Der Verein AKTIVE ARBEITSLOSE erklärt sich mit dem Projekt "Solidarische Landwirtschaft" und der Rückaneignung von ungenutzten landwirtschaftlichen Bodens im Donaufeld, Drygalskiweg 49, Wien Floridsdorf grundsätzlich solidarisch.
Jean-Jacques Rousseau warnte am Anfang des Zweiten Abschnitts seiner "Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen":
„Der erste, der ein Stück Land eingezäunt hatte und es sich einfallen ließ zu sagen: dies ist mein und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der wahre Gründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Not und Elend und wie viele Schrecken hätte derjenige dem Menschengeschlecht erspart, der die Pfähle herausgerissen oder den Graben zugeschüttet und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: ,Hütet euch, auf diesen Betrüger zu hören; ihr seid verloren, wenn ihr vergeßt, daß die Früchte allen gehören und die Erde niemandem.“
Wie die stetig zunehmende Ungleichheit zwischen den „Oberen 1 %“ und der an den Rand der Gesellschaft gedrängten Menschen zeigt, baut der Krisenkapitalismus darauf auf, die Menschheit zu enteignen und vom kapitalistischen System immer abhängiger zu machen, sodass eine frei bestimmte und demokratische Lebensform immer unmöglicher wird. Gerade Arbeitslose und Arme leiden darunter, dass ihnen Möglichkeiten zur Selbstorganisation und Selbstversorgung genommen werden.
Die Selbstermächtigung und die Entwicklung demokratischer und solidarischer Alternativen zum herrschenden System ist daher notwendiger denn je. Dabei sollte mit Behutsamkeit und Rücksicht vorgegangen werden, um ein größtmögliches Verständnis in jenen Teilen der Bevölkerung zu erreichen, deren politisches Bewusstsein leider noch nicht so weit vom „Unterdrücker im Unterdrückten“ (Paulo Freire in „Pädagogik der Unterdrückten“) befreit ist.
Mit solidarischen Grüßen
Martin Mair
Obmann "AKTIVE ARBEITSLOSE"