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Geheimnistuerei bei Personalüberlasser TRANSFER will Bewerbung via Webcam, wenig hilfreiche AK

Aktiver Admin am Sa., 22.10.2022 - 16:21

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leute!

Nachdem ich nun mit meinen 47 Jahren, nach 15 Jahren harten Arbeitens für ein und dieselbe Firma, von dieser wegen weiteren "Einsparungsmaßnahmen" gekündigt wurde, stehe ich nun als Arbeitsloser da und sehe mich mit einer völlig unvorhergesehenen, schockierenden und sehr befremdlichen Situation konfrontiert:

Ich habe tatsächlich kaum bis gar keine Rechte, insbesondere was Stellenvermittlungen betrifft und werde wohl auf dem schnellstmöglich und brutalstem Wege, in die nächstbestmögliche Billiglohnschmiede gedrängt, genötigt und gezwungen, in welcher es darüber hinaus auch wenig bis kaum positive Zukunftsaussichten gibt, vor allem wenn man sich über diverse Betriebe schon vorab Informationen einholt und dahingehend dann zur besagten Erkenntnis kommt.

Nun, kaum beim AMS gelandet (seit 15.09.2022), wurde ich auch schon gewarnt, wegen einer Sache eventuell Leistungsbezug gesperrt zu werden (betraf "undurchsichtige" Stelle und ebensolche Bedingungen bei einer "Leiharbeitsfirma", die im AMS-Dokument erst gar nicht als solche in Erscheinung trat und mir beim "Vorstellungsgespräch" versucht war, diverse Dinge erst gar nicht zu erwähnen).

Nun habe ich es auch noch zusätzlich mit einer "Billiglohnfirma" zu tun, die zudem auf ein Vorstellungsgespräch drängt, dem ich per Webcam von zu Hause aus beiwohnen soll, nun war ich noch nie und bin auch nach wie vor nicht im Besitz einer Webcam. Auf die Fragec hinauf, ob für mich eine Webcam denn "verpflichtend" sei und das AMS mir mein Geld (erneut) sperren würde, sofern ich mir keine Webcam kaufe, hat die AK mir einfach dazu geraten, Rücksprache mit dem AMS zu halten.

Da ich der AK nur bedingt mein Vertrauen schenken kann und dem AMS erst recht nicht, suche ich vorab schon nach geeigneten Rechtsanwälten und nach allen möglichen Mitteln und Wegen, meinen Unmut, meine Verzweiflung und meine offensichtliche Aussichtlosigkeit auszudrücken, was meine Zeit beim AMS aber auch generell meine Zukunft am Arbeitsmarkt betrifft, die hier durch das AMS insofern benachteiligt und negativ beeinträchtigt wird, mich in Stellen zu vermitteln, bei denen ich neben möglicherweise naheliegend widrigen Bedingungen, darüber hinaus auch kaum bis gar keine Zukunftsaussichten sehe.

Folgende Ergänzungen erhielten wir nach Nachfrage:

.) Betreffend dieser Leiharbeitsfirma (nennt sich "TRANSFER"), habe ich das "Vorstellungsgespräch" (das im Grunde gar keines war, zumindest nicht so, wie ich diese Art von Gesprächen in Erinnerung habe) bis ins letzte Detail dokumentiert bzw. am besagten Tag eine Anfrage an meinen AMS-Betreuer gestellt, weil ich kein Vertrauen in diese Leihfirma habe und nicht wusste, wie meine Optionen aussehen würden. Der Gute hat es aber verabsäumt, auf mein E-Mail zu antworten (habe es an einem Donnerstag gesendet, Montag darauf noch immer keine Antwort erhalten) und da ich TRANSFER aber am Montag antworten musste, ob ich denen nun "ZUR VERFÜGUNG" stehe oder nicht ("in welchem Falle sie dann Meldung ans AMS machen müssten") habe ich mich entschlossen, dieser Firma eine Absage zu erteilen, weil ich zu den mir "ZUR VERFÜGUNG" stehenden Jobs keine für mich ausreichend relevanten Informationen erhalten habe (geschweige denn irgendeinen "Vertrag" oder nähere Informationen wie es denn für mich rechtlich aussehen würde, für TRANSFER zu arbeiten, mich aber für einen dieser beiden Jobs entscheiden "musste" bzw. zu einer finalen Entscheidung gezwungen war).

Ich musste bei dem besagten Gespräch, dieser Firma tatsächlich alles "aus der Nase ziehen", man hatte mir von deren Seite aus kaum relevantere Infos zukommen lassen, bis auf grob umschriebene Arbeitstätigkeiten, den Arbeitsort und den zu erwartenden Gehalt, ich bekam aber keine Infos in Bezug auf die Arbeitszeiten, wie es mit Überstunden aussehe....und ich habe auch zu keiner Zeit einen Arbeitsvertrag gesehen, geschweige denn dass mir etwas über TRANSFER erzählt worden wäre, z.B. meine Rechte usw., ich musste auch tatsächlich erfragen, für wen ich denn bei diesen Stellen tatsächlich arbeite und wie lange mein "Einsatz" denn dauern würde, daraufhin wurde mir gesagt, ich würde für TRANSFER arbeiten, für ein halbes Jahr und dann von der jeweiligen Firma VIELLEICHT übernommen werden.

Interessant auch, dass im bezüglichen AMS-Stellenangebot nichts von einer "TRANSFER Personalmanagement"-Firma die Rede war und die Firma sich da gänzlich anders beschrieben hat (irgendetwas mit "Consulting und Daten GmBH"), sodass es für mich schon fast nach "Irreführung" aussieht, weil in dem AMS-Stellenangebot nicht gleich ersichtlich ist, dass man hier nicht für die Firma der angebotenen Stellenbeschreibung arbeitet, sondern für eine Personal-Leasing-Firma.

Hätte ich letzteres gar nicht erfragt, ich würde vermutlich nun bei einer dieser Firmen arbeiten und gar nicht wissen, dass ich mein Geld von TRANSFER bekomme und als Zweitklassiger Leiharbeiter für ein halbes Jahr befristet in einer Firma arbeite, die mich naheliegend wohl gar nicht übernehmen möchte, weil die laut meiner Info, regelmäßig Leihpersonal von TRANSFER bezieht.

Möglicherweise hätte ich aber vorher dann doch einen Arbeitsvertrag gesehen, das dumme nur: Ich musste mich ja vorab entscheiden (während mir zeitgleich "gedroht" wurde, bei einem "nicht zur Verfügung Stehen" dann dementsprechende Meldung ans AMS gemacht werden würde), ohne einen Vertrag gesehen zu haben oder nähere Details zu meinen Rechten zu erfahren.

Dass ich aber keine Informationen zu den Arbeitszeiten bekam, außer dass es sich bei dieser einen "Verpackungsfirma" (der Name der Firma durfte mir ja auch nicht genannt werden) um einen 3-Schicht-Betrieb handele, das fand ich aber schon ungeheuerlich. Auf mein Drängen in Bezug auf die Arbeitszeiten bei der "Verpackungsfirma", wurde mir dann in weiterer Folge nur gesagt "Wahrscheinlich von 6 bis 14 Uhr und so, wie es bei 3-Schichtbetrieben halt üblich ist".

Ich könnte Ihnen die Mails (bzw. Textpassagen mit geschwärzten Namen) in Bezug auf TRANSFER und das seltsame Bewerbungsgespräch, übermitteln, da können Sie detailreich verfolgen was gesagt wurde bzw. wie ich es dargestellt habe und wie es sich zugetragen hat, zeitgleich können Sie auch verfolgen, was mein AMS-Berater dazu meinte und wie er schon vorab von einer möglichen Sperre ("nach Prüfung") redet.

Laut irgendeinem angeführten Paragraphen in den Mails jedoch, ist davon die Rede, dass Selbige nicht Andere weitergeleitet/vermittelt werden darf, da sonst mit Strafen zu rechnen ist, darum eben meinte ich, Ihnen nur Textpassagen mit geschwärzten Namen zukommen zu lassen, die möchte ich aber dann auf keinen Fall veröffentlicht wissen, diese dienen nur zu Ihrer Information oder für den jeweiligen Anwalt, den ich mit der Sache vertraut machen müsste, sofern man mir tatsächlich den Bezug sperrt.

.) Das mit der Webcam wäre zwischenzeitlich mit betreffender Firma geklärt, eine Frechheit finde ich hingegen jedoch die Aussage der AK*, die hier offensichtlich tatsächlich nicht im Wissen darüber ist, dass es keinen Zwang für den Besitz einer Webcam geben kann/darf, genau so wie mich ein AMS nicht dazu zwingen kann, einen PC zu besitzen (nebenbei erwähnt, bekomme ich meine Bewerbungen alle per E-Mail und darf diese natürlich selbst ausdrucken, um den "Wisch" dann zum Vorstellungsgespräch mitzunehmen und unterschreiben zu lassen, natürlich darf ich auch die Druckerpatronen und das Papier selbst bezahlen und helfe dem AMS damit, Geld zu sparen).

*Im Übrigen hatte ich mit der Dame von der AK (in St.Pölten) ein hitziges Telefonat, im Zuge dessen ich sie gefragt habe, ob sie sich überhaupt im Klaren darüber ist, dass Österreich beim Arbeitslosengeld an unterster Stelle steht und wir tatsächlich nicht "so viel" bekommen, wie öffentlich gerne dargestellt bzw. in den Raum gestellt wird, woraufhin die Gute konterte: "Es gibt aber Länder, dort bekommt man gar kein Arbeitslosengeld!". Auf meine Frage, ob sie jetzt tatsächlich Österreich mit einem Dritten-Welt-Land vergleicht, wusste Sie dann aber doch nichts mehr zu sagen.

Ich hatte bei dem besagten Telefonat durchgehend den Verdacht, es würde sich um das Lehrmädchen handeln oder jemanden, der in Ausbildung wäre und nicht genau weiß, was sie da überhaupt sagt, denn zum einen musste sie einige Dinge nachschlagen, weil sie es nicht wusste, zum anderen redete da immer ein Kollege mit ihr im Hintergrund, Hauptsächlich aber, war ihr vorzuwerfen hier offensichtlich eine ziemliche Pro-AMS Stellung zu beziehen, sie versuchte mir auch zu erklären, ich solle das AMS wie einen "Arbeitgeber" betrachten, woraufhin ich sie unterbrach und ihr sagte, ich wäre zwar Arbeitslos aber deswegen kein völliger Dummkopf und sie solle es sich aussparen, so zu tun als wüssten ich und sie nicht, um was es beim AMS eigentlich grundlegend ginge, nämlich darum Leute so schnell wie möglich "loszuwerden" anstatt zu versuchen, eine tatsächlich "geeignete" und vor allem "zukunftssichere" Stelle zu bekommen.

Ich bin wie gesagt erst seit einem Monat arbeitslos und hatte vorher keinen blassen Schimmer davon, was in diesem Land diesbezüglich abläuft, aber die Zeit bisher hat vollständig gereicht, um mich davon zu überzeugen, dass wir tatsächlich einer "Sklavenwirtschaft" unterstellt sind, während das AMS dies auch noch begünstigt, vorantreibt und dafür sorgt, dass mehr und mehr Menschen in Armut geraten und gleichzeitig über kurz oder lang, gar keine andere Möglichkeit mehr haben, als ich "versklaven" zu lassen, so wie ich das zukünftig bei mir fürchte, wenn ich mich nach und nach in Billiglohnjobs zwingen lasse, die ich dann jedes Mal nach gewisser Zeit wieder kündigen muss und somit aufs Neue vom AMS bemessen werde, dass ich dann irgendwann letztendlich mit 800 Euro monatlich auskommen muss, wenn ich dann in meinem Alter (jetzt gerade 47) den nächsten (Billiglohn)Job verliere.

Anmerkung Aktive Arbeitslose Österreich: Die Personalüberlassung ist im Arbeitskräfteüberlassungsgesetz geregelt. Mensch hat natürlich das Recht, den Rahmenarbeitsvertrag vor Unterzeichnung durchzulesen und wenn mensch konkrete unklare Stellen entdeckt, diesen exteren überprüfen zu lassen. Aktive Arbeitslose Österreich überprüft gerne Arbeitsverträge seiner Mitglieder auf fragwürdige Arbeitsvertragsklauseln. 

Natürlich darf auch ein E-Mail-Verkehr mit Personalüberlassern zur Überprfüfung an (Basis)Gewerkschaften übermittelt werden. Namen von nichtleitdenden Mitarbeiter*innen sollten dabei selbstverständlich anonymisiert werden.
 

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