Erfahrungsbericht mit dem AMS Außenstelle Dresdner Strasse 110
Nachdem ich gebeten wurde meine Geschichte niederzuschreiben wie ich zu dem „Verein Aktive Arbeitslose“ gekommen bin habe ich mich nun hingesetzt und schildere kurz die Begleitumstände und danach meine persönlichen Erfahrungen mit dem AMS.
Vorgeschichte:
Mir wurde zunächst das Rehabilitationsgeld gewährt, allerdings aufgrund der „Nachuntersuchung“ mit Ende Oktober 2016 wieder entzogen – Gegen diesen Bescheid wurde von mir Klage beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht. Durch ein Mißverständnis mit meiner Anwältin begab ich mich erst am 2.12.2016 zum AMS um das Arbeitslosengeld zu beantragen.
Verlauf/Ablauf:
Am 2.12.2016 bekam ich von dem netten Herren, der zuerst meine Daten erfasste dann den Antrag und einen Termin am 7.12.2016.
Am 7.12.2016 der erste Tiefschlag: Mit der Begründung mein Antrag sein nicht vollständig ausgefüllt wurde ich umgehend wieder nach hause geschickt und bekam als neuen Termin den 14.12.2016.
Am 14.12.2016 wurde ich von der Betreuerin erneut abgewiesen mit der Begründung, dass wesentliche Dokumente/Nachweise (Nachweis über die Klagseinbringung vor dem ASG) fehlen würden. Weiters war ich zu diesem Zeitpunkt krankgeschrieben und man teilte mir mit das ich mich wieder gesundschreiben lassen müsse. Wieder bekam ich einen erneuten Termin – diesmal der 22.12.2016.
Mittlerweile war ich dermaßen frustriert, dass ich versuchte mich mittels Internet ein wenig schlau zu machen was den Umgang mit dem AMS betrifft. Hierbei stieß ich auf folgende homepage:
http://www.arbeitslosennetz.org/
Ich fand die Ausarbeitungen auf dieser Homepage mehr als hilfreich zumal nicht nur die Themen angesprochen wurden, sondern auch die rechtlichen Aspekte beleuchtet wurden und dies durch Links zu entsprechenden Rechtsquellen eine unglaubliche Hilfestellung darstellten. So wurde ich erstmals auf den Obmann des Vereins Ing. Mag. Martin Mair und den Verein an sich aufmerksam. Auch bei meinen sonstigen Internetrecherchen zu meinem Verfahren wegen der Berufsunfähigkeitspension stieß ich immer wieder auf den Obmann und den Verein.
Am 20.12.2016 hatte ich einen Arzttermin, bei dem mir mitgeteilt wurde, dass aufgrund meiner Aussteuerung ich nicht mehr versichert sei. → ein Schock!
Um diesmal nicht wieder vom AMS abgelehnt zu werden entschied ich mich, mich diesmal gründlich vorzubereiten! Ich drucke mir die Ausarbeitungen unseres Obmannes aus, studierte sie, markierte mir die wichtigen Stellen, kopierte sämtliche rechtsrelevanten Unterlagen und ging zum AMS am 22.12.2016.
Wie erwartet versuchte man mich wieder abzuweisen mit der Begründung das die Krankmeldung noch aufrecht sei. Meine restlichen Unterlagen wurden nicht einmal angesehen!
NUN WAR ES SOWEIT ! Mir platzte der Kragen! Nachdem ich die Dame darauf hingewiesen hatte, dass sie weder die von mir beigebrachten Unterlagen gesichtet, noch in Kopie dem Akt beigelegt habe, was einem groben Verstoß gegen das PARTEIENGEHÖR gleichkommt, wies ich sie außerdem darauf hin das eine ausführliche Rechtsbelehrung ihrerseits unterblieben ist wodurch alleine schon für sich gesehen die Voraussetzungen für eine DIENSTAUFSICHTSBESCHWERDE gegeben seien. Weiters entgegnete ich, das eine Krankmeldung, die durch Aussteuerung nicht mal mehr im System aufscheint wohl kaum einen rechtlich relevanten Grund für die Nichtannahme/Bearbeitung meines Antrages darstellen könnte. Mittlerweile kam ihr schon eine Kollegin zur „Hilfe“. Ich wies die zwei Sachbearbeiterinnen darauf hin, dass ich durch die Aussteuerung derzeit keinen Versicherungsschutz habe und ließ die beiden gleich wissen, dass, sollte mir irgendetwas passieren, und sich im Nachhinein herausstellt das dieser mangelnde Versicherungsschutz aufgrund ihrer Versäumnisse zustande gekommen sei ich mich auf dem Wege der AMTS- bzw. ORGANHAFTUNGSKLAGE an ihnen schad- und klaglos halten würde. Außerdem listete ich zum krönenden Abschluss dann noch eine Reihe von in Betracht kommenden STRAFTATBESTÄNDEN auf die durch das Verhalten der beiden Damen im Raum stehen würden und ich dies von meiner Anwältin prüfen lassen würde.
Die Antwort der einen Dame war lediglich: “Reden sie nicht in Fremdwörtern mit mir“ - Woraufhin ich mir eine kleine Stichelei nicht verkneifen konnte und zu ihr meinte: “Wenn amtsdeutsch für sie Fremdwörter sind, sitzen sie eindeutig auf der falschen Seite vom Tisch“
Ich wurde natürlich dann des Zimmers verwiesen mit dem Wortlaut: „Wir sind für heute fertig“
Ich entgegnete nur:“ Das das letzte Wort in dieser Causa noch nicht gesprochen ist!“
Ich fuhr nach hause und suchte mir sofort die Telefonnummer von der übergeordneten Landesgeschäftsstelle heraus. Ich rief bei der Beschwerdestelle an und wurde mit einem Herren verbunden. Diesem erläuterte ich zunächst meinen Fall, danach das Verhalten der beiden Damen, die unter Umständen daraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen für das AMS – alles ruhig und sachlich. Anscheinend eingeschüchtert erklärte er mir sofort, dass er kein Jurist sei, mein Anliegen allerdings sofort an seine Vorgesetzte weiterleiten würde. Zu diesem Zweck fuhr ich schließlich in die Landesgeschäftsstelle und brachte dort sämtliche Unterlagen vor.
Der krönende Abschluss
Am darauffolgenden Tag (23.12.2016) bekam ich um 8:03 einen Anruf von einer der beiden Damen aus der Außenstelle „Dresdner Straße“ Man teilte mir mit das es mit meinem Antrag nun doch überhaupt kein Problem gebe und ich diesen nur am 27.12.2016 vorbeibringen sollte. Mir wurde gesagt das ich nicht einmal einen zeitlichen Termin brauche, ich müsse den Antrag nur bei einer dritten Kollegin einfach abgeben.
Ich tat also wir mir geheißen und rauschte gleich um Punkt 8:00 bei der Dame ins Zimmer am 27.12. Nachdem diese mich finster ansah (sie hatte ja noch niemanden aufgerufen), nannte ich ihr meinen Namen – die Mimik änderte sich sprunghaft, die Dame überschlug sich vor Freundlichkeit auf einmal – nach 5min war alles erledigt!
Fazit:
Nicht nur das es ein unglaubliches Gefühl war selbst zu erleben wie man sich gegen diverse Schikanen erfolgreich wehren kann, stand für mich der Entschluss dadurch fest, mir den Verein einmal genauer anzusehen. So ging ich zu einem der Termine der Selbsthilfegruppe und war sogleich positiv angetan. Ich sah nicht nur Leidensgenoss/innen sondern auch sehr viel Potenzial und hilfsbereite, aufopfernde Menschen die selbstlos anderen helfen. Und das ist weder mit Worten noch mit Gold aufzuwiegen! Somit stand mein Entschluss fest – ich werde Mitglied.