Offener Brief der Arbeitsloseninitiativen gegen sozialrassistische Stimmungsmache des AMS-Spitzenverdieners Johannes Kopf
(Wien/Graz, 2.4.2015) Statt sich voll und ganz seiner Arbeit zu widmen, macht AMS-Vorstand Johannes Kopf Stimmung gegen Arbeitslose und versucht so offenbar von seinem Versagen als AMS-Vorstand ablenken.
AlleinerzieherInnen, die zur den am meisten von Armut gefährdeten Bevölkerungsgruppen zählen, wirft Kopf „Arbeitsunwilligkeit“ vor, weil sie die verringerte Mindestverfügbarkeit von 16 statt 20 Wochenstunden ausnutzen würden um AMS-Leistungen zu beziehen. Spitzenverdiener Johannes Kopf, der auf Kosten der „Versicherungsgemeinschaft“ ein Gehalt von mehr als 7.000 Euro brutto kassiert [nach neuesten Informationen sind dürfe das Gehalt mehr 16.000 Euro brutto betragen !!!], wirft Arbeitslosen vor, zu hohe Gehaltsansprüche zu haben und mit der Mindestsicherung das Auslangen zu finden. Johannes Kopf macht in letzter Zeit vermehrt in Zeitungs-Interviews schlechte Stimmung gegen Arbeitslose und fordert sogar eine schrittweise Senkung der Versicherungsleistung Notstandshilfe. Das patriarchale Weltbild von Johannes Kopf wird dadurch zugespitzt, dass Kopf davon ausgeht, dass ein Mann nur dann arbeiten geht, wenn er mit seinem Alleingehalt die ganze Familie ernähren könne.
Da mittlerweile auf eine beim AMS als verfügbar gemeldete Stelle rund 20 beim AMS als Arbeit suchend gemeldet Arbeitslose kommen, versucht Johannes Kopf so aus den Opfern einer verfehlten Wirtschaftspolitik die vermeintlichen Täter zu machen. In einem offenen Brief fordern daher die Arbeitsloseninitiativen „Aktive Arbeitslose Österreich“, „AMSEL – Arbeitslose Menschen suchen effektive Lösungen“, „soned“ sowie der Verein „zum alten Eisen?“ auf, diese Stigmatisierung Arbeitsloser als „arbeitsscheu“ zu beenden und das Menschenrecht auf frei gewählte Arbeit für alle endlich umzusetzen oder seinen hochdotierten Arbeitsplatz einer Arbeit suchenden Person, idealerweise einer Alleinerzieherin, zur Verfügung zu stellen.
- Offener Brief an Johannes Kopf: Werden Sie aktiv gegen die Rekordarbeitslosgkeit statt gegen Arbeitslose Stimmung zu machen!
Den offenen Brief auslösende Interviews von Johannes Kopf
- AMS-Chef Kopf: Täten uns mit weniger Zuwanderung derzeit leichter (Wirtschaftsblatt, 29.3.2015)
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/newsletter/4696653/AMSChef-Kopf_Taeten-uns-mit-weniger-Zuwanderung-derzeit-leichter - AMS-Chef Johannes Kopf: „Auf Skihütten können Sie kein Schlagobers mehr bestellen“ (profil, 28.3.2015)
http://www.profil.at/oesterreich/ams-chef-johannes-kopf-arbeitslosigkeit-auf-skihuetten-sie-schlagobers-5578258
Weitere Interviews in denen Johannes Kopf in ähnlicher Weise gegen Arbeitslose Stimmung macht (kleine Auswahl):
- Kombilohn gegen Inaktivitätsfalle (Wiener Zeitung, 2.9.2013)
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/572540_Kombilohn-gegen-Inaktivitaetsfalle.html
- "International gesehen haben wir ein niedriges Arbeitslosengeld" (Dir Presse, 30.1.2014)
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1556036/International-gesehen-haben-wir-ein-niedriges-Arbeitslosengeld - Mindestsicherung: "Nicht-Arbeit wird begünstigt" (Wiener Zeitung 2.10.2014)
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/665642_Nicht-Arbeit-wird-beguenstigt.html - AMS-Chef will schärfere Regeln für arbeitslose Eltern (Der Standard, 4.11.2014)
http://derstandard.at/2000007710953/AMS-Chef-will-schaerfere-Regeln-fuer-arbeitslos-Eltern