Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
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AUSKUNFT
Mag. rer.soc.oec. Jörg Leitner, MBA
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Herrn
Mag. Ing. Martin Mair
Aktive Arbeitslose Österreich
Krottenbachstraße 40/9/6
1190 Wien
Sehr geehrter Herr Mag. Ing. Mair!
Die „Aktiven Arbeitslosen Österreichs“ stehen dem Ansatz „Rehabilitation vor Pension“ besonders kritisch gegenüber und haben Ihren grundsätzlichen Standpunkt unter anderem im Netzwerk „Gesundheit fördert Beschäftigung“ eindrücklich dargelegt. Es ist wohl nicht in Abrede zu stellen, dass es bei diesem wichtigen Regierungsvorhaben zu Interessenkonflikten kommt.
In diesem Zusammenhang ist die Kritik Herrn Erlachers an den REHA-Maßnahmen des BBRZVillach zu sehen. Im Jahre 2014 haben insgesamt 352 Personen die REHA-Maßnahmen des BBRZ-Kärnten durchlaufen. Weder aus Auswertungen der TeilnehmerInnenzufriedenheit noch aus regelmäßigen Vorortkontrollen konnte darauf geschlossen werden, dass Missstände im geschilderten Ausmaß vorliegen, weitere kontaktierte TeilnehmerInnen der von Herrn Erlacher besuchten Maßnahme konnten die erhobenen Vorwürfe nicht nachvollziehen.
Für den Erfolg eines intensiven und anspruchsvollen REHA-Prozesses ist neben der Abklärung der persönlichen Interessensschwerpunkte auch die Abklärung der individuellen Eignungsvoraussetzungen unabdingbar. Die eingesetzte psychologische Diagnostik ist dabei für die entsprechende Maßnahmenplanung unabdingbar und erspart den TeilnehmerInnen somit auch Enttäuschungen. Laut Angaben des AMS Kärnten wurden auch die Datenschutzbestimmungen
eingehalten, denn alle über Herrn Erlacher vorhandenen schriftlichen Aufzeichnungen wurden diesem ausgehändigt.
Das BBRZ ist ein langjähriger Partner von Arbeitsmarktservice und Pensionsversicherungsanstalt an der – sowohl institutionell als auch individuell - sensiblen Schnittstelle Arbeitsmarkt – Pension, von dem überwiegend sehr gute, auch international anerkannte Leistungen erbracht werden. Deshalb kann der Vorwurf, dass die KursteilnehmerInnen selbst an der Arbeitslosigkeit und Erkrankung „Schuld“ seien, ebenso wie ein Defizit orientierter Ansatz schwer nachvollzogen werden, wir werden aber das BBRZ damit noch konfrontieren.
Zweifellos ist die Reintegration in den Arbeitsmarkt in Zeiten bescheidener Konjunktur äußerst schwierig, allerdings verbessert eine aktuelle Qualifikation die Chancen auf einen Arbeitsplatz erheblich.
Wenn es um die Verantwortung gegenüber der Versichertengemeinschaft im Rahmen des ALVG und der individuellen Freiheit geht, sind wir nicht einer Meinung. Nichts desto trotz dankt das Sozialministerium Ihrer Initiative, mit der Sie arbeitslose Menschen im Rahmen Ihrer Vereinstätigkeit unterstützen und geht davon aus, dass Sie unser Antwortschreiben an Herrn Erlacher weiterleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Für den Bundesminister:
Mag.iur. Roland Sauer