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Zum zweiten Mal im Sinnloskurs "AMS Jobwerkstatt" bei ipcenter

Submitted by Aktiver Admin on Wed, 10.05.2017 - 10:51

Ich besuchte im Juli/August 2015 und April/Mai 2017 den „AMS-Jobwerkstatt“ Kurs.

Die Kurse dauerten jeweils 5 Wochen und hatten einen Zeitaufwand von ca. 10-15 Stunden pro Woche.

Es gibt 2 Standorte in denen man überwiegend seine Zeit verbringen muss:

  1. Das ipcenter, in der Schönbrunner Straße 218-220, Stiege B, 2. Stock, 1120 Wien, dort finden die Einzelcoachings und die Bewerbungszone statt.

  2. Das bfi in der Knöllgasse 15, 2. Stock, 1100 Wien, dort finden die Vormittags-Workshops (von 08:00-12:00) bzw. Nachmittags-Workshops (von 12:30-16:30) statt.

Der Informationstag fand im ipcenter statt, zuerst musste ich mich dort mit dem Einladungsschreiben beim Empfang melden. Danach wurde ich zu einem PC-Raum geführt und zusammen mit anderen Teilnehmern von einem Mitarbeiter über den weiteren Ablauf informiert. Es konnten auch Fragen gestellt werden und am Ende bekamen wir eine Kursmappe und einige Formulare zum Ausfüllen. Wir wurden dann allein gelassen und konnten uns auf den Computern ein Werbevideo (präsentiert von der Petra Draxl) zu der AMS-Jobwerkstatt ansehen bzw. auch nähere Beschreibungen zu den Workshops durchlesen.

Dann musste man die Formulare (Antrag auf Fahrtkostenbeihilfe, Teilnahmeformular) bzw. auf einer Workshop-Liste jeweils 7 Module zu den Bereichen Wissen, Persönlichkeit, Information (also insgesamt 21 Module) markieren, die man vielleicht interessant findet. Die 7 Module musste man nach Priorität mit den Zahlen 1 od. 2 ordnen. Wenn man fertig war, musste man im danebenliegenden Raum, der sogenannte Bewerbungszone (dort befinden sich auch einige PC-Plätze, wo man im Internet nach Stellen suchen bzw. Bewerbungen schreiben kann), seine Formulare und das Einladungsschreiben abgeben und bekam dort vom „Bewerbungszonen-Mitarbeiter“ einen Termin für das Erstgespräch beim Einzelcoach. Den Termin für das Erstgespräch bekommt man in der Regel erst in 2 Wochen. Wenn man am Erstgespräch nicht teilnimmt bzw. verhindert ist, kann der Kurs nicht gestartet werden und deshalb müsste das AMS einem wieder erneut zubuchen.

Vor meinem Erstgepräch im ipcenter, holte ich meine Kursmappe beim Mitarbeiter in der Bewerbungszone ab und übergab diese (zusammen mit den vor 2 Wochen ausgefüllten Formularen) dem Einzelcoach. Dort wurde dann der sogenannte Kurspass ausgestellt, wo die Termine für die Workshops, Einzelcoachings und Aufenthalte in der Bewerbungszone eingetragen wurden. Es wurde bei der Erstellung des „Stundenplans“ versucht, auch auf private Termine/Verpflichtungen Rücksicht zu nehmen. Der Einzelcoach versucht auch die Workshops die man mit einer 1 markiert hatte in den Kurspass aufzunehmen, was aber nicht immer gelingt, da einige Workshops weniger häufig stattfinden als andere.

Ich hatte in meinem Kurspass 12 Workshops, wobei 9 davon jeweils 4 Stunden dauerten. Der Einstiegsworkshop, der Abschlussworkshop und der Workshop „Informationen über aktuelle Förderangebote des AMS Wien“ dauerten jeweils nur 2 Stunden. Die Einzelcoachings dauern jeweils max. 45 Minuten und der Aufenthalt in der Bewerbungszone jeweils 1 Stunde pro Woche. Man hat während des Kurses 4 x das Einzelcoaching und 4 x die Bewerbungszone.

Wenn man einen Termin in der Bewerbungszone hat, muss man sich auf einer Anwesenheitsliste mit dem Namen, der Uhrzeit und der Unterschrift eintragen. Bevor man einen der PC-Plätze in der Bewerbungszone benutzen kann, muss man sich beim ersten Termin vom „Bewerbungszonen“-Mitarbeiter die Login-Daten holen. Mir ist auch aufgefallen, dass man auch mitbekommt, wenn neue Teilnehmer/innen in den Kurs aufgenommen werden, da man mit den „Bewerbungszonen“-Mitarbeiter (der die Termine für die Erstgespräche vergibt), den neuen Teilnehmern und den Teilnehmern an den PC-Plätzen im selben Raum ist. Ich habe z.B. mitbekommen, dass ein Teilnehmer wegen Depressionen wieder an das AMS zurückgeschickt wurde bzw. ein weiterer Teilnehmer wollte lieber einen Deutschkurs haben, da er nicht alles verstand.

In den Einzelcoachings werden in erster Linie der Lebenslauf bzw. Bewerbungsschreiben überprüft. Wenn also der Lebenslauf bzw. Bewerbungsschreiben bereits in Ordnung sind, kann das Einzelcoaching auch nur sehr kurz dauern. Der Lebenslauf wird an das AMS weitergeleitet, weswegen man vielleicht überlegen sollte, die personenbezogenen Daten, die darin vorkommen, vorher zu löschen. Bei jedem Einzelcoaching muss man eine Bewerbungsliste mit mindestens 2 Bewerbungen vorweisen. Nach jedem Einzelcoaching wird eine Coachingvereinbarung zum unterschreiben vorgelegt.

Die Workshops finden alle im bfi im 10. Bezirk statt. Der allererste Workshop und der letzte Workshop sind für alle Teilnehmer/innen gleich. Nämlich der Einstiegsworkshop und der Abschlussworkshop. Diese beiden Workshops sind für jeden verpflichtend.

Im Einstiegsworkshop gab es zusätzliche Informationen, die nicht in der Kursmappe stehen diese wären zum Beispiel:

Module können getauscht werden, aber nur beim Einzelcoach. Im bfi und im ipcenter gibt es die Möglichkeit einmal in der Woche mit einem AMS-Mitarbeiter in Kontakt zu treten. Der Einzelcoach kann auch gewechselt werden, wenn die Chemie nicht stimmen sollte. Falls kurzfristig ein Modul abgesagt wurde, kann man stattdessen einen anderen besuchen oder man verzichtet einfach darauf. Wünsche/Beschwerden kann man beim ipcenter/bfi-Projektleiter/in machen. Wenn man sich verspätet, muss man nicht mit Sanktionen rechnen, die Trainer/innen sind da relativ tolerant. Man darf sich bei der aktiven Mitarbeit auch zurücknehmen, dies muss man aber dem Trainer/in mitgeteilt bzw. auch begründet werden. Man muss nicht dem vom Einzelcoach vermeintlich „optimierten“ Lebenslauf /Bewerbungsschreiben und auch nicht die Fotos aus dem Workshop „Fotowerkstatt“ verwenden. Pro Stunde hat man Anspruch auf 10 Minuten Pause bzw. kann auch weniger Pause gemacht werden, damit man früher gehen kann. Weiter kann man den Kurs vielleicht dazu nutzen sich mit anderen Teilnehmer/innen zu vernetzen und dass man nicht deshalb ein schlechtes Feedback geben soll, nur weil man Probleme mit dem AMS hat bzw. in diesen Kurs geschickt wurde.

Im Abschlussworkshop wird mündlichen Feedback gegeben bzw. muss man auch schriftlichen einen Feedbackbogen ausfüllen und diese anonymisiert auf einen USB-Stick unter einem Pseudonym speichern.

Alle anderen Workshops sind für jeden individuell unterschiedlich. Man sitzt nicht immer mit den gleichen Leuten in einem Workshop. Man hat auch nicht immer dieselben Trainer/innen. In einigen Workshops ist mehr aktive Mitarbeit nötig und in anderen weniger. Es gibt je nach Trainer/in in den Workshops auch kurze Vorstellungsrunden, wo jeder Teilnehmer/in etwas über sich erzählt (Ausbildung/Erfahrung/Jobwunsch) und erklärt warum man gerade dieses Modul besucht. Es gibt Teilnehmer/innen die sehr mitteilungsfreudig sind und auch viel aktiv mitarbeiten und einige die das Gegenteil davon sind. Es sind in den Workshops mindestens 5 bis maximal12 Teilnehmer. Man muss in jedem Workshop auf einer Anwesenheitsliste unterschreiben und wenn man Unterlagen erhält, auch auf einer „Kopien erhalten“-Liste unterschreiben. Am Ende jedes Workshops muss man anonymisiert einen Feedbackbogen mit Notensystem von 1-5 ausfüllen.

Ich selbst fand z.B. die Workshops „Feldenkrais“ (Bewegungsangebot), „Gesunde Ernährung“, „den Arbeitsmarkt durchschauen“, „Umgang mit Aggressionen und Ärger über Absagen“, „Schreibwerkstatt“, durchaus interessant. Aber je nachdem welche Workshops einem vom Einzelcoach zugewiesen wurden, können einem die Workshops inhaltlich oder fachlich vielleicht nicht zusagen. Der Kurs erinnert durch das Modulsystem ein wenig an die Uni, da die Workshops aber max. 4 Stunden dauern, kann nicht wirklich in die Tiefe gegangen werden und ist auch deshalb nicht mit einer Uni vergleichbar.

Somit ist es wieder nur einer der vielen „Aktivierungskurse“ der unter einem neuen Projektnamen und einem neuem „pseudo-akademischen“ Gewand auf den Markt gebracht wurde. Auch wenn die Trainer/innen einen bemühten Eindruck gemacht haben, war es doch nur eine nette Beschäftigungstherapie… .

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Schlagworte Erfahrungsberichte
Erfahrungsbericht Kategorie
Maßnahmenanbieter
Bezeichnung der Maßnahme
Betreuende Behörde