S.g. Frau Cs.,
leider habe ich mich am Montag (an meinem letzten Tag) bei Ihnen nicht verabschieden und kein Feedback zu meinen Aufenthalt bei Jobtransfair geben können. Mit diesem Mail möchte ich es jedoch nachkommen, um einerseits meine Dankbarkeit auszudrücken und gleichzeitig dem Jobtrainsfair etwas mit- und zurück zu geben.
Hinweis: Die nachfolgenden Nummerierungen vor den Absätzen dienen nur zur besseren Orientierung.
(1) Gemäß dem Karriereplan dauerte mein Aufenthalt bei Jobtransfair von 10.03.2014 bis 07.04.2014. In diesem Zeitraum habe ich die Möglichkeit gehabt, ein genaueres Bild über die Arbeitsweise von Jobtransfair zu machen, neue Bekanntschaften zu schließen und über meinen beruflichen Werdegang nachzudenken.
(2) Das Personal des Jobtransfairs ist mir sehr positiv aufgefallen, das ich als kompetent und seriös einstufe. Ein großes Lob gebührt mit Sicherheit Herr Ka., der den TeilnehmerInnen auf Augenhöhe begegnete, ihnen verständnisvoll und mitfühlend gegenüber stand. Hier empfehle ich allen Jobtrainsfair-MitarbeiterInnen, Herr Ka's sensiblen Umgang mit Menschen als Orientierung und Vorbild zu nehmen.
(3) Ebenso darf ich Herrn Ru. für seine kompetente Unterstützung bei meiner Lebenslauferstellung/-aktualisierung loben. Außerdem war Herr Ruzicska eine große Hilfe bei der Korrektur meines Motivationsschreibens, für das er Zeit genommen hat, um es Zeile für Zeile zu analysieren und hat dabei seine Änderungsvorschläge gut nachvollziehbar und plausibel begründet.
(4) Was die Organisation betrifft, muss ich hier leider mitteilen, dass sie etwas chaotisch war. Dies war vielleicht durch den Ausfall unserer Trainerin und der verschiedenen Vertretungen bedingt. Das ständige ungeplanten/unangekündigten hin- und her wandern zwischen dem Vortragsraum und dem eigenen Arbeitsraum war der Arbeitsuche betreffend kontraproduktiv und ließ keine vertiefende Recherchen zu.
(5) Die Vorträge in dem Vortragsraum war für mich inhaltlich nicht neu, da ich bereits etwa vier ähnlichere Kurse über das AMS besucht habe und zuletzt in meiner Trainerausbildung mich sehr detailliert in die Themen Bewerbungsschreiben, Vorstellungsgespräch, Körpersprache und alles was damit zu tun hat, vertiefen konnte. Daher wirkten die redundanten Vorträge eher wie ein Tortur auf mich und die vorprogrammierte Demotivation war somit in Erfüllung gegangen.
(6) Den Experten-Vortrag "Wie bewerbe ich mich richtig", den ich auf Eigeninitiative aus besucht habe, fand ich professioneller und empfehlenswerter.
(7) Weg von Inhaltlichen, mache ich mir Sorgen um TeilnehmerInnen, die im psychologischen Kontext Unterstützung benötigen. Diese Menschen trotz Anzeichen - wofür Menschenkenntnisse völlig ausreichen - mit Zwang in den Arbeitsmarkt integrieren zu wollen, ist meiner Meinung nach, eine falsche und fahrlässige Vorgehensweise. Man müsste zuerst in Motivationsmaßnahmen investieren, bevor Arbeitsuchende (weiter)vermittelt werden. Dies mag vielleicht, kurzfristig gesehen, in der Statistik nicht das gewünschte Ergebnis liefern, aber langfristig gesehen, zu nachhaltigen Erfolgen führen und gar die bisherige Gesellschaft zu einer gesünderen umwandeln.
(8) In dem Punkt Arbeit und Psychologie könnten Sie bspw. auf die ausgezeichneten Analysefähigkeiten von Herrn Ru. zurückgreifen.
(9) Als letzten Punkt möchte ich Stellung auf den Karriereplan (siehe markierte Stellen im Anhang) nehmen, der im Bezug auf die "Vermittlungshindernisse…." teilweise nicht nur falsch ist, sondern auch den Eindruck einer Schuldzuweisung gegen meine Person erweckt.
Ich habe die Leistungen und Angebote des Jobtransfairs mit bestem Wissen und Gewissen in Anspruch genommen. Eine Neuorientierung in dem Rahmen fand ebenfalls statt. Dass Jobtransfair von meinen Eigeninitiativen in der Arbeitssuche nicht profitieren konnte, ist natürlich bedauerlich. Ich habe trotzdem das vollste Verständnis, wenn der Leistungsdruck auf manche MitarbeiterInnen des Jobtransfairs zu Verzerrungen in den Ergebnissen und Handlungen führt.
Des weiteren erlaube ich mir, der guten Ordnung halber, dieses Schreiben an die Zentrale von Jobtransfair und an meine AMS Geschäftsstelle zu schicken. Eine Kopie nehme ich für meine Beraterin mit.
Außerdem ersuche ich Jobtransfair sämtliche Daten von/über meine/r Person im Interesse des Datenschutz zu löschen.
Ich wünsche Jobtransfair und seinen MitarbeiterInnen alles Gute für die geschäftliche, berufliche und private Zukunft.
Mit freundlichen Grüßen
M. G., BSc