Sehr geehrter Herr Mag. Ing. Mair,
zu Ihrer Anfrage vom 20.11.2023 kann ich Ihnen folgende Informationen schicken:
1. Unterlagen zur Pressekonferenz (gibt es die auch auf Video?)
Die Pressekonferenz selber haben wir leider nicht auf Video.
Die Unterlagen waren:
Erklärvideo: Job- und Personalsuche mit Kompetenzen statt Berufsbezeichnungen - YouTube
2. Arbeitsanweisungen an die AMS-Mitarbeiter*innen bezüglich der Umsetzung der Vermittlung sowohl betreffend "Service für Unternehmen" als auch "Service für Arbeitsuchende"
- Arbeitsanweisung "Service für Arbeitsuchende" S. 53, gültig ab 1.2.2024
- Arbeitsanweisung "Service für Unternehmen" S. 30
- Handbuch
3. Leistungsbeschreibung / Pflichtenheft der eingesetzten Software
Das Projekt wurde über eine "agile" EDV-Entwicklungs-Vorgehensweise erarbeitet. Daher gibt es kein explizites Pflichtenheft. Die Leistungsbeschreibung ist dem "Handbuch Kompetenzmatching" (siehe vorheriger Punkt) zu entnehmen.
4. Datenschutzfolgeabschätzung nach EU DSGVO
Nein liegt nicht vor, da ein hohes datenschutzrechtliches Risiko aus der erwähnten Datenverarbeitung aktuell nicht ersichtlich ist.
Sehr wohl wurden Hinweise geprüft, dass in einer Sub-Komponente des Matchings KI-Technologie zum Einsatz kommen könnte (KI-Technologie bedingt derzeit normativ automatisch ein hohes Risiko), es wurde im Laufe der Erhebungen aber feststellen, dass das derzeitige Matching bzw. eine Sub-Komponente zwar einen hohen Automatisierungsgrad, aber noch keine KI-Technologie aufweist.
Die Datenschutzbeauftragten des AMS konnten sich einen Überblick über Komponenten des Kompetenzmatchings und deren Interaktion untereinander machen sowie Verbesserungsvorschläge einbringen. Sie kamen zur Einschätzung, dass aktuell kein hohes datenschutzrechtliches Risiko für die Verarbeitungsunterworfenen gegeben ist.
5. Prinzipien / Arbeitsanweisungen bezüglich der Festlegung von "Kompetenzen" (25.000 ist schon eine extrem hohe Zahl!)
Ein Redaktionsteam hat den Auftrag, möglichst umfassend alle Kompetenzbegriffe zu erfassen und zuzuordnen. Dazu werden Stellenanzeigen systematisch mittels KI durchforstet. Im Anschluss prüft die Redaktion die neuen Begriffe und ordnet sie Berufen zu. Neue Begriffe werden quartalsweise eingespielt.
6. Liste der 25.000 Kompetenzen
Die Kompetenzen sind alle auf www.ams.at/bis veröffentlicht. Es sind dort die Zuordnungen zu den Berufen und die beruflichen Verwandtschaften dargestellt.
Ebenso können die Daten von data.gv.at abgerufen werden, dort werden - wie in der Berufsinformationsystem (BIS) Datenbank quartalsweise aktualisiert:
Berufsinformationssystem - BIS: Berufe mit beruflichen Kompetenzen - Datensatz - data.gv.at
7. Nähere Informationen über die Kosten / Wartung der Software sowie über den zu erwartenden Mehraufwand an Arbeit in Stunden und Personalkosten (gibt es zusätzliches Personal für dieses Matching?)
Zusätzliches Personal für dieses Matching gibt es nicht und es entsteht auch kein Mehraufwand bei den Personalkosten, da das Kompetenzmatching andere Arbeitsschritte bei der Arbeitsvermittlung ersetzt und zum Teil auch erleichtert.
Die Kosten der Entwicklung und Implementierung des Kompetenzmatchings betrugen rd. € 5,85 Mio.
Mit freundlichen Grüßen
Marius Wilk
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Dr. Marius Wilk
Leiter des Büros des Vorstandes