Sehr geehrte Damen und Herren vom Betriebsrat der Caritas Steiermark,
wir haben uns am 1.8.2013 per offenen Brief an Herrn Direktor Küberl mit bitte um Stellungnahme bzw. Abhilfe der beim sozialökonomischen Betrieb "Carla" aufgetretenen Missstände geben. Leider haben wir keine Antwort von ihm erhalten.
Uns geht es dabei nicht nur um den Einzelfall, sondern generell darum, dagegen anzukämpfen, dass wir Arbeitslose auch bei der Caritas in deren SÖBs als Menschen bzw. ArbeitnehmerInnen zweiter Klasse behandelt werden.
Es geht da ja letzten Endes um die Rechte aller ArbeitnehmerInnen, denn der künstlich von der Politik geschaffene und von der Caritas mitgetragene "2. Arbeitsmarkt" dient ja dazu, die ArbeitnehmerInnenrechte generell in Frage zu stellen und uns ArbeitnehmerInnen unter Druck zu setzen, immer schlechter Arbeitsbedingungen auch am"1. Arbeitsmarkt" hinzunehmen. Dabei müssen wir darauf hinweisen, dass der Zwang, uns als Ware Arbeitskraft auf einem "Arbeitsmarkt" verkaufen zu müssen, schon an sich gegen die menschliche Würde und somit gegen die Meschenrechte gerichtet ist.
Als Arbeitslosenverein, der sich nicht nur als Menschenrechtsorganisation, sondern auch als Basisgewerkschaft versteht, verlangen wir daher vom Betriebsrat der Caritas sich mit unseren Anliegen auseinander zu setzen und sich auch auf die Seite von uns, die wir zu ArbeitnehmerInnen zweiter Klasse degradiert werden, zu stellen.
Insbesondere verlangen wir auch um Stellungnahme darüber, wie der Betriebsrat der Caritas dazu steht, dass mit der unserer Meinung nach sittenwidrigen (*) "Transitarbeitskräfteregelung" im Caritas-KV wir zu ArbeitnehmerInnen zweiter Klasse gemacht werden.
Weiter würden wir gerne wissen, ob und wie sie die vom AMS unter Androhung des Existenzentzuges zwangsverpflichteten TransitmitarbeiterInnen über ihre Rechte aufklären und was Sie sonst zur Durchsetzung der Rechte dieser zu Menschen zweiter Klasse degradierten ZwangsmitarbeiterInnen machen.
Wir weisen auch ausdrücklich darauf hin, dass es uns nicht nur um den "Einzelfall" geht, zumal die Caritas Steiermark da bereits als WiederholungstäterIn zu bezeichnen ist: Bereits in unserer Presseaussendung vom 10.1.2012 haben wir auf einen älteren, durch ein Urteil des Verwaltungsgerichtshof dokumentieren, Fall einer schikanösen Bezugssperre, die von der Caritas Steiermark ausgelöst wurde, hingewiesen (**), der wohl nur die Spitze des Eisbergs ist, weil nur die wenigsten Opfer von AMS-Bezugssperren es sich trauen oder leisten können ihr Recht beim Verwaltungsgerichtshof einzuklagen.
Mit freundlichen Grüssen
Mag. Ing. Martin Mair
Obmann "Aktive Arbeitslose Österreich"
(*) Siehe auch: http://www.arbeitslosennetz.org/arbeitslosigkeit/rechtshilfe/pochieser_auch_bags-kv_kann_sittenwidrig_sein.html
(**) Siehe dazu http://www.aktive-arbeitslose.at/news/20120110_dreikoenigsaktion_arbeitslose_caritas_erfa_ams.html
Anlage: Offener Brief an Direktor der Caritas Steiermark, Franz Küberl
Anmerkung: Mehr zu diesem Fall unter
E-Mail vom 17.9.2013
Sehr geehrter Herr Mag. Ing. Martin Mair,
wir bestätigen, ihre Mitteilung erhalten zu haben.
Nur der Ordnung halber teilen wir mit, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gebarung des AMS haben. Im Übrigen setzten wir Kenntnis über das Arbeitsrecht, unsere Vertretungsbefugnisse und die Sozialpartnerschaft voraus und ersparen uns daher dazu jeglichen Kommentar.
Mit freundlichen Grüßen
stefan kraker
*** bitte beachten Sie, dass alle elektronischen Daten gespeichert werden, da Ihnen und uns kriminelle und terroristische Aktivitäten unterstellt werden ***
Stefan Kraker
Betriebsrat der Caritas der Diözese Graz Seckau
PA Raimundgasse 16, 8010 Graz
Mobil: +43 676 88015 247
Fax: +43 316 673942
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