Werte Brigitte Bakic und Mitglieder vom Bundesvorstand der AUGE/UG,
es kommt uns schon seltsam vor, wenn AktivistInnen der einzigen Österreich weit agierenden Erwerbsarbeitslosenselbstorganisation bei einer der wenigen großen Tagungen der AUGE/UG - noch dazu zu sozialpolitischen Themen – nicht teil nehmen dürfen.
Will die AUGE/UG sich denn nicht kritisch mit einem der brennendsten Themen der Zeit befassen und unsere Fachkompetenz nutzen?
Wollt Ihr denn nicht, dass wir kritisch die Stimme erheben und darüber berichten, wie sehr offiziell rund 500.000 beim AMS gemeldeten Arbeitslosen nicht nur von den politischen Parteien, sondern auch von AK und ÖGB in Stich gelassen werden?
Oder will die AUGE/UG nicht daran erinnert werden, dass die von ÖGB und AK stillschweigend hingenommen massive Gewalt gegen die erwerbslos, invalide und arm gemachten Menschen zum Kern der Herrschaft von Staat und Kapital gehören? Dass AK und ÖGB sowohl in den Aufsichtsgremien des AMS sitzen als auch mit der bfi/baf/BBRZ-Gruppe der größte Anbieter von AMS-Zwangsmaßnahmen sind und vermutlich deshalb mehr auf Seiten der (Schreibtisch)Täter sind als auf Seiten der Opfer?
Wir fordern die Befassung des AUGE/UG Bundesvorstands mit diesem unfassbaren Affront gegenüber der wachsenden Masse an Menschen, die von der Wirtschaft ausgeschieden werden und in ihrem Menschenrecht auf frei gewählte Arbeit und die volle Teilhabe am Leben und am Reichtum der Gesellschaft verletzt werden.
Wir haben übrigens immer noch keine Antwort auf unseren offenen Brief gegen das diskriminierende und unsolidarische Verhalten des AUGE/UG Landesvorstands Wien erhalten, der uns entgegen den in den AUGE/UG festgeschrieben Ziel der Umsetzung der Demokratie und der Menschenrechte ohne jede Begründung und Möglichkeit der Stellungnahme zu allfälligen Anschuldigungen (Menschenrecht auf ein faires Verfahren) die Unterstützung der Ersten Wiener Arbeitslosenversammlung verweigert hatte.
http://www.aktive-arbeitslose.at/briefverkehr/20141117_auge_ug_arbeitslosenkonferenz.html
Wir verlangen auch in diesem Fall die Befassung des AUGE/UG-Bundesvorstands!
Wir können uns nicht des Eindrucks verwehren, dass die immer mehr zur Vorfeldorganisation der bravbürgerlichen Grünpartei mutierende AUGE/UG immer weiter nach rechts abdriftet und ihre linken, basisgewerkschaftlichen Wurzeln der aus Anlass der Besetzung der CSSR durch die UdSSR vom GLB abgespaltenen Gewerkschaftlichen Einheit (GE) völlig verleugnet.
Die GE bzw. später die AUGE/UG wurden ja selbst massiv von den SozialdemokratInnen in der Gewerkschaft diskriminiert. Warum legt Ihr nun selbst ein offenbar sehr diskriminierende Verhalten uns gegenüber an den Tag, wo wir ohne jede Unterstützung und unter Einsatz unserer eigenen Ressourcen für die völlig aus Politik und Öffentlichkeit verdrängten Erwerbsarbeitslosen die Stimme erheben.
Geht Euch denn bei Eurer Konferenz wirklich nichts ab, wenn jene, die am meisten bedrängt werden, die stumm gemacht wurden und ihrer menschlichen Würde beraubt wurden ausgeschlossen bleiben?
Wisst Ihr denn noch, was die ursprünglichen Ziele und Ideale der ArbeiterInnen- bzw. Gewerkschaftsbewegung waren?
Die Rechte der Erwerbsarbeitslosen sind ArbeitnehmerInnenrechte, sind Menschenrechte. Mit Eurem exkludierenden, ja repressiven Verhalten agiert Ihr letzten Endes nicht nur gegen die Rechte aller ArbeitnehmerInnen sondern auch gegen Demokratie und Menschenrechte.
Wir lassen uns auch von ignoranten FunktionärInnen der AUGE/UG, die offenbar verhindern wollen, dass wir uns direkt an deren Basis wenden, entmutigen und werden so wie bisher aus eigener Kraft für jene kämpfen, denen der Status eines politischen Subjekts - auch von der AUGE/UG-Führung - abgesprochen wird.
Mit basisgewerkschaftlichen Grüßen
Martin Mair
Obmann „Aktive Arbeitslose Österreich“
Karin Rausch
Kassierin „Aktive Arbeitslose Österreich“
Nachtrag: Wie wir erst nach dem Abschicken der E-Mail mitbekommen haben, wurde das Tagungsprogramm geändert und statt den Pensionen wurde das bedingungslose Grundeinkommen behandelt. Dabei referierte AUGE/UG-Chefideologe Markus Koza der mit zum Teil üblen Untergriffen Stimmung gegen das BGE und seine BefürworterInnen macht und statt dessen den alten, faschistoiden Lohnarbeitsfetischismus hoch hält. Vielleicht war das auch mit ein Grund, dass Aktive Arbeitslose als kritische und differenzierte UnterstützerInnen des bedingungslosen Grundeinkommens unerwünscht waren. Die einst linke AUGE/UG scheint demnach immer mehr zu einer bürgerlichen Interessensvertretung im Rahmen des herrschenden kapitalistischen Systems zu verkommen ...
Am 15.02.2016 um 12:45 schrieb Brigitte Bakic:
Hallo Martin,
Aufgrund unserer begrenzten Teilnahmemöglichkeiten können wir deiner Anmeldung an der AUGE/UG Tagung für dich und Karin nicht nachkommen.
Mit kollegialen Grüßen
Brigitte
AKTIVE ARBEITSLOSE kontaktaktive-arbeitslose.at (<>)rel="noreferrer" hat am 8. Februar 2016 um 12:16 geschrieben:
Liebe Brigitte,
neben meiner Anmeldung bitte auch noch Karin Rausch anmelden (Kassierin Aktive Arbeitslose Österreich)
Mit basisgewerkschaftlichen Grüßen
Martin Mair
Am 28.01.2016 um 16:27 schrieb Brigitte Bakic:
Liebe BetriebsrätInnen, liebe Mitglieder, liebe AUGEn,
ich darf euch hiermit herzlich zu unserer AUGE/UG Tagung einladen.
Termin: Fr/Sa 4. und 5. März, Parkhotel Brunauer, Salzburg
Hier kommt ihr zur Einladung mit Tagesordnung.
Wir freuen uns auf eine, für euch hoffentlich auch interessante, Tagung und ersuchen um Anmeldung an mich bis 15. Februar. Reise- und Seminarkosten werden von uns übernommen, allerdings ist das Platzangebot begrenzt.
Wir freuen uns auf eine spannende Tagung mit anregenden Inputs und Diskussionen.
Liebe Grüße
Brigitte
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