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Wahlumfrage Wiener Gemeinderatswahl 2015 - Antworten der Fraktionen zur Frage 2

Aktive Arbeits… am Do., 01.10.2015 - 21:23

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Was sind Ihre Vorschläge zur Verringerung der Zahl der Erwerbsarbeitslosen?

wien anders (ANDAS): Das Mittel der Wahl gegen die Arbeitslosigkeit ist für uns eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden. Das kann durchaus auch auf kommunaler Ebene umgesetzt werden. Göteborg macht bereits sehr gute Erfahrungen mit dem 6h-Arbeitstag.

SLP: Die logische Antwort auf das unter 1. beschriebene Problem ist eine Arbeitszeitverkürzung; die SLP fordert die Einführung der 30h/Woche als Norm. Selbstverständlich bei vollem Lohn und Personalausgleich. Auf diese Weise ließen sich binnen kurzer Zeit hundertausende Arbeitsplätze schaffen. Klar ist aber auch: um eine Arbeitszeitverkürzung durchzusetzen braucht es enormen Druck. Laut Programm tritt auch der ÖGB für eine solche ein, tut in der Praxis aber genau nichts dafür. Im Gegenteil: bei fast jedem KV-Abschluss verschlechtert sich die Situation für die Beschäftigten weiter. Es gilt den ÖGB zurück zu erobern und ihn endlich wieder zu einer Kampforganisation zu machen. Seite an Seite mit sozialen Initiativen, wie z.B. den aktiven Arbeitslosen, könnten wir gemeinsam Erwerbslosigkeit abschaffen!

NEOS: Arbeitsplätze werden von Unternehmen geschaffen. Dementsprechend müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, sodass Arbeitsplätze geschaffen werden können. Solange Österreich mit die höchsten Lohnnebenkosten hat und diese immer weiter steigen, wird es schwer neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Wir haben im Rahmen der Steuerreform einen umfassenden Plan zur Senkung der Lohnnebenkosten vorgelegt. Diese Senkung umfasst z.B. die Halbierung der Kammerumlagen, die Steuerfinanzierung der Wohnbauförderung und die Umschichtung der Kommunalsteuer durch die Steuerhoheit für Länder und Gemeinden. Dadurch wird eine Senkung der Lohnnebenkosten von knapp vier Milliarden Euro ermöglicht.

Ein weiterer Grund weshalb Unternehmen gehemmt sind Arbeitsplätze sind die bürokratischen Auflagen und die arbeitsrechtlichen Einschränkungen, insbesondere weil das Arbeitszeitgesetz aus einem Zeitalter der Rechenschieber und Steckkarten kommt, wird es der modernen und digitalisierten Arbeitswelt nicht mehr gerecht. Hier bedarf es Flexibilisierungen.

Grüne: Oberstes Ziel ist mehr Beschäftigung durch Investitionen in gescheite Bildung, qualitätsvolle Gesundheit & Pflege, leistbares Wohnen und ökologische Mobilität zu schaffen. Die Ökologisierung der Wirtschaft, solidarisches Wirtschaften und menschengerechtes Arbeiten gehört für uns Grüne zusammen. Neue wirtschaftliche Trends wie Crowdfunding, share economy und Reparieren statt wegwerfen wollen wir unterstützen.

Die Qualität der Arbeit ist wesentlich. Wir brauchen gute Arbeit mit Existenz sichernden Einkommen und voller arbeits- und sozialrechtlicher Absicherung. Der Trend zu immer mehr Teilzeitjobs und prekärer Beschäftigung muss gestoppt werden.

Unabdingbar ist auch die Aufstockung der Mittel für Aktive Arbeitsmarktpolitik.

SPÖ: Wie trägt die SPÖ Wien dazu bei, die Arbeitslosigkeit zu verringern und insbesondere Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen? 

  • Die Sozialdemokratie steht für eine aktive Wirtschaftpolitik, die die negativen Auswirkungen der Krise wie hohe Arbeitslosigkeit bekämpft und die strukturellen Veränderungen der Wirtschaft aktiv begleitet und lenkt.

  • Besonders in Krisenzeiten muss das Sichern zusätzlicher Arbeitsplätze eine zentrale Aufgabe der sozialdemokratischen Wirtschaftspolitik sein.

  • Mit Investitionen - auch in schlechten Zeiten - tragen wir aktiv dazu bei, Jobs zu schaffen.

  • Eine aktive Ansiedlungspolitik stärkt den Wirtschaftsstandort Wien - auch das schafft Arbeitsplätze.

Seit Jahren führt Wien die österreichische Arbeitslosenstatistik an. Welche Gründe gibt es dafür?
Und welche der eben gehörten Vorschläge halten Sie als Wissenschaftlerin für Erfolg versprechend?

  • Arbeitslosigkeit und Armut sind eine Bedrohung für den Zusammenhalt in der Gesellschaft - gehen oft einher.
  • Durch eine noch bessere Bildung und Ausbildung der Jugend,
  • durch mehr Weiterbildung für Berufstätige,
  • durch mehr Förderung von neuen innovativen Unternehmen,
  • durch die Förderung neuer innovativer ("smarter") Technologien und
  • durch eine Senkung von Steuern auf Arbeit trägt Wien dazu bei, dass es die Menschen leichter haben.
  • Bevor über Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit diskutiert wird, muss auch über die Bildung diskutiert werden, denn schließlich ist diese der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben und natürlich auch der Schlüssel zu einem Job. 

FPÖ: Den Verdrängungswettbewerb aus dem Osten ist genauso ein Grund wie auch fehlende Investitionen und Anreize für die Wirtschaft. Anreize für die Wirtschaft statt exorbitanter Erhöhung ALLER Gebühren; Arbeitskräften aus dem Osten (die meist billiger arbeiten) soll erst dann erlaubt werden, hier zu arbeiten, wenn die Sozial- und Gehaltsstruktur in deren Heimatländern annähernd gleich dem österreichischen Niveau ist; Anstatt grüne Spaßveranstaltungen zu subventionieren, muss der Wirtschaftsstandort Wien wieder attraktiv gestaltet werden.

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