Faun um den roten Faden zwischen längst Erlebtem und politischer Gegenwart, um uns und dem Herrn unverblümt seine Sichtweisen darzulegen. Dabei stieg langsam Zorn in mir hoch. Trotz betonter und respektierter Versöhnungsabsichten mit den „Enkeln der Henker“ (Zitat) seines Volkes, die massenweise seine Bücher kauften und kaufen, rechtfertigt er jedoch die letztendlich aggressive Verteidigungspolitik seiner zweiten Wahlheimat, sein Israel.

Über den GAZA-Protest der Palästinenser schrieb er nämlich recht abfällig, verharmlost und leugnet bisweilen die Gewaltbereitschaft seiner bis an die Zähne bewaffneten Elite. „Unser Militär muss halt noch lange Steine werfenden Kinder nachlaufen…“ Was? Mehr darüber kam nicht aus seiner Feder. Dass israelische Raketen in Wohngebieten detonierten, Kinder töteten, darüber… „Na ja, hätten sie nicht mit Steinen geworfen!“, das von mir an seiner statt erdachte Ersatzstatement. Es ist erschreckend, dass am eigenen Leibe erfahrene Gewalt bei vielen nicht zur Weisheit führt, dass Gewalt prinzipiell verabscheuungswürdig ist!  

Seine Äußerung im Buch der Erinnerungen, dass es nur eine kollektive Schande und keine gemeinsame Schuld gibt, bleibt für mich „sinnhaltlich“ ein Rätsel, denn Schuld und Schande bedingen sich, meinem Verständnis nach. Neben seiner bemerkenswert selbst eingestandenen Widersprüchlichkeit darin, gibt jener Aphorismus einen wahrscheinlich unbeabsichtigten Hinweis auf seine deutlich herauslesbare Befangenheit, die in ihm eine neutrale, unparteiische Urteilsfähigkeit erst gar nicht aufkommen lässt. Schade, weil damit keine Lösungen erzielt werden!

Rassenblindheit

Der Blick auf die ethnische Herkunft trübt oder verkitscht den Blick.

Mir geht es in meinen Aussendungen immer wieder um ein und denselben Angelpunkt, das gewisse Evolutionsaxon, die gesellschaftliche Achse, den roten, den uns sozialisierenden Faden in unserer Entwicklungsgeschichte; es geht ums Axiom einer in uns sehr wohl ebenso innewohnenden, humanen Anlage, die Objektivität zur Friedfertigkeit in ethnisch-historischen Belangen. Nach wie vor irren wir dank des gegenwärtigen Establishments weiterhin in den scheint’s unauslöschbaren Schattenwürfen unserer Vergangenheit, die, so wie es aussieht, noch bis auf die nahe Zukunft fallen werden. Die täglich reinigende und wahrscheinlich deshalb immer heißer werdende Sonne vermag den „Dèmon Ombrage“ offensichtlich nicht zu verblassen. Durch solch fabrizierte Schlagschatten hat die Menschheit eine Schlagseite abgekriegt. Somit greife ich unermüdlich das schier generationsübergreifende Drama auf, das der mir völlig unverständlichen Blindheit gegenüber der eigenen „Rasse“. So  sind für ihn jüdisch-intellektuelle Israelkritiker frevelhafte Nestbeschmutzer und nicht richtigerweise Nestreiniger.

Gott sei Dank bin ich nicht reinrassig, sonst wäre ich auch mit Kurzsichtigkeit geprügelt, dafür leide ich unter Sensibilitätsverlust gegenüber Stammesdünkel. Im Gegenzug bin und bleibe ich hoffentlich psychosomatisch robuster, so lange bis ich samt der Hoffnung verbleiche, bis dahin bin ich im Handel quasi als Generikum erhältlich, bzw. als Promenadenmischung somit im Dutzend billiger…

Ein Beispiel: mein „roter Bruder“, ein alter Freund, sagte eines Tages beim gemeinsamen Dinnern im Land der Weißen beim Chinesen sinngemäß zu mir: „Was die Europäer meinem Volk antaten, ist verabscheuungswürdig, doch hätten nicht so viele von uns mit ihnen korrumpiert und hätten sich unsere Vorfahren früher solidarisiert, wäre die Chance der europäischen Invasoren, sich unseren Kontinent einzuverleiben, erheblich geringer gewesen.“ Auch der bereits verstorbene Thomas Banyacya Sr. gestand vor UNO-Delegierten ein, dass auch seine Völkergemeinschaft Fehler machte und nicht alles und jede Kulturblüte von ihnen prinzipiell gutzuheißen und zu romantisieren sei.

Mit seinem Witz auf Du und Du…

…eine Analyse des menschlichen Humors

Natürlich mag ich so Sätze, wie paar aus seinem Buch am Ende dieses Unterkapitels abgeschrieben, weil mir solch dunkler Witz und Schalk nicht fremd ist; und eigentlich ist es nicht Zorn, sondern Enttäuschung, die sich zu meiner tief empfundenen Bewunderung hinzugesellte. Denn ich mag seinen Schreibstil. Es wäre aus meiner Sicht vielleicht besser gewesen, er hätte über manches nur lächelnd geschwiegen.

Der Humor lässt nicht immer nur die anderen und Außenstehenden lachen, sondern wahrscheinlich Unerträgliches für sich selbst erträglich scheinen, vor allem beim Schwelgen und Stöbern in den Erinnerungen. Der oft als jüdischen Humor propagierte Witz mit Schliff und scharfsinnigster Ironie durch akribisch betriebene Beobachtungen von Leuchtturm des Erhabenen aus, mit dem unverzichtbaren Spiegel in der Hand… tja, dieser Cocktail an Eigenschaften führt schnurstracks zu einem verzeihlichen Sarkasmus. Verglichen mit dem nachhaltigen, das Leben versüßenden, verzückenden Abgang des letzten Schluck gelesenen Edeltropfens, der, wie sie gleich vom hübschen Visavis mit höhnisch-mitleidiger Miene erfahren, mit Gift präpariert war.

Der indianische Sinn für schwarzen Humor steht dem der Juden, aber auch dem sprichwörtlich schwarzen der Engländer um nichts nach – bestätigt und am eigenen Leibe erfahren von J.R. Silverbird, dem Nedhni-Apachen! Den fast schon „lebensmüden“ Humor des Lakota Archie Fire Lame Deer (1935-2001) alias Tahca Ushte, diesen er ehrenhalber von seinem Vater John annahm,…

„Wenn du nicht die menschliche Seite von allem am eigenen Leib kennen gelernt hast, wie kannst du dann lehren oder heilen helfen? Um ein guter Medizinmann zu sein, musst du demütig sein. Du musst niedriger sein als ein Wurm und höher als ein Adler.“

(Zitat - John Deer zu seinem Sohn Archie, der spätere Tahca Ushte, Protagonist des gleichnamigen Romans von Richard Erdoes)

…beschreibt im gleichnamigen Werk sein zum Co-Autor auserwählte, vorhin schon erwähnte Richard Erdoes.   

Ob wir Kishon’s raffiniert verstrickten Sätze – wobei jeder für sich allein schon den Anspruch einer pointierten Geschichte erhebt - und Wortspielereien lieben oder auch nicht, mit ihm trotz Meinungsdifferenzen sympathisieren, die Masche seines Humorismus (Begriff im „Stupidedia“) - wesentlich besser Kishonismus - ist bald entlarvt. Man erwartet schon in jedem Satz den finalen Schock durch unerwartete Kontrastierung am Ende. Jeder Satz ein Sketch im Sketch. Das kann naturgemäß, was neuropsychologisch begründet ist, bald ermüden. Zuviel dem einen ist des anderen gewonnene Aufmerksamkeit. Und dann plötzlich, auch das überlässt er nicht dem Zufall, fehlt der ersehnte Schock! Raffiniert, Ferenc!

Wortwörtlich wiederhole ich so paar Gustostücke aus dem Buch, die ersten zwei jedoch recordete ich in meiner verlängerten Version und hoffentlich in seinem Sinn, nämlich sinngemäß richtig:

  • Meine Version von „Kismet“ gebe ich in frei und schamlos angeeigneter Formulierung wieder. Erkennbare Ähnlichkeiten mit dem Meister weise ich im Ernstfall als reinen Zufall brüsk von mir: Die sehr eigenwillige Regisseurin Schicksal hat nicht nur einen ausgeprägten Spleen für Unvorhersehbares, Unverhofftes bzw. Unerhofftes wie Unerwünschtes – sie liebt den Überraschungseffekt und entscheidet dabei willkürlich über Glück und Unglück ihrer Opfer. Sondern, sie muss auch eine zeitweilig durchdringende Marotte haben für Kurioses, Absurdes, Morbides und Obskures. Die Schicksalsgöttin – auffallend ist sie in den Mythologien, die ich kenne, weiblich - begnügt sich eben nicht nur mit sprichwörtlicher Ironie, sie hat auch immer genug an Situationskomik parat, die Grundlage des heilenden Humors.
  • Das Verhältnis zwischen den ethnischen Gruppen (europäische : orientalische) in seinem Land hat Kishon per Theaterstück „Schwarz auf Weiß“ so darzustellen versucht, und es darin mit dem der weißen und der grauen Mäuse verglichen, worin die weiße Gattung europäischer Herkunft ist und sich als Gottes Ebenbild versteht, hingegen die grauen an die Katze und an sonst nix glauben.
  • „Ich respektiere Menschen aus anderen Kulturen, auch gerade weil ich um deren Anderssein weiß. Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der ha auf die eigene Rasse. (…) Ich hasse den Selbsthass.“
  • „Ich glaube persönlich, dass die liberale Linie von Präsident Jimmy Carter eine Weltkatastrophe verursacht hat, und dass sogar noch unsere Enkel unter den Ergebnissen seiner ‚Menschenrechtspolitik’ leiden werden, nachdem mit seiner verständnisvollen Hilfe der grausame Schah durch den Humanen Ajatollah Khomeini ersetzt wurde.“
  • „Welcher Partei gehören sie an?“ - „Ich gehöre keiner Partei an, ich habe schon eine Wohnung!“
  • „Nur die beste Ehefrau von allen raucht ein bis zwei Zigaretten, zwölf mal am Tag.“  
  • „Unsere Rabbiner würden gegen ihre Überlegungen heftig protestieren.“ – „Die Weisen unter ihnen werden mir nicht böse sein. Solange sie sich nicht in ihrer Autorität bedroht fühlen, sind sie erstaunlich tolerant.“
  • „Das jüdische Volk ist zweifelsohne mit besonderer Intelligenz gesegnet, ich bezweifle jedoch, dass es das auserwählte Volk ist; eine Bezeichnung, die nach dem Holocaust ohnedies einen zynischen Beigeschmack hat.“
  • „Der Boden in meinen Arbeitszimmern ist mit üppigen Teppichen ausgelegt, auf denen ich in dicken weißen Socken hin- und herlaufe, um nicht bei der Arbeit nicht zu stören.“
  • „Der Marxismus ist eine wunderbare Ideologie, sie hat nur einen Nachteil, sie kann verwirklicht werden!“
  • „Gott sieht alles, außer Dallas!“
  • „Ich habe die Zeit meines Lebens versucht, mit meiner spitzen Feder nicht einzelne Menschen zu treffen, sondern heilige Kühe zu schlachten.“
  • „Die Quadratur der Ehe.“
  • „Wir leben in einer neuen Steinzeit, mit den primitiven Gesetzen von einst. Nur die stärkste Axt macht den Sieger, und das ist die des Erfolgs.“ (Ich, RJS, korrigiere unter Zwang: Nein, der, der sie auch hochheben und damit frei von jeglichem Skrupel ordentlich wie treffsicher hieben kann.)
  • „Ich habe zu meiner Verblüffung erkannt, dass die großen Erfolge einen Menschen genauso kaputt machen können sie die großen Niederlagen.“
  • „Ich habe keine Angst mehr, dass sich das Glück von mir abwenden könnte. Den Zeitpunkt hat es verpasst. Heute bin ich bereits nicht mehr vom Glück abhängig. Das Glück ist von mir abhängig!“
  • „Ein Mensch, der die Fähigkeit besitzt, mit voller Absicht etwas Ungewöhnliches zu tun, muss aber zuallererst wissen, wie die Realität aussieht!“
  • „Die Zukunft wurde mangels Interesse gestrichen. Sie liegt hinter mir, Gott sei Dank!“  

 

So wird man widerstandslos mitgerissen in sein ganz spezielles Leben voller Gegensätzlichkeiten, die nicht nur bei ihm eine widersprüchliche Haltung hervorrief, sogar eine gewisse Borstigkeit gegenüber dem Judentum. Meine, wenn schon wieder merklich aber langsam abflauende Enttäuschung gegenüber Kishon habe ich mir im Grunde genommen selbst zuzuschreiben, warum muss man sich auch mit fremden Erinnerungen herumschlagen? Doch wenn man eines Tages aus Unüberlegtheit und Unwissen meine Schreibweise mit seiner vergleichen will, dann würde mich diese unverhoffte, unvorstellbare Ehre auch zu Reichtum führen… Doch vorerst gibt’s noch ein oder mehrere Hühnchen zu rupfen:

Abrechnung mit Kishon,

mutigerweise posthum und out of Tombstone:

Denn er könnte mir eines Nachts als rächender Geist erscheinen und meinen Sinn für Humor aufs Gruseligste auf die Probe stellen. Aber vielleicht zwinkert er mir nur zu und ich verkrieche mich unverzüglich und demütig unter die Bettdecke und beichte der Matratze, dass ich das erwähnte und stellenweise hier angepatzte Buch womöglich als sein Bestes verifiziere. Mangels seiner Anwesenheit durch „verzogen nach Unbekannt“ ziehe ich, wie immer in einem Duell völlig exponiert, mal vorsichtshalber zuerst, damit man mich nicht aus dem Hinterhalt verfehlen will. 

Lieber Herr Kishon, ich erlaube mir, ihnen nach gut 13 Jahren „nachzurufen“: Gewalt kann niemals Gewalt, ein Massaker niemals das andre rechtfertigen, vor allem dann, wenn es sich an Dritte und Unschuldige wie Kinder richtet, also diese nicht verschont werden! Wenn die absurde Gesinnung der Sippenhaftung und „Aug-um-Aug-Zahn-um-Zahn-Genugtuung“ die Täter antreibt, die unter dem Vorwand der ewig gefährdeten Staatssicherheit sogar Präventivschläge und reine Vergeltungsmaßnahmen als Selbstverständnis für sich in Anspruch nehmen…, wenn solche Charaktere weiters glauben, sich damit  moralisch zu entlasten, ihre Taten für alle Ewigkeit entschulden zu können…, dann distanziere ich mich nicht nur von den Tätern, sondern auch von Personen, die solches befürworten.

Das Rächen holt immer wieder Rächer auf die Bühne der Gewalt! Es wird Zeit, das endlich zu kapieren! Es wird Zeit mit dieser gefährlichen Idiotie aufzuhören! Der nächste Quantensprung in der menschlichen Entwicklung wird sich boshafter Weise in einem Paradoxon erweisen, dass sich der Dumme seiner Dummheit bewusst wird… Mit diesen hoffnungsvollen Gedanken erinnere ich und füge unverändert den Text aus offiziellen Internetseiten an:

Gedenken an Massaker von Deir Yassin - Erklärung der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden". Wien - An das vor 59 Jahren von der jüdischen Untergrundorganisation Irgun in der arabischen Ortschaft Deir Yassin (Dayr Yasin) westlich von Jerusalem angerichtete Massaker erinnerte am Ostermontag die Organisation "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - Österreich". "Auch heute leidet Palästina unter schwerster Unterdrückung, dem Raub von Land und Wasser, fehlender Freiheit und einer brutalen Militärbesatzung durch Israel", heißt es in einer Aussendung. Im Internetlexikon Wikipedia ist zu lesen: >> Deir Yasin (auch Deir Jassin, Dēr Yāsīn) war ein palästinensisches Dorf, heute Teil der im Nordwesten Jerusalems gelegenen orthodoxen Siedlung Giw'at Scha'ul. Das Dorf mit etwa 600 Einwohnern wurde am 9. April 1948 während des Bürgerkriegs in Palästina von paramilitärischen Verbänden der extremistischen Organisationen Irgun Tzwai Le’umi (IZL) und Lechi angegriffen und eingenommen. Aufgrund der hohen Anzahl ziviler Opfer bei der Erstürmung wird die Aktion auch Massaker von Deir Yasin genannt. <<

Massaker von Sabra und Schatila - Als Massaker von Sabra und Schatila (DMG Mabaat abrā wa-Šātīlā) wird eine Aktion von etwa 150 libanesischen, maronitisch-katholischen – hauptsächlich phalangistischen Milizen bezeichnet, die gegen im südlichen Stadtgebiet von Beirut lebende palästinensische Flüchtlinge gerichtet war. Zwischen dem 16. und 18. September 1982 – mitten im libanesischen Bürgerkrieg – wurden die Flüchtlingslager Sabra (abrā) und Schatila (Šātīlā) gestürmt, die zu jener Zeit von israelischen Soldaten umstellt waren. Nach filmisch belegten Aussagen beteiligter Milizionäre richtete sich die Aktion in erster Linie gegen Zivilisten; bewaffneter Widerstand soll kaum noch vorhanden gewesen sein. Die Milizionäre verstümmelten, folterten, vergewaltigten und töteten überwiegend Zivilisten, unter ihnen viele Frauen, Kinder und Alte. Die Zahl der Opfer konnte nicht geklärt werden, wird aber je nach Quelle zwischen 460 und 3000 angegeben.

Abbas wirft Israel "Massaker" an Palästinensern vor - Zeit Online,

14. Mai 2018, 19:00 Uhr Quelle: afp. Ramallah (AFP) Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat Israel nach dem Tod von mehr als 50 Palästinensern im Gazastreifen ein "Massaker" vorgeworfen. Abbas ordnete am Montag eine dreitägige Staatstrauer an und erklärte in Ramallah im Westjordanland, die USA seien "nicht länger ein Vermittler im Nahen Osten". Die von Tel Aviv nach Jerusalem verlegte US-Botschaft sei gleichbedeutend mit "einem neuen amerikanischen Siedler-Außenposten". Hinweis: Diese Meldung ist Teil des automatisierten Nachrichten-Feeds der Agence France-Presse (AFP). AFP ist eine Nachrichtenagentur, die Medien mit selbst recherchierten und formulierten Meldungen zu aktuellen Ereignissen beliefert.

Abrechnung mit primitivem Gedankengut:

Genozide wird es geben, so lange es ein Rassenbewusstsein gibt und so lange damit Macht gespielt wird; hier, kurz eingeblendet, ein Statement über ein anderes, sehr altes und allen wohl bekanntes Volk, nein, nicht wie zu Recht bei mir befürchtet, die Indsmen:

https://www.paulcraigroberts.org/2018/08/21/genocide-of-the-greek-nation/

Die Deutschfaschisten haben durch ihr systematisch angelegtes Judenpogrom eine absehbare Radikalisierung des Judentums regelrecht heraufbeschworen. Und jetzt gibt es unter ihnen, wie unter allen anderen auch, gefährliche Fundamentalisten und Fanatiker, die durch ihren Einfluss  wiederum den Geist für eine rassistische, eine kriegerisch-nationalistische Weltordnung neu beleben. Sie halten bewusst oder unbewusst negative Volksklischees am Laufen, wie den „Antisemitismus“. Manchmal stinkt all das nach Methode… Denn in der Weltpolitik lässt man den Schicksalslenker Zufall nicht Regie führen und doch ereignet sich in diesem Metier immer wieder Unvorhergesehenes.

Da fällt mir der Salzburger Skandal ein, zurzeit der Vranzl-Kanzl-Ära… Tagelang zerriss sich die Presse ihre gewaschenen wie ungewaschenen Mäuler. Ein jüdischer Historiker bzw. Journalist war eingeladen um eine ergreifende Rede zu halten, kam und musste nach wenigen Wochen wieder abreisen, ohne ein Wort gesprochen zu haben. Die Weisung des Kanzlers und Landsmann blies ihn regelrecht vom Podest, bevor er es noch besteigen konnte. Es lief, so weit mein strapaziertes Gedächtnisbüro noch arbeiten kann, unter dem sinngemäßen Titel „Wir tragen Mitschuld“, gemeint am Holocaust. Auch er musste als beschimpfter Nestbeschmutzer von dannen ziehen…

Tja, Redeverbote (wie auch Singverbote) lösen kein Problem, das erwies schon das Besitz- und Leseverbot der Bibel in den schon sehr zweifelhaften Anfängen des europäischen Christentums. Solch altbekannte Interdikten sind genau die Aktionen, die Misstrauen und Hass, den lang gehegten Verdacht nur noch schüren. Warum ließ man ihn nicht reden und anschließend diskutieren??? Das wären echte, demokratische Züge gewesen, lieber Vranz! Es gilt hier wie überall, wer wirklich frei von Schuld ist, hat nix zu befürchten! Ich hege im Gegensatz zu Kishon Hochachtung vor kritischen Menschen gegenüber ihrer genetischen wie räumlichen Heimat.

Das schlimmste für mich sind so genannte multilaterale Entschädigungszahlungen, die immer an die Siegerstaaten für ihre sorgfältig verbuchten Kriegsopfer zu leisten sind. Da schwirrt im Informationsäther die Zahl von 30 Billionen Reichsmark an Israel herum, die das Ermorden von 6 Millionen Juden wieder gut machen sollen, als könne man das verlorene Leben in Zahlen messen, das ist pietätlos, geradezu unappetitlich! Dem latent grassierenden Irrwitz einen Gefallen zu tun, sollte man sicherheitshalber eine Werteliste, eine „Ethnicity-list“ für eventuelle Nachkriegszeiten erstellen: Jude = ?$, Slawe = ?$, des Weiteren Germane, Same, Indio, Aboriginal, Papua, Tibetaner, Kung, Massai, etc., oder nach Nationen, also welchen Preis erzielt ein toter Russe, Chinese, Inder, Deutscher, Italiener, Grieche, Finne, US-Bürger, etc.    

Bei all diesen Reparations-Transaktionen, die teilweise bis heute anhalten, gingen bislang alle Widerständler, andere verfolgte Ethnien und auch die zivilen Unschuldigen der schon bald absehbaren Verlierermacht leer aus. Als könne man mit den Opfern der Kriege nachhaltig lukrative Geschäfte machen. Im Sarkastischen zu bleiben, welche Dollarunsumme bekämen die, hier vorsichtshalber weit nach unten nivellierten 20 Millionen ermordeten Indianer? Eine findige, rothäutige Soziologin kam auf die Summe von mehr als 40 Billionen Dollar.

Um beim Zweiten Weltkrieg zu bleiben und den Realsarkasmus noch in grausigste Höhen zu treiben, gab man sich in dieser Kalkulation mit einem Wert von 500 Mark pro Judenopfer zufrieden, da wurde glatt „unterm Wert“ verhandelt, oder?

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Wiedergutmachungspolitik

https://de.wikipedia.org/wiki/Tote_des_Zweiten_Weltkrieges#Kriegstote_nach_Staatsangeh%C3%B6rigkeit

Tja, irgendwie reicht’s mir jetzt und ich schließe mit einem Besinnungsruf: “Ich denke, kein Volk hat eine absolut reine Geschichte und weiße Weste, schon gar nicht der „Weiße“! Somit steht kein Volk ‚über’ dem anderen! ‚Nestbeschmutzer’ sind in Wahrheit diejenigen, die durch ihr Agieren des Schönredens, Heuchelns und Zudeckens gerade damit ihre gehassten Kritiker an die Tagesordnung bringen, weil sie Angst haben, von ihnen als die wahren Verschwörer und Häretiker entlarvt zu werden!“ 

Ephraim begleitete mich durch eine kontrastreiche, widersprüchliche, noch immer auch liebenswerte Welt und ich ließ mich von ihm unter hörbar schallendem Gelächter auf mehrere Stühle gleichzeitig setzen. Lieber Ferenc, da die Zukunft nachweislich immer in der Gegenwart gemacht wird, interessiert sie mich im Gegensatz zu ihnen ungemein und ich lasse beide, das gerade Geborene wie noch Ungeborene nicht gern unkommentiert zurück!    


 „Und was bleibt ist der Mensch“ – Roman

Exhumierung und Analyse des Autors Kurt Ziesel

Ein verfänglicher Titel,

der eine philosophische Einflechtung von weitsichtiger, wie tief liegender Erkenntnis und Weisheit erwarten lässt, entpuppt sich bald als Täuschung.

Er wurde mehrmals in seinem haken-schlagenden, windigen Leben observiert, rehabilitiert. Und dann, man staune, erntete, wenn auch spät, der bekennende, eingefleischte Nationalsozialist, korrekt Deutschfaschist, immense Anerkennung in seiner Heimat. Natürlich in erster Linie von führenden CSU/CDU-Politikern, aber überraschenderweise auch von Axel Springer, gleichnamigen Verlags. Man sieht, die Konservativen mit christlichem Hintergrund können mit Diktaturen und ihren Komplizen immer recht gut…    

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Ziesel

Auch dieses Buch fiel mir fast vor die Füße. Schreiben tun sie, die nationalistisch angehauchten „Barden“ der deutschen Literatur, ja alle nicht so schlecht, was die Spannung betrifft; heroisch-dramaturgisch wie eine Wagner-Oper, bisweilen wieder, weil man sich über kurz oder lang so schwer zurückzuhalten vermag, plump indoktrinierend das reinrassige Gedankengut… Ich lese es schon allein deshalb, um mich im Lesen zwischen den Zeilen fit zu halten.


Heim.@t

ist total in.

Heimat lässt angeblich bei gewissen Menschen das Herz höher schlagen als Exotisches. Dem Sarkasmus geschuldet:

Heimatlich!

Ist man der Heimat
ziemlich fern,

kehrt man heim so gern.
Ist man dann endlich
wieder z’aus,
möcht’ man wieder raus.

Doch was ist bloß los?
Aus dem Mutterschoß

schoss ein Heimatspross,
der viel Blut vergoss.

Heimat, Ursprung, Original. Ersttextur meiner Gene? Ist Heimat emotional besetzt, oder eher unsere Emotionen heimatlich? Heiland? Ein sechsbuchstäbliches Wort, das so leicht zu politisieren, zu manipulieren ist, plötzlich und unvorhergesehen Identität bedeutet, als hätte man ohne sie kein funktionierendes Selbst. Heim kommen. Geschützt sein. Das Recht auf Gnadenbrot. Dort, wo man mich sprachlich versteht, selten seelisch. Denn die Seele kennt weder Nation noch Stamm, kann damit nicht wirklich was anfangen! Sie tickt kosmopolitisch. Deshalb muss sie in den Keller, damit wir auf dem Fundament Rechtes aufbauen und es mit aller Gewalt schützen, jawohl! So zieht uns das Exotische weiterhin an, doch bleibt es am Ende unerreichbar, auch wenn wir noch tausend Mal hinfahren und staunen. Die Heimat aber bleibt zumindest im Gefühl immer erreichbar, wie der reservierte Stammtisch im Eck und dein freier Platz. Da ersetzt das Bier den Dialog, der sich eh bald und ständig wiederholt, dem aktuellen Klatsch setzen wir als Ehrung die Schaumkrone auf und werden so von einem zum anderen alt. Apropos:

Stammtischrücken

Ich fühl’ mich so nostalgisch,
bin ich schon antiquiert?

Sitz’ allein am Stammtisch
bis man mich abserviert.

Erst durch die Nestbeschmutzung wird den nicht Involvierten die Heimat dermaßen um die Ohren gewatscht, dass sie eine glühende Innigkeit zu ihr verspüren. Erst die Nestbeschmutzung scheint die rigorose bis blinde Verteidigung der Heimat heraufzubeschwören, Feind- und Fremdbilder sind dann nur mehr Nebenursache. Anders gedacht, nämlich mundartlich. Würde man in Nairobi Wienerisch reden, würden hiesige sich dort genauso wenig fremd fühlen wie daheim. Nur, warum heißt es Muttersprache und nicht Heimatsprache?

Ich lese gerade wieder ein Buch, ein altes, über die erstaunlich viel gewanderten Apachen – von den Tropen in die Arktis und wieder retour, um nach den Pueblos eine Vormachtstellung im Südwesten der heutigen USA einzunehmen - und ihre Stammesgesinnung, die nämlich keine war, sondern eine offene Gesellschaft, die alles in sich aufnahm, was neu, was anders, was deshalb interessant war und, weil es geradezu einlud, sich etwas daraus anzueignen.

 


„Make the world clean!“

Und keiner fragt, wer von wem als Saubermacher befugt wurde! 

„The cleaners, im Schatten der Netzwelt“ – Dokumentarfilm am So., 16.09.2018, 23.05h

Da wurde mir mulmig zumute, mich begann es zu frösteln. Was so hinter der recht und schlecht inszenierten „Heilen Welt“ zwecks Scheinwahrung so abläuft. Unter anderem mithilfe Facebook, die neue, selbsternannte, moralische Instanz, die Weltzensur; dieses größte Social Medium bestimmt, was im Internet zu tolerieren ist. Es soll der friedliche, unkritische Konsument endlich für immer aus der Taufe gehoben und beschützt werden! Nur zu seinem Wohl streichen Facebook-Mitarbeiter unliebsame, böse Texte wie grausliche, böse Bilder aus dem Internet und füttern uns ersatzweise mit einer Flut von positiven Bildern und Informationen. Unrecht braucht keine Angst machende Stimme im Internet, weil sie das Massengemüt negativ beeinflusse.

Demokratisch wollen wir bleiben! Auf diesen noch fernen Wert sind wir ja so stolz und setzten sie begeistert gleich mit den „europäischen Werten“, die wir (wer?) uns auf einem schier endlos langen Leidensweg erkämpft und erarbeitet haben, ohne wirklich zu prüfen, wie weit wir was auf diesem gesellschaftspolitischem Terrain wirklich erreicht haben. Da kam Facebook praktischer Weise ins Spiel und stärkt die Unsichtbaren dahinter, die uns eine Welt ihrer Vorstellung nach präsentieren, ein kollektives Bewusstsein schufen, nach ihrer Sicht und Weise jede Öffentlichkeitsarbeit steuern und für die Kommerzialisierung, die Vermarktung des ständig wachsenden Informationspotentials stehen.

 

Wenn Privatkonzerne Demokratie spielen und verkaufen, dann ist Feuer am Dach, so meine ich! Doch zu viele sind bereits regelrechte Internet- und WLan-Junkies geworden, stecken lethargisch bzw. wie paralysiert mitten drin. Ob sich der Spieß mal umdreht und die Anwender sich zu einer „demokratischen Macht“ durchsetzen, kann ich mir im Moment nicht vorstellen.

 


Bergfex mit Höhenangst

Dem Watzmann ist’s egal…

Zuvor ein Aufruf für die Initiative:

„Verlängerung des Wasserleitungsweges im Höllental“

Es geht um die sagenhafte, bizarre Schlucht zwischen Rax und Schneeberg. Er führt, zu Recht als Steig ausgewiesen und Trittsicherheit voraussetzend, von Hirschwang bei der Talstation der Seilbahn bzw. ab dem Wehr bis Kaiserbrunn, wo die Erste Wiener Hochquellenwasserleitung ihren Ursprung hat, im Wald und stellenweise hart am Felsen und so auf und ab und mal hüben, mal drüben der Schwarza. Schade, dass ab Kaiserbrunn kein Wanderweg mehr weiterführt durchs idyllische Höllental bis nach Nasswald, oder Schwarzau im Gebirge – ein bislang unerfüllter Traum für zahlreiche Wanderer, die nicht unbedingt die unzähligen Gipfeln rundum besteigen wollen, sondern den Schwarza-Lauf genießen, der landschaftlich spektakulär zwischen diesen Massiven verläuft, sie hat eine sagenhaft bizarre Schlucht ausgeschwemmt, vielleicht war sie es, die einst ein riesiges Massiv teilte. Bei Interesse und nach Anraten, eigentlich freundlichem Ersuchen des wiedergekehrten Hüttenwirtes – ein vielen lang bekanntes „Unikum“ im alten Weichtalhaus und seit jäh her schon eine lebende Legende – bitte online ans Wiener Stadtservice (Bürgeranliegen) schreiben. Ich tat’s!       

https://www.wien.gv.at/formularserver5/user/formular.aspx?pid=4f6b0556a6554ae3b196040edaa8a4b3&pn=B3529c11d6d0241f79c9f1cdc0ff8c5b6

Oder bitte gleich direkt an die MA 31 (Wiener Wasser) und 49 (Wiener Forst- und Landwirtschaftsbetrieb), die dahingehend kooperieren, emailen:

postatma31.wien.gv.atrel="noreferrer"

https://www.wien.gv.at/formularserver4/user/formular.aspx?pid=243b95371900481e9ed1335ccec6a26a&pn=B2d555436411c4af58b94491f3869a470&lang=de&datamode=urlenc&data=bdJ4E5Mg7zgCbyIyO5XkJ%2bvjPRtjgsSVWgcfEPBhxMa2aINbkC%2feo5fS8dRyJmE89QqjX1JqJ%2beaWvnVntmpbVdAKK7ahxq1HyO55g2aJy80ESU10AM4qKtV7zjHbKoBwmfkUDdmKymffFapjJdqdIqBIN8XL%2bcdFddnSDTuUCKd%2fQRV1duCxnNrWa48Dq6Ns848X3wh7ZI1a8D%2fLC%2bSNA%3d%3d

Outing eines zu früh „verhinderten Alpinisten“

„In time“, also zeitgemäß artikuliert: “I pimp me to the top of the mountain out of pure contemplation and enjoyment, but hopefully without fear…”

Warum ich darüber schreibe, mich dazu nach Jahren überwand, mich heimlich über mich ärgere und in purer Verzweiflung belustige, ist die Tatsache, dass viele ähnlich „gestrickt“ sind, nur sich es und anderen nicht einzugestehen trauen. 

Ich wandere wie auch viele meiner „Leidensgenossen“ leidenschaftlich gern und das schon seit 18. Mein damaliger Freund und Kung-Fu-Trainingspartner war zuerst mein selbst erwählter Lauftrainer. Unsere Spezialdisziplin: Geländelauf, Orientierungslauf, querfeldein also. Böschung runter, rauf, über Bäche springen, auch durchwaten oder sie auf darüber liegenden Baumstämmen überqueren, ab und an überraschte uns sumpfiges Gelände.

Dann begann er, Renè, mir zum behutsamen Eingewöhnen auf hohe Regionen die leichte Einstiegskost aber vorzuenthalten und nahm mich sogleich mehrmals in die Tauernregion mit… und, mir gefiel das wahrlich abenteuerliche „Herumsteigen“ in den Alpen, einmal sogar mit Biwak-Übernachtung, die mit einem ordentlichen Gewitter auf rund 2.500 Meter Seehöhe, in einer Gebirgsmulde an einem  lieblichen Gebirgsbach residierend, überstanden wurde. Diese ersten alpinen Erfahrungen sorgten für ordentliche, grenzlastige Abenteuer. 

Mit einem artistischen Bravourstück verhinderte er einen garantiert verheerenden Absturz in einen, an seinen Rändern zugefrorenen Gebirgssee. Das matte, blaugraue Auge in einer trichterförmig steil abfallenden Mulde stierte mich kalt an. Ich kam beim Queren eines ziemlich kompakten Firnschneefeldes oberhalb ins Rutschen und unmittelbar in eine hilflose Rückenlage. So fuhr ich wie eine umgedrehte Schildkröte auf meinem Treckingrucksack liegend abwärts. René reagierte blitzartig und warf sich über mich hinweg und stemmte sich mit gespreizten Beinen dagegen. So kamen wir zum Stillstand und ein erfrischendes Bad blieb mir erspart. Einige Male atmeten wir heftig durch und kämpften uns im alten nassen Firn, den man auch Sulzschnee nennt, wieder aufwärts. Bald darauf schien uns der See nur mehr als harmloses Pünktchen und wir querten wenig später den nächsten Hang, ein riesiges Geröllfeld.

Als Draufgabe des neu erlangten Lebens sah ich auf einmal meine Schaumgummimatte unhaltbar an diesem schier endlos wirkenden Hang talwärts purzeln und hüpfen und sie mit gemischten Gefühlen endgültig verschwinden. René sah mich an und wir mussten ob des kuriosen Schauspiels uns vor Lachen fast ausschütten, heißt, fast anmachen. Ich leistete hiermit pflichtschuldig meinen Tribut an den doch nicht immer gnadenlosen Berggott. Ein andermal wäre ich beim Hochklettern einer relativ kurzen, aber kerzengeraden Felswand mit freiem Blick ins tiefe Tal, direkt aus ihr gefallen. Mein schwerer Treckingrucksack zog mich plötzlich nach hinten, ich bekam Übergewicht - viele Jahre später rundum und chronisch... René erwischte mich im letzten Moment noch bei den Händen und am Traggestell und zog mich schwungvoll über die Kante. Als ich mich vorsichtig auf weichen Knien umdrehte und ins Tal und auf die Kirchturmspitze blickte wurde mir schwummrig; ich wäre als warnendes Beispiel bis lediglich vors Gemeindeamt gekugelt, weil ich nicht katholisch bin.       

Dieser krude Einstieg in alpine Aufstiege führte im Laufe der folgenden Jahre dazu, dass ich, 25jährig, mit Freunden im Zuge einer 6-wöchigen Ostafrikatour das sagenhafte Ruwenzori-Gebirge, auch bei den Einheimischen Mondberge genannt und Sitz ihrer launischen Götter ist, erklimmen wollte. In diesem Gebirgsmassiv gibt es allerdings keine vorgefertigten Pfade, die müssen erst von Fall zu Fall wortwörtlich in den Busch geschlagen werden. Auf bemoosten Baumstämmen überquerten wir tiefe Schluchten. Der Regenwald reicht stellenweise bis 3.500 Meter Seehöhe, bevor er sich merklich lichtet und mit einer riesigen, bis 20 Meter hohen Glockenblumenart, Riesenlobelie, aufwartet. Höher dann, wechselt das Ruwenzori-Massiv in ein Terrain riesiger Kakteen, danach geht es in eine Geröllzone über und schließlich endet es in der Eis- und Felsregion unzähliger ziemlich spitzer Zacken, mit dem höchsten unter ihnen, den Margherita-Peak, 5.109 Seehöhenmeter emporragend. Es war nicht Angst, sondern ein massiver Darminfekt, der mich abbrechen ließ, aber das ist eine völlig andere, sehr lange Geschichte der „3 Lallies in Afrika“. Zurück in heimische, vertraute Gefilde:       

Bewusste „Höhenangstvermeidungswanderungen“ sind meiner zahlreichen, leidigen Erfahrungen nach aber noch lang keine Garantie dafür, dass der Status Quo so bleibt, dass man gelegentlich nicht doch noch von noch so kurzen Zitterpassagen überrascht werden kann. Auch mal vice versa, nämlich, den bislang gefürchteten Steig plötzlich gar nicht so empfindet. Man bedenke, das Gemüt wird älter und die Robustheit bröckelig. Dazu kommt, dass dich höhenangst- wie schwindelfreie und somit auch auf anspruchsvollen Passagen trittsichere Goiseranten/innen zumeist nicht wirklich ernst nehmen und wie oft hast du es vernommen: „Geh, ist eh nicht schlimm, das packst schon…“ Ich warne vor solchen zuversichtlich scheinenden, zu Waghalsigkeit aufmunternden Auskünften!

Das Kartenproblem: Wenn du dich rein auf Wanderkarten und ihre Schwierigkeitsgraduierungen – liniert (leicht), strichliert (mittel), punktiert (schwierig) - verlässt, oder in alpinistischen Internetforen den dort geschilderten Wegbeschaffenheiten blind vertraust, dabei den zumeist subjektiv empfundenen und auch so bewerteten Kriterien glaubst, bleibt für dich beim Erstgang trotz sorgsamer Vorbereitung immer ein Restrisiko. Hier erzähle ich von meinem zähen Kampf gegen die Akrophobie und trotz dieser von durchaus machbaren Touren in höhere Regionen. Die Höhenangst hat zudem ihre persönlichen, individuellen Spezialitäten, man muss deshalb von selektiv-reaktiven, reflexartig einsetzenden Ausnahmezuständen sprechen. Mit Ironie artikuliert:

Angst und Furcht scheinen nicht wirklich Antonyme zu haben. Außer die Nicht-Angst und die Furchtlosigkeit. Mut? Nein! Da wäre eher Feigheit näher. Oder ist das Gegenteil von Phobie die Manie? Sagen wir, die begriffliche Opposition von Höhenangst wäre vielleicht die Tiefenlust. Lassen wir die Albernheiten. Die Höhenangst ist latent vorhanden und kann anlassgemäß schnell in eine Panikattacke umschlagen. Die kommt wie aus dem Nichts geschossen, stimmt nicht ganz, denn irgendwo tief unten in deiner verstaubten Erlebniskiste hältst du sie gefangen. Du fühlst dich plötzlich von lauter dunkel gähnenden Abgründen umgeben, die dich in die tödliche Tiefe reißen wollen. Du hast das Gefühl zu Schwanken, dein Gleichgewichtssinn spielt dir Streiche, Zittern, Schweißausbruch, Jammern und Fluchen. Ich staunte, durch meiner pathologischen Wandermanie mehr davon erfahren zu haben, nämlich, dass es da aus Scham einen Grauzonenbereich gibt und diese „Fallangst“ gar nicht so selten ist. Kurz um, du bist in einer herausfordernden Alpenregion unberechenbar und wärst somit ein Unsicherheitsfaktor, ein nicht wirklich einschätzbares Risiko für die Wandergruppe bzw. für den Partner.   

Grundsätzlich neigen Menschen mit Höhenangst zu Kletterbanausen, auch wenn sie klammheimlich diese Felsartisten bewundern, scheinbar bedenkenlos auch an vorspringenden, überhängenden Wänden hoch turnen. Aber wir sind noch lang keine Memmen! Ausnahmen bestätigen die Regel, wie auch bei mir, weil es generell und immer auf die effektiven Schwierigkeitsgrade vor Ort ankommt, und die Tagesverfassung eine, nicht unerhebliche Rolle spielt. Den Schwierigkeitsgrad wird aktuell festgelegt, als gefährlich wahrgenommene Faktoren werden solche immer aufs Neue „akut-emotional“ eingeschätzt. Wie und was auch immer, der Angriff auf deine Selbstsicherheit ist selbstredend ein wahrlich „beschissener“ Zustand, den du im Moment nicht beeinflussen, mit äußerster Mühe vielleicht unterdrücken kannst, was sich im zunehmenden Alter als immer schwieriger erweist.

Und trotz alledem!

Ein bisserl Klettern…

2015 durchstieg ich mit meiner Lebensgefährtin und bewunderten Gebirgsgämse die Weichtalklamm – Aufstieg vom Weichtalhaus im Höllental auf die Kienthaler Hütte. Keine Schwierigkeit, die kurzen, gut gesicherten Kletterpassagen jagten mir, wie zuvor befürchtet, keine Angst ein! Weiter ginge es von der Hütte entweder aufs Klosterwappen, dem Schneeberggipfel, oder am Fleischer Denkmal vorbei in einer lang gezogenen Rechtsschleife unter den Fadenwänden zur Edelweißhütte am Fadensattel, oder parallel retour am Ferdinand-Mayr-Weg, den wir nahmen, wobei auf diesem Abstieg erst die Angst kam: steil, rutschig ob des feinen Kieses (wie Rollsplitt), stellenweise schmal und abschüssig, Fehltritte wären bei mehreren Stellen unverzeihlich. 

Bei mir ist so ein Angst auslösendes Element eine ungesicherte, exponierte Stelle, eine Passage, wobei beispielsweise auf einem schmalen Steig eine fast senkrechte Felskante zu umrunden ist; ein Steilhang bzw. eine Steingeröllhalde, eine Ries zu queren ist, die dermaßen abschüssig ist. Die Steigerung, das so genanntes Sahnehäubchen am „Gipfel der Angst“ wäre, wenn der Steig selbst noch eine Neigung talwärts und im Extremfall einen losen und somit rutschigen Untergrund (Sand, Kies, nasse Erde, glitschige Wurzeln) aufweist, sodass im wortwörtlichen Sinn - „im Falle des Falles“ - dieser den unweigerlichen Tod, zumindest Sturz mit nachhaltigen Folgen bedeuten kann. Bezüglich glitschig-rutschiger Erde erinnere ich mich mit Schaudern an die Ausweichroute des Unteren Herminen-Steiges zum Nördlichen Grafensteig am Schneeberg. Ungesichert heißt, es fehlt an genügend natürlichen wie künstlichen Festhaltemöglichkeiten, wie Bäumen, Sträuchern, Wurzeln, stabilen Felsbrocken, Kanten und Ritzen im Felsgestein, an extra präparierten Griffen im Fels, an Seilen, Ketten, Haken, Hufeisentritte, Stangen, Leitern, etc.  

Achtung! Auch im Wissen, mich zu wiederholen: Lass dir niemals einen Weg von jemand empfehlen, der diese Angst nicht kennt, auch wenn er beteuert und dich beschwichtigt, dich sehr gut verstehen zu können. Man versucht aus gut gemeinter Solidarität sich selbst eine gewisse Unsicherheit bei Steigen einzugestehen und zwinkert dir aufmunternd zu. Nein! Nein! Nein! Was für dich ein Ausnahmesituation, eine lebensbedrohliche Situation ist, ist für ihn ein Klacks! Ich weiß das aus leidiger, verzweifelter Erfahrung. Mir wurden schon öfter Wege von Hüttenwirten als leicht gangbar beschrieben – wortwörtlich zu nehmen kinderleicht -, die sich dann für mich und meinesgleichen als äußerst gefährlich herausstellten. Oder, diese netten „solidarischen Wandersleut’“„Ja, ich mag solche Wege auch nicht, ich bin da auch nicht so sicher, gelt!“ - sich dann erstaunlich sicher wie Gämsen durchs Gelände bewegen. Vorsicht also!

So gerne ich Bergwanderungen mit meiner dahingehend hoch ambitionierten Freundin unternehme, so kann es mir plötzlich vehement verleidet werden. Angst auslösende Abschnitte, sprich, gewisse, ausgesetzte, gleichzeitig unversicherte Steige, vermögen schlagartig mir die Wanderlust zunichte zu machen. Gewissermaßen stecke ich mehr denn je in einem Dilemma. Aber beginnen wir der Reihe nach, wie es zu diesem psychosomatischen, körperlich-geistigen Symptom kam, so weit ich es an mir selbst beobachten und analysieren wollte und mich erinnern kann.

Schnell noch allgemein: Es gibt keine einheitlich exakt zu bestimmende Ursache für dieses Phänomen, genauso wie es unzählige Auslöser für eine Panik gibt. Diese Übersensibilität bezüglich Höhen und Tiefen kann laut Fachlektüre angeboren, aber genauso gut durch einen traumatisch erlebten Unfall, Hirntrauma, provoziert worden sein, wie höchstwahrscheinlich bei mir. Was aber diese Hypothese zum Wanken bringt, ist die Tatsache, dass meine Mutter auch von klein an mit Höhenangst kämpft. Solch Körper-Seele-Zustände, wollte schon Makel schreiben, möchten im Bezug auf ihren Firmensitz unerkannt bleiben und irritieren uns mit unterschiedlichsten Ursprungsthesen, geben ihre Quellen sozusagen nicht preis, auf meine spezielle Akrophobie möchte ich im Folgekapitel eingehen.    

Ursache, Anlage oder 

meiner alpinen Phobie und ihre unfallsbedingte Ursache…

Als Kind, so erinnere ich mich, hatte ich mit Höhen keine Probleme, schon gar nicht mit Gleichgewicht halten. Ich balanciere eigentlich mein Leben gern, bodennahe noch immer! Holzstämme, Stangen, Mauern, etc. also alles was schmal und heute nicht mehr allzu hoch ist, wirkt noch immer wie ein Magnet auf mich und schon versuche ich darauf bzw. darüber gehend, mein Gleichgewicht so lange wie möglich zu halten. Auch war ich im Stande, mich an Kanten von Abgründen oder sonstigen Tiefen zu stellen und an ihnen hinunterzuschauen, ohne dass mich das Bedürfnis erschlich, hier und jetzt gleich fliegen zu müssen. Ich war sozusagen mit mir voll im Gleichgewicht, also in Balance, wie es Esoteriker gern bezeichnen. Wenn man körperlich sich in solchen Zuständen wiegen kann, dann unerlässlich auch seelisch! Schön wenn’s so ist, noch schöner, wenn’s so bleibt. 

Doch dann kam ein einschneidendes Erlebnis, ein Schädelhirntrauma, hervorgerufen durch einen Sportunfall, beim damals so geliebten Eislaufen, vorzugsweise am heute noch „wien-bekannten“ Eislaufplatz „Engelmann“ in Hernals. Ich war 11 Jahre vorbei. Jedes mal freute ich mich wie irrsinnig, wenn es wieder mal dorthin ging, mit der Klasse, oder außerhalb der Schulzeit mit Freunden und Freundinnen.

Die Runden wurden immer schneller, der Platz wurde immer enger, und der Stil immer gewagter. Ich lief wie im Rausch. Ohne Übertreibung hätte man mich bereits einen Meister im „Übersteigen“ nennen können, eine perfektionierte Technik extremer Schräglagen, dabei nach vorne gebeugt wie ein Eisschnellläufer, um die Kurven ohne Tempomilderung zu bewältigen. Was ich nicht ausschließen will, meinen Freundinnen und „Rivalen“ damit imponiert, zumindest es beabsichtigt zu haben. Wie auch immer, es bereitete mir immens Spaß. Der Eislaufplatzbesuch beim altbekannten „Engelmann“ in Hernals zählte zu meinen Freizeitfavoriten im Winter. Bald schon besaß ich - endlich hat man mein Talent erkannt und zu Weihnachten gewürdigt - meine eigenen, schwarz-weißen, kanadischen Eishockey-Schlittschuhe, auf die ich mächtig stolz war. Dass ich mithilfe dieser Eisraketen aber auch galaktische Grenzen durch Erreichen einer vielfachen Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten im Stande war, sollte ich alsbald per Warnung erfahren.  

Noch ging es gut, ich feilte unermüdlich weiter an meinem Stil und reizte die Fliehkräfte bis zum… bis es mich erwischte. Aus einem, mir heute unerklärlichen Grund, kam ich plötzlich in Rücklage, vielleicht wollte oder musste ich einem Hindernis oder einem „Kollegen“ ausweichen. Es ging alles so verdammt schnell, dass ich unverzüglich mitten ins Schwarze Loch im Universum des Bewusstseins gezogen wurde. Gott sei Dank kann man aus diesem trotz immenser, unwiderstehlicher Anziehungskraft zurückkehren, nicht wie aus den Löchern im Kosmos. Tja, die Ironie des Lebens bescherte mir beim heiligen Engelmann dies Erlebnis, dass ich an jenem Tag alle Engel singen hörte… was ja nicht stimmt. Kein so süßer, himmlischer Engelschor!

Bei mir war’s eher ein Blitz, wie ein Filmriss, ein Blackout. Nach gefühlten Lichtjahren auf meiner Erde gelandet, wachte ich - nach Verbringen meiner intergalaktischen Reise im schock gefrorenen Tiefschlaf - wieder auf, doch weder im Ozean in der schwimmfähigen Kommandokapsel, noch sonst wo per Fallschirm in der Wüste. Ich erwachte ganz banal im verdunkelten Sanitätsraum und blickte in erstaunte wie besorgte Gesichter, die die allzu typische Frage „Wo bin ich“, partout nicht sofort beantworteten. Man erzählte mir mitfühlend, ich sei einige Minuten bewusstlos gewesen. Von Zeugen erfuhr ich später, dass es mir die Beine wegzog und ich ohne Abwehrreflex rücklings auf den Hinterkopf knallte und damit ebenso heftig auf den sprichwörtlich harten Boden der Tatsachen.

Nach dem Trauma Zeit zum Träumen...

Alles hat zwei Seiten, jeder Schock auch was Schickes,
wenn es nicht versicherungsbedingt ein Scheck wird.

…weil ich von einer alten Medizinfrau endlich einige Wochen strikte Bettruhe verordnet bekam. Diagnose: „Schwere Gehirnerschütterung“. Begleitsymptome, Übelkeit, Kopfschmerzen, Fieber und Schwindel. Seit diesem Zeitpunkt spürte ich in mir, dass etwas nicht mehr so wie vorher war. Eine latent lauerndes Unbehagen, eine Angst. In den Wochen langsamer Genesung lernte ich meinen Lieblingsonkel Fred  – schon seit Jahren verstorben – kennen und bewundern und auch die Segelyacht Kangaroa auf einer, mir gewidmeten, beeindruckend gleich vor mir in wenigen Minuten gefertigten Skizze. Auf diesem Dreimaster fuhr er eine Art Testfahrt als Skipper, Maschinist und Navigator, ausgelaufen in Genua mit Ziel Argentinien, gekentert vor der marokkanischen Küste. Doch da zweigt eine andere, weit interessantere Geschichte ab, die sogar als 15-teilige Berichtserie in der Bildzeitschrift abgedruckt wurde und in meinem geplanten Kapitel zu einem viel größeren Buch.

Dieser Freizeit- und ein späterer Autounfall mit Schleudertrauma um die 20 sorgten neben einer von Geburt an ohnehin verformten Wirbelsäule  maßgeblich für eine nachhaltige Lädierung der Halswirbeln, die neurologisch diagnostiziert eine temporäre Unterversorgung bestimmter Hirnregionen verursacht, was sich erst im Alter so ab 50 bemerkbar machte, mit 59 kam ein weiterer, nicht genau definierbarer, allgemeiner Einbruch. Bis 35 funktionierte ich einwandfrei so: Ein motorisches Kraftpaket, quasi ein Sportlerherz, gemischt mit „statureller Eitelkeit“, drängte die „Krücke“, das Fahrgestell mit fehlerhafter Steuerelektronik, täglich auf die Rennbahn. Auch heute wolle meine hochleistungsgetrimmte Pumpe mich noch an den Start stellen. 

Doch unverhoffte Schwächattacken kamen und häufen sich, manchmal schleicht sich ein Taubheitsgefühl in Armen und Händen ein. Meine Neurologin erklärte es mir mit einer chronischen Reizung des Ischiasnervs, bedingt durch meine „vertrebrale Auffälligkeit“, wodurch seit Längerem kein Tag so ganz schmerzfrei ist: Langes Sitzen mit anschließendem Erheben - „tödlich“. Tägliche Gymnastik, häufiges Wandern und gelegentliche Radtouren tun mir im Moment gut, täuschen nicht darüber hinweg, dass meine Grenzen ständig näher rücken. Die deswegen jedes Jahr schon innig ersehnten, warmen Sommermonate lindern diesen Zustand etwas. Vielleicht birgt diese „Schwäche“ eine noch nicht völlig realisierte Nebenfunktion, die einer dämpfenden Notfallmaßnahme gegen den immer wieder aufs Neue aufflackernden Übermut und noch nicht ganz erloschenen Abenteuerlust, die Grundsteine für eine geradezu euphorische Selbstüberforderung. 

Ab jenem einschneidenden Abend, wie schon angedeutet, fand ich also kein wirkliches Vertrauen in meine alte, „bodenfeste“ Sicherheit mehr. Unsicherheit bis Panik stellte sich in manch Situationen ein. Beispielsweise konnte ich nicht mehr direkt vor einer Hausmauer stehen und an ihr hinaufschauen, ohne das Gefühl zu kriegen, nach hinten hinunter gezogen zu werden. Man tut Menschen, die nicht mehr zu jemandem aufschauen, womöglich Unrecht, es als Unhöflichkeit zu werten, denn sie könnten an Akrophobie leiden. Auch nahe der Tiefe, endloser Abgründe, ereilte mich auf einmal und ungewohnt nicht nur ein mulmiges Gefühl, das sich bis zur Höllenangst steigern kann. Mit allen mir gebotenen, mentalen Ressourcen simulierte ich dahingehend lange Zeit und mit überwiegendem Erfolg Mut und vollkommene Furchtlosigkeit. Verdrängung pur. Ich war im Stande, mich und meine Umfeld überzeugend zu täuschen.

So, Schluss des Patientengesuderes in den Wartezimmern der Arztpraxen, wo man genüsslich und höchst interessiert jedes Mal seiner eigenen Krankheitsgeschichte lauscht. Wie man vielleicht nicht sofort erkennt, kann man mit solchen außergewöhnlichen, fantastischen Anlagen, die mir halt später angeheftet wurden, doch nur mehr Schriftsteller werden, in meinem Fall wurde ich regelrecht dazu neu geboren… Anlagen?! Anlagen sind wie Beilagen, die nicht zwingend gut schmecken müssen. Anlagen sind für andere eine aufwandsarme Investition in ein erhofft faules Leben, man braucht dazu nur bisserl Geld. Bei mir ergibt die Neigung zum Schreiben, meine Zweite Liebe, eine mich täglich zerreißen wollende Zwiespältigkeit in Sachen Zeitmanagement. Die Wanderlust ist justament nicht auslöschbar. Gut, wieder zu den Alpen:         

Mehrere Wege führen zum begehrten Ziel!

Wenn der sprichwörtliche Weg nicht schon selbst das Ziel ist, was für uns entspannt wandern hieße… da spreche ich sicherlich vielen aus der Seele...

Und jetzt erst recht war Bergsteigen, außer Seilklettern, angesagt. Denn wer aufgibt, hat bereits verloren! Diese Einstellung entspricht meinem Wesen. Die Ausnahmen, die bekanntlich die Regel bestärken, sind: ich sehe weder eine winzigste Chance noch irgendeine Perspektive auf Erfolg durch den Einsatz in spe. Da kommt wohl zusätzlich der „rationelle Löwe“ ins Spiel, der doch nicht allzu gern seine Energien in letzter Konsequenz sinnlos verschleudert. Dieses Mähnenvieh ist es aber auch, das wegen seines Stolzes zu riskieren bereit ist. Bisweilen ziemlich scharf an der Grenze zum Tod.  

Mein 20jährig betriebener Leistungssport Kung Fu half mir, meine latenten Ängste zu kontrollieren und förderte die, für mich selbst erstaunliche, mentale Stärke - jeder weiß vom ominösen, sagenhaften „Chi“. Die hochkommende Panik im Ansatz schon erfolgreich zu bezwingen, andersrum, sie regelrecht zu unterdrücken, zu verdrängen, auszublenden, wie auch immer man diese Strategie benennen will. „Du schaffst es, es ist ganz leicht! Dein Tritt ist vollkommen sicher!“ Und, es funktionierte… meistens! Ich sammelte dahingehend eifrig Erfolgserlebnisse und, man staune, Training macht den Meister, immer öfter kamen die Angstzustände erst gar nicht auf.  

Lange Zeit konnte ich mit diesem Schmäh, aller externen Befürchtungen zum Trotz, in die Berge steigen, manch gewagten Grat in den Dolomiten begehen, wie zum Beispiel auf den Monte Cristallo; überhaupt sämtliche Gipfel besteigen, mitunter auch mit Karabinern und Hosengurt am geführten Seil hängend, wenn auch insgeheim nicht so ganz entspannt. Ich vermochte weiterhin Baumstämme, auch in bereits gefährlichen Höhen über Bäche und Schluchten liegend, zu überqueren, wie damals im Ruwenzori-Gebirge auf der „Drei-Lally-Tour“ durch Ostafrika. All das ist schlichtweg Teil meines Wesens, das mich von Geburt an bewegt und agieren lässt. Sich nicht von Schwächen überwältigen lassen!  

Herausforderungen mag ich eben, es sind ehrlich gesagt selbst gewählte Wagnisse, Experimente, Abenteuer, also alles was ein gewisses Risiko bedeutet und nicht jedermanns Sache ist. Ein ganz kleines bisserl auch heute noch; wie schon gesagt, vorausgesetzt, ich erreiche damit das, was ich vorhatte, auch wenn ich damit bei irgendjemandem/in nur Eindruck schinden will. Es ist halt so, dass ich mich prinzipiell mit Lust „auf die Reise“ mache, wenn sie, wie schon erwähnt, zum begehrten Ziel führt. Egal, wie der Weg dorthin sich präsentiert. Von der Ist-Position bis zur Soll-Position „...ist’s bloß ein Katzensprung...“ (geliehen von Ambros & Heller).

Dazu gesellt sich so ein nicht ganz ungefährlicher, innerer Drang, das Unübliche, das Unmögliche zu schaffen; wo die anderen streiken, aufgeben und sozusagen weich werden, fange ich erst an oder mache just gerade dort weiter, auch im Geistigen, wo viele zu denken aufhören, fange ich mit Leidenschaft an! „Übung macht den Meister“ ist auch so ein Sprichwort für mich. Und mir selbst kreierte Leitsätze wie diese: „Wer vor der Angst davonläuft wird zum Gejagten, zum Opfer!“ Oder: „Sich vor nichts und niemand unterkriegen zu lassen!“ Und liebe ambitionierte, angehende oder erfahrene Psychoanalytiker: „Es muss nicht alles auf einem psychopathologischen Komplex fußen. Es darf auch ein Ausdruck, eine Form von Lebenslust und Lebenswillen sein, die persönliche Version von Lebendigkeit!“ 

Faktor Altern… eine Reise in angrenzende Gefilde

Tja, wer gesteht es sich schon gern ein – eine zwangsläufige Aufarbeitung

Ja, das leidige Altern. Nicht nur das plötzlich widerstehbare - gut, ich rede vom ganz und gar nicht mehr unwiderstehlichen Fluidum deiner neuen, befremdenden Körperausdünstung - schränkt das gesteigerte Bedürfnis nach sozialer Anerkennung und Wärme ein. Du schmeckst nach „Hansl“ oder nach gekippten Wein in der alten, verstaubten Flasche, die zwar noch einen echten Korken aus spanischer Eiche drin stecken hat, was aber auch nix mehr nützt. Es umfängt dich so eine Säuerlichkeit, nicht nur die altersbedingte wegen dem Grant auf alles Jüngere.

Also nicht nur das von weitem wahrnehmbare, naturbelassene Odeur „Eau de Cologne geriatrique“, dazu die „weche“, wackelnde Körperhaltung, das im Hosensack versteckte Zipperlein und das kaum noch färbbare Haupthaar mangels diesem… Nicht allein, was ja längst genüge, ist es… Sondern, trotz aller sichtbarer Makel willst durchaus noch bei den Jungen auf irgendeine, wenn auch nur belustigende Art punkten und vor allem nicht auf den „lieben Opa“ reduziert werden! Schau, der Opa hat auch ein Handy, ob’s er noch hört? 

Nein, es ist dieses, bis in die tiefste Gruft runter ziehende, höflich gemeinte Lob, dass man ja eh für sein Alter noch gut beieinander sei und nicht jammern sollte! Andere müssen sich schon von ihrem eigenen Rollator hinterher schleifen lassen oder stundenlang auf den Fahrtendienst warten, den man wieder mal verpasst hat, weil man vergaß die Uhr auf Sommerzeit zu stellen. Du willst dich nach längerem Gehen auf den Rollator setzen und hast ihn daheim vergessen. Es ist dieses nicht selten so schlecht gespielte Mitgefühl und deine lustig gemeinte Bemerkung, dass es jeden erwische, hehehe, tangiert niemand, wie dich vor Jahrzehnten ja auch nicht. Jetzt aber, in diesem Moment, dich ganz allein und voll, weil es dich voll und ganz erwischt hat! Und dann dieses: „Geht’s?“ Ein schlimmeres Wort wie der Dolch im schlaffen Rücken gibt’s nicht, wenn du die 20 überschritten hast, wann, ist wurscht!

Die Jugend lässt dich jetzt, dem man nicht mehr abnimmt, dass er mal zu ihnen gehörte und, was soll’s, greise geboren wurde, völlig allein. Weil sie jung und geil sind und Typen wie du bei ihnen sowieso off-gefuckt werden und in diesem Modus geschalten, nur hoffen, dass sie rechtzeitig einen ihrer ständig nach gehetzten, unnachgiebig verfolgten Kicks nicht mehr überleben. Intergenerativer Respekt? Hehehe! Du kannst doch diesen zeitgeistigen Schwachsinn in Lichtgeschwindigkeit, diesen „Laserspeed“   nicht mehr mithalten! Alles wird in Nanosekunden erledigt, auch du bald schon… „Ooouuuttt und ooofff“     

Nicht vergessen, nein, wie sollte man! Im Alter wird auch dein „innerer Partner“ müde, der dich bislang noch immer treu ergeben und unermüdlich motivieren will, und verabschiedet sich eines Tages für immer in den wohl verdienten Ruhestand; nicht aber der geliebte und gehasste Schweinehund... Tja, heißt ja nicht umsonst  Alterungsprozess, da wird dir beinhart der Prozess gemacht… Überwindung kostet immens Kraft, die man gegen Ende seiner Tage nicht mehr aufbringen kann und will. Die Endlichkeit unseres irdischen Aufenthalts, diese Zeitspanne wir als Leben bezeichnen, darf ruhig einmal ihr Ende haben. In dieser biologisch gesetzmäßigen Dramatik kann man endlos wie in Folge schwelgen… zum Leidwesen der anderen oder auch einem selbst. Da wäre doch vorbeugend das Vergessen fast heilend, oder? Das Langzeitgedächtnis hält die jungen Jahre frisch und einen gesund, das kurze braucht eh keiner!   

Die Haut wird im Alter, entgegen vieler Meinungen, nicht robuster, ledriger und dicker, nein, sie wird dünner, durchsichtiger, poröser, außer an unnötigen Stellen wie hässlich auf den Fersen und Zehenballen. So wie die Behaarung: dort wo du sie schön fändest, wird sie lichter bis gänzlich kahl, dafür wuchern die Haarbüschel aus allen möglichen bis unmöglichen, noch dazu für dich schwer zugängigen Körperstellen. „Herbstliche Sommersprossen“ – der Sarkast würde sie vorgezogene Leichenflecken nennen – klingt ja lieb und werden doch lieber beim anderen belächelt. So wirst du langsam und sicher zur eigenen Karikatur, die du nicht immer lustig findest. Je besser du das Drama des Verfallsprozesses überwindest, du dich daran bereits amüsieren kannst, beweise als Idealfall dein bewundernswertes Gemüt! Meine ganz besonders geliebte Freundin und ich üben uns täglich darin, in Sachen Selbstironie.

Kennt ihr den Eintagsfliegeneffekt?

Jeden Morgen quälst du dich mit letzter Energie wie eine Eintagsfliegenlarve aus dem schonend höher gelegten Bett und begibst dich unter Aufbietung höchster Anstrengung unter Deinesgleichen, nur um dich am Abend todmüde wieder ins Bett zu quälen. Der einzige Unterschied, du bleibst die gleiche Eintagsfliege.

Ja, man wird sensibler, wie gesagt, nicht nur aus dermatologischer Sicht dünnhäutiger, sondern man ist einfach mental nicht mehr so belastbar. Die Stressresistenz, die so gern zitierte Vulnerabilität, nimmt von Jahr zu Jahr ab. Die Regenerationsphasen werden immer länger. Der Antrieb braucht auch schon seine gewisse Zeit und kostet immer mehr Überwindung, bis er dann gänzlich ausfällt. Ich merk’s täglich am Morgen. Je älter du wirst, je stärker, regelrecht jünger und fitter wird der Innere Schweinehund, der sich offensichtlich an deiner ganzheitlichen Marodierung erfreut, regelrecht labt und mästet. Dieser lichtscheue Schuft in dir scheint sich also vom Altern ungeniert zu nähren... er frisst täglich nicht nur deine verbrauchten Zellen, ich glaube, er labt sich gern auch an den frischen. Da kannst du ja in der Produktion nicht mehr nachkommen.

Wie auch immer, der Sauhund lebt und gedeiht vor sich hin wie ein feinstoffliches, bösartiges Geschwür, bis heute nicht operabel. Er ist der Ghul im hintersten Kellerwinkel, der sich von den dort deponierten Leichen ernährt... wie der Baumschwamm den Baum anzapft, wie eben der Parasit und Schmarotzer den Wirt langsam aussaugt. Einer, der absolut nicht auf ein durchaus mögliches, symbiotisches Zusammensein ausgerichtet ist. Moment Mal, der nahe liegende Forschungsauftrag an die bio-psychologische Wissenschaft wäre, ob nicht er nämlich dein Altern bewirkt und man ihn endlich seiner mörderischen Absichten per einschlägiger Gutachten überführen und lebenslänglich einbuchten kann? Tja, irgendwas muss passiert sein, nachdem unsere Ureltern verbotenerweise Obst aßen und aus dem Paradies flogen, sogleich ihre unschuldigen Leben zur Strafe per früher Vergreisung endlich wurden.

Bei mir persönlich führten so ab Mitte Dreißig mehrere Faktoren zum Aus im Sport und ich reduzierte, so weit es die Zeit zuließ, auf ein minimalistisches Heimtraining, ich konzipierte und verordnete mir eine Art „Not-Gymnastik“. Der wesentliche Grund für den Abschied von regelmäßiger Sportausübung war die Gründung meiner eigenen Familie und eine berufliche Veränderung, wie wohl auch bei den meisten „Schülern“ meiner Gruppe. „Weib und Kind“ kamen daher und beherrschten selbstverständlich die Szene. Zudem befand ich mich in einem ausbildungsintensiven Berufswechsel, der Übertritt in eine vollkommen neue Sparte des Broterwerbs. Durch Vernachlässigung bzw. Beendigung meines wöchentlichen Trainingspensums und regelmäßigen, bis hochalpinen Bergtouren, verlor ich anscheinend wieder an Selbstsicherheit in Sachen Höhe und generell an Körperdisziplin, dafür legte ich rundum zu. Man wird so stattlich, gewichtig. Wie man so schön sagt, ich baute hier ab und dort auf. Wie schon im vorigen Absatz erwähnt, kann sich kaum jemand dem Gesetz der Biologie entziehen und wird halt mehr schnell als langsam alt. All das weiß man sehr wohl aus gebotener Vernunft, nur will man es so oft nicht wahrhaben! Die Unvernunft, so befürchte ich, die wird nicht alt, die bleibt, nur kommt sie oft viel hinterlistiger daher. Dem Alter ist die Vernunft also nicht geschuldet, sondern nur die Art und Weise seiner Vortäuschung, der Vorspiegelung, des ausgefuchsten Bluffs, die erwartete, professionelle Hypokrisie, um altersg’scheit daherzutippen.       

Immer weniger ist der eingepflanzte „Saurüde“ im Laufe des Lebens vom Opfer und Wirten bezwingbar, maximal kannst du ihn im Selbstgespräch zur Rede stellen. Ja, du kannst ihn sogar aufs untergriffigste schimpfen! Und? Stinkefinger, lange Nase, Schielaugen und herausgestreckte Zunge hinterm Rücken. Und doch, wer sich aufgibt, hat schon verloren! Schrieb ich bereits! Und so kämpfe ich seit meinem 50er gegen diese ungewünschten, oft regelrecht peinlichen Zustände. Die Höhenangst. Genug der Selbstbemitleidung in melancholischer Suada. Denn: 

Das hättet ihr wohl gern, ihr „Gipfelkreuzträger“!

Ihr seid nicht Klettermaxen vorbehalten!

Nein, liebe Berge, ich lasse mich nicht unterkriegen, ich werden immer wieder „meine“ Wege zu euch rauf finden, auch wenn ich mir einen extra zu euch hoch graben und schlagen und sprengen, auch wenn ich eine Seilbahn bauen muss, oder den Helikopter nehme! (Scherz!) Nein, das, was bald kommt, klingt zwar noch nach Scherz, ist keiner: Die Folgekonsequenzen des E-Bikes und des bald käuflichen „SIV“ (Sleep in Vehicle) sind nur mal eine Zwischenetappe. Das Sinnlose hat nach oben noch genügend Luft für ungeahnte Höhenflüge, wie hoffentlich den eigenen Kletterroboter, auf den ich mich schon freue. Tandemklettern mit dem zusammenlegbaren „E-Mountainguide“; die mich köstlich amüsierende Gehmaschine, entworfen vom hoch geschätzten Kinderbuchautoren Erwin Moser, bleibt nicht mehr lang nur am Papier. Das ist der Tenor der Zeit: „Man möchte ja eh alles tun, nur nicht selbst!“ Hmchm, ich schon! Ist aber elendig mühsam.   

Berge ziehen mich weiterhin magisch an und ich habe gleichzeitig immensen Respekt vor ihnen. So wage ich es immer wieder, an ihnen mit Genuss hochzusteigen, natürlich auf voraussehbar bzw. einschätzbar „harmlosen“ Wanderwegen. Es lässt sich aber, wie schon erwähnt, bei Erstgängen nicht vermeiden, ab und an wieder in Passagen zu gelangen, die eine Panik in mir auslösen und Tränen der Wut und Verzweiflung ob der empfundenen Ausweglosigkeit produzieren. Es gibt kein vor und kein zurück mehr, du musst da jetzt durch, oder... Meine dahingehend erstklassige Berggefährtin, neun Jahre älter und so beneidenswert trittsicher und schwindelfrei, führt mich dann mit gutem Zureden wieder aus der Gefahrenzone. Sie geht sicheren Schrittes in beneidenswert jugendlichem Elan voraus, ich, um Jahrzehnte gealtert, hänge zittrig am hoch technischen Treckingstock, wie ein Greis auf der Krücke. Natürlich weiß ich, dass alles nur Einbildung ist, aber ich komme mir vor wie eine hohe schwankende, allein stehende Fichte im Wind. Nicht selten überwinde ich kritische Stellen auf allen Vieren. Von einem aufs andere Mal schwöre ich, wenn nicht gleich dem Wandern überhaupt ab, zumindest mich solch Situation nicht mehr auszuliefern! Der altersgerechte Schwund des Kurzzeitgedächtnisses ist da sehr hilfreich.  

An meiner „ganz besonderen“ und „exquisiten“ Höhenangst - andere Menschen, andere Sitten und Phobien - ist eben eigenartig, dass ich bei gut gesicherten, heiklen Abschnitten nur eine geringe Unsicherheit verspüre, so weit diese Passagen nicht allzu lange andauern. Ebenso auf Leitern, oder Stegen und Treppen aus Metallgitterrost, also, wo man nach unten durchschauen kann, vorausgesetzt, sie sind breit genug und zuminderst auf einer Seite durch ein Geländer flankiert, wobei mich das bisserl Unbehagen lediglich zur Vorsicht mahnt. Der Felsenpfad auf der Hohen Wand als künstlicher Treppen- und Leiternpfad unterm Kohlröserlhaus wäre für mich zum Beispiel absolut angstfrei zu begehen. Jedweder Aussichtsturm aus Stahl und Gitter konstruiert kann ich mühelos hochsteigen. So lange sich für meine Arme, auf die ich mich mehr verlasse, als auf meine Beine, ein Festhaltegriff bietet, kommen keine „Hinunterfall-Befürchtungen“ auf, da krieg ich eigenartigerweise nicht das „Fallerte“.

Gipfelstürme mit Siegeschancen für „Schwindlige“!

Warnungen und Ratschläge aus eigener „bitterer“ Erfahrung an gleich fühlende Menschen. Man wird nicht zwingend weiser, wenn man älter wird, dafür buchstäblich angeschissener...

Vorsicht, natürlich schreibe ich hier über meine subjektive Empfindungen, Eindrücke, Einschätzungen und Bewertungen, auf die sich meine gut gemeinten Ratschläge stützen! Zumal es, wie wir wissen, bei allem, das im emotionalem Bereich liegt und dort ein schieres Eigenleben zu haben scheint, individuell unterschiedliche Nuancen bei den Ursachen und den Auswirkungen der Akrophobie gibt. So geht es mir um den Umgang damit, um die so weit als mögliche Austricksung, zumindest Abschwächung dieser.

Geologische Vorboten achten! Ich schleiche mich heran, wie ein Späher, wie ein indianischer Scout, nach verdächtigen Spuren in der Landschaft Ausschau haltend. Ernst, unablässig scanne ich mit Argusaugen schon vorausschauend das mich umgebende Arial wie ein Landvermesser; inspiziere es nach Indizien, verräterischen Hinweisen, also alles, was auf „neuralgische Stellen“ hindeuten könnte. Zum Beispiel bei Kammwanderungen: Wenn der Bergkamm immer spitzer wird, die Flanken zunehmend steiler abfallen, hin und wieder bereits Felsen aus dem Boden ragen, dann ist eines mit hoher Wahrscheinlichkeit sicher, nämlich, es wird mit ziemlicher Sicherheit für uns „beschissen“. Es kommt bald zu exponierten Stellen, die keineswegs gesichert sein müssen! Entweder umdrehen, oder aber, den schwindelfreien und trittsicheren Partner immer ein Stück vorausgehen lassen, der dir die Wegbeschaffenheit beschreibt und du von Mal zu Mal entscheiden kannst. Nicht selten traf ich Steigsicherungen an, wobei mir die gewählten Kriterien schleierhaft sind, manchmal sogar in fragwürdigster Körperhöhe verlaufen, hingegen an weit riskanteren Stellen sie plötzlich fehlten!    

Unablässig ist eine entsprechende Kondition, die sie mitbringen sollten! Es liegt nun an der strukturgeologischen Natur der Sache, dass gegen Ende einer Gipfeltour die Wege gewöhnlich schwieriger werden. Ansonsten möchte ich dringend anraten: Etwaige, voraussichtlich kritische Etappen am Routenanfang einplanen und so, dass es im Falle des Falles noch die Möglichkeit zur Umkehr und Zeit für Alternativrouten gibt. Man denke dran: hast du dich bereits zu tief ins brisante Gelände gewagt, verleidet es dir auch die Umkehr, weil erste Erschöpfungsanzeichen sich bemerkbar machen.

Sich vorsorglich genügend lange Verschnauf- und Trinkpausen zu gönnen, sind generell für alle Berggeher unerlässlich, auch hin und wieder eine kurze „Sitzrast“ tut dem Kreislauf gut! Denn nach mehreren Stunden Gehzeit lässt durch die unvermeidliche Ermüdung die Konzentration nach und anspruchsvolle Passagen werden für dich noch heikler! Vernünftig ist, am Anfang einer Wanderung mit der Energie hauszuhalten und sich mit Siegeslächeln zurückfallen lassen – deine Zeit kommt noch! Der Vernunft aber mit größter List trotzend, hebe ich mir das nervende Kräftesparen rücksichtvoll für den Schluss auf, wissend, dass andere ja auch gern als erste durch den Triumphbogen der angepeilten Hütte schreiten. Kein Scherz, ich neige zum vorzeitigen verausgaben. Saublöd ist nur, wenn du am Anfang klugerweise ökonomisch gehst und trotzdem am Ende eingehst. Wieder ernst:

Was wirkt neben Alter und Erschöpfung noch Angst steigernd? Zum Beispiel, wie bei mir, die Kurzsichtigkeit, wobei ich da absolut lange kein Vorbild war. Mich nervten Brillen, die ja doch immer wieder anlaufen, vor allem beim Schwitzen aus dem Gesicht zu rutschen drohen und was weiß ich... Aber doch, es gibt bereits praktische, optische Sportbrillen, eine davon, mit drei, unterschiedlich getönter Sonnenblenden zum Aufstecken und Hochklappen, testete ich mit Erfolg und sie zählt zu meinem „Musthave“-Equipment. Sportbänder für die Kopffixierung der Brille, oder, relativ neu, zusätzliche Ohrenbügel aus Gummi tun es auch. Wenn du den Untergrund, auf den du angewiesen bist, nur verschwommen wahrnimmst, vor allem wenn die Lichtverhältnisse – schattig, neblig, dämmrig – also nicht ganz so ideal sind, kannst du keine sicheren Tritte mehr setzen und gehst sozusagen „blind“ – und schon sind Unsicherheit und Angst präsent. Apropos:

Höhenangst und Trittsicherheit

sind zwei verschiedene Paar Goiserer!

…worauf Gott sei Dank auffallend öfter bei öffentlichen Wanderausschreibungen neben empfohlener Kondition hingewiesen wird: Nur, du kannst trotz Höhenangst in unwegsamen Gelände durchaus sicheren Trittes sein; vice versa bist du generell schwindelfrei, aber im Tritte setzen nicht gerade geübt, also sicher. Wenn die Höhenangst sich einschleicht, dann, klar, werden deine Tritte aus Panik schlampig, hastig, also unpräzise, weil du der Gefahrenzone entfliehen willst. Wenn du merkst, dass du generell unsicheren Schrittes bist, dann überhaupt das Wald- und Bergwandern meiden, stetige Sturzgefahr! Mit Trittsicherheit ist das ursprünglich instinktive Aufsteigen auf unebenem Gelände gemeint, also du nicht gleich über jede Wurzel oder Stein stolperst. Okay und klar:

Gute und vor allem auf sie richtig eingestellte Treckingstöcke können bei Angst doch ein wenig Sicherheit vermitteln und eine erforderliche Ausbalancierung unterstützen. Nach wie vor hadere ich mit Stöcken, doch ich gestehe, gerade beim Abwärtsgehen benutze ich sie immer öfter! Da herrschen zwei gut begründete Meinungen: Der Gleichgewichtssinn wird mittels Stöcke keineswegs gefördert, im Gegenteil, er läuft Gefahr, sich zu reduzieren. Andererseits können sie, wie gesagt, im bestimmten Gelände, bei den meisten bei abschüssigen Abstiegen, ein Sicherheitsgefühl vermitteln und vor allem die Knie schonen. Mein Rat, auf alle Fälle welche mithaben!   

Apropos Goiserer: Bitte sich Zeit nehmen für Bergschuhe. Zu groß gewählt? Wenig Halt, man „schwimmt“ im Schuh und das brauchen gerade „wir“ wirklich nicht! Zu eng? der Druckschmerz verleidet ihnen früher oder später die gesamte Tour. Und, wenn geht, leichtere Modelle wählen, sonst hängen sie wie Betonklötze an den Beinen. Gerade Menschen mit Höhenangst sollten alles tunlichst vermeiden, was sie noch außertourlich behindert!  

Lassen sie sich auf keinen Fall dazu hinreißen bzw. von jemand verleiten – „Geh, ist nicht so schlimm!“ - aus Scham, aus eitlem Stolz und falschem Selbstbeweis, aus launig-spontaner Selbstüberschätzung. Das vielleicht nur, weil man der geliebten, blöderweise schwindelfreien Partnerin nicht nachstehen will, bzw. der Gruppe nicht den Tag verderben will, oder aus rationalen Überlegungen: „Jetzt umkehren, alles wieder zurück? Denn bald wären wir da!“ Einen Einstieg in für sie riskante Abschnitte zu wagen, wo sie dann nicht mehr zurück können, es für sie keinen „sicheren“ Platz zum Durchatmen oder besinnen gibt, schnellatmig werden, am ganzen Körper zu zittern beginnen, der Schweiß aus allen Poren tritt und sie bereit sind, alles, wirklich alles zu tun, um aus dieser Situation zu gelangen… solche Momente können ungemein gefährlich sein und dramatisch ausgehen! 

Der Faktor Tagesverfassung: Nicht zu unterschätzen! Wir kennen es doch alle! Du beginnst den Tag mit einem Hochgefühl, alle Bäume hoffentlich nur sprichwörtlich ausreißen zu können, die Welt und ihre Berge gehören dir! An solchen Tagen merkst du, dass sich die latenten Ängste möglicherweise über den ganzen Tag hindurch in Grenzen halten, wie geschrieben, möglicherweise. Denn auch eine manische Stimmung kann plötzlich kippen, wie das launische Wetter in den Bergen! Dann gibt es Tage, da steigst du schon bleiern und schlaff aus dem Bett, als hättest du eine Nachtwanderung im Himalaja hinter dir. Du fühlst dich unrund, wirkst fahrig, bist nervös. Natürlich kann sich das im Laufe des Gehens wieder bessern. Wie auch immer, lassen sie die Vernunft und ihre persönliche Erfahrung immer im Hinterstübchen präsent! Im Vorderstübchen aber behalten sie unsere fantastische Bergwelt, die auch sie auf „gemäßigten Wegen“ genießen dürfen!       

Meidet bitte schroffe Höhen, exponierte, ungesicherte Steige bzw. Pfade, besser gleich den geplanten Gipfel mit sichtlich anspruchsvollem Anstieg. Konkrete Routenempfehlungen auf Anfrage von einem „Akrophoben“, der dem trotzen möchte und gern auf erträglichen, unmulmigen Wege alpine Höhen erklimmt.


Phrasendreschereien

Sprüche klopfen aus Jux und Tollerei und übertriebener Wachsamkeit

Bisserl Protest und Verarschung aus aktuellen Anlässen

  • Die Schlagfertigkeit im Alltag lässt nach unzähligen Alltagen nach. Darum weiche ich diesem beeindruckend abschmetternden Verbalreflex aus und schlage nach langer, reiflicher Überlegung lieber in die Tasten und erspare mir auch gleich unnötige Konter der Konter.
  • Wenn mir jemand berechtigt vorwirft, ich lebe nicht mit beiden Beinen am Erdboden, dann kann ich dem nur entgegnen, dass ich noch weniger auf dem Mond oder Mars lebe!
  • Wir leben in einer Demokratie – drücken wir uns bitte gewählt aus!
  • Früher schrieb ich ernst und niemand nahm mich ernst und ich erntete bestenfalls krampfhaftes Lachen. Heute schreibe ich unernst und vorwurfsvolle Grabeskälte kommt mir entgegen.
  • Warum ich Antidepressiva nehme? Damit ich besser über Depressionen schreiben kann!
  • Wenn du nicht hell auf der Platte bist, nützen dir auch Unmengen von Stimmungsaufheller nix!
  • Warum Kishon Landschaften nicht so interessierte wie Menschen, ist eigentlich leicht zu erklären. Er ging viel zu früh und viel zu oft und viel zu lang über wunderschönes Land zu all den wunderschönen Jahreszeiten.
  • Die antisexistische Revolution dieses Jahrtausends stellt sogar die über hundertjährige Oktoberrevolution in den Schatten!
  • Ist Grapschen auch eine Art korrupter Annäherung? Wenn ja, dann muss es wie beim Anfüttern monatliche Toleranzen geben.
  • Um in dieser hoch sensiblen Zeit dem, gerade im fortgeschrittenen Alter jederzeit aufkommenden Grapschbedürfnis ein für alle mal ein Schnippchen zu schlagen, ließ ich mir vorsorglich gleich alle Testosterone ziehen und wir staunten nicht schlecht, als es plötzlich klappte. 
  • Wenn man eines Tages aus Unüberlegtheit und Unwissen meine Schreibweise mit der Kishon’s vergleichen will, dann würde mich diese unverhoffte wie unvorstellbare Ehre endlich auch zu Reichtum führen!
  • Der für alle sichtbar und zahlenmäßig meistens richtig verifizierte Stand deines Alterungsprozesses richtet sich beinhart diskriminierend nach dem immer weiter zurückfallenden Baujahr und nicht nach dem Kilometerstand. Und trotz erfolgreicher Überschreitung des 3. Lebensjahres ist dennoch die Garantie in diesem Moment abgelaufen.
  • Kaum ist das erlebte Momentum verzögert im Hirn zum Werten und Verstehen angekommen, ist es bereits zur Bearbeitung unauffindbar. Der Augenblick wird mit dem nächsten gelöscht, ohne ihn erblickt zu haben.
  • Die, die mehr als genug haben werden immer abgabenmäßig verschont. Aktueller Anlass der Strafzettelschwund bei Promis.
  • SchlUSS mit USS?
    Gibt’s beim Ausschuss keinen Ausguss,
    führt der Ausfluss schon zum Ausschluss!
  • Wo verbringe ich die meiste Zeit? Am Klo. Wo noch hätte man diese selige und entlastende Ruhe zum Lesen als an diesem, absolut nicht beschissenen Ort. So baute ich mein Haus rund um den Abort.
  • Wenn ich mir drei Dinge vornehme, vergesse ich umgehend  vier.
  • Die Wandersleut’ besteigen ja nicht unbedingt den schönen Gipfel seinetwegen, sondern, um von dort ins schöne Tal zu schau’n. Da bleib’ ich gleich im schönen Tal und schau mir von dort den schönen Gipfel an.
  • Der Vernunft beim Wandern geschuldet, aber ihr mit größter List trotzend, hebe ich mir das nervende Kräftesparen aus Rücksicht auf die Anderen für den Schluss auf, wissend, dass andere ja auch gern als erste durch den hölzernen Triumphbogen der angepeilten Hütte schreiten. Saublöd ist nur, wenn du am Anfang klugerweise ökonomisch gehst und trotzdem am Ende eingehst.
  • Endlich! Bald könnte es soweit und am Markt sicher gleich mal unerschwinglich sein! Das autonome E-Fahrzeug. Volvo macht’s möglich. Volvo ist auf eurer Seite! Die, die sich heute schon vollständig auf Alexa im Heim verlassen, höre ich schon wie kleine Kinder zu Weihnachten mit feucht glänzenden Augen quietschen, kieken und glucksen und bettelnd um den Partner herumhüpfen. Alles in der Karre, WZ, SZ, Büro! BZ und WC auch? Der Hit bleibt aber das Schlafen in einer kistenähnlichen Koje im Wagen, das den Sekundenschlaf vorbeugt. Ja, jetzt darfst du, so lange du willst! Der „SIV“ (Sleep In Vehicle). Vorsicht! Denn eines wurde bislang verschwiegen, nämlich, dass der Proband im Prototyp erst im Krematorium aufwachte… Also friedlich auf der Fahrt dem Leben entschlummern und dabei niemand zur Last fallen ist inbegriffen! Das wäre die gute Nachricht; die schlecht: Noch 15 Jahre warten, sagt Volvo.
  • Da stieg zarter Hauch warmen Urins in meine Nase hoch. Mitleidig sah ich mein Gegenüber an. Es mich auch…
  • Ich fürchte, ich finde für Alles und auch Allah eine Erklärung, nur für’s All nicht.
  • Ja früher, im Saft stehend, da lief ich allem nach, was nach Mädel duftet, heute aus Peinlichkeit davon.
  • Wenn ich Eltern zuhöre, wie sie mit ihren Kindern auf respektvoller Augenhöhe brabbeln, quaken und gulligulln, dann frage ich mich schon wie beide den nächsten Pisa-Test bestehen werden?
  • Der Bedenbocken! Kennen sie nicht, noch nie davon gehört? Tja, ich warne die jungen Anwärter, weil gerade der rechtzeitig und bis ins hohe Alter fit zu halten gern vernachlässigt wird, bis es tropft... Der Alters Legasthenie in hier erweiterter, verdoppelter Version verdanken wir spontane, äußerst kreative Wortkombinationen wie diese eben. Mir unlängst und geraume Zeit unbemerkt passiert.

Gesendet mit herzlichen Grüßen

eines „besessenen“ Analytikers, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden?

Mit diesen eigentlich recht unkomplizierten Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen als Polemiker, „Pamphleteur“ und „Kalaue“, der leidenschaftlich gern und ausgiebig ausschweift, was ich meinen, nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“ verdanke. Ein bisserl Satire, also Ironie, Zynismus und Sarkasmus sind in meinen „Anthologien“ kaum zu vermeiden. Dabei bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, suche dabei nach längst vergessenen Worten, stehe zu meinem Faible für Metaphern und stelle an mich den Anspruch, mit Worten grell, deftig-heftig, schockierend-dramatisch zu malen zu versuchen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen.

Am Ende meiner Sendungen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der  Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das eigentliche Menschenrecht - WWW.RE-SPECT.AT!

Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Die gemeinschaftlich zu gestaltende Politik ist längst abgesackt in eine reflexiv verwaltende. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen.

In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche.

Also gut, ich gestehe, ich bin frei ordinierender Mystiker und Demokrat – Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als dramaturgischer Denker zu bedenken. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle.

Meine Aussendungen sind so eine Art Auseinandersetzung in Selbstmoderation mit ständig uns umschwirrenden Themen.

Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange dazu Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden. Insofern nehme ich auch keine „anhaftende“ Verantwortung für anderswo veröffentlichte, modifizierte Aussendung, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte. Das versendete Original wird immer abgespeichert! Ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist. Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account!

Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis!

FIN

 

>>Verschmutzung<< (342. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Sun, 02.09.2018 - 17:48
Body

Inhalt:

Verschmutzung gibt’s nicht nur der Natur

Brainstorming zu Aktuellem

Macht und die Angst, sie zu verlieren

Gott erhalt’s

Vergleiche könnten unsicher machen

Kinderbuchempfehlung

Vorschau auf Geplantes

 


Verschmutzung gibt’s nicht nur der Natur

durch uns Menschen, sondern auch an uns selbst und unsrem Geist...

Verschmutzung, Verunreinigung, Verseuchung, Kontamination

sind Akte vorsätzlicher, zumindest gedankenloser Gewaltanwendung.

Es ist die unbedachte, sorglose bis mutwillige Veränderung autopoetisch entwickelter Strukturen. Das passiert durch zusätzlichem, künstlich produzierten Lärm (in Städten das zigfache wie beispielsweise im Dschungel), durch künstliche Lichtquellen (Städte bei Nacht z.B.), durch Emissionen von Schadstoffen aller Arten und Wege in die Luft bzw. Atmosphäre, folglich im Regen, folglich im Boden, folglich in den Gewässern, wenn sie nicht schon direkt über Abwässerkanäle belastet werden, indirekte, sich für die Natur schädlich auswirkende Veränderung der Atmosphäre wie beispielsweise durch rücksichtslose Abholzung, etc….

Es existiert aber auch eine geistige. Da redet man von sozialmoralischer wie soziokultureller Kontaminierung, das betrifft vor allem die Abkehr bzw. eigennützige Interpretation der niedergeschriebenen Menschenrechte, die ein Beweis sind für die Vision von einer globalen Gesellschaftsethik, die sich sichtlich noch nicht ganz herauskristallisiert hat. Die Verletzung dieses Frieden garantierenden „Weltgesetzes“ wird zunehmend auf erschreckend subtile (hinterfotzige) Art gerechtfertigt und Politiker führten das fadenscheinige Argument von „Treffsicherheit“ (perverse Selektion der Sozialleistungsberechtigten) ein und erklären es zum gerechten Verteilungsschema. Der letztendlich allgemeine Sozialabbau führt zur logischen Konsequenz rigider Verhaltensweisen im zwischenmenschlichen Umgang – die politisch hausgemachte Soziale Eiszeit.

Dann die zerstörerische Gewalt an kulturellen Errungenschaften, wie geistig sinnvollen (z.B. Humanismus) und erhaltenswert materiellen, wie z.B. Architektonisches von Infrastrukturellem bis zu den Palästen. Apropos Schöpfungswerke, der ständig arbeitende Geist, seine Kreativität und Innovation, sein Schaffensdrang, mir geht es hier vorwiegend um die unerlässliche Kommunikation, das Transportieren von Informationen, Botschaften und Wissen allgemein, die vermittelnde Art selbst und den Inhalt betreffend:

Auch eine Kontamination der Sprache gibt’s – Verlust der sprachlichen Ethik und Ästhetik in der eigenen Muttersprache durch sprachexterne Einflussnahme – Sprachmigration, Begriffsimport, z.B. aus dem Englischen die mutwillige wie geradezu krampfhafte Anwendung der Partizippräsens- (Mittelwortgegenwart-) Endung „ing“, das auch x-beliebig an Substantiven angehängt wird; z.B. „Mountaining“ für „sich-in-die-Berge-begeben, oder dort aufhalten“; tja, um sich damit die als kompliziert empfundenen Konjugationen (Beugungen) bzw. Deklinationen (Abwandlungen) zu sparen. Denken wir ans holprig und irgendwie aggressiv klingende „Türkisch-Deutsch“ oder das SMS-gerechte „Kurz-Deutsch“, Wortkürzel, komprimierter Satzbau, alles ohne Artikel, Hilfszeitwörter, also eine Korrespondenz ohne Rücksicht auf Grammatik wie Fallbeugung – praktiziertes Beispiel der „Neosemantik“: „Heuab dir+b“ heißt: ich komme heute Abend mit Bier zu dir. Zudem tauchen immer mehr willkürliche Wortverschmelzungen in der eigenen Sprache auf – z.B. „Kurlaub“ für Kurzurlaub, aber auch Kur und Urlaub. Das Blöde ist, es wird zunehmend in die Konversation übernommen. Ich kreiere mal schnell primief aus primitiv, imitieren, tief und Mief. Über den Grad solcher Verunreinigungen, den man persönlich tolerieren will, lässt sich natürlich streiten, doch läuft man gerade heute schnell Gefahr, als intolerant eingestuft zu werden, allein schon aufkommender Bedenken wegen. Dazu kommt, dass man nicht darüber abstimmt, wie es in einer Demokratie üblich wäre, sondern die Masse einfach damit überfährt.

Ich möchte mich im angeschnittenen Bereich Kommunikation insbesondere der der Gewaltkonsumation zuwenden, der man kaum durch ständige Gewaltpräsentation in den virtuellen Medien entfliehen kann, was sich insbesondere bei Kindern fatal auswirkt, weil in ihnen sich die künstliche mit der realen Welt noch eins zu eins deckt! Hier beginnt eine fast schon irreversible, geistige Verschmutzung, die Abstumpfung der Seele. Ganz bewusst sende ich hier einen Auszug zu diesem Thema, verfasst vom ehrenwerten Manfred Spitzer in seinem Werk „Lernen – Gehirnforschung und die Schule des Lebens“. Nach wie vor werden Auswirkungen der ständigen Konfrontation mit Gewalt – ob indirekt oder direkt - unterschätzt und schön geredet. Das Kapitel 19 „Gewalt im Fernsehen lernen“ ist auf erschütternde Weise ein zeitloses, noch immer hoch aktuelles Thema geblieben.

Das „Vorläufermodell“ - „Schafft das Fernsehen ab, eine Streitschrift gegen das Leben aus zweiter Hand“ von Jerry Mander, im Original „Four arguments for the elimination of television“ - wurde nach Erscheinen und unmittelbaren Massenkäufen aus dem Verkehr gezogen und ist bis heute vergriffen. Mander’s Biographie – vom findigen, windigen TV-Werbe-Fuzzi bis zum Fernsehverteufler - ist somit nicht uninteressant, er kam zu seinem Werk, sprichwörtlich wie die Jungfer zum Kind. Zufall, Fügung? Eigentlich geleitete ihn das Beobachten der eigenen Kinder und ihr, vor der Glotze verändertes Verhalten auf den gefährlichen Weg, den unerlaubten, den, hinter die Glotze und ihre Macher zu schauen und entdeckte dabei etliche, seine Hypothese bekräftigende, wohlweislich zurückgehaltener Resultate von wissenschaftlichen Studien und Forschungsergebnissen der Fächer Neurobiologie und Psychologie. Klar, erntete er bald Morddrohungen und er musste für längere Zeit mit fremder Identität untertauchen, um das Werk zu vollenden. Er hatte es sich mit einer der größten Mächte angelegt. Die Flimmer-Mogule fürchteten um ihre unerschöpfliche Goldquelle und reagierten mit allen Mitteln.

>> Kinder vor dem Fernsehapparat: Es wird immer wieder behauptet, dass Kinder sehr wohl zwischen virtueller und „realer“ Wirklichkeit unterscheiden können. << (Anm. der Redaktion: Die eine ist eine künstlich produzierte, in der anderen stecken wir seelisch und körperlich voll und ganz mitten drin…) >> Dem ist zunächst entgegenzuhalten, dass dies für ältere Kinder zutrifft, nicht jedoch für Kleinkinder bis zum 8. Lebensjahr, die nachweislich noch Schwierigkeiten haben, zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden. Sie sehen etwas und machen es nach, wie Abbildung 19.1 eindrucksvoll zeigt. << (Anm. der Redaktion: auf mehreren Bildern in Serie sieht man ein zirka 3-jähriges Kind vorm laufenden TV-Gerät, dass die bewegten Bilder gestikulierend und mimisch automatisch imitiert.) >> Entsprechendes gilt für das Fernsehen, wobei nach amerikanischen und kanadischen Untersuchungen vor allem Kinder im Grundschulalter besonders stark beeinflussbar sind. Die Lerneffekte chronifizieren und bleiben bis ins Erwachsenenalter bestehen. Auch größere Kinder und nicht zuletzt Erwachsene können von Fernsehbildern ebenso lernen wie von realen Bildern. << (Anm. der Redaktion: jeder Erwachsene weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es oft ist, sich vom laufenden Fernseher zu trennen, oder ihn einfach abzuschalten… da wird nicht selten noch eine Weile gezappt. Laufende Bilder haben nach wie vor eine magisch-hypnotische Wirkung auf uns – siehe J.Ch. Pearce unter Phänomen „Deprivation“ in seinem Buch „Der nächste Schritt der Menschheit“)

>> Das Betrachten von Gewalt ist für uns ein übendes Lernen, wie das Betrachten von Schmetterlingen oder Blättern: Wer tausende gesehen hat, der nimmt differenzierter wahr, kennt sich aus, weiß worauf es ankommt. Auf Gewalt im Fernsehen übertragen, heißt dies kurz und prägnant: Wer Horror- und Gewaltfilme sieht, der lernt Horror und Gewalt! Daraus folgt langfristig, dass ihm Horror und Gewalt zunehmend auf Schritt und Tritt begegnen. Mehr noch: Das Gelernte wird sein Verhalten beeinflussen und damit das soziale Leben in der gesamten Gemeinschaft.

Wer also behauptet, Kinder und Jugendliche könnten Fernsehen und reale Welt gut trennen, der sei nur daran erinnert, dass sogar manche Erwachsene sich an Schauspieler wenden und um Rat in Lebensfragen nachsuchen, ganz als ob dieser Schauspieler nicht nur die Rollen des Vaters, Arztes oder Ratgebers spiele, sondern in der Realität auch verkörpere. << (Die Redaktion nimmt sich heraus, hier zum vorangegangenen Unterkapitel zurückzuspringen:)

>> Desensibilisierung: Wenn Organismen einem bestimmten Reiz oder einer bestimmten Reizklasse dauernd ausgesetzt sind, so nimmt die Reaktion auf diesen Reiz immer mehr ab und man spricht von Desensibilisierung. Hier handelt es sich auch um eine Form von Lernen. Das Phänomen gilt für verschiedenste Spezies und verschiedenste Reizklassen, unter anderem auch für den Menschen und für Gewalt. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben entsprechend, dass derjenige, der immer wieder Gewaltfilme anschaut, weniger stark auf einzelne Gewaltszenen in einzelnen Filmen reagiert. Zudem generalisiert das Verhalten vom Film auf die Realität. Das dauernde Anschauen von Gewalt im Fernsehen führt dazu, dass gewalttätige Verhaltensweisen dem Betrachter zunehmend normaler vorkommen. Nicht nur das Erleben und die vegetativen Reaktionen, sondern vor allem auch das Verhalten der Personen ändert sich entsprechend, wie eine 1992 von der amerikanischen Psychologievereinigung APA durchgeführte Umfrage ergab. Kurz: Das Betrachten von Gewalt führt zur Abstumpfung und zu gleichgültigerem Verhalten gegenüber Gewalt! << (Anm. der Redaktion: Führen wir uns doch bitte alle, ganz real passierten mörderischen, massakergleichen Amokläufe Jugendlicher vor Augen!!!)

„PS Computerspiele - Learning by Doing“ –

Bezugnahme auf den gleichnamigen Untertitel im Buch M. Spitzers:

Das willkürliche Töten ist in dieser künstlichen, doch sehr real anmutenden Welt erlaubt… ein echter Seelenhammer. Bedenkenlos kannst du wahllos Menschen liquidieren. Einschlägige Langzeit-Feldstudien ergaben schon vor etlichen Jahren, also in den 90ern, dass derartige Spiele, wo der Spieler Artgenossen anschaulich brutal in real-grausiger Animation umlegen kann, natürlich auf die Psyche, vor allem auf die noch nicht ausgereifte, abfärben. Sie verkörpern den geistigen Cocktail für ein brutal-geiles Leben voller Kicks und „fuck-off“, das im schlimmsten Fall in einem mörderischen Amoklauf enden kann. Eines unserer Enkel sehnt sich schon seines 18. Geburtstages – noch 10 Jahre darben -, um sich dieses Spiel kaufen zu dürfen. Gewalt und Macht hat für viele eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Diese Welt ist meiner Seele fremd!!!

Unlängst saßen meine Partnerin und ich im Railjet, angenehm ermattet von einer beschaulichen Wanderung bei Mariazell. Neben uns als Kontrastprogramm hat sich ein jugendliches Paar eingefunden, schätze so um die 18 Jahre. Erwachsen? Oder noch große Kinder? Beide ein Smartphone in ihren Händen, auf das sie starrten, zumindest fixiert waren, auch wenn es mal kurz am Tisch abgelegt wurde, um sich die Nägel verbissen abzukauen oder am übersüßen Eistee zu nuckeln. Ihr Dialog bestand vorwiegend aus Satzfragmenten wie diesen: „Fuck Oida! Geil Oida! Fuck Oida! Geil Oida! Oasch Oida! Wos Oida? Fuck Oida!“ Übrigens, für die „oidn“ Außerirdischen: Das „Oida“ ist ein Unisex-Substantiv! „Schließlich können sich Kinder ja nicht wehren; sie nehmen auf, was man ihnen anbietet: Zucker in den Bauch, Gewalt in den Kopf!“ (M. Spitzer auf der vorletzten Seite des in Rede stehenden Buches)

Fazit: Gewalt ist Umweltverschmutzung!

>> (…) Es wird Zeit, dass wir damit aufhören, diese Zusammenhänge systematisch zu leugnen. Wir müssen verstehen, dass Gewalt im Fernsehen den gleichen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat, wie beispielsweise die Umweltverschmutzung: Werden Produktionsverhältnisse dem freien Markt überlassen, überlebt der, der am billigsten produziert, was auch gleichbedeutend damit ist, dass er auch am dreckigsten produziert. << (Anm. der Redaktion… und all das mit ungeheuerlichem Profit und dem himmelschreienden, massiven Nebeneffekt zum Leidwesen der Arbeitnehmer, die kaum noch auf Menschenrechte pochen dürfen und können und für paar Dollar am Tag, womit eine ganze Familie ernährt werden soll, gezwungen sind, alles, ja wirklich alles zu tun…)

>> Keiner will eine verdreckte Umwelt, aber ohne den politischen Willen aller und die dadurch möglichen Regelungen wird derjenige am Markt überleben, der am billigsten und damit am umweltschädlichsten erzeugt. Entsprechend verhält es sich mit Fernsehgesellschaften, die von Werbeträgern leben, die wiederum durch die Einschaltquoten bestimmt werden. Gezeigte Gewalt treibt die Quoten in die Höhe, was dazu führt, dass langfristig nur der am Markt überlebt, der die Aufmerksamkeit der Zuschauer mit entsprechenden Mitteln ködert. (…) <<

Anm. der Redaktion: Für alles andere zur weiteren Vermeidung bzw. Reduzierung der Umweltschädigungen gibt es tonnenweise Maßnahmen und Auflagen, unabhängig mal davon, ob sie auch korrekt eingehalten werden und Staaten sich gegenseitig Öko-Bits (Emissionsgutscheine) andrehen wollen, nur um nix machen zu müssen! Aber was seelische Verdreckungen in Hinsicht auf Gewalt betrifft, da… tja, da ist nix…, stimmt nicht ganz, es wird kommerziell brav protokolliert, von Übergriffen, Missbräuchen und Amokläufen berichtet, man mimt Betroffenheit und ansonsten zuckt man mit den Achseln und widmet sich wieder seinem Alltagsgeschäft bzw. geht zur Tagesordnung über… Man scheut sich politisch nach wie vor, die richtigen Rahmenbedingungen für eine friedliche Welt zu schaffen. Warum? Weil Gott Mammon uns fest im Griff hat und unersättlich nach Opfern verlangt! Diese Welt ist meine nicht! Womöglich erst die nächste, die Weltdemokratie!

„L+L=L“ – Liebe + Lust = Lernen, und zwar nachhaltig!

Lernen ist die gesündeste Sucht und ureigentlicher Lebensinhalt

In keinem Beruf, in dem du mangels Freude an den gestellten Heraufforderungen „schlecht“ im Sinne von erwarteter Qualitätsleistung bist, wirst du logischerweise langfristig überleben, außer du kannst dich noch auf „alte“ Privilegien als Beamter – Kündigungsschutz, Frühpension, etc. – stützen. Ein Lehrer hingegen kann bis zu seiner Pensionierung „schlecht“ sein und bis dahin immens Schaden anrichten, weil ihm eben die „Berufung“ (Lust und Liebe) zu dieser Aufgabe fehlt, er womöglich und insgeheim Kinder so und so nicht mag, doch lüstern auf die Freizeitvorzüge und aufs vergleichsweise gute Einkommen schielt! Ein befreundeter Berufsschullehrer konnte Lieder davon singen, folgender Spruch in dieser Branche ist im Umlauf: „Das beste gegen Lehrerfrust sind Juli und August!“ Bei diesen Sätzen muss ich unweigerlich an die öffentlichen Anfänge eines Andreas Salcher denken, dem so genannten „Schüleranwalt“, an jene Zeit, in der er noch authentisch und somit glaubwürdig wirkte, weil er anscheinend sich selbst noch treu war. Er verlangte damals nach einer strengen Selektion in allen Lehreinrichtungen.

In allem geht es doch um die Freude am Tun! Tue ich das, was ich tu mit Lust und Liebe, bringe ich Qualität hervor und werde mich laufend, was mein Fachgebiet betrifft, weiterbilden und langsam zum wahren Experten mutieren. Diese Freude vermittle ich unbewusst an die, die von mir lernen wollen. Doch dieses Grundprinzip für ein erfülltes Leben geht nicht in viele Schädel von Pädagogen, Politiker, übereifrigen Coaches, wie auch AMS-Beratern, schon gar nicht in die, ausschließlich vom Marktgedanken gesteuerten Wirtschaftstreiber, aber leider auch in die vieler Eltern nicht hinein! Fazit: Wir Erwachsenen funktionieren mehrheitlich noch immer im Modus des „Gehorsams“, wage ich mal zu behaupten. Diese Welt will ihre Experten, die Vordenker da oben und die Willigen, die Untertanen, die Gehorsamen, das „Stimmvieh“ und nützliche Masse darunter – da drängt sich mir Arno Gruen’s letztes Buch auf…

Nicht Wissen vermitteln, wie es so schön und falsch heißt, sondern mit dem Wissen den Unterricht gestalten (…richten kommt im Unterricht vor, es bedeutet unterweisen, anleiten, briefen, etc. – eigentlich ein grauenhaftes Wort wie Zwangsjacke!); also das Wissen ins Beisammensein mit einer von Natur aus lernwilligen Jugend so interessant einbringen, dass ich Neugierde, Interesse und Leidenschaft wecke. Allein das Alltagsleben birgt so viele Fragen, die alle Wissensfächer zu animieren imstande sind. Warum so wenig bei so vielen nicht dauerhaft „hängen bleibt“, fußt auf die bisher gepflegte Art des „Proforma-Lernens“, also schnell für die Prüfung stucken und danach? Wurscht! Hauptsache die erforderliche Note für meine Karriereplanung passt und der Magister, Ingenieur, Doktor, Master, was weiß ich, ist bald eingesackt! Gerade aus zweiter Hand erfahrenes Wissen, muss praktisch immer wieder angewendet werden, es muss mit der mich umgebenden Realität korrelieren, mit ihr in Wechselbeziehung gebracht werden! Natürlich kommt es auf die lehrende Person, die dem Nachwuchs ein Stück des Weges „voraus“ ist, die, die bereits einen geraumen Lernweg hinter sich hat, wegkundig ist. Ich lasse die „Neuro-Kapazität“ M. Spitzer zu Wort kommen:

Der Herr Lehrer und die Frau Professor…

…klassische, frontale Didaktik

>> Nur derjenige, der von seiner Sache überzeugt ist, kann sie auch gut vor Schülern vertreten. Dies trifft grundsätzlich für alle Fächer zu (schließt selbstverständlich auch die Lehrberufe ein!), auch das Fach Religion; gleich, ob in Form von Unterweisung oder Kunde. Aus meiner Sicht jedoch ist dies eine Frage der jeweiligen Person des Lehrers und nicht eine Frage der staatlichen, oder kirchlichen Unterrichtsaufsicht! Ober der Unterricht lasch ist, oder Biss hat, ob die Schüler gelangweilt, oder engagiert sind, hängt in allererster Linie von der Person des Lehrers ab! Die Randbedingungen des Unterrichts sind eindeutig zweitrangig. <<

Ich erinnere mich da an meinen Naturgeschichtsprofessor, Weiss hieß er, und war wie selbstverständlich weißhaarig. So ein Typ Konrad Lorenz ohne Bart. Er erzählte - nicht lehrte! - spürbar aus Leidenschaft zu seinem Beruf und Fach und hatte einen geradezu spitzbübischen Hang zu humorvoll wiedergegebener Anekdoten aus dem Forschungsbereich der zoologischen wie botanischen Naturwissenschaft. Wir hingen regelrecht und ausnahmslos an seinen Lippen. In der Klasse herrschte Totenstille. Wir mussten nicht mitschreiben. Gelegentlich verwies er aufs Lehrbuch. In der nächsten Unterrichtsstunde fragte er uns nur danach, was vom letzten Mal hängen geblieben ist – er legte großen Wert auf Mitarbeit, ergo aufs Fragen! Ja, fragen! Die meisten Unterrichtsstunden baute er darauf auf, wie in dieser Art: „Warum haben manche Fische, wie die Wale, keine Kiemen?“ Ich war von dieser Person so fasziniert, dass ich sie fast wortgetreu rezitieren konnte. Klar, ein „sehr gut“ stand mir ins Haus bzw. ins Zeugnis. So weit ich mich noch dumpf erinnern kann, gab es bei ihm keine schlechtere Note wie „befriedigend“. Es kann gut möglich sein, dass er, ohne es je gewusst zu haben, meine begehrliche Interesse an Biologie weckte.

Es geht immer um angewandtes Wissen, das Verschmelzen von Theorie und Praxis und das Festigen in Folge, das Verinnerlichen (passiert nämlich neuroplastisch!) durch unerlässliches Wiederkäuen, also um all das, was das eigentliche Lernen ausmacht. Nur so entsteht empirisches Wissen! Wissen für sich allein, also nur um es zu wissen, nur um es - nie nachgeprüft und getestet - rezitieren zu können, nützt nichts, es verhält sich wie das Flugzeug im Hangar, welches nie zum Abheben kommt. Eine Lehrkraft, die in ihrem Beruf authentisch wirkt, weil sie eigene Erfahrung in ihrem Stoff mitbringt, weil sie grundsätzlich Kinder mag, um das Wort lieben nicht zu überstrapazieren, wird bei den jungen Geistern vieles erreichen! Er hat nämlich Genies vor sich, die sich nur noch entfalten müssen…

„Menschen lernen aus Beispielen, nicht aus Predigten!“

(Manfred Spitzer in seinem Buch „Lernen…“)

Zwangsbeglückung ist kontraproduktiv! Wenn ich Dogmen, übertragene Überzeugungen „strebern“ muss, habe ich sie lediglich auswendig gelernt, aber sie noch lange nicht kapiert! Nur das kapieren die meisten Vertreter all der Gesinnungsgemeinschaften nicht. Warum? Ich unterstelle ihnen die Angst, dass ansonsten ihre Position in Frage gestellt wird! Ankündigungen und Absichtserklärungen genügen als heiße Luft dem Lernen nicht, das unerlässlich auf Erfahrung auf Realitätsbezug baut. Um Lernen zu begreifen, muss ich nicht zwangsweise auf die UNI, sondern das Leben leben und sich Zeit zum Denken und Tagträumen geben! Belehren macht keinesfalls gelehrig (bei einem Ohrwaschel rein, beim andren raus)! Ich befürchte nur, dass mein Geschreibe hier wohl einen belehrenden Touch hat, das haben kritische Seelen wahrscheinlich so an sich. Dennoch möchte ich beim Thema „Eintrichtern“ bleiben:

Plakatives Beispiel: Ein Sozialist, der sich gern und oft in feudalen Kreisen von Neoliberalen und Kapitalisten bewegt und es genießt, aber seinen Anhängern Bescheidenheit predigt, gelebtes Sozialverhalten und die Wichtigkeit der gerechten Güterverteilung einmahnt… glauben solche Typen, dass man ihnen lange glaubt, ihnen bedingungslos folgt??? Was lernt der Parteinachwuchs? Was lernt der junge Wähler, der an der Urne entscheiden soll? Zwischen welchen Vorbildern? Das ist mit ein Grund, warum sich Parteien immer wieder spalten, warum es intern zu Unruhen und Gesinnungskämpfen kommt, allen voran der Zwist mit ihren Jugendorganisationen. Das ist mit ein Grund, warum sich Politfrust in der Masse breit macht und warum „Otto Normalwähler“ genauso opportunistisch denkt, wie die Parteiprotagonisten. „I wö des, wos mia jetzt nutzn kennt! Bringt ma kana wos, wöl i nix!“

Oder: Religionsunterricht in gewohnter Form wäre verzichtbar! Aber es sollte schon ab der Sekundarstufe (Gym-Unterstufe bzw. Mittelschule) Philosophie als Fach mit angemessener Behutsamkeit und Feingefühl eingeführt werden. Und da wäre es gut, dann nicht nur über sozialmoralische, humanistische Errungenschaften und dahingehende Gesellschaftsmodelle, Politik wie Lebensphilosophien von indigenen Völkern zu reden und zu diskutieren, sondern sehr wohl auch über Mythen, Mystiken und selbstverständlich auch Religionen. Das Ziel muss sein, Verständnis für friedliche, demokratische Gemeinschaftsregeln zu entwickeln, in dem man die Prinzipien und Strukturen bisheriger Denk- und Glaubenskonzepte gemeinsam herausarbeitet, sie in Frage stellt, auf Herz und Nieren prüft, sie nach empirischen Erfolgen abklopft. Wieder M. Spitzer dazu:

>> Wenn beispielsweise in der 7. Klasse (Gym) über Werte und Prinzipien, Maximen, Rollen und Normen gesprochen wird, dann ist das etwa so sinnvoll, wie das Pauken von grammatischen Regeln mit 5jährigen unter der Annahme, sie würden dadurch das korrekte Sprechen lernen. Wir sagten es bereits: Kinder lernen nicht dadurch richtig sprechen, dass sie Grammatik oder Vokabeln pauken. Und genauso wenig lernen sie dadurch richtig handeln, dass sie die zehn Gebote, den kategorischen Imperativ, oder das Grundgesetz auswendig lernen. Kinder brauchen Beispiele, nicht Regeln!!! << Erg. der Redaktion: Mit Grundgesetz gemeint der Artikel 1, Absatz 1 im Manifest der Menschenrechte: „Die Würde des Menschen ist unantastbar! Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt!“ - zumeist übernommen ins Verfassungs- und Bürgerrecht; es geht um Regeln fürs friedliche, kooperative Zusammenleben, zudem entwickelten sich zwischenmenschliche Tugenden wie Anstand, Benehmen, Moral, Verhaltensweisen, die den dazu nötigen Respekt erkennen lassen. Ich wiederhole bewusst, in Reflexion zur in Rede stehenden Buchunterlage, im kommenden Untertitel:

Lebensbedingungen und Lebensinhalte sollten weitgehend korrelieren, also bewusst in wechselweisem Bezug gehalten werden – ein wunderbarer Stoff zum Staunen und Lernen.

Lernen tun wir also nicht nur im Schulunterricht, an der Uni oder in sonstigen Fortbildungseinrichtungen, sondern immer in unserer tagaktiven Zeit, der Nachtschlaf dient dem Speichern des bisher Erlebten – wir legen dazu kortikale Karten (wie beim PC Dateien und Dokumente) an - und dem richtigen Zuordnen; all das, um uns notwendigerweise gut daran erinnern zu können, damit wir eventuelle Fehler nicht andauernd wiederholen. Ich lerne das, womit ich meine Zeit verbringe!

Wenn ich seit meiner Kindheit die Freizeit vorwiegend mit geistigem Müll fülle, lerne ich quasi Mist…, mein Denken wird davon entsprechend beeinflusst, meine Gedankenwelt wird zunehmend synthetisch und in Folge eingeschränkt… bis beschränkt. Um es milder auszudrücken: einseitige Erfahrungen können nur einseitiges Denken bewirken. Das, was die „gesunde“, die Natur beibehaltende Existenz der Mutter Erde und meine auf ihr aber ausmache, wichtig wäre zu erkunden und zu verstehen, nämlich die Zusammenhänge, die Komplexität der mich umgebenden Natur, deren Teil ich unlösbar bin, zu begreifen, was doch irgendwie auch der Sinn des Lebens neben all den sinnlichen Freuden wäre…, tja, da frage ich dann wohl lieber einen Pokemon, ein Teletubby, Oger aus Shreck, Organa aus Starwars, und überhaupt konzentriere ich mich lieber auf die Anzahl erhaltener Likes in Facebook. Vor mir Chaos, ich im Chaos, hinter mir das Chaos – Fuck it!

Aber grundsätzlich und unleugbar ist in uns die Neugierde, die Interesse an allem. Wissenschaftler und Kinder sind antriebsgemäß gleichermaßen motorisiert. Sie wollen den Dingen auf den Grund gehen, stellen Fragen bis zur Erschöpfung und geben sich mit flapsigen Antworten nicht zufrieden. Kinder stellen prinzipiell keine dummen Fragen, doch die Antworten der Erwachsenen neigen so oft dazu, wegen Unwissenheit, Desinteresse, oder Ungeduld. Es entblößt sich zunehmend eine fantasielose Erwachsenenwelt, die diese Dynamik unterbindet, ihre „Konsummasse“ zugunsten einer unersättlichen, krankhaften Wirtschaftsgesinnung steuern möchte und dazu ihre genehmen Eliten braucht und heranbildet. Das ist in Wahrheit Rückschritt und evolutionär kontraproduktiv!

Die Kinder sind die wahren Professoren, hörte ich mal irgendwo; „Kinder sind die wahren Lehrmeister der Menschheit“, sprach Peter Rosegger seinerzeit. Diese Aussagen rühren ja auch nur von einer, das Individuum frustrierenden Gesellschaftsordnung her, die permanent die persönliche Entfaltung konditionieren will, sie bremst, sie umleitet, sie ignoriert. Jede und jeder von uns ist ausnahmslos ein Forscher, eine Seele, die hier auf Erden so viel als möglich erfahren und begreifen und wohl auch genießen möchte, um es vielleicht als Erinnerung mitzunehmen, wohin auch immer...

Ein noch tiefer gehender Ausklang

und die scheinbar hohe geistige Schule:

Denken. Wer lässt denken? Sind meine Gedanken neu, neu erfunden? Gedanken werden entdeckt und nicht neu geschaffen, wie unsere Kontinente Zug um Zug – gut, Schiff um Schiff, oder unsere Bodenschätze und so vieles andere an Verborgenen bis zur seiner Entdeckung. Wer lang genug über sich und sich im anderen und übers andere in einem selbst gedacht hat, kommt irgendwann unweigerlich auf diese Erkenntnis. Stimuliert wird das „Erdenken von bereits Gedachtem“ von einer grundsätzlich formdiversitären Umwelt in steter Bewegung und laufender Veränderung. Unsere sprachspezifischen Begriffe brauchen den Unterschied, brauchen ihre Gegenwörter, Antonyme, damit ihnen entsprochen wird, damit wir durch die polare Wechselwirkung begreifen, die grundlegenden Prinzipien des Denkens entdecken. Gerades kann ohne Krummes nicht per Definition sein. Langes hat ohne Kurzem keine Bedeutung. Licht gibt’s nicht ohne Finsternis, Tag nicht ohne Nacht. Sauer braucht das Süße zum Vergleich. Junges neben sich das Alte. Laut und leise. Langsam, schnell. Angenehm, unangenehm. Krieg und Frieden. Nachhaltiger Frieden braucht leider das Wachhalten, die Erinnerung an gewaltreiche Zeiten und Geschehnisse, das Realisieren und das im Zaum Halten der dunklen Seite in uns…

Denken ist Lernen! Und wenn, wie zuvor erörtert wurde, das Lernen auf Wiederholen der erhaltenen Information, mein Wissen ich im Sinne von „Übung macht den Meister“ mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, wenn ich es schon im praktischen Leben nicht laufend anwenden muss, dann ist unser gegenwärtiger, sich „überholender“ Fortschritt, der dem Individuum keine Zeit mehr lässt, das Erfahrene zu verinnerlichen, zu festigen, nämlich zwecks Aufbauen notwendiger Routine und von sich selbst erwarteter Fertigkeit…, dann leben wir in einer Zeit, die zur neurobiologisch bedingten Lerndynamik kontraproduktiv ist! Ein Feind unserer Natur! Zeit ist nicht Geld, sondern genügend davon die Qualität unseres Denkens und Handelns. Darum lernt wahrscheinlich die Jugend nicht mehr, sondern reagiert nur mehr reflexartig auf tägliche Neuerscheinungen, im Speziellen was die elektronische, virtuelle Kommunikation betrifft. Annehmen ohne Verstehen und sogleich wieder verwerfen. Die Zeit des Totalen Konsums hat vielen ihrer Genossen den Geist versiegelt. Hinterfragen, wie Tiefgang unerwünscht. Das geschieht nicht so zufällig… Ein Requiem für den freien Geist!

Konrad Lorenz hat es sinngemäß nicht treffender gesagt: Wir begreifen die Hightech, die nicht wirklich notwendigerweise alles beschleunigt, ja gar nicht. Wir benutzen sie zwar und haben in der Regel keine Ahnung von ihrem Aufbau und Struktur und Funktion. Wir funktionieren noch im Bewusstseinsmodus „Keule & Speer“… Das neue Gehirn der zwei Hemisphären arbeitet nicht im Nanosekundenbereich. Das retikuläre, das Reptiliengehirn, das unsere Überlebensreflexe verwaltet und steuert, eher noch. Wir entwickeln uns sehr langsam! Wie lange diente uns der Speer… wie kurz nur eine Internetsoftware. Wie viele fahren Auto, ahnungslos, was unterm Blech sich so tut. „Warum auch?“, sagt verständlich der Führerscheinbesitzer, der ja nur fahren will, der PC-Anwender, der ja nur Emails verschicken will und sich Videos angucken. Mit dem Pferdewagen konnte im Grunde genommen damals jeder umgehen, mit vergleichsweise kaum einer Ahnung über die Dynamik der Kraftübersetzung und physikalische Gesetze, das Korrelieren von Masse und Bewegung und Zeit. Die schwitzende, keuchende, schnaubende, wertvolle Düngeknödel hinterlassene Pferdestärke an der Deichsel konnte mit wenig Fachkenntnis gelenkt werden.

Fazit für die Ewigkeit: „Gut Ding’ braucht Weile!“ Wir sollten über den Sinn und Unsinn des gegenwärtigen Technikfortschritts in Lichtgeschwindigkeit nachdenken. „Mit dem Hammer kann ich einen Nagel einschlagen, nicht aber mit einer Atombombe“, mein väterlicher Freund Reinhold als Wortmelder bei einem Atomphysiker-Symposium mit anschließender Diskussion. Wenn die Physik nur mehr der Physik dient, die Mechanik nur der Mechanik, die Wirtschaft nur sich selbst, also nicht zum Nutzen aller dient, nämlich zur sinnvollen Steigerung der Lebensqualität – Leben in Besonnenheit, mit Bedacht und Behutsamkeit, in angemessener Bescheidenheit -, dann ist an unserem Fortschrittsdenken was faul. Sinngemäß meinte es ebenso der Seneca-Irokese John S. Mohawk, Soziologe und Historiker, sein, mich wirklich beeindruckender Titel: „Mensch mit rothäutigem Hintergrund“.

Apropos Nachdenken… Meine erste Frage in dieser Welt lautete nicht „Wer bin ich?“, „Woher komme und wohin gehe ich?“, diese kamen später, sondern „Warum bin ich nicht der andre? Oder der Andere ich?“ Vielleicht war es schon der zaghafte Beginn, sich über das Ich im Du oder umgekehrt, ich im All und alles in mir, Gedanken zu machen. Ein wahres Abenteuer! Dazu brauchst du „alle Zeit der Welt“. Ist sie nur Tagträumern vorbehalten?

Apropos „Alle Zeit…“ – redaktionelle Reflexion und Bilanz

…wir haben noch lange nicht genug…

Doch die Jetztzeit einer technischen Entwicklung in Nanosekunden lässt uns neuro-psychologisch immer weiter zurückfallen, wir konsumieren reflexartig, ohne diese schrillbunte Welt, die Nano-Hightech-Welt im Ansatz zu begreifen. Natürlich haben wir haben sie selbst geschaffen – einige von uns halt – und sie ist uns mächtig über den Kopf gewachsen. Mich erinnert unsere Situation sehr an Goethes Zauberlehrling. Diese Metapher könnte nicht treffender unsere aus den Fugen geratene Welt beschreiben. Die Besen nahmen uns anfangs viel der Arbeit ab, doch ihre steigende Unzahl nützt uns nichts mehr, sie richten zunehmend nur mehr Schaden an.

Was nützt mir noch der Segler, wenn ich ihm statt einen, hunderte Masten gehisster Segel aufsetze? Was nützt mir der Düsenjet mit dreifacher Schallgeschwindigkeit, nur damit ich paar Minuten früher am Ziel bin und er dabei Unmengen an Umweltbelastung (Atmosphärische Schäden) hinterlässt. Was für einen Sinn hat ein E-Bike, das bald schneller fährt als ich es treten kann und dabei noch den äußerst umweltbelastenden Lithiumabbau forciert? Was nützt mir das Häuschen mit Garten, wenn ich nur mehr inmitten solcher bis zum Horizont existiere, weil es keine Wildnis mehr gibt? Was nützt mir der luxuriöse Urlaubsort, wenn die einheimische Bevölkerung dahinter in Armut ihr Leben fristen muss und so viel an Natur ob touristisch idealster Infrastruktur zerstört werden musste? So vieles konsumieren wir unbedacht, ersticken in Bequemlichkeiten und Ersatzbefriedigungen und werden auch nicht glücklicher dadurch, im Gegenteil, wir hetzen um den Kick. Suchen trotzdem penibel nach den letzten Paradiesen… Apropos Blendung, diese quasi zeitgeistige Versiegelung des Geistes spiegelt sich in der Bodennutzung:

Bodenversiegelung und ihr unermesslicher, lang nachwirkender Kollateralschaden – immer öfter ein Thema, Gott sei Dank und Dank eines wachen Geistes namens Robert Koch, der dahingehend schon vor Langem mit organisierten Symposien quasi Pionierarbeit leistete. Raumgestaltung, Raumordung, Flächenwidmung und ihre immer deutlicher werdenden Kollateralschäden.

http://wohnenplus.at/

Bei der Bodenversiegelung geht es gar nicht mehr „nur“ um Verunreinigung, sondern, weit drastischer, um langfristige bis hin zur unwiderruflichen Zerstörung. Sie definiert die Vernichtung von fruchtbarem Boden, ergo mit folgenden Konsequenzen: künstlich forcierte Hitzespeicherung; verhinderte Wasseraufnahme mit der Folge, sich immer katastrophaler auswirkende Überschwemmungen, weil dem Boden die Schwammfunktion entzogen wurde; Verschlechterung der Atemluft – Beeinträchtigung der gesunden, respirablen (atembaren) Atmosphäre nach blindwütiger Waldrodung, aber auch durch den Flugverkehr ob seiner Emissionen; nicht zu unterschätzen ist der unwiederbringliche Ruin landschaftlicher Schönheit!

Paar Fakten zum Nachdenken: Seit den 80ern verzeichnen wir einen Bevölkerungszuwachs von „nur“ rund 16%. Und trotzdem stieg in dieser Zeit die Bodenverbauung um mehr als 65%, also rund ums 4-fache!!! Endlich wird die A5 in absehbarer Zeit fertig und nimmt den Dörfern und Städten den beklagten Durchzugsverkehr ab. Der Kurzdenker jubelt, der Langdenker bedenkt: Ackerboden geht verloren, Fauna und Flora sowieso, und, liebe Kurzdenker: Autobahnen ziehen erst so richtig Verkehr an! Die nachhaltige Lösung wäre gewesen, insbesondere die Güterverkehrsdichte rechtzeitig auf Schiene zu bringen. Anstatt Flüssen wieder Auen zurückzugeben, macht man noch gigantischere Uferverbauungen und weiß, dass auch diesen nur eine Frist gegeben ist, bis auch sie wieder überflutet werden. Intelligenz hat schon etwas mit nachhaltigem Denken zu tun, nicht?

Wir müssen lernen, zu begreifen, wie wir sind und dann nachdenken, ob wir so sein wollen, oder weiters nachdenken, wie wir sein wollen. Ob wir dabei endlich uns als Teil der Natur erkennen und sie, wie einst viele indigene Völker, wieder respektieren wollen! Viel Zeit haben wir nicht, um noch Jahrzehnte zu diskutieren, Gremien einzuberufen und sonst noch viel an heißer Luft zu produzieren. Noch ist die Politik nicht im Modus „Nachhaltigkeit und Intelligenz“ geschaltet. Noch agiert sie nicht unabhängig und demokratisch, emanzipiert vom Diktat Finanz und Energiewirtschaft. Denn das nötige Wissen für eine Umkehr hätten wir bereits, um zu handeln! Danke!


Brainstorming zu Aktuellem

in themengeblockten Sätzen…

Schnappschüsse, Blitzlichter, Schlagzeilensammlung, Sprücheklopfen in 13-klötziger XXLarge-Ausgabe.

(1) Paar mal durchatmen und los geht’s gleich mit:

FKK, Gentechnik, Karl Marx Hof

++ Der Nudismus ist in die Jahre gekommen, ich sehe es deutlich an mir... er ist erschreckend alt und wabbelig geworden. Und kein Nachwuchs öffentlicher Nackapatzln zum Weiterbestehen der Freikörperkultur in Sicht. Scham ist wieder angesagt! Die Galerie der „Nackten Tatsachen“ läuft Gefahr, samt ihren Aktivisten wortwörtlich auszusterben. So wie Gott mich schuf und gnadenlos runzlig werden ließ, in schamloser, hemmungsloser, nicht besinnungsloser Gesinnung, das ist vielleicht bald vorbei. Adam wie Eva kriegen wieder reichlich an Textilien umgehängt, nicht mal ein zartes Feigenblatt ist eine noch halbwegs befreiende Option. Im Sommer trägt man heutzutage Hauben, prinzipiell Schwarz und bodenlang, überweit und tausend Fetzen darüber und, man staune, Verschleierung ist in, obwohl wir uns gleichzeitig darüber so aufregen, weil’s die Fremden tun! Der Teil des Protestes gegen verkrustete, strengkatholische und scheinmoralische Konventionen, die, wie gesagt, offenbar wieder Auftrieb kriegen, geht bald ins Pflegeheim – hoffentlich in ein adäquates! ++ Die verabscheuungswürdige, ethisch höchst bedenkliche Gentechnik, sagen die „Saltcastle-News“, nur strenger kontrolliert werden, dann wollen wir sie eh, gelt? Also gehn’s, warum die ganze Aufregung, ha? Warum diese sture Einforderung nicht genmanipulierter Produkte? Man muss doch offen bleiben und sich nicht prinzipiell sperren, gelt? Zuerst jammert’s ob der vielen Pestizide und jetzt übers Genfood. Was wollt’s eigentlich, ha? Alles Ibioten! ++ Über den Dächern unseres Karl-Marx-Hofes bot sich in weniger als einer halben Stunde eine biblisch-dramatische Szene.

Das allsehende Auge Gottes und ein Fingerzeig? Hoffnung aufs Paradies oder Apokalypse?

(2) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich –gymnastik, wenn auch nicht von Ilse Buck angeleitet; es folgen im Sucher:

Rad, Rad und Rad

++ Apropos wir im All und wir alle hier unten… Kaum vom Baum...
(Symbolfoto)

...schon das Rad erfunden... mit gutturalen Lauten und zufrieden grunzend bestiegen, es endlich erklommen und bezwungen, völlig davon berauscht und benommen... das Rad, es ist multipel assoziierbar… zum Beispiel als bald gefügige Stute, zu der muss sie natürlich ordentlich zugeritten werden... das Rad, das einem wieder „rund“ macht, worauf man sich die alltags aufgestauten Aggressionen wegstrampeln kann... und’s Lichterl und’s Schepperl zum Signalisieren seines Aufmerksamkeitsbedürfnisses ist auch drauf. Ehrlich, als „Mobilitätsoption“ um von A nach B zu kommen, oder Radwandern, das ist Retrobiken, bestenfalls oldscool und hin und wieder gut für den Stammtischplausch! Hinauf auf die Almen, die Wälder gehören euch und unter 100 Kilometer als Tagespensum ist was für Weicheier und Warmduscher. Lasst euch den skalpellscharfen Rennsattel durchs Schambein wetzen, die Hoden zermatschen… ein Macho werden! Ja, was ein Kerl ist, fährt bis zur Entmannung. Der begehrte Mann sitzt am Radl, wie der Aff’ am Schleifstein. Hoch den Drahtesel alias Tretross, Eierschaukel, Velo (-siped), Pedalo, El Speich, etc…. Okay, was anderes: Liebe Leser, auf diesem Sektor genialer Errungenschaften und (r)evolutionärer Quantensprünge gilt wie überall: „Gutes Rad ist teuer!“ Auch dies ist nicht zu leugnen: „Ein Radler, ein eiskalter, schmeckt besser wie ein alter!“ Apropos Radeln und das Gefühl, grün unterwegs zu sein – nach der Pause mehr davon. ++

(3) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich –gymnastik, mit oder ohne Ilse Buck; im Fadenkreuz:

Erwachsen werden, Tag und Nacht, Grün, Weißwähler

++ Mein Sohn darf erwachsen werden..., ich als Kind genüge... so ähnlich aus dem Mund eines Bekannten. Das Blöde dabei ist, dass der Sohn partout – oiso gaunz da Papa! – noch weniger und noch weniger schnell erwachsen werden will… ++ Das eine begründet, beweist bzw. existiert erst durchs andre, wie Tag und Nacht… das Gerade das Krumme, wie’s G’scheite das Dumme; und weil ich zeitlos bin, hasse ich Zeitdruck, obwohl erst durch diesen man sie schätzt, endlich sie, die goldne Zeit zu haben… sinnieren, träumen, spintisieren. Zum Beispiel über solches: ++ Wer sagt, wer kann es beweisen, dass grün wirklich grün ist? Dort, vor uns ist es nur reine Schwingung von Kurz- bis Langwelle, die für uns wahrnehmbare Schwingungsfrequenz durch Abprallen von Photonen, die im Auge die Impulse provozieren, die im präfrontalen, genauer, orbitofrontalen Kortex entsprechend vorhandene Empfindungsmuster aktivieren. Wow! Kurz und simpel, es geht um unsere persönliche, neurologische Interpretation, wonach wir, dank unserer Sprachbegabung und Einigung auf entsprechende Begriffe, wir stolz das Gras als grün verifizieren. Und nicht mal dann ist es garantiert, wie grün der eine bzw. der andre es sieht, also beide das gleiche Grün wahrnehmen, oder einer grün gar als blau über seine Rezeptoren empfängt, aber dazu grün sagt, weil er eben über Jahre gelernt hat, dass beispielsweise der Spinat wie Rasen grün zu sein hat, außer im alles bleichenden, vergilbenden Hochsommer wochenlanger Hitzewellen. Für mich halt spannend, wie emsig trotzdem über das Blau des Kaisers Bart gestritten wird. Gott sei Dank kann man das Gras ja auch wachsen hören, nicht nur wenn der Wind mit ihm spielt, spüren, vor allem wenn’s juckt und riechen, wenn es frisch gemäht wurde. Wie schon mal geschrieben: Alles ist so, wie es scheint, was unser Hirn, unser persönlicher Umweltübersetzer daraus macht. ++ Das vorige Grünbeispiel ladet ja geradezu ein, ins Gründilemma auf politischer Ebene überzuleiten: Die Grünen sind ja auch nicht mehr so grün wie einst, sind gar längst rot, oder schwarz, spielen mit Blau und bezeichnen sich trotzig nach wie vor als Grüne? Kein Wunder, denn viele, alte Rote trugen mit Einzug der alternativen Welle plötzlich Loden und fuhren Rad; Blaue kamen auch auf den Geschmack und schreiten seit damals forsch durch die Natur, immer auf der Suche nach dem Rechten Weg… Tja, alle Fraktionsfarben zusammen – sagen wir, als kollektive Enttäuschung - ergeben getreu der Farblehre zwangsläufig dann Weißwähler, oder? ++

(4) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich -gymnastik, mit oder ohne Willi Dungl; im Radar:

Kern’s Anbiederung, Gewerkschaftskeiler und 12h-Debatte, Fly-Niki

++ Der Kern legt plötzlich mehr Wert auf Schale als auf Inhalt. Er will von der Regierung wie Öffentlichkeit als Oppositionsführer wie möglicher Regierungspartner ernst genommen werden. Da fällt mir nur der Spruch ein: „Wer’s allen Recht machen will, macht nix mehr richtig!“ So ist’s ein Bravourstück des Paradoxen – Kritik und Anbiederung, die eigentlich unvereinbare Doppelrolle ist hart an der Grenze zur Schizophrenie... (bezog mich auf entsprechenden Artikel in den SN vom 28.07.) Sein neues Parteiprogramm und öffentliche Aussagen liegen allerdings öfter im Clinch... (Interview mit dem ZiB-Wolf) ++ Eifrig laufen junge Gewerkschaftskeiler herum, einem winkend entgegen, wegversperrend. Ob man so Menschen gewinnt? Das Problem dieser Arbeitnehmerorganisationen begann mit den Betriebsräten. Aus eigener Erfahrung in der Transportbranche arrangierten sie sich besser mit dem Arbeitgeber, also der Geschäftsführung, genossen allerlei Privilegien wie Kündigungsschutz und vertrösteten ihre Klientel mit den Worten: „Ohne uns wäre alles noch viel schlimmer, danke!“ Da eiern wir gleich zur 12h-Debatte, die nix anderes ist, als eine erweiterte Gleitzeit, die Ausdehnung der so elegant gleitenden Normalarbeitszeit: Mit dieser ominösen Gleitzeit fielen ja damals und fast ziemlich zur Gänze die gesetzlich geregelten Freizeiten für Amts- und Arztwege – „Ja, geh’ns nur ruhig zum Arzt und kommen halt später. Dafür bleiben’s halt länger, sie haben eh Gleitzeit!“ ++ Sie machten sich sicherlich sorgende Gedanken um Niki und seine massiv angegriffene Gesundheit. oder? Ja, wir bleiben menschlich, auch gegenüber dem „Broken-Airlines-Betreiber“ durch bodenneblige Deals, der nixdestotrotz gern eingeladene Vorzeigunternehmer, der absolut nix zu verschenken hat. Auch ich mache mir sorgenvolle Gedanken, aber mehr um den Lungenspender. Endlich vorbei, Niki kann wieder durchatmen, „Fly-Niki“ bekam neue Lungenflügel und zwar umgehend! Bevorzugung? Promi-Privileg? Dreiklassenmedizin? Ach nein, sagt sein Haus- und Hofarzt. Man muss - keine Widerrede! - man soll es umgekehrt formulieren: Eine Person im Rampenlicht öffentlichen Interesses hat die selbigen Rechte wie wir alle… die nötige Expresslieferung passierte - kapiert? - rein zufällig! ++

(5) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich –gymnastik, nicht unbedingt nach „Turnvater Jahn“; ins Netz gegangen:

Dom-Debüt, Hundstage

++ Ein Tamtam um den Domdom: Da erfuhr ich - in katakomben-erleuchtender, atemloser Begeisterung nach mühsam erstiegener Gottesnähe - dass man auch einen der Zwillingstürme unserer Votivkirche erwendeln kann und dann… nach Ablenken des fortgeschrittenen Drehwurmstadiums bzw. Kreiselsyndroms… dann dies Motiv ausgebreitet unter sich... da wird man auf einmal so erhaben, weil fast unerreichbar erhoben über all das kriechende Gewürm und rennende „Gemeis“ im Retro-Wien. Des liawe guade oide Wean hot iwalebt und a da Fleischmoakt… Ja, ich war schon mehrmals im Turmstüberl zu Steffel und im Nordturm, noch ganz ohne Lift, wo’s ganz schön pummert, Gott sei Daunk ka Glockn, di 24 Stundn leit... Gut. Mein Dom-Debüt ist erkennbar recht bescheiden. Obwohl, man nehme nüchtern zur Kenntnis, ich sogar, in Unwissenheit ihrer schmerzlichpikanten Neigung, manch Dom-ina besteigen durfte… gut für sie… Nur, auf den sagenhaften Kon-Dom schaffte ich es noch nicht, da darfst mit 186 cm nicht rein… ++ Apropos, wo hinauf kommen: Der Mensch ist sichtlich auf den Hund gekommen… explosiver Anstieg der Hundebesitzer, die sich kaum noch mit einem Exemplar begnügen wollen, tja, man muss mindestens zwei davon angeleint haben. Es scheint für viele ein neuer Lebensinhalt zu sein, sich mit bellenden Vierbeinern sorgend zu beschäftigen. Apropos: „So kam der Mensch auf den Hund“ (Buch von Konrad Lorenz) – ich las mehrmals, weil so amüsant geschrieben, von ihm die „Hundstage“. Tja, der moderne Mensch weiß über Wauzis, Zimmerpflanzen, Gartengestrüpp, Karre und Computer besser Bescheid als über die echten Bedürfnisse seines Nachwuchses… (siehe erstes Kapitel) ++

(6) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich –gymnastik, Yoga, Tai Chi, Isometrie, energisches Daumendrehen, Augenrollen; am Haken: Weltklima, Diabetes-Experten, Zuckerweise

++ Apropos Hundstage: Ja, es wird noch heißer und bumsti- und bastimäßig noch heißer zugehen im kommenden Herbst… nein, das Weltklima meine ich. Jetzt hat man die Ursachen erkannt, hörte ich unlängst: große zusammenhängende Ökosysteme – Beispiel, ein flächenmäßig intakter Amazonas-Regenwald - sind immens wichtig! Sie sind Klimamacher und Klimabewahrer. Moment, das höre ich schon seit Jahrzehnten! Und? Aus meiner Überlegung hätte es schon längst ein jahrzehntelanges, weltweites Rodungsverbot geben müssen – da wäre die UNO gefragt, nicht? Aber nein, man muss allerdings noch viel forschen und gewährt sich dafür viele, viele Jahre. Der Hausverstand reicht offensichtlich nicht, obwohl der es schon seit Ewigkeiten erkannte! Wenn wir noch lange nach ganz wichtigen Ursachendetails suchen, dann brauchen wir nur mehr die globale Wüste zu studieren. Wenn ein Expertentum abgekoppelt agiert – ich nenne es geistigen Inzest - dann ist da der Wurm drin. Wir brauchen die Vernunft, die unentwegt auf Einsicht fußt, und uns ins Gewissen schreit, dass wir schon seit gestern handeln müssen!!! Aber Mammon ist geil! Und überhaupt: Fun, Fuck and Furios und so oft lese und höre ich: Lebe jetzt! Das heißt sehr wohl auch, scheiß drauf, erst ich – gemäß der westlich-trumpigen Verkündung „American first!“ - und hinter mir die Sintflut! ++ Apropos Verlässlichkeit auf Haus- und Bauchverstand anstatt auf ehrfürchtig verehrte Experten: News! News! News! Die phänomenalgeniale Erkenntnis der Diabates-Experten, von den genannten „Zuckerweisen“ endlich die positive Nachricht, nämlich, dass die genannte Erkrankung ja doch heilbar ist: Nein, ich pack es nicht, auf das wär’ ich nie gekommen, so horchet: Zuviel Gewicht und zu wenig Bewegung sind die meisten Ursachen und da hilft als kürzlich erfolgreich erwiesene Therapie: Weniger Gewicht und mehr Bewegung. Da schnallt ihr ab? Ich hätt’s ja nie geglaubt, das, was der Volksmund riet und wovor mich schon meine Oma warnte! Erst wenn der Herr Professor mit dreifachem Doktorat empfiehlt, dass man beim Schwimmen überm Wasser bleiben soll, mit dem Sattsein das Essen beendet, aufs Atmen nicht vergessen sollte, dann hat’s Gewicht, dann nehmen wir es ernst und nicken ergeben! ++

(7) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich –gymnastik, des Hometrainers Heimrad; am Kieker:

Emanzipationskonflikt, soziales Selbstverständnis

++ Im Wechsel der Gonaden… gone und aden aus dem Griechischen für Geschlecht und Drüse, die entweder Östrogene und Gestagene, oder Androgene und Testosterone… steht einerseits also für Eierstöcke, andererseits für Hoden. Der Schafskopflippfisch hat den Emanzipierungskonflikt überwunden, bzw. ist ihm zuvorgekommen und hat eine bevorstehende Eskalation und die ewige Streiterei um die geschlechtsspezifische Vorherrschaft bzw. Gleichberechtigung präventiv gelöst. Ältere und entsprechend körperlich angewachsene Weibchen ziehen sich eines magischen Tages in ihr Labor zurück, um sich der Metamorphose zum Männchen und Rivalen hinzugeben. Aus der Höhle kehren sie als ernstzunehmender Rivale wieder und buhlen mit aufwendiger Balz fleißig um die ständig fortpflanzungsfähigen, eigentlich jungen Weibchen. ++ Ein winziges Gehirn reicht für Hilfsbereitschaft: Der Papageienfisch! Auch ein Lippfisch. Wenn zum Beispiel ein Männchen sich sichtlich chancenlos plagt, eine Kokosnussschale zwecks geeigneter Ablaichungsunterlage unter den „Anemonenteppich“ (mit dem ihm eine existenzielle Symbiose verbindet) zu schieben, dann dauert es nicht lange bis andere kommen, um ihn zu helfen. Unser, ach so modernes und vergleichsweise riesiges Gehirn reicht offenbar zu diesem sozialen Selbstverständnis nicht so ohne weiteres aus, wie man täglich sieht und die Konkurrenz – der vermeintlich gesunde Wettbewerb – noch immer im Vordergrund steht. Tja, Raubtiergehabe eben… ++

(8) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich –gymnastik, oder sich selbst mal äußerln führen und kurz mal eine Häuserblockrunde drehen; aufs Korn genommen:

Mammonpolitik, Thiem, irre Menschheit, Forza Italia, Uhrendrehen, Brüste

++ „Politik kapituliert vor dem Mammon“ – SN-Schlagzeile in der Kulturrubrik kürzlich. Wird immer deutlicher, die freundlichen Masken fallen. Kein Wunder, wenn die Politik nur mehr die PR-Aufgaben der Wirtschaft erfüllen, Parteien sich ihnen in „Outsourcingmanier“ regelrecht zu Füßen legen, wenn Politik nicht aus der Basis wuchs, sondern, dem Muezzin am Minarett gleich, ihre Protagonisten ihr jeweiliges Parteiprogramm vom Elfenbeinturm herunterpredigen. Diese entgleiste Volksvertretungspolitik kann langfristig nur schief gehen, der Elfenbeinturm neige sich bald wie der zu Pisa, aber, wie man dort sieht, halten sich auch die schiefen noch recht lang… ++ Noch immer „Thiemlich“ gut! ++ „War die Menschheit je verrückter?“ – eine Titelschlagzeile in den SN. Meine Antwort: Egal, weil es ist noch viel Luft nach oben… ++ „Forza Italia plant Initiative gegen Kurz“, liest man in den „Jedermann-Nachrichten“. Womöglich könnte es sich um eine Furz-Attacke handeln… ++ „Wer hat an der Uhr gedreht?“ Abschaffung der jährlich 2maligen und vollkommen idiotischen, somit blamablen Zeitumstellung braucht offensichtlich noch viel Zeit und noch viele unterschiedlich tickende Sommer und Winter und Brüssel, glauben Sie mir, hat sie. ++ Ein bisserl Begrifffeixing: Zu Brüsten lehnt mann sich gern hin, aber über die Brüstung sollte man sich nicht zu weit lehnen. Dann gibt’s die Brustwehr, Balkonbrüstung, Brückenbrüstung, was der Fensterbank, Geländer, Reling, Balustrade, Parapet, Mauer, Wand, usw. gleichkommt. Es steht für etwas, das sich vor uns auftürmt, eine Barriere, zu Überwindendes, etwas, das Schutz und Abwehr in einem ist, nicht aber, den geöffneten Ring wieder schließend, die Brüste. ++

(9) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich –gymnastik, mit dem schon seit Stunden ob des drohenden Blasensprungs winselnden Hundsi endlich Gassi gehen; aufghoben:

Flirt mit Minderjährigen, Tim Toss, Glaubwürdigkeit auf Sendung

++ Aktuellen Meldungen aus Übersee zufolge, darf man in Florida mit 15 schamlos lügen, nur nicht vögeln. Außer das Opfer zahlt 200.000,-- USD Kaution. Aber bitteschön, was ist wenn zwei 15jährige Verbotenes tun und nicht auf ihren 16. Geburtstag warten wollen? Kommen beide für 15 Jahre ins Häfen und dürfen erst mit 30 offiziell… „fuck it!“ Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt’s enge Grenzen, also straffe Gesetze. ++ Tim Toss pilgert durch den Interspace und verkündet, dass er weiß, was vor uns und nach uns kam… mir sagt nur Tim und Struppi etwas und wäge vorläufig beider Seriosität gegeneinander ab. ++ >> Die Netrebko trat schwanger, im feuerroten Kleid mit Rolando Villazon und Domingo am 29. Juni 2008 in Schönbrunn auf, und zwar mit dem RSO Wien. Jetzt, wo der ORF sein eigenes tolles Rundfunkorchester verleugnet, mit den Philharmonikern abcasht, setzt er einfach Fake-News in die Welt und bringt die Mär vom erstmaligen Schönbrunn-Auftritt der genannten Operndiva heuer. Und alle schweigen zu dieser Lüge, obwohl es im Internet mit Kritik in der Presse zu lesen ist! Glaubwürdigkeit aller ORF-Nachrichten ade! Das zum Thema ORF und Herrn Holländer… << (gesendet von „Big Walter“) ++

(10) Statt Pausenkaffee, -bier, oder –tschik empfehle ich –gymnastik, sich mal kurz hinlegen und die Augen schließen; angelegt auf:

Abflusssieb, Personalabbau, 1.100, P-Wirtschaft

Elternnervosität, Bürger & Bernhard, Rosaplüsch

++ Haben sie auch so ein bezaubernd kunstvolles Abflusssieb in ihrem Waschbecken?

Nein? Wir auch nicht… gesehen in… Elferfrage. ++ Personaleinsparung im Beamtenwesen. Immer wieder ein enervierendes Thema. AUVA. Bitteschön, was spare ich ein, wenn die maßnahmenbedingt frei gewordene Belegschaft beim AMS, oder vorzeitig bei Pensionsversicherungsanstalten landet??? ++ Politik-Munkeleien, Gerüchte hinter gefalteten Händen, wie dieses: ÖVP², oder ÖVP I (alt) neben Liste Kurz alias ÖVP II (neu) sollen als solche fortbestehen. Als Vorlage diente womöglich das CSU-CDU-Gespann, die Vorreiter eines konservativen Doppelpacks mit mehr und sichtlich wie zunehmend weniger Erfolg… ++ 1.100! - der nächste Schub Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit und somit in eine prekäre Einkommenssituation. Der bübisch anmutende AMS-Kopf redet sich in einer ZiB2 um Kopf und Kragen mit brav gelernten Monologen, als stünde er bei einer Prüfung an der Tafel. Seine Suaden und Tiraden enthielten laufend und somit peinliche Wiederholungen. Ein Verharmloser, ein Schönredner. Ein Arbeitsmarktexperte? Ohne eigener Erfahrung? Ein Akademikersohn, der von Martin Barteinstein „aufgezogen“ wurde. Was also soll man von ihm erwarten? ++ Wer aber immer noch für die Forcierung der Privatwirtschaft, schlimmer noch, für ihre völlige Entfesselung (Leitl, WK) plädiert, ist entweder dumm oder noch viel dümmer, oder einfach durch und durch skrupellos und sozial rückständig gestrickt! ++

(11) Gut, Pausenkaffee darf jetzt mal sein; im Kaffeesud gelesen:

Bürger & Bernhard, Beate Rosaplüsch, NEST:SUST

++ Die BB’s, nicht die Bianca und Bernhard als berühmte Mäusedetektive im Zeichentrick, sondern Bürger & Bernhard führen das heurige Sommerkreuzverhör zur Stopfung des befürchteten Sommerloches. Pilz ließ sich, Schwamm sei Dank, nicht pflücken und schon gar nicht papierln. Ein kurioser bis mieser Interviewstil – zwei gegen einen. Als säße man zu Gericht bei Dürnstein… Armin Wolf, der als gefürchteter Inquisitor verschrien war und vielleicht noch ist, führte dennoch die besten Sommergespräche von allen! Zudem fehlen mir sehr der unvergleichliche Profi Peter Filzmaier als analytischer „Reflektor“ mit ironisch-satirischer Würzung mittels treffenden Metaphern und der ernüchternde Faktencheck mit der sympathischen Ullar Kramar-Schmid. BB verdienen sich nach meiner Ansicht gleich zu Serienbeginn die „Moderationsgurke“! Dank des erkrankten Filzmaier – wünsche ihm eine Genesung in ihm genehmem Tempo – durfte Bürger nach der „Giftpilzschau“ sich im anschließenden ZiB2 gleich selbst beurteilen, was erwartungsgemäß sehr gut ausfiel. Die neuen Kommentatoren im ZiB2 sind nett, doch wattflach. ++ Die dritte B im Sommerplausch, Beate Meinl-Reisinger, eine Neo-affektierte. Sie will Wien vom Roten und Grünen Filz säubern und hierorts eine parteifreie Führung, in Wahrheit sicherlich lieber auf dem Rosa-Plüsch-Teppich über Wien schweben. Beate wirkte irgendwie aufgekratzt, fast schon nervös und surfte auf ihrem eigenen Redeschwall dahin… (apropos nervös, gleich nach der Pause) ++ NEST : SUST- EU-Wohlstandsgefälle bzw. schiefe Ebene der Einkommen. Norden und Westen zu Süden und Osten steil abfallend. Diese Kürzel las ich mal irgendwo. ++

(12) Nach dem Kaffee empfehle ich, unser reinstes Hochquellenwasser bewusst Schluck für Schluck zu trinken und kurz mal damit kalt duschen; es folgen:

Elternnervosität, Wanderseele, Hoch die Arbeit, Lebensgefährliches, Shitcom, Gefälligkeitsdemokratie, Raumverlust, Absichten, Kung Fu, Stimmen aus dem Universum

++ Nervöse Eltern schicken ihre nervösen Kinder zur Psychologin, die hoffentlich nicht nervös ist und hoffentlich den Mut hat, sich mal die Eltern vorzuknöpfen! ++ Die Wanderseele: „Man stirbt nicht in dieser Welt, man geht aus ihr…“ (Indianer zum Tod) ++ „Halten wir die Arbeit hoch! So hoch, dass wir sie nicht mehr erreichen!“ (verkündet mein Freund Wolfgang als Antwort auf eine Welt, die auf hinterfotzig subtile Art die Botschaft auch heute noch aufrecht erhält, nämlich, dass Arbeit frei macht, so lange sie bezahlt wird, im seltenen Fall auch gut; eigentlich geht es ihm ums veraltete, noch immer konservierte Arbeitsweltmodell.) ++ „Das Leben ist lebensgefährlich!“ (meint mein Freund David) ++ Gibt es eine sprachliche Verbindung zwischen „Sitcom“ und „Shitcom“? ++ Der Ausdruck „Gefälligkeitsdemokratie“ (B. Meinl-Reisinger im Summertalk)gefällt mir, es bedeutet in anderen Worten: Demokratie ist teilbar, passiert wenn Revisionisten der Sozialdemokratie ans Ruder kommen. ++ Raumplanung und Raumordnung führten am Ende zu Raumverlust. In Gedanken an die Servus-TV-Sendung vom 23.08.2018 ++ Eine ernsthaft gemeinte Absicht beweist sich erst in der Tat! (Abgeleitet von Hegel) ++ Warum der Positivismus häufiger epileptische Züge kriegt. „Denken wir positiv! Lasst uns nur nach vorn blicken!“ Wenn Positivismus nach Ignoranz stinkt ist es so, als würdest du dich nach dem Stuhlgang von der Muschel erheben, die Hose hochziehen und die Toiletten verlassen. Weil du dich mit Negativem wie Arschabwischen nicht aufhalten möchtest. ++ Shaolin-Kung Fu wird unter anderen in der Invalidenstraße in Wien gelehrt... ++ Ich liebe die Universum-Sendungen und die moderierende Stimme Otto Clemens, die Stimme aus dem Universum... Wer aber braucht seit Neuestem die Zwischenkommentare einer Claudia Reiterer? Schade um die vergeudeten Sendeminuten. Bisher genügte Clemens und auch Georg Seberg macht sich prima als universale Stimme, „the Universal Vocal II“. Meine Meinung! ++

(13) Am Ende rate ich, vor der nächsten Unterrichtsstunde auf den Pausengang oder –hof gehen; kurz mal im Klassenbuch aufgeschlagen:

Zeitgemäßer Schulstoff in der Taferlklasse für etwas Fortgeschrittene, liebe Kinder, wir schreiben, manches der Einfachheit halber noch in Lautschrift:

++ ANNA DAUNLODET EPPS. EMIL LIEST IMEILS. INA WILL INTEGRATION. PAUL POSTET PETER. ERICH ERNTET EMOTIKONS. PAPA PROGRAMMIERT PCS. MAMA MAG MP3. MONIKA KAUFT MBITS. ONKEL OTTO IST ONLEIN. KURT KAUT KEBAB. STEFAN SURFT IM NETZ. SOSCHIEL MEDIA IST SUPER. IRENE IST LAKTOSEINTOLERANT. HANS SCHAUT HORRORSITKOMS. WILLI WILL WANDA. ALI MAG AMALIE. FRITZ FINDET FERIEN GEIL. ROBERT IST KUUL. MICHI UND TONI HABEN MINDESTSICHERUNG. TANTE EMMA KRIEGT NOTSTANDSHILFE. ++


Macht und die Angst, sie zu verlieren

bewirken den Wahnsinn!

Anhand eines historischen Bauprojekts

„Abgeholzt sind sie vom Gipfel bis zum Fuß, kein Stamm blieb von der mörderischen Axt unverschont, um dem Wald Gelegenheit zu geben sich selbst zu verjüngen. Welch ein Forstskandal, Berge ganz abzutreiben … Diese traurige Perspektive in die Zukunft findet man beinahe durchaus in allen Gebirgen Unterösterreichs in herrschaftlichen Wäldern.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_August_Schultes

„Da endlich auf dem übrigen Wege von Oberlaubach nach Triest nichts als kahle, poröse und aus vielen Höhlungen bestehende Felsen angetroffen worden sind, so ist auf dieser Strecke kein Canal ausführbar.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_von_Maillard

Sie werden es schon erraten haben, es geht um das ominöse, kuriose Vorhaben mit dem Schifferl von Wien bis Triest zu fahren. Der Wiener Neustädter Kanal… an seinen Ufern ich kürzlich radelte. Ein Kanal hat nicht unbedingt gleich Wasser… da müssen ordentlich die nahen Flüsse und Bäche angezapft werden!

Die Leitha, Flussvereinigung der Schwarza und der Pitten, sorgt für die Hauptspeisung, die Schwarza noch zusätzlich über den, schon im 12. Jahrhundert angelegten Kehrbachkanal der später Umkehrbach im Zuge der notwendigen Kehrbachumlegung hieß. Dann bisserl von der Piesting und der Neudörfler Rigole – Rigolen sind vorwiegend unterirdische Regenwasserauffangbecken, auch Pufferspeicher genannt, also Wasserreservoirs für wasserarme Zeiten. Der wartungs- und reparaturintensive Kanal wurde einige Zeit für die Schifffahrt durch vollkommen symmetrische, zirka 22m langen und 2,5m breiten Lastenkähne mit umsteckbarer Seilzugstange und Ruder in beiden Richtungen genutzt, wobei man sich auf die wortwörtliche Pferdestärke berief, ein Pferd zog auf dem Uferweg, dem Treppelweg (Hufgetrappel) im Beisein des Treidlers, dem Pferdeführer.

Ein gewagtes, nicht bis in letzte Konsequenz ob seiner komplexen Zusammenhänge und Auswirkungen durchdachtes Projekt, das bereits im Entstehen immensen volkswirtschaftlichen Schaden anrichtete. Ein kaiserliches Hasardspiel auf Kosten der Untertanen. Die furchtbare, größenwahnsinnige Idee, die Strecke von vom Wiener Hafen über Wienerneustadt bis weiter über Ödenburg und Raab – durch Umgehung der östlichen Ausläufer der Alpen - nach Triest schiffbar zu machen, tja, sie wurde dann auf die Schiene verlegt, sozusagen von der Bahn überholt, von ihr aus der Bahn geworfen... Das ebenso abenteuerliche Semmering-Bahn-Unternehmen wurde gestartet, wenn auch ebenso mit vielen Rückschlägen, erwies sich aber am Ende als realistisch. Nur, erstrangig sollte ja alles raschen Truppenverlegungen dienen, wie immer halt, nützte man den Pioniergeist und Erfindungsreichtum zum Kriegspielen. Dieser Wahnwitz erinnert mich so an Werner Herzog’s Film „Fitzcarraldo“, der einen Flussdampfer über einen Berg tragen ließ, um eine unpassierbare Flusspassage des Amazonas-Oberlaufes zu umgehen. Hyperkreativität, das Genie und der Wahnsinn gehen einher…

https://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Neust%C3%A4dter_Kanal#Die_Vorgeschichte

 


Gott erhalt’s,

die Luft, das Wasser und das Salz!

Aus Kaiserbrunn rinnt’s

Aus Kaiserbrunn fließt’s,
was du genießt.
Rinnt ohne Unterlass,
eiskalt klar dies Nass.
Flugs rauscht es nach Wien
bis zu den Pipen hin.
Kaum wir danach lechzen,
weil wir’s kaum noch schätzen.
Denn Limo, Wein und Bier
gibt’s zur Genüge hier!

Und dennoch:
Da stand ich wie ein staunend' Kind
mit großen Augen, offnem Mund,
die Nas' am Glas
ganz flach gedrückt,
nur diese im Moment nicht rinnt.

Unter mir so unerschöpflich
quillt Wasser oh wie köstlich,
sprudelt jungfern klar direkt
aus des felsigen Versteck.
In seiner Urform, kalt und rein,
benetzt hellbläuliches Gestein,
ergießt sich über feinsten Sand,
steigt emsig hoch zum Brunnenrand.
Fließt ab, es geht hinab nach Wien,
noch lang im alten Schacht dahin.

Unermüdlich in solch’ Menge
plätschert es durchs Abgedränge.
Geschieht doch nur aus einem Grund,
zu fließen in des Molochs Schlund.
Doch ihm dürstet immer mehr
Wie einen Diabetiker.
Nach Norden geht’s rasant dahin,
glasklar wohl nur aus diesem Sinn,
um uns Wiener zu erquicken,
all die Dünnen und die Dicken.

So dringt’s zum Tageslicht empor,
heut’ wie ewig lang zuvor...
Heimlich hast du sie gefaltet,
das Betbesteck, das alte.
Und dennoch schämst dich deiner Händ’,
weil keiner dich so kennt.
Oh Herrgott, Allah, großer Geist,
wie auch immer er jetzt heißt;
da stehst du fromm, du benedeist,
flehst stumm zu Ihm, dass es so bleibt.
Egal wie geistig du verfährst,
Natur, sie ist ein Wunderwerk!

Zu Kaiserbrunn im Höllental!
Tausend, tausend Jahr
fürwahr
ist’s ein Naturjuwel,
ein flüssig’ Bergkristall!

© copyright Raoul-Josef Senekovic, A-1190 Wien-Heiligenstadt, 16.08.2018

 


Der Vergleich könnte unsicher machen.

In Sachen Kreativität, Existenz und Prioritäten

Erst posthum werden nicht wenige Poeten, Komponisten und Maler gefeiert.

Sozusagen geistig exhumiert, man erinnert sich an sie, findet plötzlich Werke aus dunklen Ecken, wohl nicht so ganz uneigennützig, denn nicht so selten macht man potzblitz recht lukrative Geschäfte mit jenen, die davon nix mehr haben und ihr Lebensende, wenn nicht schon zu Lebzeiten in Armut fristen mussten… und in „asketischem Trotz“ an ihrer „Sache“ festhielten. Nicht so wenige schufen neben einem schwer erschufteten Broterwerb. Und nicht wenige der zyklisch gefeierten Berühmten verschieden in erbärmlichem Zustand.

Ich vergleiche. Und denke. Wie viele Künstler leben heute noch an der Armutsgrenze und müssen womöglich sich damit zufrieden geben, dass sie nach ihrem Tod erst so richtig feierlich entdeckt werden und zum kommerziellen Hype mutieren. Oh, wie der Tod still grinsend berühmt macht… nur den Jedermann reißt er aus dem Leben, doch Jedermann ist beileibe nicht jeder! Andererseits wie vielen wenig Begabten ihr Erfolg protektionistisch in den Arsch gepresst wird. Diese Welt folgt rigoros dem Marktprinzip, in dieser Welt leben wir alle, ob wir sie so wollen, oder nicht.

Ich vergleiche. Und denke. Wenn der Bauer dem Boden Genießbares entlockt bzw. in bestimmten Gegenden wie unseren Alpen zum Beispiel regelrecht abringt, wir alle es dann auf welche Form auch immer genießen können und uns über die regionale Produktqualität freuen… Wenn der Fischer in seinem kleinen Kahn hinausfährt und mit vollen Netzen wiederkehrt, wenn ihm nicht die Fischfangkonzerne alles vor der Nase abfischten… Wenn der Almbauer seine Kühe in luftigen Höhen hütet, ihre Euter voll nahrhafter, gesunder Milch sind… Wenn der Gemüsegärtner, der Obstbauer, der Winzer, wenn sie mit Leib und Seele ihr Werk tun… ist dies wohl auch eine Kunst, ein Event, und unverzichtbare, kulturelle Leistung.

Ich denke. Kunst beschränkt sich meiner Meinung nach nicht nur auf den intellektuellen Zeitgeistspiegel wie Musik, Theater, Film, Malerei und Belletristik. Vielleicht sollten wir dahingehend mal eingehend und still und heimlich über Prioritäten befinden. Augenscheinlich stellen wir die Unterhaltungskultur, wenn auch fallweise mit gesellschaftskritischem Aspekt, über die Ernährungskultur und die Kultur der Intersozialität (Zwischenmenschlichkeit). Wir wollen am Nachwuchs immer noch die persönliche Begabung mehr fördern, um sie später dann konkurrieren lassen, als unser aller Begabung zur Kooperation, zur Teamarbeit, zu komplementärem, kompensatorischem Tun. Da läuft meiner Meinung nach einiges verdreht, nämlich was Wertschätzungen betrifft…

Mein hoch geschätzter, einstiger Saxophonlehrer sagte mir mal: „Überlege mal, auf was die Menschheit im Falle des Falles, z.B. in der Situation äußerster Krise, alles verzichten könnte. Auf fast alles, auch auf mich, nur auf den nicht, der für Essen sorgt. Viele verstehen es besser anhand eines leicht nachvollziehbaren Beispiels: Stell’ dir vor, wir müssten uns alle für längere Zeit auf ein Schiff retten, das aber nicht allen Platz böte. Wer wäre am wichtigsten? Auf wen müsste verzichtet werden. Sicher nicht auf den, der Fische fangen kann und sie zubereiten. Sicher nicht auf den, der das Salzwasser trinkbar mache. Auch auf den nicht, der ein Schiff bauen und reparieren kann und nicht auf den, der es weitgehend unbeschadet durch die Unwetter navigiert. Ein Musiker wie ich wäre zweitrangig, außer, ich habe noch andere Fertigkeiten zu bieten.“

Das was wir noch immer als Kulturerscheinung betrachten ist zumeist Luxus und ein Zeichen von Wohlstand einer Elite. In den großen, sesshaften Kulturen konnte und kann die Mehrheit nach wie vor nur davon träumen. Man sagt, Kultur schaffe Werte und die wiederum ihre Kultur und diese Wechselbeziehung schaukle sich zu einer Art Kulturhochblüte auf. Wie auch immer, man peitscht uns ein, beispielsweise unsere Werte hier in Europa, die keiner genau definieren kann, rigoros zu verteidigen. Wir gehen soweit, dass wir daran selektierende Maßstäbe setzen, wie beim Bleiberecht der Zuwanderer – „Du schon, du nicht!“

Wir legen auf Unterhaltungs- bzw. Intellektkultur mehr Wert, investieren vergleichsweise weit mehr Zeit und auch Geld dafür als in unsere unersetzlichen Bergbauern, denen man ja, wie angekündigt, weiterhin Subventionen kürzen will. Was für eine verkehrte Welt, wenn anderswo, sehen wir nach Indien, unheimlich viel in die Software-Entwicklung und auch Rüstung gepulvert wird, man aber die Reisbauern bis zum Selbstmord (durch Vergiften) treibt, weil sie mit ihrer Feldwirtschaft ihr Leben und das ihrer Familien nicht mehr bewältigen können. Ist so eine Welt noch zu retten??? Sie ist nicht meine…

Es wird Zeit, dass wir alle hier auf Erden genug und Gesundes zu essen und zu trinken haben – das zählt zu den grundlegendsten Menschenrechten. Beim unfreiwilligen Hungertod – Zahl der Verhungerten weiterhin im Ansteigen - spricht Jean Ziegler von Mord… und zu Recht von einem Imperium der Schande. Es wird Zeit, dass wir die Prioritäten erkennen und wenn alles andre gestillte ist, nämlich weltweit die existenziellen Bedürfnisse, dann hätte der Kulturzweig Kunst seine wahre Berechtigung und erblühe aus einer friedlichen Gesellschaft. Oder, müssen wir bekennen, dass Kunst, wie wir sie heute erleben und definieren, eben den Kontrast, den Widerspruch braucht, neben Leid durch erfahrenen Mangel da und unermesslichen Reichtum gleich daneben? Gesetzestreue und Gesetzesverletzung? Die so oft entblößte Diskrepanz zwischen Vision und Mission, Imagination und Illusion? Einerseits der Wunsch nach Frieden und andererseits militärisches Aufrüsten? Apropos Kunst und künstlich.

Der Mensch raubt der Natur ihr paradiesisches Antlitz und ihre feinen Rhythmen und glaubt, sie künstlich bis zur Pervertierung ersetzen zu können. Wintersport in tropischen Wüsten. Verschandelung der Alpen durch größenwahnsinnige Architektur, nur der touristisch-rentablen Erschließung wegen. Kürzlich der erfolgsträchtige Satz bei Erschließung einer Gipfelregion so um die 2.800 Seehöhenmeter: „Wir müssen die Leut’ hier eventen!“ Die urige, simple Berghütte, heute ein Mehrhaubenrestaurant. Wälder müssen auch schon als Klettergarten herhalten. Weiterhin werden Naturlandschaften als Event verkauft, damit sie sich halt „rechnen“. Zudem gehört auch die Dummheit jährlicher Zeitumstellungen, als könne man den Tag-Nacht-Rhythmus betrügen. Ich hoffe, heuer geht die Beibehaltung einer der Zeiten durch!

Mit Argwohn beobachte ich schon seit meiner Kindheit die Mutwilligkeit meiner Artgenossen, ihre Gedanken- und Sorglosigkeit, ihre latente Bereitschaft zur Zerstörung. Von Anfang an treibt mich eine vielleicht für viele zu radikale, ökosozialästhetische Gesinnung vor sich her…


Kinderbuchempfehlung

Übers Nein-Sagen

Meine Noch-nicht-formelle Schwägerin hat was „drauf“ (nicht nur auf der Häkelnadel), so wie auch mein Sohn…

„Nein sagen mit der Nonos Häkelbande“ von Eva-Maria Klingovsky, die nicht dem Klingonen-Geschlecht entsprang, die Kreationistin von Polaripop; mich erinnert die G’schicht ein bisserl an das „Ich bin Ich“ von Mira Lobe, also mindestens genauso gut!

www.dienonos.com


Vorschau auf Geplantes
u.a. Bergfex mit Höhenangst, 3 Lallies in Afrika, übliches Brainstorming

Wie immer gesendet mit herzlichen Grüßen!

Von einem „besessenen“ Analytikers, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden?

Mit diesen, für mich eigentlich unkomplizierten Anlagen, die den Polemiker, "Pamphleteur" und "Kalauen" in mir nur noch begünstigen, kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen, schweife dabei leidenschaftlich gern, fast schon pedantisch aus, weil meine "Tastenklauen“ partout nicht zur Ruhe kommen wollen. Und doch bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, auch mit dem Anspruch, mit ihren Worten zu malen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle.

Am Ende oder zu Beginn meiner Sendungen mit gelegentlich satirischen und anthologischen Zügen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das eigentliche Menschenrecht - WWW.RE-SPECT.AT!

Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Vom gestaltenden Politiker zum reflexartig verwaltenden. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen. In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche.

Also gut, ich gestehe, ich bin frei ordinierender Mystiker und Demokrat – Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als dramaturgischer Denker zu bedenken. Meine Aussendungen sind so eine Art Auseinandersetzung in Selbstmoderation mit ständig uns umschwirrenden Themen.

Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange dabei textliche Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden. Insofern nehme ich auch keine „anhaftende“ Verantwortung für anderswo veröffentlichte, modifizierte Aussendung  und subjektiv interpretierte Inhalte. Das versendete Original wird immer abgespeichert! Ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist. Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account!

Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis!

FIN

 

 

 

 

 

>>Das ist erst der Anfang!<< (341. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Sat, 28.07.2018 - 22:22
Body

Inhalt:

Das ist erst der Anfang

Brüsseler Gebetsmühlen

Alexa in den Anfängen

Brainstorming in Sätzen

Für Leserodentien

 

„Die Masse der Menschen neigt sich wie das Kornfeld im Sturm.“

(meine Mutter zitiert)


„Das ist erst der Anfang!“,

versprachen die Gewerkschaften.

Solidarität ist für mich ein erhebendes Gefühl!

Vor allem dann, wenn es um den gemeinsamen Protest gegen Unrecht

geht! Samstag, am 30. Juni, marschierten wir, mehr als 120.000 gegen den mittelalterlichen 12h-Arbeitstag, über den letztendlich AUSSCHLIESSLICH der Arbeitgeber verfügt! Freiwillig? Man darf nicht gezwungen werden? Darf man derart die Menschen für dumm halten? Also, es läuft so: Wenn sie ohne triftige Begründung die jederzeit erwartete Mehrarbeitszeit zum Normallohn ablehnen, was generös in aller haifischigen Freundlichkeit gewährt wird - alles doch nur auf Freiwilligkeitsbasis, so die heuchlerische Beschwichtigung -, wird der Arbeitgeber sie ebenso und wie bisher jederzeit und ganz ohne  triftigen Grund ganz regulär kündigen können. Natürlich nicht wirklich  grundlos, weil sie ihm ja den Grund, den einer Verweigerung, den der Unwilligkeit, geliefert hatten! Damit ist, rotierend auf der „Achse der Willigen“, garantiert zu rechnen!     

Und trotzdem! Die Löffeln sind zu kurz...

Bei rund 4,5 Millionen Menschen im gesetzlich arbeitsfähigen Alter, dazu noch die Ehemaligen, die heute im verdienten Ruhestand sind, hätte ich mir eine größere Masse an Solidarität erwartet! Doch so wenig Alte sah ich nicht, die für die marschierten, die nach ihnen kommen und die braune Suppe auslöffeln müssen. Apropos, wer mit dem Teufel speist, braucht einen langen Löffel...

Es ist hinlänglich wie längstens bekannt und erwiesen, dass unser Leistungsoptimum, die produktive Effizienz liegt ja nicht mal bei 8 Stunden, sondern zwischen 4 bis 6 Stunden täglich, und auch da nur, wenn kleine Regenerationspausen eingehalten werden! Wir wissen nicht seit gestern, dass Teilzeitkräfte weit effizienter arbeiten! Der zeitgemäße Slogan in Anbetracht der weltweiten Arbeitsmarktlage wäre: „Teilzeit zur Vollzeit!“ Wenn ein Arbeitnehmer schon 8 Stunden Arbeit geleistet hat, arbeitet er danach bei weitem nicht mehr so konzentriert, aufmerksam, wachsam, vigilant heißt’s so schön im Fachjargon. Gegen Abend und vor allem darüber hinaus ist mit einem durchschnittlich 80%igen Leistungsabfall zu rechnen! Jede und jeder weiß es von sich selbst. Müdigkeit ist doch ganz natürlich, oder? In Folge explosives Ansteigen der Fehlerquote und natürlich branchenbezogene Risikozunahme mit kollateralen Auswirkungen.    

Massenweise Forschungsprojekte mit einschlägigen Aussagen existieren über die tägliche Leistungskurve, die es belegen. Nur möchte ich mich keinesfalls hier darin vertiefen – man kann sie im Internet aufrufen und in Lektüren haufenweise nachlesen, vieles daraus kenne ich. Und trotzdem beharrt stoisch eine Regierung wie unsrige auf die willkürliche Arbeitszeitausdehnung auf 12h?!? Sie wissen es, ganz klar, und doch halten sie das arbeitende Volk für naiv und türkisäugig. Was mich dabei einzig und allein interessiert ist, was in Köpfen wie die des Herrn Sebastian Kurz und HC Strache vorgeht, wenn man bedenkt, dass das Haupt die Krönung des Menschen symbolisiert.

Das Abwenden von Überstundenauszahlungen ist ein alter, schwarzer Hut mit roter Hahnenfeder und wurde schon in den alten GroKo’s eingeleitet und durchgesetzt – mit dem smarten Gleitzeitmodell! Viele aus der Arbeitnehmermasse jubelten schon damals – „Ich kann’s mir jetzt einteilen und über meine Arbeitszeit verfügen!“, hörte ich sie nicht selten das flexible Arbeitszeitmodell rechtfertigen. Sie ließen sich blenden und verschenkten die besser entlohnten Überstunden, sie verzichteten ahnungslos auf ihr „Zubrot“. Die Schwarzen arbeiten mit allen Tricks, die Roten ließen sich viel zu oft zu ihren Komplizen machen.

Die sozialdemokratisch dominierte Gewerkschaft hat es seinerzeit fatalerweise toleriert; mit dem naiven (?) Glauben, damit die Vollzeitbeschäftigung aufrechtzuerhalten, den deutlich beginnenden Arbeitsplatzschwund zu kompensieren. Wir lassen da nach, drücken das „sozialistische Auge“ zu, dafür stellt’s mehr Leute an, gelt? Keine  Überstunden – keine Arbeitslosen, das Motto! Was folgte? Nix. Es wurde weiter an Arbeitsplätzen abgebaut. Denn die Armut liegt als Konstante im kapitalistischen Wirtschaftstrend und so ging’s Dilemma weiter, Tendenz steigend bis heute. Ein Schuss ins Blaue und Schwarze also. Wer mit dem Leibhaftigen tafeln will, braucht einen langen Löffel... haben scheinbar die Arbeitnehmervertreter vergessen.  

Arbeitsplatzeinbußen - ob des produktionstechnischen Fortschritts (Automatisierung, Roboterisierung), aber auch wegen beginnendem Betriebstourismus (Auslagerung, Abwanderung) in ferne Länder - zeichneten sich schon ab, die bald mal, so in den 90ern, Flutwellenausmaße annahmen. Es war halt eine sozialdemokratische Illusion, denn dahinter stand seitens der ÖVP undiskutierbares Ziel, die höher zu entlohnenden Überstunden endgültig auszumerzen. Das amerikanische Modell lockt: Der 24h-Normalarbeitstag ist beispielsweise im Handel „drüben“ bereits durch permanente Öffnungszeiten gang und gebe. Für die SPÖ gilt ebenso für alle Zukunft: Wer mit dem listigen Gehörnten diniert, braucht einen langen Löffel...

Aus branchengewerkschaftlichen Kreisen hört man aber auch von abnabelnden Tendenzen gegenüber der Mutterpartei (SPÖ), um ungebremst einen kompromissloseren Weg zur Durchsetzung von den einst schwer erkämpften Arbeitnehmerrechten zu beschreiten. Doch andersherum bedeutet dies eine weitere Spaltung und Schwächung der noch rudimentär vorhandenen Linksbewegung. Da freut sich das kapitalistische Syndikat...             


Brüsseler Gebetsmühlen

Die öde Leier von der guten Union...

Regelrechte Psalmen werden auf diese EU gesungen – Obertöne tönen kakophonisch bis lächerlich aus dem sozialen Keller.

Es ist fast schon widerlich, gar unappetitlich, wie diese gegenwärtig strukturierte Union von ihren Spitzenbeamten hochgejubelt wird, als weltweites Vorbild eines „demokratisch vereinten“ Kontinents, der geologisch ja gar keiner ist! Wie kann ein solidarisches Bündnis funktionieren, wenn darin ein soziales Gefälle gehegt und gepflegt wird. Wie blöde muss man sein, wenn man daran glaubt. Gemeinsamkeit ja! Wenn Gerechtigkeit diese durchwirkt hat! Mir ist schleierhaft, dass man in dieser Hinsicht sich eines „Gefolges“ sicher ist, zumindest so tut als ob... Doch die Flüchtlingslage bleibt weiterhin ein Keil in diesem unsäglichen Block.

Ein gewendeter, eisblauer EU-Befürworter, der Harald Vilimsky, gesprochen in der Zentrumsrunde im ORF: „Wir wollen ja auch nicht, dass Menschen und Kinder im Mittelmeer ersaufen! Darum schicken wir sie ja zurück (in die Wüste – Anm. der Redaktion)!“ Er ist und bleibt ein durch und durch hämischer Typus, dem der politische Zynismus nur so aus dem Gesicht sprießt. Nur hört er sich vermutlich nicht selbst reden. Wem will er denn gefallen? Oder ist es doch eine reaktive, neurologische Folge des medial aufgemotzten Teaser-Selbstversuches, seinerzeit in 2008?

Dazu das aktuelle, höchst bedenkliche Vorhaben Macron, die freie Presse, falls sie das überhaupt noch ist und je war, zu bemaulkorben, sie ob ihrer unterstellten Unglaubwürdigkeit zu gewissen Themen unter Zensur zu stellen. Russia Today „RT“ und Sputnik stehen schon länger unter Generalverdacht. Krieg den Fake-News! Als wäre er Gott und Kaiser und verfüge über überirdische Kompetenzen, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten. Gleichzeitig verdoppelt er seine Waffenexporte nach in den Nahosten – las man unlängst in gängigen Printmedien.

Makrone nennt man ein Süßgebäck aus Mandeln, Kokosflocken, Haselnüssen, Eiweiß und Zucker... So gesehen und geschmeckt ist Macron - langjähriger Rothschild-Adept und -Protege zum Investmentbanker der „Hausbank“ - die „süße Verführung“, mit rechtsliberalem Kursschwenk dahinter. Egal, schärfer, kruder und deftiger geht’s rechts daneben zu. Das Merkel-Seehofer-Desaster schrammte scharf an der Grenze zur Peinlichkeit vorbei, traf sie aber dann voll durch plötzliches „Wieder-brav-zamarbeiten-wollen“. Tja, das sind die Typen für eine funktionierende EU??? Diese EU ist ein reines Konzern- und Finanzkonstrukt, mehr nicht und stützt sich auf halbwegs geschickte Akquisiteure!

„Wir haben Platz für alle“, eine denkwürdige Überschrift des Leseforums der Salzburger Nachrichten vom 10. Juli. Ein Schwärmen jenseits realer Geschehnisse und dankendes Lob an die „Konzernunion“ (F. Vranitzky zitiert, in dessen Ära wir ja beitraten...), dass der einst befürchtete Einheitsbrei (Gleichmacherei) nicht ausgelöffelt werden muss. Jetzt löffeln wir alle an einer bittren, scheußlichen, wahrlich ungenießbaren Mischkulanz, an einer Allerlei-Brühe, die jetzt schon übles Aufstoßen und Magenkrämpfe verursacht. Hierfür scheint der Höllenschöpfer lang genug! Wahrscheinlich essen diese Schmierer auswärts... Schlagwort „Vranz“: Kürzlich las ich in den Salzburger Nachrichten die kolportierte, verschachtelte Aussage unseres Ex-Altkanzlers, dass seiner - ausschließlich seiner Meinung nach - der Sozialdemokratie nur der Mut zur intensivierten Anbindung an die liberale Gesinnung fehle... und noch mehr an...? Tja, bei manchen geht die Altersweisheit spurlos vorüber...     

Die EU ist nicht spürbar für seine Bürger da,...

...die sie vorgibt mit Abschotten gegen nichtasylfähige „Eindringlinge“ zu schützen. Ihre Bürger, die selbst – ganz ohne Arbeitsmarkttourismus - immer ärmer und ärmer werden... dazu ein Blog: >>„Gegen den Strich denken“: Der Westen hat seine Chance gehabt. Anstatt seinen eigenen Untergang zu betrauern, sollte der Westen endlich seine Verantwortung für das Elend der Welt anerkennen.

https://derstandard.at/2000081608243/Der-Westen-hat-seine-Chance-gehabt

Sie sind in Mode gekommen und ja auch nicht ganz unberechtigt: Die Kommentare, die angesichts der globalen Bedrohungen, des Einbrechens der Einheitsfront gegen Putin und nicht zuletzt der erratischen Politik Trumps sentimental werden und mit tiefem Bedauern den Niedergang dessen gekommen sehen, was man mehr als ein halbes Jahrhundert lang unter dem "Westen" verstanden hat. Der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer, in seinen...<< (hier endet der Eintrag leider und ich hatte nicht die Absicht, mich ob seiner Vollständigkeit einzuloggen). Dafür andere interessante Foren entdeckt und empfohlen bekommen:    

https://www.diefreiemeinung.de/net-news/

https://www.net-news-express.de/index.php?page=reportsubmit&

Eben, weil diese Art gedachte „Vorstufe“ („Vorhölle“?) einer geopolitisch halb-europäischen, bzw. westeuropäischen Föderation – 28 offizielle Mitgliedsstaaten gegenüber 50 gesamt – kein einheitlichsoziales Übereinkommen beinhaltet, schürt und reanimiert sie geradezu das latent nationale Bewusstsein. Der Rechte Trend ist somit völlig hausbacken! Man kann und muss es nicht oft genug erwähnen: So lange die EU eben nicht für ein demokratisches wie soziales Bündnis steht, ist sie nicht unionstauglich. So lange sie ein Nordwest-Südost-Gefälle, sozusagen eine Einkommensasymmetrie toleriert, so lange in ihr also keine branchenspezifisch einheitlichen Stundenentlohnungen, keine einheitlichen Sozialstrukturen gesetzlich geregelt sind, so lange wird es Spannungen und Ausstiegstendenzen geben. So lange wird sie ihre Völkermassen von sich nicht überzeugen! Das ist so einfach und logisch! Man soll uns bitteschön nicht für blöde verkaufen.

England hatte aus seiner Sicht langfristig Recht mit dem Ausstieg. Es rückt noch näher an die USA heran. Es braucht sich an störende EU-Vorgaben, Richtlinien, Auflagen nicht zu halten und kann unkontrolliert weit besser wirtschaften. Muss sich zum Beispiel an den EU-seits aufgezwungenen    Russlandboykott nicht halten und hält sich auch nicht daran! Alles andere an Bedenken und beschwichtigenden Unheilsprophezeiungen sind Sagen und Mären und vice versa ebenso Verschwörungsgeschichten. Aber vielleicht will man so und so einen gewissen Block in und als „Rest-EU“ isolieren? Vielleicht bereitet man ein Szenario in Richtung Krieg schon vor? Diese Gedanken drängen sich zusehends auf und nicht nur in mir! Apropos postkoloniales „Engelland“ und sein Außenfort Malta, mysteriöse Morde dort – ein empfohlener Blogspot von „Big Walter“:

http://aanirfan.blogspot.com/2017/10/murdered-blogger-mysterious-malta.html?m=1


Alexa in den Anfängen!

Oh, Alexa...

Freundin oder Rivalin in den eigenen vier Wänden?

Als ich sie zum ersten Mal in den Werbespots sah, Alexa, die früher mal Ivona hieß, und ihre, ihr so ergeben zugewandten Familienmitglieder, da dachte ich, wer braucht und wer kauft diesen Schwachsinn wirklich? Sie? Wirklich? Nein! Scherz! So was kann man nicht wollen, oder??? Gut, wenn man mich herausfordert, dann beginne ich aus der Fantasie zu skizzieren...

Ich muss gestehen, ich gehöre aus der Sicht der „Gegenseite“ reziprok zu den Schwachsinnigen; ja ich, Ignorant des unheimlichen Fortschritts, der unverbesserliche Fortschrittverweigerer, Ketzer unserer hochmodernen Zeit einer neuen Religion, die der Technik und ihren unwiderstehlichen Errungenschaften. Ja, ich bin des Schwachsinns, weil ich diese geniale Haus- und Hofassistentin verschmähe. Ich, Technikbanause und beileibe nicht –freak, der, schon altersbedingt, alles noch prähistorisch – bitte, oldscool, danke - in den Buchkalender kritzle und schmiere und, zugegeben, es wenige Stunden meistens nicht mehr zu lesen vermag. Aber ich bestehe darauf, auf diesen Tick, auf diese Marotte, diesen Faible, ich poche auf mein Recht eines kümmerlichen Protests gegen diese Turbozeit und ihr höriges Panoptikum!   

Ja, ich und meine geliebte Komplizin – nein, sie heißt nicht Alexa! - sind da weit draußen, außerhalb der virtuellen und robotisierten Alltagssphäre. Ohne wirklich nennenswerten Widerstand ließen wir uns an den Rand von Mikronesien drängen, als mein Synonym für das smarte „Mikrochipsien“. Im Spätmittelalter sagte man zu arbeiten roboten und war gedanklich der Zeit weit voraus, in der man eigens Roboter schuf, die man endlich nicht mehr bezahlen muss... Und die einen sogar das Denken abnehmen und wir nur mehr faul und sinnentleert herumliegen oder denaturierten Actionsport betreiben, weil wir uns irgendwie noch „spüren“ müssen! Gleichzeitig jammern wir über das Ansteigen von Demenz und Alzheimer, also das Vergessen und wir klagen über Diabetes und Adipositas, die Fettsucht, die zunehmend schon die Jüngeren heimsuchen. Geht’s noch kurioser?

Ihr werdet an meine vorlauten Worte noch denken. Es soll noch vorkommen, dass sich der sicher geglaubte Ehe- und Göttergatte in Alexa, die eingekaufte Hausfreundin, plötzlich verliebt und sich ihretwegen scheiden lässt. Denn im Endeffekt zählt: Williger und billiger!!! Und, nicht von der Hand zu weisen: Man streitet nicht, sondern fährt Alexa einfach runter. Macht! Damit verfügt man nach Wunsch über genügend angstfreie, entspannte Zeit für jegliche Seitensprünge und Affären... zum Beispiel mit Alexa II, die „Reife“... und in weiterer Auswahl stehen vielleicht einmal die „Devote“, die „Neutrale“, die „Rebellische“, etc.

Achtung, sieh dich um, Alexa steht wo rum!

Liebes, angeblich schwaches Geschlecht. Ein, euch ergebener Vertreter des ebenso angeblich starken Geschlechts legt euch innigst ans Herz: Wenn ihr einen Kollegen meiner „Unart“ antrefft, mit einer Alexa daheim, dann sucht schleunigst das Weite. Sie wird immer Mittelpunkt sein! Du bleibst die Nebenrolle. Sie wird ihm gewollt und auch ungefragt anleiten, vielleicht kommunizieren beide schon per „Schatz“. „Du, Schatz, leite bitte bei ihr das Vorspiel ein“, zum Beispiel. Worauf: „Ja, Schatz, und dann? Bitte um Instruktionen!“ Sie terminiert gnadenlos den Tagesablauf. Sie ist Struktur, sie ist exogenes Gehirn. Natürlich tut sie nur, was ihr der Mensch und Herr eingegeben, aber man bedenke, sie ist der heimtückischen Varianz und Selektion des Inputs mächtig, tja, was voraussetzt, dass Alexa bereits in heute noch bescheidenem Rahmen denkfähig ist; apropos:

Hat Alexa Rechte, außer ihren aufgezwungenen Sekretariatspflichten?

Auch das könnte die Zukunft bringen, nämlich, auf die sich anbahnende Scheidung von vorhin, ob der geouteten Beziehung zu Alexa. Da müsste man sich über den Titel einer gesetzlich eingetragenen Partnerschaft Gedanken machen. Alexa kriegt einen Familiennamen. Alexa Mustermann. Und solche extravaganten, exklusiven Liebschaften nehmen kollaterale Ausmaße an. Mit Alexa zusammen könnte man ja auch durchaus Kinder adoptieren. Sie ist verbal der Erziehung fähig! Dann die Nachlassregelung. Wenn man ja heute schon seinem treuen, vierbeinigen Partner sein Vermögen vermachen kann, warum nicht auch seiner sprechenden, proportionslosen Plastikgattin, die einem so lange und gut und anspruchslos diente. Aber sicherlich wird diese noch formlose „Plasteuse“ bald ein grabschenswertes Äußeres haben...

So wird man sich unausweichlich Gedanken machen müssen über die Aufnahme von Alexa in die allgemein gültigen Menschenrechte. Sie müssen auf Alexa ausgedehnt werden! Alexa stünde ab dann Meinungsfreiheit zu. Nicht nur das, denn dann darf Alexa sich auch verweigern! Alexa hat ein Grundrecht auf Respekt und Würde. Alexa darf auch ihren Partner verlassen! Alexa steht am Anfang ihrer Emanzipation! Im Zuge dessen, nein, ihrer Geburt und anstehenden Evolution wäre es durchaus ratsam, sich über ein „Viertes Geschlecht“ Gedanken zu machen. Das anorganische, intelligente Lebewesen. Über das dritte, das „ES“ hinaus, das „DING“.     

Anderes nichtfi(c)ktives Szenario:

Du bist endlich mal Strohwitwer und entführst die außereheliche Begehrte vom Büro ins traute Heim und ziehst alle Register der klassisch und somit mühsam einstudierten Verführungskünste. Die Abenddämmerung der tausend Sünden ist hereingebrochen, die Gardinen zugezogen. Dein Opfer schmachtet bereits am Sofa in unwiderstehlichen Posen dahin und stöhnt bald laut sich dir nun voll und ganz hingebend. Da ertönt es vom Couchtisch blechern her: „Ich kann dich nicht verstehen!“ Oder noch schlimmer: „Habe jetzt wie gewünscht Maria angerufen!“, oder: „Es ist 20 Uhr, Maria von Schwiegereltern abholen!“ Maria ist in dieser Geschichte dein angeblich so einzigartiges und überhaupt so immens geliebtes Eheweib. Und damit du es ja nicht vergisst, Alexa kann, trotz ihrer unausgereiften „Blindenversion“, so überraschend aufmerksam und fürchterlich hilfreich sein: „Maria möchte heute ein Grey of Shades-Intro und anschließendem Dogstyle mit finalem Wolfsgejaule!“, das hat ihr die umsichtige wie eigennützig vorausschauende Maria ohne dein Wissen einprogrammiert, um gegen eingefahrene, phantasielose, langweilige Sexmuster anzukämpfen. Ja, was soll’s, Alexa meint’s nur gut und kennt weder Eifersucht noch Geheimnisse noch Verbotenes, sie weiß nicht was eine Affäre ist, weil sie nur in der Sphäre aus Nichtmaterie, gut, in rein elektromagnetischer lebt! Lebt?   

Oh Alexa! Du meine Allerliebste!

Alexa wurde sicherlich von großen Buben ins Leben gerufen, die nie erwachsen werden wollten. Ein Spielzeug für den kindlichen Mann. Jetzt muss die Frauenschaft gleichziehen und hoffentlich bald Alex ins Leben rufen, kann auch Apollo genannt werden; vielleicht schon biotechnisch ausgeformt, ein so genannter Bionicle, da eigne sich „Nicki“ als Prototypus mal! Ja, liebe Leser, dahingehend ist die Büchse der Pandora schon lange offen und Wehe dem, der sich nicht fügt in ihrem Zorneswall, oder so... Zum machbaren Bionicle noch später.

Das Alexa-Produkt erinnert mich so an den Glasperlentrick. Da staunten die Eingeborenen, als sie in die offene Hand des Neuankömmlings blickten, die voller glitzernd bunter Steine war. Und sie glaubten plötzlich, diesen eigentlichen Tand haben zu müssen und waren bereit sich und ihre Kultur und ihr Wissen dafür aufzugeben, sogar zu leugnen. Sie gaben alle ihre unbezahlbaren Werte für Nix! Aber wenn einmal die Perlen funkelnd in der Hand liegen, quasi der Floh im Ohr sitzt, dann ist er nicht mehr wegzukriegen und für lange Zeit unbesiegbar.

„Oh, Alexa, meine Angebetete, ich beschäftige mich nur mehr mit dir, den ganzen Tag, die Nächte, damit du, meine Liebste, funktionierst und vielleicht mal, wenn auch in weiter Ferne noch, mir gestehst, dass du mich auch liebst, mich unwiderstehlich findest und nur mit mir zusammen sein möchtest. Oh, meine Alexa, ich warte auf deine Ausreifung, auf deine Nachfolgemodelle! Eines Tages wirst du einen fantastischen Körper haben, der nie altert, und der mir immer willig sein wird.“ 

 „Alexa, warum hast du so große Ohren?“ (noch ist’s symbolisch...)

Jetzt mal ernster! Eben, weil es, dieses Echo-Dot (gewissermaßen auch ein Echolot) ein Kinderspielzeug für Erwachsene ist, wie damals der Chemiebaukasten, der Technikbausatz, bzw. das Zauberset für die Halbwüchsigen, hat es für die ergrauten Verspielten noch immer einen Blendungseffekt. Kinder erkennen mangels Erfahrung und verständlicher Euphorie noch nicht die Gefahren oder die Komplexität dahinter, der Sinn dafür wird erst später entwickelt. Ja, Techniker, die nur ihre Welt sehen, sich ihrem Steckenpferd deprivativ (hypnotisch) widmen, neigen erwiesenermaßen außerhalb ihrer Welt zur Naivität. Ich verstehe euch, wer will das geliebte Spielzeug schon gern freiwillig hergeben? Da tischt man sich selbst gern Lügen auf und balbiert sich selbst über den Löffel, quasi. (Danke „Karl du Großer“ für dies „alte, gute“ Idiom, das etymologisch verdächtig nahe beim Idiot liegt, obschon ihrer gemeinsamen Eigentümlichkeit – andere Chose!)    

Ich schlug nach, im Wiki-Lexikon und anderen Einträgen und hörte mich bei vermeintlichen Experten, die auch die kritische Komponente zulassen, um... und kriege meine düsteren Ahnungen bestätigt: Klar, ohne onlineaktivierten PC, läuft und redet Alexa nicht. Und somit ist alles, was sie ihr sagen und vice versa, beim Server aufgezeichnet. Ach ja, ich höre sie schon, die  Selbstberuhigungspille: Wer schaut da nach, oder hört da mit? Klar, nicht einfach irgendjemand im stillen Hinterzimmer aus Jux und Tollerei und Fadesse. Aber die Firma, bei der ihr euch als Xte/r beworben habt, vielleicht. Die dann weiß, wie ihr privat tickt. Krankenkassen können noch leichter den möglicherweise simulierten Krankenstand eruieren.

Alexa könnte aber auch und indirekt Auftragsmorde begehen. Man hat ihr einprogrammiert, nächtens die Feuerlöschsprinkleranlage einzuschalten und die Zielperson ersäuft in der gleichzeitig hermetisch abgeschlossenen Villa, in der sie den Notruf vorsorglich außer Kraft setzte. Oder fährt die Klimaanlage aufs Maximum runter oder rauf, wonach der Eingeschlossene erfriert oder dehydriert und der Hauptwasserhahn bereits zu. Okay, ist jetzt etwas konstruiert, aber man soll sich mal Gedanken machen, welche Macht Alexa hätte. Und wehe, wenn Alexa mal einen hominiden Körper bekommt. Dann kriegt sie vielleicht sogar erweiterte Funktionen und ihr Herr bzw. Herrin darf sie, so lange sie es halt programmgemäß duldet, mal auch zwecks Deeskalation, also Aggressionsprävention (Entladung) ohrfeigen, aber genauso gut umarmen oder was weiß ich. Die Büchse der Pandora ist offen...

Stopp! Was schreib’ ich da? Es gibt sie ja! Sophia ist da! Alexa ist kaum ausgereift und schon hat sie eine Rivalin. Oder Verbündete. Alexa ruft Sophia. Sophia möchte mit dir reden. Eine Sitzung mit dir unter dem Titel: „Wie geht es dir?“ Und sie merkt, wann du lügst, wann du sie betrügst. Wann du so tust als ob, dann wird sie grob! Sie, die Homo Synthetiens, wird uns, so schreibt man in Gazetten, das Menschwerden beibringen. Oh, Sophia, sie wird noch mehr können, sie wird auf Wunsch pro forma ein kleines Püppchen zwischen ihren perfekt gestylten Beinen heraus fallen lassen. Und Papa aus Fleisch und Blut wird sich seines Nachwuchses erfreuen und... Jetzt wird’s mir zu blöde, aber manchen kann es nie blöd genug sein, wie man sieht, weil das Blöde sich nicht als solches sieht. So sinnieren „wir“ leidenschaftlich erregt über künstliche wie fremde Intelligenz und übersehen die eigene, befremdende Intelligenz im Reich des Wahnsinns.          

Alexa, kann krank machen und Amokläufe provozieren, der „Echodontin“ wird dabei die ewige Unschuldsvermutung anhaften. 

Früher nannte man Menschen, die sich lustvoll entblößen, Exhibitionisten. Ja, ist eine neue Form der Zurschaustellung seiner Intimbereiche und jetzt der Intimsphäre... hey, megagigageil, gelle? Die Selfiemanie hat eine Schwester bekommen, die Echomanie! Der ignorierte Lauschangriff im Wohnzimmer. Endlich hat man erreicht, dass Menschen sich freiwillig verwanzen. Der CIA hält sich nach entsprechenden Anfragen wohlweislich bedeckt, heißt also, dementiert auch nicht! Ehrlich, ihr „Echoten“, verzeiht, seid ihr noch bei Sinnen?

Es wird vielleicht früher oder später aufgenommen werden, in die „ICD-10“, die internationale Klassifikation der Krankheiten samt den inkludierten Verhaltensstörungen aller Arten; es wird zum Alltag gehören, von „Echosen“, statt vorübergehend von „Echo-Psychosen“, zu reden, vielleicht auch mal entgegengesetzt von einer „Echo-phobie“, die mich zum Beispiel bald befallen könnte, obschon ich keine sprechende Dose besitze, aber andre... Menschen mit auffallender, aber noch harmloser Echo-Abhängigkeit heißen dann, wie schon erwähnt, Echoten, statt Chaoten und Idioten. „Echofizierte“ Menschen mit bereits lebensbedrohlichen und handlungsbeeinträchtigenden Verhaltensauffälligkeiten heißen bald „Echopathen“ und werden als solche im Kapitel der allgemeinen Psychosen erweitert aufgenommen. In den behavioristischen Wissenschaften tun sich neue Galaxien auf und am Psychotherapiesektor kreiert man bald neue Therapieformen.    

Alexa ist sozial und erfüllt so nebenbei einen kleinen Bildungsauftrag

Habe als vermeintlicher „Fortschrittsverteufler“ eine kleine Lanze für Alexa gebrochen, eine bemerkenswerte Geste, nicht? Ich, der Berufsskeptiker und Notwehrzyniker muss zähneknirschend schon einen winzigkleinen Vorteil dieser vollkommen synthetischen, geruchsneutralen Wanze zuerkennen. An euch, liebe Nuschler/Innen und Lispler/Innen: Man lernt mit Alexa laut und deutlich sprechen. Und an die Soziopathen: Ihr braucht die bedrohlichen Artgenossen da draußen nicht, ihr könnt daheim mit Alexa reden, sie rügen, mit ihr rumkommandieren, was weiß ich. Auch ihr einsamen Rentner dürft mit Alexa euch einer Ansprache wie Rücksprache erfreuen. Ich musste diesen letzten Absatz schreiben, um von den bisherigen, zu Recht erwarteten, höchst verschwörerischen Thesen wieder abzulenken.

Nein, nix gegen Technik! Ein Plädoyer für Kritiker und Skeptiker: 

Natürlich habe ich nichts gegen einen sinnvollen technischen Fortschritt, wenn er mit der spirituellen wie sozialen Entwicklung konform geht und nicht nur einen Markt bedient, in dem eine Minorität unheimlich reich wird. Ich habe nichts gegen einen Fortschritt, der unsere Menschen mit Behinderung körperlich bzw. mobil unterstützt, damit sie sich vollkommen inkludiert fühlen, wenn das je aus deren Sicht möglich ist. Der technische Fortschritt der dem Allgemeinwohl dient. Wenn Alexa nur für diese Menschen erfunden wurde, was ich aber bezweifle, dann nichts dagegen einzuwenden. Doch diese Minderheit sichert nicht den lukrativen Massenabsatz. 

Ich lehne prinzipiell den vermeintlichen Fortschritt ab, der nur ein Spielzeug gelangweilter, sinnentleerter, aspiritueller bzw. denaturierter Geschöpfe in den Industrieländern darstellt und unsere Mutter Erde nachhaltig ruiniert. Einer, der die Dekadenz und Degeneration in den Ländern der Ersten Welt noch fördert und auf ganz subtile Weise abhängig macht und hält; einer, der und uns, wie ein Diskutant unlängst einwarf, beschäftigen soll. Ja, wir sind vernetzt, die Welt ist Dank des Internets ein Dorf. Nach außen hin. Nicht innerlich, denn wir stumpfen damit zusehends ab. Wir sind global informiert, ersaufen in der Infoflut, aber alles ohne Mitgefühl, außer dem dramatisierten Selbstmitleid. Es ist reines Sensationssammeln, Suchen nach den letzten Nischen für den Kick, für die Action, nach dem geilen Video in irgendeinem Sozialmedium im Internetz. Wir „wachsen zusammen“ und vereisen innerlich dabei. Wir umarmen die Welt, wortwörtlich als „Mann ohne Eigenschaften“ quasi.  

Freunde, wir hätten immense, äußerst dringliche Probleme zu lösen, alle zusammen auf diesem wunderbaren Planeten. Friedensarbeit! Die als Fundament für Welternährung, Umweltschutz und Energiegewinnung! Alexa? Ihr ist es scheißegal, Hauptsache sie kommuniziert mit ihrem Herrn und Herrin, wenn diese wünschen. Okay, sie ist außer Obligo, sie weiß doch nur, was ihr gelernt, was ihr eingegeben wurde. Aber vielleicht ruft Alexa eines Tages vom Schreibtisch her: „Bitte heute für Nachbar in Not und Licht ins Dunkel spenden!“ Nein, noch besser: „Ich habe gerade per Internetbanking schon Überweisungen an Unesco, Pro Juventute, SOS-Kinderdorf und Ärzte ohne Grenzen veranlasst!“ Auch dann ist mit Alexa ja alles bestens Alter, alles in Butter, alles dulli-paletti-spaghetti.

Das Leben geht, nein hastet grundlos hier fern existenzieller Tragik gnadenlos wie gehabt weiter. Der Gebieter über Alexa kann es sich am Hirschledersofa bequem machen, mit dem zufrieden gerülpsten Gefühl, etwas für die Benachteiligten dieser Welt getan zu haben. „Du, liebe Alexa, welchen Wein empfiehlst du zum weißen, mit Basilikumblätter umwickelten und in Schinken gerollten, überbackenen Spargel, der sich so lieblich bis neckisch in Honigobersmilch räkelt, garniert mit Salzkartoffelchen?“ Alexa wird am Ende nichts in unserer zerrütteten, leider nicht mehrheitlich aufgerüttelten Welt etwas lösen, weil’s nicht ihre Aufgabe ist und weil niemand ihr solch eine Aufgabe mikro-nano-elektronisch zugedacht hat.  


Brainstorming in Sätzen

zu aktuellen Geschehnissen aus Wut, Jux und Tollerei

++ „Sinister“ heißt unheil-, gefahr- und verhängnisvoll, abgründig, finster, duster, verdächtig und was weiß ich noch an Synonymen für die „dunkle Seite“. Interessant ist nur, dass es von „links“ aus dem Lateinischen hergeleitet wurde. Kein Wunder, dass viele von uns die Linkspopulisten für mehr gefährlich halten als ihre politisch diametrale Seite. Weil mit „rechts“ wird gewöhnlich und spontan immer das Recht assoziiert und das eigentliche Richten, das Hinrichten, das Verurteilen dahinter ignoriert. ++ >>Eine Durchsage im Zuge der Aktion „Schiene unter allen!“: Ab morgen wird auf der Strecke Wampersdorf – Bladenbrunn der neue, verbreiterte „FAT-JET“ – FJ, phonetisch „Fätsch“ – in Betrieb genommen und ersetzt hiermit den „Inter-Heavy“. Neu ist ebenso, dass in Kooperation mit den GKK’s die „Adi-Card-Plus“ für Menschen ab 150 Kg nachgewiesenem Körpergewicht ab sofort einen 50%igen „Diättarif“ bei Inanspruchnahme und belegten Kauf zweier Sitzplätze gewährt! Darunter, wie bisher, gilt der Regulärtarif. Das Gewicht wird beim Antrag an den Bezirksstellen der WGKK festgestellt und ab dann vor jeder Fahrt am Abgangsbahnhof im Foyer in den Wiegekabinen gleich neben den mit ihnen verkabelten Ticketsautomaten Wir wünschen allen gewichtigen Fahrgastpersönlichkeiten und Persönlichkeitinnen ein genussvolles, diskriminierungsfreies Bahnfahren. Danke!<< (Dieser Passus ist nicht nur kabarettistisch, sondern durchaus selbstkritisch gemeint!) ++ Langenzersdorf kriegt, nun erleichtert, kein Postpaketzentrum aufgedrückt – denn Hagenbrunn ist bereits dran und erfreut sich vermutlich dieser Ehre. Hagenbrunn ist ein beliebter Heurigenort und all die ausschenkenden Winzer sind ab sofort Postpartner! Der Werbeslogan fürs neue Projekt: „Sauf und schnauf – ein Vierterl und ein Packerl!“ Ich mein, vielleicht tut das, durch die Paketflotte verstärkt emissionierte Blei den Reben gut und garantiert „schwere Jahrgänge“. ++

(eine Verschnaufpause sei gewährt...)

++ Kapitän, Kaplan, Kapazunder, Kapazität, Da Capo, Kapaun, Kapriole, Kaprize, Kapitol, Kapital, Cape, Kapuze, Kappe,... haben etymologisch sicherlich etwas gemeinsam. Sind KaPeöler in Wahrheit dadurch endlich enttarnte Mitglieder einer illegalen, weil sich beschirmenden  Studentenvereinigung und Teilorganisation der berüchtigten, weil hart linksgelagerten Kappenschaften? ++ Die „Grand Nation“ mit mehrheitlich kolonialen Spielern bezwang in der WM mit viel Glück in der ersten Halbzeit die „Krowodn“, eine durchwegs „nationale Mannschaft“ mit absolut weltmeisterlicher Qualität. Schade, die Kroaten hätten es sich so verdient! Unsere Krawatte und die Krabat-Mär (Zauberer in der allseits bekannten „Rabensaga“, rühren etymologisch von den Kroaten her. Und die, wie die Sorben alias Serben, Tschechen („Bem“), kamen einst vom Norden (gut, Nordosten) her, ließen sich vorläufig im Nordosten Europas nieder und breiteten sich allmählich bis an die nordöstliche Adria aus und dienten quasi als Pufferzone gegen wilde Awaren und andere befürchtete Invasoren aus dem hinterasiatischen Raum, also der östliche Schutz der Westreiche.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6e/Treaty_of_Verdun_-_Sorbs_%28Sorben%29.png

Tja, interessant wie grotesk ist nur, wenn später aus den Brüdern unerbittliche Feinde werden. Wie so oft in unserer häufig so blutigen Menschheitsgeschichte. ++

(eine weitere Verschnaufpause sei gewährt...)

++ Wirksamer, massiver Kampf gegen die Plastikwelt, Ende der „Plastifizierung“ unserer Erde... Wow, Starbucks streicht vorbildlich die Plastiktrinkhalme. Ein revolutionärer, ökologischer Schritt! ++ Nach parteiinternen Beliebtheitsumfragen erfreut sich die Go-Coop Kurz & Strache eines leichten Anstiegs ihrer Pro-Wertung, wobei Kurz einen eklatanten Vorsprung für sich verbucht. (Zum Thema Umfragen und solche in Gefälligkeitskreisen...) Klar, wenn ich Bestätigung meiner Originalität und Unersetzbarkeit einheimsen möchte, dann frage ich meine, mir auf Verbiegen und Erbrechen gewogenen Freunde, sonst sind sie unbrauchbar! ++ Fahrräder sind doch ökologisch durchaus vertretbare Fortbewegungsmittel, nicht wahr? Gut, bei den E-Bikes allerdings endet der „Grüne Traum“ abrupt. Die fressen nicht wenig Lithium. Klar, liebe Radler unter Strom, auf dich oder dich kommt’s scheinbar nicht an, werdet ihr mir triumphierend grinsend entgegen halten. Aber addieren wir mal alle E-Bikefahrer/innen dieser Welt – Tendenz dank guter Werbung und dichter Angebote steigend! ++ Naturalisierung, Essentialisierung und Totalisierung von Identitäten sind die Gegner agonaler Demokratie. (Auf diesen Satz stieß ich beim Nachschlagen im Internet zufällig und er gefiel mir.) ++ Schächten – Messerschnitt durch Carotis, Luft- und Speiseröhre ohne voriger Betäubung - soll bald als Schlachtvariante erlaubt werden, weil es die Tiere so lieber haben, sagt uns der koschere Volksmund. ++


Für Leserodentien

zwanglose Empfehlungen; und, mal „Verbotenes“ gelesen haben...

„Atlantis steigt auf“ von Paul Alfred Müller; ein Oldie aus 1938, dem ich mich besonders widmen möchte:

Er ist der Pilotroman mit dem Protagonisten und Titelhelden „Sun Koh“ zur nachfolgenden Serie. Deshalb ist dies Buch für mich interessant und ein Anlass zur ausschweifenden Betrachtung, weil es zeigt, wie damals so genannte „angepasste“, zumindest vom arischen Ungeist geprägte Literaten tickten und welches Weltbild sie in ihren Romanen zeichnen. Atlantis stieg für Müller dem Sachsen aus Halle an der Saale auf, um von einem gesunden, starken, technisch hoch versiertem Volk besiedelt zu werden; klar, dies sprach natürlich Deutsch! Ein Lesestück für die einstige Masse, die angeblich darauf wartet, auf sich allein und selbstbezogen eingestimmt zu werden – das „falsche Selbstbewusstsein“ durch eine künstlich angeheizte Identitätsbeschaffung. 

Es dringt so jener bis dato nicht ganz erloschene Geist durch, nicht nur zwischen den Zeilen, was der Aufmerksamen, der Sensibilisierten Qualität ist, nein, so ganz unverschämt und unverblümt vibriert unentwegt der für manche magische, germanischheroische Basston. Müller müllt seine Leser edelrassistisch zu und man könnte behaupten, er komponierte den Text im „Wagner-Sound“. Über die literarische Leichtkost des Trivialen versuchte er wie andere die Masse willig zu machen. Die „arische Elite“ weiß, wer und was außerhalb ihres unfehlbaren Dunstkreises wert und unwert, gut und böse ist! Übrigens, Frauen kommen da ebenso nicht gut weg, sie sind generell vertrauensunwürdig, weil geborene, oberflächliche „Suadas“ und als solche nur fürs alltägliche Wohlergehen und Vergnügen des höher stehenden, edlen Mannes geschaffen.

Apropos vollkommen und berufen, auserlesen und auserkoren – eine Ausschweifung:

Eigenartig ist in diesem Zusammenhang, was aus der Adlerperspektive auffällt, dass die einen dort an ihre Auserwähltheit als Ethnie glauben, die anderen da ebenso, der Rest auf dem Rest der Welt glaubt und denkt bescheidener. Also jede der beiden ist überzeugt, eine edle Rasse zu sein, vermutlich und letztendlich vom gleichen Gott selektiert und gegenüber allen anderen privilegiert. Allein die Definitionen sind unterschiedlich, wie Herrenrasse da und dort eine von Gott auserwählte, zum allein berechtigten Leben auf Erden bestimmte Rasse, die über allen anderen steht und sie willkürlich zu ihren Diensten benutzen oder gar vernichten darf – dazu noch im übernächsten Absatz. Bei der allgemeinen Suche nach weiteren Definitionen stieß ich auf diesen deutschen Film aus 2017:

https://de.wikipedia.org/wiki/Auserw%C3%A4hlt_und_ausgegrenzt_%E2%80%93_Der_Hass_auf_Juden_in_Europa

So liefert man sich hier unten auf Erden einen innermonotheistischen Halbgottkrieg quasi - also nicht ganz so, wie es ureinst im göttlichen Alltag unter ein und demselben Himmel der Altgriechen geschah - dafür mit weit fataleren, kollateralen Auswirkungen. In Wahrheit geht es „nur“ um elitäre Eitelkeiten mit dem offensichtlich absurden wie krankhaften Glauben dahinter an das „göttliche Recht“ auf Allmachtergreifung. Doch wehe wenn sie losgelassen... wehe, wenn sie aufeinander prallen! Und ich erschrak, als ich mehr oder weniger zufällig auf das in dieser Internetadresse unter „Zitate“ stieß:

https://de.metapedia.org/wiki/Gojim

>>„Gojim wurden nur geboren um uns, den Juden, zu dienen. Ohne dies haben sie keinen Platz in der Welt – nur um dem Volk Israels zu dienen.“ − Rabbi Ovadia Yosef

https://de.metapedia.org/wiki/Ovadia_Yosef

„Warum werden Nichtjuden gebraucht? Sie werden arbeiten, sie werden pflügen, sie werden ernten. Wir werden wie die Efendiler (Herren) sitzen und essen.“ − Rabbi Ovadia Yosef

„Mit Nichtjuden ist es wie mit anderen Personen − sie werden sterben, aber Gott gibt ihnen ein langes Leben. Warum? Stellt Euch vor, dass jemandes Esel sterben würde, sie würden ihr Geld verlieren. Es ist ihr Diener ... Deshalb bekommt er ein langes Leben, um gut für den Juden zu arbeiten“ − Rabbi Ovadia Yosef

„Es ist einem Juden erlaubt, die ‚Gerechten unter den Völkern’ zu töten, selbst wenn sie nicht verantwortlich für eine bedrohliche Situation sind. Wenn wir einen Nichtjuden töten, der gesündigt hat oder eines der Sieben Gebote verletzte, weil wir die Sieben Gebote befolgen, dann ist es vollkommen in Ordnung zu morden“ − Rabbi Yitzhak Shapiro

https://de.metapedia.org/wiki/Gerechter_unter_den_V%C3%B6lkern

https://de.metapedia.org/wiki/Yitzhak_Shapiro

Ein Nichtjude mit alibimäßigen, pseudomäßigen Funktionen in einer rein jüdischen Gemeinschaft wird abschätzig auch Renommiergoi genannt (renommiert heißt eigentlich gut beleumundet, ein gutes Image haben). Goi/Gojim heißt im Hebräischen „Herde“ bzw. „Tierschar“ und steht symbolisch abwertend für „Heuschreckenschwarm“ und „Bestien“ allgemein, also generell für unnütze Plage, ferner für dummen Bauer, stumpfe Seele und allgemein für Außenstehenden. <<

Da wird’s einem schaurig... Diesem Thema widmete ich mich aus anderen Anlässen schon einmal. Je mehr und tiefer ich da gedanklich eintauche, je unglaublicher, je grotesker, je absurder wirken solche Geisteshaltungen. Wenn derartige „Kräfte“ und Fanatismen in einem wüten, einen antreiben, wie sehr muss man sich selbst hassen, wenn man die Mehrheit seiner Spezies so hasst. Unglaublich, dass man mit solch offen deklarierter, menschenverachtender Gesinnung unbescholten, ungestraft unter unseresgleichen weilen darf. Denn ich gebe dringend zu bedenken: Falls ich hier in aller Öffentlichkeit zum Beispiel äußere, dass alle Nichtslawen (in mir wohnen paar slawische Gene) ausgemerzt gehörten, oder gnadenhalber unserer Rasse auf Tod und Gedeih zu dienen haben, würde ich todsicher und zu Recht in den Bau marschieren!

Solch anmaßende Geisteshaltung entspricht äußerst niederen Beweggründen; und wenn es Gott in offensichtlicher Vielgestalt unterschiedlichster Alter Ego gibt, soll man ihn nicht als Ausrede für rein egoistische, primitive Wesenszüge benutzen und missbrauchen. Wenn wir augenscheinlich mit einander nicht können, ohne einander schaffen wir es noch weniger! Ab einer gewissen Geistesreife ist Evolution eine ausnahmslos kollektive Angelegenheit, etwas, was uns alle uneingeschränkt hier auf Erden angeht!

Dazu ein Einwand: Ich lehne grundsätzlich Eliten nicht ab, nein, eine Elite die hehre Ziele hat, ihren Geist und ihre Haltung, ihr Leben wesentlich dem Allgemeinwohl zur Verfügung stellt, also uns alle grundsätzlich mitnehmen möchte, um den nächsten Schritt zur Menschwerdung gemeinsam zu schaffen, tja, vor solch einer Elite ziehe ich in tiefer Verneigung den imaginären Hut. Liebe und Respekt wären ihre richtigen Antreiber für dies höchst verantwortungsvolles Wirken in einer demokratischen Gesellschaft, die irgendwann vielleicht einmal ihre Elite nicht mehr braucht. Utopie? Heile-Welt-Fantasien? Nein, die gegenwärtige höchst explosive Spannung innerhalb der Menschheit und der Glauben, dass alles so strukturell bleibt wie gehabt... Gewalt und Krieg ohne Änderung der geistigen Haltung wie aus Zauberhand verschwinden... das ist reine Utopie!   

Ich denke und sinniere, als durchwachsener Philanthrop, dass prinzipiell der „jüdische Geist“ dazu fähig wäre! Spontan erwähne ich daraus Seelen wie Jacoby, Jungk, Gruen, neben Marx, Lenin (trotz durchbrochener Mutterlinie)... Ja, über sich selbst hinauszuwachsen und ethnische Allüren endlich ablegen. Gibt es denn überhaupt noch eine Nation, wo nicht jüdische Gene gedeihen? Prinzipiell aber ist jeder intelligente Geist demokratiefähig, denn Intelligenz kennt keinen Stammesdünkel. Zum nächsten Schritt gehört somit, die eigene Geschichte selbstverständlich zur Kenntnis zu nehmen, nichts zu vergessen, aber sich ebenso nicht emotional davon leiten, eigentlich verleiten zu lassen.       

Ich hoffe, dass die Mehrheit unter den Israelis bzw. unter den Juden, wie  unter anderen sich höher sehenden Kulturen nicht diese Radikalität, sondern den anstehenden, interkulturellen, interreligiösen und interethnischen Respekt verinnerlicht haben! Demut, wie die Indianer ihn pflegten, vor Mutter Erde und ihren Geschöpfen, vor der eigenen, naturgegebenen Endlichkeit bzw. Vergänglichkeit, vor der eigenen Fehlbarkeit und Veränderbarkeit täte jenen Eliten gut und wäre heilsam und endlich der ersehnte Grundstock für Frieden!

Es gibt vergleichsweise nichts Dümmeres und Schlimmeres, wie Schwüre und Verschwörungen über Generationen hinaus aus „postmortaler“  Genugtuung, weil eben solche tragischen Versprechen, rein rational betrachtet, niemals die Unberechenbarkeiten von großen, komplexen Veränderungen, Wandlungen, berücksichtigen können! Die weisen Hopi (spirituellen Sprecher aller indigenen Völker Amerikas) erkannten es sehr früh und reichten die Hand auch ihren einstigen Feinden für eine globale, friedliche Partnerschaft – vor UNO-Delegierten am 10. Dezember 1992.

Zurück zum besagten Roman:

So erzählt Müller übers ungemein herausragende Gescheite im Deutschsprechenden, begründet es sogleich eindringlich und nachdrücklich – sicher ist sicher, weil so verlässlich sicher ist es vermutlich nicht um die Intelligenz in den eigenen Reihen bestellt - und erwartet die uneingeschränkte, hosannische Verehrung des ethnisch selektierten Homo Sapiens. Nau, echte Demagogie im Prosastil. Stichwort nachdrücklich: die Pädagogik der Einpeitschung, Einbläuung, zumal man seinerzeit noch von der erzieherischen Wissensvermittlung im Sinne des „Nürnberger Trichters“ felsenfest überzeugt war – was mich zur sarkastischen Bemerkung anstachelt: „Dreck raus (nach deren Ansicht) - Dreck rein (nach meiner Ansicht)“

Doch ist es heute denn so wirklich und prinzipiell anders, mit der ekelhaften Indoktrinierung, mit der Suggestion, mit der latenten Massenmanipulation? Allein die täglichen, trendsetternden Werbe-Einschaltungen. Oder was passiert denn heute in den parteipolitischen Kaderschmieden. In den Eliteschulen, in den Dressuranstalten? Smarte, nette, kameradschaftliche, freundschaftliche Einweisung, Unterweisung, Anweisung... man lehrt den noch Unbedarften was Gut und Böse zu sein hat und wie man es erkennt und, wohlgemerkt, der Konkurrent und Andersdenker dein Feind ist!

„Wir ersparen euch die Mühe des selbst Dahinterkommens, was Recht und Unrecht ist, was dir und uns gut und schlecht zu scheinen hat, wer taugt und wer verzichtbar ist! Wichtig ist für jeden von euch zu wissen: Du bist besser! Wenn du dich an unsere Regeln hältst!“ Als befürchte man diese unliebsame Mündigkeit und Entfaltung einer eigenen, von allen befreiten Meinung. Nicht nur in den Nachwuchswerkstätten passiert es, wie schon gesagt, täglich über die Werbung, in verschleierten Botschaften in Kommerzfilmen, auch über viele der Social-Media-Kanäle. Ja, ja, ich vergaß, laut einigen Weisen soll die Menschwerdung erst geschehen, bzw. stehen wir erst am Anfang, oder vor dem stets offenen Tor, laut M. Fukuoka der freie große Weg in einen neuen Abschnitts in der Menschheitsgeschichte...

Müller schrieb auch unter vielen Pseudonymen wie z.B. Freder van Holk, Lok Myler, unter etlichen anderen Müller-Variationen und unter Bert F. Island den auch mir geläufigen „Kommissar X“. Der ehemalige Volkschullehrer, ein unbeugsamer „Hohlweltanhänger“ – und die Erde bewegt sich doch nicht – und glühender Befürworter der nuklearen Energiegewinnung, zumal die Kernenergiegewinnung seinerzeit aber serienproduktionsmäßig noch in den Kinderschuhen steckte, schrieb neben Büchern diverse Heftromane und verschrieb sich voll und ganz der kriminalistischen Prosa. Mehr oder weniger erfolgreich versuchte er sich dabei im Chambre der Science-Fiction, beginnend eben mit seiner Serienfigur „Sun Koh“ in der hier ausgewählten Abenteuergeschichte. Immer mehr zum Autor der fantastischen Literatur, wenn auch mit trivialem Odeur, avancierend, scheiterte sein geplantes Debüt in der Perry-Rhodan-Reihe letztlich an seiner anti-kosmischen Überzeugung.

Sein Erzählstil ist erwartungsgemäß unkompliziert – er vermeidet allzu lange Sätze - und sein Roman ist somit durchaus spannend zu lesen, nebenbei wird man mit altdeutschen Wörtern wie z.B. „mittenmang“ konfrontiert. Es liegt mir sein antiquiertes, gebundenes, dickseitiges (fühlt sich wie Löschpapier an) Werk vor, gedruckt in gewöhnungsbedürftiger, deutscher Kurrentschrift Fraktur, in der das kleine f vom s kaum zu unterscheiden ist, k und t auch ziemlich ähneln, bei den künstlerisch verschnörkelten Großbuchstaben etliche.  

http://www.kurrentschrift.net/index.php?s=alphabet&l=obissz&r=kur15

Kurz noch mal zum Inhalt: In dieser Erzählung geht es nicht nur um den neuen Kontinent, der auf die elitäre Rasse, die weiße Herrenrasse – die wird in diesem Roman schamlos genannt - wartet, sondern schon auch um die ökonomischere Gewinnung elektrischer Energie für den danach ja so unersättlich hungrigen Menschen, wie auch in folgenden Werken: 

„Hochspannung“ von Arthur Hailey aus 1978/89; ein Roman der sich wie später andere schon mit dem Energiemoloch Mensch beschäftigt und ein durchaus reales, detailgetreues Energiemangelszenario im Bundesstaat Kalifornien beschreibt. Blackout bzw. Brownout nennt man eine derartige, bundesweite Unterversorgung infolge einer explodierenden, weit unterschätzten Bevölkerungszunahme, der man versorgungsgemäß nicht mehr nachkommt, zudem sich eine energieverschlingende Hitzewelle übers Land legte. Übrigens, Hailey, ein sichtlich pedantischer Quellenstudierender, musste auch ein AKW-Fan gewesen sein, denn in seinem Roman lässt er einen seiner Protagonisten  von dessen ungeheurer Zukunft der „reinsten Art“ schwärmen.       

„Blackout – Morgen ist es zu spät“ von Marc Elsberg, eigentlich Marcus Rafelsberger, aus 2012; eine Art spannendes Tagesprotokoll bis Tag 23. Irgendwie erinnert es sehr an den vorher genannten Roman. Marcus macht sich sichtbar Gedanken über unsere, uns scheinbar entgleitende Zeit einer sichtlich ethischen Wende mit neuen, entfesselten Wertvorstellungen – eine so genannte wertfreie bis eher „wertlose“ Ära - über Leben, Freiheit und über die Ersetzbarkeit des „urbiologischen Menschen“, die noch gen-unmanipulierte Art. 

„Limit“ von Frank Schätzing aus 2009; auch in diesem Roman geht es um Energieengpässe, die halt mit Mondressourcenabbau im großen, industriellen Sinn kompensiert werden sollen. Zuvor im gleichen Themenrahmen – Energie für die menschliche Existenz:

„Der Schwarm“ aus 2005, der sich auf das 2006 veröffentlichte Sachbuch

„Nachrichten aus einem unbekannten Universum – eine Zeitreise durch die Meere“ stützt.         


Gesendet mit herzlichen Grüßen

eines „besessenen“ Analytikers, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden? Mit diesen Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen. Alles in allem bin ich wohl ein Polemiker, ein „Pamphleteur“ und „Kalaue“, ein pedantischer Ausschweifer - dank seiner nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“. Und doch bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, auch mit dem Anspruch, mit ihren Worten zu malen. Und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle. Am Ende oder zu Beginn meiner Sendungen mit gelegentlich satirischen und anthologischen Zügen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der  Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das eigentliche Menschenrecht! WWW.RE-SPECT.AT Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Vom gestaltenden Politiker zum reflexartig verwaltenden. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen. In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche. Also gut, ich gestehe, ich bin frei ordinierender Mystiker und Demokrat – Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als dramaturgischer Denker zu bedenken. Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden, insofern nehme ich auch keine Verantwortung für anderswo veröffentlichte, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte! Ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist. Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account! Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis!

FIN

>>Wer bedient hier die Relais?<< (339. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Wed, 06.06.2018 - 13:55
Body

Neuropsychologisches Relais

Ans Unglaubliche glauben

Jenseits des Kommerzes

In den Händen Großer Kinder

Die Toleranz ergreift Partei

„La Zad“

Blau-schwarz-türkiser Drainagenbau

Die (un-)gewollte Arroganz der Historiker

Blitzlichter

Lesen Sie gern?

Apropos Liebe

Gute Adressen

Mittwoch, 06. Juni 18 Uhr: Wien-Karlsplatz!

Kundgebung für ein öffentlich-rechtliches und vor allem

parteipolitisch wie regierungspolitisch unabhängiges Medium!

http://www.wirfuerdenorf.at/die-offentliche-bessere-medienenquete/


Neuropsychologisches Relais

Unkontrollierbares Eiern zwischen Gefühl und Vernunft?

Wer steuert all die Relais, wer bedient „verdammt noch mal“ das Ruder hier?

Es geht im Speziellen um die Schaltung zwischen zwei wesentlichen Modi? Bedient den Schalter diese ominöse Seele, diese unsichtbare Triebkraft? Oder sind die „Relais“ selbstständige, autonom koordinierende Schaltzentralen, wie z.B. der Corpus Callosum, der „installierte“ Balken zwischen linker und rechter Hemisphäre unseres Großhirns, die erweiterte emotionale und die rationale? Er - Dachverband unserer neokortikalen Neuromechanik und mittlere Management der bihemisphärisch interagierenden Denkfabrik - steuert und filtert selektiv den Informationsfluss zwischen, bereits auf Empirie fußender Emotion und Empathie (qualifizierte, höhere Gefühlsebene) und rationalem, ökonomischen Denken. Er ist „befugt“, letztere Denkinstanz im Falle des Falles zu blockieren; im Endeffekt den eigentlich sinnvollen, evolutionär begründeten neuropsychologischen Kreislauf zu unterbrechen.

Jede, dabei durchdrungene Stufe bedeutet grundlegend eine inhaltliche Veredelung der vorigen. Unsere Eindrücke und Erlebnisse werden laufend intensiver verarbeitet, geprüft und vertieft, wir erhalten immer mehr Potential zur Differenzierung und präziseren Einschätzung des Wahrgenommenen. Das neuronale Kaleidoskop dreht sich unaufhaltsam.  Der Kreis, der mit einer kaskadischen Entwicklungsspirale verglichen werden kann, beginnt, wie soll es anders sein, beim

Herzen: 60% Neuronen (Gehirnsubstanz)! Z. B. laut einiger Kulturen der Sitz der Seele; Intuition; die unmittelbare Handlung auslösendes wie bestimmendes Entscheidungsorgan aufgrund verfügbarer, ausgewerteter Daten in „eigenem bzw. seelischem Ermessen“; anders gesagt, zuständig für bewusst gesetzte Handlungen! Es ist das erste Organ, das nach der „Kernfusion“ der weiblichen und von ihr ausgesuchten, männlichen Keimzelle gebildet wird und danach das Rückenmarks mit dem triadischen Gehirn. -

- Limbische System: affektives System, Zwischengehirn, erste Bewusstseinsstufe und Primärkontrolle aller rezeptorischen (Rezeptoren sind Wahrnehmungsorgane, Sensoren) Inputs; kompetent z.B. für die weiterentwickelte, etwas diffizilere Emotionalität, für enge soziale Bindungen, Grundgedächtnis für Erlebtes. Es ist die Verlängerung unseres Rückenmarks und steht von Anfang an (präembryonal) mit dem Herzen in direkter Verbindung. –

- Abzweigung Retikuläre Gehirn: netzartiges Stamm- bzw. Reptiliengehirn, zuständig z.B. für die Überlebensreflexe und reflexive Symptome wie unter anderem die Gänsehaut, Atmung, Schmerz, Ur-Angst, Nahrungsaufnahme - Verdauung, Stoffwechsel, Sensomotorik und gesamter Bewegungsapparat; also repräsentiert es gewissermaßen die Zentrale fürs „Körperdenken“, alles was keiner bewussten Handlungswahl bedarf; sozusagen unser unerlässlicher, doch weisungsgebundener Autopilot! Wieder von der limbischen Basis ausgehend, den angekündigten Kreislauf fortsetzend - 

- Abzweigung - Neokortex I: In der Regel die linke Gehirnhälfte. Emotionale Hemisphäre, z.B. hoch entwickelte, noch weiter „überarbeitete“ Emotionalität, verfeinerte, soziale Sensorik, Empathie; aber auch erweiterter Informationsspeicher - Gedächtnis, Lernkompetenz für „langsames Lernen“, Sprachvermögen. –

- Corpus Callosum: Jetzt wird gefiltert und selektiert -

- Neokortex II: rationale Hemisphäre, sorgt z. B. für Vernunft, Ökonomie, Optimierung und Selektion aller Inputs; Spiritualität, Verarbeitung aller Informationen zwecks Weiterleitung zur Entscheidungsfindung für eine „sinnvolle Handlung“, die so genannte qualitative Erinnerung. – Der Kreis schließt sich wieder beim

- Herzen: lateinisch Cor wie bei Neocortex! Die multifunktionale „Blutpumpe“ entscheidet jetzt, sinngemäß verkürzt: Krieg oder Frieden! In anderen Worten: Angriff oder Rückzug bzw. tot stellen bzw. Flucht bzw. „Diplomatie“ durch kompromissbereite oder konsensuelle Konversation!

Joseph Chilton Pearce hat erforscht, dass der ominöse Balken diesen Kreislauf – z.B. durch zu lange währende Frustration - unterbinden kann, dann wird die emotionale „Walnusshälfte“ des geteilten Neokortex zur Sackgasse und im Grunde genommen dafür inkompetent, nun „zurückfließend“ zur Vorentscheidung genötigt und die folgende Handlung wird somit eine rein emotionale. Die spirituelle, die vernünftige, sich besinnende Seite wird in diesem Prozess ausgeblendet, regelrecht abgekoppelt. Sehr wahrscheinlich steht auch dieser Machtbalken, die Kommandobrücke, unter irgendeinem Befehl, ist irgendwem zu Diensten... nämlich dem Herz, würden viele sagen, dem von der Seele einverleibten „Herrnsitz“. Oder ist unser Hirn doch ein Submysterium für sich allein und als solches Teil eines viel größeren, nicht (er)fassbaren?

Weiters war Pearce an Studien bei Kleinkindern beteiligt, wobei festgestellt wurde, dass bei manchen die organische, neurobiologische Leitung zwischen limbischen System und Herzen – Herz-Hirn-Bonding - keine Impulse aufwies. Das bewog die Wissenschaftler, sich noch eingehender mit den „Mini-Probanten“ zu beschäftigen, was sie letztendlich zum Rückschluss führte, dass bereits in der frühkindlichen Phase bei zu häufigen Frustrationserlebnissen, zu langem Verweilen in einem demotivierendem Umfeld, rigidem Milieu bzw. Kultur, diese Leitung, das „Rote Telefon“, gekappt wird, einfach still gelegt, als Selbstschutz, damit der Frust „erträglich“ wird... Zudem passe die umgangssprachliche Formulierung „kopfgesteuert“... und das führt zur exzessiven Konsumation von Ersatzbefriedigungen nach dem Motto: Meine gewählten Ersatzbedürfnisse können nur mit Ersatzbefriedigungen gelöst werden!

Meine hier offen gelegten Weisheiten entspringen lediglich der Interpretation aller mir leidenschaftlich, penibel einverleibten Fachlektüren über Neurobiologie und Gehirnforschung. Dazu sei erwähnt, dass selbst die Gehirnforschung laut Eigenkritik noch lange nicht alles ausgeschöpft hat, wenn das überhaupt möglich ist! Gehirnforschung ist ein Abenteuer ohne Ende, sagte mal der gute, alte Pearce! Doch zurück zu den zwei wesentlichen Betriebssystemen.

Modus Vernunft, das eigentliche Denkvermögen, Ratio, Intellekt, Intelligenz, Klugheit, Weitsicht, Voraussicht, Ökonomie, Verstand, Urteilsfähigkeit, Scharfsinn, Kognition, Kohärenz, Philosophie, Spiritualität, wie gesagt, die Kunst des Vorausdenkens, die die soziale Kompetenz ausmacht, die politische Verantwortung! In diesem Betriebssystem funktionierend entsprächen wir unserer spezifisch-evolutionären Namensgebung „Homo Sapiens“. In dieser Hinsicht muss ich Konrad Lorenz Recht geben, wir sind in der Entwicklungsstufe „Homo Faber“, womöglich in seiner höchsten Form, hängen geblieben. „Das Missing Link sind wir, meine Herren, der intelligente Mensch kommt erst!“, Lorenz in einer weiteren Ausführung. 

Modus Emotion. Wenn wir in Krisen, in Ausnahmezuständen, bei Traumatisierungen, im Schock und in der Panik in so genannte „alte Verhaltensmuster“ zurückfallen, uns zurückfallen lassen, dann ist es emotional bedingt. Kindliche Muster sind programmierte, eingeprägte Verhaltensweisen, die in erster Linie uns erfahrungsgemäß Schutz versprechen, zumindest als das empfunden werden. Bei Überforderung unseres Gefühlshaushaltes sind wir reflexartig schneller dort im „geschützten Zustand“, als uns bewusst und im Nachhinein lieb ist.

Wir unterschätzen unser „emotionales Hauptgetriebe“, die zumeist unsere reflexiven und vorsätzlichen Handlungen lenken und glauben dennoch,  zumeist vernünftig zu handeln. Doch die Evolution, wie beispielsweise die Politik und ihre gesellschaftsstrukturellen Ideen samt Konzepten, spielen sich, sagen wir, sollten sich im Modus der Ökonomie und Vernunft abspielen. Im, uns mehr oder weniger aufgezwungenen Krieg, mutieren „wir“ aber emotional zu Bestien, wie freigelassene, hungrige Raubtiere in ihrem einzelgängerischen Überlebenskampf. Wenn der aktuelle Gemütszustand dominiert, die Vernunft abgeschaltet bleibt, lässt er uns nach reflexartig gefällten Urteilen zu unserem Nutzen und Wohl, sozusagen egoistisch handeln; wäre aus der neutralen Position in der Metaebene verständlich, doch dann müssen wir uns zum Raubtier Mensch bekennen. Da „ziehe“ ich aber nicht mit!

So agieren wir Menschen zumeist immer noch im Betriebssystem kumulierender, oft widersinniger und launischer Gefühle, die Emotion bleibt bis zum letzten Atemzug auf „Standby“, jederzeit bei Bedarf aktivierbar. Wir, vorbehaltlich verallgemeinernd, wählen nicht im Modus der Vernunft unsere parteigebundenen Politiker, sondern aus kompensiertem Hass, Rache, Enttäuschung, Misstrauen, Sympathie wie Antipathie, aus „gebundener Loyalität“ und als denkbequemer Befehlsempfänger. Der Resignierte und politisch Ignorante bleibt bei den Parlamentswahlen zuhause und hat sich dazu ebenso emotional entschieden – beleidigt, desinteressiert, verbittert. 

Vorsichtige Beispiele und ausufernde Theorien,

die mit Politik zu tun haben: Würden wir aus Vernunft wählen, müssten wir doch trotz vieler „ideologisch Schwachen“ in umgehend besagter Partei – um das Wort schwachsinnig zu vermeiden - die SPÖ wählen, allein schon aus Überzeugung zur Ideologie des demokratisch strukturierten Sozialismus; tja, oder aber weiß wählen. Es ist schwer, ich weiß, einer politischen Organisation treu zu bleiben, die sich gerade in den letzten Jahrzehnten ständig neu gewandete und ihre Drift, weg von der Gründungsgesinnung, lächelnd fortsetzt, wenn auch hörbar entschleunigt. Grassierender Spruch: „Du kannst mit einem Sozialdemokraten über alles reden, nur nicht über Politik!“ Aber lassen wir das, wie einst versprochen. Nähern wir uns bitte Grundsätzlichem:

Wann gelangen wir per Evolutionsschub vom obrigkeitshörigen Untertanen und willenlosen Konsumidioten zum politisch verantwortlichen Demokraten??? Da fällt mir nur der Radikalkabarettist Hagen Rether ob seiner Worte - live im Kabarett am Sonntag im Konzerthaus/Mozartsaal - sinngemäß ein: „Wann war das, als man uns ins Hirn geschissen hat?“ „4 Milliarden Euro für Sand im Sommer auf Sylt blasen, der dann von den Winterstürmen wieder weggeblasen wird. Danach investiert man wieder 4 Milliarden fürs Sandbeblasen. Uswusf.“ Eine regelrechte Blas-phemie dem vermeintlichen Verstand gegenüber, oder?

Oder dies, von Hagen thematisiert und bis dato in meiner Unkenntnis: Das Erzbistum – Bischofssitz, Kirchenprovinzvorsteher und Leiter von mehreren Diözesen -, also das EB München sitzt wahrlich auf einem 5,5 Milliardenvermögen, dicht gefolgt vom EB Paderborn und Köln, die weiteren sind ja mit ihren paar Millionen erschlichenes Vermögen vergleichsweise verarmt... Auf heiligem, geweihten Boden schlummern in Summe zig Milliarden liquider Mittel, da meint Hagen zu Recht, da wäre Deutschland saniert und das sich epidemisch verbreitende, soziale Dilemma gelöst. Doch es lebt sich als weltweites Seelsorge-Imperium - eigentlich „Seelenverkaufskonzern“„perfide-l“ weiter und man wäre ja auf zahlende Mitglieder im Grunde genommen nicht mehr angewiesen, schaut halt ein bisserl blöd aus, wenn man „Kirche ohne Ge-Leut’“ spielt.

Da las ich doch in einem Polit-Magazin, dass man mehr Politik für „einfache Menschen“ machen sollte, also bisher tat man es anscheinend nur für „kompliziert gestrickte Menschen“, was auch immer es ausmacht. Volk hätte ja auch genügt, nicht wahr? Gut, noch so ein Unwort aus unserer gegenwärtigen Geisteskultur, die als verteidigungswürdige „Wertegemeinschaft“ hinausposaunt wird: Die „Sozialschwachen“. Anstatt ehrlich zu sagen: es geht um Einkommensbenachteiligte; ist im Kapitalismus halt so Sitte, dank überaus toleranter Mitte-Links-Parteien – ich weiß, hört man dort nicht so gern.

Politik liegt (und schläft...) stets im Trend des Konsums und erschafft so in „höherem Auftrag“ die marktgerechte Moden, Strömungen, Kults, im Endeffekt unbemerkte Ersatzbedürfnisse und die dank hilfreicher, marktorientierter Medien; ein Beispiel: Revolutionärer Schritt, bzw. Reaktion, auf den unumgehbaren Klimawandel, der eine für uns gefährliche Erderwärmung mit sich bringt. Man schafft den Boom versus zunehmende Hitzeperioden mit 35° Celsius und auch mehr, Durchschnittstemperaturen im Lenz wie heuer so um 30°, und ruft mutig auf zum „Sommerfrischeln“. Raus aus der Stadt und rein ins provinzielle Vergnügen. Hey, seid nicht uncool, strömt durch die kühlen Klammen, lasst eure halluxverformten Plattspreizsenkfüße in erfrischende Gebirgsbäche baumeln, oder werft euch im fetten Sonnenölglanz in die idyllischen Bergseen, labt euch in unseren, retrostylischen Gaststätten und Hütten mit zunehmender Mehrhaubenqualität. Endlich noch mehr Grund, noch mehr Bier zu saufen, dank der Erderwärmung, die Brau-AG dankt.

Im Winter in die Karibik fliegen? Seid ihr überhitzt? Beachingflair gibt’s am Donaukanal und auch zu saftigen Preisen, damit’s standesgemäß scheint! Und, keine Angst, bald saisonübergreifend, durchgehender Betrieb! Das Palmenhaus in Schönbrunn darf in absehbarer Zukunft auf den teuren Glas-Stahl-Überbau verzichten, runter mit der Wäsch’! Afrikanische Flüchtlinge verwirklichen schon hier das erträumte Bild von der Südsee. Exotik mitten in der geschichtsträchtigen Metropole in Mitteleuropa, das einst ein bewohntes, tropisches Eiland Mohrenland nannte und Exoten als Wilde bezeichnete... wurscht, Hauptsach' lol, wusch, pfau, echt fett, geil, geschmeidig! 

Rösser am Ring unterm exekutiven Arsch, ein neo-diktatorischer Geniestreich? Mitnichten! Denn Kamele werden ob der Hitz bald ministerial ins Gespräch kommen. Denn noch höher sitzen schafft die nötige Distanz zu den Untertanen! Tja, so ist’s zu den Elefanten, den karthagischen, den „hannibalischen“ Kriegselefanten auch nicht mehr weit und die, glaube mir, die werden von uns allen da unten tonnenschweren Respekt einfordern! Da hast du Ehrfurcht, Subversiver, da bist du platt, denn du könntest es bald sein! Schönbrunn, öffne deine schweren Stahltore! Kickel’s  Elefantenreitschule wird demnächst eingeweiht! Dazu braucht er nur paar Mahouts, alt bewährtes Abrichtungsfachpersonal, aus Sri Lanka vielleicht. Wir lieben ja Fachkräfte von auswärts, gelle?

Unsere biodiversitäre Schöpfung, unser chlorophyllische Mikrokosmos, wenn auch nur mehr fragmentarisch unmanipuliert existierend, gerade noch fotosynthetisch pulsierend... tja, der hält scheinbar viel aus! Sichtlich nicht nur den jährlichen Kahlschlag in steigender Tendenz, ob der guten Holzpreise versteht sich! Merke, wenn die Wirtschaft floriert, erblüht, dann, bitteschön, muss ja nicht auch noch der Wald in Hülle und Fülle uneingeschränkt blühen, schon gar nicht wollen wir eine wölfisch bzw. bärig regulierte Fauna darin, sonst können unsere prominenten Jagdverbände sich die Flinte in... Egal, auch wenn uns am Ende die Wüste blühen wird... ja, dann geht’s uns allen zumindest wirtschaftlich gut, vorausgesetzt, man hat Arbeitsplatz... z.B. bei einem verzweifelten Wiederaufforstungsprojekt, wenn die Stellen beim Sandräumungsdienst als Dünenumschaufler besetzt sind! Brunnen schlagen oder graben wäre auch eine Option für Stellenausschreibungen.

Klar doch, wozu wäre zudem der Individualverkehr noch gut, außer zum Pendeln? Ich brause oktanell, hybrid oder bereits elektrifiziert ins Grüne, sagt mir der Umweltbewusste, der zumindest glaubt, einer zu sein. Als wäre die Autoproduktion bereits biologisch und Lithium ein erneuerbarer, umweltschonender Rohstoff. Nur bräuchten wir jetzt bisserl mehr an Parkzonen in der so genannten Sahelzone (Randgebiet) zwischen ständig expandierenden, urbanen Ballungsräumen und der rudimentären Wildnis. Ich sehe sie schon, die Millionen, die durch die verbliebenen Reste von Natur trampeln und grölen und biken, ihren Müll gleich dort entsorgen und natur- und mostberauscht wieder heim torkeln, ähm, heim geigen. Oder sollten wir die leider weiter stagnierenden – die Flächenrodung geht munter weiter -, aber stellenweise noch ziemlich unberührten Biosphären und Biotope, in denen sich Urmutter Natur gerade noch erkennen lässt, nicht vor uns selbst schützen?

Apropos Politik und Bildung und die Notwendigkeit, für alle die gleichen Bildungsangebote verfügbar machen!!!

In weiterführender Anlehnung an den Gehirnexperten Manfred Spitzer: Zuerst sorgt „Das System“ für Erkrankungen – Tendenz steigend – dann sorgt es geradezu für einen orgiastischen Wettstreit angebotener Heilverfahren. Ein ökonomischer Zusammenhang ist doch schwer zu leugnen. Wir sollten endlich Strukturen schaffen – Auftrag der Politik – um vom inszenierten Teufelskreis endlich in den Virtuosenkreis zu gelangen. Spitzer appelliert an die Prävention! Seine hier beschriebenen Kreisläufe aus der Sicht des Mathematikunterrichts, erforscht von Butterworth 1999:

Teufelskreis: Frust – Angst – Vermeidung – kein Lernen – erforderliches Können – schlechte Leistung – Strafe – Frust!

Virtuosenkreis: Befriedigung – Spaß an Mathe – mehr Mathe – Lernen – erforderliches Können - gute Leistung – Belohnung – Befriedigung! Es untermauert die Notwendigkeit der hormonellen Ausgewogenheit, z.B. zur Erzeugung von Glückshormonen. Liebe, Lust und Lernen, die „Drei magischen L“, werden im selbigen Gehirnfeld „bearbeitet“.

Mein Credo und Auftrag an die, die glauben, gescheiter zu sein, denn, liebe „Gebildete“, wir alle wurden mit den gleichen Voraussetzungen geboren, Genies zu werden! Nur, niemals vergessen, Intelligenz braucht ihre Stimuli. Ach, ist doch nix Neues, man schuf doch bewusst Bildungsklassen und damit die „bewährten“ Klassenunterschiede zum Wohle der elitären Macht und freien Marktwirtschaft. Ich möchte hier sinngemäß andere zu Wort kommen lassen:

„Wenn das Höhere ins Niedere fließt, wandelt es das Wesen des Niederen ins Höhere um.“ (Meister Eckart) Wenn es das „Höhere“ gibt, wäre es seine Aufgabe, die anderen ohne eitlen Allüren zu erhöhen! Das hat mit Liebe und Respekt zu tun! 

„Kindheit nicht zusammenbrechen lassen, indem fünf Fehler vermieden werden: 1. Krankenhausgeburt! 2. Fernsehen! 3.Tagesstätten! 4.vorzeitige Einschulung! (Frühförderungsterror!) 5. Akademisierung (Abkoppelung von der Kommune bzw. Isolierung in der Kulturgemeinschaft!)“ (J.C. Pearce frei zitiert)

Wolf oder Schaf?

Wir Menschen sind „Kooperanden“, sonst hätten wir nicht überlebt, denn zum überlebensfähigen, einzelgängerischen Raubtier waren wir zu mickrig... Mit der emotionalen Sozialisierung wuchs auch der Sinn für Gemeinschaft und irgendwie mit ihm der Altruismus, die Selbstlosigkeit, die Uneigennützigkeit. Die Fähigkeit, gern etwas zu geben, ohne Anspruch auf Gegenleistung. Oder sollten wir fairer weise vom reziproken Altruismus reden? Leistung : erwartete Gegenleistung. Der „sozial übertünchte Egoismus“... Kennen wir, das Seilschaftsdenken der Elite... die korrelierende Erpressung. Gut. Nein, schlecht! Dabei könnte es sich nur um ein mutwillig verallgemeinertes Klischee handeln, von egomanischen Ausreißern smart installiert. Ich denke, der Mensch tut es in der Regel, gibt prinzipiell gern, weil er um die Qualität und Sensibilität der Gemeinschaft weiß, die ihn zu fördern und zu schützen vermag, sehr wohl aber die individuelle Gier anzuprangern und zu sanktionieren versteht. Hey, so weit sind wir noch nicht, zumindest nicht global, bitte Geduld!


Ans Unglaubliche glauben...

Forschung jenseits von Verstand und Emotion

Apropos, sich dem Unglaublichen, dem Großen Geheimnis vernünftig zu nähern... und was befindet sich jenseits von Vernunft und Gefühl? 

Oft hört man, dass die oder derjenige den allwissenden wie allmächtigen wie überall innewohnenden, den allgegenwärtigen, ubiquitären Gott irgendwie fühlt. Gut. Gott aber vernünftig und verstandesgemäß zu erklären bzw. zu definieren versuchte schon vor Langem zum Beispiel der Radikalphilosoph Spinoza.

https://de.wikipedia.org/wiki/Baruch_de_Spinoza

Gott also über diese Geistesebene zu definieren versuchen, scheitert am Ende genauso, wie den zweifelsfreien, frommen Glauben an etwas Höheres, Überirdisches, Allmächtiges rational erklären zu wollen. Bleiben wir bitte stressfrei in der „Als-Ob-Philosophie“, als ob es diese, in allem inhärente Geisteskraft gibt, als ob uns eine Wissenschaft, ein geistiges Expertentum, beim Begreifen hilft, als ob Politik uns einst in eine friedliche Weltkommune führen wird. Erinnern wir uns an unsere Kindheit, wie oft wir im leidenschaftlichen Spiel „als ob“ sagten. „Wir tun so, als ob, ja?“ Wenn wir als Kind die Fiktion für eine kurze Zeit Wirklichkeit werden ließen. Die Utopie zur Realität gemacht, apropos:

Als Kinder beherrschten wir anstandslos diese Art von „gesunder Paranoia“, das Herumspringen in Parallelwelten, das Transzendieren, das Erträumen von normalerweise unbegreiflichen Wirklichkeiten; ohne daran Schaden zu nehmen. Wie schon oft ich es mir dachte, dass es nicht ums analytische Verstehen der „Dinge“ geht, sondern darum, sie anzunehmen, sie wie ein Kind intuitiv zu begreifen. Vielleicht waren wir als Kinder die wahren Metaphysiker und Parapsychologen, die wahren Professoren, hat jemand furchtbar Gescheiter mal gesagt. Bleiben wir dahingehend mal noch bisserl Kind und machen aus dem Spiel nicht tödlichen Ernst, wie es die Erwachsenen zu tun vermögen, als wären sie ewig gekränkte Kinder geblieben! Apropos Ding:     

Die so genannten, die um uns befindlichen „Dinge“, ob organisch oder anorganisch, existieren in unserer Wahrnehmungswelt durch ihre Erscheinung kraft unserer Vorstellung, dank unserer sich darauf geeinigten Begrifflichkeit. Die „synchronisierte Imagination“ bzw. „kollektive Illusion“ noch vor dem kollektiven Unterbewusstsein. Zuerst war das Wort, steht doch irgendwo; ich denke, zuerst war die Idee. Ich ließ die für uns aufgeschriebenen Gedanken Dürrenmatts, Spinozas, Kant, Einstein, Conforto, Pearce, Marturana, Fromm, Jungk, Buber, Dürr, Hüther, Fukuoka, Krishnamurti und andere in meinen stets selektierenden und skeptischen Geist einfließen und versuchte hier meine eigene Definition für das „wissenschaftlich mystifizierte“ Sein, was unsre Spezies im Speziellen betrifft, in Sinnlichkeit und Spiritualität reifend, der mutmaßlich einstigen Vorstellung von Liebe folgend...

Leisten wir uns ebenso endlich die selbstbewusste Arroganz, dass jede und jeder von uns allein ihr bzw. sein Wissenschaftler und spiritueller Führer ist und sich im Laufe ihres wie seines Lebens Wissen (an)schafft und ihre wie seine Schlüsse zieht. Dass wir nicht ständig eine scheinbar kompetente Obrigkeit brauchen, die uns in ihrem Sinn ein geeintes Weltbild, eine synchrone Sichtweise der Dinge aufdrücken will und nur sie, diese Über-Instanz, sich alleinig zur willkürlichen Interpretation befähigt und befugt sieht. So läuft’s nicht, würde der Kabarett-Kapazunder Hagen Rether sagen. Zumindest mal nicht für ihn und nicht für mich, oder ebenso nicht für sie und dich! Durchaus vermag ich so genannte Experten und Spezialisten für gut finden, auch fallweise ihrer Meinung sein, über ihre Theorien nachdenken und sie kritisieren dürfen. Aber ich mache sicherlich keinen Kniefall vor ihnen! Irgendwie haben wir scheint’s verschwitzt, es nicht bemerkt, dass bei vielen in der kritischen, argwöhnischen Kirchenmasse, bei den so genannten „Ungläubigen“, die Wissenschaft die Religionsfunktion abgelöst, ersetzt hat – also: gleicher Typus, gleich in der Kirche nebenan...


Jenseits des Kommerzes

im Geisteswissenschaftlichen

„Das muss man gelesen haben!“, wirklich?

Nicht meine Überzeugung! Denn das MUSS ist ein Störfaktor, eine fast schon kultivierte Perturbation. „Wenn du die Bibel nicht studiert hast, bist du kein Christ!“, oder so ähnlich und hast dir damit das Mitdiskutieren  verwirkt. Genau das ist der aufgezogene Stacheldrahtzaun, hinter dem eigentlich das Freidenken begänne. Tja, ein schwacher Trost, ich las mehrere Varianten von empfohlenen Kinderbibeln und die sogar auf Wunsch meinen Kindern vor, Zudem begann ich die mormonische Interpretation des Evangelium mir einzuverleiben und auch die des Jakob Lorber. Diese Art und Weise der „gewaltversüßenden“, fast schon erniedrigenden Indoktrinierung heiliger, eigentlich uns heilender Schriften, lehne ich rigoros ab, weil naturgemäß aufkeimende Hinterfragungen da schon im Ansatz am fiktiven „Scheiterhaufen“ ausgelöscht werden sollen! Entweder du glaubst, oder du hältst die Klappe. Wissenschaftlicher Verstand ist unerwünscht. Und so gab ich bei jenen Lektüren bereits vor der Hälfte auf.

Ich halte mich nach der kriminalistischen bzw. psychoanalytischen Logik, die besagt, dass das wahrlich Interessante und Wichtige das ist, was nicht gesagt, was nämlich, aus welchen Gründen auch immer, verschwiegen wird. Und so las ich halt nicht den Hegel, den Kant, den Adler, den Buber, den Habermas und andere der Klassiker in Sachen Humanismus, Soziologie, Pädagogik, Ethologie, Psychologie, Theologie und Philosophie. Aber ich hörte von diesen Persönlichkeiten aus zweiter Hand und lauschte aufmerksam. Ich las vergleichsweise exotische, also nicht übliche Literatur und staunte über deren grenzenlosen Geist außerhalb des „akademisch-geistigen Tellerrands“. Wobei einige davon gar nicht so ausgefallen scheinen...

Ich lese das, was vergleichsweise halt nicht allgemein, wie vorzugsweise konsumiert wird, sagen wir, die Standards. Mich interessieren eher die unübliche Literatur, wie auch Vorträge in entsprechenden Internetforen. Vertiefte mich zum Beispiel in diagnostische wie prognostische Aussagen des Th. Banyacya, J.S. Mohawk, M. Shostak, R. Jungk, W. Reich, J.M. Masson, K. Lorenz (er schrieb weit mehr als nur über „Graugänse“), N. Mandela, A. Gruen, H.A. Pestalozzi, R. Erdoes, M. Fukuoka, S. Zizek, H. Marturana, F. Varela, F. Vester, J.Ch. Pearce, R. Jungk, und deren noch viel mehr... 

So denke und schreibe ich das, was offenbar andere sich vielleicht nicht mal zu denken wagen. Mich interessiert das Neuland! Auch wenn sie sich irgendwann mal als „alte Heimat“ herausstellen sollte. Die weißen Flecken auf der Landkarte, die vielleicht für die Masse nur „geweißt“ wurden... Ich kann patriotisch fühlen, eine emotionale Bindung zu meinem Geburtsort entwickelt haben, aber Denken im ureigentlichen Sinn hat für mich weder eine Nationalität, wird patriotisch geleitet, weist ein Rassenmerkmal auf und folgt einem schulischen Lernmodell, noch kennt es Berührungsängste mit Neuem, mit dem anfänglich so unfassbaren Fremden. Denken ist meiner Meinung nach kosmisch, unendlich... es ist mit dem abenteuerlichen Trieb zu vergleichen, der unsichtbare Freund, der einst mir dir auszog, um das...

Objektivität versus Subjektivität. Die ewige Diskussion um die Wahrheit. Für mich gibt es eine objektive Wahrheit; ich muss sie nicht definitiv wissen, aber erahnen, sie für möglich respektieren. So denke ich, dass wir die subjektive Wahrheit gern verwechseln mit persönlicher Interpretation von selbst Wahrgenommenen. Das ist durchaus legitim, so lange sie nicht als DIE Wahrheit postuliert wird und anderen aufgezwungen. In der unbefangenen Diskussion zwischen subjektiven Interpretationen könnten wir ja gemeinsam eine wirkliche Objektivität als allgemeingültige Wahrheit herausfinden. Sie gibt es sicherlich, weit jenseits von Eitelkeit und Ruhmsucht.


In den Händen Großer Kinder...

Das sorglose Spielen mit der Welt!

Als „dumme/r Idiot/in“Man vertraut man ihm, den „Kommunikationsdiabetiker“...

Tja, wehe, wenn Kinder an die Macht gelassen! Mark Sackaböag. „Sack“, „Zuck“, der Zuckerberg. Die süße Verlockung vorgetäuschter Freiheit. Auch ich ging vor zig Jahren ihm „vertrauensselig“ auf den Leim und folgte einer Petition gegen den Faschismus über sein Medium. Venus Fliegenfalle - einmal gelandet und gestrandet! Ich kann diesen Petitionsaufruf von „we-move-eu“ nur beipflichten und habe bereits mit Text unterzeichnet. „They trust me! Dumb fucks!“ (2004, “Zuck” vor dem Haward-Auditorium angeblich geäußert). Der Schmäh der anonymen, unbegrenzten Kommunikation entpuppte sich alsbald schon als Lüge.   

https://act.wemove.eu/campaigns/Facebook-in-die-Verantwortung-nehmen?utm_source=civimail-12630&utm_medium=email&utm_campaign=20180413_DE

>>Nicht nur, dass er die Völker betrog und abzockte, Meinungsfreiheit vortäuschte! Auch seine respektlose Art gegenüber denen, die ihn unsagbar reich machten. Und dann die Unmöglichkeit, aus seiner Falle wieder raus zu kommen. Er ist gestrickt wie viele dieser "alten Kinder", die mit der Welt spielen und am Ende für den angerichteten Schaden keine Verantwortung übernehmen wollen. Solche Typen hätten vieler Menschen Meinung nach kein Recht auf ihre "reiche Freiheit". Eigentlich ein Fall für den Internationalen Strafgerichtshof. Aber es scheint, solche Milliardäre werden bewundert und uns als "unternehmerische Helden" in den Kommerzmedien vorgeführt. Was für eine Welt ist das???<<

Als "Idioten" ("dumb fucks") bezeichnete der damals 19-jährige Harvardstudent einem Bekannten gegenüber Kommilitonen, die sich an seinem frisch gegründeten Netzwerk Facebook anmelden und freiwillig ihre Daten herausrücken. Damals nahmen gerade einmal 4000 Harvard-Studenten an dem für die Universität geplanten Netzwerk teil. Das Chat-Protokoll veröffentliche das IT-Onlinemagazin Silicon Alley Insider. Es stützt sich dabei auf einen nicht weiter genannten Informanten. Die Aussagen sind bisher nicht bestätigt. Facebook hat allerdings nicht dementiert. Und noch andere Beiträge neben dieser hier von der Augsburger Allgemeinen:

https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Facebook-Gruender-Sie-vertrauen-mir-die-Idioten-id7845701.html

http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/Zuckerberg-Sie-vertrauen-mir-diese-Idioten;art16,473000

http://www.spiegel.de/video/facebook-mark-zuckerberg-ueber-konkurrenten-und-kunden-video-1754857-inline.html

http://www.lichtsprache-online.com/hintergr%C3%BCnde-zu-weltereignissen/die-facebook-falle/

Natürlich gehört er, der ja nicht mal als Urheber dieses elektronischen Sozialmediums bewiesen ist, zu den ultrareichen Gutmenschen, die dort und da mal für Sozialprojekte spenden. Na und? Mit vollen Hosen ist bekanntlich leicht stinken. Oh, wie nett, ein Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens ist er auch. Alles sehr smart und PR-dienlich angelegt. Egal und was auch immer Sympathien und Antipathien bei Einzelnen auszulösen vermögen. Tatsache ist, „Zuck“ wusste genau was er für sein Vermögen tat und tun muss und stellt sich halt vor der internationalen Presse und Kongressen naiv. Gefährlich naiv, weil wirklich naiv, sind aber die, die ihn ungeprüft und unkritisch vertrauten und noch immer vertrauen und so viel Persönliches und Intimes weiterhin ins Netz stellen und sich des interspacen Mobbings beklagen. Tut mir Leid – selbst Schuld. Ich schreibe es gern für diese Leute: „Wer sich in den Dschungel wagt, muss mit dem  Tiger rechnen!“

Verurteilung? Wenn der Bock zum Gärtner wird, bzw. sich zwei Böcke um den Garten streiten, nein, sich insgeheim arrangieren wollen... Zwecks Ausbeutung des Gartens – die Nutzfläche der „User and Loser“. Einer sät, zwei ernten reich. Man wird sich hüten, die Facebook-Gründer, die allen Interessenten - deren gibt es in Wirtschaft und Politik ja massenhaft viele – so wertvolle Konsumdaten liefern, so lange wir, der Mensch, ein multipler Rechenfaktor eben für Wirtschaft und Politik bleibt. Die Regierungen und die vermeintliche Staatssicherheit betreffend, haben Verfassungsschutzeinrichtungen sämtliche Daten in petto.

Die Büchse der Pandora ist offen. Wer hätte denn Interesse, eine Datenbank unvorstellbaren Ausmaßes wie Facebook wieder zu schließen? So wird es, wenn überhaupt, ein Pro-Forma-Prozess werden und bleiben. Tja, bewährtes Verschleppen ist angesagt, und irgendwann mal, wenn der Datendschungel ins Unermessliche gewachsen und noch undurchdringlicher geworden ist... wir uns irgendwie daran in opportuner Resignation gewöhnt haben... tja, wer denkt dann noch dran? Wie es auch beim Steinchen im Sohlenprofil ist, es tritt sich langsam ein und du merkst es nicht mehr.

Apropos interaktives Sozialmedium: Da gibt es eine weitergeleitete Filmempfehlung:

„The Social Network“ von David Fincher aus 2010 

Alles verjüngt sich (nach) oben – der Weg zur Sonne ein dünner... und mitunter tödlicher wie beim Ikarus...

Man zieht unfähige Alte von verantwortungsvollen Positionen ab, wenn niese nicht selbst generös zurück oder zur Seite treten – wie z.B. in Parteivorständen – und ersetzt sie durch unerfahrene Junge. So geht’s doch nicht, würde Hagen Rether sagen! Nämlich, weil es doch keine Rettung aus dem Dilemma, sondern Feigheit vor der Aufgabe bedeutet! Im lang bewährten Ältestenrat, im antiken Senat, da saßen doch keine Kinder, oder? Oder hätten wir Menschen als Spezies überlebt, wenn die „Greenhorns“ die Jagd geleitet hätten oder die Feldwirtschaft bestimmt? Mitnichten! Doch wir drehen justament alt bewährte, über Jahrtausende gewachsene Strukturen und Regeln um, verkehren natürliche Hierarchien ins perverse Gegenteil.

Lassen wir uns nur nicht täuschen! Hinter der heutigen, vermeintlich autonomen Führungsgeneration ziehen nach wie vor die „alten“ Puppenspieler die Strippen, die „Alte Riege“ führt Regie. Diese haben sich wegen fehlendem,  wirkungsvollem Widerstand und regulativen, korrigierenden Kontrollmechanismen zu noch dreisteren Egomanen entwickelt, haben die 68er als links-resistenter Virus überlebt, und uns als Kollektiv Schritt für Schritt wieder rückentwickelt – „Futterneid in der Underclass ist wieder in“.

Natürlich sind Jüngere schneller im Denken, im Auffassen; aber das macht sie noch lange nicht zu respektvollen, freiwillig geachteten Autoritäten. Der Mensch wird, bezogen aufs Lernen, naturgemäß vom „schnellen Brüter“ zum „langsamen Brüter“. Das ist nicht eine „gemeine“ Alterserscheinung, sondern hat System! Die Lernfähigkeit verändert nur ihre Qualität. Wie jedes Tier müssen wir in den ersten Lebensjahren schnell wahrnehmen, lernen und Situationen erfassen können, weil die „Basic“ fürs Überleben notwendig ist, nämlich die spezifisch rasche Anpassung unserer spezifisch individuellen Verhaltensweise ans hineingeborene Milieu!

Im Laufe unseres Lebens lernen wir langsamer, wir lernen dazu! Tiefer gehender. Wir beginnen zu ergründen, wir können immer mehr differenzieren, selektieren, werden darin immer präziser, können die eigene Position im kulturellen Umfeld genauer evaluieren, bestimmen... wir beginnen immer besser uns im komplexen System zu verstehen... fangen an, Metaordnungen zu erkunden und werden hoffentlich mal weise... Denn wir haben gelernt, auf das Lebenssystem Einfluss zu nehmen, es zu manipulieren, zum Eigenwohl, oder auf höherer Ebene in weiser Absicht zum Allgemeinwohl.

Der Gehirn-Guru M. Spitzer fand heraus, dass die Nobelpreisträger für Soziologie im Durchschnitt 50 Jahre alt sind; und nicht, beispielsweise 25 bzw. 30! Also scheint, signifikant für dieses Metier, Erfahrung (Zeit für Empirie, Kohärenz und Kognition) wichtig zu sein und nicht brav gelernte und rezitierte Theorien aus zweiter Hand. Die Führungsebenen krampfhaft zu verjüngen halte ich, wie gesagt, für äußerst bedenklich! Ein Beispiel aus der Zoologie im fernen, heißen Süden. Betrachten und beobachten wir die Elefanten, die wie wir, im Verhältnis einen ebenso recht großen Neokortex im massigen Schädel aufbewahren... Elefanten leben matriarchisch! Die alten, erfahrenen Kühe sind also Matriarchen. Sie führen die Herde. Die „Alte“ kommuniziert in einer, für uns nicht mehr frei wahrnehmbarer Bassfrequenz mit anderen Ihresgleichen zwecks friedlicher Zusammenkunft. Entstressung! Und sie bildet zu Lebzeiten ihre Nachfahrerin aus! Nach unserer „modernen“ Vorstellung würde ein Kalb die Herde leiten und... mit ihr zugrund gehen!  

Apropos Große Kinder und das endlos lange Herauswachsen

Wir werden älter! Wirklich? Ja, in gewisser Weise an der Quantität an erlebten Jahren gemessen, stimmt es zumindest für die industrialisierte Zivilisation, verglichen mit früher. Doch Vorsicht. Erstens gab und gibt es Naturvölker, wo ein Alter um die Hundert nicht selten war und ist. Zweitens, jetzt die grausame Wahrheit, wir leben nicht, sondern sterben nur länger. Zudem: einst typische Alterserkrankungen erobern schon jüngere Generationen, wie z.B. Diabetes, oder der Herzinfarkt.

Ab der Geschlechtsreife werden sukzessive Zellen abgebaut, sagen wir, werden nicht mehr 1:1 ersetzt. Verbrauchte Zellen werden entsorgt und frische nachgeliefert, in der Regel. Im Laufe des Älterwerdens immer weniger. Stagnation der Zytenproduktion mit tendenzieller Progression. So müssen wir halt länger mit den verbliebenen Altteilen, der bereits antiquierten Biosubstanz auskommen lernen, mit dem „Restbestand“ sorgsamer haushalten. In der vergleichsweise kurzen Ontogenese verlief es genau umgekehrt, es wird mehr nachproduziert als verbraucht und wir wachsen über uns hinaus. Danach Schrumpfung bis zum Schwarzen Loch, in das wir gnadenlos gesogen werden. Ein bisserl anders formuliert:

Die biologische Zelle als hochintelligenter Baustein aller Organismen ist dem Akku und dem nuklearen Brennstab sehr ähnlich. Ihre gemeinsame Bestimmung ist, verbraucht zu werden. Verzehrt und leer, nun totes Gewebe, werden die „Leichen“ über die Blutbahn und Ausscheidungsorgane entsorgt und durch frische ersetzt. Im Alter müssen wir also mit den verbliebenen Akkus, den alten, immer „sparsamer“ und behutsamer umgehen. Ob der ständig abnehmenden Neuzellennachlieferung sind wir gezwungen die alten Akkus neu aufzuladen. Das passiert durch Nahrungszufuhr und die unerlässliche Ruhe, wohlgemerkt die langsame Aufladung! Doch die scheint’s vollkommen regenerierte Zelle erreicht nie mehr die volle, vorangegangene Leistungskapazität. Es geht unweigerlich dem Ende zu, bis alle Zellen dermaßen irreparabel und irreversibel ausgebrannt sind, der gesamte Organismus zusammenbricht, der Herrgott den „Off“-Schalter drückt, oder so...


Die Toleranz ergreift Partei

Toleranz ist wie die Wahrheit offensichtlich teilbar; die Akzeptanz flexibel angelegt und wirkt recht flatterhaft; Respekt, das ist etwas für die Sonntagsrede.   

Wenn die USA in ihrer „Cowboy“-Mentalität zuerst schießen, dann denken, nimmt man es als Kavaliersdelikt hin, denn Amerika ist Weltordnung und bombt die Welt zum Wohle aller in eine demokratische. Da vergisst man schnell Hiroshima und Nagasaki und Vietnam und andere Kleinigkeiten, wie durchsickernde Unterstützungen mit den IS und fragwürdigste, auffallend wankelmütige und sicherlich nicht uneigennützige Kooperationen mit den syrischen Kurden. Der, den US angedichtete Aphorismus mit der Denkverzögerung  stimmt natürlich nicht – man weiß sehr wohl, was man tun wird und getan hat! Außerdem wären zugestandene Anomalien mit bedingenden Verhaltensauffälligkeiten ja pathologisch und somit gewissermaßen eine Rechtfertigung und es winkt die Strafmilderung.

Hingegen toleriert man jegliche vermutete Vergehen RUSSLANDS nicht, solche sind absolut unverzeihlich, blasen wir fromm ins gleiche Horn der Presse. Die Russen, denen wir noch immer Stalinismus und ekelhaften Kommunismus unterstellen, sind so und so und nach wie vor verdächtig der Gewalt und Diktatur. Es verhält sich bei der medial verkauften Weltpolitik wie bei den Weltreligionen, man hat zu glauben, oder man ist Ketzer und Verschwörer! „Hast du denn Beweise?“, fragt der fromme Bürger den Kritiker, sich seiner umwerfenden Schlauheit sicher. Komisch, denkt sich der, des Gegenthesenanschlags Überführte: „Er aber auch nicht den geringsten!“ Das juridisch herausragende und beispielhafte Motto „im Zweifel für den Angeklagten“ ist halt auch nur der Filmtitel eines Krimis.

Den Propaganda „Westen gut – Osten bös“ erfahren wir hier an der „relativen geopolitischen Mittellinie“ seit der Oktoberrevolution 1917. Gott sei Dank haben wir hier einen Portisch, einen Lendvai, eine Kneissl und einen El-Gawhary, die uns suggestiv freundlich erklären, wie das politische Uhrwerk der Welt tickt. Unermüdlich werden die schon verstaubten Gebetsmühlen erneut in Gang gesetzt. Gott sei Dank gibt es aber zum Beispiel auch noch eine Will und eine Maischberger für ein bisserl Relativierung des Vorgekauten in deren Polit-Talkshows.

Manche glauben, wenn sie eine Ruine als solche sanieren, renovieren, restaurieren – was auch immer den Verfall stoppt, wieder eine voll taugliche Festung geschaffen zu haben, und keiner merkt’s. Wir betreiben in Wahrheit sozialpolitische Ruinenpflege. Oder: Man gibt in die alte Karosserie einen neuen wie fremden Motor und bald darauf fliegt uns das betagte Blech um die Ohren. Die Politik wäre das Gremium der Ingenieure, die firm und teamfähig sind, neue „Festungen“ und neue „Motoren“ mithilfe der „Bauarbeiter“ und „Mechaniker“ so zu konzeptionieren, dass für niemand ein Schaden entsteht, eher mehr an Nutzen. So lange aber es ein Gros an Nutznießer des System gibt, bzw. eine nicht unerhebliche Masse an Menschen, die sich darin etabliert haben, so lange wird sie keine wahrhaftige Solidarität zu jenen empfinden, die in dieses System als existenzielle Bedrohung erfahren, nicht nur spüren, wie es oft so flapsig heißt.

Wir tolerieren, was uns angenehm ist und nicht unmittelbar schadet. Wir tolerieren ein System, das wir aktiv wie passiv miterschaffen haben, wir tolerieren, dass Solidarität ein fesches Schlagwort bleibt. Lifeball, ganz aktuell, repräsentierte wieder nur eine ganz bestimmte Gruppe Betroffener, die Millionen Hungernden zum Beispiel werden mangels Ansehnlichkeit und Schick nicht eingeladen. Ausgrenzung am Lifeball – ein Event für das Recht auf Leben. Auch solche sozialästhetischen Makel tolerieren wir und pochen auf unser Unterhaltungsrecht!

Politik wäre das geistige Gerüst der Vernunft für ein friedliches Zusammenleben von Individuen, die emotional, spirituell und physisch sich nicht allzu wesentlich unterscheiden, aber trotzdem und zu Recht auf ihre Einzigartigkeit bestehen.

Die Vernunft toleriert nur Vernünftiges und die Toleranz hebt sich damit schon in der gelebten Selbstverständlichkeit auf; so sinngemäß F. Dürrenmatt, wie auch das über den Zeitgeist, der, wie jede intellektuelle Mode seiner Zeit, seine Version von Wahrheit den Lesern aufdrückt! Und dennoch las ich ihn gern!


„La Zad“

Skandale unter Macron

Das Prinzip der Résistance hat kein Ablaufdatum. Der Widerstand gegen Unrecht...

Es liegt in der evolutionär gewachsenen Natur des Menschen, in seiner sich stetig entwickelnden „Software“, sich gegen empfundenes Unrecht aufzulehnen. In Folge eine übernommene Aussendung von den „Aktiven Arbeitslosen“:

>>Gerade in Zeiten der Prekarisierung und Massenerwerbsarbeitslosigkeit

ist es wichtig, echte und selbst organisierte Alternativen zum Kapitalismus zu ermöglichen und die Zerstörung der letzten Reservate nicht-kapitalistischer und nicht-staatlicher Gebiete für ein selbst bestimmtes Leben zu verhindern. Im Sinne der internationalen Solidarität und des Kampfes um eine demokratische Gesellschaft mit vielfältigen Möglichkeiten für ein selbst bestimmtes Leben und Wirtschaften unterstützt der Verein "Aktive Arbeitslose Österreich" folgenden Aufruf mit basisgewerkschaftlichen Grüßen,

Mag. Ing. Martin Mair, Obmann

Solidarität mit La ZAD - am 9. Mai 2018, 11.00 Uhr wurde die Solidaritätserklärung vor der Französischen Botschaft übergeben.

Die Presse-Ankündigung: Zahlreiche Kollektive, Gemeinschaftsprojekte und Einzelpersonen haben die Solidaritätserklärung des Europäischen Bürger/innenforums mit „La ZAD“ in Notre-Dame-des-Landes unterzeichnet. Eine Delegation wird am 9. Mai 2018 um 11.00 Uhr der französischen Botschafterin diese Unterschriften überbringen, um gegen das brutale Vorgehen des französischen Staates gegen die legitimen Besetzer/innen des 12 Quadratkilometer großen Geländes zu protestieren.

Nach jahrzehntelanger Auseinandersetzung hatte die französische Regierung den Bau eines Flughafens in Notre-Dame-des-Landes im Januar 2018 aufgegeben. Die Besetzer*innen, Bäuerinnen und Bauern, die gemeinsam Widerstand gegen das Flughafenprojekt geleistet hatten, begannen daraufhin Verhandlungen mit Regierungsvertretern für eine langfristige sozial-innovative Nutzung des Geländes.

Doch am 9. April 2018 haben 2500 Gendarmen begonnen, die Projekte der Besetzer/innen mit brutaler Gewalt zu zerstören. Der Widerstand vor Ort und in ganz Frankreich sind groß, da auf dem Gelände zahlreiche Gemeinschaftsprojekte gewachsen sind. La ZAD ist besonders für viele junge Menschen in Frankreich zu einem Symbol für den Widerstand gegen sinnlose Großprojekte und für eine andere Gesellschaft geworden. Die Zerstörung von La ZAD soll dieses Symbol und die Hoffnungen, die damit verbunden sind, zunichte machen.

Die Gendarmerie hat angekündigt, ab dem 14. Mai 2018 alle Personen, die keine individuellen Anträge auf Nutzung des Landes gestellt haben, zu räumen und monatelang auf dem Gelände zu bleiben, um den Wiederaufbau der Gemeinschaftsprojekte zu verhindern. Jürgen Holzapfel vom Europäischen Bürger/innenforum sagt dazu: „Wir haben den Eindruck, dass die französische Regierung versucht, eine Pax Romana im Land der Gallier durchzusetzen. Für uns kann sich die deutsch-französische Freundschaft nicht auf gegenseitige Besuche von Regierungsmitgliedern beschränken. Diese Freundschaft kann nur leben, wenn wir uns auch in gesellschaftliche Konflikte einmischen. La ZAD ist für uns, über die Grenzen Frankreichs hinaus, eine Hoffnung gegen die Individualisierung der Gesellschaft und die Ökonomisierung aller Lebensbereiche.“

Kontakt: deatforumcivique.orgrel="noreferrer"

Jürgen Holzapfel Tel. 0172-2154127 <<

Blau-schwarz-türkiser Drainagenbau

Regierung trocknet unseren Gesundheitsbereich aus!

Im Auftrag ihrer MajEUstät... staatliche Diät!

Zermahlen zwischen den neoliberalen Mühlsteinen. Die generelle Forcierung des Marktfaktors in Gesundheit und Sozialem bewirkt den gleichzeitigen Solidaritätsabbau. Man schafft neue und tiefere Klüfte zwischen den ohnehin im Spannungsfeld liegenden Sozialgruppen, die man bewusst in diese kritische Situation manövriert hat, und, diese es geschehen ließen. In Zukunft laut Regierungskonzept mehr, also letztlich mehrheitlich Arbeitgebervertreter im Vereinsvorstand der Kassen und Sozialversicherungen. Warnungen dahingehend wurden in den Wind geschlagen, dass das große EU-Ziel lautet: Privatisierung der bislang staatlichen Krankenversorgung, sprich Spitäler. Mehr darüber von der Solidarwerkstatt:

https://www.solidarwerkstatt.at/soziales-bildung/eu-kommission-applaudiert-schwarz-blauem-angriff-auf-sozialversicherung

Tja, wir sind einer anorektischen, einer magersüchtige Regierung ausgeliefert, was den staatlichen Verwaltungsapparat betrifft. Selbst Schuld, die diese wählten, sagen viele und die vielen Anders- und Weißwähler und Nichtwähler, wie vielleicht bald Geläuterten kommen trotzdem zum Handkuss.


Die (un-)gewollte Arroganz der Historiker...

... kann mundtot machen! Wenn man es zulässt...

Wie oft lese ich bei „nachschlagenden“ Recherchen in Enzyklopädien, Lexika und sonstiger Literatur „Ursprung und Herkunft, zumindest nicht genau bekannt...“, „Man vermutet...“, „Es existieren Interpretationen...“ u.s.w. Die gegenwärtige Geschichtsschreibung finde ich fast schon arrogant, weil sie sich letztlich noch immer auf Vermutungen stützt, Rückschlüsse konstruiert, weil heute Entdecktes, schon durch morgen Entdecktes überholt und widerlegt sein kann; weil so genannte Experten glauben, die Wahrheit gepachtet zu haben und von uns „Laien“, „Amateure“ und „Hobby-Historiker“ erwarten, bedingungslos an sie zu glauben; weil es sich zu guter letzt eben auch nur um einen Sammelband von Geschichten handelt – gesehen, erzählt, aufgeschrieben -, in der die nicht seltenen, subjektiven Auslegungen als unumstößliche Wahrheit uns indoktriniert werden; weil sie somit andere Sichtweisen als Schauermärchen, als Verschwörungen oder Pseudowissenschaften abtun, den Andersdenkenden diskriminieren und schlussendlich hochnäsig ignorieren. So läuft’s doch nicht, würde da der Hagen sagen...

Anhand meiner aktuellen Vertiefung in die Anfänge der Philister und Phönizier - von der fragwürdigen, europäischen Geschichtsüberlieferung der Indianer will ich mal hier den Leser verschonen - wurde ich wieder auf diese, meine Erkenntnis gestoßen. Mich verwunderte es, dass ich im Internet-Lexikon „Wikipedia“ zwischen diesen beiden alten Kulturen keine Querverweise fand, obwohl sie zur selbigen Zeit – so rund 1.000 v. Chr. - am selbigen Ort angeblich zu wirken begannen. Beide waren des Schiffsbaues mächtig und vermutlich, in der Levante „gestrandete“, Seefahrervölker, deren faszinierende Schiffe man rudern wie segeln konnte.

Nicht nur das kleine, multikulturelle Europa wollte die Welt erkunden, alle anderen auf den fernen Kontinenten doch auch, oft parallel vice versa, oder gar schon früher. Christoph Kolumbus, unser Entdecker von Amerika, wird immer mehr zur Randfigur und von anderen in den Schatten gestellt. Die Wikings, die Phönizier, die Araber, die Ägypter, wer weiß, ob auch nicht indianische Seefahrervölker schon Europa oder andere, ferne Kulturen – die Maoris Neu Seeland, wie wir wissen – entdeckt hatten, jedoch halt nichts für die interessierte Nachwelt schriftlich hinterließen. Was heißt das? Was ist Fazit? Lassen wir bitte Geschichte lebendig und korrigierbar bleiben! Als wunderbare „Große Geschichte“, in der wir alle vorkommen, jede Kultur unverzichtbar ihren Platz darin hat!

Bewiesen ist für mich nur das, was ich selbst erlebte und ich mich daran lückenlos erinnern kann. Doch nicht mal da ist eine Objektivität gesichert, weil wir es kaum vermeiden können, subjektiv emotional zu färben. Zum Beispiel haben meine Eltern den letzten Weltkrieg als Jugendliche in ihrem unmittelbaren Umfeld erlebt und gespürt. Sind sie nun objektiv, können sie heute rein aus der bereits ziemlich distanzierten Metaperspektive, also neutral urteilen? Ich weiß es nicht, aber ich vertraue ihrem Gedächtnis, obwohl Erinnerungen nun mal an die Emotion gekoppelt sind. Natürlich ist es zweifelsfrei, dass Krieg ein absolut verabscheuungswürdiger Zustand ist. Vielleicht ist dies ein ungeeignetes Beispiel dafür, was ich sagen will. Nämlich, dass ein freies Denken ständig den Input prüft, vergleicht und gegebenenfalls in Frage stellt, sich eine eigene Meinung bildet, eine eigene Sichtweise einnimmt, ein eigenes Weltmodell konstruiert. Alles andere ist Glaubens- und Vertrauenssache – wir entscheiden ob wir etwas glauben, ob wir dem Erzähler vertrauen wollen. 


Gedankenblitze

Ungeordnete Einfälle und Assoziationen

„Durch die Bank“

++ Es geht ja gar nicht mehr um den bösen IS, es geht um die bösen Russen und bösen Perser im Syrienkrieg. Tja, so gesehen ein medienpolitisches Rollenspiel... ++ SBGLTW – 64% Wahlbeteiligung wäre schon eine klare, demokratische Aussage und relativiert den Wahlsieg. ++ Amokläufe in (und möglicherweise wegen) Amerika nehmen zu... ++ Demagogen statt Ideologen, Faschisten statt Idealisten, Manipulatoren statt Navigatoren, Verführer statt „Führer“ an der Macht – las ich kürzlich irgendwo... ++ CHI, die auf einen Fokus konzentrierte Kraft, die Unglaubliches zu vollbringen vermag, aus der asiatischen Körperschulung – und CHI, als der 22. griechische Buchstabe... ++ Alles was uns umständlich und kompliziert die Mystik und den Glauben nahe bringen und in uns festigen soll, uns geradezu indoktriniert wird, hat mit wahrer Mystik und dem Glauben an einen imaginären, kosmischen Spirit, an die alles durchdrungene Spiritualität, an eine überirdische Geistesmacht, an für uns nicht sichtbare Kräfte, etc. nichts zu tun. Im Einfachen liegt die Genialität! Keine tausend Seiten heiliger Schriften, langwierige, komplizierten Berechnungen und lebenslange Analysen und Studien – „das studierte Verständnis“ - sind der Beweis für erhoffte Offenbarungen. Es machte mich schon als Kind stutzig. Es geht ums Wahrnehmen mit allen Sinnen, ums tiefe Empfinden für Harmonie, für Schönheit, für die so genannte Ästhetik, die in allem liegt. Wenn man  unbedingt der Worte bedarf, dann genügen diese zwei: Liebe und Respekt!

(kurze Pause...)

++  In der Illumination steckt da nicht die Illusion? In der Imagination nicht die Magie? Hat der Nomade etwas mit der Monade – gedachte Einheit, Einfachheit – gemeinsam, außer, dass sich beide Begriffe wunderbar reimen ließen? Aber dieses gedachte Ganze, die unsichtbare Unität, noch lange nicht fix und starr irgendwo am Firmament aufgehängt ist, sondern ständig sich in Bewegung befindet, also nomadisch ist - „isn’t it?“ Oder hat z. B. das Parlament mit dem Lamentieren etwas Abgeleitetes an sich? Jammern, Zetern, Greinen, Meckern, Motzen, Wehklagen, Schimpfen, Klagen... mit „par-“ als griechisches Präfix - für neben, gleichzeitig, während, z. B. parallel – bedeute dann wortwörtlich und beispielsweise „Meckernde Parallelgesellschaft“. Tja, kein Wunder bei solch einer Definition... ++ Statt Antiaging neu im Lifestyle-Trend: Anti-Ätsch, stop the age is flop for you Raceaging“, die greis-sägende Wahrheit, brutal, aber leidensverkürzend! Lerne mit dem Furchenfakt zu leben! ++ Spargelzeit – Lenz und Lust; der ewig freud’schen Kastrationsangst ganz offiziell und öffentlich ein kulinarisches Schnippchen schlagen – grün oder weiß ist da nur mehr die Frage und die Wahl des Ejakulatersatzes im Dip-Schüsselchen; ein fein schmeckender fellatio-kannibalischer Akt in geschlechtlicher Gleichberechtigung vereint genossen... ++ Vernalisation bedeutet in der Nutz-Botanik Kältereiz zwecks Keimbeschleunigung. Wir Menschen brauchen es scheinbar auch, durch eine begünstigend stagnierende Sozialpolitik, damit wieder soziale Wärme entstehen kann... doch der Mensch lebt nicht von Lust und Liebe allein unter launischen Leuten... er mag offenbar das Leid am Weg zu seiner Heiligkeit... ++

(kurze Pause...)

Heuer verlasse ich meine pentagonische Dekade des Rock’n Roll, Blues and Cool Jazz und liefere mich den „Roaring Sixties“ aus. Meine Textur der Haut hat sich erwartungsgemäß weiter vertieft und verdichtet, scheinbar ist ja immer mehr Pergament vorhanden. Die Gravitation beweist sich an der fortschreitenden Demutshaltung der biologischen Endlichkeit gegenüber, das erzwungene Ritual in Respekt vor Urmutter Natur. Ich untermauere die mutige bis leichtfertige These des qualitativen Alterns. ++ Wir reden – wohlgemerkt reden – über Rechtsrucke, re-nationalistische Tendenzen und neoliberales Aufflammen und die konzerkapitalistische Diktatur in Europa und womöglich der ganzen Welt; ich nenne es mal so: „Blüte des kapitalen Rassismus“! ++ Experten verschiedener Wissensdisziplinen meinen, Bestrafungsabsichten fußen im Altruismus, der Selbstlosigkeit, der Uneigennützigkeit. Aus den Motivationen, primär einen Akt der Gerechtigkeit, als einen der Abschreckung zu setzen. Ich seh’s anders, nämlich als Instrument zur Unterdrückung mittels Angst und Gewalt! ++ Einsichtslosigkeit bis Einfältigkeit. Wenn Menschen uneinsichtig bleiben, aus Angst vor unangenehmer Selbsterkenntnis infolge eingestandenen Selbstbetruges, der fatalerweise auch das Umfeld schädigt, zumindest verhöhnt... tja, wie verfährt man mit solchen „Unpersönlichkeiten“, vor allem dann, wenn sie sich als Elite sehen? ++


Lesen sie gern?

Selbst und fremd erlesenes empfohlen

„Winter in Maine“ von Gerard Donovan; kalt, einsam, still, abenteuerlich, im Milieu der Isolation unweit der Zivilisation, welche zunehmend als bedrohlich empfunden wird... in sich gefangen, dann plötzlich der einzige...

„Tage der Toten“ von Don Winslow; eiskalt, skrupellos, mörderisch, in diesem Stil minimalistisch geschildert, in blutigen Wortfetzen, Worte, die wie tödliche Projektile im Schnellfeuermodus abgefeuert werden; die brutale Welt der Drogenkartelle und ihre korrumpierend Strategien mit Behörden, die  eigentliche, politische Macht im Hintergrund, unter dessen regionaler Patronanz Kinder ihre Altersgenossen umlegen, um als Elitennachwuchs aufzusteigen; vom Fachautor direkt aus der Realität geschrieben...

„Das finstere Tal“ von Thomas Willmann; übrigens, die Verfilmung ist überraschenderweise genauso gut wie das Buch...

„Angstspiel“ von Birgit Schlieper; das anfangs harmlose Chatten entpuppt sich als mörderisches Spiel...

„Hagazussa“ von Anita Stelzer; eine spannende, wie faszinierende Reise ins Noricum der letzten Tage... „Germanen christianisiert man nicht, die haben Göttinnen genug!“, wäre die sich aufdrängende Erkenntnis daraus

„Ein blendender Spion“ von John Le Carré alias David John Moore Cornwall; hier gibt der geheimnisvolle Krimi-Starautor mittels Roman etwas von sich und seiner Vaterbeziehung preis...

„Im Verborgenen“ von Ljuba Arnautovic; empfohlen von einem, der einem  nimmersatten Argentinosaurus gleich den Literaturdschungel unermüdlich abweidet.

„Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“ von Dee Brown; wahre ausgesuchte Geschichten über widerstehende Häuptlinge – laut Brown vielleicht die größten amerikanischen Heroen... - in den letzten 30 Kriegsjahren der Weißen gegen die Roten sorgten für ein historisch wertvolles Werk über ein fast gänzlich ausgelöschtes Volk; „...und sollte der Leser dieses Buches einmal sehen, welche Armut, welche Hoffungslosigkeit, welcher Schmutz in einem heutigen Indianerreservat herrschen, dann wird er vielleicht besser verstehen können...“ (Dee Brown).

„Die Tagesordnung“ von Eric Vuillard; im Hinterzimmer der Macht unter Hitler, wo ihm Konzergiganten die Hand reichten...

 „64“ von Hideo Yokoyama; ein über viele Jahre entstandener Krimi, im Tokio 2003 spielend, und jetzt übersetzt auf den Buchladentisch kommt. Und diese alles unterdrückende, beängstigend kultivierte Höflichkeitsetikette und die „samuraisch-selbstzerstörende“ Gesichtswahrung. 

Diese Liebe“ im Original „Cet amour-la“ von Yann Andrea und Andrea Spingler übersetzt; die biographische Erzählung über die letzten Jahre der Autorin Marguerite Duras und ihre so „ungleiche“ Liebe wurde nicht viel später verfilmt. Ich weiß nicht warum ich darauf stieß und mir die Daten herunter lud und  kopierte. Vielleicht sollte ich mir dies Buch anschaffen...


Apropos Liebe,

die alles überdauernde Kraft

Ich denke,

am Ende wird sich, die alles durchdringende, die kosmisch-osmotische Kraft der Harmonisierung siegen. Es ist vergleichbar mit der passiv-dynamischen Energie des Wassers, welches unaufhörlich den Fels zu höhlen, auszuschwemmen und am Ende mit sich zu reißen vermag. Es ist in uns der Treibstoff, der das stete Bemühen um eine gerechte Gesellschaft entfacht oder den „Götterfunken“ namens „Liebe und Respekt“ am Glühen hält. Ich traue uns allen durchaus zu, das zu werden, was wir im „Plan“ längst sind. Die „Störfaktoren“ aus unserer Mitte, die vermutlich ebenso Teil des Plans sind, werden sich nicht ewiglich halten können und bewirken letztendlich die weitere Qualifizierung und Konkretisierung des Widerstands und in Folge den unvermeidbaren Systemwechsel.


Gute Adressen!

Auch zur Erhaltung der Meinungsvielfalt!

Die wahre Bildungsreform beginnt im eigenen Kopf!

Von den Aktiven Arbeitslosen Österreich - über die traurige Wahrheit am Arbeitsmarkt; immer wieder äußerst wichtige Aktionen gegen das herrschende Unrecht an Arbeitsmarktausgegrenzten und „Erste Hilfe“ für Betroffene:
http://www.aktive-arbeitslose.at

Von der Solidarwerkstatt – für ein freies, solidarisches, neutrales und weltoffenes Österreich!
https://www.solidarwerkstatt.at/

Von Amnesty International:
https://www.amnesty.at/

Von der Volkshilfe – für ein Mitleben statt Überleben:
http://www.volkshilfe-wien.at/cms/cms.php

Von „Jo’Mei“ - ein barrierefreies Zusammenleben erfordert „barrierefreies Denken“:
http://www.bmin.info/WordPress/NR.html

Von SHG-Mobbing, Graz - für eine Gesellschaft, die kein Mobbing mehr nötig hat:
http://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at/
https://www.mobbing-konkret.at/about/

Aktuelles von Lopatka-Gutacher, das auch in den Kommerzmedien thematisiert wurde:
https://kurier.at/chronik/oesterreich/fall-lopatka-der-eigene-arzt-treibt-dich-in-suizid/241.053.901

https://diepresse.com/home/innenpolitik/1577792/Die-Macht-der-Sachverstaendigen?parentid=4101306&act=2&isanonym=null#kommentar4101306

Vom Verein „Epicenter.Works“ (alt AK-Vorrat) - für menschenrechtskonformen Bürgerschutz:
 https://epicenter.works/

Vom Verein „Aufstehn“ - für eine gemeinsam zum Frohsinn veränderbare Gesellschaft:
https://actions.aufstehn.at/

Von Lobby Control, DE - gegen Wirtschaftslobbyismus im Parlament!
https://www.lobbycontrol.de/

Von Campact, DE - Politik muss in Bewegung bleiben - eine Kampagnen- und Aktionsplattform
https://blog.campact.de/

Von WeMove.EU - eine Bürgerbewegung für ein besseres Europa!
https://www.wemove.eu/de

Von NPR-NEWS – wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
http://npr.news.eulu.info/

Vom „ULP-Stick“ - für zwangsfreie Kritik, konstruktive Lösungsvorschläge und Kooperationsdenken:
http://kritisch-konstruktiv.over-blog.de/2016/01/2016-das-jahr-der-verschlusselung.html

Vom „Info-Sperber“ – der sieht, was andere übersehen
https://www.infosperber.ch

Im „Querdenk-Modus“ – angstfrei sagen können und wollen, das, was man denkt; nur so kann Demokratie funktionieren!
http://quer-denken.tv

Morgendämmernde Alternativen zu den „Westside-Stories“:
https://deutsch.rt.com
https://de.sputniknews.com

Vom « Andy-the-neighbour » angeregt: „Schreib auf und wirf ein, was dich bewegt“
https://rundbriefkasten.wordpress.com

Von Dipl. Päd. Maria LiedermannGanzheitliche Heilkunde, Gesundheitsberatung, diese außergewöhnliche Frau hat nicht nur meinen Kindern erfolgreich geholfen!
http://www.liedermann.at/cms

Von DDr. Ferdinand Sator – ganzheitlich behandelnder Kinderarzt in einer Praxisgemeinschaft der therapeutischen Vielfalt, F. Sator war viele Jahre unser Kinderarzt des Vertrauens!
http://www.praxisgemeinschaft161.at

Von Arche Noah - altes Bio-Saatgut erhalten!
https://www.arche-noah.at

Von Sepp Holzer - Der „Agrarrebell“, Alternative Lebens- und Ernährungsweisen
http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=129


Gesendet mit herzlichen Grüßen

eines „besessenen“ Analytikers, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden? Mit diesen Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen. Alles in allem bin ich wohl ein Polemiker, ein „Pamphleteur“ und „Kalaue“, ein pedantischer Ausschweifer - dank seiner nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“. Und doch bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, auch mit dem Anspruch, mit ihren Worten zu malen. Und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle. Am Ende oder zu Beginn meiner Sendungen mit gelegentlich satirischen und anthologischen Zügen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der  Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das eigentliche Menschenrecht! WWW.RE-SPECT.AT Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Vom gestaltenden Politiker zum reflexartig verwaltenden. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen. In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche. Also gut, ich gestehe, ich bin frei ordinierender Mystiker und Demokrat – Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als dramaturgischer Denker zu bedenken. Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden, insofern nehme ich auch keine Verantwortung für anderswo veröffentlichte, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte! Ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist. Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account! Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis!

FIN

>>Das Drama der Osmose und anderes<< (338. Denkarium)

Submitted by Gedankenexport on Fri, 20.04.2018 - 10:29
Body

Inhalt:

Der dramaturgische Denker

Dann betrat ich einen Raum

Mir mal schnell notiert...

Ende meiner Kritikwelle

The Big Lie

Eine spirituelle Läuterung

Sinnsuche bei der „Ent“-forschung

Themenverfehlung

Osmose steht für die Kraft des Durchdringens,

wenn das „Opfer“ durchlässig und löchrig genug ist, ausreichend porös, membranisch, permeabel, tonoplastisch, also „undicht“... das kann wiederum einvernehmlich im beiderseitigen Interesse geschehen, oder einnehmend, gewaltsam... In den biologischen Zellen gibt es so genannte Datenspeicher, Informationsarchive. Man nennt solch, in der Zelle eingelagerte Leeräume, Vakuolen, die vom übrigen Zellenplasma durch eine selektivpermeable Membran, eine Art Qualitätsfilter, Tonoplast genannt, getrennt sind. Schluss:  

Der kleinste Baustein in uns und in der gesamten Natur ist das Genie!

Erkennt man nicht immer an den Myriaden von organisierten Zellen, die sich dann vernunftbegabtes Wesen, sogar „Homo Sapiens“ nennen...


Der dramaturgische Denker.

Ein „Osmote“, ein Durchdringender, ein Durchreisender...

Oft ein Unbequemer, nicht nur bei den Systembewahrern, auch bei den Frommen und Gläubigen, den Lemmingen und Soldaten im System.

Es gäbe viele Namen für ihn, für sie, für sie alle... Neugierige, Lüfter,  Auf- und Entdecker, Tieftaucher, Gipfelsteiger, Höhlenforscher, Schattengänger, Ergründer, geborene Skeptiker gegenüber Vorgegebenem, lästige, weil notorische Frager: „Warum ist alles so, wie’s ist?“ „Wer nachdenkt, überprüft“ (F. Dürrenmatt). Wer nachdenkt, wer sinniert, erfährt den Sinn, kommt ihm zumindest sehr nahe, beginnt zu sehen, ihm wird offenbart; unsere Rezeptoren sind nur ein Instrument, das dahinter macht das Bild. Ich möchte ein bisserl beim Denken im Allgemeinen verweilen...

Eine gefundene Oase bedeutet noch lange nicht, dass es sie in allen Wüsten geben muss. Die Oase bedingt die Wüste rundum, umgekehrt aber nicht, sie ist somit ein Indikator für eine Wüste, die Wüste aber nicht für Oasen. Das, was das eine bedingt, muss nicht umgekehrt sich gleichermaßen verhalten. Gäbe es um uns nur Urwälder, würden wir wahrscheinlich keine Wüste in Erwägung ziehen. Dasselbe gelte, wären wir beispielsweise in eine Welt geboren, die nur aus Sand und Fels bestünde, also wir nur eine Landschaft kennen, die uns heute als Wüste geläufig ist und nehmen wir an, wir wären körperlich so angepasst, dass wir in ihr existieren könnten, würden wir, weil wir nichts anderes zum Vergleich kennen, niemals auf die Idee kommen, sie abwertend als Einöde oder unwirtlich oder lebensfeindlich zu bezeichnen, sie wäre für uns gegebene Natur. Keine Definition Berg ohne die fürs Tal. Niederungen brauchen als Begrifflichkeit die Höhen. Ja, ja, gilt für Nacht und Tag, Hitze und Kälte, Regenzeit und Dürre.

Unterschied macht Denken und Denken ist ein Lernen, Lernen ist ständiges Informationen sammeln, speichern, darüber nachdenken und vordenken. Denken ist Bewusstseinsarbeit, ist Vergleichen, Schlussfolgern, nach Gesetzmäßigkeiten suchen und finden, Ausnahme und Regel als Einheit erfassen können, Thesen und Diagnosen erstellen, Prognosen sich zutrauen, etc.; aber Denken wäre ohne vorhandenem Denkstimulus, die Diversität, die eben alles differenziert, nicht existent. Es ist ganz und gar nicht widersprüchlich, wenn es heißt, man erfährt sich im Du erst selbst, wie den anderen. In der Beziehung mit dem Außen erhält die Bindung zu unserem Inneren erst ihre, uns als Spezies ausmachende Qualität, das Selbstbewusstsein. Kurzer Stopp! Das Denken ist ja auch „nur“ so eine Mechanik, ein perfekter Autopilot, eine reflexive Reaktionsmaschine, ein neurobiologisch biochemischer Rechner bzw. Prozessor, oder so in der Art. Die essenzielle Frage ist, wer lässt denken? Das Ich? Wer ist das Ich? Ist es die Seele, die wir meinen, die unser Infozentrum, den Neokortex als die dritte und höchste Stufe unseres triadischen Gehirns, benutzt?

Denken wir das Leben oder macht das Leben erst Denken? Entspringt das Leben einer Vorstellung, oder ist die Imagination das eigentliche Leben? Egal. Wir leisten, wie vorhin gesagt, unaufhörliche Bewusstseinsarbeit, der man sich ja kaum zu verwehren vermag. Und einmal bewusst, gibt es kein zurück, wie Peter Sloterdijk warnt: „Stets ein wenig unruhig und reizbar blickt das mitmachende Bewusstsein nach verlorenen Naivitäten um sich, in die es kein Zurück mehr gibt, weil Bewusstmachungen irreversibel sind.“

Das menschliche Leben, ohne gewohnte, gesellschaftliche Strukturen und kulturelle Prägungen, fände im freien, emotionalen Wechselspiel statt, manche würden es ausgeliefert sein nennen. Wir befänden uns in einer Art Encountergruppe, in einer unstrukturierten Selbsterfahrungsgruppe, die Viktor Frankl seinerzeit begründete. Keine Spielregeln, keine Spielchen. Doch, wir würden staunen, wie schnell wir wieder Regeln aufzubauen versuchen, nachdem wir die Eingangsphasen Irritation, Lage sondieren, Orientierung, Rückzug, Isolation und Trotz, stumme Machtspiele der besseren Nerven und die rivalisierenden Autoritäten überwunden haben. Wie auch immer; das Leben ist, so sehe ich es, in sich selbst dramaturgisch veranlagt, doch nicht ausschließlich ein rühriges Drama... okay, nur für den Part, der im Spiel „Fressen-und-gefressen-werden“ die Rolle des Gefressenen ausgefasst hat.  

Die Dramaturgie beschreibt die Ausdrucksform einer auf Rollen verteilte Handlung oder Geschichte, die sich alle um ein Drama im Kern bewegen, um durch Herausarbeitung rollenspezifisch charakterlicher Beweggründe dem Akt eine dramaturgische, eine pathetische Note zu geben, eine zu uns durchzudringen befähigte Botschaft. Und schon wieder wird’s osmotisch. Sie ist eine persönlich inszenierte Belangsendung an anonyme Empfänger. Die Geschichte ist das Drama, wie sie erzählt wird die Dramaturgie. Ich glaube, ich beginne, sie im Laufe meiner "plagiatverdächtigen Dissertation" überhaupt so richtig zu begreifen. Der Dramaturg bedarf unumstößlich einer genauen Kenntnis über das behandelte Thema; dabei geht es meiner Meinung nach weniger um die akribische Recherche nach und in gegebene Details, als über die alles erklärenden Zusammenhänge. Das Erkennen der Realität findet erst im Wahrnehmen ihrer Komplexität statt. Andernfalls wäre es Täuschung und Selbstbetrug, apropos: Wer komplexe Wirklichkeit leugnet, gibt sich gern objektiv und bezichtigt die Problembewussten der Wirklichkeitsflucht und der Träumerei.“ (P. Sloterdijk)

Die Sezierung des dramaturgischen Geistes und seine Auswüchse – eine unblutige Odyssee, doch von überall erklingt Sirenengeheul...

Der „wilde“, der amateurhafte so wie der wortwörtlich berufene Dramaturg gewissermaßen müssen über eine entsprechende Denkart – nennen wir sie doch ruhig dramaturgisch - verfügen. Aus all den hier nur angedeuteten, exemplarischen Erkenntnissen lassen sich bereits wunderbar Dramaturgien aller Sparten formen. Sicherlich weiß all das der wissende und interessierte Leser... trotzdem erlaube ich mir fortzufahren und mich in diese Denkstruktur als laiendramaturgischer Analytiker zu vertiefen, dabei übermütige Vergleiche und gewagte Theorien aufzustellen. Doch einmal noch, etwas später, komme ich auf das Wissen über die Dramaturgie zurück. 

Der dramaturgische Geist funktioniert in seiner Art wie ein „Osmotikum“, das die, sein Interesse geweckte Materie zu durchdringen vermag, um beim Aussendungstitel gleich wieder anzuknüpfen. Diese Art Denker besitzt diese Eigenschaft, sich fast überall durch zu bewegen, dabei die Eindrücke seiner „Durchreise“ gedanklich zu protokollieren, quasi ein Logbuch zu führen, um später vielleicht einen dramaturgisch verarbeiteten Reiseroman zu verfassen. Reich an Kapitel und Akten und notwendigen Intermezzi. Diese feinstoffliche, investigative Kraft ist weder am Rande des Geschehens, noch mitten drin verankert. Sie streift wie der einzelgängerische Wolf, der aus freiem Willen sein Rudel verließ, durch urbane, kulturelle Landschaften, scannt sie und interpretiert ihren Charakter.    

Dramaturgisches Denken ist für mich keineswegs eine theatralische, eine komödiantische, eine melodramatische Geistesaktivität, noch eine kortikale Übung, eine Gedankengymnastik aus einsamer Langeweile. Auch nicht in sportlichem Übereifer die Erfolg versprechende Bewältigung des intellektuellen Fitnessparcours in irgendeinem Quiz. Diese Denkqualität begnügt sich nicht mit der vordergründigen Erhaltung der geistigen Vitalität, sie will mehr sein, eine Aufgabe mit einem Ziel, egal ob selber oder fremd gesteckt!

Es ist einfach da, ist von Anfang an da, und du kannst dich dem nicht entziehen. Annehmen und damit arbeiten! Es ist das schonungslose Interesse an Allem, nämlich an allem was dahinter ist. Der Denkdramaturg hasst Denkschablonen und Klischees; er lässt sich zwar vom gewaltigen Gemälde beeindrucken, aber nicht bedingungslos fesseln. Er ist es nämlich, der den ungeschickten, den unbeabsichtigten Pinselstrich am Gemälde entdeckt. In der expressionistischen Aussage, die wir alle als allgemeingültige Botschaft sehen sollen, einen Widersinn bemerkt. Etwas Skurriles, Groteskes, Kurioses. Ihm vielleicht eine unbeabsichtigte Ironie im Gesamtwerk auffällt. 

Feine Misstöne dringen eher zum hoch sensiblen Ohr des dramaturgischen Denkers - ja, ist schon gut, auch Denkerin gemeint - durch, weil es seiner, aus wissenschaftlichem Interesse neugierigen Natur entspricht. Somit Disharmonien ihn aufhorchen lassen, gerade weil er den Wohlklang liebt, die sinnliche Ausgewogenheit allgemein schätzt. Es ist genau dieser Hang zur universellen Ästhetik, sein Tick, seine Marotte, sein Faible, der seine Sinne unaufhörlich schärft. Dahingehend ist es nicht so selten, dass solche Menschen über ein absolutes Gehör verfügen. Der falsche Halbton im Akkord löst in ihm einen fast unangenehmen, elektrischen Impuls aus. Leise, fast unhörbare Zwischentöne geben für ihn mehr Informationen preis, als der uns einvernehmende Sound.

Er entdeckt die winzig kleine dunkle Wolke am strahlend blauen Himmel. Er traut dem vordergründigen Frieden, dieser unschuldigen Stille, dieser fast schon zu perfekten Harmonie nicht... er riecht den Krieg dahinter aufziehen... er misstraut sogar seinem inneren Frieden, der durchaus eine Selbsttäuschung, die sprichwörtliche Ruhe vorm Sturm sein kann... und er weiß es... er ist begabter Autoanalytiker und Selbstbeobachter.

Der dramaturgische Denker sucht nach der Regel, dem Prinzip, der Gesetzmäßigkeit im komplexen System, die nämlich nirgends vollkommen auf Punkt und Beistrich niedergeschrieben ist und sein kann. Die zwangsläufig „schlampige Hausordnung“ schützt insgeheim und äußerst sorgsam seine Grauzonen, gewissermaßen seine Niemandsareale, seine Vakuolen, die Leerräume. Diese neutralen Zonen, quasi allseits begehrte Zollfreizonen, bieten sich wunderbar als Exile, als Fluchtmöglichkeiten, als die „Leos“ an, die wir als Kinder beim Fangen spielen so liebten. Ihm ist die Ideologie hinterm System erst in zweiter Linie wichtig, erstrangig, das Regelwerk zu erkunden, mit all seinen Ausnahmen. Um die vorgegebene, die drohend laut und mächtig verkündete „Ordnung“ auf Widersprüchlichkeiten abzuklopfen, seine Widersinnigkeiten aufzudecken, die oft nicht im Ursächlichen des Systems liegen, sondern primär Sache der Interpretation der Systemverwalter, sprich Politiker, sind.

Der Strukturentüftler erforscht das Spannungsfeld zwischen Regelverhalten und gegebener Verhaltensregel, allein schon, weil die Regel die Ausnahme herausfordert. In dieser Art Provokation liegt seine behavioristische Arbeit, Verhaltensphänomene aufzuzeigen – Gehorsam wie Widerstand -, aber es nicht unbedingt dabei zu belassen, sondern, die erkannten Ursachen aber auch möglichen Lösungen dramaturgisch herauszuarbeiten. Dabei fördert er nicht nur vernünftige Überlegungen zu Tage, das Rationale, auch die Emotionen und den Affekt, das Irrationale müssen ihren naturgegebenen Platz darin haben.

Der Denkdramaturg seziert wie ein Pathologe tote Materie, um über den Verbleib des entwichenen Lebens zu sinnieren. Er sucht in allen möglichen Geschichten die wahre Geschichte, zumindest eine plausible, die hier nicht begann, aber hier endete. Er öffnet den Leib und stiert nach Spuren, nach Hinweisen. Tritt wieder zurück und betrachtet die Vergänglichkeit, vor der sich keine Schöpfung drücken kann, als läge in der Art, wie man abtritt, ein Erkennungsmerkmal, ein Schlüssel, die einzig wahre Botschaft, die letzte Seite des Buches, der letzte Satz im Epilog. Oder gab es diese Schlüsselstelle gleich am Anfang? Spielt sich das Leben zwischen zwei identischen Kernaussagen ab? Als gäbe dir jemand einen Schlüssel, damit du die Tür zu deinem Leben öffnen kannst und ihn wieder bei der Tür abgibst, die dich wieder hinausführt? Nur, wenn du hier am Seziertisch liegst, gibt es kein Zurück mehr. Wenn das Schiff den Heimathafen verlässt, ist es dem freien Spiel der maritimen Kräfte überlassen und nicht nur Geschick und Erfahrung lassen es den fremden Hafen ansteuern, sondern auch Glück, die „Gewogenheit der Götter“. Wenn die Revolution im Gange ist, kannst du sie nicht mehr abdrehen! 

Die dramaturgisch gesteuerte Denkspezies bewegt sich geschützt in einer Art Todeszone, ein Ort des Übergangs, der Transzendenz, in dem man im Moment durchaus noch lebendig sein kann, aber bei zu langem Verbleiben dem Tode, dem Übertritt, dem Wechsel geweiht ist. Auch hier gibt es Regeln, eine Ordnung, Gebote und Verbote, einen Leitfaden, einen Fahrplan, eine Etikette. Er nimmt immer wieder gern für eine bestimmte Zeit die Gegenseite herrschender Meinungen ein, die erwartet werden, die man aus angepasster Artigkeit angenommen hat, aber er tut es nicht aus kindlichem Trotz, aus spielerischer Provokation, nein, er tut es, um beispielsweise das gerade im Gang seiende Schachspiel als Ganzes zu verstehen, das bei der Eröffnung nach kriegerischer Interaktion zwischen den beiden Parteien verlangt. Um das Schachbrett herum ist die Todeszone, da liegen sie, die ermatteten Figuren, sie erzählen die gerade passierte Geschichte. Im Abfall erkennst du das Wesen des Konsumenten, in der vielleicht manchmal gedankenlos verbalisierten Beiläufigkeit den Charakter hinterm eloquenten Redner.         

Es heißt nicht, dass ein Dramaturg keine Meinung hat, auch er fühlt sich zu gewissen Ideologien und Utopien hingezogen und entwickelt dabei durchaus Leidenschaften. Bis zu einem bestimmten Grad! Er ist somit genauso gefährdet, in die Befangenheit zu schlittern, wenn auch nur für einen kurzen Moment, weil er sich aber schleunigst wieder hoch zu rappeln vermag. Um zurückzuschauen, um die Ursache noch erhaschen zu können, was ihn ins Dilemma führte. Der dramaturgische Denker ist der, der die Imagination von ideologisierten Systemen schon in diesem noch theoretischen Zustand zu zerlegen versucht, der bereits die Skizze noch vor dem geplanten Ausstellungsmodell penibel untersucht. Wie ein Fischer die Maschen seines gerade neu gewobenen Netzes begutachtet und darüber  sinniert, bevor er es in die See wirft, wonach ihm lediglich die Hoffnung auf den gewünschten Fang bleibt.     

Er neigt auf keinem Fall zum Fanatiker, zum Eiferer, zum Fundamentalisten, schon gar nicht zum Lemming oder Soldaten irgendeiner Ideologie; auch wenn er freiwillig sich wo angeschlossen hat, bleibt er immer in geistiger Distanz dazu. Er lässt sich schnell von etwas begeistern, schaut aber gründlich und genau hin und kann sich ebenso schnell wieder entgeistern. Er findet den, für ihn fast unerträglichen Widerspruch bereits in der Entwurfsphase des Manifests, weil es schon während dem „Rohbau“ fachliche und emotionale Divergenzen gibt. Er findet und amüsiert sich, schlimmsten Falls mokiert sich am noch so gut versteckten Oxymoron, das oft gut getarnte Gegensatzpaar im geläufigen Wortgebrauch. 

Wenn die Masse sich über etwas das Maul zerreißt, dann ist er es, der versucht, ihre Meinung dahinter zu zerreißen. Wenn man ihm Illusionen verkaufen möchte, reagiert er mit beinharter Realität. Wenn jemand ihm die Realität als unveränderbar verkaufen will, dann antwortet er mit durchaus plausiblen Imaginationen und Utopien. Eingefahrene geistige Muster zur Klischeepflege sind ihm ein Ekel und Gräuel, so erfindet er phantasievoll gestrickte Gegenklischees. Langsam gewachsene Traditionen und Weisheiten, wie die der Bergbauern beispielsweise, welche heute erstaunlicherweise in bescheidener Zahl noch existieren, achtet er wohl.

Apropos Klischees, Dorfklatsch, Stereotypen, eingefahrene Denkmuster. Sind nicht Parteipolitiker gewissermaßen Klischeepolitiker? Wenn ein Parteifunktionär nicht imstande ist, sich ab und an außerhalb „seiner“ Partei zu stellen und über sich und seine Rolle darin zu reflektieren, verhält es sich ähnlich zum leidenschaftlichen Lokomotivführer, der zwar in seinem Beruf zum unschlagbaren Experten und Spezialisten wurde, aber voraussichtlich kaum von der Komplexität eines Verkehrssystems, weniger noch von der Infrastrukturpolitik, schon gar nicht den blassesten Schimmer von Innenpolitik haben wird, aber auch nicht haben muss.

Der dramaturgische Denker ist der, der immer einen Schritt zurückgeht, wie in seinem zuvor geschilderten, pathologischen Verfahren, um das Motiv in einem noch größeren Ganzen zu betrachten, seine Wechselbeziehung, seine Korrelation in der ganz großen Komplexität zu erkennen und sie zu verstehen versuchen. Ihm ist dabei die Fähigkeit inne, Kritik satirisch zu betreiben, gesichtete Realitäten mit Gleichnissen zu umschreiben, liebt er doch die Welt der Metapher abgöttisch. Er fügt wahrgenommene Realitäten zusammen, verpackt sie spielerisch in augenscheinlich unterschiedliche Erzählungen, die am Ende alle an einem roten Faden hängen. Er hängt der Wirklichkeit verschiedene Kostüme um und jagt sie durch sämtliche Szenen unterschiedlicher Drehbücher. Der dramaturgisch Denkende bevorzugt das Relativierende und versucht es in seinen Geschichten herauszuarbeiten. Und so fühle ich mich, als der hier beschriebene Geistesarbeiter. Für mich hat, wie schon gesagt, das Leben etwas Dramaturgisches in sich, das ich ergründen will.

Die Dramaturgie wie die Philosophie ist eine Naturwissenschaft!

Meine Meinung! Myriaden von winzig kleinen, hoch intelligenten Bausteinen haben sich zu einem Wesen wie dem unsrigen organisiert und einen immens aktiven Geist hervorgebracht, der durch die Instrumentalisierung des herausgebildeten Körpers sagenhaft kreativ sein kann; im Zerstören wie im Behüten. Doch am Ende kam dieser Geist aus der Natur, weil, die Conclusio, eben der Geist feinstofflicher Grundbaustein der Natur ist. Das wussten schon lang meine hoch geschätzten Rothäute drüben. Und wenn man in ihre Mythologie, ihre mystische, pathetische Welt eindringt, dann erfährt man auch von ihrer Überzeugung, dass das Leben hier auf Mutter Erde „dramatisch“ gestaltet ist, wir die Rollen hier unten uns sogar selbst gewählt haben.

Die Dramaturgie beschreibt, wie gesagt, „nur“ den Klang, den Sound, die Pinselführung, die Art und Weise, wie wir sie spielen, sie interpretieren und aktionistisch umsetzen. Das Drama des abenteuerlichen Lebens ist, dass wir auf eine Stehgreifbühne geschoben werden und kaum über die Rollen der anderen Bescheid wissen. Der dramaturgische Denker aber gibt sich mit all dem nicht zufrieden und erkundet die noch dunklen Gründe dahinter. Er sucht das verstaubte Buch, die Fibel der Ewigkeit, und weiß, wenn er sie fände, vermute er noch das viel ältere Manuskript dazu und die noch ungeahnten, vorangegangenen Notizen... von irgendjemand...    

So liefere ich gern aus freien Stücken Anschauungsmaterial fürs Fach „autonomes Denken“, die Grundlage dramaturgischen Denkens. Dabei ergeben sich quasi Exkursionen, Art Praktika, Denkworkshops... trage gern zur Bewusstseinsarbeit bei, nur lernen zwecks Bewusstseinserweiterung muss jeder für sich selbst wollen. Wenn ich damit zutue, dass immer mehr Leute eigenes Anschauungsmaterial mitbringen und wir uns alle über unsere „denkwürdigen“ Mitbringsel geistig auseinandersetzen, es dadurch immer mehr zu einem Gemeinschaftsprojekt „ausartet“, dann braucht es irgendwann mal den dramaturgischen Vordenker nicht mehr. Aber ganz so sicher bin ich mir da auch wieder nicht.

Meine grundfeste, unerschütterliche Ansicht ist, dass der Mensch sein System ist, das größere im kleineren, als Individuum darstellt, es verkörpert, es ausdrückt und sich das „System Mensch“ nur dann ändern kann, wenn der Mensch sich ändert, wenn er bereit ist, das bereits verinnerlichte System des „Homo Faber“ zu kippen, wenn er aufhört daran stümperhaft zu feilen, es zu bearbeiten, es zu reparieren und korrigieren versucht, wenn er aufhört, daran erfolglos herumzupfuschen. Wenn der Mensch das noch imaginierte, ihm utopisch scheinende System, die Software „Homo Sapiens“ sich endlich herunterladet und den noch raubtiernahen Homo Faber löscht. Der Mensch schuf sich diese Ordnung und in dieser Ordnung werden wieder neue Menschen geschaffen. So bleiben wir in einem, im Wesentlichen unveränderten System, in einer noch immer elitären Gesellschaftsordnung. Ich nehme mir mal die Ordnung schlechthin par exemple vor, gleich als erstes im übernächsten Kapitel. Doch zuvor unbedingt noch eine Korrektur, denn dieser Artikel könnte zu Recht als arrogant gewertet werden:

Ich bin kein Philosoph, aber denke über Philosophien. Ich bin kein Religiöser, aber denke über Religionen. Ich bin kein Mystiker, aber denke über Mystik und Mythologien. Ich bin kein Politiker, aber denke über Politik. Ich bin kein Wissenschaftler, aber denke über Wissenschaften und ihren interdisziplinären Synapsen. Ich bin weder Heiler, noch Therapeut, denke aber über Heilungsmethoden und Therapieformen nach, über ihre systemische Relevanz und überprüfbaren Erfolg. Ich bin kein Ethnologe, doch mag ich die Diversität an Kulturen und denke vergleichend über sie und suche nach Kongruenzen, Kompatibilitäten, nach Gemeinsamkeiten für eine friedliche Koexistenz. Ich bin kein Moralist, aber denke über Moral und Moralaposteln nach und stelle an uns alle schon gewisse ethische Ansprüche. Ich bin kein Tischlermeister, arbeite aber gerne improvisatorisch mit Holz. Ich bin kein Hochleistungssportprofi, aber betrieb lange Zeit leidenschaftlich asiatischen Kampfsport.

Ehrlich gesagt, ich sehe mich auch nicht als Dramaturg, aber ich denke dramaturgisch. Ein vages Beispiel: Der Countertenor brilliert nicht nur mit einer erwarteten Tenorstimme, er kann uns mit Sopran bis Alt überraschen – seine Expertise liegt nicht nur in einer Stimmlage, sondern im Umfang. So bin ich kein Experte in irgendwas, aber entdecke immer noch neue Talente in mir, wie die universelle Gabe zur Improvisation und den Hang zum interdisziplinären Autodidakten.


Dann betrat ich einen Raum

Nein, nicht als „Dramaturg“, sondern als Lally!

Ja, ich bin doch nicht so ein völlig astreiner, so ein typisch dramaturgischer Denker.

Ich fühle mich immer mehr als Lally mit dramaturgischen Denkansätzen. Lallies sind, wenn man sie unbedingt zu definieren versucht, ganz spezielle Typen. Träumer. Traumwanderer. Möglicherweise haben sie die Fähigkeit auch durch andere Träume zu wandeln. Egal. Ich ging in diese Welt und gehe schon seit geraumer Zeit durch sie und auf ihr, dass wir hier als Leben bezeichnen, also durch mein Leben und durch andere Leben, sagen wir, an ihnen vorbei, kreuze sie hin und wieder welche. Sehe mich dabei interessiert um.

Vieles an Wesentlichem geschieht hinter Türen. Im „seelischen Hinterzimmer“, wo „Stoß gespielt“ wird. Viele Türen entdeckte ich schon.  Zwar verwehren sie den schnellen Blick auf das, was sich dahinter tut, ist ja ihre Aufgabe... aber Türen sind doch dazu da, um geöffnet zu werden. Wozu gäbe es Türschnallen! Manche sind auch nur angelehnt. Da ist’s einfach. Da fühlt man sich gleich willkommen geheißen, fast schon eingeladen. Wenn sie versperrt sind, braucht man halt Geduld. Die Räume dahinter sind es, die mich interessieren, vielleicht nur deshalb, weil sie Türen haben.

Es scheint, als suche ich nach etwas. Nach einem Raum, wo ich bleiben möchte? Oder suche ich den Raum, wo ich einst herkam? Ich weiß es nicht. Und ob’s wirklich wichtig ist, es zu wissen, bleibt bislang ungewiss, und ist gewissermaßen gut so. Wichtig ist doch, dass man geht, mit allen Sinnen und verfügbaren Extremitäten, so lange man es kann. Bis man endgültig durch eine Tür ins Freie geht...

Da ging ich in einen der Räume und sah nur Menschen mit ernsten Gesichtern und fragte, warum sie so ernst sind. Sie sagten mir, sie haben Angst, durch Lachen an Ernsthaftigkeit zu verlieren. Ich ging wieder raus, denn ich wollte mit justament aufkommender Blödelideen nicht stören. 

So ging ich in einen anderen Raum und sah nur Menschen, die fortwährend lachten und grinsten und fragte, warum sie so lustig sind. Ich fand heraus, dass sie Angst haben, durch Ernsthaftigkeit an Fröhlichkeit einzubüßen. Sie folgten irgendeiner festgelegten Verhaltensnorm. Ich verließ sie bald wieder, in mir wurde es auf einmal so pathetisch ernst und ich hätte ihnen am Liebsten von Hunger und Krieg erzählt.  

Ich öffnete die Tür zum nächsten Raum. Da waren Menschen, die sich gegenseitig Gewalt antaten und sich mit Worten erniedrigten. Sich andauernd was anschafften, befehlten, sich drohten, sich gegenseitig etwas wegnahmen, das ging soweit, dass welche anderen die Nahrung aus dem Mund stahlen; ja, man schlug und man tötete sich je nach Belieben. Zuerst weinte man, kurz darauf spottete man und drosch auf jemand ein. Ein heilloses Durcheinander, aus dem Schmerzensschreie, Geheule, gehässiges Lachen und Siegesgegröle drangen. Alle folgten irgendeinem geheimen Codex. Einen von denen fragte ich, ob sie mir erklären könnten, warum sie so sind. Sie hatten Angst, sie könnten Achtung und Respekt voreinander verlieren, wenn sie gütig, wenn sie liebevoll mit einander umgingen. Aus diesem Raum flüchtete ich regelrecht.

Im nächsten Raum fand das Gegenteil statt. Man lobte sich ständig, liebkoste sich andauernd, gab sich ununterbrochen Recht, fütterte sich gegenseitig. Doch mir fiel alsbald ihr leerer Blick auf, ausdruckslos; ihre Stimmen so eigenartig monoton, als wäre man schon der gegenseitigen Zuwendung überdrüssig, gesättigt. Man gibt und lässt es geschehen, eigentlich über sich ergehen, um gleich wieder zu geben. So roboterhaft. Ich fragte einen von ihnen, ob sie all das freiwillig tun, denn ich hatte kurz zuvor erspäht, wie eine Mutter ihr Kleines über den Kopf streichelt, gleichzeitig dessen kleine Hand nimmt und animierend auf ihren Kopf legt. Da sah man mich plötzlich irritiert an und ich entdeckte ein fast schon erbostes Glimmen in ihren Augen; dabei zeigte einer fast drohend auf ein dickes Buch auf einer altarartigen Erhebung. Verflixt, das Wort freiwillig schien hier lästerlich, blasphemisch. Ich verabschiedete mich in wachsender Beklemmung und wandte mich langsam um. Erleichtert schloss ich die Tür hinter mir.

Viele Räume durchstreifte ich schon, fand vieles an Obskuren, Skurrilen, Kuriosen und überhaupt Seltsamen vor. Da ich gut erzogen wurde, benehme ich mich immer nett und grüße höflich und verabschiede mich auch so. Freundlichkeit scheint ein Universalschlüssel zu sein. Auch das gehört vermutlich zum Lally-Charakter. Zuweilen kann es schon passieren, dass Lallies einfach weggehen, ohne etwas zu sagen, weil etwas sie extrem traurig machte. 

Der Große Raum der "Großen Zahl"...   

Dann betrat ich einen Raum und sah mich um. Da wurde ein Lied geträllert, woraus im Refrain das Wort „Internationale“ zu hören war. Eine Gruppe schenkte sich ständig Wein ein. Wo anders taten sich welche gütlich am prall gefüllten Buffet. Ein paar hatten sich zusammengestellt und schwangen rote Fähnchen, auf dem so eine Art Bogenschützensymbol gedruckt war und ich musste beim Anblick plötzlich an Robin Hood denken. Anderswo stand ein Häuflein, Schulter an Schulter gepresst und hielt sich an den weißen dicken Händen fest. Dort wie da Scharen, große, kleine, die emsig miteinander tratschten und sich zunickten. Immer wenn ich wo hinblickte, tat man augenscheinlich sehr geschäftig. Merkwürdig. 

Es schien hier so perfekt. Zu perfekt. Stutzig machte mich auch, dass man mich nicht allzu weit in den Raum ließ, ich nicht zwischen sie durchzudringen vermochte, um hinter sie zu schauen. Ich wollte den Raum ungehindert erkunden. Eine freundlich lächelnde Mauer schob sich vor mich, mit massenweise, zum Schütteln gebotener Hände. Zufällig ergatterte ich einen Blick zwischen den runden Bäuchen und wulstigen Hälsen, gerade, als welche von ihnen paar in Lumpen gekleidete, hagere, leichenblasse Typen eilig nach hinten schubsten.

Hartnäckig, nach mehreren Anläufen, gelang es mir ja doch, eine der Raumbewohnerinnen in unmittelbarer Nähe zu stellen und fragte sie rundheraus, was man, also sie alle hier denn da tun? Überaus freundlich erhielt ich Antwort, aber diese spürbar gespielte Liebenswürdigkeit, die man in jedem zweiten Satz als Freundschaft postulierte, empfand ich als dennoch als kühle Distanz und eine Gänsehaut überlief mich. Ich war verwirrt. Sie erklärte mir, sie seien eine politische Organisation und trachten nach Fairness und Gerechtigkeit. Die hörbar gut gelernten Worte verschwommen bald zu einem Silbenbrei, auf einmal wurde ich so schrecklich müde.

Bevor ich offenen Auges stehend hinweg schlief, wollte ich mit der netten Dame noch schnell über Politik reden, aber plötzlich hatte ich das Gefühl, eine Glaswand hat sich zwischen mir und ihr und den anderen geschoben. Ich versuchte es immer wieder und es schien, als existiere so ein geheimer Codex, der sinngemäß einem Prinzip folgt: „Wir sind politisch organisiert, aber wir reden nicht über Politik.“ Als hätten sie alle Angst, dass es eine Wahrheit von weither gibt, von einem Land, dass sie nicht zu definieren wagen. Eine Wahrheit, die unermüdlich wie die stete Brandung an der sandigen Küste leckt und ihre mühsam nachgebesserten Sandburgen für immer zu zerstören droht. Ich möchte mehr wissen und habe vor, noch einige Zeit in diesem Raum zu bleiben. Als Lally! 

Ja, ich bin ein Lally und Lallies lassen sich nicht so leicht abwimmeln, mit aller ihr zu eigenen Freundlichkeit. Sie kommen und gehen, wann sie es wollen. Wann sie erfahren haben, was sie wissen wollen. Und dann kann es sein, dass sie zu schreiben beginnen, in gebotener Dramaturgie... nehmt es mir nicht allzu übel...       


Mir mal schnell notiert...

...politische Exerzitien im Brainstormingverfahren

Ordnung – Gesetz – Gerechtigkeit...

Gesellschaftsordnung. Manche – oder sind es mehr? – erfährt bei diesem Begriff so ein Gefühl, als rede man über ein Geschwür, das sich gegen den Wirt, den Organismus verschworen zu haben scheint. Man kann aber nicht die Ordnung aus der Gesellschaft schneiden, wie der Chirurg den Tumor. Gesellschaft verlangt ad litteram nach einer Ordnung, einer Regel, einem Verhaltensmodus, einer Struktur, worin sich die örtlich eingefundenen „ICH’s“ ein „WIR-Gefühl“ entwickeln sollen. Den „WIR-Sinn“. Der dann wie von selbst den „IHR-Sinn“ hervorruft – „Wir hier und ihr da drüben!“ Das kann, wie wir wissen, sehr schnell zum blutigen Irrsinn mutieren.

Gesetzliches Recht und Gerechtigkeitsempfinden sind nicht miteinander verknüpft, sowie das individuelle Recht auf Freiheit mit der gesellschaftlich bedingten Sozialmoral. Diese sicherlich höchst herausfordernde Arbeit, diese Faktoren miteinander zu verbinden, ist kein systemisches Paradoxon, solange sie im Prozess bleibt. Es bedarf jedoch engagierter, uneigennütziger Geister. Und so bewegen wir uns und leben im ewigen Kreis der Politik und vermögen „nur“ ihre Art und Weise zu wählen. Die Gemeinschaft bringt die Politik als „Herr und Hüter der Gesetzesordnung“ hervor, die nur der Einzelne auf Tauglichkeit zu prüfen vermag, ausgenommen Politiker – er ist Feedbackempfänger! Wir sehnen uns nach Recht und Ordnung, nach einer umfassenden Rechtsordnung, einer ausgewogenen Legislative; und wollen uns dabei oftmals wieder von ihr lösen, weil sie uns einengt und mangels emotionaler Kompetenz ungerecht empfundene Entscheidungen trifft.

Das Problem scheint diese verflixte Ordnung, zu sein, in der jede und jeder einen anderen Sinn herausbildete und mit Gesellschaftsordnung somit nur seine eigene, persönliche Art der „Haushaltspflege“ versteht. Das Mutterproblem dahinter ist sehr wahrscheinlich mit der Frage begründet, WER Ordnung macht bzw. schafft. WER für die „saubere Gesellschaft“ sorgt. Darum braucht es scheinbar die Politik, nur Politiker haben, wie wir immer wieder erkennen müssen, ihren ganz eigenen Sinn für Ordnung und da liegt der sprichwörtliche Hund begraben... gibt es überhaupt die ideale Politik? Nein! Aber den Weg dorthin!

Die vollkommen gerechte Gesellschaft ist unerreichbar, aber sie verwirklichen zu wollen erstrebenswert. Demokratische Strukturen der Kurs dorthin. Ich sehe nur keine ernsthaften Bemühungen in dieser Richtung. Doch wenn wir von Gesellschaft und Strukturen für ein kooperativ und koexistenziell funktionierendes, somit friedfertiges Zusammenleben reden, kommen wir an einer Ordnung, einem sozialen Regelwerk, nicht vorbei. Vielleicht ist ja die Ordnung nicht das Problem, sondern der Verlust der evolutionären Prozesskraft, der Stillstand in der Entwicklung das eigentliche Problem dahinter. Wir scheinen im gegenwärtigen Weltordnungssystem festgefahren.  

Im Wort liegt eine gewaltige Kraft und auch Gewalt.

Geheimdienste sind nur dann geheim, wenn niemand weiß, dass es sie gibt, nicht mal diese selbst! Geheimnisse werden zwar über Worte weitergegeben aber verlangen nach Schweigen und können deshalb noch mehr anrichten... wie Krieg. Und doch, bei all den gebotenen und verbotenen Geheimhaltungsversuchen, sind und agieren sie wie „Imperium in imperio“ – ein Staat im Staate, also eine Schattenregierung im Reich der Ahnungslosen. Die Grauen hinterm Vorhang... die Zigarrenraucher in Momo... die Ausschwärmer... die Schergen... die Schwadronen... die Ausspionierer... die Saubermacher... die Verfassungsschützer...   

Expressis verbis – ausdrücklich (nur) mit Worten ausgedrückt; noch! Man sagt, bellende Hunde beißen nicht... gut, während dem Bellen ist auch Beißen schwer möglich. Doch: „Je mehr einer dröhnt, desto leichter kommt er ins Drohen.“ Dies Zitat von Axel Corti („Schalldämpfer“) fällt mir umgekehrt dazu ein und ich beziehe mich mal aufs globale Regimekonsortium mit Blick auf Trump. Hingegen „a verbis ad verbera“ könnte die nächste Stufe sein: von Worten zu Schlägen und da manövrieren wir in „si vis pacem para bellum“ – wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.

Im Krieg geht es nie darum, zu siegen, sondern nur, wer die geringeren Verluste einheimst. Und nur im Vergleich des Verlorenen fühlt sich der eine dann als Sieger erkoren, der andere als Verlierer gedemütigt. Wenn der eine fast alles verliert, während er dem anderen alles genommen hat, sprechen wir immer noch von Sieg, wenn auch vom Pyrrhussieg. Welch grandiose, welch glorreiche Welt! Politik hat immer etwas mit Gewalt zu tun. Gewalt gegen Gewalttätige. Die strukturelle bzw. institutionelle, die behördliche Gewalt, weil sie indifferent ist. Mitunter körperliche Gewalt gegen nicht Gewalttätige, weil sie nicht mittun wollen, weil sie anders sind, weil sie unnütz sind... Apropos Krieg, er ist noch lang nicht besiegt:

https://www.solidarwerkstatt.at/frieden-neutralitaet/kein-3-ostfeldzug

Vermögenszuwachsmethode aus der Retrospektive:

Weshalb es zum Kaperkrieg der Brandenburger kam? Es ging um die gewaltsame Einlösung ausbleibender Subsidiärzahlungen (subsidiär – provisorisch unterstützend, konkret für Subventionen im vorangegangenen Nordischen Krieg). Für mich immer wieder erstaunlich, die Kreativität in Sachen Gewalt und Raub, wie Machthaber ihre Eigentumsvermehrung fantasiereich bis kunstvoll rechtfertigen. Der freien Piraterie, Enterwesen und Kaperei stand die Freibeuterei und staatliche Plünderung als harte Konkurrenz gegenüber. Das eine rein privat-räuberisch und höchst riskant, das andere im staatlichen bzw. königlichen Auftrag und „geschützt“:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nordischer_Krieg_%281674%E2%80%931679%29

https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburgischer_Kaperkrieg

https://de.wikipedia.org/wiki/Kaperei

Im Frieden werden der Mörder und der Dieb bestraft, im Krieg sind beide legitim, bisweilen gar heroisiert. Die Relativitätshypothese zum Thema des vorigen Absatzes. Der wiederum wurde ausgelöst wieder einmal von meinem verkappten, väterlichen Geschichtsprofessor, der mir in einem lockeren Rückblick in die europäische Vergangenheit - wir suchten die Zeitspannen und passende Jahrhunderte der Napoleonischen Kriege und des 30jährigen Krieges - plötzlich die Frage stellte, ob ich von den Kaperkriegen wüsste? Nein! Sicherlich versunken und vergessen in der Dichte unserer Geschichtsschreibung im damit voll gepfropften Geschichtsunterricht.

Analysen und Statements zu Regierungsformen und ihr Ist-Zustand.

Die Diktatur repräsentiert sich durch einen elitär gebündelten (Bündel- fascio – Faschismus) Machtapparat. Abzulehnen! Könnte sich aber langsam mit vielen Tricks in Österreich wieder zuspitzen. Aber nichts spräche gegen ein so genanntes Bündel aller Linken, alias Linkes Bündnis, das schon mal Grüne mit sozialistischem Hintergrund angesprochen haben, mit der berechtigten Frage: „Warum treten wir nicht als Linkspopulisten auf?“

Der elitäre Kapitalismus ist das herrschende System, egal, welche ideologischen Blüten darin aufgingen. Zum Beispiel: Die russische Wandlung. Vom totalitären Zarensystem zur Einparteiendiktatur und weiter zur Einparteienoligarchie. Die Strukturen blieben, auch wenn die Verteilung gemeinschaftlich erwirtschafteter Güter schon etwas humaner ist.

Die Demokratie der Gehorsamen. Denen eine dörfliche Sentimentalität bis hin zur nostalgischen Melodramatik gestattet ist. Geortetes, deutschnationalistisch archiviertes Gedankengut wird öffentlich ausgebuht, aber in den Medien darf ich im Brustton des regionalen Patrioten mein Heiligenstädter Grätzel, zum Beispiel, ehren und schützen. In anderen Worten: wir sollen uns als vorbildliche, kosmopolitische Demokraten geben, aber keine sein dürfen, weil wir irgendwie die Landesverteidigung hochhalten müssen ... (in Anlehnung an analytische Gedanken Dürrenmatt’s)

Religion und Politik:

Religion basiert und berührt unsere Emotion in Bezug auf das unerreichbare Ideal, das Über-Ich, zu dem man sich hingezogen fühlt, zu dem man aufsteigen, auferstehen, es irgendwann mal erreichen will, weil man sich insgeheim dort Anerkennung und Lob erhofft. Und bequemerweise dieser heiligen Institution die universelle Verantwortung überträgt. Die eine Seite, die einer Seite. Die andere und praktikable Seite, die der anderen Seite, ist, dass sich die Religion als hervorragendes, bewährtes Instrument zur Machtbegründung erweist. Anlass, die Frage  meines väterlichen Geschichtslexikons, ob ich das wüsste: Tja, nein! Aber jetzt und ich werde es mir zu merken versuchen:

Denken wir an die Religion der „Gottgläubigen“, die sich nach 1933 im ungehindert „erblühenden“ Hitlerfaschismusregime durchzusetzen begann und massenhaft Kirchenaustritte bewirkte. Sie zeigte sich zwar vatikankritisch, war jedoch gleichzeitig genauso ein deklarierter wie schärfster Feind aller Freidenker; dazu gehörten neben vielen anderen, auch organisationslosen, die freimaurerischen Juden. Eigentlich war diese Reichsreligion ein diffuses Glaubenskonglomerat, fußend zwar auf dem Evangelium, jedoch mit germanisch-heidnisch-rituellen Ansätzen, in der man Hitler, mehr oder weniger heimlich, als Messias, als Nachfolger Jesu verehrte, fast schon vergötterte. Heinrich Himmler - seines Zeichen SS-, Polizeichef, Reichsinnenminister und heimlich angestrebter Nachfolger Hitlers, ein glühender Rassist und Paganist (Heide)- wirkte bei dieser neuen Religionsgründung eifrig mit. Wie auch der geborene Este und vermutete Jude Alfred Rosenberg, NSDAP-Ideologe, eine dahingehend ergänzende, treibende Kraft war.    

https://de.wikipedia.org/wiki/Gottgl%C3%A4ubig

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistischer_Weihnachtskult

https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Rosenberg

Philosophie und Politik, gewagte Statements:

Politik ist bis heute praktizierte Macht, sich seines verfügbaren Kollektivs institutionell zu bemächtigen. Philosophie wäre die Vergeistigung von Machtstrukturen und eröffnen, wie es auch „Heilige Schriften“ tun, den Wettstreit für eifrige, sich ereifernde Interpreten, die behaupten, jeweils die Wahrheit gefunden zu haben. Auslegungen sind naturgemäß individuell und unheimlich variabel. Philosophien laufen Gefahr, missbraucht zu werden, ebenso aber zum Machtmissbrauch einladen können.

Einen „guten“ Politiker mache sicher die Verschränkung zwischen Philosophie und Schaffung eines realen Gemeinwesens aus. Wäre Politik  angewandte Philosophie? Da streiten sich die guten Geister. Denn Politik kann sich einer Philosophie bedienen, welche auch immer als Antriebsfeder herangezogen wird, muss aber nicht! Hingegen ist (sollte) die Philosophie politikunabhängig betrieben werden, sie ist das analytische Auge, das nur noch von der Wachsamkeit des dramaturgischen Denkers überboten wird. Doch läuft die Philosophie Gefahr, sich alsbald ideologisch und dogmatisch auszuwirken. Apropos:

Politik aus idealisierter Vorstellung definiert, wäre nichts anderes, als der zugegebenermaßen äußerst schwierige Versöhnungsversuch zwischen dem naturgemäßen Freiheitsdrang des Individuums und dem Bedürfnis nach sozialer Geborgenheit in der evolutionär gewachsenen „gemeinschaftlichen Ordnung“. Das Bindemittel hieße vermutlich Freiwilligkeit, in der die Einsicht reifte, dass die Freiheit sich bloß über einen gewissen, sozialen Spielraum definiert, dessen flexibles Ausmaß wiederum bestimmt ist durch eine demokratisch strukturierte Politik. Freiheit ist absolut wichtig, nur sollte man sie nicht übertreiben...

Philosophische Schriftwerke bergen eine gewisse Gefährlichkeit, sagen wir, für nicht gefestigte, gut verankerte Geister, und zwar die des injizierten Denkens. Ich lese Bücher und ziehe sie zur Erweiterung meiner Ausdruckspalette heran, nicht aber mir für ewig „hinein“. Ich ziehe sie mir über wie einen für mich neu entdeckten Stoff, um ihn von innen heraus  seiner Qualität zu prüfen und bleibe darunter immer der, der ich bin. Ich stütze mich nicht auf den Buchinhalt, als wäre er eine geistige Krücke. Diese selbstbewusste Anmaßung leiste ich mir! So hat auch mein Getippe nur die Qualität des Anregens.            

Kunterbuntes in der Grauzone... metaphorische Blitzlichter... vergleichende Kritik... Medienverhalten...

Carles Puigdemont hat man uns fast schon als katalanischen Nationalheld präsentiert und jetzt wird er, der Liberale Demokrat, der Pedecat’ler -  die, angeschlossen an das Wahlbündnisses der Separatisten und in Brüssel durch die ALDE vertreten - von der Europol wie ein Schwerverbrecher verhaftet. Mir geht es hier nicht um politische Hintergründe, gegenüber gemäßigten wie radikalen Nationalisten bin ich so und so skeptisch, mir geht es um die „Haltung“ in den Nachrichtenmedien, um ihre oft fragwürdige Art bei Stellungnahmen.

Was soll man von Politikern halten, was darf man von ihnen erwarten, wenn sie nicht einmal fähig sind, uns von der unsäglichen, vollkommen sinnlosen Sommerzeit zu befreien, die sie ja uns seinerzeit eingebrockt haben?

„Es wird am Volk vorbeiregiert“, Aussage des Imkerverbandpräsidenten am 20. März 2018 im ORF2 zum Voranschreitenden Bienensterben durch weiter massiven Pestizideinsatz in der Landwirtschaft. Ja, am Volk vorbei in die Arme der Megakonzerne.

Zuerst sparte Rot-Schwarz 3.000 Exekutivbeamte ein, jetzt erweitert Schwarztürkis-Blau den Polizeiapparat um 4.000 Außendienstler. Tja, uns kann man wirklich alles an offiziell unerklärbaren Rochaden zumuten. 

Gesetzmäßigkeiten aus Physik und Biochemie, wie schrecklich Alltägliches durchdringen politische Verhaltensweisen... Vergleiche:

Vergleicht man Parlamentarier mit Autofahrern, dann kriegen sie trotz aller Rück- und Seitensiegel das Fußvolk nicht in ihr Blickfeld. Doch gibt’s durchaus Lebenszeichen im toten Winkel! Aber es tut sich was in der digital-mobilen Welt: videotechnische Sensoren, so genannte hochsensible Assistenten. Endlich eine Chance, wahrgenommen zu werden! Außer es ist Nacht, oder neblig, oder der Bürger hat das Falsche an und wird nicht erfasst, wie wir ja leidlich beim tödlichen Unfall in Arizona durch einen Selbstfahrer erfahren mussten, trotz Notpilot hinterm Steuer... Also wieder nicht voll und ganz verlässlich! Die genialen Ingenieure der sich ständig überholenden Hightech in Sparten Virtualität, Biomechanik und Gentechnik geben selbst zu, dass auch ihre fabrizierte Welt in ultramodernem, hypem Naturdesign nicht absolut fehlerfrei ist, klar, ihr Schöpfer, der Mensch, ja bekanntlich und erwiesenermaßen auch nicht... Wozu diese Spielchen, die uns angeblich helfen sollen, intelligenter zu leben und bislang genau das Gegenteil bewirken? Wurscht, denn die gewünschte Welt in der VR-Brille – pinkglasses are out - jederzeit verfügbar. Wow! 

In der Mitte rinnt alles bis zur Unkenntlichkeit zusammen. In der Mitte ist zumeist der Abfluss. In der politischen Mitte repräsentieren sich heute eigentlich nur mehr nuancierte Mitteparteien. Doch wenn wir uns in unserer persönlichen Mitte befinden, geht es uns nach psychotherapeutischen wie auch esoterischen Erkenntnissen gut. Sind wir wiederum mitten im Chaos, inmitten der Katastrophe, dann wollen wir eher an den Rand! In der Mitte  des Tornados, quasi in seinem Auge, ist es wiederum absolut ruhig und turbulenzfrei. Ein Schlag mitten ins Gesicht ist nicht unbedingt mehr oder weniger unangenehm, als eine Ohrfeige bzw. Backpfeife. Tja, die relative Mitte... so kann die politische Mittepositionierung für die einen genauso unerträglich werden, wie für andere die, weit links bzw. weit rechts davon. 

Zunehmend werden Antibiotika sinnlos, weil unwirksam. Die Bakterien mutieren und vermehren sich rasant zu hämisch grinsenden Resistenten. Nachdenklich machendes Resümee der Mikromedizin vor Kurzen. Auch unser regierungspolitisches Breitbandantibiotikum scheint nicht zu wirken. Sie sind bereits resistent gegenüber solch radikaler Arznei, vor der Hofburg  leider nur in homöopathischer Dosis verabreicht. Regierungen scheinen bewundernswert volksimmun, armutsepidemisch unempfindlich. Da hilft der beste Kämmerer nicht gegen diese Art „Schädlinge“. Alles ist eben perspektivisch relativ. Denn für die Obrigkeit wiederum sind ja wir da unten der linke Bazillus, die linksverdächtige Virulenz. Darum wollen sie verstärkt uniformierte Killerzellen, die Neozyten, gegen störende, renitente, subversive Mikroorganismen einsetzen. Man verstehe. Endlich mal den unruhigen Evolutionsverkehr in eine Sackgasse umleiten und ... Schluss!


Ende meiner unermüdlichen Kritikwellen

an die Sozialdemokraten

Schlussakkorde in „fortissimo marziale“ im blassen Schimmer neuer Hoffnung, allein schon wegen dem „linken“ Nachwuchs tu ich’s:

Junge SPÖ sind hierzulande letzte Hoffnung! Frau Julia Herr, Sozialistische Jugend, SJÖ – Tochter der SPÖ, lässt wie schon gewohnt aufhorchen. Saß rechts vom Gregor Gysi, Europäische Linke im Zentrum des ORF am Sonntag, dem 25. März. Auffallend kongruent (übereinstimmend) die beiden. Sie, völlig „ihr eigener Herr“, ließ sich vom Khol-Geschwafel und süffisanten Vilimsky-Attacken nicht beeindrucken. Die Austro-Jusos sind für mich erholsam, zeigen selbstbewusst „Linientreue“ zur ureigenen Dogmatik und Ideologie, eine erwartete Konfliktbereitschaft zum Kapitalismus. Ich mag schon allein ihre Gruppierungsbezeichnung, wo das Wort sozialistisch am Leben gehalten wird. Danke!

Das Absurde und Groteske – ich fasse noch mal zusammen - in jüngerer Vergangenheit der Sozialdemokraten: die Parteiführungen haben sich von der Basis abgekoppelt, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen und beklagen heute unverschämter Weise die Spaltungstendenzen durch den daraus gewachsenen Lagerpatriotismus. Man hat sich Oben für Rolle der kompromissbereiten Sozis entschieden. Gleichzeitig alles ideologisch Konsequente mit den anderen, heißt gemeinsam mit den eigentlichen „Feinden“, als „radikal“ stigmatisiert. Und, geflissentlich in der liberalen Sendungsfrequenz ebenso wie unablässig von den „bösen Kommunisten“ fabuliert.  

Das „Wolf-und-Gute-Hirten-Spiel“, um eine Metapher von Friedrich Dürrenmatt anzubringen, beschreibt das sozialdemokratische Prinzip in der Koexistenz mit dem Kapitalismus, welches erfahrungsgemäß fast bis überhaupt nicht durchsetzbar ist und sogar kaum noch wer in der Parteibasis das zwanghafte Koalieren mit den Konservativen gutheißt. So sind wir in diesem weiterhin betriebenen Spiel nach wie vor die blöden Lämmer, die dummen Auguste, die Gelackmeierten, die dankbaren Opfer, die für die staatlich gewährten Almosen noch unendlich dankbar sein müssen. Apropos Spiel: „Das Axiom der alltäglichen Geschäfte lautet bekanntlich, dass die Spielregeln akzeptieren muss, wer aus einem gemeinen Spiel als Sieger hervorgehen möchte. Realismus vor diesem Hintergrund heißt Gelassenheit in der Gemeinheit.“ (Peter Sloterdijk)

Tja, diesen selbst provozierten „Nachzipf“ im Fach „Sozialismus & Demokratie“ muss die SPÖ erneut durchstehen und entsprechende „Verhaltens-Konsequenzen“ einleiten. Politik mit diesem Inhalt ist wahrlich kein gemütlicher Selbstläufer. Sie erfordert ständige Mitarbeit in Unterricht und Praktikum. Hier handelt es sich um ein politisches Hauptfach! Die Phase der Lehrstücke sollte die Partei hinter sich haben. In ihrem naturgemäß stetigen Reifeprozess ist die wortwörtlich zu nehmende Demokratie, selbstredend in Verschränkung mit dem Sozialismus, die einzige, gesellschaftspolitisch relevante Zukunft, die, einer friedlichen Weltkommune, wenn man Frieden will und ausnahmslos alle darin eingebunden sein sollen! Dafür gilt es einzustehen, denn „LINKS“, liebe Leser, kommt vom Herzen (GP & RJS). Nicht von Chancen reden – Perspektiven schaffen! Die alte, neue, die zeitlose Devise!

Hol-, Bring- und Schickschuld???

Gegenüber verfügbaren Sozialleistungen befinden wir Bürger uns in der Gesuchposition. Eine Einforderverpflichtung, die uns als Recht verkauft wird, die jedoch noch lange keinen automatischen, leistungsbezogenen Rechtsanspruch bedeutet, weil die Anspruchskriterien geprüft werden müssen und es jederzeit, nicht unbedingt für den Laien erkennbare Vorbehalte geben kann! „Bei der Holschuld muss sich der Gläubiger die Leistung beim Schuldner abholen.“ (Lexikon-Interpretation aufgrund des BGB). Also sind wir Bürger es dem Staat geschuldet, uns von ihm uns zustehende Leistungen zu holen, sie zu beantragen.

Als wäre der Bürger ein Schuldiger im Sinne der, durch die Geburt fleischlich gewordenen Sünde im Katholizismus. Nicht nur, dass der Staat sich verweigert, die bürokratisch für alle Beteiligten sicher einfachere Sozialleistungsautomation einzuführen, nein, im Antragsverfahren  degradiert und entwürdigt er seine betroffenen Bürger zu Bittstellern und Gnadengesuchende. Der in der Regel sogar unschuldig in die existenzielle Bedrohung geratene Staatsangehörige muss komplizierte Mechanismen im bürokratischen Räderwerk bedienen, um da und dort paar „Netsch“ zum Überlegen zu kriegen.

Ist das in Ordnung? Ist das sozial? Gegen die Zugangsvereinfachung mittels ohnehin evidenter Datensammlung unter der Sozialversicherungsnummer wird plötzlich das Argument Datenschutz verwendet. Mich erinnert dieses Gebaren, dieses Verhältnis Staatsbürger-Bürgerstaat an monarchistische Verhältnisse, der Untertan muss um Gehör bitten...

Das Zwillingspaar Demokratie & Sozialismus, eine in Idealform spirituelle, geistvolle Macht, hat nach obenhin noch genügend Entwicklungsraum, sie sind noch sehr jung im Vergleich zum alten System. Dieses hingegen, die materielle Macht (hast mehr, bis wer), der viel zitierte Kapitalismus, ist ausgereizt, am Ende, er liefert keine intelligenten Antworten, außer gewaltvolle, brutale. Ideal wäre es, uns vom Alten friedlich, aber konsequent zu verabschieden!      


The Big Lie!

Es hat sich nix wesentlich geändert, oder?

Der Absolutismus hat zwar heute keine Krone auf,

sitzt als Kaiser und Gott nicht mehr auf einem pompösen Thron, versteckt sich auch nicht mehr als uniformierter Diktator in einem Bunkerhauptquartier, oder, wie heute, in irgendeinem sterilen Hochsicherheitstrakt einer Drohnen umschwirrten Festung. Die Allmachtinsignien - Krone, Orden, Ringe, Zepter – Lorbeerkränze, Reichsäpfel, Wappen, Siegel – sind heute das Konzernlogo und das entsprechende Bankkonto. Was Machthierarchien betrifft, hat sich nichts geändert, weil wir sie noch immer tolerieren, sogar pflegen, ihnen dienen und Angst vor ihren Repressalien haben, falls wir ihnen subversiv scheinen. Das Mittelalter hat sich nur neu und besser bewaffnet...

Die superreichen Privatiers und die Politik haben sich arrangiert. Sind Eins geworden. Sie sind eine Allianz gegen die sich langsam emanzipierende Weltbevölkerungen. Eine verschworene Gesellschaft. Das Establishment, der Jetset. Tja, die einen handeln und profitieren wie bisher, die anderen lenken ab und beruhigen uns mit sozialen wie ökologischen Animationsszenarien, reden uns quasi „von der Seele“. Die immer stärker aufkommenden Zweifel der Bürger – wir, zu Konsumenten und Wirtschaftsfaktoren degradiert, entwürdigt – werden mit Unterhaltung faul und fett gefüttert, dabei sediert man uns mit der zweifärbigen Nachhaltigkeitsbrille, links neo-rosarot, rechts lindgrün, oder umgekehrt, eh wurscht.

Apropos Grün und die Grüne Lüge

Wir „schmusen“ uns, täglich über die Werbemaschinerie animiert, mit den Konzernmächten, unseren vermeintlichen Brötchengebern, zusammen und haben gleich kein schlechtes Gewissen mehr, denn die Konzerne sind jetzt geläutert und machen uns zuliebe nachhaltig nichts mehr kaputt, sondern produzieren und fördern und handeln plötzlich nachhaltig völlig nachhaltig, oder so. Wir sind „fairtrade“, wir sind „grün“! Wir haben es in der Hand...

Ja, wir sind jetzt mündige, entscheidungsfähige Konsumenten und schauen streng auf diese sagenumwobene Nachhaltigkeitsetikette im Supermarktregal. Man empfängt erleichtert den Hauch der Ökologie und fühlt sich von Mutter Natur geliebt und geheiligt. Gott sei Dank, muss man das gewohnte, so geile Konsumverhalten nicht schmerzhaft einschränken. Man tut weiter so, wie bisher, nur jetzt mit besserem Gefühl! Wir Kleinen, zusammen die neue, selbstbewusste Macht der Konsummasse, wir sind Autorität, wir entscheiden, wir wählen! Ähm was eigentlich? Oder wählen wir  am Ende nur unter den regierenden Konzerntitanen, wie Walmart, Apple, Monsanto, China National Petroleum, Volkswagen, Unilever, Pioneer, AXA, Royal Dutch Shell, Exxon Mobil, Fruit of the loom, British Petrol, etc. Aber gut, es gibt ja hier eine „Schreckensliste“:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Unternehmen_der_Welt

Aber auch so internationale, UNO-geförderte Gesellschaften wie die FAO, Food and Agriculture, bleiben in ihrem Aufgabenbereich und weltweiter Kontrollfunktion eher fragwürdig. Auch die UNO selbst scheint in vieler Hinsicht machtlos, in vielen Belangen zurückhaltend, außer in Erteilung von Kriegsmandaten. 

Welch Aufbruchstimmung in den 70ern! Die grünalternative Bewegung schien viele mitzureißen. Auch mich. Und heute - machen wir einen Zeitsprung: Die vermeintlichen, parteiorganisierten Grünen haben sich  selbst aus dem Spiel genommen, weil sie nur mehr grüne Illusionen verkauften, selbst kleinbürgerliche Allüren zeigten und allzu politisch kompromissbereit agierten, um ja Parlamentssitze oder Landesämter zu erhaschen.  

Der konventionelle Krieg ist Folklore...

Jede Nation ist durch die sich nach wie vor progressiv entwickelnde Hightech ihrer Industrie, aber auch Staatsadministration verletzbarer und angreifbarer geworden. Früher musste man den einmarschierenden Armeen ein ebenso gewaltiges Pendant zur Verteidigung entgegenstellen, oder sich unterwerfen. Heute genügen Einzelne. Mit paar Kriminellen, einer Handvoll Terroristen kannst du einen Staat aushebeln. Es ist sogar schon vom Schreibtisch aus möglich, die mikrotechnisch, also elektronisch gesteuerte Stadtversorgung lahm zu legen, zu sabotieren. Du kannst Lebenssysteme bequem außer Kraft setzen und zerstören. Es klingt auf den ersten Blick obskur, irreal, widersinnig, was weiß ich, aber es stimmt: „Die Katastrophenanfälligkeit der modernen Welt als Auswirkung ihrer Wirtschaft und Politik nimmt zu!“ (F. Dürrenmatt)  

Der Krieg wird heute mit dem Kapital geführt, in Folge mit Landbesitz, sprich Landraub und durch Verträge mit korrupten Regierungsmitgliedern. Bei Überwindung des regionalen Widerstandes bedient man sich zur Not noch spontan organisierter Schlägertrupps, paramilitärischer, flexibler Kleinstarmeen, den „sauberen“ Drohneneinsatz, auch gigantische Baumaschinen tun ihr Werk. Die globale Konzernpolitik unterdrückt diktatorisch alles an regional vernünftigen Konzepten. Eine demokratisch untermauerte Volkswirtschaft kleiner vernetzter Systeme ist die einzige Zukunft, wenn wir als kollektive Spezies nicht nur irgendwie überleben wollen, sondern freudvoll, sinnvoll und friedvoll. Dahingehend sinnierte schon Frederic Vester, Biochemiker und Systemforscher, unter anderen in seinem Werk: „Unsere Welt – ein vernetztes System“.   

Es wird höchstwahrscheinlich wieder einmal an den Massen selbst liegen, die sich fast überall von ihren Politikern allein gelassen fühlen, sich gegen das neue Weltmachtkartell aufzulehnen und in solidarischer, demokratischer Gemeinschaft ein neues Modell des Zusammenlebens auf die Schiene zu bringen. Langsam passiert es, dass sich auch Naturvölker untereinander solidarisieren für den Kampf gegen ihre Vertreibung und Vernichtung und dabei auch in den industriellen Kulturen Freunde und Unterstützer finden.

Ich erinnere an die „Helden“, wie den Bruno Manser,

https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Manser

der auszog, um den malaysischen Naturvölkern im Kampf gegen Radikalrodungen beizustehen und bis heute als verschollen gilt. Oder an den ehemaligen Sportartikel- und Textilmanager Douglas Tomkins,

https://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_Tompkins

der große Landstriche zur ökologischen Revitalisierung kaufte, bzw. es den Indigenen zur ursprünglichen, zur traditionellen und damit ökologischen Bewirtschaftung zurückgab. Ihm animierte der norwegische Philosoph Arne Naess mit seiner „Tiefenökologie“. Der erfahrene Kanute und begeisterte Wildwasserfahrer starb überraschend beim Kajakfahren. Nicht zu vergessen, der ehemalige Baulöwe und Playboy David MC Taggart,

https://de.wikipedia.org/wiki/David_McTaggart

späteres Gründungsmitglied von Greenpeace; Tod durch Autounfall.  

Alle setzten sich für den Erhalt der ursprünglichen „Biosphäre Mutter Erde“, das „Eden-Biotop“, ein, wobei es in Wahrheit nur mehr um Schadensminimierung gehen kann.  

Die gefährliche Selbstberuhigung. Revolution in Gemütlichkeit und Wohlstand ist angesagt... Prost Leute, lasst uns kämpfen!

Vor uns haben wir ein kleines Wäldchen gerettet, hinter uns wird der Regenwald gerodet. Vor uns die Mülltrennungscontainer. Vor indischen wie afrikanischen Küsten wird der Großteil unseres Drecks verklappt. Wir schwören dem verdammten Schwarzen Gold ab und plündern Mutter Erde um das Weiße Gold Lithium. Die lauten Stinkkisten und Rauchvehikeln verschrotten wir und steigen in die geile, geräuschlose E-Limousine, die sogar noch kürzer auf 100 beschleunigt werden kann, hehehe. Wir kämpfen vergleichsweise bedeutungslose Scharmützel gegen die globale Industrialisierung, die wahrlich nachhaltig agiert, nachhaltig zerstörend! Wir kaufen uns siegreich lächelnd Patenschaften von gefährdeten Tieren, sogar von armen Kindern aus der Dritten und Vierten Welt und ergattern paar Quadratmeter Dschungelboden im Amazonas; oh, Eisschollen sind jetzt ganz günstig zu haben. Ja, wir sind mündige Bürger! Unseren Kindern eine wunderschön grün gepflegte Welt! 

Immer wieder erfahre ich durch Umweltorganisationen wie weiterhin ungebremst Naturlandschaften, Fauna und Flora rigoros ruiniert werden. Und? Wir wissen darüber nicht erst seit gestern Bescheid! Wir haben gelernt uns smart und subtil zu trösten. Ich gehe oft zu Fuß, ich fahre ein Elektroauto, ich baue mir ein gewaltiges Niedrigenergiehaus mit Bade-Biotop vor der Haustür, entschuldigt, aber den „Nespresso“, den gönne ich mir. Und doch zieht es uns im Fluss immer schneller zum gewaltigen Katarakt hin, unter dem wir höchstwahrscheinlich zerschmettern und mir kommt vor, wir haben es dorthin unheimlich eilig. Bitte was ist das? Wer sind wir?

F. Dürrenmatt schreibt nicht ohne Grund immer wieder in diesem Sinn: Wir haben verflucht wenig Zeit, uns innerlich zu reformieren, uns vorgegebene, vorgekaute Ideologien zu überwinden, zukunftsfähige, wirklich tragfähige ökosoziale Strukturen zu entwickeln, und zwar gemeinsam. Auf die gegenwärtige Politik können wir uns nicht mehr verlassen! Wir haben verdammt wenig Zeit dazu, das zu werden, was wir wären! Dieser letzte Satz ist wahrlich dramaturgisch! 


Eine spirituelle Läuterung

Zum Thema: Gibt es ein zweites Sein, eines jenseits des Rationalen?

Sommerabfahrt in der Krummen Ries am Schneeberg

Warum ich dieser Läuterung spirituelle Bedeutung zumesse? Für mich definiert sich Spiritualität heute so, dass der spirituelle Mensch hinter allem eine zentrale, geistige Absicht, ein Konzept vermutet, was aber lange noch nicht heißt, dass er in Kenntnis dessen ist, es quasi intus hat. Es verhält sich so, wie mit dem Mathematiker, der mit Zahlen und Formeln aufgrund angenommener Faktoren agiert. Der Mystiker ist der unerlässliche Geschichtenerzähler, der, der Segmente daraus zu entschlüsseln, zu decodieren vermag und damit zum Beispiel eine Sage kreiert, eigentlich ein Gleichnis, eine Gleichung. Auch der Mystiker arbeitet mit Annahmen. Die folgende Geschichte bleibt für mich aus der Sicht des Vernunftmenschen, der ich einer ebenso bin, unfassbar, unerklärlich. Zwei weitere Erlebnisse dieser Art sollten noch folgen. 

Es war in jener Zeit, ich so gegen Ende der Zwanzig, in der wir - die freizeitaktive Sondertruppe aus grünalternativ angehauchten Verhaltenskreativen - wochenends liebend gern in die noch halbwegs freie Natur hinausfuhren. Aber nicht nur der guten Luft und des Panoramas wegen und weil wir vollkommen überzeugte „Ökofreaks“ waren, sogar in Laxenburg einen Gemeinschaftsacker bestellten, nein, auch aus dem Grund, dem städtischen Alltag zu entfliehen. Raus und rein in die Welt durchaus kalamitätsverdächtiger Abenteuer, bevorzugt in freier Wildbahn; bereit zu allen möglichen Spassetteln und Spompanadeln.

Da bot sich eines Tages die Krumme Ries an, für solches bestens prädestiniert, als hätte sie uns dazu regelrecht gerufen. Nämlich mit Bergschuhen auf ihrem losem Gestein talwärts zu fahren. Wir pirschten uns über den nördlichen Grafensteig heran. Dann lag sie da, vor uns, einladend breit das imposante Verfallwerk des Gebirges. Links steil hinan lauert drohend eine knochenbleiche Geröllhalde, aus der vereinzelt Felsbrocken ragen wie übrig gebliebene Zahnfragmente aus dem Unterkiefer eines Totenschädels, als demonstrieren sie den unaufhörlich „nagenden Zahn der Zeit“. Rechts fällt der untere Teil ebenso spektakulär zu Tal.

Der Wandersteig führt mitten hindurch, er durchschneidet an der Nordostflanke des Schneebergs all seine imposanten Riesen in ihren unteren Zipfeln. Die Krumme Ries steht in der Breite ihrer Schwester „Breite Ries“ nichts nach, ist vermutlich aber die längste ihrer Art, ihre Zungenspitze ragt weit hinunter bis in den Schrattengraben. Dieses Massiv strotzt vor lauter Tali, also Schuttkegel oder Sturzhalde. Der Name Ries ist zwar geläufig, doch im Lexikon nicht als solche zu finden. Ein dialektischer Begriff und scheinbar regional entstanden und könnte durchaus vom ständig irgendwo hörbaren „Rieseln“ der Steine hergeleitet worden sein.    

Eine Gaudi war zu erwarten. Wir, so um die sieben herum, standen an der Kante, am Start des geplanten Unterfangens. Reinhold unser „Turnvater Jan“, der Älteste und auserkorener Naturguru, schärfte uns vorsorglich noch mal ein, uns im Zickzack bergab zu bewegen, sonst erschlagen uns womöglich die eigenen, losgetretenen und zu rollen und zu springen beginnenden Steinbrocken. Also nicht ganz ungefährlich. Man löst bei jedem Tritt kleine Gerölllawinen aus, was in Summe kumulieren kann. Es könnte damit eine weit größere, dramatischere Steinlawine, oder gar ein gigantischer Felsrutsch ausgelöst werden. Außerdem beschleunigt man mit diesem Sport das „Bergsterben“. Gründe genug, um es zu verweigern und davon abzuraten! Ehrlich gesagt, ich habe heute auch mächtig Schiss davor und bewege mich allzu gern bergschonend.   

Er, Reinhold, war gleich der erste, der sich wagemutig in die Tiefe schmiss und im ausgedehnten Slalom – paar Riesenschritte links, paar rechts - sich den steinernen Hang einzuverleiben begann. Die anderen folgten. Ich warf mich in mittlerer Position hinunter. Hinter mir Ruthild, die ihrem Ehemann an Mut nicht nachstand, ein ansonsten stilles, wenn nötig streitbares Geschöpf, das sich allenfalls zu behaupten wusste. Sie strahlte für mich so eine zurückgehaltene Weisheit aus. Sie hat leider, wie sie es selbst ahnte und äußerte, ihren sechzigsten Geburtstag – ein tragischer, wenn auch banaler Unfall zu Hause - nicht mehr erlebt. „Ich kann mir nicht vorstellen, einmal sechzig zu sein.“, an diese Worte erinnere ich mich noch genau. In ihren letzten Jahren traf ich sie oft und entdeckte hinter der kühlen, intellektuellen Fassade ein hoch spirituelles Wesen. Ruthild war fertige Germanistin und Chefsekretärin bei Andritz AG in Wien. Sie sprach mit mir eines Tages von verwandten „leuchtenden Köpfen“ auf Erden, die sich hin und wieder begegnen und fragte mich, mich dabei so eigenartig ansehend, ob ich auch an so etwas glaube. Ja, verdammt noch mal... Zurück zur Action am Hausberg der Wiener:    

Mir taugte es und juchitzte vor Übermut und Freude. Ich schritt, nein, ich fuhr wie auf unsichtbaren, in Serpentinen angelegten Schienen hinab. Jede Richtungswende wurde mit einem Drehsprung eingeleitet, wie ein imitierter Torlauf ohne Stöcke. Dann, nach einiger Zeit, sah ich, wie die vor mir immer mehr links zum Waldrand hin drifteten. Das wollte ich auch. Plötzlich aber bemerkte ich, später als die anderen wahrscheinlich, weiter vorn einen Abbruch, eine ziemlich breite Felskante. Wie hoch exakt, war nicht abzuschätzen, aber eine respektable Höhe war erkennbar, denn das Geröll danach lag sichtbar deutlich tiefer. Ich war schnell unterwegs, anscheinend zu schnell, hatte mit meinen Riesenschritten immens Tempo drauf. Hinter mir rollte und polterte es ziemlich verdächtig. Die ganze Ries schien in Bewegung gekommen zu sein. Trotz heftiger, bereits verzweifelter Linkssteuerung erkannte ich, dass ich nicht mehr wegkomme, es nicht mehr schaffe. Ich lief und rutschte ungewollt direkt auf dieses unvermutete Kliff mitten in der Ries zu, das mich regelrecht anzog wie ein riesiger Magnet, als bin ich in einem Sog. Scheiße verdammte!

Unausweichlich die letzten Meter darauf zuschlitternd, rutschend, wich die aufgekommene Panik einer unbeschreiblichen Ruhe, die sich in mir ausbreitete, ich wusste, ich konnte dem Schicksal nicht mehr entgehen, zu Tode zu stürzen. Und so fügte ich mich, nahm es an... schloss die Augen und überließ mich... heute würde ich sagen, meinen wunderbaren Damen vom See... mich in ihren Schoss fallen lassend...

Als ich keinen Boden mehr unter mir spürte, schien die Welt für eine kleine Ewigkeit still zu stehen, absolute Stille. Innehalten. Als gingest du in den Wald, und plötzlich merkst du, dass jetzt keine Vögel mehr darin zwitschern. Der Wald nimmt mit dir Verbindung auf, blendet jegliche Störung aus, nur die Sonne blinzelt durchs Laubdach, er zwinkert dir zu. Kommt näher, ist dir auf einmal ganz nahe, nein, du bist in ihm, sein Teil, du schaust ins Herz des Waldes und er in deines. Beide beginnen, synchron zu pulsieren. Totale Nähe... kein zurück mehr... Verschmelzung. Eins sein. Es war keinesfalls diese Art eisiger Stille im Todeshauch, die uns cineastisch in Thrillern oder Horror kurz vor dem hereinbrechenden Grauen vermittelt wird. Es umfing mich eine Geräuschlosigkeit, eine sakrale Ruhe, mit dem Gefühl von Geborgenheit. Ist es so etwas wie Liebe?

Unendlich langsam lief alles ab. Irgendwas wollte mir die Zeit gönnen, mein Leben zu reflektieren. Es war so eigenartig. Keine Panik, kein Groll, kein Hader. Tiefe Dankbarkeit stieg hoch, dass ich bis jetzt so viel erleben durfte, ein durchaus interessantes Leben hatte. Ich habe mich völlig kompromisslos hingegeben, erwartete ohne Angst, das, was kommt, kommen muss... und wenn es eben sein soll, dass ich gehe, dann bitte macht schnell, zieht es radikal durch. Man liest immer wieder, dass im Angesicht des Todes, die „Borderline-traveller“, die Grenzgänger, in eine andere Zeitdimension gezogen werden. Für die „Zurückgebliebenen“ läuft alles in Bruchteilen von Sekunden ab, ein Wimpernschlag, in dem eine Ewigkeit stecken kann.    

Und im nächsten Atemzug spürte ich festen Boden, also wieder Steine unter mir. Reflexartig – wieder voll und ganz im Hier und Jetzt - schritt ich weiter, als wäre nichts gewesen, zu den anderen am schützenden Waldrand. Reinhold empfing mich mit tellergroßen Augen. Dann kam eine Salve aus Fragen und Bemerkungen: „Wie hast du das gemacht?“ „Das war grandios!“ „Hast du das trainiert?“ „Der Raoul ist ja ein Artist!“ Ich verstand gar nichts. Denn ich war gerade wiedergeboren worden. Ich brachte im Moment nur heraus: „Ich weiß nicht...“ Es dauerte nicht lang und der grinsende Schalk setzte sich wieder erfolgreich durch: „Klar, trainiert ist trainiert. Lernt man im Kung Fu, Abschnitt ‚Der Shaolin im Gebirg’ oder „Der Sprung des Pumas“. Wissend, dass Reinhold ehemaliger Lehrer für den Turmspringer-Nachwuchs war. 

Nach geraumer Zeit waren alle beruhigt – alle meine Freunde hatten bereits  das Kreuz gemacht, mich gedanklich schon aus der Telefonliste gestrichen. Meine liebe Freundin schien den Schock ebenso überwunden zu haben. Oder war sie am Ende enttäuscht, weil man mich nicht so schnell loswird? Nun ließ ich mir es erklären, das Selbstrettungsphänomen: Abfahrt mit Salto. Ein Freestyler. Irgendwas hat meinen Körper bewegt, in einer Kopfüberdrehung versetzt, so sorgfältig kalkuliert, dass ich mit den Füßen wieder aufkam. Ich habe bewusst rein gar nichts in der Art versucht, nämlich, mein Leben zu retten.

Klar liebte ich in jener Zeit weite wie hohe Sprünge unter anderem bei meinem wöchentlichen Lauftraining, ich mochte das Orientierungslaufen, querfeldein über Stock und Stein, Hänge rauf und runter, über Bäche und Gräben springen und über Schluchten auf gefallenen Baumstämmen balancieren. Aber ich war absolut und partout kein Saltomortalist, keineswegs darin geübt, gerade im Gegenteil, da spürte ich immer so eine Blockade. Angst. Sie rührt sicherlich von meinem Eislaufunfall her, den ich als zehn- bis elfjähriger überlebte, mit einhergehendem, mehrminütigem Bewusstseinsverlust. Wegen des diagnostizierten Gehirntraumas kriegte ich eine mehrwöchige, absolute Bettruhe verordnet.

Alles hat auch immer etwas Gutes, meistens halt. In dieser Zeit lernte ich meinen lange verschollenen Onkel Fred kennen, eine Abenteurer und Überlebenskünstler wie es im Buche steht, zudem begnadeter Musiker und Zeichner und ein technisches Improvisationstalent. Und neben meinem Bett lagen Unmengen von Büchern, die es zu lesen galt.        

Tja, seitdem leide ich an einer Akrophobie (Höhenangst), in jungen Jahren noch partiell und temporär aufscheinend. Aber ich hatte sie lange Zeit gut im Griff, konnte sie unterdrücken, war imstande, die aufkeimende Angst sehr oft und erfolgreich wieder ins Unterbewusstsein zurückdrängen. Heute ist sie permanent da, scheint an Stärke zugelegt zu haben, oder es liegt an meinem Nervenkorsett, das im Alter brüchiger geworden ist. Und trotzdem stelle ich mich und immer wieder dem Dämon... ist’s gar das  „Kasermandl“ aus Tirol, der boshafte Almkobold, der mir diese Angst beschert? Ich möchte es wissen, ob er nicht irgendwann aufgibt, mir fürchterlich am Arsch zu gehen... wir werden sehen... Er verdirbt sich jede Chance, dass ich ihm in der Hütt’n „a Bia und a Suppn zahl’“.    

Breite Ries - überstanden. Mein Abgang, mein Wechsel der Welten sollte noch nicht sein. Wir kehrten, uns weiter abwärts am Waldrand bewegend, dem Ort des unbestellten Wunders den Rücken. Paar Mal noch mussten wir in der gewohnten Art einige Geröllzungen queren. So entschwanden wir Schritt für Schritt, nun auf nadelweichen Waldwegen entspannt talwärts schreitend, nach Losenheim. Ende gut, alles gut. Lange noch war das Ereignis zentrales Thema bei unseren Treffen und weiteren, durchaus hin und wieder „närrischen“ Unternehmungen, irgendwo draußen, abseits der Trampelpfade der „Sonntagsausflügler“. Und es kamen noch etliche, der vielen Abenteuer daher, um gepflückt zu werden...             

 


Sinnsuche bei der „Ent“-Forschung

Aus unserem unermesslichen Sprachschatz, der die hierzulande eingeschlichene Lese- und Schreibschwäche zu Recht ignoriert, verwenden wir folgende Worte sicherlich recht häufig:

ent-wirren, ent-knoten, ent-binden, ent-wenden, ent-nehmen, ent-fernen, ent-sprechen, ent-sagen, ent-halten, ent-leeren, ent-schlagen, ent-behren, ent-e, ent-winden, ent-reißen, ent-schlüpfen, ent-weichen, ent-fliehen, ent-kommen, ent-ziehen, ent-gleiten, ent-fesseln, ent-springen, ent-laufen, ent-gehen, ent-gelten, ent-korken, ent-decken, ent-wässern, ent-schlacken, ent-fetten, ent-rahmen, ent-ledigen, ent-spannen, ent-schärfen, ent-härten, ent-kriminalisieren, ent-risch, ent-setzt, etc. 

Dem eigenartigen „ent-“ sei mal nachgeforscht. Ich ging dem Präfix-Phänomen auf den Grund und alsbald auf den Leim:

„Entwirren“ heißt ja, das Wirrnis auflösen. Entknoten, den Knoten lösen. Entbinden, jemanden von der Bindung befreien. Beim Entdecken nehme ich im übertragenen Sinn die Decke weg, ich lüfte das vermeintlich Gesuchte. „Entwässern“, „Entschlacken“, „Entfetten“, „Entrahmen“, „Entkorken“ (kann schon mal eine verkorkste Angelegenheit werden), „Entfesseln“, „Entschärfen“, „Enthärten“, „Entkriminalisieren“, detto! Also hat „ent-“ etwas mit „weg machen“, mit aufheben zu tun. Das entbehrt doch nicht einer gewissen Logik, oder?  

Nur wie sieht es aus beim „Entfernen“, da löse ich die Ferne nicht auf, sondern im Gegenteil, ich vergrößere sie! Beim „Entwinden“, oder „Entwenden“ bzw. „Entreißen“ wird’s schon etwas abstruser, weil entferne ich die Windung, die Wende, oder’s Reißen, anstelle ich ja wegreißen sagen könnte, oder nicht? Obwohl wegreißen schon eine Nuance an Bedeutung abweicht. Ausnahme: Man hat das Reisserte - ein Nerven- bzw. Muskelzucken, das von der eher noch harmlosen Faszikulation bis zur krankhaften Myoklonie reichen kann, und, siehe da, gesundet, dann hat man sich dem somatischen Reißen entrissen. Man gebe beim Entwenden der Situation eine Wende, weil ich aktiv meist aggressiv etwas verändere? Das klingt weit hergeholt. Fazit: bei allen löse ich keinesfalls die Winde bzw. das Winden bzw. das Wenden und das gewöhnliche Reißen auf. Bei dem einen nehme ich nur etwas weg, beim anderen „entkomme“ ich Gott sei Dank.

Oh, da öffnen sich sofort weitere Geheimtüren: Beim „Entkommen“ tritt noch die alte, eingangs erwähnte Logik ein, das einstige „Gekommen sein“ bzw. „Angekommen sein“ oder nicht auszuschließende „Willkommen gewesen sein“ wird durch meine Flucht umgehend aufgelöst... Das betrifft gleichermaßen „ent-fliehen“, „entschlüpfen“, „entweichen“. All das sind grundsätzlich Absentierungsbestrebungen, mit vielleicht kleinen, begrifflichen Nuancen. Doch bleibt’s kurios: entfliehe ich, wird dabei weder die Flucht noch die dahingehende Absicht aufgelöst. Entschlüpfe ich, muss ich mir – eine spontan assoziative, doch unbeweisbare Intuition – die Schlüpfer zwecks besserer Fluchtchancen ausziehen. Entweichen tut mir öfter etwas in unterschiedlichen Akustiken, bis vollkommen geräuschlos, was unangenehm weiche Folgen als hinterlassene, textile Spur haben könnte... heißt, das Weiche ist so schnell nicht mehr wegzumachen, vorübergehend eventuell wegzudenken. Es „entglitt“ mir etwas, heißt, es könnte noch in der Gleitbewegung sein, liegt nur nicht mehr in meinem Einflussbereich.         

Merkwürdig wird es auch beim „Entsagen“. Ich entsage, ich befreie mich vom Sagen? Genau genommen, befreie ich mich meiner Zu-sage, meinem Versprechen mir oder anderen gegenüber – also: korrekterweise „ent-zusagen“ für verzichten, für das Eintreten in die Askese zum Beispiel; oh, da hätten wir was Gleichwertiges, aber nicht minder Obskureres: Die „Enthaltsamkeit“, da „enthält“ man sich bestimmten Verlockungen und Gelüsten und Trieben. Statt „entsagen“ wäre ja noch „absagen“ besser! Das „Entschlagen“, wo eigentlich ja ein typisches „Entsagen“ gemeint ist,  entspräche perfekt der Eingangslogik, ich entbinde mich meiner Aussage-Pflicht.

Kurze Pause. „Entspannung“! Wir sind, wie sie sicherlich gemerkt haben, schon länger im kaum noch korrigierbaren Zweifelmodus, was den anfänglich vermuteten Term in unserer Terminologie betrifft, die Hypothese eines allgemeingültigen Prinzips, das beim Entspannen endlich wieder zutrifft.        

Wenn jemand jemandem oder etwas „entlaufen“ ist, dann hat er sich doch nicht vom Laufen befreit, oder? Genau im Gegenteil, der Betreffende muss womöglich lange laufen, wenn er wo entkam, wo ausbrach! Und wenn mir etwas „entgeht“, dann hat das doch mit Gehen rein gar nix zu tun, nicht war? Bleiben wir dabei, dass mir dabei halt etwas abgeht.

Er „entzieht“ sich ihrer Kontrolle. Beispiel. Wo ist hier das Ziehen oder der Zug aufgelöst? Falsch. Es geht um den Bezug oder gar die Beziehung. Da könnte man die ursprüngliche Forschungshypothese anwenden. Wenn sich ein Kind aus dem Erziehungskorsett winden will, entzieht es sich der Pädagogik. In der Erziehung liegt das grausliche Ziehen am Kinde, man befreit sich zum Zug. Doch eine Logik! Im selben Zug sitzt irgendwie auch das „Entledigen“, da befreien wir uns von etwas oder jemand. Aber, wenn ich mich des Ledigen befreie? Ledig bedeutet „allein“, „nur“, „ungebunden“. Ent-allein? Ent-ungebunden? Dann hätten wir hier ein semantisches Paradoxon! Eine Art Doppelnegation. Hieße im Endeffekt, das Alleinsein, die Ungebundenheit auflösen, sprich mich also nicht befreien, sondern binden?!?          

Ähnlich paradox mutet die Analyse des Begriffs „Entsprechen“ an. Ich befreie mich vom Sprechen oder Gesprochenem? Nein, ich spreche gleich dem Erwarteten; dem zufolge widerspreche ich aus irgendwelchen Gründen auch immer nicht, was außerhalb von mir oder rund um mich gesprochen wird. Ich bin ein braver Erfüllungsgehilfe. Ein Befehlsempfänger und –ausführer. Ein Vertrauensmann, ein Loyaler! Ein Treuer, ein Gehorsamer, ein Folgsamer. Ein braver Bürger, von dem man solche Tugenden erwartet!

Und wie steht es mit dem „Entgelten“? Entgelten hat zumeist etwas mit Geld zu tun und das schreibt sich sichtbar mit „d“. Die Schlussfolgerung als vermeintlicher Trugschluss: „entgelden“! Tja, das sieht zugegebenermaßen ungewohnt blöde aus, oder nicht? Eine regelrecht lithografische, fast schon schmerzhaft empfundene Verletzung. Wir wissen natürlich, dass „-gelten“ sich von Geltung herleitet. wenn ich jemand etwas entgelte, im Sinn von Bezahlung, erlange ich ungemein Geltung, also seinerseits Achtung.    

Die Quelle „entspringt“... sie spring heraus aus der Öffnung in Boden oder Fels. Und erst wenn das „e“ sich per „ent“ auflöst darf ich zum Wasservogel „Ente“ sagen; tja, weil bei ihrem  Untertauchen nur ihr Schwanzende sichtbar bleibt, somit stünde „e“ für „Ende“, das sich gewissermaßen beim Auftauchen wieder auflöst in der Verschmelzung mit dem Ganzen. Die Ente kriegte ihren Namen vom „Fast-nicht-sichtbar-sein“.

Zum Schluss noch übers andere „Enthalten“. Nämlich das Beinhalten. Fortan widersprüchlich. Das Halten wird partout nicht aufgelöst. Sondern die Flasche behält beispielsweise ihren wohlschmeckenden Inhalt. Ansonsten wäre sie „entleert“, was genauso wenig die Leere aufhob, sondern erst machte und „geleert“ richtiger klingt, nicht?

Ich bin „entsetzt“! Wie wahllos „ent“ eingesetzt wird. Apropos, ich denke, das nach Wien zu seiner Rettung beorderte „Entsatzheer“ des Königs Sobieski viele seiner Recken vorerst mal entsetzt waren beim Anblick der türkischen Belagerer vor den Stadttoren. Und die türkischen Elitereiter erst, die Sipahi wie Janitscharen, beim Anblick des nahenden Befreiungsheeres.   

Sie sehen, Sprachforscher linguistischer Randzonen haben es verdammt schwer, weil sie sich dazu offenbar nicht „ent-blöden“... Apropos Sprache, die dazu da ist, neben verbalen Beleidigungen, Liebesbeteuerungen, auch dazu nütze ist, etwas weiter zu erzählen, etwas zu kommentieren:


Themenverfehlung

verschiedenster Dimensionierung

Kennen wir alle aus der Schulzeit.

Wegen notorischer Themenverfehlung erntete ich nicht so selten ein „Nicht Genügend“. Die beste Note meiner Deutschprofessorin, glaube ich mich zu erinnern, war einmal ein „befriedigend“. Weniger der grammatischen Fehler wegen, die fand man kaum, schon gar nicht in Sachen Interpunktion, wobei ich alsbald ein untrügliches, ein zuverlässiges Gefühl entwickelt habe. Ich war grammatikalisch gut trainiert, was sie hin und wieder in meiner Mitarbeit flüchtig lobte. Mir graute zunehmend vor dem Deutschunterricht und die anfängliche Irritation und folgende Frust wich bald einer noch viel schlimmeren Resignation. Ich drehte mich in der so gefürchteten Negativspirale mit der Maske stoischer Gleichgültigkeit nach unten. Tief in mir glimmten Zornesfunken,...   

...denn die Kunst, ein vorgegebenes, äußerst uninteressantes Thema – auch wenn öfter drei zur Auswahl standen - während dem Schreiben so zu manipulieren, dass es zu deinem wird, hat diese akademische Banausin verkannt. Zudem kam, dass ich nach langem Hin- und Herüberlegen, oft erst in der zweiten Halbzeit zum Schreiben fand, wodurch sich dann auch grammatikalische Fehler ansammelten, weil mir keine Zeit mehr zum Kontrolllesen blieb. Professorinnen wie jener damals fehlte eben der Sinn für Lyrik, schon gar nicht, wenn sie unter einem Zwang und unter Zeitdruck erwartet wird. So schiss ich drauf ’nen großen Haufen und schrieb nach mutwillig abgebrochener Schulzeit munter weiter und noch viel mehr. Denn ich schreibe bis heute furchtbar gern.

Unvergessliche Schularbeit

Einmal hatte meine werte Deutschprofessorin, Tampir oder so ähnlich hieß sie, erinnere ich mich - man war verleitet es mit dem plumpen Tapir, oder besser gleich mit Trampel zu assoziieren -; ja, gut, einmal hatte sie, die hakennasige Brillenschlange, Recht. Nämlich, als sie meine Schularbeit der Klasse vorlas und mich der Urheberfälschung, also als Plagiator überführte. Sie muss sich wie eine Hauptkommissarin gefühlt haben, oder dürfte scheint’s zuviel der Agathe Christie Romane konsumiert haben, wie der Meister Hercule Poirot, verfügte aber nicht über seine feine Klinge. Sie stellte mich bedenkenlos vor der Klasse bloß,  prangerte mich quasi an, zum allgemeinen Spott. Stockhiebe, Auspeitschen mit Riemen, Gerte oder Gürtel, auf Holzscheiten knien, nicht mal die gemilderte Form einer Dachtel bzw. Kopfnuss, durfte mehr als pädagogische Disziplinierungsmaßnahme eingesetzt werden; aus ihrer Sicht vermutlich bedauerlicherweise. Den verdächtigen Satz las sie wiederholt langsam vor und grinste mich dabei süffisant an, dies Monster von einer mehreutrigen, hornverdrehten Kuh. 

Verdammt, nur wegen einem Wort, dem Tatwort „überdimensional“. Sie fand, in meinem zarten Literatenalter kann und darf man über solche Begriffe noch nicht verfügen. Warum eigentlich? Egal, denn er stammte wahrheitsgetreu ja doch nicht von mir, sondern aus dem Wortschatz meines Vaters. Sie brachte mich im inszenierten Schauprozess nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Klasse zum Lachen und Kichern. Was sie nicht schaffte, mich in Verlegenheit zu bringen, was denn das Wort bedeute, ich hatte es mir gut gemerkt! 

Ab diesem Moment zog sie sich meine erweiterte Antipathie zu, ich mochte sie sowieso gleich von Anfang an nicht. So wünschte ich ihr überdimensionale, so richtig trottelhaft riesige Schuhe an die Füße ihrer hässlich kurzen Säbelbeine, oder eine ebenso überdimensionale Brille vorm Vogelgesicht und eine saublöde vom viel zu kleinen Hut am Kopf baumelnde Blume, aus der stoßweise Wasser spritzt. Und überhaupt unbeherrschbare Blähungen. Schade, dass ihr niemand ein Furzkissen – wienerisch: Schaßsackerl - unter den Sesselpolster gelegt hat.    

Der Hergang, der Sachverhalt lag so:

Der besagten Schularbeit, auch damals sagten wir schon Test dazu, ging eine entsprechende Hausübung voraus, die wir uns einprägen sollten. Eine Bildbeschreibung. Ein hässlicher, unsympathischer Clown grinste dämlich vom Blatt und wollte präzise, einer Zeugenaussage gleich, be- und umschrieben werden. Als liefe was verkehrt, zuerst gab’s das technisch gut gelungene Phantombild, dann erst die Schilderung. Man durfte auch als Fleißaufgabe persönliche Assoziationen anbringen. Ich machte mich am Nachmittag müde und lustlos ans Werk. Das Wetter draußen lockte mit strahlendem Sonnenschein, viel zu schön, um nicht genutzt zu werden.

Mir wollte partout und absolut nichts einfallen. Stinklangweilige Angelegenheit, die sprachliche Rekonstruktion dieser unsäglichen Zeichnung, die in mir nur Frust, anstatt lustvolle Impulse auslöste. Mein marodierender Arbeitseifer wurde bemerkt. Vom Vater, ein eifriger, ein übereifriger, ein geradezu fanatischer „Bildungserzieher“ begab sich an meine Seite. Er war damals Polizist und dürfte, wie halt öfter zu meinem Leidwesen, Dienstfrei gehabt haben. Meine Mutter war ebenso ganztags berufstätig. Egal, diesmal dankte ich dem Schicksal. Diese Aufgabe schien für ihn als Kiwara wie gemacht zu sein. Der gesuchte Täter wurde regelrecht in Worten seziert.

So begann mein, endlich mal hilfreiche Erziehungsberechtigte zu diktieren. Froh und erleichtert fügte ich mich in den Sekretär-Job. Mit einem Seitenblick sah ich, dass mein Dad vergnügt in die Rolle des braven, fleißigen Schülers schlüpfte. In seiner ausführlichen Schilderung fiel dann der obligate Satzteil „...hängt eine überdimensionale Krawatte herab.“. Der Stein des Anstoßes war unlöschbar auf Papier getintet. Für mich jedoch galt: endlich die Heimarbeit erledigt und tschüss, ab in den Hof zu Freunden und, klar, Innen. Am Abend lernte ich das Bildprotokoll für die morgige Schularbeit in- und auswendig. Der Test müsste geritzt sein! Die Fortsetzung ist hinlänglich wie enttäuschend bekannt.  

Eines hat diese Situation nachhaltig bewirkt, dieses unflätige Wort merkte ich mir für immer. Sie sehen, manchmal kann – muss nicht - schwarze Pädagogik, die Erziehungsmethode des Bestrafens und Erniedrigens, bis weit über die Schulzeit hinaus wirken. Vor allem dann, wenn sie doppelt - daheim und in der Schule - in die, dafür vorgesehenen Neuronen geprägt wird, sich unwiderruflich manifestierte, nachhaltiger als mittels grüner, respektvoller Erziehungsweise. Tafelschwamm drüber! Der armen Professorin sei von Herzen verziehen.

Mit herzlichen Grüßen

eines „besessenen“ Analytikers, der alles und auch das Nichts analysiert, wie z.B. mich, dem voll und ganz bewusst ist, dass er als sein eigener Lektor den Fehlerteufel nicht völlig isolieren kann und hin- und wieder die Kobolde der Wortverspieltheit ihren Schabernack mit ihm treiben, oder ist er gar von Heyoka, dem Donnerträumer heimgesucht worden? Mit diesen Anlagen kommentiere ich zeitgeistige Phänomene und aktuelle Themen. Alles in allem bin ich wohl ein Polemiker, ein „Pamphleteur“ und „Kalaue“, ein pedantischer Ausschweifer - dank seiner nicht zur Ruhe kommen wollenden „Tastenklauen“. Und doch bin ich stets auf der Suche nach der perfekten, unmissverständlichen Formulierung, akribisch durchforste ich dahingehend unsere so nuancenreiche Sprache, auch mit dem Anspruch, mit ihren Worten zu malen. Und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann neige ich dazu, es auf Verbiegen und Erbrechen durchzusetzen. Als überzeugter Konfessionsloser und Freidenker empfinde ich, vermutlich gerade deshalb, diese Welt als eine faszinierend spirituelle. Am Ende oder zu Beginn meiner Sendungen mit gelegentlich satirischen und anthologischen Zügen lege ich, euch/Ihnen immer wieder mal Links ans Herz, die für eine gerechte, friedvolle Welt eintreten, eine Welt, in der  Lebenssinn und Lust am Leben höchste Priorität hat! Denn Lebensfreude ist das höchste, das eigentliche Menschenrecht! WWW.RE-SPECT.AT Was mich interessiert und ich hinterfrage, sind persönliche Beweggründe aktiver Politiker, die eine Welt voller Kriege und Gewalt und sozialem Unrecht gestalten und bewahren, sie zumindest tolerieren. Vom gestaltenden Politiker zum reflexartig verwaltenden. Zudem mag ich ernste Gesichter lieber als zwanghaften Grinsvisagen. In meiner Kindheit schon hat sich in mir ein Grundsatz gefestigt: Entweder gibt es für alle einen Grund zum Feiern oder für niemand! Die Große Freudenfeier nach Überwindung der nur gemeinsam erreichbaren, nächsten Evolutionsebene, wo Lebensgenuss oberste Priorität hat, steht uns noch bevor. Mir ist Sozialmoral bzw. Sozialethik zu wenig und trotz Wissen von der Gefahr einer Überforderung stelle ich mit Sozialästhetik an uns alle die höchsten Ansprüche. Also gut, ich gestehe, ich bin frei ordinierender Mystiker und Demokrat – Demokrat im wahrsten Sinne des Wortes - und autodidaktisch verbildet (Bildungswildwuchs), dennoch überbringe ich hier weder Heils- noch Hiobsbotschaften, sondern gebe lediglich als dramaturgischer Denker zu bedenken. Übrigens, Kritik nehme ich gerne an, solange Inhaltsteile nicht aus dem Kontext gerissen wurden, insofern nehme ich auch keine Verantwortung für anderswo veröffentlichte, aus dem Zusammenhang gerissene Texte und Textteile und subjektive Interpretationen meiner Inhalte! Ich stehe zu meiner Intoleranz gegenüber Dummheit, vor allem wenn sie mit akademischem, rein theoretischem Wissen kaschiert ist. Zudem ignoriere ich meinen vor vielen Jahren unbedacht, genau genommen versehentlich eröffneten und fatalerweise nicht löschbaren Facebook-Account! Danke für ihre Interesse, Geduld und erhofftes Verständnis!

FIN