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Nachfrage zum OÖN-Interview: Welche Verantwortung sind Sie bereit zu tragen?

Soumis par Aktive Arbeits… le mer, 09.03.2016 - 20:27
Angaben zum Brief
Brief abgesendet

Sehr geehrter Herr Dr. Michael Rosenberger,

Danke für Ihr Interview in den Oberösterreichischen Nachrichten (*), wo es um das ausufernde Problem von Hasspostings im Internet geht.

Wir fragen uns, ob Sie den Satz "Natürlich müssen wir zuerst dem helfen, der uns am nächsten ist" wirklich ernst meinen. Leider finden wir im Internet auch von Ihnen keinerlei Protest gegen das systematische Unrecht durch das innere Festungsregime, die strukturelle Gewalt die den erwerbsarbeitslos, arm und invalide gemachten Menschen bei AMS, Mindestsicherung und PVA durch die permanenten Androhungen des Existenzentzuges durch Bezugssperren angetan wird.

Auch die katholische Kirche ist an diese Gewaltverhältnissen via AMS-Zwangsmaßnahmen - Stichwort Caritas SÖBs - beteiligt und wird selbst zum in Mittäter.

Wir haben auch vom Sozialwort noch immer keine Antwort erhalten, ebenso von der Diözese Linz nicht.

Wenn Sie wirklich so christlich sind, warum machen Sie bzw. ihre Kirche sich durch Ihr Schweigen und Ihre Kommunikationsverweigerung mit verantwortlich am Unrecht, das hier und jetzt mitten unter uns Ihren Brüdern und Schwestern angetan wird?

Wenn Menschen sich in Stich gelassen werden und nach Rechts abdriften machen Sie sich nicht auch durch diese Unterlassungen bzw. gar der Mittäterschaft an den herrschenden Verhältnissen, die Menschen in die Verzweiflung treiben, mit verantwortlich?

Hannah Arendt schrieb bereits 1951 in Ihrem Klassiker „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“: „Es ist charakteristisch für den Aufstieg der totalitären Bewegungen in Europa ... dass sie ihre Mitglieder aus der Masse jener scheinbar politisch ganz uninteressierten Gruppen rekrutierten, welche von allen andere Parteien als zu dumm oder zu apathisch aufgegeben worden waren.“ (S. 668 deutsche Ausgabe von 1986)

Wie steht in der Bibel so schön geschrieben: "Ich war mitten unter Euch und keiner hat mich erkannt".

Und: "Keiner kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Keiner kann Gott und dem Götzen Mammon dienen".

Katholiken in Österreich scheinen geradezu Meister im Zwiedenken zu sein. Die HeuchlerInnen und PharisäerInnen scheinen nicht und nicht aussterben zu wollen.

Dabei wir wollen gar keine mildtätige Hilfe die uns in Abhängigkeit der „Helfer“ belässt, sondern wir fordern schlichtweg die Achtung unserer Menschenrechte ein, die allen Menschen gleichermaßen zugute kommen sollen!

Angesichts des Reichtums der oberen Klassen, die geradezu eine Meisterschaft im hinterziehen und vermeiden von Steuern entwickeln, finden wir Ihre Befürchtung, das Sozialsystem könne zusammen brechen als Antwort auf die Frage nach Kürzungen bei der Mindestsicherung schon reichlich befremdend und doppelbödig.

Sollten Sie sich doch noch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem "inneren Festungsregime" durchringen können, werden wir Sie gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen. Auf unserer Homepage finden Sie sicherlich genug Material und Anregungen.

Mit basisgewerkschaftlichen Grüßen

Mag. Ing. Martin Mair
Obmann "Aktive Arbeitslose Österreich"

(*) https://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/landespolitik/Soziale-Medien-tragen-Verantwortung-der-sie-nicht-genuegend-nachkommen;art383,2100645

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