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Anmerkungen zu NEWS-Artikel "Österreich ohne Arbeit Die große JOBLÜGE"

Soumis par Aktiver Admin le ven, 02.02.2018 - 13:24

Entwurf eines Leserbriefes, der aufgrund von Zeitmangel nicht weiter bearbeitet wurde.

Betrifft: News Nr. 10/ 11.3.2017

Österreich ohne Arbeit Die große JOBLÜGE“

Sehr geehrte Redaktion!

Die News-Ausgabe Nr. 10 vom 11.März 2017 wollen wir  zum Anlaß nehmen, Ihnen einen kleinen Einblick in das Gebiet Erwerbsarbeitslosigkeit in Österreich aus unserer Sicht zu verschaffen, insbesondere auch unsere Erlebnisse mit dem AMS.

Es freut uns, daß dieses äußerst brisante Thema von Ihrem Magazin aufgegriffen wird, und zum Teil der Versuch unternommen wurde, authentisch zu berichten.

Denn es ist schon bemerkenswert, wieviel über „Arbeitslose“ oft sehr märchenhaft erzählt wird, à la der sonnengebräunte Arbeitslose in der Hängematte oder das Gegenteil die furchtbar Deprimierte oder die von Nutzlosigkeitsgefühlen erfaßten sonstigen statistischen Größen…

Äußerst selten macht sich aber jemand einmal die Mühe, mit Betroffenen selbst über ihren Alltag zu sprechen, interessiert ohne klischierte Vorannahmen.

Jeder und jede Erwerbsarbeitslose ist und bleibt ein Mensch!

Und was heute schon für fast jede Banane gilt, sollte eigentlich auch für von Erwerbslosigkeit betroffene Menschen gelten: FAIRNESS!!!

Wir sind keine Nummern, wir sind kein Humankapital und wir wollen nicht weiter Sündenbock sein für politische Versäumnisse der letzten Jahrzehnte!!!

500.000!!!!

Schmarotzer, Tachinierer, Versager…..????

Aus zahlreichen Gesprächen und eigenen Erfahrungen seien hier einige mögliche Gründe angeführt für die Mitgliedschaft im „Club der unteren 500.000“:

Firma hat zugesperrt…

Berufswelt hat sich verändert…

Leider nicht pragmatisiert im öffentlichen Dienst…

Krank gewesen, gekündigt…

Krank, aber Krankenkasse verweigert den Krankenstand…

So krank, daß man eigentlich in Pension müßte, PVA verweigert Pension…

Hohe Steuern und Belastungen für Unternehmen

Weniger Arbeitsplätze durch „Kosteneinsparungen“

2 Arbeitskräfte machen jetzt den Job von früher 5 Leuten…

Maschinen machen die Arbeit von Menschen – super!!!

Aber dann könnte die Erwerbsarbeitszeit eigentlich deutlich reduziert werden…

Jetzt stellen Sie sich bitte vor, sie verlieren ihren Erwerbsarbeitsplatz weil sie längere Zeit krank waren, immer wieder viel zu viel gearbeitet haben, man denkt sich, das geht schon noch, und irgendwann macht man schlapp…krank sein und ärztlich verordneten Krankenstand wie vorgesehen auch zu beanspruchen = fast immer Kündigung.

Nächste Station AMS. Endstation.

Das AMS kann keinen neuen Arbeitsplatz vermitteln, also ist aus Sicht des AMS das Ziel, die Person mit AMS-Maßnahmen wieder in den Krankenstand zu bringen oder gleich besser in die Invaliditätspension.

Zahlreiche erschütternde derartige Erfahrungsberichte sind uns bekannt!

Die Regierung hat das Ziel, die Invaliditätspensionen zu senken. Deshalb gibt es aber sicher nicht von heute auf morgen keine arbeitsunfähigen Menschen mehr, sondern es werden eben deren Ansprüche einfach abgeschmettert, die dafür notwendigen Gutachter werden ja nach wie vor von der PVA bezahlt.

Von den über 50-jährigen am AMS gemeldeten Personen sind sicherlich eine große Zahl nicht voll arbeitsfähig, müssen aber dennoch zur Existenzerhaltung in menschenverachtender Weise das AMS-Programm über sich ergehen lassen: Zwangsbewerbungen, Sinnloskurse, häufige Kontrolltermine…Arbeitsplatz werden sie so keinen mehr finden, es ist eine einzige gezielte Demütigung. Ziel? Sich vom Bezug abzumelden und so aus der Statistik zu verschwinden???

Dann gibt es die fitten und tüchtigen und arbeitswilligen und intensiv Arbeitssuchenden: wo es wirklich Sinn macht, Arbeit zu suchen und zu vermitteln, denn man kann und will arbeiten.

Aber wo sind die Arbeitsplätze?

AMS schickt zu Firmen schon das 5. Mal, immer wieder.

Was ist da los? Dort hat man sich doch schon beworben…Dies ist ein beliebtes Spiel bei Personaldienstleistern: man sucht einfach Leute für die Kartei, auf Abruf, falls mal ein Unternehmen einen entsprechenden Arbeiter braucht, in Wirklichkeit hat man aber gar keine offene Stelle zu vergeben…

Oder die nächste Variante: Ein Unternehmen hat eigentlich schon die perfekte Arbeitskraft gefunden, tüchtig und preiswert, allerdings aus einem österreichischen Nachbarland. Nun muß aber das Unternehmen zuerst zum AMS gehen, die Stelle anbieten, die ja eigentlich schon vergeben ist, und nachweisen, daß sich dafür kein Österreicher findet. Das AMS schickt also massenweise österreichische Arbeitssuchende dorthin, und was glauben Sie, was dort passiert. Der Arbeitssuchende ist der doppelt Dumme: Er will einen Job, bekommt ihn unter fadenscheinigen Argumenten nicht und wird gegenüber dem AMS sogar als arbeitsunwillig dargestellt, was eine Bezugssperre und Existenzbedrohung bedeutet…

Eine seitens des AMS sehr gerne angewendete Methode des Vergraulens und des Versuches, eine Bezugssperre zu bewirken, ist das schon bekannte Thema „Sinnloskurse“.

Die arbeitssuchende Person wird unter Existenzbedrohung gezwungen, eine für sie völlig sinnlose Kursmaßnahme zu besuchen. Allein die Frage, warum man so einen Kurs machen muß, zB. Von einem AMS-Neuling führte zu einer Bezugssperre von 6 Wochen und Alpträumen für die betroffene Person!

Daß dabei auch noch Unmengen an Steuergeldern verschwendet werden, hat bis jetzt leider niemanden interessiert, aber der Bezug von Arbeitslosengeld zum Überleben löst Neiddebatten der übelsten Art aus.

Wir bieten allen Neidern und Unzufriedenen an, wenn sie meinen es gehe „Arbeitssuchendengeldbeziehern“ unverschämt gut, ihren Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen! Wir tauschen gern!

Unsere Forderungen

Wir wollen eine gesicherte angemessene Existenz und wir wollen dafür Leistung erbringen können!

Wir wollen einen existenzsichernd bezahlten Arbeitsplatz, der uns gesundheitlich nicht ruiniert und unseren Fähigkeiten und Qualifikationen entspricht!

Wir fordern, daß mit unser aller Steuergeld, das in das AMS gepumpt wird, vernünftig umgegangen wird!

Wir wollen, daß unsere Menschenwürde respektiert wird!

Auch wir haben hart gearbeitet und Steuern bezahlt und wollen das auch wieder tun!

Stopp der unter Existenzbedrohung angeordneten „Sinnloskurse“!

Das ist pure Geldvernichtung und menschenunwürdige Demütigung!

Wir fordern stattdessen:

Qualitativ hochwertige Konzepte für den selbst bestimmten Wiedereinstieg in eine frei gewählte Erwerbsarbeit!

Anerkennung, Entwicklung und Förderung. Ermächtigung statt Defizitorientierung!

Ergänzung der beruflichen Qualifikation und Weiterbildung in frei gewählten Kursen!

Stopp dem sinnlosen quantitativen Bewerbungszwang!

Unter existentieller Bedrohung – Bezugssperre - wird die Zwangsmaßnahme auferlegt, sich quantitativ bei Firmen zu bewerben. Die Faustformel dafür sind etwa 2-3Bewerbungen pro Woche. Heute per Computer eigentlich kein Problem, aber selbsterklärend völlig sinnlos und sogar kontraproduktiv, da man den potentiellen Arbeitgebern damit auf die Nerven geht.

Eine Bewerbung macht ja nur Sinn, wenn man sich selbst für eine bestimmte Arbeit geeignet hält und wenn es einen Arbeitsplatz gibt. Wenn Unternehmen täglich dutzende oder hunderte Bewerbungen von AMSlern auf den Tisch bekommen landet das doch alles im Müll.

Und so soll sich im Sinne des AMS wohl ein Erwerbsarbeitsloser fühlen. Macht das Sinn? Ganz sicher nicht!

Wir als „Aktive Arbeitslose Österreich“ fordern daher, diese Zwangsmaßnahme, die seitens des AMS bereits seit über 20 Jahren erfolglos angewendet wird sofort zu beenden!!!

Sofortiger Stopp unqualifizierter Vermittlungsvorschläge seitens des AMS mit Vorstellungszwang!

Wir fordern stattdessen:

Qualifizierte Vermittlungsvorschläge ohne existentielle Bedrohung!

Erwerbsarbeitsloser bewirbt sich bei den Stellen, für die er sich selbst geeignet hält. Dies würde zu weitaus besseren Vermittlungsergebnissen führen und könnte potentielle Beschäftiger wieder dazu bringen, dem AMS offene Stellen zu übermitteln, was heute schon nicht mehr passiert, da Beschäftiger immer wieder die Erfahrung machen müssen, einfach irgendwelche Leute geschickt zu bekommen….

Qualifizierte Vermittlung durch ausgebildete Personalvermittler!

Arbeitgeber wollen geeignete Arbeitskräfte und arbeitssuchende Menschen wollen passende Jobs! Nur so kann das funktionieren!

Wir fordern weiter von der Politik:

Macht endlich eine vernünftige Wirtschaftspolitik!

Reduzierung der Wochenarbeitszeit: 30 Stunden Woche!

Arbeit besser verteilen!

Weniger Streß für alle! Mehr Gesundheit für alle! Mehr Leben für alle!

Mindestlohn: 1500 Euro netto – 30 Stunden Woche!

Grundsicherung ohne Bedrohungsszenarien!

Recht auf eigenes Einkommen und Schutz der Privatsphäre!

Mein Partner rennt davon, wenn ich aufs AMS muß, jetzt soll er mich plötzlich erhalten, obwohl ich vorher eigenes Geld hatte!!! Geht es das AMS wirklich etwas an, wer bei mir in der Nacht im Bett liegt?! Geht’s noch?

Keine Anrechnung des Partnereinkommens!

Volle Anrechnung von AMS-Zeiten für die Pension!

1000 Euro Ausgleichszulagensatz für alle Pensionisten!
Arbeit suchen ist nämlich auch Arbeit und zwar ganz schön harte…und ziemlich hohe Einkommenseinbußen hat man in der Zeit auch gehabt..

Aber eigentlich fordern wir ohnehin 1200 Euro Grundsicherung für alle!

Soweit einige Aufregungen und Anregungen…

Wien, 20.März 2017

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