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Vom eAMS zum Skill Matching: Computer können keine sinnvolle Arbeit herbeizaubern

Soumis par Aktiver Admin le mar, 16.12.2014 - 13:29

Aktive Arbeitslose Österreich fordern demokratische Mitsprache der Betroffenen statt technokratischer Scheinlösungen von Oben herab

(Wien, 16.12.2014) Voll auf technokratische Scheinlösungen scheint das AMS mit der heute präsentierten Online-Strategie zu setzen: Statt für eine gerechtere Aufteilung der bezahlten Erwerbsarbeit und der Schaffung sinnvoller Arbeit - so wie in den 80er Jahren mit Alfred Dallingers Aktion 8000 - zu sorgen, versucht das AMS lediglich die steigende Zahl der Erwerbsarbeitslosen durch noch mehr EDV-Einsatz zu verwalten.

So gut das „Skill Matching“ klingen mag, so wird dieses aufwändige Unterfangen vermutlich scheitern. Für eine seriöse Umsetzung ist nämlich nicht weniger sondern mehr und besser geschultes Personal notwendig, um das EDV-System überhaupt mit halbwegs sinnvollen Daten zu füttern. Zu befürchten ist daher, dass der Datenschutz, der schon bislang vom AMS kaum beachtet wurde, noch weniger eingehalten wird. Jene Menschen, die Opfer des Wirtschaftssystems sind und denen das Menschenrecht auf frei gewählte, volle und produktive Arbeit vorenthalten wird, werden noch mehr von ihrer Privatsphäre preis geben müssen und acht geben müssen, dass irre führende Daten nicht durch das vollautomatisierte AMS schwirren.

Bezeichnend ist auch, dass dieser teure, technokratische Wahnsinn rücksichtslos über die betroffenen Menschen hinweg durchgezogen wird. Während in einem Betrieb der Betriebsrat umfangreiche Mitsprache- und Kontrollrechte bei Einführung von Personalinformationssystemen hat, haben Arbeit suchende ArbeitnehmerInnen nach wie vor keine Vertretung im AMS und gibt es nach wie vor keine wirksame Kontrolle. Schon jetzt wird tagtäglich beim AMS tausendfach das Recht der Arbeit suchenden Menschen verletzt, ohne dass AK und ÖGB dagegen etwas tun würden. Eine eigene wirksame Vertretung der Arbeit suchenden Menschen wird daher umso dringlicher.

Aktive Arbeitslose Österreich fordern:

  • Einführung von ArbeitslosenbetriebsrätInnen mit wirksamen Mitsprache und Kontrollmöglichkeiten (Drittelparität in den AMS-Aufsichtsgremien).
  • Abschaffung des repressiven Sanktionenregimes denn die einfachste und wirksamste Qualitätssicherung ist die freie Wahl am freien Markt.
  • Statt teure automatisierte Verwaltung von Arbeit suchenden Menschen mehr, gut geschultes Personal. Dieses soll auf gleicher Augenhöhe den Arbeitslosen unterstützen statt diese im Auftrag von Staat und Wirtschaft zu kontrollieren und zu disziplinieren. Arbeitslose haben ja selbst Jahre lang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt und sind daher die eigentlichen AuftraggeberInnen!

Weitere Informationen:

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