Im Gegensatz zu Deutschland wird in Österreich sehr selten über Arbeitslosigkeit berichtet, und wenn, dann zumeist nur unkritisch über die von der Politik verkündeten Arbeitslosenzahlen.
Regelmäßige Presseaussendungen streuen wir auf einen großen EmpfängerInnenkreis, Auch wenn es ganz selten direkt zu einem Medienbericht führt, so werden wir doch wahrgenommen und die meisten Medienberichte sind vom Anlass her von den JournalistInnen ausgegangen.
So haben wir binnen eines Jahres geschafft, in den drei wichtigsten Politiksendungen des öffentlichen Rundfunks vorzukommen: Am 7.9.2011 in der Diskussionssendung „Club 2“ zum Thema „Wer bezahlt für die Krise“ 44, mit einem Satz (sic!) in der Nachrichtensendung „Zeit im Bild“ am 14.12.2011 und mit deutlich mehr Sätzen im Nachrichtenmagazin „Report“. Hinzu kommen einige Beiträge auf dem bildungsbürgerlichen Klassik-Sender Ö1. Erfreulich aber bei weitem nicht genug, um wirklich ins „öffentliche Bewusstsein“ vorzudringen. Das AMS Wien reklamiert alleine für sich im Jahre 2012 443 Nennungen in den Medien ...
Mit zur Wahrnehmung durch die JournalistInnen des ORF dürfte unsere Beschwerde nach Rundfunkgesetz über einen recht einseitigen Bericht über „Gewalt am AMS“ beigetragen haben.
Linke und alternative Öffentlichkeit ist in den Bereichen Zeitung und Internet kaum noch vorhanden bzw. hat sich selbst zerstört. Die unter schwarz-blau gegründet Mailingliste MUND-Widerst@and hat sich wegen innerer Querelen selbst aufgelöst und auch indymedia Austria 45 ging der Atem aus. Das Onlineforum www.chefduzen.at, wo in der Rubrik AMS einige ArbeitslosenaktivistInnen und -initiativen indirekt zusammen gearbeitet haben, verschwand von einem Tag auf den anderen.
Freie Radios und der von der offene Fernsehkanal „okto.tv“ verbleiben als Rückgrat alternativer Öffentlichkeit. So hat die okto-Sendung „prekär“ bereits drei mal über unsere Aktivitäten berichtet und auch in Radio Widerhall auf Radio Orange94.0 waren wir schon zwei mal zu Gast 46. In Graz betreiben Wolfgang Schmidt und Sylvia „phoenix“ Gangl von der AMSEL den zweiwöchentlichen „Arbeitslosenstammtisch“ 47.
An eigenen Medien gibt es nur die in geringer Auflage von ein paar Hundert Stück erscheinende Zeitschrift „Anstoss“ 48 vom Verein „Zum alten Eisen?“. Wir hoffen ihn mit Hilfe der anderen Arbeitsloseninitiativen zu einer österreichweiten Zeitschrift auszubauen. Unser facebook-Profil 49 ist ebenfalls ein wichtiger Kommunikationsdrehscheibe.