Wien, 11.11.2009
Wir, die Mitglieder der Vereins "Aktive Arbeitslose" und Sympathisanten, des Arbeitslosennetzes erklären sich solidarisch mit der StudentInnen- und SchülerInnenbewegung.
Eure Anliegen und Forderungen gelten über den Unibereich hinaus als wegweisend, denn besonders die Lebensbereiche der Erwerbsarbeitslosen und Prekären wurden in den vergangenen Jahren immer stärker reguliert.
Immer weniger Selbstbestimmung und immer mehr (Grund-)Rechtsverletzungen, sowie der Zwang zur dequalifiziernden "Ausbildung", je nach Gutdünken einer quotenorientierten Obrigkeit gehören immer mehr zum Sittenbild dieses Landes. Damit PolitikerInnen mit irreführenden, offiziösen "Langzeitsarbeitslosenzahlen" hausieren gehen können, müssen alle "Langzeiterwerbsarbeitlose" zwei mal im Jahr eine oft dequalifizierende und demotivierende AMS-Zwangsmassnahme machen. Dabei kommt wenig Rücksichtnahme auf den individuellen Bedarf, denn sogenannte "(Weiter-)Bildung" ist schon längst zum Werkzeug von immer mehr zur Zurechtschneiderung des wenig oder gar nicht benötigten Arbeitskräftepotentials verkommen.
Für Statistikverfälschung und Verdeckung der grundlegenden Probleme neoliberaler Arbeitsmarktpolitik ist Geld vorhanden, aber nicht für frei gewählte sinnvolle Bildung und nicht für sinnvolle Alternativen in der Wirtschaftspolitik.
Der Kampf um freie und selbst bestimmte Bildung und gegen eine rücksichtslose sowie ausbeuterische Ökonomisierung betrifft alle Lebensbereiche.
Auch Prekäre und Arbeitslose sollten die Zeichen der Zeit erkennen, und mit Euch solidarisch kämpfen. Wir sehen Eure selbst organisierten Aktivitäten als anregendes Beispiel für alle Gesellschaftsschichten, die sonst nur von "Oben" dirigiert werden. Auch damit muss Schluss sein. Deshalb möge Euer Kampf nicht aufhören oder nur auf die Universitäten beschränkt bleiben!
Martin Mair
Proponent "Aktive Arbeitslose"