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Stürmische Bedenken zur gegenwärtigen Situation

Soumis par Aktiver Admin le ven, 25.09.2015 - 19:29

Hallo Leute!

Der Ton könnte als Harsch empfunden werden, manchmal ist es gewollt, manchmal ist einfach die Ursache nur, dass Deutsch nicht meine Sprache ist.

Es gibt genug gute Gründe sich aufzuregen, lassen wir bitte den Ton beiseite.

Einige Links sind wesentlich interessanter, sie kriegen 4 Sterne****

Music ist auch dabei, viel Spaß und danke für die Aufmerksamkeit

Jean

Liebe Arbeitslose, liebe Schwestern und Brüder im Elend ;)

„Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden." - Matthäus 5,6 ;)

„Die Herren machen das selber, dass ihnen der arme Mann feind wird. Die Ursache des Aufruhrs wollen sie nicht wegtun. Wie kann es die Länge gut werden? So ich das sage, muss ich aufrührerisch sein.“ - Thomas Müntzer

Momentan ist alles ruhig. Wir stehen unter dem Flüchtingsthema Schirm und geniessen etwas mediale Ruhe. Hat man uns vergessen?

Der Sommer hatte aber schon gut angefangen : Die Aussagen vom Leitl die Zumutbarkeit betreffend, ein bisschen Mindestsicherung und die Vorteile von Hartz IV…

Sommerlochdebatte oder Stimmungsmache für einen Arbeitsmarktgipfel im Herbst?
Egal, wir sind ganz ruhig : Sind alle unsere Wohnungen zum Gefängnis geworden? [http://derstandard.at/2000020400733/Langzeitarbeitslos-in-Wien-Die-Wohnung-wird-zum-Gefaengnis] Flegeln wir in der Sozialhängematte? Haben wir die kindische Hoffnung in Vergessenheit geraten zu sein? Es wäre nämlich ein Irrtum, ein besonderer Teil des Flüchtlingsthema ist eigentlich eine Sozialdebatte und als solche sind wir gar nicht davon abgeschirmt: Man hat nur, für eine kurze Zeit, eine andere Zielscheibe aufgehängt, die Themen bleiben aber gleich. Aber nein, wir sind wahrscheinlich gar nicht ruhig : Es ist die Ruhe vor dem Sturm ;)

Don't you look at me so smug
And say I'm going bad.
Who are you to judge me
And the life that I live?
I know that I'm not perfect
And that I don't claim to be.
So before you point your fingers,
Be sure your hands are clean.
Judge not
Before you judge yourself. …

Bob Marley [https://youtu.be/xHkt3iatFcs] Ich denke, dass es viele Reime gibt, die an Flüchtlinge und Arbeitslose herankommen (auch, wenn die Reime die Flüchtlinge betreffen besonders hart und harsch sind).

Der erste »Reim« wäre die Ausschließung, während die Flüchtinge von der eigenen ursprünglichen Gesellschaft ausgeschlossen worden sind (Krieg, Natur- oder ökonomische Kalamitäten), sind die Arbeitslosen in einer Gesellschaft ausgeschlossen (weil sie arm sind in einer Gesellschaft, die im Ganzen von Lohnarbeit und von Geld getrieben ist).

Der zweite »Reim« ist der rethorische, wir können jederzeit, in jedem reaktionären Artikeln oder Posting, das Wort Flüchtling gegen das Wort Arbeitslose tauschen.

Und irgendwann, werden sie auch gemischt ; ich denke, wir sollten uns auf eine schwierige Zukunft einstellen : Gemeint ist hier eine kämpferische Zukunft.

»Zig Tausende Arme Leute kommen zu uns, um unser großzügigen Sozialsystem auszunutzen«, wir wissen aber eh, dass dieses System gar nicht großzügig ist : Es produziert Ausschließung, und das immer mehr. Und so eine Aussage! was für eine Hochnäsigkeit! Die Leute aus Asien, Africa, Mittleren Osten kommend haben Sozialesysteme gehabt und die sind wohl von unseren gemeinsamen Herrschern vernichtet worden (nur, dass wir von dieser Zerstörung etwas bekommen haben : Unser »Wohlstand« ist das Ergebnis dieser Ausbeutung). [http://www.hintergrund.de/201508223637/feuilleton/zeitfragen1/vorboten-einer-neuzeitlichen-voelkerwanderung.html]****

Der Unterschied ist wahrscheinlich, dass diese Systeme auf Sippen- Klan- Familien- Ebenen basierten, sowie bei uns früher.

Und dass, »unseres« System auf Versicherungs- und Finanztechnischer Ebene basiert worden ist. Es war wahrscheinlich ein Vorschritt. Seine Schwäche ist aber, dass es besonders anfällig auf Angriffe der Finanz geworden ist : Dieser ökonomische Aspekt herrscht auf Kosten der wahren Solidarität. Man könnte sich schon fragen ob wir, Fußvolk, dieses System, das uns gestohlen worden ist, nicht wieder selbst in Hände nehmen sollten : Reiche und deren Mitarbeiter reden ständig und immer mehr (und werden jetzt noch immer mehr) über die Notwendigkeit einer Umgestaltung, es lässt nichts Gutes erahnen… [http://derstandard.at/2000020246770/Its-the-Arbeitslosigkeit-stupid]

If a man has money today
People do not care if he has cocobé* (2x) – *Lepra
he can commit murder and get off free
An’ live in the governor’s company
But, if you are poor, people will tell you shoo
An’ a dog is better than you …

The Growling Tiger [https://youtu.be/4acONMykrb4]

»Schmarotzer«, »undankbares Pack«, »die sollen schon zufrieden sein«, der egoistische und reaktionäre Mob mag die Armen : Die sollen aber unsichtbar, nichts wesentliches oder besser gar nichts fordern, dankbar sein, autoritätsunterworfen und wie Arme ausschauen. Sogar Geldunterstützung wäre für Flüchtlinge zu viel! [http://kurier.at/politik/inland/asyldebatte-sachleistungen-statt-geld/142.021.862] [http://www.finanzen.at/nachrichten/aktien/SPD-Landrat-Gernot-Schmidt-Anreize-fuer-Wirtschaftsfluechtlinge-senken-1000778695]
Es ist genau was die Herrschende Klasse für Arbeitslosen fördert!

[http://www.compresspr.at/node/94756],
[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4690069/Mindestsicherung_Bons-statt-Bargeld],
[http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/4821513/Staat-darf-arbeitslosen-EUZuwanderern-Sozialhilfe-verweigern] …

Oh workers can you stand it?
Oh tell me how you can?
Will you be a lousy scab
Or will you be a man?
CHORUS:
Which side are you on?
Which side are you on?
Don't scab for the bosses,
Don't listen to their lies.
Us poor folks haven't got a chance
Unless we organize !

Florence Reece [https://youtu.be/jSZWslqjfPE] Einerseits, auch wenn die Situation für die Betroffenen nicht rosig ist, gibt es vielleicht einige Gründe sich zu »freuen«. Oder doch zu fürchten.

In Österreich, hat sich die Situation gegenüber den Flüchtlinge nach der Demo vom 31. August etwas umgewandelt : Die Politiker, die sich mit den rechten Themen im Wahlkampf eingesperren haben lassen, haben auf einmal eine offenere Zivilgesellschaft entdeckt (Was ein gutes Indiz für deren Mangel an politischem Mut und Nähe ist). [http://www.asyl-in-not.org/php/portal.php]****

Die Bedeutung davon ist, dass man nichts von denen erwarten kann ohne einer vorangehenden Unterstützung der Gesellschaft : Möglicherweise, als Aktive-Arbeitslosen, sollten wir viel mehr in Richtung Gesellschaft und viel weniger in Richtung der Bürokraten agieren : Ich kann nur diejenigen für welche die Wohnung manchmal eine Gefängnis wäre (was leider sehr verständlich ist), ermutigen daraus auszubrechen : Wir haben von der Politik nichts zu erwarten, genau gesagt : nur Schlechtes. Trotzdem, auch wenn man sich wirklich freut, alle diese spontanen Helfer zu sehen oder selbst zu helfen, man darf schon hinterfragen, wo die Regierungen bleiben. Damit ist gemeint, dass es doch eine Schande ist, wenn die reichsten Staaten der Welt, nicht in der Lage sind, eine selbstverschuldete Situation würdig zu meistern.

Allerdings, handelt sich vielleicht nicht um einen Fehler, eher um Ideologie : Wenn die reiche Staaten, die eigenen Pflichten der Wohltätigkeit auf die Freiwilligen abwälzen, sie machen genau was die Ideologie des Kapitalismus (jetzt Neo-Liberalismus genannt) verlangt : die karitative Willkür. Hier können wir uns leicht, wenn es Schule macht, vom Konzept eines »Sozialstaates« verabschieden.

Unsere Vorfahren hatten doch einen Sozialpakt erzwungen : Die Suppe der Arbeitslosen sollte nicht von der Wohltätigkeit, oder von deren guten Willen abhängig sein. Und es geht und ginge aber nie um Suppe, sondern um ein würdiges und freies Leben. [https://youtu.be/9gGqA8JAPnI]****,[https://youtu.be/RYx--_Dtp1Q]

Das und eine gesteuerte gesteigerte Konkurenz zwischen normalen Leuten erklärt möglicherweise die schweigende Einigung der herrschenden Parteien mit dem Thema Flüchtlinge. Diese Leute haben sowieso einen Rechner statt ein Herz für Menschen. Sie haben sofort erkannt, wie sie diese Situation mißbrauchen könnten : Frisches Arbeitsfleisch. [http://derstandard.at/2000022080698/Aiginger-So-viele-nicht-genuetzte-Kasernen-Das-ist-ein-Witz], [http://derstandard.at/2000022150102/Gutverdiener-sollen-Fluechtlingshilfe-bezahlen?_blogGroup=1]

Und die Rechtextreme freuen sich sowieso : Die brauchen Leute die hassen und neiden, die sind leicht zu regieren, aber mit Angst und Schlägen. [http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-08/rechter-hass-strategie-zerstoerung-bestehende-ordnung?]****

Was allerdings vielleicht erfreulich ist, ist dass einige wenige »Entscheidungsträger« (hässliches Wort) schon von Zwangsvermietungen und von Beschlagnahmen (mit Entschädigung) von unbenutzen Wohnungen reden (wie nach dem 2. Weltkrieg).

Eine Ausnahmesituation verlangt doch nach durchgreifenden Maßnahmen, ist gut so.
Die Herrscher, nach dem 2. Weltkrieg (65,3 Millionen Flüchtlinge nur in Europa) aus Angst vor sozialen Unruhen und auch wegen des Wiederaufbaus haben viele Zugeständnisse machen müssen. Zugeständnisse, die ab dem Jahr 1985 zurückgenommen wurden und seitdem ständig schrittweise abgebaut worden sind. Wir sind sozusagen ein Teil der Trümmer dieses Abbaus …

… Und vielleicht könnten wir doch von der aktuellen Lage profitieren : Sicher nicht mit Neid gegenüber den Flüchtlinge, auch nicht mit Verlangen nach einem Teil des angeblichen Kuchen : sondern weil es Zeichen gibt für eine mögliche Wende.

Nicht unbedingt eine gute, aber da die Zivilgesellschaft sich erfrischt hat, da die Themen Würde, Engagement und Solidarität momentan mehr aufscheinen und auch weil ein Kampf über die Sozialthemen sich ankündigt, sollten wir uns vielleicht etwas mehr bemühen.

Sehr erfreulich sind aber alle diese spontanen Helfer, nicht zuletzt weil sich selbständig sammeln, miteinander effizient arbeiten und kommunizieren ohne dass eine Regierung das Sagen hat, eine der bedeutendsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann ist.

Die Flüchtlinge haben doch eine Bresche geschlagen, vielleicht könnten wir die Einbruchstelle größer machen und solidarisch mitbenutzen.

Ich hoffe wir treffen uns zahlreich am 24. September für die 1. Versammlung der Arbeitslosen und würde mich sehr freuen über Kritiken, Kommentaren und Ergänzungen, wenn es gefällt : Bitte Weiterleiten

mfG

Jean

https://youtu.be/WZYPriCxvoI****

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